Rede - Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien

Bayerisches Staatsministerium für
Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie
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Es gilt das gesprochene Wort!
Sperrfrist: 11. April, 14:30 Uhr
Rede
der
Bayerischen Staatsministerin
für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie
Ilse Aigner
anlässlich
der
Meisterfeier
der
Industrieund
Handelskammer für München und Oberbayern
am 11. April 2016
in München
Pressestelle:
Katrin van Randenborgh
Adresse:
Prinzregentenstr. 28, 80538 München
Telefon
089 2162-2290, -2291, -2663
Telefax
089 2162-2614
E-Mail
[email protected]
Internet
www.stmwi.bayern.de
I.
Begrüßung und Würdigung Preisträger
Hier im Gasteig, hier im Carl-Orff-Saal sind schon viele
Meister ihres Fachs aufgetreten.
Dirigenten, Sänger, Musiker, Dichter und Denker – sie alle
haben hier die richtige Bühne für ihre Kunst gefunden und
sich den verdienten Applaus des Publikums abgeholt.
Und auch Sie liebe Preisträgerinnen und Preisträger haben
sich heute Applaus auf der großen Bühne verdient.
Denn Sie alle sind ebenfalls Meister ihres Fachs.
• Vom „Betriebswirt“ bis zur „Bilanzbuchhalterin“,
• vom „Industriemeister“ bis zum „Handelsfachwirt“,
• von der „Medienfachwirtin“ bis hin zum „Fachwirt im
Gesundheits- und Sozialwesen“.
Insgesamt vergeben wir heute 254 Meisterpreise der
Bayerischen Staatsregierung.
Sie alle gehören zu den Besten der Besten.
Heute ist der Tag, auf den Sie lange hingearbeitet haben.
Sie haben Zeit, Geld und Mühen in Ihre Weiterbildung
investiert.
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Sie haben bewiesen, dass Sie über gesunden Ehrgeiz und
Durchhaltevermögen verfügen.
Das hat sich gelohnt: Jetzt sind Sie Fachwirt, Meister,
Betriebswirt oder Fachkaufmann.
Sie haben sozusagen den richtigen Ton getroffen.
Herzlichen Glückwunsch zu dieser Top-Performance.
Ich kann mir gut vorstellen, wie Sie sich gerade fühlen.
Die Prüfungen sind vorbei.
Sie sind zu Recht stolz und zufrieden auf das, was Sie
geleistet haben.
Sie sehen eine zufriedene und glückliche
Wirtschaftsministerin.
Denn Sie, liebe Absolventinnen und Absolventen sind der
beste Beweis:
Die berufliche Bildung und Weiterbildung steht dem
Studium als Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft in
nichts nach.
Mit einer dualen Ausbildung, mit entsprechender
Weiterbildung, bringen Sie sowohl fachliche als auch die
praktische Erfahrung mit.
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Das eröffnet Ihnen auf dem Arbeitsmarkt glänzende
Perspektiven.
Und deswegen brauchen Sie heute auch nicht bescheiden
zu sein – heute stehen Sie im Rampenlicht, und das völlig
zu Recht!
Wer seine Fortbildung mit einem so hochwertigen
Abschluss beendet, und noch dazu mit hervorragender
Note, der hat heute allen Grund stolz zu sein.
Sie verkörpern die Attribute, die unsere Wirtschaft und
unseren Freistaat groß gemacht haben:
Fleiß, Zielstrebigkeit und den Sinn fürs Praktische.
So breit die hier und heute vertretenen
Fortbildungsabschlüsse gefächert sind: Sie alle haben eine
Gemeinsamkeit.
Sie, meine Damen und Herren, sind mit Ihrem Abschluss
hervorragend für die Zukunft aufgestellt:
• Sie haben jetzt vertiefte Fachkenntnisse.
• Sie haben Managementwissen.
• Sie können Führungsaufgaben übernehmen.
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Mit anderen Worten: Als Meister und Fachwirte können Sie
beruflich jetzt richtig durchstarten.
Sie haben bewiesen, dass Sie über gesunden Ehrgeiz und
Durchhaltevermögen verfügen.
Das zeigt einmal mehr: Berufliche Bildung ist der passende
Schlüssel zum persönlichen Erfolg – sozusagen der
Soundtrack Ihres Lebens.
II.
Dank an Familie, Unternehmer, Prüfer und Kammern
Während Ihrer Weiterbildung haben Ihnen Angehörige,
Freunde und Kollegen den Rücken gestärkt.
Dafür können Sie dankbar sein.
Bestimmt sind auch Sie jetzt richtig stolz auf unsere Meister
und Fachwirte.
Bei dieser Gelegenheit auch ein herzliches Dankeschön an
die anwesenden Unternehmensvertreter.
Danke, dass Sie die heutigen Absolventen ermutigt,
freigestellt und vielleicht sogar finanziell bei dieser wichtigen
Weiterbildungsmaßnahme gefördert haben.
Aber das war ja auch ganz in Ihrem Sinne.
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Denn Meister und Fachwirte sind die hauseigene Antwort
auf den steigenden Fachkräftebedarf!
Gerade für unsere mittelständischen Betriebe gehört
Ausbilden zum unternehmerischen Selbstverständnis.
Man kann im bayerischen Handwerk von einer regelrechten
Kultur der beruflichen Bildung sprechen.
Sie gehört zur DNA des bayerischen Mittelstands!
Ganz wichtig beim Thema Weiterbildung sind freilich auch
die Lehrer, Dozenten und Prüfer.
Ihr Engagement ist unverzichtbar für den Prüfungserfolg der
Absolventinnen und Absolventen.
Dafür ein herzliches „Vergelt´s Gott“!
Bedanken möchte ich mich außerdem auch bei der IHK für
München und Oberbayern.
Insbesondere bei Ihnen, Herr Präsident Sasse.
Zum einen für die Organisation der heutigen Feier, man
könnte geneigt sein zu sagen, heute sind Ihre „KammerSpiele“.
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Sehr geehrter Herr Präsident Sasse,
herzlichen Dank vor allem aber auch für die vielfältigen
Aktivitäten in der beruflichen Bildung:
• Bei der Berufsberatung und bei Lehrstellenbörsen.
• Ihr Angebot umfasst Seminare und
Weiterbildungszentren in ganz Oberbayern.
• Hinzu kommt die Betreuung ausbildender Betriebe:
Und die wird in Oberbayern immer weiter verbessert,
so wie etwa erst letzte Woche mit der Eröffnung der
neuen IHK Geschäftsstelle in Ingolstadt Dort ist ja
nun auch die bayernweit agierende IHK
Ausbilderakademie erfolgreich aktiv.
Kurz gesagt: Die oberbayerische IHK ist gemeinsam mit
den Berufsschulen und den Unternehmen Garant für
erfolgreiche duale Ausbildung in ganz Oberbayern.
III. Vorteile der dualen Ausbildung
Es ist doch so: Jeder, der einen Beruf erlernt, hat in Bayern
heute praktisch eine Beschäftigungsgarantie:
Junge Menschen, die anpacken können, sind immer
gefragt.
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Das wird auch künftig so bleiben.
Der größte Fachkräftebedarf besteht nämlich nicht bei
Akademikern, sondern bei beruflich Qualifizierten.
Entsprechend gut sind die Aufstiegsmöglichkeiten, die
eine Berufsausbildung eröffnet.
Als Fachwirt, als Meister, als Betriebswirt haben Sie einen
weiteren wichtigen Schritt auf der Karriereleiter gemacht.
Viele von Ihnen übernehmen schon heute Verantwortung in
den Unternehmen.
Hinsichtlich der Verdienstmöglichkeiten steht die duale
Ausbildung in der allgemeinen Wahrnehmung schlechter da
als ein Studium direkt nach dem Schulabschluss.
Doch in einer ganzen Reihe von Ausbildungsberufen wird
heute sogar mehr gezahlt als im akademischen Bereich.
Natürlich sind manche Berufsbilder akademisch geprägt.
Aber immer mehr ist auch die berufliche Aus- und
Weiterbildung ein Türöffner in diese Berufe.
Mit einem Wort: Ausbildungsberufe sind lukrativ, machen
Karriere, haben goldenen Boden.
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Wer vor der Frage „Studium oder Ausbildung“ steht, muss
also wissen: Ausbildung und berufliche Weiterbildung
lohnen sich – auch im Vergleich.
IV. Maßnahmen zur Stärkung der beruflichen Bildung und
Weiterbildung
Wir wollen, dass noch mehr junge Menschen Ihrem Beispiel
folgen.
Deshalb klären wir über all diese Chancen der
Berufsausbildung weiterhin gezielt auf.
Unlängst beispielsweise mit der bayernweiten Woche der
Aus- und Weiterbildung.
Sie war ein voller Erfolg.
Unter dem Motto „Ausbildung? Bringt dich groß raus.“ ist es
gelungen, zahlreiche spannende Einzelveranstaltungen in
ganz Bayern zu bündeln.
Insgesamt sind mehr als 6.500 Besucher unserer Einladung
gefolgt und haben die unterschiedlichsten Berufe der
dualen Ausbildung hautnah und authentisch erlebt.
Das wäre ohne die vielen Partner und Unterstützer so nicht
möglich gewesen.
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Deshalb mein herzliches Dankeschön an die IHK für
München und Oberbayern, Herr Präsident Sasse.
Wir haben Aufmerksamkeit geschaffen und Perspektiven
eröffnet: für junge Menschen, aber auch für die Betriebe im
Land, die Fachkräfte brauchen.
Und wir bleiben in Sachen Aufklärung über die Chancen der
beruflichen Bildung am Ball.
Wir arbeiten im Schulterschluss auch mit der IHK für
München und Oberbayern zusammen, wenn wir einen
Bewusstseinswandel herbeiführen wollen.
Wir sprechen zum einen die Eltern an: Mit unserer neuen
Kampagne Elternstolz, die seit kurzem in der Öffentlichkeit
präsent ist.
Vielleicht haben Sie schon einen unserer Kino-Spots oder
eines der Plakate gesehen.
Auch das wäre ohne die Unterstützung der bayerischen
Kammern so nicht möglich!
Wir wollen ein Umdenken bei den Eltern anstoßen.
Denn viele Jugendliche beginnen oft nur deshalb ein
Studium, weil ihr familiäres Umfeld das erwartet – obwohl
sie selbst eine Ausbildung vorziehen würden.
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Bei den hier anwesenden Eltern trage ich damit Eulen
nach Athen.
Sie wissen, was Ihre Kinder geleistet haben.
Sie wissen, welche guten beruflichen Perspektiven Ihre
Kinder haben.
Und Sie sind zu Recht stolz auf das, was Ihre Sprösslinge
erreicht haben.
Wir sprechen aber auch die Schülerinnen und Schüler
direkt an: ich denke hier an unsere AusbildungsScouts.
Das sind engagierte Azubis, die Schülerinnen und Schüler
aus erster Hand authentisch informieren können:
Sie machen Ausbildung hautnah und auf ganz persönliche
Art und Weise erlebbar.
Ausbildungsscouts sind die perfekte Ergänzung zur
Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen.
Und wir schaffen auch ganz konkrete finanzielle Anreize.
Etwa mit dem Meister-BAföG – davon haben sicher viele
von Ihnen Gebrauch gemacht.
Hier nimmt Bayern mit Leistungen von mehr als 52 Millionen
Euro im Jahr eine Spitzenposition ein.
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Ich begrüße es ausdrücklich, dass mit der kürzlich
beschlossenen dritten Novelle des Meister-BAföG-Gesetzes
die Leistungen ab 01.08.2016 nochmals erheblich
verbessert werden.
Bayern ist das erste Bundesland, das neben dem
MeisterBAföG auch noch einen Meisterbonus in Höhe von
1.000 Euro zahlt.
Allein in Oberbayern haben wir hier im vergangenen Jahr
fast fünf Millionen Euro ausgereicht.
Das sind uns unsere Meister und Fachwirte wert, die
mitunter mehrjährige Weiterbildungen, teils auf eigene
Kosten, teils außerhalb des Betriebs, auf sich nehmen.
Sie sind das Aushängeschild des dualen
Bildungssystems!
V.
Gute Wünsche und Schluss
Liebe Preisträgerinnen und Preisträger!
Wohin auch immer Ihr weiterer Berufsweg Sie führen wird,
in Bayern stehen Ihnen alle Wege offen.
Mit dem, was Sie erreicht haben, haben Sie das nötige
Rüstzeug für die Herausforderungen der Zukunft.
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Es kommt darauf an, was man gelernt hat.
Dass man sich einsetzt, dass man sich engagiert.
Dass man aus seinem Leben etwas macht, etwas leisten
will.
Dafür stehen Sie, unsere heutigen Preisträgerinnen und
Preisträger.
Für Ihre berufliche und persönliche Zukunft wünsche ich
Ihnen alles Gute und noch eine schöne Meisterfeier!
Von meiner Seite gibt es Standing Ovations für Ihre
Leistungen!
Vielen Dank.