Testbericht AutoBild 12/2016 - "Sportage gewinnt SUV

'rES'r I NEUER KIA SPORTAGE IM VERGLEICH
FORD KUGA 2.0 TDCi
..1 Zielgenaue. präzise Len­
- kung, straffes, den­
noch komfortables Fahr­
werk. kräftiger Diesel.
Zu schmale Sitze vorn. lü­
.,. ckenhafte Komfortausstat­
tung, Bedienung teils nicht
optimal. kurze Garantiezeit.
FAHREN-DAS KANN DER KUGA immer noch über­
zeugend. Mit seiner präzise abgestimmten Lenkung, dem
traktionsstarken Allradantrieb und dem straffen Fahr­
werk macht die Kurvenhatz im Ford richtig Freude. Da­
zu passen der 180 PS starke Diesel und das Sechsgang­
Doppelkupplungsgetriebe gut. Erfreulich auch, dass der
Ford trotz seiner Agilität noch rückenschonend federt.
Etwas kräftiger gebaute Orthopäden hätten jedoch keinen
großen Spaß im Kuga - die Sitze vorn
sind zu schmal. Wo wir gerade vorn
sitzen: Das neue Navi mit größerem
Monitor (20,3 cm Bildschirmdiago­
nale) ist in Sachen Bedienbarkeit
und Ablesbarkeit ein deutlicher Fort­
schritt zum alten System (12,7 cm
Bildschirmdfagonale), lässt sich je­
doch immer noch nicht so logisch
und einfach bedienen wie die Systeme im Hyundai
oder Kia. Dennoch: 478 Punkte in der Eigenschaftswer­
tung können sich sehen lassen. Zwei Dinge kommen
beim Ford aber eindeutig zu kurz: die Wartungsintervalle
und nur zwei Jahre Garantie.
Das Fahrwerk
des Ford ist
immer noch top.
MAZDA CX-5 SKYACTIV-D 175
HYUNDAI TUCSON 2.0 CRDi
..1 Orehfreudiger, kräftiger
- Diesel mit angenehmem
Klang, geräumiger Fond,
schlüssige Bedienung.
Kleine Verarbeitungs­
.,. schwächen (wackelige Mit­
telkonsole), weiche Ab­
stimmung dämpft Dynamik.
Kollisionswarner und City·
..1 Kräftiger, laufruhiger
- Diesel. fahrsicher und kom­ .,. Stop 1100 Euro Aufpreis, in
fortabel, ordentliche
Top-Ausstattung Premium
kein Start-Stopp lieferbar.
Qualität, fünf Jahre Garantie.
BISIANG HABEN WIR DEN CX-5 für seine Fahrdynamik
stets gelobt- doch im Vergleich mit diesen drei Konkunen­
ten fällt der Mazda mit einer vergleichsweise weichen Falu­
werksabstimmung auf. Das ESP regelt früh, der Vorderwa­
gen taucht bei Richtw1gswechseln stark ein, Kuga und die
Koreaner fahren dynamischer.Trotz der weicheren Abstim­
mung kann sich der CX-5 auch beim
Komfo1t nicht profilieren. DerTestwa­
gen verfügte über die optionale Sechs­
stufen-Wandlerauto­
matik- sie schaltet
jedoch nicht so flott,
wie es zu dem für Die­
selverhältnisse famos
drehenden Aggregat
passen würde. Klare Empfehlung also: den
Automatikaufpreis von 1800 Euro sparen
und sich über die kurzen Schaltwege der
serienmäß.igen Sechsgang-Box freuen.
Melu lässt sich beim stärksten CX-5-Diesel
nicht sparen, denn ihn gibt es nur mit der
Top-Ausstattung Sports-Une.
SO RICHTIG ENTSCHEIDEN konnte sich Hyundai bis­
lang nicht. 2005 erschien der Kompakt-SUVTucson,
benannt nach der Stadt im US-Bundesstaat Arizona. Der
2009 herausgebrachte Nachfolger hieß ix35, die dritte
Generation (seit 7/2015) nun wiederTucson. Bei der tech­
nischen Basis ist die Sache aber eindeutig: AlleTucson/
ix35 stehen auf der Plattform der jeweiligen Sportage­
Generation. Diesmal haben Hyundai und Kia ihre Haus­
aufgaben besonders gründlich gemacht. Die Qualität
stimmt, die Diesel sind laufmhjg und durchzugskräftig,
Die Automatik
im CX-5 macht
wenig Spaß.
Genau wie
der Kia ist
derHyundai
rundum
stimmig.
die Schaltgetriebe passend gestuft w1d leicht bedienbar,
das Cockpit rätselfrei. Neu bei den Korea-SUV: Sie fah­
ren mittlerweile fast so agil wie der Ford Kuga. DerTucson
zeigt sich einen Hauch weicher abgestimmt als der
Sportage, schluckt Unebenheiten etwas besser weg. Ein
entspanntes Reiseauto. Unverständlich aber, dass in
der 37 900 Euro tew-enTop-Ausstattung Kollisionswarner
und Notbremsassistent 1100 Euro Aufpreis kosten.
rrusrr I KIA SPORTAGE IM ERSTEN VERGLEICH
KIA SPORTAGE 2.0 CROi 185
...1 Sieben Jahre Garantie, gu­ - Kein Start-Stopp in Ausstat- tes Handling, ordentlicher 1 tungGT-Line, voll beladen
Federung bei harten Stößen
Komfort. viel Platz. einfache
Bedienung, Qualität okay.
kurz vorm Durchschlagen.
ES FEHLT DER FEINSCHLIFF - so schrieb AUTO BILD
in Ausgabe 15/2013 über das Vorgängermodell. Ein
günstiger Preis und sieben Jahre Garantie waren noch
wesentliche Kaufargumente für den alten Sportage.
Doch der neue dürfte Kunden zu Kia locken, die den
kompakten Koreaner bislang nicht auf ihrem Zettel
hatten. Grund eins: Er sieht verdammt gut aus. Seine
schlicht-schlanke Linie mit bullig-sportlichen Akzenten
zieht die Blicke nicht nur von SUV-Fahrern auf sich.
Grund zwei: Er fährt genauso gut, wie er aussieht. Und
das ist neu bei Kia. Bemängelte AUTO BILD am Vor­
gänger noch die gefühllose Lenkung, müde Bremsen und
ein insgesamt eher schwerfälliges Handling, so zeigt
sich der Neue beeindruckend geschliffen. Der Sportage
bremst besser als Mazda und Ford, das Fahrwerk ist
gekonnt abgestimmt. Einziger Makel: Bei voller Beladung
und herben Fahrbahnstößen kommen dje hinteren
federn an ihre Anschlaggrenze. Üble Unebenheiten federt
der Kia sauber heraus, taugt jedoch mit seiner straffen
Dämpfung auch fü1· die Kurvenhatz. Und da spielt jetzt
auch die präziser gewordene Lenkung mit, die Fahr­
bahnkontakt vennittelt und Fahrspaß aufkommen lässt
Der 185 PS starke Diesel macht Laune, das Sechsgang­
Schaltgetriebe ist passend übersetzt, der Schalthebel
flutscht fast wie von selbst durch die Gassen. Dazu kom­
men mit 6,8 Litern der niedrigste Testverbrauch,
mit 2200 kg die höchste Anhängelast (beides wie der
Tucson) und als beste Zahl: sieben Jahre Garantie.
�
Der Kia Sportage bietet neben sieben
Jahren Garantie jetzt gute Bremsen, feine
Schaltung und ein gekonntes Fahrwerk.