16/04/2014 TEILPROJEKT 3.2: ZUKUNFT DER STADTWERKE: INSTITUTIONELLER WANDEL: STADTWERKE ALS STRATEGISCHER AKTEUR DER ENERGIEWENDE IM RUHRGEBIET Präsentiert von Kurt Berlo und Oliver Wagner IN KOOPERATION MIT: • Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH (Koordination) • Kulturwissenschaftliches Institut Essen • Technische Universität Dortmund, Fachgebiet Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung • Spiekermann & Wegener (S&W) Stadt- und Regionalforschung • Bergische Universität Wuppertal, Lehrstuhl Umweltverträgliche Infrastrukturplanung, Stadtbauwesen Projektbeschreibung: Ausgangslage/-problem und Zielsetzung: Ruhrgebiet als Kernzone der Industrialisierung NRW´s: • Aufgrund existierender Rohstofflagerstätten und der sich entwickelten Schwerindustrie hatte sich ein zentralistisches und privatisiertes Energiesystem formiert, • dass auf Steinkohle- und Gaskraftwerken basiert und • traditionell starke Verflechtung zwischen politischen Entscheidungsträgern und Versorgungswirtschaft aufweist. • In den letzten Jahren lässt sich jedoch verstärkt eine Tendenz zur Rekommunalisierung feststellen, • durch die vor allem Stadtwerke als strategischer Akteur der Energiewende in den Fokus rücken. • Zentrale Großkraftwerke bieten zudem kein funktionierendes Geschäftsmodell mehr. 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE 2 Zielsetzung: Vor diesem Hintergrund soll analysiert werden, wie eine auf die Umsetzung der Energiewende ausgerichtete Unternehmensstrategie angelegt sein sollte, um örtliche und regionale Wertschöpfungspotenziale zu erschließen. Schwerpunktmäßig widmet sich das Projekt den Bereichen • stärkere Nutzung von Synergien (zwischen kommunalen Abfall-, Wasser- und Verkehrsunternehmen) sowie • der verstärkten interkommunalen Zusammenarbeit in den Bereichen Steigerung der Energieeffizienz, Ausbau erneuerbare Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung. 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE 3 Stadtwerke-Neugründungen in Deutschland Zwischen 2005 und 2012 sind 72 neue Stadt- und Gemeindewerke entstanden. 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE 4 Dem Primat der Politik mehr Geltung verschaffen 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE 5 Geschäftsfelder auf allen Stufen der Wertschöpfungskette 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE 6 Menschen vertrauen den Stadtwerken Frage: Ich lese Ihnen nun verschiedene Institutionen vor. Sagen Sie mir bitte, ob Sie dieser eher vertrauen oder eher kein Vertrauen entgegenbringen: 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 65% Sparkassen 45% Gewerkschaften Banken 36% Medien 36% 26% Großunternehmen, Konzerne 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE 90% 81% örtliche Stadtwerke Politiker 80% Nennungen: Bringe Ihnen eher Vertrauen entgegen 14% Quelle: VKU 7 Stadtwerke als Dienstleistungsanbieter Beratung undInformationen Information über Beratung und über den deneffizienten effizientenUmgang Umgang mit mit Energie Energie: 81,3% Online-Informationsberatung 64,3% Energieberatung im Kundencenter Umsetzung von Energieeffizeinzmaßnahmen: Energieeffizeinzmaßnahmen Heizungs- und Warmwassermodernisierung 40,2% Energiesparlampen / LEDs 20,5% Umstellung auf umweltschonende umweltschonende Heizsysteme: Heizsysteme Umstellung von Ölheizungen 58,0% 57,1% Wärmepumpentarif Energieaudits: Energieaudits Verleih von Strommessgeräten / Energiemesskoffern 71,4% 47,3% Energieausweis Contracting: Contracting Heizungsanlagen 61,6% Energieeinsparcontracting / Mini-KWK-Anlagen 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE 28,6% Quelle: VKU 8 Menschen wollen eine dezentrale Energieversorgung Welche Art der Stromerzeugung halten Sie für besser? 0% 20% 40% eine dezentrale Stromerzeugung mit vielen kleineren Unternehmen 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE Quelle: VKU 80% 68% eine zentrale Stromerzeugung mit wenigen großen Unternehmen weiß nicht bzw. keine Angabe 60% 28% 4% 9 Stadtwerke setzen auf dezentrale Erzeugung 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE Quelle: VKU 10 Ruhrgebiets-Stadtwerke Vernetzung der Handlungsfelder 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE 11 Energiewendeakteur Stadtwerk Dezentralität Public Value + intelligente Verteilnetze + örtliche Arbeitsplätze + virtuelle KraQwerke + Beiträge mit für das örtliche Synergien Demokratie+ Dezentrale KraQ-‐Wärme-‐Kopplung Gemeinwohl anderen + Bürgerbeteiligung fähigkeit Sparten + Erneuerbare E nergien + Einbindung in Lokale Agenda 21 + hohe + RaConelle Wertschöpfungseffekte + KommunalpoliCscher Einfluss Energienutzung + Abfall und (Ab)Wasser + Einnahmen für + Hafen und Bäder + Nutzwärme-‐ContracCng kommunalen Haushalt + Busse und Bahnen + Energieberatung EnergiedienstKunden und + steuerlicher Querverbund + Förderprogramme u sw. leistungen Bürgernähe lokale Problemlösungs -kompetenz Stadtwerke als Energiewende -akteur der Zukunft + Vorbild und Leitbildrolle + Kenntnisse über örtliche Gegebenheiten + detaillierte Marktkenntnisse + KooperaCon mit Marktpartnern 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE + Kundenbindung + KommunikaConsfähigkeit + Flexibilität und SPartner chnelligkeit für innovative Lösungen + Erfahrung und Know-‐how + Vertrauensvorschuss + Eingeführte Marke. 12 Fragestellungen und Hypothesen: Fragestellungen: • Was waren bislang die typischen und erfolgreichen Betätigungsfelder und Vernetzungsaktivitäten sowie Kooperationen der Stadtwerke im Ruhrgebiet? • Was sind sinnvolle Strategieoptionen für Stadtwerke im Rahmen der Energiewende? Hypothesen: • Stadtwerke sind die Schlüsselakteure der Energiewende im Ruhrgebiet • Stromerzeugung im Ruhrgebiet ist in den nächsten Jahrzehnten durch eine fortschreitende Dezentralisierung gekennzeichnet 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE 13 Methoden: • Akteursanalyse: Bestandsaufnahme zu bestehenden Stadtwerke-Aktivitäten im Energiemarkt im Ruhrgebiet • SWOT-Analyse zweier typischer Ruhrgebiets-Stadtwerke • Erstellung von qualitativen Backcasting-Szenarien zur Entwicklung strategischer Optionen für Stadtwerke im Rahmen der Energiewende unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsgesichtspunkten • Entwicklung eines Analyserasters (unter Berücksichtigung der Ergebnisse der o.g. Bestandsaufnahme) zur Darstellung der Möglichkeiten, bestehende Netzwerke bei den Stadtwerken zu intensivieren, neue Netzwerke zu bilden und weiterführende Kooperationsformen zu etablieren 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE 14 SWOT-Analyse 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE 15 Ruhrgebiets-Stadtwerke dezentrale Energieversorgung Prämien'für' energiesparende' Haushaltsgeräte' Kampagne'für'weniger' Standby,'z.B.'mit' Powersaver'(Stand4by' Sparboxen)' ' Förderprogramm'für' Hocheffizienz4' Heizungspumpen'' ' Kampagne'zur' Stromeinsparung'in'den' Bereichen'LüPung'und' DruckluP' ' Wärmedämm4 programm'im'Altbau' (regionale'Forcierung' des'KfW4Programms)' ' Stadtwerke Handlungsfeld Energieeffizienz (Programme und Kampagnen) Stromspar4Vorbild'öffentliche' Gebäude'(z.B.'A+++' Kühlschränke;' Energiesparlampen)' ' 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE LeuchAurmprojekte'zur' Visualisierung'und' Vermarktung;'z.B.'10.000' neue'Energiesparlampen'in' der'Stadt' ' Sanierung'von'Schulen' (100.000'WaA4Solar4 IniCaCven)' öffentlichkeitswirksam' unter'Einbindung'von' BürgercontracCng' ' Programm'zur'Umstellung' auf'LED4Ampeln' 16 Ruhrgebiets-Stadtwerke dezentrale Energieversorgung IniHierung,*Planung,*Bau* und*Betrieb*von*BürgerK PVKAnlagen* IniHierung,*Planung,* Bau*und*Betrieb*von* BürgerKWindkra@K Anlagen*im*Binnenland* Bau*und*Betrieb*von* Heizkra@werken*auf*Basis*von* Biomasse*(z.B.* Holzhackschnitzel)* * Bürgerberatung*zu* technischen*Fragen*und* Förderprogrammen* Erzeugung*von*Biogas* und*Einspeisung*ins* Erdgasnetz* Stadtwerke Handlungsfeld Regenerative Energien Solarthermische* Nahwärme*mit*saisonalem* Speicher* Gemeinsam*mit*Kommune* Beteiligung*an*AkHonen*wie* z.B.* K*Solarbundesliga,* K*SolarLokal*,* K* ,* K*Woche*der*Sonne*etc.* 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE Förderprogramme*für*Bau* von*Anlagen*zur*solaren* Warmwasserbereitung* Betrieb*von* BHKW*auf* Basis*von* Biogas* Repowering*von** WKA*im** Binnenland* Bau*und*Betrieb*von* Windparks*im* Binnenland* Nutzung*Erneuerbarer*Energien* in*kom.*Liegenscha@en*(z.B.* Holzhackschnitzelheizung* 17 Strategisches Maßnahmenbündel „Eigenerzeugung“ Spektrum der Möglichkeiten im Bereich Kraft-Wärme-Kopplung Auf- und Ausbau der Nah- und Fernwärme Bau und Betrieb von Heizkraftwerken auf Basis von Biomasse (z.B. Holzhackschnitzel) Bau und Betrieb von HKW auf Basis von Erdgasturbinen Betrieb von BHKW auf Basis von Erdund/oder Biogas Bau und Betrieb von Heizkraftwerken auf Basis der GuD-Technik Bedarfsgerechter Ausbau der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung mit stromgeführter Fahrweise Betrieb von BHKW im Rahmen von Nutzwärme-Angeboten 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE BHKW in Kombination mit GasdruckEntspannungsanlagen Aufbau von virtuellen Kraftwerken Nutzung von Klär- und/oder Deponiegas für BKKW Klärschlammverbrennung in HKW 18 Strom-Verteilnetzbetreiber im Ruhrgebiet Stand: Februar 2014 Westnetz GmbH (100% RWE Deutschland AG) ELE Verteilnetz GmbH (50,1% RWE Deutschland AG) AVU Netz (50% RWE Deutschland AG) Örtliche Stadtwerke Stadtwerke mit hoher privater Fremdbeteiligung (RWE) ENERVIE AssetNetWork GmbH Grafik: Wuppertal InsCtut 2014, Darstellung auf Basis einer Karte der WirtschaQsförderung Metropole Ruhr Datenquellen: Verteilnetz-‐Karten und Stromnetz-‐InformaConen der jeweiligen Verteilnetzbetreiber (VNB) 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE 19 Gas-Verteilnetzbetreiber im Ruhrgebiet Stand: Februar 2014 Westnetz GmbH (100% RWE Deutschland AG) ELE Verteilnetz GmbH (50,1% RWE Deutschland AG) AVU Netz (50% RWE Deutschland AG) Örtliche Stadtwerke Stadtwerke mit hoher privater Fremdbeteiligung (RWE) ENERVIE AssetNetWork GmbH Gelsenwasser Energienetze GmbH ENNI Energie & Umwelt Niederrhein GmbH 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE Grafik: Wuppertal InsCtut 2014, Darstellung auf Basis einer Karte der WirtschaQsförderung Metropole Ruhr Datenquellen: Verteilnetz-‐Karten und Stromnetz-‐InformaConen der jeweiligen Verteilnetzbetreiber (VNB) 20 Weitere Vorgehensweise Weiterführung der Bestandsaufnahme und die nächsten AP: • Akteursanalyse: Bestandsaufnahme zu bestehenden Stadtwerke-Aktivitäten in den Bereichen Effizienz (Strom und Wärme), Ausbau der erneuerbaren Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung und der damit in Zusammenhang stehenden EDL-Angebote • Arbeitsschritt 2 bis Sept. 2014: Vereinfachte SWOT-Analyse eines Stadtwerkes: a) Analyse der Stärken und Schwächen eines Stadtwerks; b) Analyse der Chancen und Risiken eines typischen Ruhrgebiets-Stadtwerks • Arbeitsschritt 3 bis Ende 2014: Strategische Optionen der Stadtwerke im Rahmen der Energiewende unter Berücksichtigung der bestehenden Strukturen und von Nachhaltigkeitsgesichtspunkten, um ökologische, ökonomische und soziale Belange in Einklang bringen zu können • Arbeitsschritt 4 bis Sommer 2015: Darstellung der Möglichkeiten, bestehende Netzwerke bei den Stadtwerken zu intensivieren, neue Netzwerke zu bilden und weiterführende Kooperationsformen zu etablieren 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE 21 ZUKUNFT DER STADTWERKE als Energiewende-Akteur Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 16/04/2014 ZUKUNFT DER STADTWERKE 22
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