–ANZEIGE– WIR FEIERN TAG DES OFFENEN BAHNHOFS am 10.04.2016 von 14–18 Uhr Wohnen im Wartesaal Treppen H. Michelberger Am Bildstöckle 20 88518 Herbertingen Tel. 07586 5738, Fax 07586 921912 [email protected] www.solid-treppen.de V O N C O R I N N A R A U PA C H ....................................... Treppen für Aufsteiger Wir gratulieren zum gelungenen Umbau und bedanken uns für den Planungsauftrag. • Planung & Bauleitung • Energieberatung • Gutachten BAUBÜRO BRUHN Bahnhofstraße 6 · 88048 Friedrichshafen-Kluftern Telefon 07544 9521-0 · Fax 07544 9521-21 [email protected] · www.baubuero-bruhn.de Neue Heizung so attraktiv wie nie! Dank staatlicher Förderung & Pellet-Brennwerttechnik mit der Pellematic Smart ÖkoFEN Vertriebscenter Baden-Württemberg Ost Gruibinger Str. 23 73087 Bad Boll Telefon 0 71 64 / 7 999 270 Für Pelletlarr ola &So Brennwert&S 00 € 9Fö.9 rderung beim Kesseltausch! 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Merz hat ein Faible für alte Häuser. „Ich habe schon meine Diplomarbeit über Altbausanierung geschrieben“, sagt sie. Sie ist davon überzeugt, dass Denkmalschutz nur mit privatem Engagement gelingen kann. Schon 2000 kaufte sie das kleine Bahnwärterhäuschen direkt nebenan, wo sie jetzt mit ihrer Familie wohnt. Als das Gebäude zum Verkauf stand, suchte sie eine „freundliche Bank“ und schlug zu – wohl wissend, dass eine Menge Arbeit auf sie wartete. „Wir haben das Gebäude komplett entkernt, eigentlich standen nur noch die Wände, der Dachstuhl und die Treppe“, sagt sie. Lagenweise kratzten ihre Helfer und sie Lackschichten von altem Holz und klopften Putz von Ziegelwänden. Jetzt zeigt das Treppenhaus sein über hundertjähriges Holz, eine alte Ziegelwand mit krummen Fachwerkbalken hat sie offen gelassen. Auch um Brandschutz, Lüftungsanlage und Denkmalvorschriften musste sie sich kümmern. „Ohne gute Handwerker mit viel Erfahrung ist so eine Renovierung nicht zu Der alte Bahnhof in Kluftern ist heute unter anderem ein Domizil für Feriengäste, die sich auch im Hof zwischen Ferienwohnungen und Gleisen wohl fühlen können. ....................................... „Wir haben das Gebäude komplett entkernt, eigentlich standen nur noch die Wände, Dachstuhl und Treppe.“ Sigrid Merz, Inhaberin des Bahnhofs Kluftern ....................................... „Es ist so ein ehrliches, altes Haus.“ Sabine Kunzer, Fotografin und Mieterin im Bahnhof ....................................... schaffen“, sagt Merz. Sie hat mit ortsansässigen Betrieben zusammengearbeitet. Die architektonische Planung etwa übernahm das Baubüro Bruhn, die Elektrik erneuerte „Elektrotechnik Martin“, Bauleitung, Bäder, und Heizung erledigte die Firma Zerlaut. Außerdem installierte sie eine solarthermische Anlage auf dem Dach mit großem Pufferspeicher im Keller, im Winter unterstützt eine Holzpellet-Heizung: „Regenerative Energien waren mir ganz wichtig“, sagt Merz. Jetzt sind im Erdgeschoss die Ferienwohnungen „Wartesaal“ und „Gleis 1“, mit großen, neuen Fenstern, Holzböden und hell verputzten Wänden. Die größere hat noch zwei Zimmer im Obergeschoss, die kleinere eine Galerie aus alten Balken. Beide haben Zugang zum Hof mit Strandkorb, Terrasse und Kinderspielzeug. „Bisher sind alle Mieter ganz glücklich gewesen, auch über die Züge hat sich noch niemand beschwert“, erzählt Merz. Für die kommende Saison ist sie zu 80 Prozent ausgebucht, oft von Menschen, die ein historisches Ambiente schätzen. Im ersten Stock hat sich die Porträt-Fotografin Sabine Kunzer ihr neues Atelier eingerichtet. Sie erzählt, dass sie mit dem alten Bahnhof liebäugelt, seit sie 2011 von Bunkhofen nach Kluftern zog. „Es ist so ein ehrliches, altes Haus“, sagt Kunzer. Dabei ist der Bahnhof für sie mehr als Kulisse, obwohl sich die großen Fenster, die grünen Läden und die offene Ziegelwand gut als Hintergründe eignen – und sie nebenbei immer wieder zu freier künstlerischer Arbeit inspirieren. „Gerade bei Porträts ist es entscheidend wichtig, dass die Menschen sich sicher und aufgehoben fühlen. Hier haben schon Kinder dieses Gefühl“, sagt sie. Die Wohnung darüber hat sie gleich mit gemietet. „Das passt“, finden beide Frauen. Sigrid Merz und Sabine Porträtistin Sabine Kunzer (links) und ihre Vermieterin Sigrid Merz im Fotostudio im ersten Stock. Beide fühlen sich im alten Bahnhof pudelwohl. Historisches Als 1901 der erste Zug im Bahnhof Kluftern hielt, empfing ihn das Dorf mit Kanonendonner, Hochrufen und einem Fest in der bereits ein Jahr vorher eröffneten Bahnhofsgaststätte. Mit dem Bau der Bahnverbindung Friedrichshafen – Überlingen ging ein jahrzehntelanges Ringen zwischen dem Großherzogtum Baden und dem Königreich Württemberg zu Ende. Kluftern bekam seinen Bahnhof – ein enormer Fortschritt für die Infrastruktur. Ab jetzt konnten Äpfel und Milch mit der Bahn abtransportiert, Holz, Kohle und landwirtschaftliches Gerät angeliefert werden. Traurige Berühmtheit erlangte der Bahnhof im Dezember 1939, als zwischen Markdorf und Kluftern zwei Züge zusammenstießen und 106 Menschen starben. Im Rahmen der Sparmaßnahmen bei der Bahn wurde der Bahnhof wie viele andere auch 1988 geschlossen. In der alten Lagerhalle richtete die Stadt Friedrichshafen 2003 einen Jugendtreff ein. Als Kluftern 2005 immerhin wieder einen Haltepunkt bekam, feierte der Ort und die Jugendkapelle des Musikvereins spielte auf. (rau) Der alte Wartesaal des Bahnhofs Kluftern, den Sigrid Merz 2014 gekauft und generalsaniert hat, ist heute eine Ferienwohnung. B I L D E R : C O R I N N A R A U PA C H Kunzer haben sich über die „BETRIEBsamkeit“ Kluftern kennen gelernt. Über das Projekt Bahnhof sind sie Freundinnen geworden. Am Sonntag wollen sie feiern: Ab 14 Uhr ist Tag der offenen Tür im Bahnhof Kluftern. Es gibt Kaffee und Kuchen in der alten Lagerhalle, und der Geschichtsverein schildert die Geschichte des Bahnhofs. Die beteiligten Handwerksbetriebe stellen sich vor, Sabine Kunzer zeigt ihre Arbeiten, die Firma Mayer sorgt für Blumenschmuck und auch der Verein „Solawi“ – Solidarische Landwirtschaft – ist eingeladen. „Viele haben uns geholfen. Viele haben gesehen, dass wir hier arbeiten und viele wollen schon wissen, wie es jetzt in ihrem alten Bahnhof aussieht“, sagt Merz und freut sich auf viel Besuch.
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