Makroausblick 2016 Jan Feb Mrz Apr Mai Volkswirtschaft, 08.04.2016 Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Makroökonomischer Blick auf die Welt EUROZONE CHINA Die Marktturbulenzen sollten das Wirtschaftsvertrauen und die Investitionstätigkeit nur kurzzeitig dämpfen. Nach einer vorübergehenden Wachstumsdelle dürfte die Eurozone ihren moderaten Wachstumskurs ab Sommer wieder aufnehmen. Die ultralockere Geldpolitik der EZB, der schwache Euro und der noch immer niedrige Ölpreis stützen. Wir erwarten für 2016 ein Wachstum von 1,3 %. Neben den wirtschaftlichen Chancen sind zahlreiche politische Risiken im Auge zu behalten. jedoch USA Für das laufende Jahr erwarten wir jetzt einen BIP-Anstieg von 2,0 %, für 2017 von 2,5 %. 08.04.2016 Das diesjährige Wachstumsziel von 6,5 % ist ambitioniert, kann aber als Folge von Steuererleichterungen, höherer Staatsverschuldung und weiterer monetärer Lockerungen erreicht werden. In 2017 dürfte das BIP um 6,1 % steigen. JAPAN Die Konjunkturerwartungen an das 1. Quartal haben zuletzt einen deutlichen Dämpfer erhalten. Der BIP-Indikator der Atlanta FED zeigt aktuell eine annualisierte Wachstumsrate von nur noch 0,4 % (nach + 1,4% in Q 4 2015) an. Unternehmen hielten sich bei Investitionen zurück, Lagerbestände wurden abgebaut. Auch die Verbraucher gaben etwas weniger aus als in den Monaten zuvor. 2 Die Konjunkturstützungsmaßnahmen der vergangenen 12 Monate zeigen möglicherweise nun endlich Wirkung. Wesentliche Geschäftsklimaindices kehrten in die Wachstumszone zurück und stiegen auf Neun- bzw. Dreizehnmonatshochs. Makroausblick ǀ April ǀ 2016 Japans Wirtschaft befürchtet den erneuten Rückfall in eine Rezession. Ausfuhren und Konsumausgaben unterschritten ihre Vorjahreswerte während des 1. Quartals deutlich. Die Stimmung in Industrie und Dienstleistungsbetrieben ist so schlecht wie zuletzt vor drei Jahren. Die Regierung reagiert mit einem Nachtragshaushalt und vorgezogenen Bauinvestitionen. Die Notenbank setzt auf Negativzinsen. Das BIP könnte mit einigem Glück in diesem und im nächsten Jahr um jeweils 0,8 % zulegen. Eurozone Konjunktur- und Preisentwicklung Moderat aufwärts Deflationssorgen halten an • Die Marktturbulenzen haben unseren kurzfristigen Wachstumsausblick etwas gedämpft. Angesichts der erhöhten Unsicherheit werden die Unternehmen vermutlich vorsichtiger agieren und einige Investitionen zurückstellen. So haben sich das Industrie- und das Verbrauchervertrauen zuletzt weiter eingetrübt. • Die Preisentwicklung wird weiterhin durch die immer noch niedrigen Ölpreise überschattet. Die Inflationsrate liegt weiter im negativen Bereich (März: –0,1 %). Die Kernrate ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreise ist zuletzt allerdings wieder gestiegen (1,0 % nach 0,8 % im Februar). • Die Einkaufsmanagerindizes beginnen sich dagegen wieder zu stabilisieren. Wir erwarten, dass die Eurozone ihren moderaten Wachstumskurs ab Sommer wieder aufnehmen wird und 2016 um 1,3 % wachsen kann. • Um einem anhaltenden Preisrückgang auf breiter Front (Deflation) vorzubeugen, hat die EZB ihr Wertpapierankaufprogramm Anfang April von 60 Mrd. Euro auf 80 Mrd. Euro monatlich aufgestockt. Euroland Verbraucherpreise Euroland Stimmungsindikatoren 5 0 0 -5 -5 -10 -10 -15 -15 -20 -20 -25 -25 -30 -30 -35 -35 -40 Jan 99 -40 Jan 01 Jan 03 Jan 05 Jan 07 Verbrauchervertrauen Jan 09 08.04.2016 Jan 13 Jan 15 5 4 4 3 3 2 2 1 1 0 0 -1 Jan 99 Industrievertrauen Quelle: Europäische Kommission. 3 Jan 11 5 in % 10 5 in Pkt. in Pkt. 10 Makroausblick ǀ April ǀ 2016 Zeitraum: 31.01.1999 – 31.03.2016 -1 Jan 01 Jan 03 Jan 05 Jan 07 Verbraucherpreise (YoY) Quelle: Eurostat. Jan 09 Jan 11 Jan 13 Jan 15 Kernrate der Verbraucherpreise (YoY) Zeitraum: 31.01.1999 – 31.03.2016 Deutschland Konjunktur- und Preisentwicklung Wirtschaft bleibt auf solidem Wachstumskurs Preisauftrieb bleibt gedämpft • Die Wachstumsabkühlung der Schwellenländer sowie die Marktturbulenzen haben konjunkturelle Bremsspuren hinterlassen. Allerdings zeichnet sich eine erste Stabilisierung ab: das Ifo-Geschäftsklima ist im März nach drei Rückgängen in Folge leicht gestiegen. • Der Rückgang der Ölpreise wirkt weiter preisdämpfend. So gingen die Energiepreise im März 2016 nochmals stärker zurück: –8,9 % nach –8,5 % im Februar. • Wir erwarten, dass die deutsche Wirtschaft dank ihrer robusten Binnennachfrage nach einer vorübergehenden Wachstumsdelle im weiteren Jahresverlauf wieder stärker zulegen kann und im Jahresdurchschnitt 2016 um 1,4 % wachsen wird. 130 6 120 4 110 3,50 3,50 3,00 3,00 2,50 2,50 2,00 2,00 1,50 1,50 100 0 90 -2 80 1,00 1,00 -4 70 0,50 0,50 -6 60 0,00 0,00 -8 Mrz 00 Mrz 02 Mrz 04 Mrz 06 BIP (YoY) Mrz 08 Mrz 10 Mrz 14 Ifo Geschäftsklimaindex (rechte Skala) Quellen: Destatis, Ifo Institut. 08.04.2016 Mrz 12 50 Mrz 16 Makroausblick ǀ April ǀ 2016 Zeitraum: 31.03.2000 – 31.03.2016 in % 2 -0,50 Jan 99 in % 8 in Pkt. in % • Bei steigenden Löhnen und anziehender Konjunktur erwarten wir für 2017 wieder Inflationsraten über 1 %. Deutschland Verbraucherpreise Deutsches BIP und Ifo Geschäftsklima 4 • Die Inflationsrate kehrte mit 0,3 % aber wieder in den positiven Bereich zurück, nachdem sie im Vormonat noch stagniert hatte. Der Hauptgrund waren die frühen Osterfeiertage: Nahrungsmittel und Dienstleistungen verteuerten sich mit 1,3 % bzw. 1,6 % deutlich stärker als im Vormonat (0,8 % bzw. 0,9 %) -0,50 Jan 01 Jan 03 Jan 05 Verbraucherpreise Quelle: Destatis, Eurostat. Jan 07 Jan 09 Jan 11 Jan 13 Jan 15 Kernrate der Verbraucherpreise Zeitraum: 31.01.1999 – 31.03./29.02.2016 USA Konjunktur- und Preisentwicklung Konjunktur: Uninspirierendes 1. Quartal Fed bleibt noch zögerlich • Die Konjunkturerwartungen haben einen deutlichen Dämpfer erhalten. Der BIP-Indikator der Atlanta FED zeigt aktuell für das 1. Quartal eine annualisierte Wachstumsrate von nur noch 0,4 % (nach + 1,4 % in Q. 4 2015) an. Unternehmen hielten sich bei Investitionen zurück, reduzierten ihre Lagerbestände. Die Verbraucher gaben trotz der anhaltenden Arbeitsmarktbelebung etwas weniger aus. Unverändert stark zeigt sich der Bausektor. • Für das laufende Jahr erwarten wir jetzt einen BIPAnstieg von 2,0 %, für 2017 von 2,5 %. 60 2 50 0 40 -2 30 -4 20 BIP (YoY) Dez 05 08.04.2016 10 Dez 15 6 3 3 0 0 -3 Jan 99 ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala) Zeitraum: 29.12.1995 – 31.03.2016 Quellen: BEA, ISM. 5 Dez 10 6 in % 4 in Pkt. 70 in % 6 Dez 00 • So könnte Druck auf die Fed entstehen, doch mehr als die zuletzt avisierten zwei Zinsschritte in diesem Jahr zu unternehmen. USA Verbraucherpreise USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex -6 Dez 95 • Obwohl das Vollbeschäftigungsziel mit einer Arbeitslosenquote von 5 % nahezu erreicht wurde, steigen die Löhne kaum an. Die Erholung der Energiepreise, deutlich anziehende Mieten und Gesundheitskosten führen dennoch zu konstant höheren Teuerungsraten (Feb. 1,0% gegen Vorjahr). In der Kernrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) waren es bereits 2,3 %. Makroausblick ǀ April ǀ 2016 -3 Jan 01 Jan 03 Jan 05 Verbraucherpreise (YoY) Quelle: BLS. Jan 07 Jan 09 Jan 11 Jan 13 Jan 15 Kernrate der Verbraucherpreise (YoY) Zeitraum: 31.01.1999 – 29.02.2016 China Konjunktur- und Preisentwicklung Notenbank bleibt expansiv Konjunktur stabilisiert sich • Die Konjunkturstützungsmaßnahmen der vergangenen 12 Monate zeigen möglicherweise nun endlich Wirkung. Wesentliche Geschäftsklimaindices kehrten in die Wachstumszone zurück und stiegen auf Neun- bzw. Dreizehnmonatshochs. Eine „harte Landung“ der Wirtschaft wird nicht stattfinden. • Das Wachstumsziel von 6,5 % ist ambitioniert, kann aber durch Steuererleichterungen, eine höhere Staatsverschuldung und weitere monetäre Lockerungen erreicht werden. In 2017 dürfte das BIP um 6,1 % steigen. 60 12 55 50 8 45 6 40 in % in Pkt. 10 35 BIP (YoY) Mrz 09 Mrz 11 08.04.2016 Mrz 15 25 25 20 20 15 15 10 10 5 5 0 0 -5 -5 -10 Apr 01 PMI Verarbeitendes Gewerbe (rechte Skala) Zeitraum: 31.01.2005 – 31.03.2016 Quellen: NBS, CFLB. 6 Mrz 13 in % 14 Mrz 07 • Der Anstieg der Verbraucherpreise hat sich auf 2,3 % (von zuvor 1,8 %) beschleunigt, stellt aber kein Hindernis für eine Fortsetzung der Lockerungspolitik dar. China Verbraucherpreise (YoY) China BIP-Wachstum und PMI 4 Mrz 05 • Die Bank of China bleibt bei ihrer Politik der Zinssenkungen, der Kreditmengenausweitung und der Devisenmarkteingriffe. Erste Erfolge stellen sich ein. Der Yuan konnte leicht zulegen. Die Kapitalabflüsse sind im März zum Stillstand gekommen. Makroausblick ǀ April ǀ 2016 -10 Apr 03 Apr 05 Apr 07 Verbraucherpreise Quelle: NBS. Apr 09 Apr 11 Apr 13 Apr 15 Preise für Nahrungsmittel Zeitraum: 30.04.2001 – 29.02.2016 Japan Konjunktur- und Preisentwicklung Rezessionsfurcht Inflationsziel abgesenkt – Negativzinsen etabliert • Japans Wirtschaft befürchtet eine neue Rezession. Ausfuhren und Konsumausgaben unterschritten ihre Vorjahreswerte während des 1. Quartals deutlich. Einerseits belasten China-Schwäche und plötzliche YenStärke. Andererseits steigt die private Kaufkraft kaum. Die Stimmung in Industrie und Dienstleistungsbetrieben ist daher so schlecht wie zuletzt vor drei Jahren. • Die Notenbank hat ihr Inflationsziel für das Fiskaljahr 2016/2017 von 1,4 % auf 0,8 % abgesenkt. Im Jahr danach sollen die Preise um 1,8 % steigen. Um dies zu erreichen, hat sie ihre massiven Wertpapierkäufe um Negativzinsen auf Guthaben bei ihr ergänzt. Die erhoffte Yen-Abschwächung trat nicht ein. • Die Regierung reagiert mit einem Nachtragshaushalt und vorgezogenen Bauinvestitionen. Das BIP könnte mit einigem Glück in 2016/17 um jeweils 0,8 % zulegen. 60 4 40 2 20 0 0 -2 -20 -4 -40 -6 -60 -8 -80 in Pkt. in % 6 -10 -100 Mrz 95 Mrz 97 Mrz 99 Mrz 01 Mrz 03 Mrz 05 Mrz 07 Mrz 09 Mrz 11 Mrz 13 Mrz 15 08.04.2016 4 4 3 3 2 2 1 1 0 0 -1 -1 -2 -2 -3 Apr 96 -3 Apr 01 Apr 06 Apr 11 Tankan Großproduzenten Index (rechte Skala) Zeitraum: 31.03.1995 – 31.12.2015 Quellen: ESRI, BoJ. 7 in % Japan Verbraucherpreise (YoY) Japan BIP-Wachstum und Tankan Index BIP (YoY) • Die Verbraucherpreise haben sich zuletzt gegenüber Vorjahr nicht verändert. Ohne Nahrungsmittel und Energie wurde ein Anstieg von 0,7 % ausgewiesen. Makroausblick ǀ April ǀ 2016 Quelle: MIC. Zeitraum: 30.04.1996 – 29.02.2016 Marktentwicklung Zinsen Geldpolitik driftet auseinander Zinsen bleiben extrem niedrig • Die EZB hat ihre Geldpolitik im März weiter gelockert und ihren Leitzins um fünf Basispunkte auf 0 % und den Einlagezins um weitere zehn Basispunkte auf –0,40 % gesenkt. Zudem wird sie bis mindestens März 2017 monatlich Wertpapiere für 80 Mrd. Euro ankaufen. • Das übergeordnete Bild bleibt aufgrund der ultraexpansiven Geldpolitik der EZB durch historisch niedrige Zinsen geprägt. So haben die Turbulenzen an den Finanzmärkten, die Sorgen um die Weltkonjunktur und der Rückfall in die Deflation die EZB im März zu einem Bündel weiterer geldpolitischer Lockerungsmaßnahmen veranlasst. • In den USA hat die Fed das Zielband für ihren Leitzins dagegen im Dezember 2015 um 25 Basispunkte auf 0,25 % - 0,50 % nach oben geschleust. Wir erwarten für dieses Jahr noch zwei weitere Zinserhöhungsschritte um jeweils 25 Basispunkte (Juni und Dezember). in % 7 7 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 0 0 -1 Feb 01 Feb 03 Feb 05 Feb 07 EZB Feb 09 08.04.2016 Feb 13 Feb 15 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 0 Apr 06 Zeitraum: 01.02.1999 – 08.04.2016 Makroausblick ǀ April ǀ 2016 Apr 08 Apr 10 Deutschland Fed Quelle: Bloomberg. 8 Feb 11 in % Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen Leitzinsen -1 Feb 99 • Nachdem die EZB ihr Wertpapierankaufprogramm Anfang April um ein Drittel ausgeweitet hat, notieren 10jährige Bundesanleihen wieder unter 0,10 % und nähern sich damit ihrem Tiefststand vom April vorigen Jahres, als die EZB mit dem Ankauf von Staatsanleihen begann. Quelle: Bloomberg. Apr 12 Apr 14 0 Apr 16 USA Zeitraum: 07.04.2006 – 07.04.2016 Marktentwicklung Rohstoffe Öl: Überangebot versus Fördermengeneinfrierung Gold in Konsolidierungsphase • Die russisch-saudische Absichtserklärung, ihre Fördermengen auf dem Januar-Stand einzufrieren, führte in einem ersten Schritt zu einer Preiserholung um 35 % seit den Januartiefs. • Sollte es in der nächsten Gesprächsrunde am 17.April keine konkreten, weiterführenden Beschlüsse geben, rechnen wir mit wieder nachgebenden Notierungen. Denn: Nach dem Markteintritt des Iran bleibt es trotz rückläufiger US-Fracking-Produktion bei einem globalen Überangebot. Handelszone: 30 – 40 USD je Fass für die Sorte Brent. • Die Goldpreise konnten seit Jahresbeginn um bis zu 20% zulegen. Eine zögerliche Fed und Negativ-Zinsen (Japan, Eurozone) haben das Anlegerinteresse beflügelt. Die Zuflüsse in goldgedeckte ETFs waren beträchtlich. Nach einer Phase der Beruhigung ist eine Wiederaufnahme des Aufwärtstrends wahrscheinlich. • Die zwischenzeitlich zweistellige Preiserholung der Industriemetalle steht auf tönernen Füßen. Chinas Nachfrage bleibt im Trend abwärtsgerichtet. Angekündigte Förderkürzungen wurden noch nicht umgesetzt. Goldpreis gegenüber globalen Gold-ETF-Beständen in US-Dollar Öl 160 160 140 140 120 120 100 100 80 80 60 60 40 40 20 Apr 06 Apr 08 Apr 10 Apr 12 08.04.2016 20 Apr 16 Zeitraum: 07.04.2006 – 07.04.2016 Quelle: Bloomberg. 9 Apr 14 Makroausblick ǀ April ǀ 2016 2100 85000 1750 75000 1400 65000 1050 55000 700 45000 350 35000 0 Jan 08 25000 Jan 10 Goldpreis je Unze Quelle: Bloomberg. Jan 12 Jan 14 Jan 16 Gold-ETF-Bestände in Tausend Unzen (rechte Achse) Zeitraum: 01.01.2008 – 07.04.2016 Marktentwicklung Währungen Euro kann sich weiter behaupten Pfund unter Druck • Der Euro behauptet sich nach den weitgehenden Lockerungsschritten der EZB in seiner volatilen Seitwärtsbewegung gegenüber dem US-Dollar. Mit einem Niveau deutlich oberhalb von 1,10 US-Dollar je Euro war nicht unbedingt zu rechnen. Von EZB-Seite ist das Belastungspotential für den Euro nun praktisch ausgereizt. • Das Pfund ist wegen der mit dem Brexit-Referendum verbundenen Unwägbarkeiten weiter unter Druck. So lange die Umfrageergebnisse keine klaren Signale für einen Verbleib Großbritanniens in der EU liefern, dürfte der Druck erhalten bleiben. • Der Fokus liegt jetzt auf der Einschätzung der Fed. Von ihr wird aktuell eher zögerliches Handeln erwartet. Wir erleben aktuell also keine originäre Eurostärke, sondern eher eine moderate Dollarschwäche. 1,50 1,40 1,40 1,30 1,30 in US-Dollar 1,50 1,20 1,20 1,10 08.04.2016 0,95 0,95 0,85 0,85 0,75 0,75 1,10 Apr 12 Apr 13 Apr 14 Apr 15 1,00 Apr 16 Zeitraum: 07.04.2011 – 07.04.2016 Quelle: Bloomberg. 10 in britischem Pfund Wechselkurs Euro/Britisches Pfund Wechselkurs Euro/US-Dollar 1,00 Apr 11 • Dass in diesem Umfeld der Euro gegenüber dem Pfund zulegt, ist keine Überraschung. Allerdings würde ein Brexit auch die Wirtschaft der Eurozone belasten. Insofern müsste sich die Unsicherheit im Vorfeld auch auf den Eurokurs gegenüber Drittwährungen auswirken. Davon ist bisher jedoch nichts zu spüren. Makroausblick ǀ April ǀ 2016 0,65 Apr 11 Quelle: Bloomberg. Apr 12 Apr 13 Apr 14 Apr 15 0,65 Apr 16 Zeitraum: 08.04.2011 – 08.04.2016 Zins- und Währungsprognosen AKTUELL PROGNOSE 07.04.2016 30.06.2016 31.12.2016 Fed Funds 0,50 % 0,75 % 1,00 % 10 Jahre 1,69 % 2,10 % 2,30 % HauptrefinanzierungsSatz 0,00 % 0,00 % 0,00 % 10 Jahre* 0,09 % 0,40 % 0,70 % Bank Rate 0,50 % 0,50 % 0,75 % 10 Jahre 1,33 % 1,60 % 2,00 % USA EUR/USD 1,14 1,08 1,10 Schweiz EUR/CHF 1,09 1,10 1,12 Großbritannien EUR/GBP 0,81 0,80 0,77 Japan EUR/JPY 123 138 141 USA Rentenmärkte Euroland Großbritannien Währungen *Bundesanleihen. 11 08.04.2016 Makroausblick ǀ April ǀ 2016 Wirtschaftliches Umfeld BIP Inflation Anteil 2014 2015 2016 2017 WELT* 100 2,4 2,4 2,3 2,7 USA 22,5 2,4 2,4 2,0 Japan 6,0 -0,1 0,5 China 13,4 7,3 Indien 2,7 Lateinamerika Arbeitslosenquote Saldo Staatshaushalt 2014 2015 2016 2017 2014 2015 2016 2017 2014 2015 2016 2017 2,5 1,6 0,1 1,5 2,1 6,2 5,3 4,8 4,5 -2,8 -2,4 -2,2 -2,1 0,8 0,8 2,7 0,8 0,3 1,8 3,6 3,4 3,2 3,1 -7,8 -6,5 -6,3 -5,0 6,9 6,5 6,1 2,0 1,4 2,3 2,3 4,1 4,0 4,3 4,3 -1,8 -2,3 -3,0 -3,0 7,2 7,5 7,5 6,8 4,5 4,0 4,0 -6,9 -6,5 -6,0 -5,5 6,0 6,0 5,0 4,0 -3,5 -4,0 -3,5 -3,0 7,5 1,1 0,0 0,3 1,9 EUROPA 29,8 1,3 1,1 1,1 1,6 Eurozone 17,3 0,9 1,5 1,3 1,6 0,4 0,0 0,3 1,6 11,6 10,9 10,1 9,6 -2,4 -2,1 -2,1 -1,9 Deutschland 5,0 1,6 1,4 1,4 1,7 0,8 0,1 0,2 1,3 5,0 4,6 4,5 4,9 0,7 0,6 0,2 0,1 Frankreich 3,7 0,2 1,2 1,0 1,3 0,6 0,1 0,2 1,3 10,3 10,4 10,3 9,6 -4,0 -3,6 -3,4 -3,2 Italien 2,8 -0,3 0,6 0,8 1,2 0,2 0,1 0,2 1,2 12,6 11,9 11,3 10,9 -3,0 -2,6 -2,6 -2,5 Spanien 1,8 1,4 3,2 2,8 2,4 -0,2 -0,6 -0,6 1,1 24,5 22,1 19,5 18,0 -5,7 -5,2 -4,0 -3,2 Großbritannien 3,8 2,9 2,3 1,9 2,1 1,5 0,0 0,9 1,8 6,2 5,4 5,0 4,9 -5,5 -4,4 -3,4 -2,5 Schweiz 0,9 2,0 0,9 1,2 2,0 0,1 -1,1 -0,8 0,3 3,2 3,4 3,4 3,2 0,5 -0,1 0,1 0,2 Schweden 0,7 2,4 3,8 2,7 2,5 0,2 0,8 1,2 2,2 7,8 7,6 7,2 6,7 -1,8 -1,3 -0,8 -0,5 Russland 2,4 0,6 -3,7 -2,6 -0,6 7,8 15,6 11,3 9,2 5,2 5,6 6,5 6,2 -0,7 -3,2 -4,5 -3,3 Türkei 1,0 2,9 3,3 2,9 3,0 8,9 7,7 8,7 8,2 10,0 10,6 10,1 10,2 -1,3 -1,8 -2,0 -2,1 ANDERES WESTEUROPA OSTEUROPA Quelle: Arbeitslosigkeit: ILO/Eurostat Definition; Saldo Staatshaushalt in % des BIP. * Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht Kaufkraftparität, KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen. 12 08.04.2016 Makroausblick ǀ April ǀ 2016 Anhang Wichtige Informationen und Hinweise Dieses Dokument wurde durch die Abteilung Volkswirtschaft der Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG, erstellt. Wir haben uns bemüht, alle Angaben sorgfältig zu recherchieren und zu verarbeiten. Hierzu haben wir auf Informationen Dritter, die wir für vertrauenswürdig halten, zurückgegriffen. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit sämtlicher Angaben kann dennoch keine Gewähr übernommen werden. Die gemachten Angaben wurden nicht durch eine außenstehende Partei, insbesondere eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, geprüft. Wir weisen zudem ausdrücklich auf den angegebenen Bearbeitungsstand hin. Angaben können sich durch Zeitablauf und/oder infolge gesetzlicher, politischer, wirtschaftlicher oder anderer Änderungen als nicht mehr zutreffend erweisen. Wir übernehmen keine Verpflichtung, auf solche Änderungen hinzuweisen und/oder eine aktualisierte Präsentation zu erstellen. 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