„Erinnern heißt gedenken und informieren“ – DFG-Erkenntnistransfer-Projekt zum Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde in der Berliner Tiergartenstraße 4 Am 2. September 2014 wurde in der Berliner Tiergartenstraße 4 der Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialsozialistischen „Euthanasie“-Morde der Öffentlichkeit übergeben. Am historischen Ort der Organisationszentrale der nationalsozialistischen „Euthanasie“ zieht nun eine blaue Glaswand die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Der Entwurf für den Gedenk- und Informationsort stammt von Ursula Wilms, Nikolaus Koliusis und Heinz W. Hallmann. Die dazugehörige Open-Air-Ausstellung wurde zusammen mit den Stiftungen Denkmal für die ermordeten Juden Europas und Topographie des Terrors vom Erkenntnistransfer-Projekt „Erinnern heißt gedenken und informieren“ an der Technischen Universität München konzipiert und erarbeitet. Ein Schwerpunkt der Ausstellungskonzeption lag auf der möglichst barrierefreien Zugänglichkeit der historischen Information. Daher sind die Ausstellungstexte zu Vorgeschichte, Realität und Nachwirkungen der Patientenmorde im Nationalsozialismus auch in Leichter Sprache (nicht nur) für Menschen mit Lernschwierigkeiten verfügbar. Medienstationen mit Audios und Videos für Menschen mit Seh- und Hörbehinderungen runden das Angebot barrierearmer Information ab. Das Erkenntnistransfer-Projekt hat zur Vertiefung der Information vor Ort eine Website (www.t4-denkmal.de) erarbeitet und zusammen mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas Kataloge in deutscher, englischer und Leichter Sprache herausgegeben. Die Inhalte des Gedenk- und Informationsortes sind nun auch als leicht zu handhabende Wanderausstellung verfügbar, die ihre erste Station bis zum 22. April 2016 im Wissenschaftszentrum in Bonn hat. Wir möchten das Erkenntnistransfer-Projekt mit einer kleinen Tagung abschließen und hierzu die interessierte Öffentlichkeit und all diejenigen einladen, die das Projekt in den Jahren 2012 bis 2016 begleitet und gefördert haben. In vier Gesprächsrunden soll einerseits über neue Forschungsergebnisse und -perspektiven zu den nationalsozialistischen Patientenmorden diskutiert und ihre europäische Dimension herausgearbeitet werden. Andererseits fragen wir nach der gesellschaftlichen Dimension des Themas: Was bedeuteten die Patientenmorde für die betroffenen Familien? Und: Wie kann Barrierefreiheit in der Geschichtsvermittlung – als Zeichen der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an ihrer Geschichte – in der Zukunft realisiert werden? Eine öffentliche Podiumsdiskussion am Abend widmet sich dem Lernen mit der Geschichte und ethischen Konsequenzen, die aus der Geschichte der NS-„Euthanasie“ und der Eugenik gezogen werden können. Abschlusskolloquium in Bonn am 7. und 8. April 2016 Beginn: 7. April 13.00h (vorher Gelegenheit zum Mittagessen in der Cafeteria auf eigene Kosten) Ende: 8. April 13.00h mit einem Imbiss Tagungsort: Wissenschaftszentrum Bonn, Ahrstraße 45, 53175 Bonn Anreise: Stadtbahn Linien 16 und 63 bis Hochkreuz, Buslinien 610 und 611 bis Wissenschaftszentrum Format: 4 Gesprächsrunden mit je vier 4 Teilnehmerinnen und einem Moderator 90 Minuten, Impulsreferate zu je 10 Minuten. 1 Programm Donnerstag 7. April 2016 Begrüßung/Grußworte, 13.00h - Wissenschaftszentrum - DFG - Dr. Thomas Lutz, Stiftung Topographie des Terrors Rundgang durch die Ausstellung, 13.15h Einführender Vortrag (20 Minuten mit anschließender Diskussion), 13.45h – 14.30h Das Erkenntnistransfer-Projekt „Erinnern heißt gedenken und informieren“ - Wo stehen wir in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung und in der historischen Forschung zu den nationalsozialistischen „Euthanasie“-Verbrechen? Gerrit Hohendorf (München) und Maike Rotzoll (Heidelberg) Pause: 14.30h – 14.45h Gesprächsrunde 1 Nationalsozialistische „Euthanasie“ – Neue Erkenntnisse und Forschungsperspektiven, 14.45h – 16.15h Moderation: Hans-Walter Schmuhl (Bielefeld) - Die Organisationszentrale der Krankenmorde in der Berliner Tiergartenstraße 4: Annette HinzWessels (Berlin) - Dezentrale „Euthanasie“, Stand der Diskussion: Uwe Kaminsky (Bochum) - Die Reaktion auf die Krankenmorde in England und USA: Thorsten Noack (Düsseldorf) - Nach dem Krankenmord: Maike Rotzoll (Heidelberg) Pause: 16.15h – 16.45h 2 Gesprächsrunde 2 Nationalsozialismus im Familiengedächtnis, 16.45h – 18.15h Moderation: Jens Thiel (Münster/Berlin) - Familiengedächtnis: Sabine Moller (Berlin) - Angehörige von „Euthanasie“-Opfern: Helmut Bader (Schwäbisch Gmünd) - Angehörige von Tätern: Isabella Kaltenegger (angefragt) - Namensnennung der „Euthanasie“-Opfer: Michael von Cranach (München) Abendessen 18.15h – 19.30h Abendveranstaltung 7. April 2016, 19.30h – ca. 21.00h Lernen mit der Geschichte – Welche ethischen Konsequenzen ergeben sich aus der historischen Erfahrung der nationalsozialistischen Eugenik und der „Euthanasie"-Verbrechen? Gesprächspartner: Johann S. Ach (Münster) Michael Wunder ( Hamburg) Moderation: Norbert Jachertz (Köln) Freitag, 8. April 2016 Gesprächsrunde 3 Barrierefreiheit in der Geschichtsvermittlung, 9.00h – 10.30h Moderation: Hedwig Thelen (Bremen) Referenten und Referentinnen: - Barrierefreie Geschichtsvermittlung und Disability History: Petra Fuchs (Berlin) - Leichte Sprache in der Gedenkstättenarbeit: Uta George (Bad Homburg) - Netzwerk People First Deutschland: Anette Bourdon (Kassel) - Geschichtsvermittlung und barrierefreie Gedenkstätte: Sebastian Priwitzer (Grafeneck) Pause: 10.30h – 11.00h 3 Gesprächsrunde 4 Patientenmorde in Europa, Vernichtungskrieg und Holocaust, 11.00h – 12.30h Moderation: Christof Beyer (Berlin) - Patientenmorde in Polen: Ingo Loose (Berlin) - Patientenmorde in der Sowjetunion: Martin Holler (Berlin) - Frankreich: Chantal Marazia (Paris) - Niederlande: Cecile aan de Stegge (Bunnik, NL) Abschlussdiskussion, 12.30h – 13.00h Mittagsimbiss und Ausklang, 13.00h Organisation DFG-Projekt „Erinnern heißt Gedenken und informieren“ (Christof Beyer, Petra Fuchs, Annette HinzWessels, Gerrit Hohendorf, Maike Rotzoll, Hedwig Thelen, Jens Thiel) zusammen mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft Kooperationspartner des Erkenntnistransfer-Projekts: Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Stiftung Topographie des Terrors, Senatskanzlei für Kulturelle Angelegenheiten Berlin Die Wanderausstellung kann über die Stiftung Topographie des Terrors ausgeliehen werden. Kontakt Prof. Dr. med. Gerrit Hohendorf Institut für Geschichte und Ethik der Medizin Technische Universität München Ismaninger Str. 22 81675 München Tel. 089/4140-4041 oder 089/2179-423 [email protected] Anmeldung Adina von Malm Institut für Geschichte und Ethik der Medizin Technische Universität München Ismaninger Str. 22 81675 München Tel. 089/4140-4041 Fax 089/4140-4970 [email protected] 4 Eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben. Tagungshotel für die eingeladenen Referentinnen und Referenten Gustav-Stresemann-Institut e.V. Europäische Tagungs- und Bildungsstätte Langer Grabenweg 68 D-53175 Bonn Tel. 0228/8107-0 [email protected] Stadt-Bahn Linie 16 oder 63, Richtung Bad-Godesberg, Haltestelle "Max-Löbner-Straße". Über den Langen Grabenweg ist der Tagungsort „Wissenschaftszentrum“ zu Fuß zu erreichen. Hotelempfehlungen für weitere Tagungsteilnehmer/innen Akzent Hotel am Hohenzollernplatz Plittersdorfer Straße 54-56 53173 Bonn-Bad Godesberg Tel. 0228/957590 [email protected] Hier wird unter dem Stichwort „DFG“ ein verbilligter Zimmerpreis angeboten. Ibis Hotel Bonn (Stadtmitte) Vorgebirgsstraße 33 53119 Bonn Tel. 0228/72660 Weitere Hotels unter: www.bonn.de/tourismus_kultur_sport_freizeit/tourist_information_aktuell/tourismus_und_hotels/ 5
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