Ein Produkt der FÜR WILHELMSHAVEN UND FRIESLAND 4/2016 Der Frühling gibt Gas... DieDie -C A R D 20 16 /2 01 7 term ann Mon ika Mus 750 Kund en-N r. 180 D i e s W Z - D a Gültig bis B e s t e a m 31. 12. 201 7 n ! M o r g e Das Beste Beste am – –Das amMorgen! Morgen! TICKETSHOP MUSICALS · COMEDY · KONZERTE · SPORTEVENTS · FESTIVALS Pur Do., 7. 4. 2016, 20 Uhr >> ÖVB Arena, Bremen Silje Nergaard So., 10. 4. 2016, 20 Uhr >> Kulturetage, Oldenburg Jetzt neu: Internationale TOP-EVENTS Ralf Schmitz So., 10. 4. 2016, 20 Uhr >> Kongresshalle, Oldenburg Conni – Das Musical So., 24. 4. 2016, 15 Uhr >> Kongresshalle, Oldenburg Adam Lambert Mi., 27. 4. 2016, 20 Uhr >> Große Freiheit, Hamburg Rihanna „Anti World Tour! mit Special Guests „The Weeknd“ und „Big Sean“ Sa. 9.7.16, 18.30 Uhr >> Volksparkstadion, Hamburg So. 17.7.16, 18.30 Uhr >> Commerzbank-Arena, Frankfurt a. Main Do. 28.7.16, 18.30 Uhr >> RheinEnergie Stadion, Köln Di. 2.8.16, 18.30 Uhr >> Olympiastadion, Berlin Gregor Meyle Fr., 27. 5. 2016, 20 Uhr, Kongresshalle, Oldenburg Rock im Park Nürnberg Rock am Ring Mendi mit den Headliner Red Hot Chili Peppers, Fettes Brot, Billy Talent, Alligatoah u.v.m. 3. 6. – 5. 6. 2016 >> Zeppelinfeld, Nürnberg 3. 6. – 5. 6. 2016 >> Flugplatz Mendig, Mendig Unheilig – Open Air Fr., 2. 9. 2016, 18 Uhr >> Wilhelm-Kaisen-Platz 1, Bremerhaven David Garrett Mi., 23.11. 2016, 20 Uhr >> ÖVB Arena, Bremen Geschenk-Tipp: Überraschen Sie mit einem Ticket-Gutschein! Nordwest Ticket Info und telefonischer Kartenservice: 04 21 / 36 36 36 (gebührenpflichtige Rufnummer) Kartenreservierung und Kartenversand gegen Aufpreis möglich Parkstraße 8 · 26382 Wilhelmshaven Telefon (0 44 21) 4 88-0 · Fax (0 44 21) 4 88-2 58 WZonline.de/tickets Inhalt | Editorial KOMPASS | April 04|05 06 Bühne 07|08 Konzerte 09|15 Theater 16|17 Nachtschwärmer 18|19 Rennsport 20|24 Kunst 25|29 Wissen 30 Genuss 31 Dies & Das 32|33 34 04 Kabarett-Brunch: Zum 20. Mal wird im Pumpwerk kulturell gefrühstückt. Mut zur Lücke 05 Grenzenlos: Die Ost-Band „City“ ist ein musikalischer Zeitzeuge. 18|19 Oldtimer: Bei den „Vintage Race Days“ dreht sich alles ums Fahrvergnügen. 12|13 TheOs: Die Junge Landesbühne erobert im April ihre neue Spielstätte. 29 Wiedersehen: Andrea Sawatzki begann an der Jade ihre Karriere. Veranstaltungen Horoskop 30 Cannelés Bordelais: Nonnen verdanken wir diese Gaumenfreuden. 31 Talent: Benjamin Tomkins lässt die Puppen flüstern und den Bauch sprechen. Liebe Leserinnen, liebe Leser, detoxen Sie schon oder leben Sie noch? Wohin ich auch schaue, jeder entgiftet sich gerade. Besonders beliebt sind dabei die sogenannten Smoothies. Ihre Fangemeinde erkennt man daran, dass sie einen Hang zu ungewöhnlichen Geschmackskombinationen und Nuckelfläschen für Erwachsene hat. Gemeint sind damit Glas- oder Plastikbehälter mit Strohhalm, aus denen man eine undefinierbare Masse saugt. Meist ist sie übrigens grün. Kuhfladengrün. Was wohl daran liegt, dass alle Welt heute Spinat oder Feldsalat püriert und dann mit Banane verfeinert. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Ich persönlich bevorzuge dennoch andere Dinge, um Körper und Geist (wieder) zu beleben. Die „Lange Nacht der Kultur“ zum Beispiel. Für mich ist das die schönste Nahrung für die Seele: Garantiert giftfrei und kalorienarm. Und, anders als beim Smoothie, kann man alle Zutaten klar erkennen. Mischen und Mixen ist trotzdem erlaubt. Kunst und Historie gewürzt mit einer Prise Bühne und einem Schuss Leidenschaft, wäre mein Vorschlag. Bei 14 unterschiedlichen Kultureinrichtungen findet jeder sein ganz individuelles Kulturrezept zum Glücklichsein. Experimentieren Sie einfach munter drauflos und lassen Sie sich vom Ergebnis verzaubern. Viel Spaß dabei wünscht Ihnen KOMPASS-Redaktion Seite 3 Bühne| Kabarett trifft Folklore KOMPASS | April 20. Kabarett Brunch Spaniens Feuer an der JADE Ein besonderes „Jubiläum“ feiert am Sonntag, 17. April, um 10.30 Uhr das Wilhelmshavener Pump werk, wenn der 20. Kabarett Brunch präsentiert wird. Diese besonders attraktive Form der Präsentation von jungem Kaba rett, Comedy, PoetrySlam und MusikEntertainment in Verbin dung mit Brunchen in einer kom munikativem Atmosphäre hatte sich der ehemalige Mitarbeiter des Pumpwerks Helmut Bär 2006 ausgedacht. Durch die Kooperation mit den Kleinkunstveranstaltern der „Nordkurve“ wird das jeweilige „Künstlerpaket“ als „Kabarett im Dreierpack“ auch in weiteren Spielstätten im Nordwesten, wie z. B. im Schortenser Bürgerhaus präsentiert. Der AprilKabarettBrunch hat es mit Martin Fromme, dem Lumpenpack und Thomas Schre ckenberger in sich. Gebruncht wird mit einem süßen Frühstück, sowie einer Minestrone und Schweinebraten mit Basilikum füllung, Mangoldgemüse und Rosmarinkartoffeln. Einlass und BrunchBeginn ist um 10.30 Uhr. Das Programm beginnt ca. 11 Uhr. Es gibt Plätze an Tischen sowie auf den Sitztribünen an Weinkisten. Restkarten im Vor verkauf in allen Vorverkaufsstel len und online über www.pumpwerk.de. Seite 4 N ach vielen erfolgreichen Ver anstaltungen lädt die „Compa ñía flamenca del mar“ am 22. April wieder zur „Fiesta Flamenca“ um 20 Uhr ins Pumpwerk ein. Und zwar, zu einem Highlight der deutschen Fla mencoszene und einem „Muss“ für alle Liebhaber des Flamenco. Sie entführt die Besucher mit viel Lebensfreude und heißem Temperament zu einem Feuerwerk des Flamenco und der Kas tagnetten nach Andalusien. Auch für spanische Gaumenfreuden einschließ lich einer RiesenPaella ist an diesem Abend gesorgt. Unter dem Motto „Fas zination des Flamenco – Magie der Kastagnetten“ wird erstklassiger Fla mencotanz in allen Variationen von mehr als 30 bezaubernden Tänzerin nen geboten. Außerdem wird konzer tantes Kastagnettenspiel virtuos dar geboten von jungen Solisten, vom Duo bis zum Kastagnettenchor. Als Gast ist wieder eine der bekanntesten Fla mencogruppen Andalusiens, die „Cua dro Flamenco“, mit ihrem Startänzer Juan Torcuato dabei. Die Professionalität und Bühnenprä senz der „Compañía flamenca del mar“, die selbst bei Auftritten in Spa nien begeistert gefeiert wurde, wird auch diesen Abend für das Publikum zu einem Ereignis machen. Im Pump werk wird das Publikum beide Stil richtungen des Flamenco erleben kön nen: den „Flamenco Andaluz“ und den „Flamenco Puro“. FOTO: SCHREIBER KOMPASS | April Bühne | Klangvergnügen HörVERGNÜGEN Konzert: „Fiddler’s Green“ Freitag, 8. April, 20 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven Nach umjubelter Tournee zum aktuel len Album „Winners & Boozers“ mit bisherigem Zuschauerrekord belohnt die Band sich und ihr Publikum nun mit einer weiteren Auflage ihrer gefei erten AcousticTour: „Fiddler’s Green unplugged!“ JEVER LIVE rockt das Pumpwerk: „Jan Plewka singt Simon & Garfunkel“ Sonnabend, 9. April, 20 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven Der Echo und NestroyPreisträger, Sänger, Musiker, Schauspieler und Frontmann Jan Plewka nimmt die Zu schauer mit in die 60er Jahre. Ein Jahrzehnt, das sich wie kaum ein an deres in das kollektive Musikgedächt nis eingegraben hat. „Sound of Silen ce“ ist nicht nur ein Abend mit den Liedern von Simon & Garfunkel, son dern auch eine ironische Reflexion dieser Zeit und eine Begegnung mit der popkulturellen Vergangenheit. Konzert: „Saltatio Mortis“ Donnerstag, 21. April, 20 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven „Saltatio Mortis“ schwimmt nicht auf der Welle des Mittelaltertrends mit. Die Band gestaltet diesen bewusst und gibt ihm mit unbändiger kreati ver Kraft immer wieder neue Impulse. Als Support spielt die Band „Mr. Irish Bastard“. 19. A.cappellaFestival: „CantaMare“ & „Bonner Jazzchor“ Sonnabend, 23. April, 20 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven Das 19. AcappellaFestival präsen tiert ein Doppelkonzert unter dem Motto „Friends in Concert“ mit dem Chor „CantaMare“ aus Wilhelmsha venFriesland und dem „Bonner Jazz chor“. Letzterer hat sich mit seinem charakteristischen Sound einen festen Platz in der Jazz und PopchorSzene ersungen. Sein Programm umfasst Jazz und SwingStandards, groovige Funkstücke, hin und wieder profan schöne Popvariationen. Wenn der Pop und Jazzchor „CantaMare“ unter Leitung von Susanne Siefken auftritt, dann ist gute Laune angesagt. Ob Coldplay, Rammstein, Peter Fox oder Annett Louisan, ob Witziges von May bebop oder alte JazzStandards – mo derne ChorArrangements verpacken Hits und Altvertrautes in ein neues musikalisches Kleid. Konzert: „Saga“ Sonntag, 24. April, 20 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven Wenn es um progressiven Rock geht, muss früher oder später der Name „Saga“ fallen. Die Band spielte schon in den größten Stadien der Welt und begeisterte die Fans jedes Mal erneut mit ihren Songs. Die Band war Mitbe gründer des Progressive Rock. Konzert: „City“ Sonnabend, 30. April, 20 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven Als mit dem Pumpwerk 1976 das erste Kulturzentrum in Niedersachsen er öffnet wurde, feierten „City“ bereits große Erfolge in der ehemaligen DDR. Zum 40. Geburtstag von Wilhelmsha vens Kulturzentrum kommt die Band, die deutsche Kulturgeschichte ge schrieben hat, nun zum vierten Mal in die Jadestadt. Tschüss Jungs! Die „Wise Guys“ machen leider Schluss. Im Sommer 2017 geben sie ihr letztes Konzert. Natürlich in Köln, wo alles begann. Mitte der Achtziger Jahre in Köln als eine Schülerband gegründet, die noch nicht einmal einen Namen hatte. In den 90erJahren mutierten sie endgültig zur AcappellaBand und auch der Name „Wise Guys“ war etabliert. In dieser Zeit wurde Festivalleiter Helmut Bär auf sie aufmerksam und präsentierte sie erstmals im Jahre 2000 im Pump werk. Seither folgten 15 (!) Kon zerte im Pumpwerk und später in der Stadthalle vor ca. 20.000 Besu chern! Das diesjährige 19. Acap pellaFestival präsentiert die „Wi se Guys“ aber noch einmal mit ihrem neuen Programm „Läuft bei euch“ am Sonntag, 10. April, um 18 Uhr in der Stadthalle Wilhelms haven. Im Zentrum der Wise GuysSongs stehen die leichtfüßi gen deutschen Texte. Sie sind zu gleich tiefgründig, unterhaltsam und berührend. Sie setzen nicht nur auf Komik, sondern sind im mer häufiger auch melancholisch und ernsthaft: Lebensweisheiten, versehen mit viel Witz, Gefühl und einer großen Portion Augenzwin kern. Seite 5 KOMPASS | April Mut zur Lücke | Eike Meiners Mut zur Lücke Seit dem 1. April ist Eike Meiners an der Landesbühne zustän dig für die Presse und Öffentlichkeitsarbeit und beerbt Alice Dü wel auf diesem Posten. Erste Theaterluft schnupperte Eike in sei nem Praxissemester bei der Landesbühne, welches er im Rahmen seines Studiums an der Jade Hochschule absolvierte. Hierbei konnte er bereits vielfältige Einblicke ins Marketing des Theaterbetriebes erhalten. Nach seinem Studienabschluss im September (Medienwirtschaft und Journalismus) blickt er nun voller Tatendrang auf die kommenden Spielzeiten. In dieser Ausgabe griff für den KOMPASS Eike Meiners zur Feder. FOTO: FOTOLIA Seite 6 KOMPASS | April Konzerte | Klassik Tradition trifft auf innovative Aspekte K lassik hat ihre eigenen Gesetze. Schließlich sagte der bekannte österreichische Komponist Gustav Mahler nicht ohne Hintergedanken: „Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten“. Was er damit genau meinte, wird bei einem Besuch der „Sinfoniekonzerte Wilhelmshaven“ in der Stadthalle deutlich. Denn die Schönheit und Faszination dieser Musik setzt sich nicht allein aus dem perfekten Zu sammenspiel von Kompositionen und Instrumenten zusam men. Es ist vielmehr der Zauber zwischen den Klängen. Jene Magie, die einen ganzen Saal in stiller Demut lauschen lässt, bevor frenetischer Applaus los bricht. Damit der berühmte Funke zwi schen Publikum und Orchester überspringt, sind im Vorfeld viel Fachwissen und beinah noch mehr Bauchgefühl im Spiel. Nicht jedes Ensemble passt zu jeder Stadt. An der Jade sorgt neben dem Intendan ten der „Sinfoniekonzerte Wilhelmshaven“, Professor Tho mas Albert, dessen Assistentin und Projektleiterin Annabel Brown dafür, dass die Chemie zwischen Musikern, Solisten und Dirigenten auf der einen Seite und den hiesigen Freun den klassischer Klänge auf der anderen Seite stimmt. Dem KOMPASS verriet die 36Jährige schon einmal vorab, was uns in diesem Monat erwartet. Wen haben Sie denn für das VIII. Sinfoniekonzert am 26. Ap ril in der Stadthalle Wilhelmshaven verpflichten können? Dieses Mal präsentieren wir die Staatskapelle Weimar unter Leitung von Stefan Solyom. Als Solisten erwarten wir den „Teufelsgeiger“Nemanja Radulović. Was zeichnet dieses Orchester aus? Gegründet als Weimarer Hofkapelle im Jahr 1491 von Kur fürst Friedrich III, gilt die Staatskapelle Weimar heute als eines der traditionsreichsten Orchester der Welt, das mit Musikerpersönlichkeiten wie Johann Nepomuk Hummel, Franz Liszt oder Richard Strauss assoziiert wird. Nach 1990 auf nahezu 100 Musiker verstärkt, setzt die Staatskapel le Weimar heute auf die Kombi nation der bewussten Pflege ihrer großen Traditionen mit innovativen Aspekten. International renommierte Solisten und Dirigenten zählen zu den regelmäßigen Gästen des viel gefragten Orchesters, das in den vergangenen Jahren neben Auftritten in deutschen Konzertsälen und auf Festivals u.a. nach Japan, Israel, Spanien, Italien, Großbritannien und Ös terreich eingeladen wurde. Neben ihrer umfangreichen Konzerttätigkeit garantiert die Staatskapelle Weimar auf höchstem Niveau >> Fortsetzung auf Seite 8 Seite 7 Konzerte |Klassik Nemanja Radulović KOMPASS | April Annabel Brown >> Fortsetzung von Seite 7 zudem die Fortführung der großen spätromantischen Operntradition am Deutschen Nationaltheater Weimar – Staatstheater Thüringen, nicht zuletzt durch diverse Urauf führungen sowie der vielbeachteten Neuproduktion von Wagners „Ring des Nibelungen“ (2006 bis 2008). Der Solist Nemanja Radulović. erhielt seine Ausbildung in Belgrad, Saarbrücken und Paris und nahm an Meisterkursen von Yehudi Menuin und Salvatore Accardo teil. Nach dem Gewinn mehrerer Wettbewerbe gab er 2006 als Einspringer für Maxim Vengerov sein Debüt beim Orchestre Philharmo nique de Radio France und wurde 2011 zum Künstler des Jahres bei den „Victoires de la Musique“ ernannt. Auf welche Musik dürfen wir uns jetzt freuen? Wir dürfen uns heute auf das erste Violinkonzert von Max Bruch, die „Nocturne“ aus „Masquerade“ von Aram Khat chaturian und als Abschluss auf die Sinfonie Nr. 4 von Peter Iljitsch Tschaikowski freuen. Nemanja Radulović ist einmalig in der Welt der klassischen Musik und macht durch dieses Auftreten insbesondere junge Leute auf sich und damit auf die klassische Musik aufmerk sam. Das technisch anspruchsvolle Violinkonzert von Max Bruch, welches in gMoll steht, der Tonart mit dem Grund ton auf der tiefsten Saite der Violine, erlaubt es aber dem Stargeiger seine unbändige Virtuosität auszuspielen. Max Bruch verzichtet auf virtuose Weitschweifigkeit, sichert aber dem Werk Fasslichkeit. Hauptwerk nach der Pause ist die 4. Sinfonie von Peter Il jitsch Tschaikowski. Das in fMoll komponierte Werk ent stand in einer Zeit, in der der russische Komponist unter einer unglückseligen Ehe litt und mit der Gesellschaft und seinem eigenen Unglück haderte. Die Sinfonie ist der Ver such, die Gefühle zu beschreiben, die ihn beim Komponieren Seite 8 Stefan Solyom bewegten und sie sollte zur Grundlage seines Weltruhmes werden. Mit der Interpretation dieses Werkes beweist die Staatskapelle Weimar, deren Wurzeln mehr als 500 Jahre zurück reichen, einmal mehr ihre beeindruckende Qualität auf höchstem Niveau und ihren ganz eigenen Klang. Angereichert wird dieses spannende Konzert noch durch die „Nocturne“ von Aram Khatchaturian. Die Bühnenmusik zum Theaterstück „Masquerade“ des russischen Romanti kers Michail Lermontow ist in den Jahren 1940 und 1941 entstanden. Die ZwischenaktMusiken zu diesem Schau spiel sollten die Stimmung und das Milieu von St. Peters burg zur Zeit des Zaren untermalen. Herbert von Karajan hat einmal gesagt: „Orchester haben keinen eigenen Klang; den macht der Dirigent.“ Für welchen Klang steht denn Stefan Solyom? Stefan Solyom hat sich über seine längst etablierte Position im Musikleben seiner schwedischen Heimat hinaus in den vergangenen Jahren auch international den Ruf eines he rausragenden jungen Dirigenten erworben. Sowohl seine Operndirigate als auch seine Auftritte auf den großen Kon zertbühnen werden für die lyrische Wärme und starke Über zeugungskraft seiner musikalischen Interpretationen ge rühmt; die unmittelbare Intensität seines Kontakts zu den Musikern sowie sein bedingungsloses Engagement für das musikalische Werk faszinieren und begeistern stets aufs neue Kritiker, Publikum und die beteiligten Interpreten. Als Schüler von Leif Segerstam und Jorma Panula gewann der Schwede den SibeliusDirigentenwettbewerb im Jahr 2000. Seit 2009 Generalmusikdirektor und Chefdirigent des Deut schen Nationaltheaters und der Staatskapelle Weimar, hat Solyom daneben zahlreiche skandinavische Orchester gelei tet und in Deutschland u.a. mit den Rundfunkorchestern des HR, MDR und SWR gearbeitet. FOTOS: PRIVAT KOMPASS | April Theater | Studenten auf der Bühne Studentisches THEATER „ Schreiben gegen die Katastrophe – Begegnungen mit Kurt Tucholsky“. Das studentische Theater der Jade Hochschule feiert am 27. April mit seiner Inszenierung Pre miere in der Kunsthalle Wilhelmshaven. Kurt Tucholsky, einer der bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik, kehrt im April 2016 zurück in die Öffentlichkeit. Als hätte er nur auf den richtigen Moment gewartet. Es könnte gar kei nen besseren Zeitpunkt geben für ein Comeback als jetzt, denn seine Publikationen sind aktueller denn je. Präsentiert wird das TucholskyStück vom 27. bis 30. April von der studentischen Theatergruppe „JadeTheater – Des Kaisers neue Hochschuldramen“ von der Jade Hochschule. Die Gruppe besteht seit 2014 unter der Leitung von Pia Schreiber in Kooperation mit der Landesbühne Niedersach sen Nord. Das Ensemble, das derzeit aus 15 Studenten be steht, erarbeitete seit September 2015 eine TucholskyColla ge. Dabei machte es sich das Ensemble nicht leicht: Die Stu denten bringen nicht nur Kurt Tucholsky auf die Bühne, sondern bohren in der Inszenierung auch erbarmungslos mit dem Finger in den Wunden der aktuellsten gesellschaftli chen und politischen Debatten. Kurt Tucholskys facettenreiches Werk reicht von lustigen Chansons über ironische Gedichte bis hin zu einigen Kurz geschichten. Bekannt ist er aber vor allem für seine bissigen Satiren. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen war kaum ein Thema vor der „Eisernen Schnauze“ sicher. Gerne tarnte er sich dabei mit verschiedenen Pseudonymen. Doch so „eisern“ ist der private Tucholsky gar nicht gewesen. Hin und hergerissen zwischen Idealismus und Resignation, ver steckt sich sehr viel mehr hinter der Fassade als der sarkasti sche Satiriker. Dementsprechend kann auch ein Theater stück über Kurt Tucholsky nur alles andere als gewöhnlich sein. Die verschiedensten Seiten Tucholskys werden mit Hil fe seiner Werke und seiner Biographie betrachtet. Schau spielerisch umgesetzt entsteht so eine vielschichtige Stück collage. Die Inszenierung ist nicht durch aufeinander auf bauende Szenen gekennzeichnet. Viel eher werden – wie von einem Spotlight – Schnipsel, Eindrücke, Bilder und Gedan ken für Sekundenbruchteile beleuchtet, so dass sich schließ lich ein ganz neues Bild Tucholskys ergibt. auch heutzutage noch reibungslos wie ein Zahnrad Kon flikte betrachten und besprechen kann. „Schreiben gegen die Katastrophe – Begegnungen mit Kurt Tucholsky“ hält uns einen Spiegel vor und regt zum Nach denken – aber auch zum Lachen – an. Denn wie Tucholsky selbst ist auch das Theaterstück lustig, ernst, idealistisch und sarkastisch zugleich, so dass man kaum noch weiß, ob man eher mitlachen oder weinen soll. Vor allem aber lässt die Inszenierung Raum für Interpretationen und Selbstre flexion. Das kann manchmal auch unbequem sein. Eine weitere Besonderheit zeigt sich in der Auswahl der Spielorte: Ein vielschichtiges Stück wie dieses braucht ge nauso facettenreiche Ereignisorte. Dementsprechend spielt die studentische Theatergruppe ihr Stück an vier verschie denen Orten in Wilhelmshaven und Jever: Zur Premiere am 27. April um 20 Uhr verwandelt sich die Kunsthalle Wil helmshaven in einen Theaterschauplatz der ganz anderen Art. Neben Kunstwerken entstehen dann auf einmal Tu cholskys Bühne und sein Publikumssaal. Weitere Veran staltungen folgen am 28. April im Veranstaltungszentrum Pumpwerk, am 29. April in der Wilhelmshavener Süd lounge und am 30. April im Lokschuppen in Jever – jeweils um 20 Uhr. TEXT: CHRISTIN SCHWARZER UND PIA SCHREIBER ZEICHNUNG: FELIX FISCHER Viele Passagen wurden darüber hinaus an heutige Gege benheiten angepasst. Dadurch wirkt das Ergebnis zeitge nössisch und aktuell. Und das, obwohl die Dialoge zu etwa 80 Prozent aus originalen TucholskyZitaten bestehen. Das fällt zuweilen kaum auf, da Tucholskys Denke und Sprache Seite 9 Theater | Benefizabend im TheOs KOMPASS | April LYRIK über die LIEBE „ Zur Heimat erkor ich mir die Liebe“ – so lautet der Titel des Benefizabends, den Landesbühnenschau spielerin Sibylle Hellmann und Musiker Thomas Denker am 8. April im TheOs bestreiten. Die Einnahmen gehen an den Förderverein des Kinder und Jugendhospizes „Joshuas En gelreich“. Dessen Vorsitzende Petra Gottschalk ist nicht nur ein großer Fan von Sibylle Hellmann. „Ich habe auch alle Bücher von Mascha Kaléko gelesen“, sagt sie. Und um die jüdische Dichterin geht es an dem Abend. „Sie greift alltäg liche Situationen auf und verpackt sie so, dass wir uns darin wiederfinden“, verspricht Gottschalk. Und Sibylle Hell mann ergänzt: „Hermann Hesse hat gesagt, sie ist die Dich terin der Großstadt – vom Alltag für den Alltag. In ihren Ge dichten kann sich jeder wiederfinden.“ Das Lieblingsge dicht der Schauspielerin hat allerdings keinen Eingang ins Programm gefunden: „Mein schönstes Gedicht / Ich schreib es nicht / Aus tiefsten Tiefen stieg es / Ich schwieg es.“ Es sind vor allem Liebesgedichte, die Hellmann und Denker für ihr Programm ausgewählt und mit jiddischen Liedern verwoben haben. Sie handeln von Leben und Tod, Abschied und Melancholie. „Die Musik passt zu der Atmosphäre der Lyrik. Es ist als wäre sie dafür komponiert“, freut sich die Schauspielerin. Die Proben laufen seit Wochen auf Hochtouren, denn das Duo hat das Programm lange nicht gespielt. Die beiden lern ten sich 2004 auf der Bühne kennen. Sie spielte die Golde in dem Musical „Anatevka“, er das Akkordeon. „Ich wollte schon seit Jahren einen Liederabend über Marlene Dietrich machen – mit Anekdoten und Kochrezepten. Als ,Anatevka‘ abgespielt war, habe ich ihn gefragt, ob er sich das vorstellen kann“, erinnert sich Sibylle Hellmann. Er konnte. Ein Jahr später entwickelte das Duo das nächste Programm und so ging es immer weiter – bis heute. Nun also ein Benefizabend für das Kinder und Jugendhospiz. „Die Liebesgedichte passen dazu ganz wunderbar“, findet die Schauspielerin. Und Petra Gottschalk erklärt: „Eltern lie ben ihre Kinder. Und Liebe ist etwas Positives. Sie gibt uns die Hoffnung, die wir so sehr brauchen.“ Mit dem Liederabend im TheOs will die Fördervereinsvor sitzende an die Theatergala anknüpfen, die Schauspieler vor zwei Jahren zugunsten des Kinder und Jugendhospizes im Seite 10 Sibylle Hellmann & Thomas Denker Stadttheater bestritten hatten: „Das Theater war bis auf den letzten Platz besetzt.“ Um dem mittlerweile rückläufigen Spendenaufkommen für das Hospiz zu begegnen, will sie re gelmäßige Benefizveranstaltungen etablieren. Dazu gehören der Melonenverkauf zum StreetArtFestival im August eben so wie der Krimiabend im Logenhaus im Herbst. Nach dem Auftakt 2015 in Jever soll es in diesem Jahr außerdem einen Spendenlauf rund um die Fachhochschule geben. Der För derverein unterstützt wie beim „Tag der offenen Tür“ die Veranstaltung mit dem Verkauf von Kaffee und Kuchen. Von den Spenden bezahlen Petra Gottschalk und ihre Mit streiterinnen und Mitstreiter zum einen die fünf Prozent Eigenanteil des Hospizes, die nicht von den Krankenkassen getragen werden, zum anderen werden davon Kosten der Mal und Reittherapie beglichen sowie Eintrittsgelder für Museen oder Ausflugsfahrten. Und dafür müssen jedes Jahr aufs Neue viele Kuchen gegessen und Lieder gesungen wer den. TEXT: ALICE DÜWEL / FOTO: LANDESBÜHNE KOMPASS | April Theater | Premiere „Frühstück bei Tiffany“ Leichtsinn als S LEBENSSTRATEGIE ie könnten unterschiedlicher kaum sein: Truman Capotes Kurzro man „Frühstück bei Tiffany“ und der gleichnamige Klassiker der Filmgeschichte von Blake Edwards. Hier das reflektierte Porträt einer zerbrechlichen jungen Frau mit Widersprüchen aus der distanzierten Er innerung eines Freundes, dort stark emotionalisiertes, weichgespültes Hollywoodkino mit einer Liebesgeschichte im Zentrum. Die Landesbühne Niedersachsen Nord nähert sich diesem berühmten Stoff nun auf der Büh ne in einer Fassung von Richard Greenberg, die vor allem der Romanvor lage nachspürt, aber auch die Verfilmung nicht ganz ignoriert. Premiere ist am 16. April, 20 Uhr, im Stadttheater. Was ihre Popularität betrifft, so stehen sich beide – Film und Romanvorla ge – in nichts nach. Dabei stand der filmische Welterfolg lange auf der Kippe. Schon die Besetzung entpuppte sich als problematisch. Capote wollte erst Marilyn Monroe, die auch persönlich um die Rolle buhlte. Doch Monroe war berüchtigt für ihre Unzuverlässigkeit, und zur Erleichterung der Produzenten sprach sich ihre Schauspiellehrerin Paula Strasberg gegen die Rolle aus. Dennoch gerieten die Dreharbeiten zum Kraftakt, nicht zuletzt für die schließlich gefundene Hauptdarstellerin Audrey Hep burn. Truman Capote hasste das Endergebnis: „Ich hätte kotzen können.“ Während Edwards im Film von einem glatt gebügelten, ebenso naiven wie verletzlichen PinUpPartygirl erzählt, schreibt Capote mit Holly, die eigentlich Lulamae heißt, von einem unsteten, sprunghaften, verrucht schillernden Wesen mit einer schwierigen Biografie, das sein Geld auf höchst zweifelhafte Weise verdient. Ihr zur Seite steht ein junger, mittello ser Schriftsteller, den Holly nach ihrem Bruder Fred nennt. Die beiden Außenseiter verbindet nach und nach eine außergewöhnliche Freund schaft. Diesen vielschichtigen Figuren möchte Regisseurin Anne Spaeter mit ihren Hauptdarstellern Sarah Horak als Holly Golightly und Robert Lang als namenloser Schriftsteller auf den Grund gehen. Der Roman spielt in New York zur Zeit des Zweiten Weltkriegs – und nicht wie in der Verfil mung in den 1960er Jahren. Was hat es für eine Frau in diesen unruhigen und unsicheren Zeiten bedeutet, allein zu sein und mit ihrem ungewöhnli chen Lebensstil deutlich mit der gesellschaftlichen Norm zu brechen? Schon der Titel verrät Truman Capotes Verachtung für die Bürgerlichen, denn er beruht auf einer Anekdote, die unter Capotes Freunden und Be kannten zirkulierte. Ein Tourist aus der Provinz soll auf die Frage, wel ches der großartigen Restaurants New Yorks er denn gerne besuchen wol le, mit dem Satz geantwortet haben: „Lassen Sie uns doch zum Frühstück bei Tiffany’s gehen.“ Capotes Roman ist eine Abrechnung mit der New Yorker Schickeria, Holly Golightly eine Hommage an den Leichtsinn als Lebensstrategie und beides zusammen ein Garant für beste Theaterunter haltung. TEXT: LEA REDLICH / FOTO: LANDESBÜHNE NORD Sarah Horak Seite 11 Theater | Interview KOMPASS | April VON DER KUNST THEATER ohne THEATER ZU MACHEN Carola Unser Die Zeit der Heimatlosigkeit ist vorbei. Nach der Eröffnung mit dem Musical „The Fantasticks“ im Februar, erobert im April auch die Junge Landesbühne ihre neue Spielstätte im TheOs – Theater im Oceanis. Seit Jahresbeginn ist das Team um Carola Unser mit Klassenzimmerstücken durch das Spielgebiet getingelt. Am 1. April feiert nun als erstes der Jugendclub mit „All inklusiv“ Premiere auf der Studiobühne. Es folgen Festwochen, in denen die Junge Landesbühne unter anderem mit Vertretern aus Politik und Gesellschaft über eine lebenswerte Zukunft in Wilhelmshaven diskutieren will. Beim Kinderfest am 10. April sind alle Großen und Kleinen zum Feiern im neuen Theater eingeladen. Und zum Abschluss zeigt das Theater am 24. April die Uraufführung „Die Globusspione: Mission Millennium“, ein Agentenkrimi über die Rettung der erkrankten Lady Ö. Im Interview mit dem Kompass erzählt Carola Unser, die scheidende Leitung der Jungen Landes bühne, von dem geplanten Sturm auf das TheOs und wie sie mit den Globusspioninnen die Welt retten möchte. Frau Unser, Theater machen ohne Theater – wie haben Sie das hinbekommen? Wir waren ja nicht ganz heimatlos. Im Stadttheater konnten wir die Probebühnen nutzen und das Weihnachtsmärchen haben wir dort wie gewohnt auf die große Bühne gebracht. Insgesamt sind wir mit der Notsituation konstruktiv und kreativ umgegangen, indem wir Klassenzimmerstücke ins zeniert haben. So war jede Schule, in der wir gespielt haben, unser Theater. Ein dickes Dankeschön an dieser Stelle an unsere Kooperationsschulen Neues Gymnasium Wilhelms haven, Franziskusschule und Mariengymnasium Jever. Mit was für einem Gefühl entern Sie jetzt das TheOs? Mittlerweile mit viel Lust und Leidenschaft. Ich fühle eine starke Verpflichtung, den Raum auch für Kinder und Ju gendliche zu besetzen. Ich freue mich auf die tollen neuen Möglichkeiten, die das TheOs bietet. Die technische Qualität ist deutlich besser als in der alten Spielstätte in der Rhein straße und das werden wir nutzen. Aktuell sind wir mitten in der Konzeption für das Grundschulstück „Die Globusspio ne: Mission Millennium“. Darin werden acht bis zehn Lieder Seite 12 gesungen und die werden wir akustisch besser rüberbringen können als je zuvor. Wie wichtig ist es für ein Kinder und Jugendtheater, eine eigene Spielstätte zu haben? Sehr wichtig. Ich bin dem damaligen Intendanten Georg Im melmann dankbar dafür, dass er schon vor 25 Jahren die Einrichtung einer eigenen Spielstätte für das Junge Theater zu seinem Projekt gemacht hat. Eine Studiobühne ist nahba rer, direkter und deshalb auf andere Art ein wichtiges Thea tererlebnis als beispielsweise der Theaterzauber eines Weih nachtsmärchens im großen Haus: Die Kinder sind im Studio mehr involviert, haben oft weniger Angst, lernen im direkten Kontakt zum Ensemble im besten Falle einen respektvollen Umgang und merken: Oh das geht uns was an! Das Studio Rheinstraße war zudem ein Stück kulturelle Identität der Stadt. Mit der Spielstätte verbinden viele WilhelmshavenerInnen ganz besondere Erinnerungen: Lam penfieber vor dem ersten Auftritt im Jugendclub oder in einem Schulprojekt, Anekdoten vor und hinter der Bühne – das sind Sachen, an die man sich auch nach 20 Jahren noch KOMPASS | April erinnert und die Menschen verbinden. Ich wünsche mir, dass wir solche kol lektiven Erinnerungen im TheOs auch anstiften und ermöglichen, damit es ein Ort zum Leben und Erleben wird. Des halb haben wir die Festwochen ausge rufen und stellen in der Podiumsdis kussion am 3. April die Frage: „Wohin geht es, Wilhelmshaven?“ Wir wollen darüber sprechen, welche Strukturen eine Stadt braucht, damit Kinder und Jugendliche sich dort wohlfühlen. Mit prominenten Vertretern aus der städti schen Verantwortung, aus der überre gionalen Kinder und Jugendtheater szene, aber vor allem auch mit Kindern und Jugendlichen aus WHV wollen wir überlegen, wie wir die Zukunft in Wil helmshaven und im TheOs gestalten. Dazu haben wir auch alle ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jungen Landesbühne eingeladen. Ge meinsam wollen wir die Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft schlagen. Und zum Auftakt haben Sie sich vorge nommen, mit den Globusspioninnen die Welt zu retten? Erstmal kommen die Festwochen. Es ist ein klares Zeichen, dass wir am 1. April mit der Premiere „All inklusiv“ des Ju gendclubs eröffnen. Und dann das Kin derfest am 10. April, wieder so ein tolles Beispiel für Wilhelmshaven. Wir eröff nen ein neues Theater und alle sind da bei: Die Familienzentren, Pumpwerk Kultur für Kids, Annie Soulshine mit ihrer SiebdrucktogoWerkstatt und und und. Vielleicht ist dieses „Zusam menesangehen“ auch ein bisschen die Welt retten … Und Lady Ö., also die Erde, hat es nötig. Sie braucht dringend die Hilfe der Glo busspione. Ich habe gerade gelesen, dass sich Kin der und Jugendliche für Konsum viel mehr interessieren als für Umwelt schutz. Und ich kann ihnen das gar nicht übel nehmen. Denn wer sich mit Klimaerwärmung auseinandersetzt, stellt schnell fest: Schuld sind Industrie Theater | Interview und die westlichen Staaten und da ist nun einmal die Mehrheit über 18 Jahre alt. Trotzdem ist es wichtig, dass wir für dieses lebenswichtige Thema sensi bilisieren – mit Spaß, Lust und guter Unterhaltung. Denn die Welt retten geht 100pro besser mit guter Laune. Wie viel Carola Unser steckt in der Auf tragsarbeit der Autorin Eva Maria Stü ting? Das ist schon sehr Eva Maria Stüting. Ich hatte zwar die Idee, aber sehr vage, sehr sehr vage und bin dankbar, dass sie willens war, sie umzusetzen und dann auch noch mit so tollen Ideen (es wird Agentinnen geben, Astronauten, einen Bösewicht und die Weltrettungs maschine aller Zuschauerinnen und Zuschauer!). Toll wird es, wenn wir in der Inszenierung einen kollektiven Dis kurs starten, so dass am Ende alle das einbringen, was sie am besten können. Warum bringen Sie es ausgerechnet in Wilhelmshaven zur Aufführung? Wir gehen in der Inszenierung auch auf das Meer vor unserer Haustür und den Anstieg des Meeresspiegels ein, aber grundsätzlich braucht es das Stück überall. Ich vermute, dass es zuneh mend in den Fokus auch von Künstle rinnen und Künstlern rücken wird, sich mit Klimawandel auseinanderzuset zen. Denn die Folgen sind weltweit ge samtgesellschaftlich mehr als relevant, was wir von der Weltklimakonferenz in Paris lernen können. Am Schauspiel Bonn beispielsweise gibt es jetzt schon im zweiten Jahr eine Weltrettungskon ferenz mit theatralen Ansätzen. Es ist Ihre letzte Inszenierung als Leite rin der Jungen Landesbühne – bleiben Sie Wilhelmshaven erhalten? Zunächst einmal werde ich hier woh nen bleiben, weil ich die Stadt und die Region toll finde und weil ich gerne in der Fläche arbeite, alles weitere wird man sehen. INTERVIEW: ALICE DÜWEL FOTOS: LANDESBÜHNE Seite 13 Theater | Festwochen KOMPASS | April Festwochen der Jungen Landesbühne ALL INKLUSIV U lli schaut sich suchend nach der Anzeigetafel mit den Abflug daten um. Tilli wirft einen hektischen Blick auf ihre Armbanduhr. Als die Stewardess auftaucht, winken alle Fluggäste nervös mit ihren Tickets. Sie können es kaum erwarten, endlich am Urlaubsort in Spanien anzukom men. Der Jugendclub der Jungen Landesbüh ne läuft sich warm für den Sturm auf das TheOs. Mit der Premiere ihres neuen Stückes „All inklusiv“ eröffnen die Nachwuchsschauspieler am 1. April um 19 Uhr die Festwochen, mit denen die Junge Landesbühne die neue Spielstätte für sich erobern wird. Es geht um Zeit und Zukunft, Alltag und Visionen. Am Hotelpool sinkt Insa (Laura Rosen boom) erschöpft in ihren Liegestuhl und hält ein Schwätzchen mit Tilli (Es ke Eilts) und Olga (Josefine Schmitt). An der Hotelbar kippen Ulli (Sören Balduin) und Willi (Tiemon Neumann) derweil ein Bier nach dem anderen he runter. Kellner Andrés (Raphael Ro senboom) kommt reichlich ins Schwit zen. Für Abwechslung im Urlaubsall tag sorgt die deutschsprachige Reise leiterin Uschi (Pauline Groß) mit ihrem Programm aus Eselsafari, Zigeunerfest und Barbecue. Szenenwechsel: Laura Rosenboom alias Rita sitzt im Rollstuhl. Dr. Lampe (Sören Bal duin) hilft ihr nach dem Schwimmunterricht beim Abtrock nen. Franziskas Schimpfen (Mariana Stein) beach tet er gar nicht. Der Jugendclub beleuchtet den Alltag von Pauschal touristen und einer Gruppe behinderter Kinder. Die einen haben alle Zeit der Welt, um ihren Alltag zu genießen, die anderen brau chen viel Zeit, um alltägliche Dinge zu meistern. Seite 14 Sabine (Josefi ne Schmitt) lutscht am Daumen, anstatt sich ihr Kleid anzuziehen und Piet (Max Busalski) klaut Karl (Tie mon Neumann) immer wieder die Socken. Der Praktikant (Raphael Rosenboom) ist sichtlich erleichtert, als endlich al le im Bus sitzen. KOMPASS | April Alle außer Rita. Die kämpft noch immer in der Umziehkabi ne mit ihrer Jacke. Der Alltag von Menschen sieht manchmal sehr unterschied lich aus. Wie unser gemeinsamer Alltag in Wilhelmshaven und weltweit in 30 Jahren ausse hen könnte, damit beschäftigt sich die „theaterfabrik“ zum Thema „Zukunftswelten!“ seit dem 29. März. Ihre Ergebnisse präsentieren die Grundschü ler ebenfalls im Rahmen der Festwochen in einer Werkschau am 2. April, 14 Uhr, in der Aula der Grundschule Rheinstra ße. In einer Podiumsdiskussion am 3. April, 17 Uhr, im TheOs, geht es dann um die Frage: „Wohin geht es, Wilhelmsha ven?“ Was braucht diese Stadt, um speziell für Kinder und Jugendliche lebenswert zu sein? Moderiert von Radio Nord seewelle Redaktionsleiterin Katharina Guleikoff, diskutiert Bürgermeister Holger Barkowsky mit den Wilhelmshavener Jugendlichen Tilko Feist (Stadtjugendparlament) und Tomke Mindner (FSJlerin an der Landes bühne), Silke Hausmann als Vertreterin der Familienzentren, LandesbühnenTheater pädagoge Frank Fuhrmann und der ehema ligen Wilhelmshavenerin Rebecca Hoh mann. Sie leitet das Kinder und Jugend theater MOKS in Bremen und ist Mitglied im Bundesvorstand der Internationalen Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche, AssiteJ. Im Publikum sitzen neben Wilhelmshavener Bürgerinnen und Bürgern auch ehemalige Leitungsteams der Jungen Landesbühne bzw. des damaligen Jungen Theaters. Theater | Festwochen Zur ersten „Geburtstagsparty“ des TheOs sind dann am 10. April ab 15 Uhr alle Freunde der Jungen Landesbühne ein geladen. Die Familienzentren werden dabei sein, Pumpwerk Kultur für Kids, Annie Soulshine mit ihrer SiebdrucktogoMa schine und sogar Frank Brüggemann, Schauspieler und Ar tist in dem Stück „Salto im Klassenzimmer“, hat sein Kom men zugesagt – im Gepäck einen Zirkuskoffer mit Zaube rei, Jonglage und ClownerieZubehör. Zum Abschluss des Tages zeigen die „Silbermöwen“ um 17 Uhr ihre Szenencol lage „Gleis des Lebens“ mit Anekdoten am Bahnhof. Die Festwochen enden am 24. April mit der Uraufführung „Die Globusspione: Mission Millennium“, einem interakti ven Agentenkrimi über die Rettung der kranken „Lady Ö.“. Die Regisseurin und Leiterin der Jungen Landesbühne, Ca rola Unser, hat sich nichts Geringeres vorgenommen, als „mit guter Unterhaltung die Welt zu retten“. Und dafür braucht sie die drei Agentinnen Wan, To und Srie. Denn à la James Bond und „Drei Engel für Charlie“ können Agentinnen bekanntlich alles: Kämpfen, Handstand machen und Um weltkatastrophen abwenden. Mithilfe der jungen Zuschauer gelingt am Ende ganz sicher das Motto der Festwo chen und der Jungen Landesbühne insge samt: Gemeinsam Zukunftswelten gestal ten! Und wer weiß, vielleicht kommen sich dann auch die Realitäten von Pauschaltou risten und Behindertengruppen ein biss chen näher. TEXT/FOTOS: ALICE DÜWEL Seite 15 Nachtschwärmer | Unterhaltungsmarathon Am Freitag, 22. April, öffnen Museen, Galerien, Theater, Kunsthalle, Kino, Wasserturm und andere außergewöhn liche Ausstellungsorte ab 18 Uhr ihre Pforten und ermög lichen Ihnen eine ganz andere Wahrnehmung der Ausstel lungen und (Vor) Führungen. Jede Institution erwartet ihren Besucher mit einem ganz besonderen Programm. Auch für das leibliche Wohl ist ausreichend gesorgt. Im Eintrittspreis enthalten ist der Pendelverkehr sowohl an LANDESBÜHNE NIEDERSACHSEN NORD Das Cabinet des Dr. Olof Striebigari .Über den Eingang Pe terstraße (Theatercafé) öffnet die Landesbühne ihre Pforten. Das Leitungsteam verarztet Textsüchtige, RomanFeti schisten, Buchstabenabhängige und Belletristikabstinenzler mit Auszügen aus entzündungshemmenden Texten, heilsa mer Poetik, beruhigender Prosa und „Medikamenten“ im ei gens eingerichteten SnoozleRaum. WATTENMEERBESUCHERZENTRUM Vielfalt Essen! Verbringen Sie eine kulinarische Nacht mit spannenden Einblicken in die Ernährung im Mittelalter, die Geschichte der Krabbenfischerei sowie aktuelle Ernäh rungstrends. Informieren Sie sich über regionale Produkte und Anbieter. Senckenberg und ICBMTerramare präsen tieren ihre Forschungsergebnisse. Für unsere „Kleinen“ gibt es viele Mitmachaktionen. Natürlich ist für Ihr leibliches Wohl gesorgt. AQUARIUM WILHELMSHAVEN Stumm wie ein Fisch? Von wegen! Entdecken Sie bei einer spannenden Reise durch die Urzeit und die heutigen Ozeane im AQUARIUM WILHELMSHAVEN, die Sprachen der fas zinierenden Wasserbewohner. Lassen Sie sich von der Kom munikation unter der Meeresoberfläche überraschen. Be staunen Sie „knurrende Hähne“ und „bellende Hunde“ unter Wasser! Die „Blaue Lagune“ am Korallenriff lädt bei leckeren Snacks und Getränken zu reger Kommunikation an Land ein. DEUTSCHES MARINEMUSEUM In diesem Jahr können Besucher das Marinemuseum auf einem kulinarischen, musikalischen und spielerischen Par cours entdecken. Auf den begehbaren Museumsschiffen „Mölders“, „Weilheim“ und dem UBoot „U 10“ im Freige lände sowie im Museumscafé finden verschiedene Aktionen für Jung und Alt statt. Außerdem werden Kurzführungen Seite 16 KOMPASS | April Land, als auch auf dem Wasser. Bis Mitternacht verkeh ren Busse zwischen den Einrichtungen. Barkassen brin gen die Besucher über den Großen Hafen vom Anleger am Bontekai, nahe dem Küstenmuseum, bis ins Deutsche Ma rinemuseum und wieder zurück. Der Eintrittspreis be trägt wie im letzten Jahr 12 Euro, Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren zahlen lediglich 3 Euro. Die Karten erhalten Sie direkt an der Abendkasse. durch die Dauerausstellung zur deutschen Marinegeschich te angeboten. CHRISTUS UND GARNISONKIRCHE Eine illuminierte Kirche, die das Herz erwärmt. Kirchen führungen, die auf die Ecken und Kanten von 147 Jahren Kirchengeschichte in Wilhelmshaven aufmerksam machen. Turmbesteigungen, die den Puls in die Höhe treiben. Entde ckungstouren für Kinder, mit denen unsere Kirche kennen gelernt werden kann. MitarbeiterInnen, die Kaffee, Tee und Wasser anbieten und für gute Stimmung sorgen. DAS PIRATENAMÜSEUM Das Piratenamüseum KLEIN, aber AHOI!!! InsPIRATionen für KLEINE und große Sehleute. KÜSTENMUSEUM WILHELMSHAVEN Filzen, Kleben, Malen – Spaß für die ganze Familie bieten Bastelstationen, an denen bunte Tiere, wilde Masken oder PiratenAccessoires entstehen. „Schwarz auf Weiß – Lang zeit Wahrheit“. Die Retrospektive zeigt Christa Marxfeld Paluszaks künstlerisches Schaffen und die Künstlerin selbst führt durch die Ausstellung. Herzhaft und süß – Mit dem Buffet des Fördervereins wird der Abend köstlich. SPANISCHER VEREIN Der Spanische Kulturverein bietet seit 31 Jahren ein großes Programm spanischer Kultur und ist im Wilhelmshavener Veranstaltungskalender ein fester Bestandspunkt. Von 18.00 bis 24.00 Uhr öffnet der Verein seine Türen und lädt zu spanischen Tapas sowie Vino ein. Um 20.00 Uhr und 21.30 Uhr stehen Flamencovorführungen von Flamencotänzerin nen der Flamencotanzgruppe „Las Rosas Flamencas“ auf dem Programm. WASSERTURM VON 1870 Der Verein Bürger für Wilhelmshaven e. V. lädt ein, den his KOMPASS | April Nachtschwärmer | Unterhaltungsmarathon torischen Wasserturm in der Gökerstr. 3 zu besuchen. Die Besucher können dabei die inzwischen abgeschlos sene Restaurierung dieses architektonischen Kleinods aus den Gründungsjahren Wilhelmshavens begutach ten. KUNSTHALLE WILHELMSHAVEN Wir laden Jugendliche und Erwachsene zum Malen in der Kunsthalle ein, begleiten Sie durch unsere Kunst ausstellung mit spannenden Quizfragen durchs Haus und bieten Ihnen köstliche Speisen an: Lassen Sie sich in die Kunst aus Stahl, Bronze, Keramik und Kupfer des Düsseldorfer Malers Jan Albers einführen und gehen auf Entdeckungstour in unserer Malschule. Dazu bieten wir leckere Speisen und Getränke an. TANZAKADEMIE AM MEER Unser „House of Madness” öffnet seine Pforten und zeigt in der Langen Nacht der Kultur kleine Novellen von gestern, heute und morgen. Jeweils zur vollen Stun de von 19 Uhr bis 23 Uhr gibt es Miniaturen aus dem verrückten, liebenswerten Alltag einer Ballettschule zu sehen.Wir führen Sie durch ein Haus, das im Laufe der Jahrzehnte viel erlebt hat. SEZESSION NORDWEST E. V. „Méditerranée – südliche Landschaften“ sind in den Räumen der Sezession Nordwest zu sehen. Im „Schau fenster für aktuelle und regionale Kunst“ stellt der Ma ler KlausJürgen Maiwald in einer Bildfolge visuelle Er innerungen an seine Aufenthalte in Südfrankreich und auf Sizilien aus. APOLLO IN DER UCI KINOWELT Wir zeigen von 20 Uhr bis Mitternacht in einem Kinosaal ein abwechslungsreiches Kurzfilmprogramm. Für Tech nikInteressierte bieten wir um 18.30, 20.30 und 22.30 Uhr Führungen durch unsere Projektionsebene und ge währen Einblicke in die Welt der digitalen FilmProjek tion. Zwischendurch laden wir in unserem „Lounge Café“ zum entspannten Verweilen ein. WILHELMSHAVENER VERKEHRS GESCHICHTE E. V. Lassen Sie sich mit einem einzigartigen Fahrzeug, in dessen Konstruktion unverkennbar Erkenntnisse aus dem Flugzeugbau einflossen, durch die Lange Nacht der Kultur führen. Unser über 60 Jahre alter Museumsbus ist ein lebendiges Denkmal jadestädtischer Industrie und Verkehrsgeschichte. Seite 17 KOMPASS | April Rennsport | Oldtimer HISTORISCHER RENNSPORT VOM FEINSTEN. IN 2013 GESTARTET, GEHT MIT DEN VINTA GE RACE DAYS AM 23. UND 24. APRIL IM HERZOGLICHEN SCHLOSSPARK IN RAST EDE EINE IN DEUTSCHLAND EINZIGARTIGE RENNVERANSTALTUNG IN DIE 4. RUNDE. D as erste Team, das in diesem Jahr eine Nennung zu den „Vintage Race Days“ abgab, kommt aus Bern. Die Schweizer reisen mit einem 1912 ge bauten, seltenen „American LaFrance“ an. Der gewaltige Wagen stellt mit seinem Gewicht von 2.6 Tonnen und 14 Litern Hubraum selbst die 17 großen BentleyVorkriegsrennwagen in den Schatten, die auf dem „norddeutschen Good wood“ mitfahren. Der Vergleich zu der beliebtes ten Oldtimerveranstaltung Großbritanniens wur de mittlerweile oft gezogen. Die Rasteder Veran Seite 18 staltung ist zwar kleiner und jünger, die Atmo sphäre, von Teams und Besuchern hochgelobt, ist jedoch identisch. Über 50 Vorkriegsrennwagen gehen am Sonn abend und Sonntag im Stundentakt auf der Gras bahn an den Start. Von den großzügigen Catering terrassen, der historischen Tribüne oder entlang der Kastanienzäune verfolgen tausende Besucher die spannenden Prüfungen. LeMansStarts, das beliebte Rennen „Rennzwerge gegen Elefanten“, Staffelläufe und andere sportliche Leckerbissen sorgen dabei für ständige Abwechslung. Der er fahrene Moderator ver steht es, das Publikum mitzureißen und zugleich tief in die Geschichte der Autos einzutauchen. Dabei gibt es auch für eingefleischte Oldtimer Fans echte Überraschungen, wie einen italieni schen Rennwagen, 1933 gebaut, der von Tazio Nuvolari, einem der berühmtesten Fahrer der 30erJahre zwei Mal auf der Mille Migila, Italiens berühmtester Rallye, gefahren wurde. „Das sol che Wagen in Rastede starten, ist ein kleines Wunder. Es zeigt, wie beliebt die Vintage Race Days mittlerweile sind.“ Zu diesem Erfolg trägt auch die Kombina tion aus Rennsport, einer kleinen Land partie und der guten Mischung aus Cafés und Restaurants bei, die zum Verweilen und Ge nießen einladen. Auch wenn es zuerst die beein druckenden Rennwagen sind, die ganze Familien in Ihren Bann ziehen, ist es letztlich die gesamte Atmosphäre, die diese schöne, sorgfältig entwi ckelte Veranstaltung in dem alten Schlosspark so einzigartig werden lässt. KURZ & KNAPP Öffnungszeiten: Sonnabend, 23. April, 1022 Uhr, Sonntag, 24. April, 1019 Uhr Eintritt: 15 Euro Tageskarte, 10 Euro im Vorverkauf im gebührenfreien OnlineTicketshop. Kinder bis 16 Jahre frei. Navigation: Denkmalplatz 1, 26180 Rastede www.vintageracedays.de Seite 19 Kunst | Christa Marxfeld-Paluszak S chwarz auf Weiß – Langzeit Wahrheit. Unter diesem Titel zeigt das Küstenmuseum vom 10. April bis zum 12. Juni eine Retrospektive der Wilhelmshavener Künstlerin Christa MarxfeldPaluszak. Im Mittelpunkt ste hen Malerei, Collagen und Fotografien der Jahre 1985 bis 2015. Nach Ausbildung, Heirat, PsychologieFernstudium, Tanz, Tennis und Bridgetraining folgt die Eröffnung eines Korb ladens in Wilhelmshaven, der sich ab 1976 zur Boutique für Mode und Schmuck entwickelt hatte. Es begannen erste künstlerische Aktivitäten. Ende der 1970er Jahre findet Christa MarxfeldPaluszaks aktive Auseinandersetzung mit Kunst und auch mit der Kulturpolitik vor allem als Galeris tin der „Galerie M – Forum für zeitgenössische Kunst“ statt. Gesellschaftliche Probleme als auch konkret lokale Themen spiegeln sich in ihrer eigenen künstlerischen Arbeit wider. „Im Vordergrund steht dabei die Auseinandersetzung mit dem Menschen“, sagt Christa MarxfeldPaluszak. In Wilhelmshaven ist sie nicht nur durch ihre künstlerische Arbeit bekannt, sondern auch durch ihr gesellschaftliches Engagement in verschiedenen Vereinen. Sie ist unter ande Seite 20 KOMPASS | April rem Gründungsmitglied des Vereins „ChaKA – Chancen für Kinder im Alltag“. Durch ihr sozialgesellschaftliches Inte resse entstanden teilweise vom Unterbewusstsein gesteuerte Werke. Im Zusammenhang mit dem Ausstellungsthema „Schwarz auf Weiß“ ist es die intensive Beschäftigung mit dem Begriff der Wahrheit, der die Künstlerin stets von neu em reizt, vor allem in einem Zeitalter der Massenproduktion und vervielfältigungen. Was ist Wahrheit und in welcher Beziehung dazu stehen objektive Wahrnehmung und sub jektive Beurteilung? Die Vielfalt von Christa MarxfeldPaluszaks Schaffen wird deutlich in den über 100 Arbeiten in den Themenbereichen der Ausstellung: Porträts, Landschaften, Stadtgeschichte und Küstenmuseum, Kinderarmut, Skurriles und Texte. KURZ & KNAPP Künstlerin: Christa MarxfeldPaluszak Dauer: 10. April bis 12. Juni Ort: Küstenmuseum Wilhelmshaven KOMPASS | April Kunst | Stephan Giesers und René Spielmann „MeerfarbenFarbenmeer“ J edes Bild ist eine Liebeserklä rung an ihre norddeutsche Heimat. In der lichtdurchfluteten Dachgalerie des Wattenmeer Besu cherzentrums zeigen mit Stephan Gie sers und René Spielmann jetzt zwei ambitionierte Hobbyfotografen mit professionellem Anspruch erstmals in Wilhelmshaven ihre farbenprächtigen Sonnenauf und untergänge, stim mungsvollen Nachtaufnahmen und maritimen Impressionen. Ihre großformatigen und farbintensi ven Natur und Landschaftsfotogra fien der hiesigen Küstenlandschaft stehen für den Redakteur Giesers und den Mediengestalter Spielmann für ihre Verbundenheit mit der Region und ihre unbändige Lust auf der Suche nach dem richtigen Moment im Motiv. Sonnenaufgänge an der Nordseeküste zu fotografieren und die Schönheit der Küstenlandschaften in Wilhelmsha ven und Friesland in Bildern festzu halten, das motiviert René Spielmann aus Schortens und Stephan Giesers aus Wilhelmshaven, in ihrer Freizeit so oft wie möglich früh morgens oder nach Feierabend mit ihren Kameras auf Entdeckungstour zu gehen. Ge mäß dem Motto „Wer pünktlich ist, wird belohnt“ fangen sie seltene Farb momente der aufgehenden Morgen sonne ebenso auf wie die letzten Farb grüße eines langsam zur Neige gehen den Tages am Horizont des Watten meeres. KURZ & KNAPP Fotografen: Stephan Giesers, René Spielmann Titel: „MeerfarbenFarbenmeer“ Ort: Wattenmeer Besucherzentrum Öffnungszeiten: Täglich, 10 – 17 Uhr Seite 21 Kunst | Klaus-Jürgen Maiwald A bstrakte und gegenständliche Malerei sind zwei grundverschiedene Strömungen der bildenden Kunst – so ist es häufig anzutreffen. Doch dass diese beiden unterschiedlichen Zweige nicht unversöhnlich nebeneinan der hergehen, zeigt KlausJürgen Maiwald in ausgewählten Bildern, die er unter dem Titel „Méditerranée – Malerei als Erinnerung an südliche Landschaften“ vom 7. April bis zum 3. Mai in der Sezession Nordwest präsentiert. Viele Bilder dieser Auswahl sind von einem Grundton blauer Variationen charakterisiert, der im Zusammenspiel mit nur wenigen weiteren reinen, lichten RotOrangetönen und wei ßen Akzenten mittelmeerische Atmosphäre erzeugt. So meint man etwa, in den nicht blauen Farbfeldern von Port de Pèche Häuser im Sonnenlicht an der Meeresküste zu erbli cken. Faktisch hingegen ist das gesamte Bild aus strengen geometrischen Farbflächen aufgebaut, und nirgends ver deutlichen etwa architektonische Details oder pflanzliche Elemente eine Landschaftsdarstellung. Andersherum for muliert: Dieses – und andere – abstrakte Bild bedarf keiner gegenständlicher Elemente, um als eine Gebäudeszenerie am Meer gedeutet werden zu können. Maiwald malt so, dass Gestaltformen ebenso lose an Flächen andocken, wie sie schwebend als Grundformen belassen werden. Die Bilder funktionieren, weil er ihre Statik mit sicherem Auge austa riert. Dabei mündet dieses zugrunde liegende Gleichgewicht nicht in eine Belanglosigkeit – Spannungen baut er etwa durch die Positionierung von Einzelformen auf, etwa im kleinen roten Boot am Horizont im gleichnamigen Bild oder in den im Sonnenlicht weiß leuchtenden Segeln der „Regatta vor Porquerolles“. Das Spiel mit der Perspektive, mit Fläche und Raum ist ein wesentlicher Bestandteil der Bilder. Erst die als Segelboote identifizierbaren kleinen weißen Dreiecke in „Regatta vor Porquerolles“ machen aus der freien Flächenmalerei eine akzentuierte Wasserfläche, die nach oben zu einem scharf Seite 22 KOMPASS | April geschnittenen Horizont weit in die Tiefe fluchtet. Ob es sich darüber jedoch um ferne Landmassen in atmosphärischer Verblauung handelt, ist ungewiss. Ähnlich kippt die Perspektive in „Boot am Horizont“, wo wiederum das Boot aus der blauen Farb eine Wasserfläche wandelt. Neben der Deutung als eine Ansicht durch ver schiedene Wasserschichten lassen die BeigeOckertöne am unteren Bildrand an einen sandigen Uferstreifen denken und lösen damit die abstrakte Flächenkomposition in einen zum Betrachter gekehrten Bildraum auf. „Vieux port“ steht stellvertretend für Arbeiten, in denen neben malerischen und Abstraktionsverfahren der Oberflä chentextur eine wichtige Rolle zuteil wurde. Die stoffliche Struktur des Malträgers Rupfen durchdringt selbst mehrla gige trockene Farbschichten, die teils losgelöst jeglicher for maler Gebundenheit wie streng geometrische Farbschleier über eine abstrahierte Hafenszene mit Booten und angren zender Bebauung gelegt sind. Und wieder gibt es Span nungsakzente – haptischer Art: Einzelne pastose Farbfle cken, wie aus der Tube gedrückt oder mit dem Spachtel ge zogen, fordern geradezu auf, nicht allein mit dem Auge, son dern auch mit den Fingern die Bilder zu erkunden. Wenn auch dezidiert Bilder südlicher Landschaften, so könnte manche Szene auch auf dem heimischen Gewässer des Jade busens an einem unbeschwerten Sommertag eingefangen sein. TEXT/FOTOS: ALEXANDER LANGKALS M.A. KURZ & KNAPP Künstler: KlausJürgen Maiwald Titel: „Méditerranée – Malerei als Erinnerung an südliche Landschaften“ Ort: Sezession Nordwest, Wilhelmshaven Ausstellungsdaten: 7. April bis 3. Mai Vernissage: 7. April, 19 Uhr KOMPASS | April Kunst | Jan Albers Kunsthalle Wilhelmshaven, 9. April – 12. Juni haLLuZinOgen Jan Albers J an Albers, der an der Kunstakademie Düsseldorf studierte, gehört zu den Künstlern, für die die Malerei eigentlich ausgereizt ist, die aber trotzdem davon nicht lassen können. Für den 1971 in Wuppertal geborenen und in Namibia aufgewachsenen Künstler besteht der Ausweg darin, seine Werke mit Hilfe von Metall, Holz oder Keramikstücken in den Raum zu stülpen, bevor er sie mit Farben überzieht. Sein ganzes Werk ist eine „perma nente Baustelle zwischen Zerstörung und Reparatur“ (Stephan Berg). Auf dieser Baustelle arbeitet sich Albers als lustvollpräziser Berserker in Rage, setzt alles auf eine Karte. Erst wenn etwas zerbrochen, verpresst, per foriert, also zumindest partiell entwertet wurde, scheint es für den Künstler wirklich brauchbar zu sein. Trotz der Kräfte, die zum Einsatz kommen – Cut upMethoden des Perforierens, Zerschneidens und Zersplitterns –, bleibt der Wille zur Klarheit und Präzision immer sichtbar. „Kontemplative Bünde lung und krachende Aggressivität kippen ständig ineinander“ (Belinda Gra ce Gardner).Seine raumgreifenden Reliefs erinnern mal an Aufnahmen von fernen Planeten oder von Gebirgsmassiven, mal an Stadtarchitekturen oder an die formale Reduktion amerikanischer Minimal Art. Sein Werk gehört zu den zentralen Positionen in der abstrakten Gegenwartskunst. Die in den Raum ragenden, „gebauten“ Bilder bieten eine spannende Antwort auf die Frage, wohin sich das bildhauerische Schaffen zwischen abstraktem Wand bild, Raumkörper und Objekt orientieren wird. Nach erfolgreichen Ausstellungen, u. a. in der Langen Foundation, Neuss (2012), Kunsthalle Gießen (2013), Von der HeydtKunsthalle Wuppertal Barmen und im Kunstpalais Erlangen (beide 2015), wird Jan Albers für die Kunsthalle Wilhelmshaven eine neue Werkpräsentation entwickeln. Anlass dafür ist die denkmalgeschützte Bauikone von 1968 im Stil der Bauhausmo derne. Mit einem umfassenden Raumkonzept denkt der Künstler den Ort von Anfang an mit und inszeniert seine Arbeiten in einem spannungsreichen Dia log mit ihrer Umgebung. Die im Nordwesten Deutschlands bestehende Nähe zur Schiffsbau und Stahlindustrie fasziniert ihn sehr, was sich sichtbar in einer überraschenden künstlerischen Intervention im Kunsthallenbau nie derschlagen wird. KURZ & KNAPP Künstler: Jan Albers Titel: „haLLuZinOgen“ Dauer: 9. April bis 12. Juni Vernissage: 9. April, 16 Uhr Ort: Kunsthalle Wilhelmshaven Seite 23 KOMPASS | April Kunst | Lilo Tadday Kinderstube der KEGELROBBEN A uf der Helgoländer Düne, der kleinen Nachbarinsel des roten Felsens, ist in den kalten Wintermonaten ein einmaliges Naturschauspiel zu erleben – die Kegelrob ben bekommen ihren Nachwuchs. In diesem Jahr ist die Kin derstube mit 317 Jungtieren besonders groß. Die einmalige Fotoausstellung „Ganz großes Theater – Ke gelrobben vor Helgoland“ von Lilo Tadday im Wattenmeer Besucherzentrum bringt diese wunderbare Welt nach Wil helmshaven. Bis zum 17. Mai wird hier ein spannender Ein blick in das Leben der Kegelrobben gegeben. Die Helgoländer Fotografin Lilo Tadday, die zu jeder Jah reszeit mit der Kamera über die „Düne“ streift, hält seit rund 25 Jahren das Treiben der Tiere mit der Kamera fest. Für sie bieten die Kegelrobben »Ganz großes Theater«, denn es gibt auch unter ihnen völlig unterschiedliche Charaktere: Halbstarke und Friedliche, Faule und Aktive. Die Ausstel lung zeigt einen Querschnitt ihrer Bilder, die beim Beobach Seite 24 ten der imposanten Kegelrobben, den größten freilebenden Raubtieren Deutschlands, entstanden sind. Berührende und beeindruckende Fotos dokumentieren den Lebenszyklus der Helgoländer Kegelrobben. Auf 60 großformatigen Fotota feln sind die Meeressäuger in den unterschiedlichsten Situa tionen zu sehen und ziehen kleine und große Betrachter glei chermaßen in den Bann. Präparate von Kegelrobben, die aus der Sammlung des Nordseemuseums Bremerhaven stam men, ergänzen die Ausstellung. KURZ & KNAPP Künstlerin: Lilo Tadday / Fotografin Titel: „Ganz großes Theater – Kegelrobben vor Helgoland“ Dauer: Bis zum 17. Mai. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Ort: Wattenmeer Besucherzentrum Wilhelmshaven Wissen | Museum im Landrichterhaus KOMPASS | April historisch gastlich & „Neustadtgödens – Frieslands schönstes Dorf“ zeigt sich am Samstag, 9. April, von seiner historisch - gastlichen Seite. Dies ist einer von insgesamt vier Terminen, an dem man Neustadtgödens in diesem Jahr auf diese ganz besondere Art und Weise erleben kann. Die weiteren Rundgänge finden am 8. Oktober sowie am 2. und 3. Dezember statt. Ab 19.30 Uhr findet am 9. April eine abwechslungsreiche und gesellige Reise durch den historischen Ortskern Neustadtgödens statt, bei der die Besucher hautnah dabei sind und auf verschiedene historische Persönlichkeiten treffen werden. Zusätzlich werden natürlich auch viele weitere wissenswerte Themen während dieses ca. 2-stündigen Rundgangs vermittelt. Aber auch die Gastlichkeit wird an diesem Abend nicht zu kurz kommen… die historischen Personen werden während des Rundganges auf ihre ganz spezielle Art und Weise dafür sorgen, dass die Besucher gut verpflegt werden. Startpunkt ist an diesem Abend das Museum im Landrichterhaus Neustadtgödens. Eintrittskarten können im Vorverkauf im Rathaus Sande, in der Bibliothek Sande sowie im Museum im Landrichterhaus Neustadtgödens erworben werden. Weiter können sie online über www.sande.de oder telefonisch unter Tel. 04422/9588-35 bestellt werden. 70 Jahre Fremde Heimat A us aktuellem Anlass möchte das Museum im Landrichter haus mit der Ausstellung „70 Jahre Fremde Heimat“ auf die Zuwanderun gen in die Gemeinde Sande hinweisen. Die Flüchtlinge, vor allem aus dem Na hen Osten und Nordafrika, stellen eine große Herausforderung für Behörden als auch für die Gesellschaft dar. Dabei ist die Zuwanderung von Mig ranten kein neues Phänomen. Das Mu seum möchte mit seiner Ausstellung anhand von verschiedenen Zuwande rungsgruppen die Migration in die heutige Gemeinde Sande seit 1945 auf zeigen und wie bzw. ob diese Gruppen in die Gesellschaft integriert wurden. Anhand von Beispielen werden die ein zelnen Migrationsbewegungen und die Beweggründe aufgezeigt, wie die Mig ranten in die heutige Gemeinde Sande kamen. Viele von ihnen wussten nicht, wohin sie das Schicksal verschlagen würde. Einige suchten sich die Gemeinde be wusst aus, da sie hier Arbeit fanden oder bereits Verwandte oder Bekannte hatten. Allen gemeinsam war, egal ob sie nun eine deutsche oder nichtdeut sche Herkunft hatten, dass sie zu nächst einmal fremd waren bzw. sind. Vorurteile, die die Sprache, das Essen, und nicht zuletzt die Religion und Konfession betreffen, erschwerten einen Neuanfang. Die Ausstellung beschäftigt sich auch mit der Frage, ob die hier angekomme nen Menschen eine neue Heimat gefun den haben und wie sie die Erinnerung an das Verlorene aufrecht erhalten. Sie zeigt auf, inwieweit sich die Migranten in die Mehrheitsgesellschaft integrie ren konnten und wie sich daraufhin auch die heimische Kultur verändert hat. KURZ & KNAPP Titel: „70 Jahre Fremde Heimat“ Dauer: Bis zum 30. Oktober. Öffnungszeiten: Dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr; samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 18 Uhr sowie nach vorheriger Vereinbarung (Eintritt frei). Ort: Museum im Landrichterhaus, Neustadtgödens Seite 25 Wissen | Vortrag im Waldorfkindergarten KOMPASS | April HOMÖOPATHIE IN DER KINDERHEILKUNDE Kleine Globuli ganz groß Wissen ist Macht. Der Waldorfkindergarten Wilhelmsha ven veranstaltete daher 2016 eine vierteilige Informations reihe. Im April findet in der Genossenschaftsstraße 107 A der letzte Vortrag rund um alternative Heilmethoden sowie die kindliche Entwicklung statt. D ie homöopathische Heilmethode ist eine besonders für Kinder sehr sanfte Heilmethode. Hier gilt: „Klei ne Globuli ganz groß!“ Elisabeth von Wedel wird daher in ihrem Vortrag auf die verschiedenen Konstitutionstypen, also Körperbautypen eingehen. Im Mittelpunkt des Abends steht die Frage: Warum kann es sinnvoll sein die Konstitu tion, beziehungsweise die entsprechend hilfreichen homöo pathischen Arzneien für mein Kind zu kennen? Eine große Anzahl von Kindern rutscht von einem Infekt in den nächsten, wobei sie jedes Mal im schlimmeren Fall mit Antibiotika behandelt wer den, im besseren Fall mit einem akut helfenden Natur heilmittel. Das alles ändert je doch wenig an der Anfälligkeit Seite 26 In diesem Monat referiert am 19. April um 20 Uhr die Heil praktikerin und Homöopathin Elisabeth von Wedel. In ihrem Vortrag wird sie auf die Besonderheiten der homöo pathischen Behandlung von Kindern eingehen. Der Ein tritt ist kostenlos. des Kindes. Muss das so sein? Genau hier setzt die Konstitu tionelle Therapie des Kindes an: mit Hilfe einer sorgfältig geführten Anamnese wird diejenige homöopathische Arznei ermittelt, die die Selbstheilungskräfte des Kindes entspre chend aktiviert, so dass die Abwehrkräfte gestärkt werden. Elisabeth von Wedel wird anhand von lebendig dargestell ten Beispielen einen tieferen Einblick in diese Therapiemög lichkeit geben. KURZVITA Elisabeth von Wedel ist Heilpraktikerin und Master of science in Homöopathie. Sie setzt sich aktiv für die Verbrei tung der Homöopathie ein. Seit 1991 praktiziert sie in ihrer Praxis für klassische Homöopathie in Jever. Als Dozentin und nicht zuletzt durch den Verein „Homöopathen ohne Grenzen“ , dessen Gründungsmitglied und Vorsitzende sie ist, genießt sie auch international einen hervorragenden Ruf. KOMPASS | April Wissen | Leselust Bücher FRÜHLING ES IST WIEDER SOWEIT, DAS FRÜHJAHR WIRD MIT NEUEN, FRISCHEN BÜCHERN EINGELÄUTET. AM SONNTAG, 17. APRIL, UM 17 UHR PRÄSENTIEREN HEIKE PRINZ UND CHRISTINE MÜLLER DEN BÜ CHERFRÜHLING IM AHNENSAAL DER BURG KNIP HAUSEN. NEBEN DEN LITERARISCHEN HIGHLIGHTS DIESES FRÜHJAHRS WERDEN AUCH KRIMIS UND BIOGRAPHIEN VORGESTELLT, BÜCHER, DIE DAS LE SERHERZ HÖHER SCHLAGEN LASSEN. MUSIKA LISCH WIRD DIESER NACHMITTAG UMRAHMT VON DREI TEILNEHMERN DER DIESJÄHRIGEN KAMMER MUSIKAKADEMIE DER STIFTUNG BURG KNIPHAU SEN. DAMIT DIE ZEIT BIS ZU DIESEM LITERARI SCHEN NACHMITTAG NICHT ALLZU LANG WIRD, GIBT ES HIER WIEDER ZWEI BUCHVORSTELLUNGEN VON DEN BEIDEN LITERATUREXPERTINNEN. Paolo Giordano: „Schwarz und Silber“ Hannah Kent: „Das Seelenhaus“ Nach seinem Weltbestseller „ Die Einsamkeit der Primzahlen“ erschien im Herbst 2015 ein neues Buch von dem italienischen Autoren Paolo Giordano. Nora und ihr Mann, beide erfolgreich in ihren Berufen, leben mit ihrem kleinen Sohn in Turin. Im Alltag werden sie liebevoll unterstützt von der Kinderfrau Babette. Eigentlich heißt sie Anna, aber in Hommage an das Hausmädchen Babette in Tania Blixens „Babettes Fest“ wird sie so genannt. Mit gesundem Menschenverstand, Vernunft und viel menschlicher Wärme ist sie über neun Jahre Teil der kleinen Familie. Doch eines Tages zerbricht die Idylle, als Babette an Krebs erkrankt und sich nicht mehr um die Familie kümmern kann. Ohne Babettes schützenden Blick verliert das Ehepaar seinen Halt und jeder zieht sich in sich selbst zurück. Giordano schreibt sehr einfühlsam und mit einer präzisen Beobachtungsgabe über das Fehlen eines geliebten Menschen, das alles verändert. Ein unspektakulärer und eindringlicher kleiner Roman, der den Leser sehr berührt ohne dabei sentimental oder kitschig zu sein. (Buchvorstellung: Heike Prinz) Zwei Männer werden ermordet. Ihre Mörderin gefasst und verurteilt. Das klingt nach einem Krimi mit klaren Fakten und nicht sehr spannend. Wäre da nicht der Rahmen, den die australische Autorin Hannah Kent ihrer Geschichte gibt. Auf Island spielt sie und Agnes heißt die Verurteilte, die die Tat im Jahr 1832 begangen haben soll. Jeder kennt dort die Geschichte der letzten auf der Insel zu Tode verurteilten Person. In atmosphärisch dichter Weise enthüllt die Autorin Stück für Stück, wie sich die Tat ereignet haben könnte und gibt Agnes damit eine Stimme. Detailreich beschreibt Kent das harte Leben der einfachen Leute und die Unerbittlichkeit der herrschenden Gesetze, fast körperlich spürt man beim Lesen die Entbehrungen und Unwirtlichkeit in den zugigen Torfhütten, auf den kargen Feldern. Agnes soll bis zu ihrer Hinrichtung auf dem Hof eines Amtsmannes bleiben. Man begegnet ihr wie einer Aussätzigen, behandelt sie kaum besser als ein Tier. Doch wie kam es zu der Tat? Amtliche Briefe und Dokumente, ein allwissender Erzähler und Agnes Unterredungen mit einem jungen Vikar zeichnen nach und nach eine dramatische Liebesgeschichte, die in einer schrecklichen Tat endet. Ein bewegender, spannender Roman um eine tragische Frauengestalt, die lange im Gedächtnis bleibt. (Buchvorstellung: Christine Müller) Seite 27 Wissen | Lauschen und Lesen ElbSCHÖNHEIT Du rch KOMPASS | April ... Welt e i d ... m it E s gibt Leute, die glauben, Hamburg läge am Meer. Und es stimmt! Ham burg liegt am Meer. Zwar nicht räumlich, aber gefühlt, kulturell, wirt schaftlich. In der Elbmetropole spielt ein Fluss Meer – und verzaubert Besucher, Quiddjes und Originale gleichermaßen. Eine vornehme Schönheit wie die Hanse stadt erzählt nicht gleich jedem alles über sich. Doch wer sie liebt, wie der gebürti ge Hamburger Wolfgang Senft, dem zeigt sie ihre Geheimnisse. Interessante Be gegnungen mit Menschen, Humorvolles und Wissenswertes machen seinen WZ Vortrag für Fischköppe und Quiddjes gleichermaßen interessant und unterhalt sam. Machen Sie sich doch einfach selbst ein Bild am 4. April ab 20 Uhr im Neuen Gymnasium Wilhelmshaven. der 4. April 2016 Wolfgang Senft Hamburg – die Schöne am Wasser Beginn: Jeweils um 20 Uhr Veranstaltungsort: Neues Gymnasium Wilhelmshaven Mühlenweg 63/65 (Haupteingang) Wilhelmshaven GESCHMÖKERT Roz Chast: „Können wir nicht über was anderes reden? Meine Eltern und ich“ Roz Chast, geboren 1954, ist eine USamerikanische Comic zeichnerin und lebt in Ridgefield (Connecticut). Seit 1978 veröf fentlicht sie Comics und Cartoons im „New Yorker“. E ine Tochter schreibt in diesem Buch nicht nur über die letzten Jahre und das Sterben ihrer Eltern, nein, sie macht daraus eine Graphic Novel. Ein Comic über ein so intimes Thema, kann das gut gehen? Ja, und wie! Geistiger Abbau und größer wer dende Hilflosigkeit in der Bewältigung des Alltags sind immerwährende The men zwischen den Generationen. Roz Chast beschreibt in ihrem Buch mit Wärme und Witz den fast unvermeidli chen Rollentausch zwischen Eltern und Kindern, wenn das Leben der Äl teren langsam aus dem Ruder läuft. Seite 28 George und Eliza beth, Kinder von rus sischen Einwande rern, sind über neun zig und ein einge spieltes Team. Sie würden lieber „über etwas anderes reden“ als über Pflege bedürftigkeit und Tod. Als sich aber langsam die Zeichen mehren, dass sie ihren Alltag nicht mehr allein bewälti gen können, prallen die Angst der Äl teren vor dem Kontrollverlust und die Sorge, aber auch Ohnmacht der Jünge ren aufeinander. Mutig schildert die Autorin keineswegs eine ideale Fami lie, sie verschweigt nicht ihre eigene Wut, ihre Verzweiflung und Fluchtgedanken, aber tut dies mit viel skurrilem Humor, Selbstironie und Liebe. (Vorgestellt von: Simone Ostendorf) Das vorgestellte Buch ist im Ausleih bestand der Stadtbibliothek Wil helmshaven vorhanden. Stadtbibliothek Wilhelmshaven www.stadtbibliothekwilhelmsha ven.de KOMPASS | April COFFEE TABLE BOOKS COFFEE TABLE BOOKS – HIER IST DER NAME PROGRAMM. GEMEINT Wissen | Lust auf Literatur Vorlese STUNDE SIND DAMIT JENE BÜCHER, DIE ZU SCHÖN SIND, UM SIE IM SCHRANK EINZUSCHLIEßEN. MAN MUSS EINFACH MIT IHNEN LEBEN. DESHALB LÄSST MAN SIE AUF DEM TISCH LIEGEN. ZUM BLÄTTERN NACH LUST UND LAUNE. ABER AUCH ZUM TRÄUMEN MIT EINER TASSE KAFFEE IN DER HAND. DIE SCHÖNSTEN DIESER EXEMPLARE STELLEN WIR IHNEN ZUKÜNF TIG IM KOMPASS VOR. A m Sonntag, dem 3. April, um 11 Uhr, findet, wie seit vielen Jah ren schon, der „Bücherfrühling mit Helga Habsch“ in der Filiale der „Buchhandlung Prien“ in der Göker straße statt. Die beliebte Literaturken nerin präsentiert eine bunte Mischung lesenswerter FrühjahrsNeuerschei nungen. A m 19. April um 19 Uhr findet in der Stadtbibliothek Wilhelmsha ven eine Krimilesung mit Christiane Franke und Cornelia Kuhnert statt. Die beiden Autorinnen haben bereits in den vergangenen Jahren ihre ersten beiden gemeinsam geschriebenen Küs tenkrimis „Krabbenbrot und See mannstod” und „Der letzte Heuler“ dort vorgestellt. Jetzt werden sie den dritten Teil der Krimireihe um den Dorfpolizisten Rudi, den Postboten Henner Steffens und die HobbyDe tektivin Rosa Moll mitbringen und bei ihrer Premierenlesung aus „Miss Wat tenmeer singt nicht mehr“ lesen. W Z um 400. Todestag von William Shakespeare und dem Welttag des Buches am 23. April spürt diese Bildreise Leben und Zeit des Dichters nach und führt uns an die Orte, an denen er lebte und die ihn ins pirierten. Anhand historischer Bilder und Stiche sowie zahlreicher neuer Aufnahmen taucht man ein in das altertümliche England, besucht Strat forduponAvon oder das elisabethanische London mit dem Globe Thea ter. Anschauliche und lebendige Texte gewähren Einblick in Leben und Gesellschaft zu jener Zeit und versuchen zu rekonstruieren, wie etwa die Welt aussah, in die Shakespeare hineingeboren wurde, was das Theater in seiner Zeit für eine Bedeutung hatte oder wie es ihm gelang, eine so epo chenmachende Wirkung auszuüben. Auch dem Geheimnis um die Person William Shakespeares selbst geht Autorin Ellen Alpsten nach. er Lust auf Gänsehaut und Gla mour hat, bekommt dazu am 20. April die Gelegenheit. Gemeinsam mit der Sparkasse Wilhelmshaven lädt die GEW um 20 Uhr zu „einem Abend mit Andrea Sawatzki“ ins Stadtthea ter Wilhelmshaven ein. Im Gespräch mit der RadioModeratorin Kristin Hunfeld verrät die Schauspielerin viel Persönliches und liest natürlich auch aus ihrem neuesten Buch „Der Blick fremder Augen“. Und ähnlich wie in Sawatzkis TatortVerfilmungen gibt es am Ende eine Überraschung. Für die Kommissarin ebenso wie für ihr Publi kum. Die Karten sind im Stadttheater Wilhelmshaven erhältlich. Seite 29 Genuss | Koch-Blog KOMPASS | April Cannelés B Blog ist in. Vor allem KochBlogs erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Food blogger, das sind die heimlichen neuen Stars der internationalen Foodszene. Hinter den immer wieder überraschen den Seiten im Netz stecken ideenreiche Multitalente, die im besten Fall eine un vergleichliche Mixtur aus Kochen, Schreiben, Gestalten und Fotografieren grandios beherrschen. Auch an der Jade wird eifrig gebloggt. Deshalb stellen wir an dieser Stelle zukünftig die Rezepte von Laura Kutsche vor. Und zwar in die sem Monat Cannelés Bordelais. Mich faszinieren ausgefallene Backfor men. Immer wenn ein Lieferant eine neue Backform in seinem Sortiment hat, bin ich dabei. So war es auch dieses Mal.Was soll ich bloß für ein Rezept damit ma chen? Ein bisschen recherchiert und da bei bin ich über dieses kleine wunderba re, unwiderstehliche französische Ge bäckspezialität aus Bordeaux gestolpert. Perfekt!! Der Ursprung führt zurück bis ins 16. Jahrhundert und soll der Legende nach von Nonnen in einem Kloster in Bordeaux aus den zur damaligen Zeit aus der Neuen Welt eingeführten Zutaten wie Vanille und Rohrzucker, erfunden worden sein. Gebacken in einer gerillten (in französisch „cannelé”) Kupferform mit einem Geschmack, der an Originali tät und Einzigartigkeit seines Gleichen sucht, wird das Cannelé nicht zu Unrecht unter Kennern als die „Königin der Pe tits Fours” bezeichnet. Außen knusprig und karamellisiert. Das ist einfach Ver führung pur. Seite 30 Zutaten: 1/2 Liter M ilch 250 g Puder zucker (normaler Zucker geh t aber auch) 2 große Eie r 2 Eigelb ordelais 5 cl Rum 1 Vanillesc hote(n), ausgekratz es Mark 100 g Meh l 40 g Butter 1 Prise Salz Zucker, Mehl und Salz miteinander vermengen. Die Eier und die Ei gelbe mit einer Gabel leicht verquirlen und dazu geben. Die Milch mit dem Vanillemark und der Butter aufkochen lassen und langsam zu der ZuckerMehlMischung geben, dabei ständig rühren. Wenn der Teig lauwarm ist, den Rum dazu geben. Der Teig ist sehr flüssig, aber das ist normal. Den Teig für 24 Stunden kalt stellen. Er lässt sich gut zwei bis drei Tage im Kühlschrank aufbewahren. MetallFörmchen bis fünf Millimeter unter den Rand füllen. Im auf 240 Grad vorgeheizten Ofen zehn Minuten backen. Danach die Hitze herunterschalten auf 190 Grad und weitere 35 Minuten backen. Ich backe diese zwischen 35 bis 40 Minuten. Herausnehmen, etwas ab kühlen lassen und stürzen. Wichtig: Abkühlen lassen in der Form. Dieses Rezept reicht für zwei BackformFüllungen. Insgesamt 18 Stück . Die Törtchen lauwarm mit einem Espresso oder einem Kaffee aus einer FrenchPress genießen. Himmlisch!! Hier noch der Link: http://www.sweetlaurablog.de/tag/ cannelesbordelais/ Dies & Das | Bunte Welt KOMPASS | April Konzert: „Telemanns Reise nach Paris“ Sonntag, 10. April, 17 Uhr, Banter Kirche, Wilhelmshaven Kaum ein anderer deutscher Komponist des 18. Jahrhunderts war so vertraut mit dem französischen Musikstil wie Tele mann. Viele seiner Kompositionen sind von der französischen Kultur und Musik geprägt. Während andere Komponisten zu Studienzwecken meist nach Italien reisten, unternahm Telemann 1737/38 eine Reise nach Paris. In seinem Gepäck trug er neben anderen Kompositionen auch sechs Quartette für Flöte, Violine, Gambe oder Violon cello und Basso continuo, die sogenannten „Pariser Quartet te“. In seiner Autobiographie berichtet Telemann später über den Erfolg dieser Werke: „Sie machten die Ohren des Hofes und der Stadt ungewöhnlich aufmerksam und erwar ben mir, in kurzer Zeit, eine fast allgemeine Ehre, welche mit gehäufter Höflichkeit begleitet war.“ Am Sonntag, 10. April, erklingen nun Telemanns „Pariser Quartette“ in einem Kon zert in der Banter Kirche. Es musiziert das „Ostfriesische Barockensemble“, Ralf Tischer (Traversflöte), Henning Va ter (Barockvioline), Martin Fliege (Viola da gamba), Chris toph Otto Beyer (Barockvioloncello) und Reinhard Böhlen (Cembalo). vor zwei Jahren mit dem Orchester auf getreten. Diesmal steht das gMollFa gottkonzert von Franz Danzi auf dem Programm. Ein dreisätziges Solokon zert, das vom Solisten neben der großen Virtuosität auch eine große Vielfalt an Klangfarben auf dem Fagott verlangt. Das heute relativ selten zu hörende Kon zert war in den Jahren um 1800 ein gro ßer Erfolg und begeisterte mit seinen vir tuosen Passagen und den eingängigen musikalischen Themen. Eröffnet wird das Konzert zunächst von Glucks be kanntem „Reigen seliger Geister“ aus der Oper „Orpheus und Eurydike“. In der zweiten Hälfte widmet sich das Orchester unter der Leitung seines Dirigen ten Marcus Prieser der Symphonie Nr. 93 von Joseph Haydn. Es ist die Erste der sogenannten „Londoner Symphonien“, in der der Komponist alle Register seines Könnens zieht und sich insbesondere der musikalische Humor Haydns zeigt. Mit diesem meisterhaft komponierten, typischen Werk klingt der musikalische Bogen durch die Wiener Klassik aus. DIES & DAS und AUSSERDEM IM APRIL Puppenspiel: Benjamin Tomkins mit „Der Puppenflüsterer“ Mittwoch, 13. April, 20 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven „Bauchredner sind glückliche Menschen, so sagt der Volks mund, denn sie sind „niemals allein...“ Benjamin Tomkins ist so ein Zeitgenosse, der diese seltene Gabe sein eigen nen nen darf. Der WahlBerliner spricht, brabbelt, lacht, raunzt und korrespondiert nicht nur mit seinem Mund, sondern auch via Bauch. Benjamin Tomkins ist daher in aller Munde. Ob Auftritte im Fernsehen bei der NDR Talkshow, der Ge winn des Prix Pantheon oder seine überzeugenden Live Auftritte wie jetzt an der Jade. Konzert: „Neues Wilhelmshavener Sinfonieorchester spielt Wiener Klassik“ Sonntag, 17. April, 17 Uhr, St.GeorgsKirche, Sengwarden Im nächsten Programm des „Neuen Wilhelmshavener Sinfo nieorchesters“ steht die Musik ganz im Zeichen der Wiener Klassik. Die dargebotenen Kompositionen entstanden alle in der Zeit um 1800. Als Solist spielt der Solofagottist des Oldenburgischen Staatsorchesters Jens Pfaff. Er ist bereits NWDUGVortrag: „Unterwegs mit der ,Sonne’“ von Prof. Dr. Pedro Martinez Arbizu Donnerstag, 21. April, 20 Uhr, Vortragssaal der VHS, HansBeutzHaus, Virchowstraße 29, Wilhelmshaven Ende 2014 wurde das neue Forschungsschiff „Sonne“ mit dem Heimathafen Wilhelmshaven in Dienst gestellt. Die „Sonne“ ist das modernste Forschungsschiff der Welt. Pro fessor Martínez (Senckenberg am Meer) war wissenschaftli cher Leiter einer der ersten Forschungsfahrten der „Sonne“ im März und April 2015 und berichtet über seine Erfahrun gen an Bord. Gegenstand dieser Expedition war die Erfor schung der Artenvielfalt in der Tiefsee in einem Gebiet im Pazifik, in welchem Manganknollen in 5000 Metern Wasser tiefe vorkommen. Manganknollen beinhalten Rohstoffe wie Kupfer, Nickel und Cobalt, aber auch die sogenannten „Sel tenen Erden“. Viele Länder haben Interesse, diese Mangan knollen abzubauen. Die Internationale Seebodenbehörde, eine Organisation der Vereinten Nationen, welche für Roh stoffe in internationalen Gewässern zuständig ist, hat mitt lerweile Lizenzgebiete für die Exploration von Mangan knollen an 14 Unternehmen weltweit vergeben. Aber welche Auswirkungen hätte der Abbau auf die Artenvielfalt in der Tiefsee? In dem Vortrag werden erste Ergebnisse anschau lich dargestellt und es wird gezeigt, welche modernen Tech nologien genutzt werden, um diese komplexen Fragestellun gen in einem schwer zugänglichen Gebiet wie der Tiefsee an zugehen. Seite 31 Veranstaltungen | Tipps & Termine KOMPASS | April Ausstellungen AHNENSAAL BURG KNIPHAUSEN „... und dahinter das Meer – acht westdeutsche Maler sehen Norddeutschland.“ bis zum 24. April 2016 Wilhelmshavener Rudelsingen Freitag, 1. April SCHLOSSMUSEUM JEVER „Sefa. Die Malerin Josefa Egberts (1893 – 1941). Ein Opfer der NSKranken morde aus Friesland“ bis zum 30. April 2016 Premiere: „All Inklusiv“ Start der Festwochen der Jungen Landesbühne. 20 Uhr, „TheOs“, Wilhelmshaven Unterhaltung: „8. Rudelsingen“ 19.30 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven Theater: „Schattenwald“ 20 Uhr, Bootshaus/Stadtpark , Wilhelmshaven Konzert: „Fiddler’s Green“ 20 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven Sonnabend, 2. April WATTENMEER BESUCHERZENTRUM WILHELMSHAVEN Lilo Tadday „Ganz großes Theater – Kegelrobben vor Helgoland“ bis zum 17. Mai 2016 Dienstag, 5. April Werkschau: „Theaterfabrik“ Im Rahmen Festwochen der Jungen Landesbühne. 14 Uhr, Grundschule Rheinstraße, Wilhelmshaven Theater: „Schattenwald“ 20 Uhr, Bootshaus/Stadtpark Wilhelmshaven Freitag, 8. April Benefizabend für das Kinder- & Jugendhospiz: „Zur Heimat erkor ich mir die Liebe“ Sibylle Hellmann & Thomas Denker 20 Uhr, „TheOs“, Wilhelmshaven Sonnabend, 9. April Konzert: Jan Plewka singt „Simon & Garfunkel“ 20 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven Sonntag, 10. April Sonntag, 3. April KUNSTHALLE WILHELMSHAVEN Jan Albers „haLLuZinOgen“ vom 9. April bis zum 12. Juni 2016 SEZESSION NORDWEST WILHELMSHAVEN KlausJürgen Maiwald „Méditerranée – Malerei als Erinnerung an südliche Landschaften“ vom 7. April bis zum 3. Mai 2016 Seite 32 Familie: Bauernmarkt 11 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven Kasperletheater: „Schlossgespenst“ 15 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven Podiumsdiskussion: „Wohin geht es, Wilhelmshaven?“ Im Rahmen Festwochen der Jungen Landesbühne. 17 Uhr, „TheOs“, Wilhelmshaven Familie: Kinderfest Im Rahmen Festwochen der Jungen Landesbühne. 15 Uhr, „TheOs“ Wilhelmshaven Silbermöwen-Theater: „Gleis des Lebens“ Im Rahmen Festwochen der Jungen Landesbühne. 17 Uhr, „TheOs“, Wilhelmshaven 19. A-cappella-Festival: „Wise Guys“ 18 Uhr, Stadthalle Wilhelmshaven Montag, 4. April Mittwoch, 13. April WZ-Vortrag: „Hamburg – die Schöne am Wasser“ 20 Uhr, Neues Gymnasium, WHV Puppenspiel: Benjamin Tomkins 20 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven KOMPASS | April Veranstaltungen | Tipps & Termine Gezeitenkalender Ebbe und Flut April 2016 Hochwasser CantaMare Sonnabend, 16. April Premiere: „Frühstück bei Tiffany“ 20 Uhr, Stadttheater Wilhelmshaven Sonntag, 17. April Frühstück: 20. Kabarett-Brunch 10.30 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven Buchvorstellungen: Neuerscheinungen im Frühling 17 Uhr, Ahnensaal, Burg Kniphausen Bonner Jazzchor serturm von 1870, Kunsthalle Wilhelmshaven, Tanzakademie am Meer, Sezession Nordwest, Apollo in der uci kinowelt und Verein der „Wilhelmshavener Verkehrsgeschichte“, Folklore: „Viva Andalucia“ 20 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven Sonnabend, 23. April 19. A-cappella-Festival: „Friends in Concert“ mit „CantaMare“ & dem „Bonner Jazzchor“ 20 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven Dienstag, 19. April Sonntag, 24. April Vortrag: „Homöopathie in der Kinderheilkunde““ 20 Uhr, Waldorfkindergarten, WHV Mittwoch, 20. April Tag 1. Fr 2. Sa 3. So 4. Mo 5. Di 6. Mi 7. Do 8. Fr 9. Sa 10. So 11. Mo 12. Di 13. Mi 14. Do 15. Fr 16. Sa 17. So 18. Mo 19. Di 20. Mi 21. Do 22. Fr 23. Sa 24. So 25. Mo 26. Di 27. Mi 28. Do 29. Fr 30. Sa Uhr 6.46 8.00 9.31 10.56 – .– 0.24 1.17 2.07 2.54 3.42 4.29 5.14 5.57 6.44 7.42 8.58 10.24 11.39 – .– 0.42 1.19 1.58 2.35 3.09 3.41 4.12 4.43 5.14 5.47 6.31 Uhr 19.15 20.39 22.08 23.23 12.06 13.04 13.55 14.42 15.27 16.11 16.53 17.33 18.13 19.01 20.05 21.28 22.53 23.58 12.31 13.07 13.43 14.19 14.53 15.24 15.54 16.23 16.53 17.23 18.00 18.53 Niedrigwasser Uhr 0.14 1.18 2.48 4.19 5.34 6.35 7.30 8.20 9.08 9.53 10.37 11.17 11.55 0.15 1.05 2.14 3.41 5.05 6.05 6.45 7.22 8.02 8.39 9.11 9.41 10.10 10.38 11.06 11.37 0.04 Uhr 12.35 13.53 15.28 16.55 18.06 19.05 19.58 20.45 21.31 22.15 22.56 23.34 – .– 12.36 13.32 14.48 16.16 17.31 18.22 19.00 19.41 20.21 20.57 21.28 21.59 22.29 22.58 23.27 –.– 12.21 Alle Angaben ohne Gewähr! Angaben für Wilhelmshaven, Alter Vorhafen Hooksiel: HW, 20 Minuten früher; NW, 8 Minuten früher Schillig: HW, 31 Minuten früher; NW, 14 Minuten früher FOTO: PIXELIO Premiere: „Mission Millennium“ Im Rahmen der Festwochen der Jungen Landesbühne. 15 Uhr, „TheOs“ Wilhelmshaven Impressum Lesung: „Ein Abend mit Andrea Sawatzki“ 20 Uhr, Stadttheater Wilhelmshaven Konzert: „Saga“ 20 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven Dienstag, 26. April Donnerstag, 21. April Konzert: „Saltatio Mortis“ 20 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven Freitag, 22. April Familie: „Lange Nacht der Kultur“ in Wilhelmshaven 18 Uhr, Landesbühne Niedersachsen Nord, Wattenmeer-Besucherzentrum, Aquarium Wilhelmshaven, Deutsches Marinemuseum, Christus- und Garnisonkirche, Piratenamüseum, Küstenmuseum Wilhelmshaven, Spanischer Verein, Was- 8. Sinfoniekonzert: „Staatskapelle Weimar“ 20 Uhr, Stadthalle Wilhelmshaven Mittwoch, 27. April Comedy-Marathon: „5. Komische Nacht“ 19.30 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven Sonnabend, 30. April Konzert: „City“ 20 Uhr, Pumpwerk Wilhelmshaven Beilage der Wilhelmshavener Zeitung, 63. Jahrgang, 1. April 2016 Verlag und Druck: Brune-Mettcker Druck- und Verlags-GmbH, Parkstraße 8, 26382 Wilhelmshaven, Postfach 1265, 26352 Wilhelmshaven Redaktion: Colla Schmitz Gestaltung Titelseite: Andreas Martens Foto Titelseite: Vintage Race Days Anzeigen: Thomas Schipper Anzeigen-Preisliste: Nr. 48 vom 1. Januar 2016 Gerichtsstand: Wilhelmshaven Mitteilungen ohne rechtliche Verbindlichkeit, Telefon (0 44 21) 488-0, Telefax 488-430. Termine können nur veröffentlicht werden, wenn sie bis zum 5. des Vormonats gemeldet sind. Die Redaktion behält sich das Recht vor, eingesandte Manuskripte zu kürzen. Meldungen bitte an die KOMPASS-Redaktion, Parkstraße 8, 26382 Wilhelmshaven, Postfach 1265, 26352 Wilhelmshaven, Telefon (0 44 21) 488-480. E-Mail: [email protected] Seite 33 Horoskop KOMPASS | April Horoskop für den April 2016 Stier 21. 4. bis 20. 4. Kreative Aufgaben gelingen bis zum 5. April besonders gut. Auch für Finanzen haben Sie ein prima Gespür. Danach entscheiden Sie mögliche Investitionen allerdings besser mit Köpfchen. Merkur begünstigt nicht nur Ihre persönliche Finanzwelt und Rücklagenbildung, sondern auch Gespräche, Verhandlungen und Kontakte. Widder 21. 3. bis 20. 4. Klasse, jetzt ist Widder-Time! Sie strotzen nur so vor Kraft und Energie. Das ist eine der besten Phasen im Jahr für Sie. Eine gute Zeit für Neuanfänge, Pionierarbeit und Projekte. Ab dem 6. April packen Sie dann die Frühlingsgefühle. Zwillinge 21. 5. bis 21. 6. Der April bringt Sie jetzt einerseits richtig in Schwung in Ihrem Liebesund Familienalltag, andererseits kann es emotional auch zu unerfüllten Erwartungen kommen, die Sie nicht gleich überbewerten sollten. Krebs 22. 6. bis 22. 7. Bis zum 19. April fordert die Sonne Sie heraus. Sie messen sich mit anderen oder fühlen sich dazu aufgerufen, erfolgreicher als andere zu sein. Ab dem 20. April profitieren Sie dank der Stier-Sonne wieder von Ihrer inneren Ruhe. Jungfrau 24. 8. bis 23. 9. Missdeutungen von Ihren eigentlich liebevoll gemeinten Gesten können noch bis zum 5. April auftreten. Mehr Stabilität bringt Merkur Anfang April, und die Sonne sorgt ab dem 20. April wieder für mehr Vitalität und Ausdauer. Waage 24. 9. bis 23. 10. Riskante Manöver reizen Sie. Jedoch sollten Sie nicht mit dem Kopf durch die Wand wollen. Das könnte zu Beulen und Kopfschmerzen führen. Vorgesetzte finden Ihre mutige und spritzige Art allerdings klasse. Skorpion 24. 10. bis 22. 11. Mit Ihrer einfühlsamen und sozialen Art kommen Sie im Job bis zum 5. April noch sehr gut an. Genießen Sie die romantischen Tage, die Venus Ihnen Anfang April verschafft. Der Fische-Einfluss wirkt sich herrlich auf Ihre Gefühlslage aus. Löwe 23. 7. bis 23. 8. Sie haben genug Selbstvertrauen und dank Merkur Anfang April stets die passenden und überzeugenden Argumente parat. Wer etwas erreichen und vorankommen möchte, sollte jetzt seinen spontanen Impulsen folgen. Seite 34 Schütze 23. 11. bis 21. 12. Bis zum 19. April bleibt die Sonne stärkend an Ihrer Seite. Sie fühlen sich fit und vital. Auch Mars wirkt sehr anregend auf Sie. Der Energieplanet verleiht Ihnen Bärenkräfte und Enthusiasmus für Alltag, Sport und Vergnügen. Steinbock 22. 12. bis 20. 1. Sie glauben, vor Energie und Tatkraft nur so zu strotzen. Das liegt an den Widder-Einflüssen. Sie zeigen sich außerordentlich ehrgeizig und scheuen sich nicht, in bestimmten Situationen Ihre Ellenbogen einzusetzen. Wassermann 21. 1. bis 19. 2. Sie fühlen sich so kraftvoll, als könnten Sie Bäume ausreißen. Kein Wunder, denn Sonne und Mars regen Sie gemeinsam aus starken Feuerzeichen an. Die Einflüsse aus dem Widder und Schützen bringen jetzt viel Elan in Ihr Privatleben. Fische 20. 2. bis 20. 3. Grafiken: Patrick Tjarks Mars fordert Sie weiterhin zu dynamischen Handlungen auf. Ab dem 6. April zeigen Sie sich stärker in der Argumentation und lassen sich nicht so leicht abwimmeln. Dann übergibt Venus Kommunikationsplanet Merkur die Führung. Die – Das Beste am Morgen! • regional • preiswert • schnell Das Immobilienportal für Wilhelmshaven und Friesland Neues Zuhause gesucht? Sparen Sie sich die zeitintensive Suche in vielen Onlineportalen. Mit „immobilien.WZonline.de“ bieten wir Ihnen die optimale Lösung! Mit einem Klick finden Sie Wohnungen und Häuser in Wilhelmshaven und Friesland. Immobilienangebote optimal präsentieren! Makler und Privatpersonen haben endlich eine echte Alternative zu allen bisher existierenden Onlineportalen. Schnell und preiswert geben Sie Immobilienanzeigen für das Portal „immobilien.WZonline.de“ und/oder die „Wilhelmshavener Zeitung“ auf. Online und Print – die Erfolgsgarantie. Haben Sie Fragen? Sie erreichen uns unter Telefon (0 44 21) 4 88 - 6 10.
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