Presseaussendung

MEDIENSERVICE
Flexibilisieren, Entlasten
und Deregulieren schaffen
echte Wachstumsimpulse
Trendwende oder Strohfeuer?
Konjunktur im oö. Gewerbe und Handwerk
Linz, 6. April 2016
Ihre Gesprächspartner:
Leo Jindrak
Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk
Dr. Walter Bornett
Leiter der KMU Forschung Austria
Mag. Heinrich Mayr MBA
Geschäftsführer der Sparte Gewerbe und Handwerk
Medienservice im Internet: wko.at/ooe/Medienservice
Herausgeber, Medieninhaber und Hersteller: WKO Oberösterreich | Hessenplatz 3| 4020 Linz
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Konjunktur im oö. Gewerbe und Handwerk
Medienservice
Leo Jindrak, Obmann der oö. Sparte Gewerbe und Handwerk
Endlich etwas gegen die teure Regulierungsflut tun
„Als Optimist hoffe ich, dass sich die leichte Stimmungsaufhellung für das laufende 2. Quartal nicht wie so oft in der jüngsten Vergangenheit als Strohfeuer herausstellt, sondern eine
echte Trendwende ist“, kommentiert Leo Jindrak, Obmann
der knapp 47.000 oö. Gewerbe- und Handwerksbetriebe, die
aktuellen Konjunkturumfragen der KMU Forschung Austria.
Wenn auch von einem niedrigen Niveau aus so sehen inzwischen deutlich mehr Unternehmen des oö. Gewerbe und
Handwerks zuversichtlicher in die unmittelbare Zukunft als
noch vor einem Jahr. Es gibt also die Hoffnung, dass im Gewerbe und Handwerk das laufende Jahr besser wird als die vorangegangenen.
Entbürokratisieren, Deregulieren,
Flexibilisieren, Vereinfachen
Die Voraussetzungen für ein Wirtschaftswachstum in Österreich waren schon lange nicht so gut wie jetzt: die Steuerreform, billiges Erdöl, niedrige Leitzinsen und damit relativ billiges Fremdkapital. Die Wirtschaftsforscher gehen von einem
BIP-Plus für heuer und für 2017 von 1,5 bis 1,6 Prozent aus.
„Damit die leichte Zuversicht sich nicht wieder ins Gegenteil
verkehrt, braucht das Gewerbe echte Impulse und echte Entlastungen, nicht wieder neue, standortschädigende Belastungen á la Flächenmaut. Denn wir wissen, dass die Stimmung zu
einem Gutteil die Konjunktur trägt“, so Jindrak.
Für die nationale Politik heißt es nun, diese Voraussetzungen
zu nutzen und mit sinnvollen Schritten zu unterstützen. Ganz
oben auf der Agenda des oö. Gewerbe und Handwerks stehen
Bürokratieentlastungen, Deregulierungen und Flexibilisierungen. „Ich appelliere an die Politik auf Bundes- wie auf Landesebene, hier endlich Taten statt Worte sehen zu lassen. Daran
führt kein Weg mehr vorbei! Denn unsere Unternehmen stöhnen unter einer ineffektiven, nur Kosten verursachenden Bürokratie und sie haben inzwischen die Nase gestrichen voll von
leeren Ankündigungen — sie wollen Taten sehen!“
Arbeitszeiten modernisieren
Als ersten Punkt, der den Gewerbe- und Handwerksbetrieben
unter den Nägel brennt, nennt Jindrak die starren Arbeitszeitregelungen. „Ein moderner Staat, der sich in einem digitali-
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sierten Wettbewerb behaupten will, kann mit Arbeitszeiten
aus dem letzten Jahrtausend auf Dauer nicht bestehen“,
warnt Jindrak.
Nicht nur die Arbeitgeber wollen eine echte Flexibilisierung
und nicht bloß kosmetische Korrekturen, auch die Arbeitnehmer wünschen sich das: 4 von 5 bezeichnen einen Arbeitgeber
mit hoher Arbeitszeitflexibilität als attraktiv und für fast 9 von
10 sind verschieden lange Arbeitstage jederzeit vorstellbar
(Stichwort: 4-Tage-Woche). Als notwendigste Flexibilisierungen nennt Jindrak:
n Tägliche Normalarbeitszeit auf 10 Stunden anheben
n 12/60/24: maximal 12 Stunden täglich, 60 Stunden wöchentlich und 24 Monate Durchrechnungszeitraum. „Damit
könnten Unternehmen Auftragsspitzen bzw. Saisonschwankungen wie am Bau abarbeiten oder müssten keine Aufträge ablehnen“, so Jindrak.
n Flexible Arbeitszeitgestaltung durch Betriebs- und Einzelvereinbarungen ermöglichen
n Überstundensätze an deutsches bzw. europäisches Niveau
anpassen
n Wochenendruhe: Beginn auf Samstag 18 Uhr verlegen
n Verkürzen der täglichen Ruhezeit von 11 auf 8 Stunden im
Anlassfall ermöglichen
Österreich ist überreguliert
„Es muss nicht alles gesetzlich geregelt werden und es muss
nicht alles dem Unternehmer aufgehalst werden“, erklärt
Jindrak angesichts einer Regulierungsflut und einer ausgeuferten Bürokratie. „Österreich ist überreguliert. Oft gibt man der
EU die Schuld, obwohl wir die Angewohnheit haben, Dinge
mehr und strenger zu regeln als notwendig. Damit muss
Schluss sein!“, so Jindrak. Nachstehend eine (unvollständige)
Auflistung:
n Evaluieren statt akkumulieren für bestehende Rechtsvorschriften bzw. Ex-Post-Evaluierung, ob legistische Regelungen noch Sinn ergeben — kein „Golden Plating“ von EUVorgaben.
n Gesetzesfolgen abschätzen und im Ernstfall entsprechende
Gesetze ersatzlos streichen (keine Anlassgesetzgebung!)
n Bei Beauftragten(-un)wesen einen Schlussstrich ziehen
n Lohnverrechnung vereinfachen
n Prinzip „Beraten statt strafen“ und Kumulationsprinzip
entschärfen: „Es ist positiv, dass Wirtschaftsminister Mitterlehner die Mehrfachbestrafungen noch vor dem Sommer
abstellen will, denn die bisherige Praxis hat für teils schon
existenzbedrohende Ausmaße angenommen“, so Jindrak.
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Auf der anderen Seite müsse man das Prinzip hinterfragen,
ob Arbeitgeber für Fehler seines Arbeitnehmers — trotz
entsprechender Schulungen und Unterweisungen — zahlen
muss. Jindrak dazu: „Wenn ein Bauarbeiter ohne Helm mit
dem Moped fährt, zahlt er. Wenn er auf der Baustelle ohne
Helm ist, wird wie ein Unmündiger behandelt und der Arbeitgeber darf zahlen.“
n Vereinfachungen und Beschleunigungen im Betriebsanlagenrecht gemäß dem Motto „eine Behörde, ein Bescheid“:
„Es ist richtig und wichtig, dass hier auf Bundes- und OÖEbene Bewegung in die Sache gekommen ist“, so Jindrak.
In OÖ läuft beispielsweise ein Projekt, das die Genehmigungsdauer verkürzen soll. Auf Bundesebene sollen die
Entscheidungsfristen stark verkürzt werden und Genehmigungsfreistellungen erweitert werden.
n Baubürokratie auf ein vernünftiges Maß stutzen: Besonders
unter überbordende Bürokratien stöhnen sämtliche Baubranchen. Beispiele sind:
• Eine anstehende 6. Generalunternehmerhaftung, mit
der der Staat seine Kontrollaufgaben ein weiteres Mal
auf den Unternehmer abschiebt
• Das ausgeuferte Normenwesen, mit dem selbst Normenexperten mittlerweile ihre Schwierigkeiten haben
• Ein zahnloses Lohn- und Sozialdumpinggesetz, weil es
kaum rechtliche Durchsetzungsmöglichkeiten im Ausland gibt, stattdessen aber die heimischen Unternehmen permanent kontrolliert werden, obwohl kaum eines sich eines Vergehens schuldig macht
Jindrak ist natürlich bewusst, dass derartige Deregulierungsschritte nicht von heute auf morgen realisiert werden können.
„Würde man aber nur einen Teil davon umsetzen, würde sich
die Stimmung in den Unternehmen schlagartig verbessern. Das
alleine wäre schon eine Art Impulspaket für das Gewerbe“, ist
der Spartenobmann sicher.
Impulse und Offensiven setzen
Darüber hinaus braucht es aber auch direkte Anreize und Offensiven, damit nachfragseitig Schwung in die Wirtschaft
kommt und wieder mehr konsumiert und investiert wird.
Jindrak nennt u.a.:
n Infrastrukturoffensive: Gezielter Ausbau der Mobilität aller
Verkehrsträger, Verkehrsengpässe beseitigen, Breitband
flächendeckend ausbauen, Anschlüsse für ultraschnelles Internet
n Sanierungsoffensive: Mittel für thermische Sanierung aufstocken statt kürzen, vor allem weil selbst die betroffenen
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Ministerien erklären, dass die Offensive sich für alle rechnet — inklusive dem Staat.
Gleiches gilt für den Handwerkerbonus, der gerade für die
regionalen KMU von enormer Bedeutung ist und darüber
hinaus das wirksamste Instrument gegen das Pfuscherunwesen ist.
Die Schwellenwerte-Verordnung soll dauerhaft im Bundesvergabegesetz verankert werden.
Das Bestbieterprinzip soll nicht nur für öffentliche Auftraggeber gelten, sondern für alle Institutionen, die mit öffentlichen Geldern gespeist werden.
Die Bundeswohnbau-Offensive soll endlich umgesetzt werden. Immerhin wurde sie schon mehrmals vollmundig angekündigt, zum ersten Mal im Sommer 2013 — es spießt
sich aber seit längerem bei der Finanzierung.
Förderungen sieht Jindrak nur dann als zielführend und sinnvoll, wenn sie effektiv und effizient sind. Sinn, Grund und
Zweck sollten ständig geprüft werden. „Denn, viel wichtiger
als mit der Fördergießkanne durchs Land zu ziehen, wäre es
nämlich, wenn man gar keine Förderungen braucht. Oder anders ausgedrückt, der Gesetzgeber sollte den wirtschaftlichen
und administrativen Rahmen so gestalten, dass sich die Unternehmen gesund entwickeln können. Denn nur sie generieren
Wachstum, schaffen und sichern Arbeitsplätze und sind damit
die Garanten für den gesellschaftlichen und sozialen Wohlstand“, unterstreicht Spartenobmann Jindrak. Dies gilt ganz
besonders für das Gewerbe und Handwerk, das gerne als Fundament einer gesunden Volkswirtschaft bezeichnet wird.
Das oö. Gewerbe und Handwerk in Zahlen
2015:
n Mitglieder: 46.882 (ca. 50 Prozent aller WKOÖ-Mitglieder)
n Neugründungen: 1780 (exkl. Personenbetreuer)
n Unselbständig Beschäftigte (Juli 2015): 155.357 (34,1 Prozent der Beschäftigten in der gewerblichen Wirtschaft)
n Lehrlinge: 10.152 (42,9 Prozent aller Lehrlinge, inkl. NichtWK-Mitglieder und Schulungsteilnehmer)
2007:
n Mitglieder: 26.145 (30 Prozent aller WKOÖ-Mitglieder)
n Neugründungen: 1487 (exkl. Personenbetreuer)
n Unselbständig Beschäftigte (Juli 2007): 141.398 (34 Prozent der Beschäftigten in der gewerblichen Wirtschaft)
n Lehrlinge: 13.338 (48 Prozent aller Lehrlinge, inkl. NichtWK-Mitglieder und Schulungsteilnehmer)
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Dr. Walter Bornett, Leiter der KMU Forschung Austria
Oö. Gewerbe-Konjunktur tritt auf der Stelle
„Kein wirklich erfreuliches Jahr haben Oberösterreichs Gewerbe- und Handwerksbetriebe hinter sich“, kommentiert Dr.
Walter Bornett, Leiter der KMU Forschung Austria, den Konjunkturbericht für das Gesamtjahr 2015. „Leider sind auch die
Geschäftserwartungen für das laufende Quartal nicht allzu rosig, wenngleich im Jahresabstand eine Verbesserung — von einem niedrigen Niveau aus — feststellbar ist“, so Bornett zu
den Aussichten bis zur Jahresmitte.
Für 2015 meldeten
n 30 Prozent der Betriebe Umsatzsteigerungen um durchschnittlich 9,0 Prozent gegenüber 2014,
n bei 41 Prozent der Betriebe blieb der Umsatz auf Vorjahresniveau und
n 29 Prozent der Betriebe verzeichneten Umsatzrückgänge um durchschnittlich 11,8 Prozent.
Insgesamt ergibt sich daraus eine Erhöhung des nominellen
Umsatzes im oberösterreichischen Gewerbe und Handwerk gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozent. Im Vergleich dazu ist
die gesamte Wirtschaftsleistung Österreichs (das BIP) nominell
um 2,4 Prozent gestiegen.
n 37 Prozent der Betriebe konnten die Verkaufspreise
2015 verglichen mit 2014 um durchschnittlich 2,9 Prozent erhöhen,
n bei 58 Prozent der Betriebe blieben die Preise konstant
und
n 5 Prozent der Betriebe mussten die Verkaufspreise um
durchschnittlich 5,8 Prozent reduzieren.
Im Gewerbe und Handwerk in Oberösterreich wurden damit
die Verkaufspreise 2015 um 0,9 Prozent erhöht (Vorjahr: +0,6
Prozent). Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen 2015 ebenfalls um 0,9 Prozent (Inflationsrate).
Preisbereinigte Umsatzentwicklung 2015
Nach Berücksichtigung der Veränderung der Verkaufspreise hat
sich der Umsatz im oberösterreichischen Gewerbe und Handwerk nicht verändert (Vorjahr: —0,6 Prozent). Der gesamtwirtschaftliche Vergleichswert, das reale Bruttoinlandsprodukt,
lag um 0,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.
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Exportquote und Investitionen 2015
11,9 Prozent des Gesamtumsatzes entfielen 2015 auf Exporte
(Vorjahr: 11 Prozent). Die Exportleistung ist auf relativ wenige
Betriebe — nämlich 17 Prozent — zurückzuführen
Im Durchschnitt investierten die oö. Gewerbe- und Handwerksbetriebe im Jahr 2015 mit rund 6.400 Euro je Beschäftigten um 8 Prozent mehr als im Vorjahr (5.900 Euro). Von den
Gesamtinvestitionen entfielen 2.600 Euro je Beschäftigten auf
bauliche (Vorjahr: 2.600 Euro) sowie 3.800 Euro auf sonstige
(Ausrüstungs-)Investitionen (2014: 3.300 Euro).
58 Prozent der Betriebe tätigten 2015 Investitionen. Beim
Großteil handelte es sich um Ersatzinvestitionen (57 Prozent),
24 Prozent waren Erweiterungsinvestitionen und 19 Prozent
Rationalisierungsinvestitionen.
41 Prozent der Betriebe planen 2016 Investitionen.
n 15 Prozent rechnen mit höheren Investitionen,
n 13 Prozent wollen gleich viel investieren und
n 13 Prozent planen Investitionen, allerdings in geringerem Ausmaß als 2015.
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Problembereiche 2016
n 73 Prozent der Betriebe sind im laufenden Jahr durch
die Preiskonkurrenz in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt,
n 31 Prozent durch Fachkräftemangel,
n 12 Prozent durch fehlendes Risiko- bzw. Eigenkapital,
n 11 Prozent durch Lehrlingsmangel und
n 7 Prozent bei der Kreditaufnahme.
Bemerkenswert an den Problembereichen ist, dass diese innerhalb der Betriebsgrößen stark differieren. Während 87 Prozent der größeren Betriebe (über 20 Beschäftigte) die Preiskonkurrenz als Hauptproblem nennen, sind es bei den Betrieben mit weniger als 10 Mitarbeitern 71 Prozent. Ähnlich beim
Fachkräftemangel und bei Lehrlingen: Für 54 bzw. 19 Prozent
der größeren Betriebe stellt die Suche nach geeigneten Fachkräfte bzw. Lehrlingen ein gravierendes Problem dar — bei den
Kleineren sind es nur die Hälfte, 27 bzw. 10 Prozent.
Geschäftslage im 1. Quartal 2016
Im 1. Quartal 2016 beurteilen
n 16 Prozent der Betriebe die Geschäftslage mit „gut“
(Vorjahr: 19 Prozent),
n 60 Prozent mit „saisonüblich“ (Vorjahr: 59 Prozent)
und
n 24 Prozent der Betriebe mit „schlecht“ (Vorjahr: 22
Prozent).
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Per Saldo (Anteil der Betriebe mit guter abzüglich schlechter
Beurteilung) überwiegen die Betriebe mit schlechter Geschäftslage um 8 Prozentpunkte. Im Vergleich zum Vorquartal
hat sich das Stimmungsbarometer verbessert. „Allerdings nur
marginal, um einen mageren Prozentpunkt. In Summe steckt
man weiter tief im Minusbereich“, so Bornett.
Auftragsbestand gesunken
In den investitionsgüternahen Branchen ist der durchschnittliche Auftragsbestand im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres um 2,4 Prozent gesunken.
5 Prozent haben einen Auftragsbestand von 0 Wochen und
exakt die Hälfte der Betriebe einen Bestand von 1 bis 4 Wochen. Mit 67 Prozent dementsprechend hoch ist auch der Anteil der Betriebe, die sofort einen Auftrag ausführen könnten.
Schwacher Konsum
Im konsumnahen Bereich verzeichneten
n 14 Prozent der Betriebe Umsatzsteigerungen gegenüber
dem 1. Quartal 2015 (Vorjahr: 13 Prozent),
n 57 Prozent keine Veränderung (Vorjahr: 56 Prozent)
und
n 29 Prozent Umsatzrückgänge (Vorjahr: 31 Prozent).
Per Saldo überwiegen die Betriebe mit Umsatzrückgängen um
15 Prozentpunkte. Die Situation hat sich zum Vergleichsquartal des Vorjahres etwas gebessert, allerdings von einem sehr
niedrigen Niveau aus.
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Erwartungen für das 2. Quartal 2016
Im 2. Quartal erwarten
n 15 Prozent der Betriebe (Vorjahr: 15 Prozent) steigende Auftragseingänge bzw. Umsätze) gegenüber dem 2.
Quartal des Vorjahres,
n 65 Prozent keine Veränderung (Vorjahr: 58 Prozent)
und
n 20 Prozent Rückgänge (Vorjahr: 27 Prozent).
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Saldiert überwiegen im Hinblick auf die Entwicklung im 2.
Quartal die pessimistischen Einschätzungen um 5 Prozentpunkte. Im Vergleich zum Vorquartal hat der Pessimismus allerdings spürbar abgenommen.
Interessant bei den Aussichten für das laufende Quartal ist,
dass größere Unternehmen (über 10 Beschäftigte) insgesamt
etwas optimistischer in die Zukunft blicken. So erwarten 23
Prozent Umsatz- bzw. Auftragssteigerungen und nur 15 Prozent Rückgänge. Umgekehrt dagegen die Stimmung bei den
Betrieben mit weniger als 10 Beschäftigten — 13 Prozent rechnen mit Zuwächsen und 21 mit Rückgängen.
Personalplanung
Bis Jahresmitte 2016 beabsichtigen
n 19 Prozent der Betriebe, den Beschäftigtenstand um
durchschnittlich 25,7 Prozent zu erhöhen,
n 76 Prozent, den Personalstand konstant zu halten und
n 5 Prozent, die Zahl der Mitarbeiter um durchschnittlich
14,8 Prozent zu verringern.
Im Durchschnitt ergibt sich daraus eine geplante Erhöhung des
Beschäftigtenstandes um 6,9 Prozent. Der Personalbedarf liegt
damit über dem Niveau des Vergleichsquartals des Vorjahres.
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