Pressemitteilung

Pressemitteilung
Berlin, 05. April 2016 (Sperrfrist 05.04, 11 Uhr)
Unternehmerinnenumfrage 2016
Kinder sind kein Handicap für den Chefposten
Rolle als Unternehmerin lässt sich mit Elternschaft gut vereinbaren / Mehrheit übernimmt
Kinderbetreuung überwiegend selbst / Handlungsbedarf bei Entgeltlücke
Die Unternehmerinnen in Deutschland verbessern nicht nur für ihre Mitarbeiter die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf – sie leben das Modell selbst vor: Die Mehrheit der
Arbeitgeberinnen sieht die Familiengründung nicht als Handicap, um ein Unternehmen zu
lenken. Das ergibt die Unternehmerinnenumfrage 2016, eine jährliche Erhebung des Verbands
deutscher Unternehmerinnen (VdU) und der Deutschen Bank. Zwei Drittel aller
Unternehmerinnen sind Mütter, jede Zehnte hat drei oder mehr Kinder.
Knapp 40 Prozent der Arbeitgeberinnen gaben an, Unternehmertum und Elternschaft ließen
sich besonders gut vereinbaren - für weitere 14 Prozent war die die Familiengründung sogar
der Auslöser für die Selbstständigkeit. Lediglich 11 Prozent sagten, die Selbstständigkeit habe
sie von der Familiengründung abgehalten. Dabei ist auch in den Familien der
Unternehmerinnen die Elternzeit überwiegend eine Angelegenheit der Frauen. 57 Prozent
übernehmen die Kinderbetreuung größtenteils selbst, in nur jeder zwanzigsten Familie
übernimmt der Partner komplett diese Aufgabe.
Um den Mitarbeitern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen, setzen laut der
Umfrage von VdU und Deutsche Bank mehr als drei Viertel der Unternehmerinnen auf flexible
Arbeitszeiten. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hilft nicht nur den Müttern und Vätern,
zufriedene Arbeitnehmer liegen im ureigensten Interesse des Unternehmens“, sagt Martina
Eich-Ehren, Managing Director bei der Deutschen Bank und für die Zusammenarbeit mit dem
VdU verantwortlich. „Kinder dürfen kein Grund für einen Karriereknick sein, ganz egal ob im
Kleinunternehmen oder im Konzern.“ Die Einführung einer Regelarbeitszeit von wöchentlich 32
Stunden hält die große Mehrheit der Befragten allerdings nicht für dringlich.
„Unternehmerinnen finden jetzt bereits maßgeschneiderte Lösungen für flexible Arbeitszeiten
und Home Office in ihren Betrieben. Eine gesetzlich geregelte Familienarbeitszeit widerspricht
dem Gedanken der Flexibilität und wäre eine staatliche Bevormundung“, sagt VdU-Präsidentin
Stephanie Bschorr.
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Handlungsbedarf erkennen vier von fünf Unternehmerinnen, um die statistische Entgeltlücke
von 22 Prozent zwischen Männern und Frauen zu schließen. Allerdings hält nur eine
Minderheit von weniger als einem Drittel das in der Politik diskutierte Entgeltgleichheitsgesetz
für die geeignete Lösung. Dieses habe bürokratischen Aufwand zur Folge, negative
Auswirkungen auf den Betriebsfrieden und schränke die unternehmerische
Entscheidungsfreiheit ein. „Das geplante Entgeltgleichheitsgesetz ist marktfern und
mittelstandsfeindlich, es führt zu erheblichem bürokratischen Aufwand ohne wesentliche
Effekte auf die Lohnlücke“, kritisiert VdU Präsidentin Stephanie Bschorr. Die
Unternehmerinnen möchten stattdessen Frauen für Berufe in Hochlohnbranchen gewinnen,
die vollzeitnahe Berufstätigkeit sowie den schnellen Wiedereinstieg nach Erwerbspausen
fördern.
Mit der Arbeit der großen Koalition sind die Unternehmerinnen im Vergleich zum Vorjahr
insgesamt etwas zufriedener. Das gilt allerdings nicht für die Integration der Flüchtlinge in den
Arbeitsmarkt. Hier stellen nur 15 Prozent der Politik ein gutes Zeugnis aus. Immerhin zwei
Drittel erwarten aber, dass der Flüchtlingszustrom langfristig den Fachkräftemangel mildert.
Die gesamtwirtschaftliche Lage beurteilen die Unternehmerinnen zwar etwas skeptischer als
2015 – trotzdem wollen drei Viertel der Befragten noch in diesem Jahr investieren.
Hintergrund zur Umfrage:
Die Unternehmerinnen-Umfrage unter den Mitgliedern des VdU ist als langfristige
Befragungsreihe konzipiert. Sie wird jährlich vom VdU und der Deutschen Bank erhoben. Die
Mitglieder des VdU erwirtschaften einen Jahresumsatz von 85 Milliarden Euro und
beschäftigen rund 500 000 Mitarbeiter. Die Deutsche Bank ist einer der wichtigsten
Finanzierungspartner des Mittelstands. Sie unterstützt heute bereits jeden vierten
Mittelständler, vom Selbstständigen bis zum Familienunternehmen.
Ansprechpartner:
VdU: Dr. Silvia Mazura, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel: 030 200 59 19-12; Mail:
[email protected]
Deutsche Bank: Claudio De Luca, Pressesprecher, Tel: 030 3407-2686, Mail:
[email protected]
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