Volkswirtschaftsdepartement Amt für Wirtschaft Marktgasse 2 9050 Appenzell Telefon +41 71 788 94 44 [email protected] www.ai.ch Appenzell, 5. April 2016 Medienmitteilung Amt für Wirtschaft Weiterführung Neue Regionalpolitik – NRP-Programmvereinbarung unterzeichnet Die Neue Regionalpolitik des Bundes wird im Kanton Appenzell I.Rh. weitergeführt. Bund und Kanton haben die Programmvereinbarung für die Periode 2016-2019 unterzeichnet. Insgesamt können rund 1 Mio. Franken Mittel à fonds perdu und 1.1 Mio. Franken Darlehen für die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit in der Region eingesetzt werden. Bisher wurden Projekte aus der Wirtschaft und dem Tourismus umgesetzt. Neue Programmperiode gestartet – Projekte gesucht Mit der Neuen Regionalpolitik (NRP) des Bundes werden im Kanton Appenzell Innerrhoden auch in der neuen Periode 2016-2019 Projekte zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit, der Innovation und der Wertschöpfung in der Region unterstützt. Die Standeskommission hat die Vereinbarung Anfangs März genehmigt. Mit der Unterzeichnung durch Kanton und Bund stehen für diesen Zweck rund 1 Mio. Franken Mittel à fonds perdu und 1.1 Mio. Franken Darlehen zur Verfügung. Damit das Geld für die Region eingesetzt werden kann, unterstützt das Amt für Wirtschaft innovative Projektideen. Volkswirtschaftsdirektor Daniel Fässler blickt zurück: „Wir konnten schon in den vergangenen zwei Perioden (2008-2011, 2012-2015) verschiedene Projekte in den Bereichen Wirtschaftsstandort und Tourismus mit NRP-Mitteln mitfinanzieren.“ Den Werkplatz und die Tourismusdestination Appenzell stärken Projekte in der neuen Umsetzungsperiode 2016-2019 sollen den Werkplatz Appenzell stärken und die Tourismusdestination Appenzell fördern. Diese Schwerpunkte für die neue Programmperiode wurden aufgrund einer Situationsanalyse und den kantonalen Leitlinien wie die Perspektiven der Standeskommission, Wirtschaftsförderungsstrategie und Richtplan definiert. In verschiedenen Handlungsbereichen sind sowohl kantonale als auch interkantonale Themenbereiche und Ideen formuliert. Die Stärkung des Werkplatzes Appenzell beinhaltet Massnahmen für den Standort Appenzell und insbesondere auch die ansässigen Unternehmen. Dazu gehören Projekte gegen den Mangel an Fach- und Führungskräften, die Förderung des Unternehmertums und unterschiedliche Massnahmen für das einheimische Gewerbe. Als Voraussetzung für die Förderung müssen die Projekte betriebsübergreifend sein oder sich in der vorwettbewerblichen Phase befinden. Im Tourismus wurde ein Schwerpunkt in der Beherbergungsinfrastruktur gesetzt. Diese soll modernisiert und besser ausgelastet werden. Der Präsident des Vereins Appenzellerland Touris- mus AI (VAT AI), Ruedi Ulmann, misst der NRP eine grosse Bedeutung für den Tourismus in Appenzell Innerrhoden zu. „Wir werden auch künftig hervorragende Projekte zugunsten unserer Leistungsträger umsetzen. Unser Augenmerk in der kommenden Periode legen wir auf die Beherbergungswirtschaft. In die Projekte werden Hoteliers und Gastronomen direkt eingebunden.“ Ein weiteres Ziel ist es, die weitere touristische Infrastruktur zu modernisieren, auszubauen und besser zu nutzen. Dafür sollen beispielsweise vermehrt Kurse und Übernachtungspauschalen angeboten werden, im Winter auch unabhängig von den Schneeverhältnissen. In den letzten vier Jahren 22 Initiativen unterstützt In der letzten Periode, die von 2012-2015 dauerte, wurden 22 Projekte unterstützt. Insgesamt wurden die Mittel nicht vollständig genutzt, da einige Projekte den Anforderungen der NRP nicht genügten. Der Bund setzt klare Massstäbe, was die Anzahl unterstützungsfähiger Initiativen stark einschränkt. Lokale Wirtschaft profitiert Unterstützt wurden Anlässe wie Impuls 2014, wo Absolventinnen und Absolventen von beruflichen Zusatzausbildungen, Fachhochschulen oder Universitäten aus Innerrhoden über die beruflichen Perspektiven als Unternehmerin oder Fach- und Führungskraft im Kanton informiert wurden. Ebenfalls ein Beitrag wurde für die erste Durchführung der Spezialitätenmesse Authentica in Appenzell geleistet. Auch dank 15 lokalen Ausstellern, die mit einer Reduktion der Standkosten zu einer ersten Teilnahme motiviert wurden, war die Authentica 2015 ein Erfolg. Der Verband Detailhandel Appenzell wurde 2014 beim Aufbau der Organisation unterstützt. Der Verband schafft gemeinsame Aktivitäten der Ladengeschäfte im Dorf Appenzell und stärkt die Kommunikation gegen aussen. So wurden beispielsweise 2015 die Frühlingstage erstmals durchgeführt. Die Marke „Appenzell“ war und bleibt ein Handlungsbereich. Für die gesamte Wirtschaft ist es wichtig, diese Marke zu stärken. Eine Massnahme in diesem Bereich ist die Eintragung von ausgewählten Appenzeller Fleischspezialitäten in das Register der geografisch geschützten Angaben, die mit NRP-Mitteln unterstützt wird. Der Metzgermeisterverband hat dies beim Bund beantragt, damit künftig nicht jeder Produzent beispielsweise seine Siedwurst als Appenzeller Siedwurst bezeichnen kann. Eine andere Massnahme betrifft Landwirte, die Kräuter für lokale Lebensmittelproduzenten anbauen. Dadurch können Appenzeller Produzenten für ihre Produkte auch Inhaltsstoffe aus der Region nutzen. Das unterstützte Pilotprojekt für den Kräuteranbau wird weitergeführt. Mit Mitteln der Neuen Regionalpolitik werden vielfach vorbereitende Studien unterstützt, welche die notwendigen Grundlagen für erfolgreiche Projekte schaffen. Solche Studien wurden beispielsweise für eine Jugendherberge oder ein Langstrecken-WLAN erstellt, für ein neues Hotel wie auch für die Holznutzung im Appenzellerland. Die Studie zum verfügbaren Energieholz in der Region und zur möglichen Nutzung wurde gemeinsam mit Appenzell Ausserrhoden in Auftrag gegeben. Anschauliche Projekte im Tourismus Durch die NRP konnten Projekte des Vereins Appenzellerland Tourismus AI oder gemeinsame Initiativen mehrerer Leistungsträger unterstützt werden, von welchen schliesslich auch die weiteren Unternehmen profitierten. So dienen z.B. Massnahmen, welche die Wintersaison in der Destination stärken, allen Leistungsträgern. Für die Förderung der Wintersaison wurden verschiedene Massnahmen umge- setzt. Dazu gehören der „Steene- und Lateeneweg“, der im Winter hinter dem Hof Weissbad zu einem Spaziergang einlädt, zusätzliche Schneeschuhrouten oder eine verbesserte Kommunikation sowohl mit gedruckten Broschüren/Karten als auch online, beispielsweise mit einem übersichtlichen Wintersportbericht über alle Winter-Aktivitäten. Weitere unterstützte Projekte der letzten Periode sind die Aufwertung des Natur- und Kulturdenkmals Wildkirchli oder die Digitalisierung der Wanderwege, was die Neukonzeptionierung der Wanderrouten und die Erneuerung der Wegweiser zur Folge hatte. Die Erweiterung der (Elektro-)Fahrradroute „Herzroute“, die auf aussichtsreichen Wegen vom Genfersee bis zum Bodenee führt, wurde als interkantonales Projekt durch mehrere Kantone unterstützt. BOX: Neue Regionalpolitik Mit der Neuen Regionalpolitik unterstützen Bund und Kantone das Berggebiet, den weiteren ländlichen Raum und die Grenzregionen bei der Bewältigung des Strukturwandels. Als Programm der Standortförderung unterstützt die NRP Initiativen, Programme und Projekte, die das Unternehmertum fördern, die Innovationsfähigkeit der KMU sowie die regionale Wertschöpfung steigern und auf diese Weise die Wettbewerbsfähigkeit dieser Räume nachhaltig erhöhen. Damit leistet die NRP einen Beitrag zur Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen in den Zielgebieten. Zuständig für die Umsetzung der NRP in Appenzell I.Rh. ist das Amt für Wirtschaft. Geprüft werden die Projekte durch eine Lenkungsgruppe. Diese ist je zur Hälfte mit Vertretern aus der Privatwirtschaft und der Verwaltung besetzt. Bei Projekten mit einem bescheidenen Kostenrahmen kann die Gruppe selbst über die Unterstützung entscheiden. Bei grösseren Beiträgen stellt sie Antrag an die Wirtschaftsförderungskommission. Kontakt und weitere Informationen (Budget und Studien): Amt für Wirtschaft, 071 788 94 44, [email protected], www.ai.ch/nrp
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