Es gilt das gesprochene Wort

Kiel, 4. April 2016
Nr. 080 /2016
Lars Winter:
CDU sollte Vorgehen gegen Steuerschlupflöcher unterstützen
Zu den Aussagen der CDU-Opposition in Zusammenhang mit den „Panama-Papers“ erklärt der
finanzpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Lars Winter:
Es ist typisch für die CDU Schleswig-Holstein und für ihren Fraktionsvorsitzenden Günther im
Besonderen, dass sie nicht in der Lage ist, besondere Situationen als solche zu erkennen und zu
benennen. Ganz im Gegenteil: Es wird oller Kram aus der hintersten Ecke hervorgeholt und mit
Behauptungen gearbeitet, die nicht der Wahrheit entsprechen. Die von Günther genannten
Geschäfte der HSH-Nordbank gehörten damals zum operativen Geschäft und unterlagen somit
der Verantwortung des Vorstandes und nicht des Aufsichtsrates. Die Aufarbeitung in einem
gerichtlichen Verfahren richtete sich ja auch gegen Mitglieder des Vorstands und nicht des
Aufsichtsrates.
Daniel Günther sollte seine Kraft darauf konzentrieren, sein geringes Maß an Einfluss auf die
Bundes-CDU auszuweiten und dazu nutzen, die Konservativen im Bund und in Europa davon zu
überzeugen, dass Steuerhinterziehung asoziales Verhalten ist und dass alle, die daran beteiligt
sind, davon profitieren und/oder Hilfestellung dazu geben, entsprechend zur Verantwortung
gezogen werden müssen. Die reflexhafte Reaktion der Bundes-CDU, die vor „voreiliger
Skandalisierung“ warnt, zeigt, dass sich die Union vor die Superreichen stellt und diese schützt.
Sie sollte lieber dafür sorgen, dass endlich ein gemeinsames europäisches Vorgehen zum
Stopfen von Steuerschlupflöchern möglich wird. Hier stehen die Konservativen bisher auf der
Bremse.