NACHRICHTEN, TERMINE UND POSITIONEN FÖRDER-ABO ab 49.- € im Jahr www.a3kultur.de FEUILLETON FÜR AUGSBURG STADT/LAND UND WITTELSBACHER LAND #04 | April 2016 monatlich/gratis Welches land wollen wir sein? a3kultursalon in der Kresslesmühle auswärtige angelegenheiten Die bundesweite Veranstaltungsreihe »Die Debatte in Deutschland«, initiiert von adelphi und futurzwei mit dem Medienpartner Deutschlandradio Kultur, findet am 13. April um 19 Uhr auch in Augsburg statt – im Kulturhaus Kresslesmühle. Flüchtlingsfrage, Bedrohungsszenarien, Ausgrenzungsstrategien, Finanzkrise heißen die zentralen Themen einer deutschlandweiten Debatte jenseits der alten Trennlinien von links, rechts, bürgerliche Mitte. Dabei rückt immer stärker die Frage in den Fokus, welches Land und welche Stadt wir sein wollen. Eine Frage, die zu wichtig ist, um sie dem politischen Kalkül der Parteien zu überlassen. Bürgerinnen und Bürger sowie kommunale Akteure sind aufgerufen, diese Debatte offensiv selbst zu führen und zu klären, welche Haltung sie gegenüber den aktuellen Herausforderungen einnehmen wollen! Dazu soll diese Veranstaltung dienen, mit einleitenden Impulsstatements zur aktuellen Lage und einer dann folgenden freien Diskussion. Veranstaltet wird das Format in Augsburg von a3kultur. Die Moderation dieser »Townhall Debatte« übernimmt Jürgen Kannler (a3kultur-Herausgeber), als Impulsgeber mit kurzen Statements fungieren unter anderem Peter Bommas (Kulturmanager), Leo Hiemer (Regisseur) und Christian Z. Müller (Architekt). www.die-offene-gesellschaft.de Einem Teil dieser Ausgabe liegt die aktuelle Wittelsbacher-Land-Zeitung bei. www.wittelsbacherland.de KUltURteRMine Im April präsentieren die Kunstsammlungen und Museen Augsburg an diversen Ausstellungsorten ein ebenso internationales wie spannendes Spektrum an Arbeiten von Gegenwartskünstlern, die Sie kennenlernen sollten. In der Neuen Galerie im Höhmannhaus ist noch bis zum 3. April die Schau »Gebäude« des Südtiroler Künstlers Martin Kargruber mit seinen auf den ersten Blick so streng anmutenden Holzhausskulpturen (Foto) und Zeichnungen zu sehen, bevor unter dem Titel »The Yousef-Abad-Project« ab dem 22. April Werke der in Israel lebenden iranischen Medienkünstlerin Elham Rokni präsentiert werden. Wenige Tage vorher startet am 15. April im H2 die Ausstellung »Rompeflasche« mit Arbeiten aus Ecuador, während in den Kabinetträumen des H2 noch bis zum 8. Mai die großformatigen neuen Zeichnungen des Madrilenen Secundino Hernández ausgestellt sind. Lesen Sie dazu unser Interview mit Thomas Elsen, dem Leiter dieser Kunstorte, auf Seite 10. für Augsburg Stadt/Land und Wittelsbacher Land für den Zeitraum vom 01.04. – 30.04. Kriegsspiele Die Ausstellung »Heimatfront Kinderzimmer« auf Schloss Höchstädt zeigt, wie der Krieg Einzug in den Alltag der Kleinsten hält – vom Ersten Weltkrieg bis heute. Kurz vor dem Saisonstart am 1. April sprachen wir mit der Kuratorin der Präsentation, Stefanie Kautz. Seite 3 Musikalisch, radikal und groovy Serdar Somuncu gilt als einer der deutschsprachigen Kabarettisten mit dem größten Maul, aber auch als seriöser Gast in Polit-Talkshows. Am 13. April kommt das Allroundtalent mit seiner Funkband The Politics in den Spectrum Club. Seite 12 der Stadthistoriker Franz Häußler ist ein Mann von beeindruckender Bescheidenheit. Viele Tausend Bilddokumente, ohne die die Geschichte unserer Region nicht so zu erzählen wäre, wie wir sie kennen, hütet der leidenschaftliche Historiker in seiner Sammlung. Seite 13 www.a3kultur.de Politik & Gesellschaft 1. bis 30. April 2016 02 Raus aus den hinterzimmern Gartenkultur Das Gezerre um die Leitung des Brechtfestivals dechiffriert die gefährliche Anfälligkeit der Augsburger Politik für Hinterzimmerdiplomatie. Ein Kommentar von Jürgen Kannler Mehr Grün in die Stadt holen und etwas mit den eigenen Händen tun. Im interkulturellen Garten GrowUp auf dem Reesegelände ist das möglich Eigentlich wollte er nur ein Stück vom Kuchen, doch nun hat Patrick Wengenroth die ganze Bäckerei am Hals. Eingekauft wurde der TheaterKultur-Mann noch von der demnächst in Teilen scheidenden Schauspielleitung des Theaters Augsburg, um in der neuen Spielzeit mal wieder was mit Brecht im Haus zu machen. Über diese Berufung gelangte er direkt ins Gezerre um die Zukunft des Brechtfestivals und avancierte so mehr oder weniger über Nacht vom Künstler zum heißen Tipp für die künstlerische Leitung der Veranstaltung. Sein im Netz kursierendes Brechtfestivalkonzept legt von diesem Schnellschuss Zeugnis ab. Wengenroth beerbt also Joachim Lang, der nach einer gefühlten Ewigkeit als Festivalleiter trotz großer Publikumserfolge in dieser Position letztendlich nicht mehr zu vermitteln war und nun ausgeschaltet wurde. Ob Patrick Wengenroth überhaupt das nötige Rüstzeug besitzt, das Festival, wie wir es bisher kannten, zu leiten, oder ob er es überhaupt in dieser Form weiterführen will, kann heute keiner verbindlich sagen. Dass sich der Künstler mit diesem Job jedoch zunächst auf dünnes Eis begibt, dürfte klar sein. Doch Wengenroth hat einige brauchbare Weggefährten. Sie heißen Fassbinder, Büchner, Goetz, Nitzsche und Co. Er hat an wichtigen deutschsprachigen Bühnen Erfahrungen sammeln können und stellt bei seinen Inszenierungen relevante Fragen. Die taz nennt ihn eine »Fortbildungsmaßnahme des deutschen Theaterbetriebs«. Außerdem zeigen Fotos im weltweiten Netz Wengenroth als einen Mann mit prächtigem Schnurrbart. So könnten sich sowohl Lieschen Müller als auch Freddy Krüger den Baal vorstellen. Bleibt zu hoffen, dass der designierte Interimsfestivalleiter in den letzten Wochen nicht zu sehr vom Treiben der Augsburger Hinterzimmerdiplomatie beschädigt wurde. Das Brechtfestival und damit die Brechtstadt sind es. Nervig, respektlos und unappetitlich, so lauten die Vorwürfe, die sich die Regierenden in Bezug auf ihr Verhalten nun gefallen lassen müssen. Auf alle Fälle ist die im Augsburger Rathaus gängige Praxis, Themen im ebenso intransparenten wie legitimationsfreien Koalitionsausschuss zu verhandeln statt in den dafür vorgesehenen Gremien, undemokratisch und damit gefährlich – nicht nur in Sachen Brecht. 100 Jahre kriegshaber in augsburg Die Eingemeindung des Stadtteils feiert Jubiläum. Die Mitglieder der Arge Kriegshaber sorgen für ein veranstaltungsreiches Jahr in ihrem Bezirk und Live-Bühnen, präsentiert sich an diesem Tag als Music District. Livemusik von mittags bis in den späten Abend, unter anderem im Spectrum Club, der Kantine, dem Kulturhaus abraxas und dem Juze R33, musikalisch durchmischt von Hip-Hop bis Rock. (Julian Stech) Vor 100 Jahren wurde Kriegshaber in die Stadt Augsburg eingemeindet, genauer gesagt am 1. April 1916. Dieses Jubiläum wird das ganze Jahr über mit einem umfangreichen Programm unter dem Titel »100 Jahre Kriegshaber in Augsburg« gefeiert. Ins Leben gerufen wurde die Veranstaltungsreihe von der Arge Kriegshaber e.V. Kirchenverbände, Kindergärten und Schulen, Sport-und Sozialvereine, Freizeit- und Familieneinrichtungen – die Mitgliederliste der Arge Kriegshaber e.V. ist bunt gemischt, und genau das sorgt für ein abwechslungsreiches Angebot im Jubiläumsjahr. Stadtteilführungen durch die ehemaligen US-Kasernen, Frühlings- und Pfarrfeste, EM-Public-Viewing oder selbst bei einem Sportturnier aktiv sein – es wird für jeden etwas dabei sein. Einen der Höhepunkte des Sommers stellt die Veranstaltung »In 86156 spielt die Musik!« am 18. Juni dar. Kriegshaber, als Stadtteil mit den meisten Proberäumen www.a3kultur.de Die Auftaktveranstaltung zum Jubiläumsjahr mit ökumenischem Gottesdienst findet am 3. April ab 16 Uhr in der Kirche Hlgst. Dreifaltigkeit und in der ehemaligen Synagoge statt. Den kompletten Veranstaltungskalender finden Sie unter: www.arge-kriegshaber.de Foto: Christian Menkel Die Saison hat längst begonnen. Auf den heimischen Fensterbänken sind Tomaten und Paprikas vorgezogen. Im Mai werden die Setzlinge ins Freiland gepflanzt. Nur Biodünger ist im GrowUp erlaubt, denn das Säen, Ernten und Kompostieren ohne Chemie ist aktiver Umweltschutz. Gerne gesehen wird es, wenn alte, vom Aussterben bedrohte Sorten gehegt werden. Gemeinschaftsarbeit wie Rasen mähen, Kompost umsetzen, einen Zaun reparieren ist Pflicht. Freiraumplaner Martin Dix vom Vorstand des Trägervereins sagt: »Nicht allein der Gemüseanbau ist uns wichtig. Wir versuchen Differenzen auszuhalten und entdecken dabei Gemeinsamkeiten.« So entstehen neue interkulturelle Zwischenräume. Mittlerweile sind 16 Nationalitäten im Garten vertreten. Man kann an der Art der Bewirtschaftung meist die Herkunft der Beetpaten ableiten. An massiven Rankhilfen wachsen zum Beispiel gigantische vietnamesische Schlangenkürbisse. Viele Migrantinnen und Migranten bringen aus ihren Ländern wertvolle Erfahrungen in Gartenwirtschaft mit. Ein Wissen, das in der modernen Industriegesellschaft oft abhanden gekommen ist. An den Schnittstellen von Natur, Kultur und Sozialem entsteht jede Gartensaison die Migrationsgesellschaft neu. Das »gute Leben« mitten in der Stadt zeigt sich besonders bei Ereignissen wie dem Frühlingsfest mit Gartenflohmarkt, das wieder am 1. Mai stattfindet. Leckeres Essen, Musik, Jungpflanzen und Nützliches für den Garten wird es geben. (Susanne Thoma) www.growup-augsburg.de Anzeige: IMPRESSUM – a3kultur Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) (V.i.S.d.P.), Kontakt: [email protected] Titelvorlage: a3kultur Grafik & Satz: Andreas Holzmann Auszubildender: Martin Kohnle (mk) Redaktionelle Mitarbeit: Patrick Bellgardt (pab), Thomas Ferstl (fet), Martin Schmidt (msc), Susanne Thoma (tho), Iacov Grinberg (igb), Sarvara Urunova (sur), Julian Stech (jst), Bettina Kohlen (bek), Annalena Schneider Schlussredaktion: Christiane Kühn Redaktionsschluss #05/2016: 18. April Verlag: studio a ug, Austraße 27, 86153 Augsburg, www.a3kultur.de Tel.: 0821 – 508 14 57, Fax: 0821 – 349 91 37 Druck: Megadruck.de kiNDeRkUltUR fReieR eiNtRitt oPeN aiR iNteRkUltUR ÜBeR DeN telleRRaND studio a übernimmt für unverlangt eingesendete Unterlagen und Daten keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Beiträge, Abbildungen, Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt. 03 aUsstellUNGeN 1. bis 30. April 2016 kriegsspiele Die Ausstellung »Heimatfront Kinderzimmer« auf Schloss Höchstädt zeigt, wie der Krieg Einzug in den Alltag der Kleinsten hält – vom Ersten Weltkrieg bis heute. Kurz vor dem Saisonstart am 1. April sprach Patrick Bellgardt mit der Kuratorin der Präsentation, Stefanie Kautz. »Soldäterlesspiel« in Willishausen um 1930 – mit den einfachsten Mitteln, ein paar selbstgebastelten Fahnen und Uniformteilen, formiert in Reih und Glied spielen die Jungen Soldaten. Begleitend zu der bis zum 9. Oktober laufenden Ausstellung »Heimatfront Kinderzimmer« bietet der Bezirk Schwaben auf Schloss Höchstädt ein umfangreiches Rahmenprogramm. Jeden zweiten Sonntag im Monat findet jeweils um 15 Uhr eine Familienführung zu einem bestimmten Thema statt. Zudem darf man unter anderem auf eine Reihe an Theateraufführungen gespannt sein. So ist am 24. April um 19:45 Uhr die Eukitea-Produktion »Sophie Scholl – Innere Bilder« im Rittersaal zu sehen. Das Stück basiert auf Briefen und Texten Scholls und liefert Einblicke in die Welt dieser »normalen« jungen Frau, die durch ihren Mut und ihre Sehnsucht nach Freiheit zu einem herausragenden Vorbild wurde. Bereits um 19 Uhr wird die Wanderausstellung »Die Weiße Rose – Studenten gegen Hitler 1942/43« der Weißen Rose Stiftung e.V. eröffnet – ergänzt um Beiträge von Schülerinnen und Schülern der Mittelschule Höchstädt. Das Programm im Überblick finden Sie unter: www.hoechstaedt-bezirk-schwaben.de a3kultur: Bis an die Zähne bewaffnete Actionfiguren, Plastikpistolen und Holzschwerter gehören heute in vielen Kinderzimmern zur Grundausstattung. Wie kommt das? Stefanie Kautz: Kinder haben schon immer mit solchen Gegenständen gespielt, egal ob das jetzt Plastikpistolen oder einfache Stöcke sind. Es ist eine Art und Weise, mit der Welt der Erwachsenen umzugehen und zu lernen, mit den eigenen Aggressionen klarzukommen. Gleichzeitig muss man aber dranbleiben: Als Erwachsener sollte man mit Kindern über Gewalt- und Kriegsspiele sprechen, damit sie selbst darüber nachdenken, was sie da gerade tun. Und natürlich darf es nicht zu weit gehen. Das Spiel sollte immer Spiel bleiben und sich nicht in Ernst verwandeln. Für Eltern also kein Grund, Verbote auszusprechen? Ich glaube, Verbieten bringt gar nichts. Man kennt es ja selbst: Was verboten ist, wird erst richtig interessant. Spätestens im Kindergarten, in der Schule oder bei Freunden kommen die Kinder ohnehin mit solchem Spielzeug in Kontakt. Ist alles nur eine Frage des Geschlechts – Jungs spielen mit dem Camouflage-Panzer, Mädchen mit dem rosa Einhorn? Es ist schon ein bisschen ein Jungsthema. Ein Blick in die Historie zeigt: Die Jungen sollten irgendwann Soldaten werden und sich deshalb früh in den damaligen Tugenden üben, während die Mädchen an der Heimatfront tapfer die Stellung halten sollten. Wenn man sich Spielschilderungen betrachtet, kam es aber auch schon damals vor, dass Mädchen es schade fanden, dass sie zum Beispiel nur die olle Krankenschwester verkörpern sollten. Mittlerweile wäre das nichts Schlimmes mehr. Die Trennung in den Köpfen existiert nicht mehr in diesem Maße. Auch damals haben die Kinder so gespielt, wie sie gerade wollten. Ich glaube nicht, dass sie historisch korrekte Schlachtenformationen nachgebaut haben. Gerade bei solchen Spielfiguren ist es doch schön, dass man alle Freiheiten hat. Wenn ich einen Darth Vader aus Lego habe, kann er bei mir ja auch zu den Guten gehören. Historisch betrachtet: Wann hielt der Krieg Einzug ins Kinderzimmer? Die Ausstellung setzt einen Schwerpunkt auf den Ersten Weltkrieg, der nicht umsonst als erster Propagandakrieg gilt. Spielzeug, Bücher, Postkarten und andere Sammelobjekte wurden damals gezielt genutzt und instrumentalisiert. Der Markt hierfür war da. Gerade zu Kriegsbeginn herrschte eine große Kriegsbegeisterung, eine unglaublich nationalistische Stimmung. In dieser Zeit wurde der Krieg auch massiv ins Kinderzimmer getragen. Auch die industrielle Serienproduktion von Spielsachen kam damals langsam auf – das spielt sicherlich ebenfalls eine Rolle. Mit den syrischen Kriegsflüchtlingen kamen in den letzten Monaten auch Kinder zu uns, die Krieg nicht spielen, sondern ihn am eigenen Leib erfahren haben. Wie schon bei Ihrer letztjährigen Sonderausstellung »Neustart. Heimatvertriebenen- und Flüchtlingskindheit« greifen Sie also ein höchst aktuelles Thema auf. Das wir auch ins Hier und Jetzt, vom Spiel in die Realität holen. In Kooperation mit dem Anne Frank Zentrum in Berlin zeigen wir das Projekt »Kriegskinder« als Ausstellung in der Ausstellung. In diesem Projekt waren Jugendliche dazu aufgerufen, Menschen in ihrem persönlichen Umfeld zu ihren Kriegserfahrungen als Kind zu befragen. Die Beiträge spannen den Bogen vom Zweiten Weltkrieg bis heute, von der Oma bis zum syrischen Flüchtlingsjungen von nebenan. Apropos Spielzeugindustrie: Wenn ich mir die aktuelle Produktpalette von Lego so anschaue, stehen Ninjas, Ritter und vor allem Star Wars ganz oben. Früher hatte man zum Beispiel Zinnfiguren, die meist ganz bestimmte Armeen darstellen sollten. Auf dem Flyer zur Ausstellung stellen Sie die schöne Frage: »Alle spielen Krieg, aber wie spielt man eigentlich Frieden?« Eine rein rhetorische Frage? Ich möchte, dass die Ausstellungsbesucher darüber nachdenken. Kann man Frieden spielen? Macht das überhaupt Sinn? Wenn man einen friedlichen Alltag erlebt, muss man diesen nicht aufarbeiten, Aggressionen und Gewalterfahrungen jedoch schon. Es gibt verschiedene Deutungsansätze, die ich anklingen lasse – eine Meinung dazu sollen sich die Besucher letztlich aber selbst bilden. Stefanie Kautz studierte Kulturwissenschaft in Berlin, seit 2011 ist sie für den Bezirk Schwaben tätig. Zuvor war sie Mitarbeiterin im Spielmuseum im niedersächsischen Soltau. Auf Schloss Höchstädt bespielt die 37-Jährige den Themenkomplex »Kindheit in Schwaben«. (Foto: Christina Bleier, Bezirk Schwaben) www.a3kultur.de liVeMUsik & clUBeVeNts 1. bis 30. April 2016 Jochen Distelmeyer. Für die einen ist er insbesondere durch seine Blumfeld-Alben kanonbildender Held, fucking awesome Übergröße der einst durchgereichten »Hamburger Schule«, SprechgesangPoet of Consciousness. Für andere wiederum war damit spätestens beim kontrovers diskutierten Album »Old Nobody« Schluss. Zeugenbericht anno 1999, nach dem Konzert im Augsburger Kerosin (heutiges Glyzerin): »Der singt ja jetzt richtig.« Singen. Am Samstag, 16. April, wird er das in Augsburg eine ganze Menge tun: Distelmeyer präsentiert sein neues Album »Songs From The Bottom Vol. 1«. Ein Coveralbum. Eine Akustikplatte. Lieblingslieder aus fremder Feder, zwölf englischsprachige Stücke aus dem Popkanon. »Mein System hat keine Grenzen« heißt ein Song auf vorher noch erwähntem Album »Old Nobody« – und, WTF!, das Eine Kolumne von Martin Schmidt löst Old Distelmeyer auch hier ein: Er interpretiert, kapert, kapiert und überschüttet mit Liebe Songs von Britney Spears (»Toxic«) und Lana Del Ray (»Video Games«), konterkariert mit Covern von Kris Kristofferson, Al Green und Joni Mitchell. Crooner Distelmeyers Pathos und Vibrato sind Geschmackssache, fürwahr, besonders gelingen ihm aber Radioheads »Pyramid Song« und The Verves »Bitter Sweet Symphony« (wo die Stellen der Streicher gepfiffen werden). Damit zeigt Distelmeyer genau das, was Popmusik im besten aller Fälle sein kann und ist: Fan-sein vom Fan-tum, Geborgenheitsvernetzung durch Zeichen, Referenzhölle und Community der In-Crowd-Herzen als Lebenselexier. Klingt fast besser wie Facebook. Und jetzt das noch: Distelmeyer will auch alte Blumfeld-Songs spielen. Ja cool. Einlass zum Konzert in der Kantine (Schwimmbad) ist 20 Uhr, Beginn 20:30 Uhr. Mehr von Mehr Harscher Szenenwechsel: Grzzzzlbzzz. Kronklk, Zzzzzzlk. Binäre Rechenkonglomerate, virtuelle Parallelwelten, Datenströme in Terageschwindigkeit. Abstrakt-Frickler Markus Mehr – er hat das Blumfeld-Land aus Pop und Song bereits vor Jahren verlassen – präsentiert am Donnerstag, 28. April (Soho Stage), zusammen mit der Videokünstlerin Stefanie Sixt sein neues Album »Re-directed«. Dieses klingt ein wenig, wie Faxgeräten beim Geschlechtsverkehr zuzuhören, zumindest aber wie WLAN-Routern beim Knutschen oder Kartenlesegeräten beim Atmen. Experimentell, atmosphärisch, abstrakt. Pop im Datenstrom Jochen Distelmeyer, WLAN-Router beim Sex und einfach alles abbrennen – so einfach kann es sein, wenn Geschwager April sein Tüchlein auf der 2016er-Wiese ausbreitet. Sein System ist grenzenlos: Jochen Distelmeyer (Blumfeld) kommt am Samstag, 16. April, nach Augsburg. Und präsentiert sein Coveralbum »Songs From The Bottom Vol. 1«. Markus Mehr greift hier auf das bewährte Aufnahmemittel Induktionsmikrofon zurück, mit dem sich die von E-Geräten erzeugten elektromagnetischen Felder hörbar machen lassen. Bei der Genre-Angabe zum Konzertabend schmunzelt sogar die vom Soho rausgegebene Pressemeldung: »A/V Performance / Soundart / Mal was Anderes«. Stefanie Sixt wird diesen Akustiktrip mit ihren abstrakten Bildwelten abholen, illustrieren und visuell erweitern. Die Supports des Konzerts, der arrivierte Augsburger Soundartist Gerald Fiebig mit der elektroakustischen Performance »Forbidden Transition« und Dominic Pavelt mit Bodypercussion, rücken den Abend in die Nähe eines kleinen Avantgarde-Festivals, gekrönt von Mehrs CD-Präsentation. Beginn: 20.30 Uhr. Rampensau Sauserampe Der Leser wird sich fragen: Wo aber kann ich hingehen, wenn ich meine Medikamente halt nicht so gern absetze? Oder wenn mir Distelmeyer zu softypoppy-fühli-fühli ist? Die Antwort: Yeeh, yeeh, yeeeeh, zum geilen Burning Ramp Festival. Dieses Jahr kam sogar die Pressemeldung rechtzeitig und die Kolumne kann standesgemäß das coole DIYFestival ankündigen, das am Samstag, 30. April, zum dritten Mal statt findet. Los geht’s kurz nach dem Aufstehen, 14 Uhr. Das Ganze ist eine Gemeinschaftsaktion des Vereins AWAKA und des Rollsportvereins Razed. Und was man auch wissen muss: 30. April ist Walpurgisnacht! Hex, Hex: Auf dem Gelände zwischen Ballonfabrik und der ehemaligen Skatehalle Bluebox wird wieder eine Outdoor-Skate- und BMX-Rampe aufgebaut, befahrbar ab dem frühen Nachmittag. Pünktlich um Mitternacht wird sie dann in einer Feuershow mit Feuerspuckern abgebrannt. Lagerfeuer spezial, kapiert eigentlich jeder und macht riesig Spaß. Neben Graffiti-Action von Die Bunten e.V. und veganem Essen gibt es natürlich eine Breitseite hemdsärmeliger, szene-affiner Musik: Es spielen Svetlanas (KGB Trashpunk/Russland), Running Death (Technical Speed Metal), Chasing Sounds (Melodic HC/ Punk) und als local Special Guest George and the Hämoriders (hihi). Außerdem gibt es Infotische von Viva con Agua (setzen sich für weltweiten menschenwürdigen Zugang zu sauberem Trinkwasser ein) und vom alternativen Haus- und Wohnprojekt Unser Haus e.V. Wie sagte schon der Dichter T.S. Eliot? »April is the coolest month.« Na ja, oder so ähnlich zumindest. 04 +++ Am Freitag, 15., und Samstag, 16. April, feiert die schwarzbunte Postpunk-Coldwave-Veranstaltung Deca Dance in der Ballonfabrik ihr fünfjähriges Jubiläum mit einem Festival: Es spielen am Freitag totenwald (Darkpunk/Berlin), Dividing Lines (Deathrock, Postpunk/Leipzig) und Bleib Modern (Postpunk/Bamberg) und am Samstag nachtAnalyse (Synthiewave/Augsburg), Kinder aus Asbest (Experimental Wave/Schweden), Ben Bløødygrave (Electropunk/Berlin) und Endlose Emotion (NDW/Augsburg). Dazu natürlich Gothic Pogo Aftershow Party. Tickets: Young_and_Cold_ [email protected]. An diesem Abend gibt es auch einen Kartenvorverkauf für das Young & Cold Festival am Freitag, 16., und Samstag, 17. September. +++ Gute Idee: Das Lamm ist ab sofort Vorverkaufsstelle für Konzerte und Veranstaltungen in der Soho Stage und der Kantine. +++ In diesen Tagen erscheint ein neues Werk des Musikjournalisten und gebürtigen Friedbergers Michael FuchsGamböck. Sein 48. Buch ist ein Bildband, heißt »On Stage« (Institut für neue Kommunikation, HfG Offenbach) und präsentiert Live-Fotos von Künstlern wie den Rolling Stones oder Alice Cooper. +++ Für Freitag, 15. April, lädt das Musik- und Lesungspaket Kupfer!, Schill & Young zu seinem Abend »Erwärmendes zum Weltirrsinn« ins Kulturcafé Neruda ein. Hinter dem Münchner Duo Kupfer! verbirgt sich Songwriter Weyerer, in musikalischer Unterstützung von Flade, Norman Young ist Singer-Songwriter. Die Bloggerin, Fernsehjournalistin und Drehbuchautorin Sarah Schill wird aus ihrem Buch »Anständig leben« lesen. Einlass: 19 Uhr, Beginn: 21 Uhr, mit Pay-what-youwant-Moment nach dem Konzert. +++ Die Welt weiß es nun: jupiter jones haben einen neuen Sänger und sich damit ganz neu aufgestellt, inklusive neuem Album. Wie sich das anhört und davon, ob das geht, kann man sich in Augsburg am Freitag, 29. April, in der Kantine überzeugen. Support: Arliss Nancy (Rock’n’Roll/USA). +++ Am Samstag, 16. April, 20 Uhr, spielen joashino im Rahmen ihrer vom Zündfunk präsentierten Tour in der Kegelbahn (Provino Club). Verbandelt sind die Multi-Instrumentalisten mit Aloa Input und The Notwist, für Letztere agierten sie schon als Vorband. Auftrag und Botschaft sind ihnen die prima-schmucke Vermählung von Pop und Elektronik. Unterstützung erfährt der Abend vom Team rund ums Albert-Matong-Atelier für Musik. +++ Ein Rap Slam findet am Freitag, 22. April, auf der Soho Stage statt. Präsentiert von Daily Rap und Host Phil treten Rapper und MCs gegeneinander an. Die Anfangszeit des Rap Slams markiert seine Coolness: 23 Uhr. Der Gewinner bekommt einen Top-Slot bei »Rap im Ring« in der Kantine am Freitag, 13. Mai. (msc) Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen: LIVEMUSIK & CLUBEVENTS IM APRIL FR 01.04. ABRAXAS – Augsburg City Beatz & Mothership Connection (Indie/Jazz/Folk) 20:00 | BOMBiG – Augsburger Blues-Session 21:00 | LAMM – Liquid Session: Drum and Bass 22:00 | MAHAGOni BAR – Andreas Henneberg (Techhouse/Rave) 23:00 SA 02.04. KAntinE – Umse & und Rheza (HipHop) 19:00 | SOHO StAGE – Song Slam 19:00 | SPECtRUM – NDW & Deutsche Schlagernacht 20:00 | GRAnDHOtEL COSMOPOLiS – A Glezele Vayn (Jiddisch) 20:00 | BRECHtS BiStRO – Kober & Burgmaier (Folk/Rock/ Jazz) 20:00 | COSMOS CAFé FRiEDBERG – For someone (Accoustic) 20:30 | ROCK CAFE – Rocklounge Orchestra 21:00 | DiE GAnzE BäCKEREi – Ontervjabbit & Adrian Pereyra + Gerald Fiebig (Experimentell) 21:00 | BALLOnFABRiK – Oans no (Reggae/Balkan) 21:30 | ROCKFABRiK – The new Shit & Battle of Metal 22:00 | LAMM – The good Sheperd (HipHop/Electro) 22:00 | MAHAGOni BAR – Rock im Raum 23:00 SO 03.04. REESEGARDEn – Karl Poesl & Klaus Geisel (Instrumental) 20:00 | SPECtRUM – Rough Roads: (Oldies) 20:00 Di 05.04. REESEGARDEn – Friedrich & Wiesenhütter: Akustiksound und Berliner Charme 20:30 DO 07.04. GRAnDHOtEL COSMOPOLiS – Cosmono (Songwriter) 20:00 | SPECtRUM – Das Glasblasing Quintett: Volle Pulle 20:00 | SPARKASSEn-PLAnEtARiUM – Stringtheorie: Gitarrenschwingungen durch den Kosmos 20:00 FR 08.04. REESE tHEAtER – Stac Festival 19:00 | PROjEKtSCHMiEDE – Actvocal!: Aus dem Leben einer Parkbank (A-cappella) 20:00 | COSMOS CAFé FRiEDBERG – Tim Broadbent & Christian Fromentin: Crosswind (Country/Swing/Folk) 20:30 | SPECtRUM – Rockantenne meets Rockhouse 21:00 | BALLOnFABRiK – Ema Yazurlo & Aarón Vega (Weltmusik/Latin) 21:00 | MAHAGOni BAR – Rewind it! (Dancehall/HipHop) 22:00 | MAHAGOni BAR – Nico Pusch (Techhouse/ Rave) 23:00 | BOB’S – Wonderdocs (Rock) 23:00 SA 09.04. REESE tHEAtER – Stac Festival 18:00 | K15 jUGEnDHAUS – Jamsession 20:00 | COSMOS CAFé FRiEDBERG – Hof & Merkwitz (Cover-Rock) 20:30 | www.a3kultur.de Foto: Karina M. Bschorr 08. bis 17.04. REESE tHEAtER – Beim STAC Festival er- obern über 1.300 Akteure der darstellenden Kunst, darunter Musiker, Tänzer und Artisten den Kulturpark West – an zwei Wochenenden vom 8. bis 17. April. Am Eröffnungsabend startet der Festivalfrühling musikalisch mit sechs regionalen Bands von Rock, über Pop bis Rap und Hip Hop. An den beiden Folgetagen heißt es Bühne frei für Tanzgruppen und Solotänzer, aber auch Chöre und A cappella-Ensembles. Am 15. und 16. April wird es dann erneut musikalisch. Zahlreiche regionale Chöre und Gesangsensembles begeistern das Publikum mit Hits aus Pop, Rock, Jazz, Gospel und A cappella. BALLOnFABRiK – P.I.Y. (Punkrock) 21:00 | SOHO StAGE – Das Ding ausm Sumpf (HipHop/Indie/Elektro) 21:00 | ROCK CAFE – The Rock (Coverband) 21:00 | KESSELHAUS – Monkey Safari (Techno/House) 23:00 SO 10.04. REESE tHEAtER – Stac Festival 14:00 | StADtHALLE GERStHOFEn – Ernst Hutter und die Egerländer Musikanten (Volksmusik) 18:00 | KRESSLESMüHLE – Maryam Akhondy: Paaz Persian Voice (Jazz/Chanson/Worldmusic) 18:00 | BALLOnFABRiK – Chainsaw & None (Metal) 20:00 | DiE GAnzE BäCKEREi – Lillmeyer and Stadlmeier & Sothiac (Sphärenmusik) 20:30 MO 11.04. AUGSBURGER PUPPEnKiStE – Helmut Eisel & JEM 20:30 Di 12.04. REESEGARDEn – Paul O’Brian: Kanadisches Songwriting mit keltischem Flair 20:30 | SPEC- s Stadtsparkasse Augsburg tRUM – Mungo Jerry (Boogie) 20:30 DO 14.04. CAFé AM MiLCHBERG – Danny Street (Balladen) 14:30 | GRAnDHOtEL COSMOPOLiS – Platonick Dive (Rock/Psychedelic) 20:00 FR 15.04. REESE tHEAtER – Stac Festival 19:00 | KAntinE – Die Skeptiker und die Römer (Punk) 19:00 | StADtHALLE GERStHOFEn – Anita & Alexandra Hofmann (Schlager/Rock) 19:30 | BALLOnFABRiK – Decadance Festival 20:00 | KAntinE – Beborn Beton & Loewenhertz (Elektropop) 20:00 | SPECtRUM – Augsburg City Nights 21:00 | nERUDA – Kupfer!, Schill & Young (Rock/Pop) 21:00 | KESSELHAUS – Mashup-Germany & Dominik Koislmeyer 23:00 | BOB’S – Ben Watson (Punk) 23:00 SA 16.04. REESE tHEAtER – Stac Festival 13:00 | KRESSLESMüHLE – Provinztheater (Weltmusik) 20:00 | BALLOnFABRiK – Decadance Festival 20:00 | KAntinE – Jochen Distelmeyer (Songwriter) 20:30 | LAMM – Helmut (Klangkunst) 20:30 SO 17.04. REESE tHEAtER – Stac Festival 11:30 | SPECtRUM – Laith Al Deen (Acoustic) 20:00 Di 19.04. PARKtHEAtER – The Henry Girls (Folk) 19:30 | REESEGARDEn – Nice Blue Swing: Smooth and mellow tunes 20:30 | SPECtRUM – The Iron Maidens (Rock) 20:30 Mi 20.04. KAntinE – Itchy Poopzkid & Tim Vantol (Punk/Rock) 20:00 | SPECtRUM – Saga (Rock) 20:30 DO 21.04. KOLPinG jUGEnDtREFF tHiERHAUPtEn – Jamsession 19:00 | SPARKASSEn-PLAnEtARiUM – A little bit of all (Indie/Pop) 20:00 | SPECtRUM – Versengold (Folk) 20:30 FR 22.04. MEPHiStO – Fatras (Chanson) 20:00 | KRESSLESMüHLE – Medsk: Anatolischer Liederabend 20:00 | BALLOnFABRiK – Fights and fires & Noopinion & Smalltown conspiracy (Hardcore) 21:00 | KESSELHAUS – Bad Boys Club (Techno) 23:00 | BOB’S – Hörstreich (Punk/Rock/Indie) 23:00 SA 23.04. BALLOnFABRiK – Metal Trepanation 19:00 | KAntinE – Mono & Nikitaman Support Simon Grohé (Dancehall/Reggae) 19:30 | KOnGRESS AM PARK – Helter Skelter (Rock) 20:00 | ABRAXAS – Vivid Curls (Folkpop) 20:00 | SOHO StAGE – Austrofred (Rock) 20:00 | ROCK CAFE – The End (Alternative/Rock) 21:00 SO 24.04. WEStERn-CitY DASinG – A Tribute to Fred Rai 15:00 | StADtHALLE GERStHOFEn – Jahreskonzert der Sing- und Musikschule Gersthofen 16:00 | KRESSLESMüHLE – Si Bemól: Griechische Musik mal anders (Swing/Pop) 18:00 | GRAnDHOtEL COSMOPOLiS – L’Etrangleuse (Harfe/Gitarre) 19:00 | PARKtHEAtER – Die Greg is back Gala (A-capella) 19:30 | ULRiCHSWERKStättEn SCHWABMünCHEn – Fünferl: Um a Fünferl a Durchanand (Blasmusik) 20:00 MO 25.04. BALLOnFABRiK – Riggots (Punk/Garage) 20:30 Di 26.04. PARKtHEAtER – Liz Amoi (Volksmusik/Pop) 19:30 | REESEGARDEn – Kober & Burgmaier (Folk/ Rock/Jazz) 20:30 | SPECtRUM – Magnum: The Divine Lies (Hardrock) 20:30 Mi 27.04. KAntinE – SSIO (Rap/HipHop) 20:00 | BUCHHAnDLUnG SCHMiD SCHWABMünCHEn – Emaline Delapaix (Folk/Pop) 20:00 DO 28.04. KOnGRESS AM PARK – Elvis: Das Musical 20:00 | SEnSEMBLE tHEAtER – Härtl & Soos (Jazz/ Rock) 20:30 | HOFFMAnnKELLER – Gary G. Ensemble: Candle Light Konzert 20:30 | KRESSLESMüHLE – Afenginn (Folk/Weltmusik) 21:00 FR 29.04. StADtHALLE GERStHOFEn – VoXXclub: Geiles Himmelblau (Volksmusik) 20:00 | BüRGERSAAL StADtBERGEn – Afro Latin Night 20:00 | SinGOLDHALLE BOBinGEn – Roberto Petroli Trio (Rock/Pop/ Jazz) 20:00 | KAntinE – Jupiter Jones & Arliss Nancy (Alternative/Rock) 20:00 | SOHO StAGE – White Miles (Metal) 20:00 | SPECtRUM – Headbangers Ball 21:00 | BOB© S – Damn Julee (Rock) 23:00 SA 30.04. WEStERn-CitY DASinG – Red Roses: (Schlager/Oldies) 19:00 | StADtHALLE GERStHOFEn – Café ohne Aussicht: Eine Comedian Harmonists-Geschichte von heute 19:30 | SPECtRUM – Die legendäre NDW & Deutsche Schlagernacht 20:00 | PARKtHEAtER – Die Cubaboarischen (Volksmusik) 20:00 | WiRtSHAUS FRAU HUBER – Con Cojones (Rock) 20:30 | ROCK CAFE – 4tune (Rock) 21:00 | KAntinE – Kitty In A Casket & Bad Luck Project & San Quentin Rodeo Massacre (Rock) 22:00 05 filM 1. bis 30. April 2016 ko nzerte kongresse events k o n g r e s s A M PA r k AUgsBUrg In »Bauernopfer – Spiel der Könige« führen Boris Spasski (Liev Schreiber, l.) und Bobby Fischer (Tobey Maguire, r.) den kalten Krieg stellvertretend auf dem Schachbrett. Die spannung liegt im kampf FiLMFiGUR DES MOnAtS: eine Kolumne von thomas Ferstl »Kampf«, ein maskulines Substantiv, das sich vom mittelhochdeutschen »kampf« und vom lateinischen »campus« (dt.: Feld, Schlachtfeld) ableitet. Der Kampf ist ein wesentlicher Bestandteil der Evolution, denn seit es Lebewesen gibt, die weit genug entwickelt sind, um anderen vorsätzlich zu schaden, gibt es Kämpfe. Es wird und wurde gekämpft um Ressourcen, Fortpflanzungspartner, territorien, Macht und vieles mehr. Seit der zivilisierung des Menschen wird zwischen kriegerischem und sportlichem Kampf unterschieden. Gewaltsam oder spielerisch wird also gekämpft. ist der spielerische Kampf aber weniger gewaltlos als der sogenannte gewaltsame Kampf? Was passiert, wenn sich Helden eines Romanklassikers plötzlich gegen zombies wehren müssen? Und was ist eigentlich mit dem Kampf gegen einen nahezu unsichtbaren Feind, verbuddelte Landminen? Viele Fragen, auf die Sie im April im Kino Antworten finden können. in welchen Filmen, erfahren Sie hier: Im Mai 1945 ist für viele der Zweite Weltkrieg bereits vorbei. Nicht so für Helmut (Joel Basman), Wilhelm (Leon Seidel) und einige andere deutsche Jugendliche, die sich in norwegischer Kriegsgefangenschaft befinden. Sie sollen die Küste von 45.000 Nazi-Minen befreien. Eine nahezu selbstmörderische Aufgabe, an deren Ende die Freiheit winkt. Doch dieses Himmelfahrtskommando bleibt natürlich nicht ohne ein tragisches Unglück … Dem dänischen Regisseur Martin Zandvliet gelingt es mit »Unter dem Sand – Das Versprechen der Freiheit« (7. April, CinemaxX, Kinodreieck), ein Kapitel des Zweiten Weltkriegs zu beleuchten, das filmisch noch nicht völlig ausgereizt ist. Die Minenräumaktionen inszeniert Zandvliet gekonnt spannend, da bleiben die Handflächen des Zuschauers garantiert nicht trocken. Neben den »alten Hasen« wie Roland Møller spielen auch die Nachwuchsdarsteller gekonnt, allen voran Joel Basman und der noch blutjunge Leon Seidel. Ein Film, der mit historischem Hintergrund, Spannung und einer herzerwärmenden Geschichte zwischen den Jungs und ihrem Kommandanten Carl (Roland Møller) einem breiten Publikum ein gelungenes Kinoerlebnis bietet. In einen Kampf ganz anderer Art ziehen die Protagonisten in Burr Steers’ »Stolz und Vorurteil & zombies« (21. April, Cineplex). Genau, der weltberühmte Roman von Jane Austen mit Zombies. Aus den braven Bennet-Töchtern sind knallharte, sexy Zombiejägerinnen geworden, denen kein Untoter des 19. Jahrhunderts entkommen kann. Klingt trashig? Ist es auch. Wenn die alte Austen das wüsste, würde sie glatt selbst zum Zombie werden und sich im Grab umdrehen. Aber wie jede Metzelorgie, die nicht nur totes, sondern auch nacktes Fleisch zeigt, ist es auch ein Riesenspaß. Mehr Anspruch scheint dieses teuer produzierte B-Movie glücklicherweise auch nicht zu haben, wobei die Rollen durchaus gut besetzt sind. Britische Stars wie Jack Huston, Matt Smith, Lena Headey und Sam Riley als Mr. Darcy verleihen dem Streifen zumindest einen darstellerischen Anspruch. Eins-a-Popcorn-Unterhaltung, aber Fans von anspruchsvollem Kino lassen lieber die Finger von Steers’ Film, sonst beißt ein Zombie zu. Ohne Rücksicht, Sie verstehen? In Edward Zwicks »Bauernopfer – Spiel der Könige« (28. April, CinemaxX) kämpft Tobey Maguire als Schachtalent Bobby Fischer am Spielbrett gegen Liev Schreiber als Boris Spasski. Der Film fokussiert sich auf das Weltmeisterschaftspiel des amerikanischen Schachtalents und seines russischen Gegenspielers in Reykjavik 1972. Als stellvertretende Austragung des kalten Krieges zieht LEOn SEiDEL Foto: Heiko Seidel Ja A Pn R Iu La r 03 15 S O N N TA G mitt woch SCHWÄBISCHES w i e n e r J o h a n nJUGENDSINFONIEORCHESTER s t r a u s s k o n z e r t- g a l a GIUSEPPE V ERDI - OUV ERTÜRE ZU »L A FORZ A DEL DESTINO « seID UMsCHLUngen MILLIonen… Robert Schumann – Klavierkonzert a-moll, op. 54 Eine Auslese an populären Schmankerln und Raritäten in erstklassigen Dmitri Schostakowitsch – Symphonie Nr. 5, d-moll, op.begehrten 47 Interpretationen der K&K Philharmoniker und des Österreichischen K&K Balletts. Solistin: Anastasia Zorina, Klavier, Dirigent: Allan Bergius – Geboren: 22. November 1996 in Köln Beruf: Schauspieler und Hörspielsprecher – Vater: Heiko Seidel, Kabarettist und Schauspieler – Ausbildung: Realschule – Zum ersten Mal vor der Kamera: 2008 als Walter Bergmann in »Berlin 36« – Besondere Fähigkeiten: Golf, Tennis, Inlineskating, Schlagzeug – Aktueller Film: »Unter dem Sand – Das Versprechen der Freiheit« die Partie bereits im Vorfeld die mediale Aufmerksamkeit auf sich. Da Fischer aber ein krankhaft paranoider Exzentriker ist, glaubt er, dass sich die Welt gegen ihn verschworen hat, und droht das Match abzusagen. Getragen von Maguires feinfühliger Darbietung überzeugt dieser hervorragend produzierte Film mit spannenden Momenten und einem dynamischen Rhythmus. FILMEVENTS SA 02.04. CinEMAXX – Puccinis »Madame Butterfly« live aus der Metropolitan Opera New York 19:00 MO 04.04. CinEPLEX – Kino für Kenner: »Die dunkle Seite des Mondes« 17:30, 20:00 Di 05.04./Mi 13.04. CinEPLEX AiCHACH – Special: »Prinz Blechleber und der Fluch der Ahnen« 20:00 Di 05.04./MO 11.04. CinEPLEX AiCHACH – Kino für Kenner: »Brooklyn« 17:30, 20:00 Mi 06.04. CinEMAXX, CinEPLEX – »Giselle« von Petipa/ Adams live aus dem Royal Opera House London 20:15 Mi 06.04. KinODREiECK – KDFB Frauen-Filmreihe: »What happiness is« SO 10.04. CinEPLEX – Tschaikowskys »Dornröschen« aus der Deutschen Oper Berlin 10:30 Mi 13.04. CinEPLEX AiCHACH – Generation 50+: »Heidi« und »Honig im Kopf« je 15:00 SA 16.04. CinEMAXX – Donizettis »Roberto Devereux« live aus der Metropolitan Opera New York 19:00 MO 18.04. CinEPLEX – Kino für Kenner: »Suffragette« 17:30, 20:00 DO 21.04. CinEPLEX – Frauen-Film-Frühstück: »Im Himmel trägt man hohe Schuhe« 10:00 MO 25.04. CinEMAXX, CinEPLEX – Donizettis »Lucia di Lammermoor« live aus dem Royal Opera House London 20:15 MO 25.04. CinEPLEX – Kino für Kenner: »Hail, Cesar!« 17:30, 20:00 Di 26.04. CinEMAXX – Anime Night 20:00 SA 28.04. CinEMAXX – Strauss’ »Elektra« live aus der Metropolitan Opera New York 19:00 Weitere Kinostarts im April DO 07.04. CinEMAXX – The Huntsman & The Ice Queen | CinEMAXX, KinODREiECK – Ein Mann namens Ove // Freeheld: Jede Liebe ist gleich | CinEMAXX, CinEPLEX – How to be Single | KinODREiECK – Gestrandet // Ein letzter Tango | KinODREiECK, CinEPLEX – Die Baumhauskönige DO 14.04. CinEMAXX – Hardcore | CinEMAXX, CinEPLEX – The Jungle Book | KinODREiECK – Nomaden des Himmels // Wild DO 21.04. CinEMAXX – Gods of Egypt // The Boss | CinEMAXX, KinODREiECK – Die Kommune DO 28.04. CinEMAXX – Jem and the Holograms // Rico, Oskar und der Diebstahlstein // The First Avanger: Civil War | CinEMAXX, CinEPLEX – Ein Hologramm für den König Januar APRIL 18 /19 04/05 s a m s ta g / s o n n ta g M O N TA G / D I E N S TA G t r au m fa b rik t r au m fa b rik t r au m fa b rik AUGSBURGER PHILHARMONIKER D A s P H A n tA s t I s C H e s H o w t H e At e r »BLICK WINK EL« 6. SINFONIEKONZERT Eine traumhafte Mischung Salomes aus Akrobatik, Tanz, Theater, Comedy, Musik und MitmachRichard Strauss (1864–1949): Tanz op. 54, Claude Debussy (1862–1918): Printemps, Aktionen voller PhantasieTotenfeier, und Lebensfreude – zum Staunen, Lachen, Träumen. Gustav Mahler (1860–1911): Krzysztof Penderecki (geb. 1933): Adagietto aus der Oper Paradise Lost, Paul Hindemith (1895–1963): Sinfonie Mathis der Maler Januar APRIL 21 15–17 d i e n s ta g F R E I TA G – S O N N TA G michl müller TRENDFOOD AUGSBURG »sCHLUss! AU s ! F e r t I g ! 2016 « – Der JAHresrüCkBLICk In der exklusiven Ausstellung finden Sie Produkte der Lifestyle und der Genusskultur von lokalen und Ein Pointen-Marathon durch sämtliche Skandale, Bild-Schlagzeilen und Ereignisse des regionalen Anbietern. Entdecken Sie hochwertige Lebensmittel mit zahlreichen Geschmacksfacetten von Jahres mit Vollgas durch 365 Nachrichten Politik, Sport und Gesellschaf t. der gehobenen Gourmetkost über die Tage Bar- und Trinkkultur bisaus hin zur frischen Streetfood-Küche. Januar APRIL 26 20 s gH Mo I TnTn Wta OC g regorian INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR 2016 M AKraft ste r s Die oF ePIC C HAn tTour s nimmt Kurs auf ihr drittes Tourjahr und bringt Volle voraus: International Ocean Film Sie mystisch, magisch, bewegend und ihre Konzerte ein Meeresabenteuern Gänsehautgarant. Euchsind mit Volume 3 zurück ans Meer. Mit großartigen Wassersportfilmen, und Umweltdokumentationen der großen Leinwand. Nicht Oceanlovers! Die zwölf Sänger aus auf England verneigen sich vorverpassen, den größten Filmmusiken. J Aa Pn Ru I La r 23 26 SA S ta TA g G s oM nn HELTER SKELTER e rlesen e o r t e – l i t e r at u r r e i h e DIE DER UND s tAROCKSONGS n I s L Aw L e M U n60ER, D H L .70ER FrAn z v 80ER on AssIsI Wir Fest spielender liveLiteratur die größtenmit Rocksongs jenenals Zeiten, mit ungewöhnliche Respekt zum Original, mitan Nuancen Ein Stefan aus Schön Leser: Texte außergeunseres eigenen Ichs in der Interpretation, aber vor allem mit Liebe und Begeisterung für die wöhnlichen Orten – das Stuhllager, das Dach oder der Heizungskeller werden aufgesucht. Classic-Rock Musik der späten 60er, 70er und Anfang 80er Jahre. ko n g r e s s a m pa r k au g s b u r g Ihre Kongress- und Konzertlocation in Schwaben. T : + 49 ( 0 ) 8 21 – 45 53 55-0 Göggingerstraße 10 86159 Augsburg [email protected] www.facebook.com/KongressAmPark w w w. k o n g r e s s – a u g s b u r g . d e www.a3kultur.de theateR & Ballett 1. bis 30. April 2016 federboa mit knalleffekt Brutale Zauberkraft Otto Pichlers Inszenierung der »Csárdásfürstin« am Theater Augsburg präsentiert sich mit dem Glanz alter Varietés, aber völlig ohne jeden Tingeltangelkitsch Tennessee Williams’ Drama »Endstation Sehnsucht« entfaltet am Theater Augsburg sein tragisches Potenzial Die Kollegin, die für Oper und Klassik zuständig ist, kann kurzfristig nicht zur Premiere. Was tun? Genau, den FilmFoto: A.T.Schaefer heini hinschicken. Da ich schon mal in einer Oper war und weiß, dass es dort gesitteter zugeht als im Kino, erspare ich Ihnen an dieser Stelle den Warum-gibt-es-kein-Popcorn-Gag. Geraschelt oder besser geklappert wurde bei der Premiere am 27. Februar auch. Zwar nicht mit Snacks, aber mit der neuen Rolex oder den geerbten Goldklunkern, aber das nur am Rande. Mir als Cineasten war »Die Csárdásfürstin« nicht sofort geläufig, aber meine Mutter erinnerte mich an die Verfilmung mit Marika Rökk unter der Regie von Georg Jacoby aus dem Jahr 1951. Ein Film, der außer den inhaltlichen Grundstrukturen wenig mit dieser Inszenierung gemeinsam hat. In der Operette mit Musik von Emmerich Kálmán und dem Libretto von Leo Stein und Bela Jenbach geht es um die gesellschaftliche Verstrickung der Bohemiens des Theaters mit dem vom Niedergang gezeichneten Adel. Die Handlung spiegelt deutlich die Entstehungszeit des Stückes, Uraufführung am 19. November 1915 in Wien, wider: Der Erste Weltkrieg wirft seine Schatten über das scheinbar unbeschwert-lustige Leben des Varietés. Die Chansonnette Sylva (Judith Kuhn) und der adelige Edwin (Mathias Schulz) wollen heiraten, doch seine Eltern versuchen dies aus Gründen der Etikette mit aller Macht zu verhindern. Seine Nichte Stasi wäre eine viel adäquatere Gattin. Es braucht drei Akte, zahlreiche Enttäuschungen, Verstellungen und Kompromittierungen, bis alle Beteiligten vermeintlich ihr Glück gefunden haben. Am Ende hat Regisseur Pichler im wahrsten Sinne des Wortes einen Knall inszeniert, bei dem Brechterben wahrscheinlich in Ohnmacht gefallen wären. Urheberrechtsinhaberin Yvonne Kálmán aber blieb in der Reihe vor mir einfach lässig sitzen. Besonders ist neben dem abschließenden Knall und seinen Folgen noch einiges mehr. Pichler strich die Ouvertüre und lässt Sylva Varescu begleitet von einer einzelnen Violine auftreten. Das Setting des ersten Akts: grauer Beton und schrill-bunte Gestalten des Nachlebens. Im zweiten Akt wird dieser Stil gebrochen, schicke Holzkulissen dominieren die pastell gekleidete noble Gesellschaft. Im dritten Akt wird Jan Freeses Bühnenbild dann völlig reduziert und Falk Bauers Kostüme kommen noch einmal wunderbar zur Geltung. Zur Geltung kommt auch Judith Kuhn, die souverän als charismatische und kühle Sexbombe des Nachtlebens überzeugt. Mathias Schulz als bohemienhafter Adelsspross kann da nicht immer mithalten. Summa summarum eine Inszenierung, die die Federboa um, aber die kitschige Last von sich geworfen hat und damit nicht nur Freunden der Hochkultur, sondern auch Fans von Filmen wie »Cabaret« und »Moulin Rouge« einen unterhaltsamen und spannenden Abend bietet. (Thomas Ferstl) Weitere Termine: 3., 10., 22. April sowie 11. und 29. Mai www.theater-augsburg.de Die Schwestern Stella und Blanche entstammen einer alten Südstaatenfamilie, die Ansehen und Reichtum längst verloren hat. Die eine scheint sich mit dem gesellschaftlichen Abstieg arrangiert zu haben, Blanche jedoch negiert den Verlust, versucht die Fassade eines vermeintlichen früheren Glücks Foto: Kai Wido Meyer aufrechtzuerhalten. Als gar nichts mehr geht, fällt sie bei Schwester Stella und deren rohem Mann Stanley ein. Alles spielt sich in der Wohnung des Paares ab: eine enge, armselige Düsternis mit Brandschäden, schwarze Trostlosigkeit, das Dach kaputt (Bühnenbild und Kostüme: Wolfgang Menardi). Wie bei einer antiken Tragödie wird das Geschehen von einer Band kommentiert (eindrucksvoll: Lea Sophie Salfeld). Die exaltierte Blanche platzt hier mit einem Haufen extravaganter Kleider 06 und Perücken rein. Sie ist auf die Hilfe von Schwester und Schwager angewiesen, zeigt jedoch auch deutlich, wie sehr sie deren Leben verachtet. Sie ist unmöglich, sie ist verzweifelt, sie trinkt; der schüchterne Mitch (anrührend-abstoßend: Ferdinand Dörfler), der sich zu ihr hingezogen fühlt, wird zur letzten Möglichkeit, irgendeine Art von Glück zu finden. Doch Stanley, der Blanche verachtet und schließlich vergewaltigt, torpediert diese Beziehung, indem er Mitch die erotisch-unrühmliche Vergangenheit Blanches steckt. Wiederum erfährt sie Verachtung. Am Ende landet Blanche in einer psychiatrischen Anstalt. Doch Stella bekommt ein Kind und Stanley, der als Einziger begreift, wie das amerikanische Spiel läuft, geriert sich als stolzer Familienvater. Nicht nur Blanche, auch Stella blickt der Wahrheit nicht ins Gesicht. Jessica Higgins als Stella lässt wunderbar deutlich werden, wie sehr diese sich die von Gewalt und Hörigkeit geprägte Beziehung zu Stanley schönredet, sich weigert, die Brutalität und Verachtung ihres Mannes zu erkennen. Sebastián Arranz verleiht Stanley eine latente intelligente Gefährlichkeit, die sich mit offener Brutalität paart. Doch vor allem ist dies Ute Fiedlers Abend! Ihre Blanche DuBois steht mit dem Rücken an der Wand, geblieben sind ihr lediglich eine dramatische Garderobe und ihre Träume. Daran hält sie hartnäckig fest, immer tiefer spinnt sie sich in einen Kokon aus verlorener Jugend und Liebe, Realitätsverweigerung und nicht erfüllbaren Wünschen ein: »Ich will keinen Realismus, ich will Zauber.« Ihr katastrophales Ende in der Psychiatrie bietet in Maria Viktoria Linkes Inszenierung auch einen Ausweg für Blanche: Rückzug, sich nicht mehr der Welt stellen müssen … (Bettina Kohlen) Die nächsten Termine: 2., 3., 14., 15., 24. und 30. April www.theater-augsburg.de Welcome to the apollo Am 19. März feierte der Repertoire-Ballettabend »Von Göttern und Menschen« im Großen Haus Premiere ein fest des Minimalismus Mit »I Hired a Contract Killer« transportiert das Sensemble Theater Aki Kaurismäkis unvergleichlichen Stil auf die Bühne. In Aki Kaurismäkis Filmen begegnen dem Zuschauer immer wieder lakonische, fast schon apathisch anmutende Figuren – kuriose Antihelden, die sich vorzugsweise im gesellschaftlichen Abseits bewegen. Sebastian Seidel hat sich an den schwierigen, aber erstklassigen Stoff des Kultregisseurs herangewagt. Mit der Bühnenumsetzung von »I Hired a Contract Killer« (deutscher Titel: »Vertrag mit meinem Killer«) präsentiert der SensembleChef eines der bekanntesten Werke des exzentrischen Finnen. Wer einen Film auf die Theaterbühne bringen möchte, in dem – überspitzt gesagt – mehr geraucht als gesprochen wird, braucht sehr gute Schauspieler. Seidel setzt sie gekonnt in Szene. Florian Fisch übernimmt die Rolle des gerade entlassenen Henri, der keinen anderen Ausweg sieht, als sich umzubringen. Nachdem all seine Abschiedsversuche kläglich scheitern, soll es ein Profikiller (Jörg Schur) richten. Dieser nimmt den ungewöhnlichen Selbstmordauftrag ohne zu zögern an. Wie es das Schicksal so will, verliebt sich Henri wenig später in die Blumenverkäuferin Margaret (Sarah Hieber) – das Leben macht plötzlich wieder Sinn, der Killer sitzt ihm aber schon im Nacken. auf die Sensemble-Bühne. Das Trio Fisch, Schur, Hieber entwickelt auch ohne große Worte ein intensives Zusammenspiel, das Henris kafkaeske Tristesse mühelos ins Augsburger Textilviertel verfrachtet. Unterstützung erhalten die drei von Foto: Nik Schölzel Sehr gut besucht war das Große Haus an diesem kühlen, aber nach Frühling riechenden Abend. Pünktlich um 19:30 Uhr öffnete sich der Vorhang, die ersten Streicherklänge der Augsburger Philharmoniker ertönten und die Premiere einer neuen Ballettproduktion hatte begonnen. »Von Göttern und Menschen« ist der Titel dieses Ballettabends in vier Teilen, der sich laut Pressetext auf »zwei Meisterwerke von George Balanchine, dem bedeutendsten Choreografen der Neoklassik«, bezieht. Birgit Linner als munter die Rollen wechselnder Sidekick – wie gewohnt mit einer Mimik, die wortlos alles sagt. Durch diese verbale Zurücknahme sollte der Zuschauer unbedingt (noch) genauer hinsehen: Jedes Schulterzucken, jeder Blick erzählt die tragikomische Geschichte weiter. Für den letzten Feinschliff sorgt der geniale Instrumentalsoundtrack von Rainer von Vielen, der die 75 kurzweiligen Minuten zu einem beeindruckenden Fest des Minimalismus macht. (Patrick Bellgardt) Weitere Termine: 1., 2., 8. und 9. April Die Inszenierung transportiert die Film-NoirÄsthetik der Vorlage mit einer stilvollen Coolness www.a3kultur.de www.sensemble.de Noch etwas träge begann das erste Stück »Shades of us«, welches an diesem Abend seine Uraufführung feierte. Die Musik von Milko Lazar, die er eigens für das Augsburger Ensemble komponiert hatte, steigerte sich allerdings in Tempo und Energie, sodass auch die Choreografie von Edward Clug zum Ende hin immer spannender wurde. Als Nächstes folgten die beiden Choreografien von Balanchine. Zuerst »Apollo«, das von der ersten Sekunde an Anmut und Eleganz ausstrahlte und in dem Robert Conns neuer Star im Ensemble, Mark Radjapov, den Apollo darstellte. Die aus vier menschlichen Körpern entstehenden Figuren und Verflechtungen, die dem Zuschauer hier vorgeführt werden, sind eine künstlerische Höchstleistung. Im krassen Gegensatz zu dieser »göttlichen« Inszenierung folgten Ausgelassenheit und menschliche Lebensfreude. In »Tarantella« tanzten Yurie Matsuura und Theophilus Veselý wie ein Liebespaar, das den Gott des Hedonismus entzücken möchte. Das Publikum gab den bis dahin lautesten Applaus. Nun war die Zeit für Augsburgs NachwuchsChoreografen gekommen. Im ersten Stück des Abends stand Riccardo De Nigris noch selbst auf der Bühne. Jetzt sollte er wieder einmal zeigen, dass seine Leidenschaft nicht nur im Tanzen, sondern auch im Choreografieren liegt. »Ascending Glide« heißt sein neues Werk, das er zur Musik von Mozarts Haffner-Sinfonie kreierte. Es begann mit einer tollen Überraschung, bei der das ganze Publikum erstaunt auflachte, und die weiteren 20 Minuten vergingen wie im Flug. Neun talentierte Tänzer, vier kubische Elemente auf der Bühne – mehr braucht De Nigris nicht, um eine unterhaltsame Aura von Respekt gegenüber dem menschlichen Körper und dem Leben zu erschaffen. Ein sehr gelungener Abend, den in dieser Spielzeit kein Ballettfan auslassen sollte. Das Augsburger Ensemble wirkt absolut stimmig und hat einige besondere Persönlichkeiten mit an Bord. Für mich die beste Tänzerin des Abends: Yvonne Compana Martos. (Julian Stech) Weitere Termine: 23. und 26. März, 1., 7., 9., 17. und 29. April, 22. Mai sowie 3. Juni www.theater-augsburg.de 07 klassik & JaZZ 1. bis 30. April 2016 Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen: THEATER & BALLETT IM APRIL FR 01.04. PUPPEnKiStE – Räuber Hotzenplotz (ab 4 J) 16:00 | MULtUM in PARVO MERinG – Richard Wagner: Der fliegende Holländer (Papiertheater) 19:00 | GROSSES HAUS – Von Göttern und Menschen 19:30 | SEnSEMBLE – I hired a contract killer 20:30 | HOFFMAnnKELLER – Playboy 20:30 SA 02.04. PUPPEnKiStE – Räuber Hotzenplotz (ab 4 J) 16:00 | MULtUM in PARVO MERinG – Richard Wagner: Der fliegende Holländer (Papiertheater) 19:00 | BRECHtBüHnE – Endstation Sehnsucht 19:30 | GROSSES HAUS – Ein Sommernachtstraum 19:30 | ABRAXAS – Musical-XanxVerein Augsburg: I Love You, You’re Perfect, Now Change! 19:30 | SEnSEMBLE – I hired a contract killer 20:30 SO 03.04. jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Giraffe, Krokodil und ziemlich viel Gefühl (ab 5 J) 15:00 | PUPPEnKiStE – Räuber Hotzenplotz (ab 4 J) 16:00 | RAtSKELLER – Die Nacht des Schreckens (Krimidinner) 18:00 | BRECHtBüHnE – Endstation Sehnsucht 19:00 | GROSSES HAUS – Die Csárdásfürstin 19:00 | HOFFMAnnKELLER – Der Boxer. Die wahre Geschichte des Hertzko Haft 19:30 | ABRAXAS – Musical-XanxVerein: I Love You, You’re Perfect, Now Change! 19:30 Di 05.04. BRECHtBüHnE – Wir lieben und wissen nichts 19:30 Mi 06.04. BRECHtBüHnE – Bad Boys. Max & Moritz 19:30 | SEnSEMBLE – Linner & Trescher 20:30 Foto: Frauke Wichmann FR/SA 08./09.04. 20:30 ABRAXAS – Nach dem großen Erfolg der Auf- führungen im Januar hat das Junge Theater zwei weitere Termine für »Heimat Sharing – Gemeinsam in Augsburg« angesetzt. Zwölf Augsburgerinnen und Augsburger haben sich auf die Suche gemacht: Können wir unsere Heimat genauso sharen, also teilen, wie ein Auto? DO 07.04. jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Giraffe, Krokodil und ziemlich viel Gefühl (ab 5 J) 10:00 | BRECHtBüHnE – Die Geierwally 19:30 | GROSSES HAUS – Von Göttern und Menschen 19:30 | PARKtHEAtER – Chris Kolonko: Sterne der Nacht. Viva Las Vegas 20:00 | SEnSEMBLE – Undercover. Agenten ohne Grenzen 20:30 FR 08.04. ABRAXAS – Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor (ab 8 J) 10:00 | PUPPEnKiStE – Räuber Hotzenplotz (ab 4 J) 16:00 | MULtUM in PARVO MERinG – Giacomo Puccini: Turandot (Papiertheater) 19:00 | GROSSES HAUS – Ein Sommernachtstraum 19:30 | PARKtHEAtER – Chris Kolonko: Sterne der Nacht. Viva Las Vegas 20:00 | BüRGERHAUS WiLLiSHAUSEn – Die Erbtante aus Amerika 20:00 | SEnSEMBLE – I hired a contract killer 20:30 | ABRAXAS – Heimat Sharing. Gemeinsam in Augsburg 20:30 SA 09.04. ABRAXAS – Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor (ab 8 J) 15:00 | PUPPEnKiStE – Räuber Hotzenplotz (ab 4 J) 16:00 | MULtUM in PARVO MERinG – Giacomo Puccini: Turandot (Papiertheater) 19:00 | WALDORFSCHULE – Vulingoma: Jugendliche aus Südafrika singen, tanzen, trommeln 19:30 | HOFFMAnnKELLER – Der Boxer. Die wahre Geschichte des Hertzko Haft 19:30 | BRECHtBüHnE – Bad Boys. Max & Moritz 19:30 | GROSSES HAUS – Von Göttern und Menschen 19:30 | PARKtHEAtER – Chris Kolonko: Sterne der Nacht. Viva Las Vegas 20:00 | BüRGERHAUS WiLLiSHAUSEn – Die Erbtante aus Amerika 20:00 | SEnSEMBLE – I hired a contract killer 20:30 | ABRAXAS – Heimat Sharing. Gemeinsam in Augsburg 20:30 SO 10.04. MULtUM in PARVO MERinG – Giacomo Puccini: Turandot (Papiertheater) 11:00 | ABRAXAS – Der Teufel mit den drei goldenen Haaren (ab 4 J) 15:00 | GROSSES HAUS – Die Csárdásfürstin 15:00 | BüRGERHAUS WiLLiSHAUSEn – Die Erbtante aus Amerika 15:00 | PUPPEnKiStE – Räuber Hotzenplotz (ab 4 J) 16:00 | BRECHtBüHnE – Bad Boys. Max & Moritz 19:00 | PARKtHEAtER – Chris Kolonko: Sterne der Nacht. Viva Las Vegas 20:00 | HOFFMAnnKELLER – Gift. Eine Ehegeschichte 20:30 MO 11.04. ABRAXAS – Der Teufel mit den drei goldenen Haaren (ab 4 J) 10:00 Di 12.04. GROSSES HAUS – Werkstatt zu Lady Macbeth von Mzensk 18:30 | PARKtHEAtER – Chris Kolonko: Sterne der Nacht. Viva Las Vegas 20:00 Mi 13.04. SEnSEMBLE – Schauspieltraining 19:30 | PARKtHEAtER – Chris Kolonko: Sterne der Nacht. Viva Las Vegas 20:00 DO 14.04. jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Rosa Parks. Ein Stück Ausgrenzung (ab 8 J) 10:00 | HOFFMAnnKELLER – Der Boxer. Die wahre Geschichte des Hertzko Haft 19:30 | BRECHtBüHnE – Endstation Sehnsucht 19:30 | PARKtHEAtER – Chris Kolonko: s Stadtsparkasse Augsburg Sterne der Nacht. Viva Las Vegas 20:00 FR 15.04. jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Rosa Parks. Ein Stück Ausgrenzung (ab 8 J) 10:00 | PUPPEnKiStE – Dornröschen (ab 3 J) 16:00 | MULtUM in PARVO MERinG – Carl Maria von Weber: Der Freischütz (Papiertheater) 19:00 | SinGOLDHALLE BOBinGEn – Der schwarze Berg (ab 6 J) 19:00 | GROSSES HAUS – Ein Sommernachtstraum 19:30 | BRECHtBüHnE – Endstation Sehnsucht 19:30 | ABRAXAS – Prager Marionettentheater Spejbl und & Hurvinek: Galakonzert 19:30 | PARKtHEAtER – Chris Kolonko: Sterne der Nacht. Viva Las Vegas 20:00 | HOFFMAnnKELLER – Quick & Dirty 22:30 SA 16.04. MULtUM in PARVO MERinG – Carl Maria von Weber: Der Freischütz (Papiertheater) 15:00 | PUPPEnKiStE – Dornröschen (ab 3 J) 16:00 | SinGOLDHALLE BOBinGEn – Der schwarze Berg (ab 6 J) 17:00 | MULtUM in PARVO MERinG – Carl Maria von Weber: Der Freischütz (Papiertheater) 19:00 | GROSSES HAUS – Premiere: Lady Macbeth von Mzensk 19:30 | ABRAXAS – Prager Marionettentheater Spejbl und & Hurvinek: Galakonzert 19:30 | PFARRSAAL VOn St. MAX, – Ich WG 19:30 | PARKtHEAtER – Chris Kolonko: Sterne der Nacht. Viva Las Vegas 20:00 | SEnSEMBLE – Frau Mutter Tier 20:30 SO 17.04. MULtUM in PARVO MERinG – Carl Maria von Weber: Der Freischütz (Papiertheater) 11:00 | GROSSES HAUS – Schauspiel-Extra zu Platonow 11:00 | PUPPEnKiStE – Dornröschen (ab 3 J) 14:00 | jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Rosa Parks. Ein Stück Ausgrenzung (ab 8 J) 15:00 | StADtHALLE GERStHOFEn – Drei ??? Kids und Du: Zirkus der Rätsel 15:00 | BüRGERSAAL StADtBERGEn – Lumpengesindel auf Reisen (ab 4 J) 15:00 | PFARRSAAL VOn St. MAX, – Ich WG 15:00 | PUPPEnKiStE – Dornröschen (ab 3 J) 16:00 | SinGOLDHALLE BOBinGEn – Der schwarze Berg (ab 6 J) 17:00 | GROSSES HAUS – Von Göttern und Menschen 19:00 | BRECHtBüHnE – Die Geierwally 19:00 | PARKtHEAtER – Chris Kolonko: Sterne der Nacht. Viva Las Vegas 20:00 Di 19.04. jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Rosa Parks. Ein Stück Ausgrenzung (ab 8 J) 10:00 Mi 20.04. SEnSEMBLE – Schauspieltraining 19:30 | PARKtHEAtER – All Swing Big Band: Night & Day. Cole Porter’s Famous Broadway Melodies 19:30 | GROSSES HAUS – Lady Macbeth von Mzensk 19:30 DO 21.04. jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Rosa Parks. Ein Stück Ausgrenzung (ab 8 J) 10:00 | FUGGER UnD WELSER ERLEBniSMUSEUM – Jakob Fugger Consulting 19:30 | PARKtHEAtER – United Dance Company: Love for Dance 19:30 | HOFFMAnnKELLER – Premiere: Der Russe ist einer, der Birken liebt 20:30 FR 22.04. jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Rosa Parks. Ein Stück Ausgrenzung (ab 8 J) 10:00 | ABRAXAS – Die kleine dicke Raupe wird nie satt (ab 3 J) 10:30 | PUPPEnKiStE – Dornröschen (ab 3 J) 16:00 | MULtUM in PARVO MERinG – Charles Gounod: Faust (Papiertheater) 19:00 | GROSSES HAUS – Die Csárdásfürstin 19:30 | BRECHtBüHnE – Die Geierwally 19:30 | ABRAXAS – Roadtrip Nr. 8: Wir sind alle Milchstraße (ab 13 J) 20:00 | SEnSEMBLE – Frau Mutter Tier 20:30 | HOFFMAnnKELLER – Gust 20:30 SA 23.04. ABRAXAS – Die kleine dicke Raupe wird nie satt (ab 3 J) 15:00 | PUPPEnKiStE – Dornröschen (ab 3 J) 16:00 | MULtUM in PARVO MERinG – Charles Gounod: Faust (Papiertheater) 19:00 | GROSSES HAUS – Ein Sommernachtstraum 19:30 | PFARRSAAL VOn St. MAX, – Ich WG 19:30 | SEnSEMBLE – Frau Mutter Tier 20:30 SO 24.04. GROSSES HAUS – Paddington Bärs erstes Konzert (ab 5 J) 11:00 | MULtUM in PARVO MERinG – Charles Gounod: Faust (Papiertheater) 11:00 | PUPPEnKiStE – Dornröschen (ab 3 J) 14:00 | jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Anton und Lilli. Das Leben ist ein Abenteuer! (ab 5 J) 15:00 | BRECHtBüHnE – Endstation Sehnsucht 15:00 | ABRAXAS – Immer wieder Frühling, Sommer, Herbst und Winter (ab 3 J) 15:00 | ABRAXAS – Immer wieder Frühling, Sommer, Herbst und Winter (ab 3 J) 15:00 | PUPPEnKiStE – Dornröschen (ab 3 J) 16:00 | GROSSES HAUS – Lady Macbeth von Mzensk 19:00 | SCHLOSS HöCHStäDt – Eukitea: Sophie Scholl. Innere Bilder 19:45 MO 25.04. ABRAXAS – Immer wieder Frühling, Sommer, Herbst und Winter (ab 3 J) 9:00/10:30 Di 26.04. jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Anton und Lilli. Das Leben ist ein Abenteuer! (ab 5 J) 10:00 Mi 27.04. HOFFMAnnKELLER – Der Russe ist einer, der Birken liebt 20:30 DO 28.04. jUnGES tHEAtER AUGSBURG – Anton und Lilli. Das Leben ist ein Abenteuer! (ab 5 J) 10:00 FR 29.04. PUPPEnKiStE – Tischlein deck dich (ab 5 J) 15:00 | MULtUM in PARVO MERinG – Georges Bizet: Carmen (Papiertheater) 19:00 | GROSSES HAUS – Von Göttern und Menschen 19:30 | ABRAXAS – Roadtrip Nr. 8: Wir sind alle Milchstraße (ab 13 J) 20:00 | SEnSEMBLE – Frau Mutter Tier 20:30 | HOFFMAnnKELLER – Playboy 20:30 SA 30.04. MULtUM in PARVO MERinG – Georges Bizet: Carmen (Papiertheater) 19:00 | StADtHALLE GERStHOFEn – Café ohne Aussicht: Eine Comedian Harmonists-Geschichte von heute 19:30 | GROSSES HAUS – Lady Macbeth von Mzensk 19:30 | BRECHtBüHnE – Endstation Sehnsucht 19:30 | SEnSEMBLE – Frau Mutter Tier 20:30 271. KUNSTAUKTION in Augsburg am 28./29. April 2016 mit LIVE-BIETEN Paar Deckeldose Meissen, Empireleuchter, Frankreich 18. Jh., um 1800, Abraham Seuter Feuervergoldet Aufsatzkommode, Barock, intarsiert Wir versteigern in dieser Auktion über 1.650 Exponate: MÖBEL - SILBER - SCHMUCK - UHREN - HOLZSKULPTUREN BRONZEN VARIA - ASIATIKA - GEMÄLDE - PORZELLANE Georg Philipp Rugendas, 1666 - 1743 Paar Jagdgemälde, Süddeutsch, 17./18. Jh. Opalbrosche mit Brillanten Hinterglasbild, Augsburg, 18. Jh., Auktion: Do. 28. April ab 16.00 Uhr Fr. 29. April ab 14.30 Uhr Maximilien Pierre Kepfer, um 1800, Paris Besichtigung: Donnerstag 21. April 14 - 18 Uhr, Freitag 22. April 10 - 18 Uhr, Samstag 23. April 10 - 18 Uhr, Sonntag 24. April 10 - 18 Uhr, Montag 25. April 10 - 18 Uhr, Dienstag 26. April 10 - 18 Uhr, Mittwoch 27. April 10 - 18 Uhr illustrierter Katalog 10,- Euro Sie finden den gesamten Katalog mit Abbildungen ab 16. April auf unserer Homepage unter www.auktionshaus-rehm.de KUNSTAUKTIONSHAUS GEORG REHM Organisations GmbH Provinostraße 50 ½ • 86153 Augsburg Tel. 0821 / 55 10 01 • Fax 0821 / 55 67 58 Internet: http://www.auktionshaus-rehm.de E-Mail: [email protected] www.a3kultur.de klassik & JaZZ 1. bis 30. April 2016 SALON 08 präsentiert Die Debatte in Deutschland Eine bundesweite Veranstaltungsreihe Foto: Christian Bleier Schicksalhaft Mehrmals spielt das Schicksal eine Rolle im Frühjahrsprogramm des Schwäbischen Jugendsinfonieorchesters. Verdis Oper » La forza del destino« trägt das Schicksal der beiden Protagonisten schon im Titel, ihre Ouvertüre hingegen ist ein abwechslungsreiches Potpourri bekannter Melodien aus der Oper. Schicksal muss es auch gewesen sein, dass Schumanns Klavierkonzert a-Moll, op. 54 überhaupt existiert: Denn wäre seine Fantasie, auf der das Klavierkonzert basiert, ein durchschlagender Erfolg gewesen, hätte er das heute so beliebte Konzert, das mit zur schwersten Klavierliteratur zählt, wahrscheinlich gar nicht komponiert. Anastasia Zorina wird hier als Solistin ihr Ausnahmetalent unter Beweis stellen. Dmitri Schostakowitschs Sinfonie Nr. 5 d-Moll, op. 47 besiegelt in ganz besonderer Weise das Schicksal eines Komponisten, der versucht sich innerhalb eines autoritären Regimes künstlerisch zu behaupten. Die traditionellen Frühjahrskonzerte des Orchesters unter der Leitung von Allan Bergius finden am 1. April in Bad Wörishofen, am 2. April in Marktoberdorf und am 3. April im Kongress am Park in Augsburg statt. www.sjso.de Anzeige: Italo-Jazz in Bobingen Am 29. April um 20 Uhr präsentiert sich der italienische Klarinettist Roberto Petroli mit seinem Trio in der Singoldhalle. Der aus Bari stammende Klarinettist und Saxofonist ist ein Weltenbummler und in vielen musikalischen Stilrichtungen zu Hause. Die Liebe zur klassischen Musik in der einen Brust, die Leidenschaft für den Jazz in der andern und natürlich Foto: Stefanie A.Verita die Sehnsucht nach der Musik aus seiner Heimat im Süden Italiens lassen unterschiedlichste musikalische Welten aufeinander prallen und die farbigsten Klangbilder entstehen. Seine Konzerte voller Überraschungen leben von der Spontanität und der Improvisation genauso wie vom präzisen Zusammenspiel und den gekonnten Klangkombinationen. www.stadt-bobingen.de Foto: Horst Ebert www.a3kultur.de Anzeige: WEINFRAGE NR. 30 An welchem bayerischen See produziert die Familie Guggenbichler ihren Walnusslikör? a) Ammersee b) Bodensee c) Chiemsee Geben Sie uns die richtige Antwort auf www.a3kultur.de und gewinnen Sie ein Weinpaket von: Medienpartner: www.a3kultur.de KLASSIK IM APRIL Gedenkkonzert: 100 Jahre Menuhin Mit einer Hommage an Yehudi Menuhin feiert der Verein Live Music Now in der Augsburger Synagoge am 1. Mai dessen 100. Geburtstag. Das 2015 gegrün- dete Symphonieorchester des Leopold-MozartZentrums spielt ein speziell auf Menuhin abgestimmtes Programm, das mit einer Uraufführung geschmückt wird – einem symphonischen Porträt mit dem Titel »Lilith« von Prof. Enjott Schneider zum Andenken des Meisters. Desweiteren erklingen die »Sinfonia concertante « von Franz Danzi mit den Solisten die Julia Hänsel (Klarinette) und Raphael Sirch (Fagott) und das von Yehudi Menuhin selbst unzähligeMale gespielte Violinkonzert op. 64 in e-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy mit der Soloviolinistin Nathalie Schmalhofer. Gekrönt wird das Programm mit einem auf dem jüdischen Gebet »Kol Nidre« basierenden gleichnamigen Werk für Violoncello (Solist: Julius Berger) und Orchester von Max Bruch. Beginn des Konzerts ist um 19:30 Uhr. www.livemusicnow.de Am 13. April in Augsburg 19 Uhr, Kresslesmühle FR 01.04. KURHAUS BAD WöRiSHOFEn – Schwäbisches Jugendsinfonieorchester 19:00 SA 02.04. HOHER DOM – Schola des Domchores: Quasimodo Geniti 18:00 | MUSiKAKADEMiE MARKtOBERDORF – Schwäbisches Jugendsinfonieorchester 19:00 | MOzARtHAUS – Stephanie Knauer & Kai Wessel: Liederabend. Von Chloris und Luise 19:00 SO 03.04. KLOStERKiRCHE St. OttLiLiEn – Ottilianer Konzerte: Lasset die Posaune erschallen 15:30 | UntERES SCHLöSSCHEn BOBinGEn – Agnieszka Trziecka & Wolfgang Kraemer: Miteinander verwoben 17:00 | KOnGRESS AM PARK – Schwäbisches Jugendsinfonieorchester 19:00 MO 04.04. KOnGRESS AM PARK – Augsburger Philharmoniker: 6. Sinfoniekonzert. Blickwinkel 20:00 Di 05.04. KOnzERtSAAL AUGSBURG – Musik für Violoncello 19:30 | KOnGRESS AM PARK – Augsburger Philharmoniker: 6. Sinfoniekonzert. Blickwinkel 20:00 Mi 06.04. UniVERSität AUGSBURG, PHiLOSOPHiSCH-SOziALWiSSEnSCHAFtLiCHE FAKULtät – Klingende Bibliothek. Kammermusik 17:00 DO 07.04. UniVERSität AUGSBURG, PHiLOSOPHiSCH-SOziALWiSSEnSCHAFtLiCHE FAKULtät – Meisterkurs Oratorium: Messiah 14:00 SA 09.04. EUKitEA DiEDORF – Gottfried Hefele: Frühlingskonzert 20:00 SO 10.04. UniVERSität AUGSBURG, PHiLOSOPHiSCH-SOziALWiSSEnSCHAFtLiCHE FAKULtät – Matinée zur Einweihung der neuen Truhenorgel des LMZ 11:00 DO 14.04. UniVERSität AUGSBURG, PHiLOSOPHiSCH-SOziALWiSSEnSCHAFtLiCHE FAKULtät – Musik für Violoncello 19:30 FR 15.04. ROKOKOSAAL – Romantisch. Benefizkonzert Steinmeyer-Orgel 19:30 SA 16.04. HOHER DOM – Schola des Domchores: Misericordia Domini 18:00 | SiSi SCHLOSS AiCHACH – Klavierkonzert 19:30 SO 17.04. MORitzKiRCHE – Sonate all’Epistola II 10:00 | BRAUEREiGAStHOF St. AFRA iM FELDE – Benefizkonzert des Kammerorchesters Friedberg 16:00 SA 23.04. HOHER DOM – Schola der Domsingknaben: Cantate Domino 18:00 SO 24.04. HOHER DOM – Domsingknaben: Missa Prima 09:00 SA 30.04. HOHER DOM – Schola der Domsingknaben: Vocem Iucunditatis 18:00 JAZZ IM APRIL SA 02.04. PARKtHEAtER – Swing Ball 20:00 | jAzzCLUB – Triosence 20:30 SO 03.04. KäLBERHALLE – 12th Street Jazz Connection 11:00 | AnnAPAM – Tatort Reloaded 20:30 MO 04.04. GALERiE KRüGGLinG – Max Meinhardt 20:00 Di 05.04. jAzzCLUB – Auxburg Jam Session 20:30 SO 10.04. BüRGERSAAL StADtBERGEn – Jazzware Company 19:00 Di 19.04. jAzzCLUB – Auxburg Jam Session 20:30 | REESEGARDEn – Nice Blue Swing: Smooth and mellow tunes 20:30 FR 22.04. PARKtHEAtER – Armin Heitz Trio 19:30 SA 23.04. PARKtHEAtER – Gonzalo Bergara Quartet & Paulus Schäfer Trio (Gypsy-Jazz) 19:30 | jAzzCLUB – Alex Goodman Trio 20:30 SO 24.04. PARKtHEAtER – Swing of France & Daniel Givone 11:00 DO 28.04. AnnAPAM – Live Jazz 20:30 Foto: Christian Menkel SAMSTAG 30.04. 20:30 DiVERSE LOCAtiOnS – Der Jazzclub Augs- burg präsentiert in Kooperation mit dem Altstadtverein die zweite Auflage der Jazzfreinacht. Hunderte Jazzfans pilgerten im vergangenen Jahr durch die Kneipen in der Innenstadt und erlebten eine nuancenreiche, quicklebendige Musiknacht. Jede Band spielt drei Sets, dazwischen ist Zeit, die Location zu wechseln. Weitere Infos: www.jazzclub-augsburg.de 09 aUsstellUNGeN & kUNstPRoJekte 1. bis 30. April 2016 es gibt ein Dahinter Gut ausgesucht Seit drei Jahren präsentiert Beate Berndt in ihrer Galerie im Fischertor immer wieder spannende Künstler aus der Region und aller Welt. Ein Interview von Jürgen Kannler Lab30-Chefin Barbara Friedrichs wählte den Artist in Residence des Projekts »Welcome in der Friedensstadt« aus. a3kultur: Frau Berndt, Sie haben vor drei Jahren eine Galerie eröffnet. Warum in Augsburg? Beate Berndt: Früher war ich beruflich viel auf Reisen. Vielleicht arbeite ich deshalb heute so gern an dem Ort, wo ich lebe. Die Geschichte mit der Galerie hat aber auch viel mit dem Ort hier zu tun, so direkt im Frauentor, das hat schon einen ganz speziellen Reiz. In diesen offenen Räumen kann ich einen wunderbaren Bogen zu den Menschen schlagen, die hier vorbeigehen, nicht nur zu denen, die mich besuchen. Das ist mir wichtig. Welche Reaktionen bemerken Sie bei den Passanten? Die Menschen mögen die Arbeiten meiner Künstler und sie bleiben deshalb gerne vor den Schaufenstern stehen. Nicht nur Fußgänger, auch die Autofahrer. Manchmal bilden sich dann kleine Staus, weil die Fahrer nicht gleich starten, wenn die Ampel auf Grün umschaltet, sondern in Gedanken noch bei unseren Bildern sind. Es ergeben sich auch immer wieder Gespräche und ich bin dann oft erstaunt, mit wie viel Begeisterung und Verständnis die Menschen hier der Kunst begegnen. Sie haben eigentlich schon ein Arbeitsleben mit einer Karriere in der Modebranche hinter sich. Was war für Sie ausschlaggebend, ein Start-up im Kunsthandel zu wagen? Alles, was ich bisher im gestalterischen Bereich mit den Stoffen, Farben und Formen ausleben konnte, wollte ich hier noch einmal in einer erweiterten Form erleben. Quasi als eine Essenz davon. Sie hätten sich auch ein weniger beschwerliches Aufgabengebiet suchen können. Ich mache immer schon gern Dinge, die mit einem gewissen Bauchgefühl zu tun haben. Da gehören die verschiedenen Herausforderungen, die einem das Leben so bietet, unbedingt dazu. Ich bin hier ganz real bei mir selbst, weil ich dieses Gespür für Menschen und ihre Kunst habe und gern auch in diesem Kontext Verantwortung übernehme. a3kultur: Wie kam es zur Zusammenarbeit? Barbara Friedrichs: Die Initiatoren haben sich für 2016 einen Künstler aus Linz im Bereich Medienkunst gewünscht und mich als Leiterin des Lab30 gefragt ob ich die Kuration übernehmen möchte. Da habe ich mich sofort an Reinhard Gupfinger erinnert. Er war 2011 beim Medienfestival Lab30 zu Gast und ich habe ihn für Augsburg geworben. Galeristin Beate Berndt vor Bildern der aktuellen Ausstellung »Zwischen den Welten«. Noch bis zum 3. April präsentiert sie Werke von Simone Distler. (Foto: Martin Kohnle) wenn Sie so wollen. Diese Herangehensweise verlangt nach Arbeiten, die den zweiten Blick fordern, Bilder, in die man sich hineinspüren muss. Es gibt immer ein Dahinter. Nicht nur Oberfläche, da ist mehr. Sie stellen vorwiegend Künstler aus, die abstrakt arbeiten. Manche Werke könnte man auch im Bereich der konkreten Kunst verorten. Wann ist bei Ihnen der Punkt erreicht, an dem Sie wissen, dass Sie mit einem Künstler oder einer Künstlerin zusammenarbeiten wollen? Immer dann, wenn ich spüre, da ist mehr, als was ich sehe. Ich muss angezogen sein – nicht nur von der Oberfläche. Oft entscheiden dann das Gespräch mit den Künstlern, ihre Haltung und ihre Positionen, ob es zu einer Zusammenarbeit kommt. Können Sie sich vorstellen, Arbeiten von Künstlern zu präsentieren, hinter denen Sie nicht zu hundert Prozent stehen können? Natürlich kann ich mir das vorstellen. Persönlichkeit braucht Platz. Wichtig ist, dass der Ansatz passt. Künstler müssen sich in der Zusammenarbeit mit ihrer Galerie frei entfalten können. Welchen Ansatz verfolgen Sie mit der Schau »meta white – a tranquil force« von Udo Rutschmann, die demnächst hier zu sehen sein wird? Das ist im Grunde genommen eine Weiterführung der bisher eingeschlagenen Linie, die ich mit der Galerie verfolge. Udo Rutschmanns Arbeiten mit Materialen wie Wachs, Gips und Ton, aber auch seine hervorragenden Zeichnungen stehen exemplarisch für dieses Konzept. Barbara Friedrichs ist Lab30-Festivalleiterin und Popkulturbeauftragte im Kulturamt der Stadt Augsburg. Welche Parallelen erkennen Sie zwischen Kunst und Mode? Beide Bereiche unterliegen in ihrer Wahrnehmung und Bewertung mit Sicherheit einem gewissen Zeitgeist und seinen Strömungen. Gegenwärtig läuft mit Simone Distlers Schau »Zwischen den Welten« Ihre zwölfte Ausstellung. Dabei handelt es sich um eine verhältnismäßig junge Künstlerin, die gerade erst ihren Abschluss an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle in Sachsen-Anhalt gemacht hat. Ihr bisheriges Programm listet renommierte Namen wie Bernd Rummert, Heinrich Glas oder Celia Mendoza. Liegt Ihrer Ausstellungsplanung ein bestimmtes Konzept zugrunde? Bei der Programmplanung spielt Intuition eine wichtige Rolle. Mich faszinieren in der Kunst eher stille Räume und leise Töne, wie ich sie zum Beispiel mit Celia Mendoza umsetzen konnte. Mit ihr fing eigentlich alles an und wurde mehr und mehr zum tragenden Inhalt und Thema der Galerie. Ich präsentiere gern nach innen Gekehrtes mit einer sensiblen Tiefe, Entschleunigtes, Warum ist Reinhard Gupfinger eine gute Wahl? Er bewegt sich souverän zwischen bildender Kunst und Klangkunst und arbeitet mit hoch entwickelten Soundtechniken. Als Forscher befasst er sich mit dem Einfluss von Schall auf den Menschen. Reinhard bringt Expertise mit, hat dennoch einen frischen Blick und geht mit einer hohen Sensibilität an Themen heran. Damit ist er der Richtige für eine »Utopie des Friedens«, dem Thema des AiR-Projekts. Woran arbeitet der Künstler in Augsburg? Er visualisiert Klänge, die in Gotteshäusern zu hören sind. Er übersetzt die Schallwellen von Predigten verschiedener Glaubensgemeinschaften in ein Relief. Dabei ist nicht der ideale Sound wichtig, sondern der Eindruck, der beim menschlichen Gehör entsteht. In einer Ausstellung wird ab September alles gleichberechtigt nebeneinander präsentiert. »AiR Linz« ist Teil des Friedensfestes, das sich in diesem Jahr mit dem Thema »Mut« auseinandersetzt. Welche Verbindung gibt es zu der Arbeit von Reinhard Gupfinger? Die Frage nach Verständigung zwischen den Religionen ist hochaktuell. Wir alle müssen den Blick weiten und die Gleichwertigkeit aller Glaubensrichtungen anerkennen. Das verlangt insbesondere von den beteiligten Partnern einiges an Mut. Unter dem Titel »meta white – a tranquil force« zeigt Udo Rutschmann seine »Incubatoren«. Vernissage: 12. April, 19:30 Uhr 28. April 2016, 19 Uhr Organische Elektronik – Licht und Strom aus Kunststoffen Prof. Dr. Wolfgang Brütting (Experimentalphysik) 7. Juli 2016, 19 Uhr Von Schwierigkeiten und erstaunlichen Entdeckungen beim Ordnen von Verhältnissen Dr. Renate Motzer (Didaktik der Mathematik) 20. Oktober 2016, 19 Uhr Magnetismus – Anziehend! Und Abstoßend. Dr. Anton Jesche (Experimentalphysik) 24. November 2016, 19 Uhr Der verflixte Mond Prof. Dr. Urs Frauenfelder (Analysis und Geometrie) Die Fragen stellte Susanne Thoma. www.welcome-in-der-friedensstadt.de VORTRAGSREIHE Faszination Mathematik Physik Ort aller Vorträge: Zeughaus Augsburg, Reichlesaal 116 Zeugplatz 4, 86150 Augsburg Veranstaltet von: Institut für Mathematik und Institut für Physik, Universität Augsburg www.a3kultur.de aUsstellUNGeN & kUNstPRoJekte a3kultur: Herr Elsen, im April zeigen Sie in der Neuen Galerie im Höhmannhaus Martin Kargrubers Schau »Gebäude« mit Holzskulpturen und Zeichnungen (bis 3. April), bevor ab dem 22. April unter dem Titel »The Yousef-Abad-Project« Arbeiten der in Israel lebenden Medienkünstlerin Elham Rokni zu sehen sind. Wenige Tage vorher startet am 15. April im H2 die Ausstellung »Rompeflasche« mit Gegenwartskunst aus Ecuador, während in den Kabinetträumen des H2 noch bis zum 8. Mai neue Zeichnungen des Madrilenen Secundino Hernández präsentiert werden. Verfolgen Sie mit diesem ausdrücklich internationalen Ansatz ein verändertes Konzept in Ihren Häusern? thomas Elsen: Natürlich pflegen wir auch zu zahlreichen internationalen Künstlern gute Kontakte. Einer solchen Bündelung, wie wir sie nun im April erleben, liegt aber kein Kalkül zugrunde. Bei manchen Entscheidungen, wann genau welche Termine eingebucht werden, spielen letztendlich sehr viele Faktoren eine Rolle. auswärtige angelegenheiten Die Abteilung für Gegenwartskunst der Kunstsammlungen und Museen Augsburg steuert mit der gemeinsam mit dem Projektpartner CAC (Centro de Arte Contemporáneo) in Quito konzipierten Ausstellung »Rompeflasche« auf den Höhepunkt der diesjährigen Saison zu, in der einmal mehr internationale Kunst den Ton angibt. Ein Gespräch mit Thomas Elsen, dem Leiter von H2 und Höhmannhaus. Von Jürgen Kannler Was hat es mit dem Ausstellungsprojekt »Rompeflasche« auf sich? Das für mich wirklich Neue und extrem Spannende an der Konzeption ist die Idee, Vorschläge von Künstlern aus Ecuador ohne deren physische Anwesenheit in Augsburg zu realisieren. Erst in diesem Schaffensprozess, den im Prinzip Treuhänder hier vor Ort umsetzen, wird letztendlich ermittelt, wie sich die eingereichten Projekten darstellen. »Rompeflasche« spielt also mit der Idee der Flaschenpost. Wer an die Informationen will, muss bereit sein, die Flasche zu zerschlagen. materialisieren müsste. Solch ein Prinzip birgt viel Überraschungspotenzial. Sie wollen das Konzept in beide Richtungen umsetzen? Genau. Erst kommt die zeitgenössische Kunst aus Ecuador ins H2 und im Gegenzug wird deutsche Gegenwartskunst in Quito materialisiert. Natürlich gibt es bei einem Projekt dieser Art auch keine Kuratoren, die eine konkrete Arbeit aussuchen. Eine solche Arbeit existiert ja noch gar nicht. Stattdessen gilt es eine Ausschreibung, die sich direkt an etwa zwölf Künstler wendet. So ein Verfahren hat es meines Wissen noch nie gegeben. Das wird extrem spannend. 23. APRIL BIS 17. JULI 2016 Die Connection Augsburg – Südamerika hat Tradition. Im Schaezlerpalais sind gegenwärtig Arbeiten des Augsburger Malers Moritz Rugendas zu sehen, der im heute vielleicht noch von uns fremden Gesellschaften und Regionen im Kopf haben, langsam, aber sicher verschwinden. Höhmannhaus, H2 und die dortigen Kabinetträume – an allen Ihnen zur Verfügung stehenden Kunstorten setzen Sie auf den Blick über den Tellerrand. Fragen wir im Umkehrschluss: Wie relevant oder gefragt sind Positionen von Künstlern aus unserer Region außerhalb der heimischen Galeriewände? Da gibt es durchaus einige, wenn ich allein an die Künstler denke, mit denen ich selbst schon gearbeitet habe: Benjamin Appel, der Greif, Karen Irmer, Christofer Kochs, lab binaer, Natalija Ribovic etwa. Oder Leute wie Martin Eder, Andy Heller oder Volker Lang, die schon lange in Berlin und Hamburg erfolgreich sind. Sie alle erfahren überregionale, zum Teil internationale Wahrnehmung, und das zu Recht. Bis zum 8. Mai ist in den H2-Kabinetträumen Secundino Hernández mit seinen großformatigen Zeichnungen zu Gast. Diese Schau wurde nicht von Ihnen, sondern von der GfG, der Gesellschaft für Gegenwartskunst, organisiert. Genau. Das ist die erste Ausstellungskooperation mit der GfG, und sie erfolgte auf Vorschlag von Stefan Schrammel. Allerdings können wir trotzdem auf eine lange und bisher sehr gute Zusammenarbeit zurückblicken. Schließlich betreut die GfG auch die Artothek, die im H2 beheimatet ist und in der sich jedermann Kunst für die eigenen vier Wände für eine gewisse Zeit ausleihen kann. Die Stadt hat ein Ausstellungsrecht im Kunstverein, der BBK ist zu Gast im Schaezlerpalais und im H2 – die Liste der Untermieter im Galerie- und Ausstellungsbereich ließe sich fortsetzen, wobei diese Praxis gelegentlich nicht ganz ohne Nebengeräusche abläuft. Wie wichtig sind solche Kooperationen? Die Konzepte des BBK und der GfG passen ganz gut in unser Profil. Ererbte Kooperationsgrundlagen können allerdings durchaus schwierig sein, müssen es aber nicht. Solange die Themen in das Gesamtkonzept der jeweiligen Häuser passen, ist dagegen wenig einzuwenden. Auch für die Besucher kann das sehr spannend sein und damit wiederum für die Veranstalter einen Mehrwert haben. Letztendlich lernt man aus jedem künstlerischen Vorschlag neu dazu. Japanisch-israelische Dekonstruktionskunst im tim Kleidung wird nicht aus einem Stück gefertigt. Die Kunst, für jeden erdenklichen Anlass die passende Garderobe zu produzieren, ist eine altehrwürdige und beruht ganz wesentlich auf dem Wissen, die Dinge miteinander zu verweben. Immer wieder eindrucksvoll wird diese Technik in diversen Entwicklungsstufen im Maschinenpark des Staatlichen Textil- und Industriemuseums Augsburg (tim) vermittelt. Das Haus im ehemaligen Textilviertel der Stadt hat es in den knapp sechs Jahren seines Bestehens durch innovative, oft noch mit einem Hauch Poesie veredelte Ausstellungskonzepte verstanden, sich ein hervorragendes internationales Ansehen zu erarbeiten. Auch in der gegenwärtigen Phase der Neupositionierung, die Museumsleiter Karl Borromäus Murr zum fünften Geburtstag ausgerufen hatte, entwickelt das Haus Ausstellungsformate, denen die Grenzen von Textil- und Industriekultur zu engmaschig sind und mit denen die Kuratoren ebenso mutig wie bedacht in die Bereiche der Gegenwartskunst vordringen. Gemeinsam mit Barbara Kolb und seinen Kollegen vom TextilWerk Bocholt entwickelte Murr zum Saisonauftakt 2016 die Schau »Textile Erinnerungen«. Mit einem gewissen Wagemut konnten mit der japanischen Künstlerin Kaoru Hirano und ihrer israelischen Kollegin Gali Cnaani zwei Künstlerinnen dafür begeistert werden, im tim eine gemeinsame Ausstellung zu verwirklichen, ohne sich vorher auch nur einmal gesehen zu haben. Das Experiment glückte, obwohl oder gerade weil beide unabhängig voneinander an der Entwicklung von Konzepten zur Dekonstruktion textiler Vergangenheiten Gefallen fanden. Vereinfacht ausgedrückt könnte man sagen, die wesentliche Arbeit der beiden besteht im Auftrennen von getragener Kleidung. Das dies weit mehr sein kann, als unbedacht am Wollfaden eines Strickpullovers zu ziehen, ist eigentlich klar. Doch wie komplex die technischen Strukturen unserer Kleidung wirklich sind und welche umwerfende Wirkung ihre Auflösung auf den Besucher dieser Ausstellung haben kann, ist dann doch mehr als verblüffend. ma x imilian museum www.a3kultur.de 19. Jahrhundert die europäische Sicht auf Südamerika ganz entscheidend geprägt hat und in Lateinamerika nach wie vor größte Wertschätzung genießt. Ist es an der Zeit für eine Renaissance dieser Verbindung? Bei dieser Art von Austausch spielt Neugierde nach wie vor eine entscheidende Rolle. Allerdings haben sich in den letzten Jahren die Ausgangspositionen entscheidend verändert. Der Informationsstand, auf den Künstler zurückgreifen können, ist heute weitgehend gleich, egal ob sie in Asien, Europa, Afrika oder in Südamerika arbeiten. Es gibt keine Weltregion mehr, die sich in irgendeiner Form »unterbelichtet« präsentiert, was das Informationsniveau angeht. Jeder kann seine Standpunkte einbringen, und sie werden wahrgenommen. Der Austausch interessierter Leute funktioniert in Echtzeit. Das hat auch zur Folge, dass die klischeehaften Bilder, die wir 10 fadenhaft FORMEN UND GESTALTEN DER KÜNSTLER FRIEDRICH BRENNER Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit? Über verschiedene Ausstellungen von Carolina Pérez Pallares und Benjamin Appel, die unabhängig voneinander im H2 und im Höhmannhaus zu sehen waren, entstand langsam eine Vernetzung nach Quito und zum CAC. Beide Künstler sind in Ecuador aufgewachsen und pflegen sowohl dort als auch hier in Deutschland Kontakte zu Künstlerkollegen, Galerien und Museen. Irgendwann reifte bei uns der Entschluss, ernsthaft an einem Austauschprojekt in Sachen Kunst zu arbeiten, allerdings hatten wir zu Beginn noch keine Vorstellung, wie wir an das Thema herangehen sollten. Eine gängige Sammelausstellung sollte es aus verschiedenen Gründen nicht werden. Irgendwann hielt dann die Idee Einzug, dass sich die Kunst vor Ort 1. bis 30. April 2016 So werden aus roten Turnschuhen Blut weinende Sneakers, aus Großmutters Negligé ein Zirkuszelt aus Spinnweben und der ordinäre Hemdsärmel entpuppt in Hundertschaften die Varianten seiner Persönlichkeitsstruktur. (Jürgen Kannler) »Textile Erinnerungen« erscheint mir ein sehr passender Titel für diese so locker-verspielt daherkommende wie konzeptionell gefestigte Ausstellung. Zu sehen ist sie bis zum 8. Mai im tim, anschließend im TextilWerk Bocholt. www.timbayern.de 11 fest der Porträtmalerei 1. bis 30. April 2016 aUsstellUNGeN & kUNstPRoJekte Die Kunstsammlungen und Museen Augsburg präsentieren die Sonderausstellung »›Mut, liebe Julie!‹ – Moritz Rugendas und die Malerin Julie Hagen Schwarz« das Stadtmuseum Kaufbeuren noch bis zum 3. Juli die Foto-Ausstellung »Vom Wegmüssen und Ankommen« – ein Projekt der Bielefelder Fotografin Hermine Oberück und der Mindener Kulturmanagerin Gertraud Strohm-Katzer. Anhand von Porträtfotos und Texten werden die Geschichten, Erfahrungen und Eindrücke einzelner Migranten erzählt, die in Deutschland angekommen sind. www.stadtmuseum-kaufbeuren.de +++ Schon zum vierten Mal ist in der Galerie Extrawurst eine zur Tradition gewordene Ausstellung zu sehen: Von 9. April bis 8. Mai zeigen 14 Künstler eine im wahrsten Sinne des Wortes vielgestaltige Auswahl an Aktzeichnungen, die im Laufe eines Jahres während der wöchentlichen Aktzeichenabende im AnnapamKeller Hempels entstanden sind. Geleitet wird der Kurs von dem Augsburger Künstler Karl Meyer, der für die Dauer der Ausstellung jeden Sonntag ab 15 Uhr den Besuchern Interessantes über die verschiedenen Werke und ihre Schöpfer erzählen wird. Die Vernissage findet am 9. April ab 20 Uhr statt. www.galerie-extrawurst.de +++ Es gibt wieder Buntes zu entdecken im Kulturpark-Frühling an der Sommestraße 38/40 – und diesmal auch im Kulturhaus Abraxas. In zahlreichen kreativen Werkstätten findet man Malerei, Kunsthandwerk, Textiles, Skulptur, Grafik, Fotografie, Text, Schmuck, Zeichnung, Video und noch vieles mehr. Die Ateliers öffnen am 16. April von 16 bis 22 Uhr und am 17. April von 11 bis 18 Uhr. Ein besonderes Highlight bietet die Eröffnung der Ausstellung »jahrgang 1943« am 17. April um 11 Uhr in der BBK-Galerie im Abraxas. www.kulturparkwest.de +++ Im Rahmen der Ausstellungsreihe »Wechselspiel – Spielwechsel« präsentiert der Kunstverein Julie Hagen Schwarz – Italienisches Mädchen, ohne Datum, Öl auf Leinwand, Privatbesitz von Irmgard von Lehsten. (Foto: Andreas Brücklmair) Künstlerfreundschaften sind ein ergiebiges Thema in der Kunstgeschichte. Die neue Ausstellung, die ihre Pforten im zweiten Stock des Schaezlerpalais und im Grafischen Kabinett eröffnet hat, erzählt über die Freundschaft, die Augsburgs berühmten Sohn Moritz Rugendas und die russische Malerin Julie Hagen Schwarz verband. Als russische Malerin kann man Letztere dabei jedoch nur bedingt bezeichnen. Freilich gehörte ihre Heimatstadt Dorpat (heute: Tartu, Estland), wo sie 1824 geboren wurde, seit 1721 zum russischen Zarenreich, sie war aber auch Teil des deutschen Kulturraums. Wie fast alle Städte der baltischen Südküste war sie Hansestadt. Auch die dortige 1802 gegründete Universität war deutschsprachig. Den ersten Unterricht erhielt Julie von ihrem Vater, dem Maler August Matthias Hagen, ihre weitere Ausbildung erfolgte seit 1846 in Dresden und seit 1848 in München. Dass von 1851 bis 1854 dank eines Stipendiums des Zaren Nikolaus I. drei Jahre in Rom folgten und dass sie 1858 zum Mitglied der Petersburger Kunstakademie ernannt wurde, änderte an ihrer Zugehörigkeit zur deutschen Malschule nichts. Schon allein ihre Immatrikulierung in Dresden bestätigt, dass sie ein großes Talent für die Malerei hatte. Eine Frau konnte zu jener Zeit – im Unterschied zu den heutigen Verhältnissen – ein solches Studium nur bei großer Begabung aufnehmen. Ihr Erfolg erlaubte es ihr, die Ausbildung in München, wo ihr Onkel lebte, fortzusetzen. Dort studierte sie beim Genremaler Moritz Rugendas, der ihr Mentor wurde und mit dem sie eine Freundschaft verband. Eigentlich sind die Beziehungen von Künstlern untereinander, besonders der beiden Geschlechter, immer ein heikles Thema für das Publikum und für den Klatsch und Tratsch – werfen Sie nur einen Blick in Hochglanzmagazine. Hier liegt jedoch ein anderer Fall vor. Rugendas unterrichtete die junge Malerin nicht nur, wie es für einen Mentor üblich ist, er fragte sie auch in verschiedenen künstlerischen Angelegenheiten um Rat. Noch lange Zeit nach Julies Studium standen sie in Briefwechsel. Dies ist im zweiten Teil der Ausstellung, im Grafischen Kabinett, reichlich mit Dokumenten belegt. +++ In Kooperation mit dem Isergebirgs Museum Neugablonz und parallel zur Schau »70 Jahre Neugablonz. Ein fotografischer Streifzug« zeigt Die Ausstellung »Mut, liebe Julie!« zeigt viele Bilder, nicht nur von Moritz Rugendas und Julie Hagen Schwarz, sondern auch von ihren Lehrern und ihrer künstlerischen Umgebung. Die Schau gestaltet sich als ein Fest der akademischen Malerei dieser Periode und die Bilder harmonieren sehr gut mit den Räumen des Schaezlerpalais. Die zahlreichen ausgestellten Porträts sind von Künstlerinnen und Künstlern in vergleichbarer Maltechnik geschaffen und gründen auf ein und derselben Malschule. Sie verdeutlichen aber auch eine Besonderheit. Damalige Porträts sollten natürlich die Gesichtszüge der porträtierten Person wiedergeben, zeigten aber in erster Linie eine Person in ihrer gesellschaftlichen Position. Mit dem Schmuck, der dem gesellschaftlichen Stand entsprach, oder mit einem Kaschmirschal, der damals mehr als ein Haus kostete. Der Gesichtsausdruck auf den von männlichen Künstlern geschaffenen Porträts ist neutral, wie bei heutigen Passfotos. Bei den von Künstlerinnen geschaffenen Porträts ist er jedoch deutlich emotionaler. Frauen sind wesentlich emotionaler als Männer, wie ich meine – das war schon damals bekannt, ist bis heute so und wird wahrscheinlich ewig so bleiben. Sie können diese schönen Bilder und interessanten Dokumente noch bis zum 5. Juni bewundern. (Iacov Grinberg) www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de Anzeige: Aichach im Köglturm (Hinterm Turm 4, 86551 Aichach) eine weitere Position zeitgenössischer Kunst: Vom 3. bis 24. April ist die Ausstellung »endlos begrenzt« von Ursula Geggerle-Lingg zu sehen. In ihren klaren, abstrakten Bildern, Objekten und Skulpturen beschäftigt sich die Wertinger Künstlerin mit dem Verhältnis zwischen Fläche und Raum. www.kunstvereinaichach.de +++ tomomi Morishima beschäftigt sich mit klassischen künstlerischen Themen wie Landschaft, Figur und Porträt. Die Gegenstände und Figuren in seinen Bildern verwendet er wie Elemente, die das Bild konstruieren. Noch bis zum 16. April sind Morishimas Papierarbeiten und Malereien in der Ecke Galerie zu bestaunen. www.eckegalerie.de +++ Bislang haben sich 16 Künstlerinnen und Künstler aus der Region – alles hauptberuflich arbeitende Illustratoren – im netzwerk illustratoren Augsburg organisiert. Das Ziel der Gruppe ist es, ihr vielseitiges Schaffen einem breiteren Publikum vorzustellen und Kooperationen auf lokaler Ebene anzustoßen. Zu diesem Zweck lädt sie regelmäßig zu offenen Treffen ein, es werden Ausstellungen organisiert, sowie Workshops und Symposien veranstaltet. Die Illustratoren Augsburg treffen sich einmal im Quartal zu einem offenen Stammtisch, Details werden rechtzeitig auf der Webseite bekanntgegeben. Dazu sind alle professionell arbeitenden Illustratoren eingeladen. www.illustratorenaugsburg.de +++ Das Auktionshaus Rehm lädt am 28. und 29. April zur 271. Kunstauktion. Besichtigungen der Exponate sind vom 21. bis 27. April möglich. Den Katalog mit allen Highlights gibt es zeitnah unter: www.auktionshaus-rehm.de +++ AUSSTELLUNGEN IM APRIL ABRAXAS – Frauke Wichmann: 5-Minuten-Portraits aus dem Kulturpark West / 01.–30.04. // Loop 30: 30 Fires // BBK Schwaben Nord & Augsburg: Jahrgang 43 / ab 17.04. | ARCHitEKtUR(Klanginstallation) / bis 30.04. MUSEUM – Werkschau Hans Engel / ab 23.04. | CLAUDiA WEiL GALERiE FRiEDBERG – Ulrike Dornis: Arabeske / | DiözESAnMUSEUM St. AFRA – Die sieben Todsünden / bis 08.05. | ECKE GALERiE – Masala 6 / bis bis 13.05. | EDWin SCHARFF MUSEUM nEU-ULM – Bittersüße Zeiten. Barock 16.04. // Tomomi Morishima / bis 16.04. | GALERiE BEAtE BERnDt – Simone Distler: Zwischen den Welten / bis 05.04. und Gegenwart / bis 22.05. | GALERiE EXtRAWURSt – Aktzeichnungen 2016 / ab 09.04. | GALERiE nOAH – Marie Caroline Knoth, Oskar Rink / bis 17.04. // Otto Piene / ab 22.04. | GALERiE SüSSKinD – Christine Steiner: Mäzionäre / bis 30.04. | GEzz! | GLASPALASt – Neue Welten. Auf der Flucht / bis FRiEDBERG – Karin Fleischner: Mixed Media / 15.–30.04. 30.06. | GRAFiSCHES KABinEtt – Moritz Rugendas, Julie Hagen Schwarz: Mut, liebe Julie! / bis 15.06. | H2 – Secundino Hernández: Neue Zeichnungen / bis 08.05. | HAMMERSCHMiEDE nAiCHEn – Landlerisch / ab 24.04. | HöHMAnnHAUS – Martin Kargruber: Gebäude / bis 03.04. | KöGLtURM AiCHACH – Ursula Geggerle-Lingg: Endlos begrenzt / 03.–24.04. | KünStLERHAUS MARKtOBERDORF – Dieter Krieg: Bügeln ist nichts für Hausfrau| KUnStHALLE WEiSHAUPt ULM – Flavin, Kowanz, Morellet, Nannucci, Sonnier u.a.: Spot an! en / bis 08.05. | KUnStHAUS KAUFBEUREn – Luther reicht nicht. Künstlerische Impressionen zur Lichtkunst / bis 10.04. | KUnStWERK FRiEDBERG – Meine liebste Ecke zu Hause / bis 10.04. | ständigen Reform / bis 22.05. MAXiMiLiAnMUSEUM – Wunderkammer. Reichsstädtische Erinnerungen / bis Sept. | MUSEUM & GALFoto: Friedrich Brenner ERiE SCHWABMünCHEn – Schwabmünchen sammelt / bis 30.04. | MUSEUM iM PFLEGSCHLOSS SCHROBEnHAUSEn – Extrem Bayerisch / ab 20.04. | MUSEUM KULtURLAnD RiES MAiHinGEn – Leben nach Luther. Eine Kulturgeschichte des evangelischen | RAtHAUS BOBinGEn – Pfarrhauses / bis 29.05. Eun-Ja Koo: Drei Geschichten / bis 30.09. | RAtHAUS nEUSäSS – Jan Walter Junghanss: Hamburg-Berlin 2001–2004 (Fotografien) / bis 14.04. | SCHAEzLERPALAiS – Hermann Hugo Neithold: Ein Kaufmann als Kunstfreund / bis 05.06. // Moritz Rugendas, Julie Hagen Schwarz: Mut, liebe Julie! / bis 15.06. | SCHLOSS HöCHStäDt – Heimatfront Kinderzimmer / ab 01.04. | | StAAtSSPACE 2B – Alex Höchstetter / bis 07.04. GALERiE MODERnE KUnSt – Aufruhr in Augsburg. Deutsche Malerei der 1960er bis 1980er Jahre / bis 16.10. | StADtMUSEUM AiCHACH – Unruhige Zeiten. ab SAMSTAG 23.04. Aichach und die napoleonischen Kriege / bis 17.04. | StADtMUSEUM KAUFBEUREn – Vom Wegmüssen MAXiMiLiAnMUSEUM – Die Ausstellung »Formen und Gestalten« stellt den Künstler Fried| St. jAKOB FRiEDund Ankommen / bis 01.07. rich Brenner in den Fokus. Der 1939 in Augs| BERG – Brigitte Kronschnabl: Mi Shu / bis 30.06. burg geborene Medailleur zählt zu den Großen tiM – Kaoru Hirano & Gali Cnaani: Textile Erinnerunseines Fachs. Viele seiner prägnanten Entwürgen / bis 08.05. | UntERES SCHLöSSCHEn BOBinGEn fe für Münzen und Medaillen wurden preisge– Dorothea Reese-Heim: …wenn sich Kreise finden (Texkrönt. Ebenso ausdrucksstark und unverwech| VOLKSKUnDEMUSEUM tilkunst) / ab 29.04. selbar sind seine bildhauerischen Arbeiten OBERSCHönEnFELD – Gabriele Fischer, Agnes Keil, – Skulpturen, Bronzen und Reliefs. Vor allem Christiane Osann: Evas Töchter / bis 10.04. // Do it yourletztere – wenig bekannte Schöpfungen – bilself – Mach’s doch selber! / bis 09.10. // Do it yourself. den den Schwerpunkt der Ausstellung. Künstlerische Reflexionen / ab 22.04. www.a3kultur.de kaBaRett 1. bis 30. April 2016 12 Großmaul Musikalisch, radikal und ausgesprochen groovy: Am 13. April kommt Serdar Somuncu mit seiner Funkband The Politics in den Spectrum Club Foto: Michael Palm Serdar Somuncu gilt als einer der deutschsprachigen Kabarettisten mit dem größten Maul, aber auch als seriöser Gast in Polit-Talkshows. Am 13. April gastiert das Allroundtalent mit seiner Funkband The Politics im Spectrum. Er ist der Mann, den man an einem Abend auf der Kabarettbühne einer unserer humorvollen Großstädte sieht, und am nächsten Tag, wenn man abends die Glotze einschaltet, sitzt er bei Anne Will oder Maybrit Illner mit Politikern in der Runde und gibt seine Statements zur Radikalisierung von jungen Muslimen oder der AfD ab. Serdar Somuncu hat eine Haltung, eine Meinung und was das Wichtigste für einen Kabarettisten seines Kalibers ist: Er hat Wissen. Über Gesellschaftliches und Politisches, über Vergangenes und Gegenwärtiges. Einen witzigen, intellektuellen Volksvertreter könnte man ihn nennen, dessen Humor in einer ständigen Wechselwirkung mit seiner überzeugenden Ernsthaftigkeit steht. Sechs Jahre lang tourte er mit Polizeischutz durch Deutschland und Europa, las in dieser Zeit aus »Mein Kampf«, parodierte und kommentierte, machte sich viele Feinde in rechten, aber auch linken Szenen. Im Gegenzug festigte er dadurch seinen Status als angstloser Künstler, der seine künstlerische Freiheit als eines der obersten Gebote in seinem Schaffen sieht, und erarbeitete sich somit in den letzten Jahren eine große Fangemeinde. Aber nicht nur die politischen, auch die alltäglichen, volksnahen Themen hat Somuncu drauf. In seinen regelmäßigen Auftritten in TV-Shows (seit 2015 hat er seine eigene: »So! Muncu« auf n-tv) erntet er immer wieder den verdienten Applaus und verursacht herzliche Lachanfälle bei den selbstironischen und amüsierten, kritischen Zuhörern. Dass die zurückgebliebenen Glatzen oder die sich von ihm ertappt und verarscht Gefühlten ihn nicht mögen, ist klar, zeigt aber auch nur, dass er seine Arbeit richtig macht. gEDEnKKonZERt ZUM 100. GEBURTSTAG Von YEHUDi MEnUHin LiVE YEHUDI MUSiC MENUHIN noW Sonntag, 1. Mai 2016 19 Uhr Synagoge, Einlass 18 Uhr Halderstr. 6-8, 86150 Augsburg Kartenpreise: 35 EUR / 15 EUR (Erm. für Studierende & Schüler) Kartenvorverkauf: Vor Ort bei Sabine Wünsch Maximilianstraße 59, 86150 Augsburg Tel.: 0821 / 450 416 11 Email: [email protected] www.a3kultur.de Der 47-Jährige ist nicht nur Komiker, Schauspieler, Regisseur, Autor oder politischer Diskussionspartner. Er ist auch Musiker. Kein Autodidakt, sondern ein Studierter, der seine Lehrjahre von 1984 bis 1992 am Konservatorium in Maastricht und an der Staatlichen Hochschule für Musik in Wuppertal verbracht hat. Und genau diese musikalische Leidenschaft hat er mit in sein Programm »Sexy Revolution & The Politics« gepackt. Somuncu als Bandleader, gemeinsam mit vier weiteren Musikern funky und groovy auf der Bühne. Mag für manch einen ungewohnt klingen. Aber keine Sorge, denn der von ihm gewohnte Sarkasmus und Spott kommt in dieser Show nicht zu kurz, sondern wurde hier lediglich in eine musikalische Form gebracht. Mit diesem Konzertprogramm kommt Serdar Somuncu am 13. April in den Spectrum Club. Einlass ist um 19 Uhr und Showtime um 20 Uhr. Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Sollte einer der Augsburger Somuncu-Hardcorefans oder -Interessierten an diesem Abend leider nicht können – kein Problem. Bereits diesen Herbst begibt sich Somuncu als »Hassias« nochmals in die Fuggerstadt (am 14. Oktober in den Kongress am Park). Dann allerdings ohne Band, sondern mit seinem erfolgreichen Kabarettprogramm »H2 Universe – Die Machtergreifung«. (Julian Stech) www.somuncu.de www.spectrum-club.de KABARETT & KLEINKUNST IM APRIL FR 01.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 | KULtUR-StADL WöRLESCHWAnG – Wiggerl: Leb’n und Leb’n lass’n 20:00 SA 02.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 SO 03.04. PARKtHEAtER – Sybille Bullatschek: Pflege lieber ungewöhnlich! 19:30 Di 05.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 Mi 06.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 DO 07.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 | BUCHHAnDLUnG SCHMiD SCHWABMünCHEn – Les Derhosn: Nach uns die Zukunft 20:00 FR 08.04. StADtHALLE GERStHOFEn – Enissa Amani: Zwischen Chanel und Che Guevara 19:00 | PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 SA 09.04. StADtHALLE GERStHOFEn – Herr und Frau Braun: Heimatkunde! 19:30 | PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 | SinGOLDHALLE BOBinGEn – Lisa Fitz: Weltmeisterinnen. Gewonnen wird im Kopf 20:00 Di 12.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 Mi 13.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 | SPECtRUM – Serdar Somuncu: Sexy Revolution And The Politics 20:00 | KOnGRESS AM PARK – Günter Grünwald: Deppenmagnet 20:00 DO 14.04. StADtHALLE GERStHOFEn – Luise Kinseher: Ruhe bewahren 19:30 | PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 FR 15.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 SA 16.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 | PFARRzEntRUM St. MiCHAEL AiCHACH – Herr und Frau Braun: Heimatkunde! 20:00 | KOnGRESS AM PARK – Bodo Wartke: Was, wenn doch? 20:00 | PROVinO CLUB – Status Zwo Party 22:30 MO 18.04. PARKtHEAtER – Bernhard Hoecker: So liegen Sie richtig falsch 19:30 Di 19.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 Mi 20.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 | SEnSEMBLE tHEAtER – Scheinzeit. Kabarett und Dialog über Geld 19:30 DO 21.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 | StADtHALLE GERStHOFEn – Thorsten Sträter: Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben 19:30 FR 22.04. StADtHALLE GERStHOFEn – Die Wirtshausmusikanten (Volksmusik) 19:30 | PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 | KOnGRESS AM PARK – Dieter Nuhr: Nur Nuhr 20:00 SA 23.04. HOFFMAnnKELLER – Fast food theater: Best of Life 19:30 | PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 SO 24.04. ABRAXAS – Comedy Lounge mit Michi Marchner: Nur live ist echt! 19:30 | SPECtRUM – Füenf: Bock Drauf! 20:00 Di 26.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 Mi 27.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 DO 28.04. StADtHALLE GERStHOFEn – Stefan Kröll: Projekt Minga 19:30 | PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 FR 29.04. PARKtHEAtER – Chris Boettcher: Schluss mit frustig! 19:30 | PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 | PFARRzEntRUM St. MiCHAEL AiCHACH – Simon Pearce: Allein unter Schwarzen 20:00 SA 30.04. PUPPEnKiStE – Kabarett 2016 19:30 | SCHLOSS BLUMEntHAL – Offene Bühne 20:00 13 WasseR 1. bis 30. April 2016 wunderbare Beispiele für die antike Nutzung der Wasserkraft in Augsburg. Wie schon erwähnt, Sie haben über 40 Wasserwerke für Ihr neues Buch porträtiert. Einige davon sind in privater Hand. Was sind das für Menschen, die über eigene Wasserwerke verfügen? Haben die eine andere Beziehung zum Wasser oder eine andere Wahrnehmung? Das darf man wohl nicht zu romantisch sehen. Ich würde sagen, ihre Beziehung hängt weniger mit der Natur zusammen als mit der Nutzung der Ressource Wasser. Das Wasser ist da, und wenn jemand eine alte Mühle kauft, soll sich das rechnen. Was man auf alle Fälle sagen kann, ist, dass diese Menschen wissen, welches Potenzial im Wasser steckt. Schwingt da auch so etwas wie Stolz mit, wenn man seine eigene Wasserkraft nutzen kann? Die nutzt niemand selber. Der Strom wird in der Regel eingespeist, weil das mehr Geld bringt. Der stadthistoriker Franz Häußler ist ein Mann von beeindruckender Bescheidenheit. Viele Tausend Bilddokumente, ohne die die Geschichte unserer Region nicht so zu erzählen wäre, wie wir sie kennen, hütet der leidenschaftliche Historiker in seiner Sammlung. Ein Besuch von Jürgen Kannler a3kultur: Herr Häußler, Sie haben Ihren beruflichen Werdegang als Schriftsetzer begonnen, heute genießen Sie als Stadthistoriker und Publizist eine Wertschätzung, von der viele Akademiker nur träumen können. Welchen Anspruch stellen Sie selbst an Ihre Arbeit? Franz Häußler: Im Mittelpunkt allen Schaffens sollte immer der Nutzer stehen. Er muss ohne jegliche Sach- oder Fachkenntnis mit dem Ergebnis meiner Arbeit etwas anfangen können, egal ob es sich um einen Beitrag für die Zeitung oder um ein Sachbuch handelt. Es gibt die schwere Sprache und die einfache Sprache, das habe ich in 30 Jahren als Korrektor bei verschiedenen Verlagen gelernt. Ich habe mich immer um die einfache Sprache bemüht. Anzeige: Das D e utsch lan Dsti pe n D i u m ... gemeinsam Chancen geben! Schon mit kleinen Beträgen helfen Sie Talenten über sich hinaus zu wachsen. Weitere Informationen auf www.hs-augsburg.de/hochschule/ foerderung/stipendium Wurde in Ihrer Familie über Geschichte gesprochen? Nein, das war bei uns zu Hause kein Thema. Ich bin als jüngstes Kind auf einem Bauernhof in Lauterbach geboren, in eine bäuerliche Umgebung hineingewachsen und sehr früh ins Internat nach Dillingen gekommen. Das war mein Glück, denn dort wurde meine Leidenschaft früh durch einen begnadeten Deutschlehrer geweckt. Erst viele Jahre später habe ich erfahren, dass er lange Zeit Vorsitzender des Historischen Vereins war und in einschlägigen Kreisen als der »schwäbische Geschichtspapst« galt. Waren die Beiträge, die Sie seit 1980 für die Augsburger Allgemeine verfassen, die Basis für die mittlerweile 15 Bücher, die Sie geschrieben haben? Das kann man so sagen. Ich glaube auch, dass der wichtigere Teil meiner Arbeit die Kontinuität ist, mit der ich in der Zeitung veröffentliche. Ich habe nie daran gedacht, Bücher zu schreiben, als Buchautor haben mich andere erfunden. Dennoch haben Sie historische Geschehnisse als überaus wichtig erachtet und sie mit großer Sorgfalt in Buchform in die Gegenwart transkribiert. Ja, da haben Sie recht. Mir geht es darum, zu zeigen, dass wir die Welt nicht erfunden haben und dass wir immer aus unserer Vergangenheit leben. Wie das zu machen ist, dafür entwickle ich gerne eigene Ideen. Dafür brauche ich keine Vorbilder. Wenn man sich wie Sie über viele Jahrzehnte mit lokalen historischen Themen beschäftigt, entwickelt man da eine eigene Sicht auf die Dinge der Gegenwart? Ja, mit Sicherheit. Wobei ich zur Jetztzeit keine Aussage mache. Ich bin kein Redakteur oder politisch Tätiger, sondern liefere den Hintergrund, wenn Sie so wollen. Da geht es ausschließlich um Tatsachen. Wenn sich jemand die Arbeit macht, zu analysieren, was ich schreibe, dann weiß er genau, wie ich denke. Sprechen wir über Ihr letztes Buch, das vor Kurzem im Context-Verlag herausgekommen ist und sich mit der Kraft des Wassers beschäftigt. Dafür haben Sie rund 40 Wasserwerke in unserer näheren Umgebung dokumentiert. Welche Rolle spielt denn das Wasser hier in der Region? Ohne Wasser wäre Augsburg nicht Augsburg. Zu diesem Ergebnis kommt jeder, der sich mit dem Thema beschäftigt. Und Sie, sind Sie ein Franz Häußlers aktuelles Geschäftsmann? Buch »Wasserkraft in Augs- Ich war nie ein burg« erschien im November G eschä f t sma n n. im context-Verlag. Ich bekomme fast täglich Anfragen von Studenten und Schülern, die für ihre verschiedenen Arbeiten Bildmaterial suchen. Das freut mich und ich helfe dann gerne weiter. Ich habe rund 10.000 Bilder digitalisiert. Ein Vielfaches davon steht noch als analoges Material in den Regalen. Ich bin im Grunde genommen auch gar kein Sammler. Die Formulierung »Sammlung Häußler« ist eher ein Kunstbegriff, den ich zusammen mit einem Juristen festgelegt habe, auch um klarzustellen, dass ich nicht der Urheber all dieser wunderbaren Motive bin. Ich habe sie lediglich zusammengetragen, um meine eigenen Publikationen bequem und kostengünstig zu illustrieren. acht üsse m r ln a W r e ktu ack reif manufa Geschm der Edelbrand n Sie ihn, e ll o v r De iere Likör g! Prob zial! diesen inzigarti s Suchtpoten . e o s r e le h h o f ic u H b a Eis : n Gugge aber Achtung uch gern mal polis! a r me i Vino Im Som rg exklusiv be u b In Augs OLIS P VINO sburg 7 Aug Uhr 6 1 6 6 /8 10 – 1 r. 10a zel-St 19.30 / Sa 70 02 90 n e r F Curt r 10 – Tel. 0821 – .de Mo – F polis .vino www Herr Häußler, vielen Dank für das Gespräch. Hat das Thema mit allen seinen Bezügen im Bewusstsein der Stadtgesellschaft den Platz, den es verdient? Ich denke ja, aber nicht jeder ist sich darüber wirklich klar. Wir haben zwar mit die beste Trinkwasserqualität, die Sie in europäischen Großstädten finden können, und die zahlreichen Kanäle bestimmen die Stadtplanung bis heute, aber da macht sich nicht jeder täglich Gedanken darüber. Das gilt als selbstverständlich, als zu selbstverständlich, fürchte ich. Ihre publizistische Arbeit ist stark in die Augsburger Bewerbungsaktivitäten als UNESCO-Welterbe eingeflossen. Ist die Stadt mit dieser Bewerbung auf dem richtigen Weg? Das kann ich schwer einschätzen, weil bei dieser Bewerbung nur die Sicht von außen auf unsere Stadt zählt. Es ist nicht endscheidend, was wir meinen, beurteilt wird die Bewerbung nämlich von Leuten, die mit Augsburg nicht wirklich etwas zu tun haben. Da zählt dann auch die Kontinuität und Komplexität, mit der wir uns des Themas annehmen. Das muss man verstehen rüberzubringen, und zwar in dem Code, den das Bewertungsgremium erwartet. Dafür gibt es Fachleute, die inhaltlich jedoch keine Experten sein müssen. Diese Leute müssen allerdings beliefert werden. Sei es zum Beispiel von Martin Kluger, mit Sicherheit einem der bewandertsten Männer auf dem Gebiet, der zu den Brunnen, der Wasserkunst und überhaupt zum Wasser in all seiner Bandbreite hier wunderbar publiziert hat, oder eben von mir. SchLOSS hÖchSTÄDT 1. April bis 9. Oktober 2016 Wie die Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg Einzug in den Kinderalltag hielt Alle spielen Krieg, aber wie spielt man eigentlich Frieden? Sie hatten schon früh das Thema Wasser im Kontext der Verkehrsgeschichte Augsburgs im Fokus. Das ist für mich eine wirklich spannende Sache. Es gab nämlich dort, wo heute noch der Graben beim Vincentinum zu sehen ist, einen römischen Hafen. Der wurde nicht nur von Flößen, sondern auch von großen Schiffen angefahren, die zum Beispiel lechaufwärts die Stadt mit Steinen aus dem Jura und mit anderen Baumaterialien versorgt haben. Der Wasserweg war im Vergleich zur Via Claudia für die Entwicklung der Stadt zur Römerzeit wichtiger, als wir das bis vor Kurzem noch annahmen. Die Geschichte mit dem Hafen war für mich auch die große Überraschung bei der neuen Römerausstellung in der Toskanischen Säulenhalle. Aber über den Wasserweg wurde Augsburg erbaut und ernährt. Denken Sie nur an die Entdeckung der römischen Mühle in Göggingen vor einigen Jahren. Wir haben hier zwei Öffnungszeiten: Di–So 9 – 18 Uhr Kinder bis 18 Jahre Eintritt frei! Sonntag, 24. April 2016, ab 19 Uhr SOphiE SchOLL Innere Bilder mit dem Theater EUKiTEA Ausstellungseröffnung „Die Weiße Rose – Studenten gegen hitler 1942/43“ und anschl. Theatervorstellung Für Jugendliche ab 14 und Erwachsene Karten: 3 EUR/6 EUR, Tel. 0821-3101 4533 SchLOSS hÖchSTÄDT herzogin-Anna-Str. 52 89420 höchstädt a. d. D. www.hoechstaedt-bezirk-schwaben.de www.bezirk-schwaben.de www.a3kultur.de liteRatUR 1. bis 30. April 2016 flüchtlingsgeschichten Design-Studenten präsentieren Comic-Reportagen aus dem Grandhotel Cosmopolis, Augsburgs »Sozialer Skulptur« Studentinnen und Studenten der Fakultät für Gestaltung an der Hochschule Augsburg setzten sich im Sommersemester 2015 mit den Themen Flucht und Asyl auseinander. Dafür recherchierten die Studierenden im Grandhotel Cosmopolis. Im Cafébereich des Hauses sammelten die Gestalter dramatische und berührende Geschichten von Menschen unterschiedlichster Herkunft. Für seine Kolumne »Deutsch richtig und gut« hat Gino Chiellino Begriffe gesucht, die er paarweise umschreibt, um zu zeigen, wie er sie anders versteht als seine Gesprächspartner. Der zehnte Teil behandelt: Migration oder aus-/einwanderung vorüber man redet. Aber wenn man die Ewigsprecher beiseitelässt, worüber reden diejenigen, die sehr bemüht, sogar ernsthaft über Migration reden wollen? Seit mehr als hundertfünfzig Jahren wird in Italien der Terminus »Emigrante« verwendet, wenn über ausgewanderte Italiener geschrieben und/ oder gesprochen wird. Emigrante bezeichnet wie Studente oder Presidente jemanden, der dabei ist, eine zeitbegrenzte Handlung zu vollziehen. Es gibt Studenten, die ewig studieren, und Präsidenten, die immer wieder gewählt werden, aber früher oder später hören selbst sie auf, Studenten oder Präsidenten zu sein. Nur die italienischen Auswanderer sind seit 1870 dazu verpflichtet, sich als ewige Pendler zwischen hier und dort oder dort und hier zu verstehen. Den Versuch, eine korrektive Unterscheidung zwischen Emigrante und Emigrato an meinem Geburtsort durchzusetzen, habe ich schnell aufgegeben. In der Tat war der Versuch von vornherein zum Scheitern verurteilt, denn bei der Prozession zu Ehren der örtlichen Schutzpatronin werden bunte kleine Zettel in die Luft geworfen, auf denen z.B. zu lesen ist: »Heilige Madonna del Carmine, schütze unsere Emigranten überall in der Welt!« Dass Mitglieder der Gemeinde Carlopoli sich im Lauf der letzten hundertfünfzig Jahre überall in der Welt niedergelassen haben und dass sie selten zu einem Besuch zurückkehren, wird die Madonna wohl wissen, aber selbst sie wehrt sich gegen diese sprachliche Lebenslüge ihrer Anvertrauten nicht. Angesichts einer solchen Erfahrung überrascht mich die um sich greifende Frequenz nicht, womit Migration und ihre Derivate durch die deutsche Sprache geistern. Illustration: Mike Loos Aus all diesen Erzählungen entstand ein Comicbuch, das auf den ersten Blick ganz locker wirkt, gleichzeitig aber sehr ernst bleiben kann. Dabei ließen die Studierenden auch ihre persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse mit einfließen. Die Comics erzählen acht verschiedene Geschichten aus dem Leben von Asylsuchenden und beleuchten die eigentlichen Fluchtursachen. Nachdem die Hochschüler anfangs »nur« mehr über die Asylproblematik erfahren wollten, hat sich das Projekt schnell in eine Reportage über das Grandhotel verwandelt. 14 Ich erkläre mir die hohe Beliebtheit des Wortes »Migration« mit deren Wesen an sich. Migration ist ein Erlebniswort, d.h. ein Wort, das etwas vermittelt, das zugleich ganz neu ist und doch längst vertraut war, sodass von dem Neuen keine Herausforderung, Verunsicherung ausgeht. Nach dem Motto: Migration ist halt Migration, du und ich wissen es schon lange. Ein Erlebniswort hat ferner ein ungeahntes Potenzial in sich. Es erlaubt z.B. selbst inkompetenten Sprechern, mit absoluter Sicherheit mitzureden, denn man weiß ja, Wenn zur Madonna gebetet wird, sie möge die Mitglieder der Gemeinde schützen, die sich überall in der Welt niedergelassen haben, und diese zugleich als Emigranti bezeichnet werden, wird ein trügerischer Wunsch geäußert. Man wünscht sich, die getroffene Entscheidung, aus der Gemeinde auszuwandern, sei noch nicht vollzogen, d.h., sie gehören nach wie vor zur Gemeinde. Solange ihre Entscheidung als nicht vollzogen angesehen wird, braucht man sich keine Gedanken über Ursachen und Folgen ihrer Auswanderung zu machen, und somit vermeidet man es, den eigenen Anteil der Verantwortung für die Auswanderung auf sich zu nehmen. Die Verwendung des Erlebniswortes »Migration« mit oder ohne Aggregate in einem Einwanderungsland wie Deutschland soll unter anderem ein Gefühl der Leichtigkeit, des Vorübergehenden, der Abwesenheit von unangenehmen Erfahrungen suggerieren. Aufgrund seiner zeit- und ortsbestimmenden Angabe lässt ein Wort wie »Einwanderung« keinen Spielraum für trivialisierende Einbildungen offen. Bei mir hat es lange gedauert, aber endlich habe ich es geschafft: Ich rede nur noch von Aus- und Einwanderung, d.h. von Aus- und Einwanderern. Dabei habe ich festgestellt, dass ich mich besser verstehen kann, seitdem ich zwischen Auswanderung und Einwanderung klar unterscheide. Auswanderung ist eine vollendete, jedoch zu verarbeitende existenzielle Handlung, die in der eigenen Herkunftssprache und Kultur stattgefunden hat. Einwanderung ist eine unvollendete, offene Gegenwart, die in einer neuen Kultur und Sprache täglich ausgelebt wird. Die Einbildung, dass mit dem Erlebniswort »Migration« eine geglückte, ja sogar glücksbringende Synthese von Aus- und Einwanderung stattgefunden hat, hilft nicht weiter, höchstens bis zum nächsten Erlebniswort. Wie gesagt, für Einwanderer ist es vernünftig, Deutsch richtig und gut zu lernen. Unvernünftig ist die damit verbundene Hoffnung, hinterher könne man sich mit den Staatsbürgern des Landes verstehen. In der Tat versteht man sich nicht, weil man die gleiche Sprache spricht: Gesprächspartner verstehen sich, weil sie sich verstehen wollen und einem dabei keine Erlebniswörter in den Mund legen wollen. »Deutsch richtig und gut« lautete der Titel der Fibel, mit der sich Chiellino 1970 in Düsseldorf Deutsch beibringen wollte. Der interkulturelle Literaturwissenschaftler, Dichter, Essayist, Herausgeber und Übersetzer wurde unter anderem mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis für sein lyrisches Werk ausgezeichnet. Das neueste Buch Chiellinos, »Interkulturelle Literatur in deutscher Sprache: Das große ABC für interkulturelle Leser«, erschien beim Verlag Peter Lang, Bern. www.chiellino.eu Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen: Mit hervorragenden künstlerischen Beiträgen von Samuel Boeck, Dennis Ego, Hannah Hageraats, Mike Loos, Marte Negele, Paul Rietzl, Wolfgang Speer, Julian Wienand und Miriam Wöllner erschienen die »Geschichten aus dem Grandhotel« nun am 11. März im Wißner Verlag. Enthalten sind auch erklärende Inhalte und Zeichnungen von Mike Loos, die weitere Details zur Augsburger Situation und zum Grandhotel bieten. Der Professor leitet die zwei Projektklassen, die gemeinsam alles entwerfen und illustrieren durften. Das Projekt Comicwerkstatt besteht seit 2006 und beschäftigt sich mit der visuellen Erzählform, Kurzcomics, Graphic Novels, Cartoons, Karikaturen und illustrierten Büchern. »Geschichten aus dem Grandhotel« ist für jedermann, der sich für die Themen Flucht und Asyl interessiert , aber auch für Comicbegeisterte und Design-Fachleute gleichermaßen zu empfehlen. Ich lege dieses Comicbuch jedem ans Herz, da ich die Idee dahinter interessant finde und die verschiedenen Ansichtsweisen sowie Zeichenstile der Geschichten sehr gut gelungen sind und dabei auch anschaulich und leicht verständlich sind. (Annalena Schneider) Vom 30. März bis 19. April werden im Galerieraum K 101 und in der angrenzenden Mensa der Hochschule Augsburg Skizzen, Entwürfe und Tuschezeichnungen zum Buch gezeigt. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 14:30 bis 18 Uhr. www.comicwerkstatt-augsburg.de Mit der Augsburger Localbahn auf überraschenden Spuren in die Vorstädte und Stadtteile Viele Stadtteile bilden eine Stadt www.a3kultur.de Sonntag, 1. Mai 2016, 13 – 16 Uhr hauptbahnhof augsburg Preis pro Person: 15 €, erm. 12 € (inkl. Bahnpark-Museums-eintritt) Veranstalter und Vorverkauf: Buchhandlung am obstmarkt www.buchhandlung-am-obstmarkt.de LITERATUR IM APRIL FR 01.04. PUPPEnKiStE – Suse Reng: Ein Känguru wie du. Suse liest (ab 8 J) 16:00 SA 02.04. MäRCHEnzELt – Dein Kindergeburtstag im Märchenzelt 14:00 // Kalif Storch (ab 5 J) 16:00 // Märchen aus Irland 20:00 Mi 06.04. MäRCHEnzELt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00 DO 07.04. MäRCHEnzELt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00 // Märchen vom Frühlingsanfang & Hang-Musik 20:00 | HESSinG-BURG – Sybille Schiller: Perlen der Poesie aus Tausendundeiner Nacht 19:30 FR 08.04. MäRCHEnzELt – Schneeweißchen, Rosenrot und die Bienenkönigin (ab 5 J) 16:00 SA 09.04. MäRCHEnzELt – Dein Kindergeburtstag im Märchenzelt 14:00 SO 10.04. ABRAXAS – Carl E. Ricé: Poesiebrunch. Humor ist wenn Mann trotzdem weint 10:00 | MOzARtHAUS – Martha Schad: Mozarts erste Liebe 11:00 Mi 13.04. MäRCHEnzELt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00 | BRECHtBüHnE – Grand Slam 20:30 DO 14.04. MäRCHEnzELt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00 | BUCHHAnDLUnG SCHMiD SCHWABMünCHEn – Pierre Jarawan: Am Ende bleiben die Zedern 20:00 SA 16.04. MäRCHEnzELt – Dein Kindergeburtstag im Märchenzelt 14:00 // Märchen von 1 Froschkönig, 3 Böckchen und 5 Fingern (ab 3 J) 16:00 // MäRCHEn- s Stadtsparkasse Augsburg zELt – Kannitverstaan: Märchen von der Weisheit (mit Hang-Musik) 20:00 // Märchen vom Glück 20:00 SO 17.04. BRECHtHAUS – Text will Töne: O Lust des Beginnens 11:00 MO 18.04. MäRCHEnzELt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00 Di 19.04. MäRCHEnzELt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00 Mi 20.04. PFARRBüCHEREi zUR GöttLiCHEn VORSEHUnG – Lesetipps mit Kurt Idrizovic 19:00 SA 23.04. StADtBüCHEREi – Korney Tschukowsky: Fliege Zokotucha (ab 4 J, zum Welttag des Buches) 11:00 | MäRCHEnzELt – Dein Kindergeburtstag im Märchenzelt 14:00 // Schneeweißchen, Rosenrot und die Bienenkönigin (ab 5 J) 16:00 MO 25.04. MäRCHEnzELt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00 Di 26.04. MäRCHEnzELt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00 // Jüdisches Kulturmuseum – Scholem Alejchems: Damals in Kasrilewke. Geschichten aus dem Schtetl 19:00 DO 28.04. BüCHER PUStEt – Karin Schneider-Ferber: Philippine Welser. Die schöne Augsburgerin im Hause Habsburg 19:00 FR 29.04. GALERiE EXtRAWURSt – Lesung auf dem Fleischerblock 20:00 SA 30.04. MäRCHEnzELt – Dein Kindergeburtstag im Märchenzelt 14:00 // Frühlingsmärchen (ab 4 J) 16:00 // Märchenzelt – Hexenmärchen zu Walpurgis 19:00 15 BilDUNG/GlaUBe 1. bis 30. April 2016 VORTRäGE, FüHRUNGEN UND WORKSHOPS FR 01.04. intERKULtURELLER GARtEn GROW UP – Landart. Kunst mit der Natur und in der Natur schaffen 15:00 | StAAtS- UnD StADtBiBLiOtHEK AUGSBURG – Museumsführung: Gesammeltes Gedächtnis. Konrad Peutinger und die kulturelle Überlieferung im 16. Jahrhundert 15:00 | SEnSEMBLE – Amateurtanzprojekt 18:30 | SPARKASSEn-PLAnEtARiUM – Chronik des Kosmos. Realm of Light 21:00 SA 02.04. SCHWäBiSCHES VOLKSKUnDEMUSEUM – Kunst des Vergoldens 10:00 | SCHAEzLERPALAiS – Turnusführung: Ein Kaufmann als Kunstfreund 15:00 | MAXiMiLiAnMUSEUM – Turnusführung in der Wunderkammer 15:00 SO 03.04. StAAtSGALERiE MODERnE KUnSt – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | SCHWäBiSCHES BAUERnHOFMUSEUM iLLERBEUREn – Offene Museumsführungen 13:00 | SCHAEzLERPALAiS – Turnusführung 14:00 | MAXiMiLiAnMUSEUM – Turnusführung 15:00 // Turnusführung im Lapidarium 15:00 MO 04.04. VHS AUGSBURG – Nordkap II. Mitternachtssonne und Mittsommernacht 15:00 Di 05.04. VHS AUGSBURG – Die Entdeckung der Nilquellen Teil I. Das Reisetagebuch von John H. Speke (1859-63) 18:15 // Die Odyssee. Mittelmeerkreuzfahrt mit Homer 19:00 // Abriss und Aufbau in China. Architekturfotografie 19:00 // Römische Cäsaren. Julius Caesar 20:00 Mi 06.04. SEnSEMBLE – Schauspieltraining 19:30 DO 07.04. BüCHER PUStEt – Sina Trinkwalder: Fairarscht. Wie Wirtschaft und Handel die Kunden für dumm verkaufen 19:00 | VHS AUGSBURG – Glauben ohne Gott 19:00 // Wahrheit und Lüge in der Politik: Hannah Arendt 20:00 | AUGUStUSBRUnnEn – Stadtführung: Rätselhafte Symbole 19:00 FR 08.04. StAAtS- UnD StADtBiBLiOtHEK AUGSBURG – Museumsführung: Gesammeltes Gedächtnis. Konrad Peutinger und die kulturelle Überlieferung im 16. Jahrhundert 15:00 | SPARKASSEn-PLAnEtARiUM – Pink Floyd: The Wall 19:30 SA 09.04. SCHWäBiSCHES VOLKSKUnDEMUSEUM – Klosterleben im Mittelalter Teil II: Von Kloster- und Landfrauen 10:00 | SCHAEzLERPALAiS – Turnusführung: Ein Kaufmann als Kunstfreund 15:00 | MAXiMiLiAnMUSEUM – Turnusführung in der Wunderkammer 15:00 SO 10.04. BüRGERHAUS PFERSEE – Die Farben der Natur. Herstellen von und malen mit Pflanzenfarben 11:00 | StAAtSGALERiE MODERnE KUnSt – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | BAUERnHOFMU- Foto: Michael Schrenk DONNERSTAG 07.04. 19:00 BüCHER PUStEt – Aufgeklärte Verbrau- cher möchten durch bewussten Konsum die Welt verändern. Warensiegel für ökologischen Anbau, faire Produktions- und Handelsbedingungen geben dem Kunden ein gutes Gefühl. Doch die Mechanismen funktionieren nicht, den Erzeugern der Handelswaren werden die Erträge mit dem guten Gewissen vorenthalten. Die Augsburger Unternehmerin Sina Trinkwalder (manomama) spricht in ihrem neuen Buch »Fairarscht« Klartext: Wer profitiert? Wie werden Bauern und Handwerker tatsächlich behandelt? Was sind die blutigen Seiten? Bei Bücher Pustet präsentiert sie ihr Buch erstmals der Öffentlichkeit. SEUM iLLERBEUREn – Offene Museumsführungen 13:00 | PFARRzEntRUM St. MiCHAEL AiCHACH – Marcus Junkelmann: Napoleon und Bayern. Eine Königskrone und ihr Preis 14:00 | SCHAEzLERPALAiS – Turnusführung 14:00 | Maximilianmuseum – Turnusführung 15:00 // Turnusführung im Lapidarium 15:00 MO 11.04. AUGUStAnA SAAL – Tagung: Die Nominierung für das UNESCO-Welterbe im internationalen Vergleich 10:00 | VHS AUGSBURG – Afra: Bilder einer Heiligen 19:30 Di 12.04. AUGUStAnA SAAL – Tagung: Die Nominierung für das UNESCO-Welterbe im internationalen Vergleich 09:00 | AnnAHOF – Biographisches Schreiben 10:00 | VHS AUGSBURG – Römische Cäsaren. Augustus 20:00 Mi 13.04. SAAL DER StADtWERKE – Tagung: Die Nominierung für das UNESCO-Welterbe im internationalen Vergleich 09:00 | VHS AUGSBURG – Epikur und die Leichtigkeit des Seins 19:00 | SEnSEMBLE – Schauspieltraining 19:30 DO 14.04. AnnAHOF – Dieter Strauss: Gustav Gründgens. Eine deutsche Künstlerkarriere 19:30 | VHS AUGSBURG – Authentisch leben - Schulung der Acht- sprachfähigkeit des Glaubens entdecken Volker Haug ist neuer Vorsitzender des Evangelischen Bildungswerks Augsburg Das Evangelische Bildungswerk Augsburg hat einen neuen Vorsitzenden: Volker Haug. Der ehemalige Dekan der Region Augsburg-Süd beerbt damit Pfarrer Dr. Matthias Dreher, der diese ehrenamtliche Funktion drei Jahre bekleidet hat. »Für mich schließt sich mit der Wahl zum Vorsitzenden ein langer beruflicher Kreis«, so Haug. »Mir liegt besonders am Herzen, die eigene Sprachfähigkeit des Glaubens zu entdecken und zu erweitern.« SONNTAG 17.04. 11:00 KULtURHAUS ABRAXAS – 2016 feiert Kriegshaber das 100-jährige Jubiläum seiner Eingemeindung in die Stadt Augsburg. Im Rahmen des Jubiläumsprogramms veranstaltet die GeschichtsWerkstatt Augsburg zwei Stadtteilführungen, die sich mit der Geschichte des Militärs in Kriegshaber beschäftigen. Die ehemaligen Kasernen-Areale prägen das Bild des Stadtteils bis heute. Das abraxas, früher Offizierskasino in der Somme-Kaserne der Wehrmacht und später Freizeitzentrum der US-amerikanischen Reese Barracks, ist der Ausgangspunkt für die erste Führung am 17. April. Es ist keine Anmeldung erforderlich. samkeit und Intuition 20:00 FR 15.04. intERKULtURELLER GARtEn GROW UP – Rankhilfen aus Weiden 11:00 | AUGUStUSBRUnnEn – Stadtführung: Sagenumwobenes Augsburg 18:00 | AnnAHOF – Baustelle Barfüßerkirche 20:00 SA 16.04. AnnAHOF – Repaircafé 11:00 | HOCHSCHULE AUGSBURG – Linux Infotag 12:00 | tOSKAniSCHE SäULEnHALLE – Turnusführung: Römerlager 14:00 | SCHAEzLERPALAiS – Turnusführung: Ein Kaufmann als Kunstfreund 15:00 | MAXiMiLiAnMUSEUM – Turnusführung in der Wunderkammer 15:00 | SPARKASSEn-PLAnEtARiUM – Pink Floyd: Dark Side of the Moon 18:00 SO 17.04. intERKULtURELLER GARtEn GROW UP – Rankhilfen aus Weiden 11:00 | MAXiMiLiAnMUSEUM – Royals: Kaiser und Könige in Augsburg 11:00 | ABRAXAS – Geschichtswerkstatt Augsburg: Stadtteilführung Kriegshaber 11:00 | StAAtSGALERiE MODERnE KUnSt – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | BAUERnHOFMUSEUM iLLERBEUREn – Offene Museumsführungen 13:00 | SCHAEzLERPALAiS – Turnusführung 14:00 | MAXiMiLiAnMUSEUM – Turnusführung 15:00 // Turnusführung im Lapidarium 15:00 MO 18.04. MittLERE MüHLE BOBinGEn – Mit Weiden kreativ gestalten. Filigrane Spiralgeflechte 19:00 | VHS AUGSBURG – Die Grand Tour. Goethe, die Zitronen oder: Was lernt man alles in Italien? 19:00 Di 19.04. VHS AUGSBURG – Römische Cäsaren. Tiberius 20:00 Mi 20.04. UniVERSität AUGSBURG, GROSSES HöRSAALzEntRUM – Symphonien. Instrumentalwerke als poetologische Modelle in Empfindsamkeit, Romantik und Moderne 18:15 | SEnSEMBLE – Schauspieltraining 19:30 | DOMPLAtz – Stadtführung: Gespenstisches Augsburg 20:00 DO 21.04. KUnStSCHULE DiEDORF – Mit Kunstsinn. Kreativität entfalten (ab 7 J) 16:30 | VHS AUGSBURG – Prüft alles, behaltet das Gute. Selbst entscheiden, was man glaubt 19:00 | AnnAHOF – Opposition und Widerstand in der DDR 19:30 | SinGOLDHALLE BOBinGEn – Michael Martin: Planet Wüste 20:00 FR 22.04. SCHWäBiSCHES VOLKSKUnDEMUSEUM – Kaltgepresste Öle. Mit Genuss gesünder leben 14:30 SA 23.04. SCHAEzLERPALAiS – Turnusführung: Ein Kaufmann als Kunstfreund 15:00 | MAXiMiLiAnMUSEUM – Turnusführung in der Wunderkammer 15:00 | MARiEnBRUnnEn FRiEDBERG – Brauereikellerführung 17:00 | FiSCHERtOR – Stadtführung: Zwielichtige Gestalten 19:00 SO 24.04. StAAtSGALERiE MODERnE KUnSt – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | BAUERnHOFMUSEUM iLLERBEUREn – Offene Museumsführungen 13:00 | SCHWäBiSCHES VOLKSKUnDEMUSEUM – Künstlerisches Nadelkissen (ab 9 J) 14:00 | SCHAEzLERPALAiS – Turnusführung 14:00 | MAXiMiLiAnMUSEUM – Turnusführung 15:00 // Turnusführung im Lapidarium 15:00 | BURGStALLKAPELLE – Der Burgstall: Kissings heiliger Berg 17:00 MO 25.04. BAYERiSCHES LAnDESAMt FüR UMWELt – Faszination Natur: Umweltschutz heute 14:00 | VHS AUGSBURG – Südspanien. Einfallstor Europas für mediterrane Kulturen 19:00 Di 26.04. AnnAHOF – Auf Luthers Spuren 15:00 | VHS AUGSBURG – Römische Cäsaren. Caligula 20:00 Mi 27.04. SEnSEMBLE – Schauspieltraining 19:30 DO 28.04. SPARKASSEn-PLAnEtARiUM – Sagen und Mythen des Himmels: Frühling (ab 12 J) 19:30 SA 30.04. SCHWäBiSCHES VOLKSKUnDEMUSEUM – Bierbrauen zum Hausgebrauch 09:00 | BOtAniSCHER GARtEn – Mit dem Forschermobil durch den Garten 14:00 | SCHAEzLERPALAiS – Turnusführung: Ein Kaufmann als Kunstfreund 15:00 | MAXiMiLiAnMUSEUM – Turnusführung in der Wunderkammer 15:00 Haug sitzt nun dem vierköpfigen Vorstand des Evangelischen Bildungswerks Augsburg vor. Dieser Vorstand ist gleichzeitig Teil des AnnahofAusschusses, der die Arbeit des Evangelischen Forums Annahof* begleitet. Im Annahof arbeiten Evangelische Stadtakademie, Evangelisches Bildungswerk und Annapunkt zusammen. Schwerpunkt des Evangelischen Bildungswerks bei den Kirchengemeinden und der Förderung ihrer Erwachsenenbildung. Von Buttenwiesen bis Langerringen und von Dasing bis Zusmarshausen sind Kirchengemeinden in der Erwachsenenbildung aktiv. Dazu gehören Eltern-Kind-Gruppen ebenso wie Seniorenkreise, die Vorbereitung zum Weltgebetstag, Themenabende oder Freizeiten. Gewählt wird der Vorsitzende von der Mitgliederversammlung, die sich aus Kirchengemeinden, Einrichtungen und Privatpersonen im Dekanatsbezirk Augsburg zusammensetzt. (msc) Vom Evangelischen Forum Annahof ist dieser Tage das aktuelle Halbjahresprogramm März–September 2016 erschienen: www.annahof-evangelisch.de Volker Haug ist ein erfahrener Mann: Er war Gründungsvorsitzender des Evangelischen Bildungswerks in Fürth, Erster Vorsitzender des Evangelischen Bildungswerks Neu-Ulm und gehörte dem Vorstand des Dachverbands der Evangelischen Erwachsenenbildung in Bayern an. Innerhalb des Evangelischen Forums Annahof, der Bildungs- und Begegnungseinrichtung des Evangelisch-Lutherischen Dekanats, liegt der Volker Haug ist neuer Vorsitzender des Evangelischen Bildungswerks Augsburg. (Foto: Ruth Plössl) RELIGIöSE FEIERTAGE IM APRIL MO 04.04. Qingming-Fest: chinesisches Totengedenkfest, Familiengräber werden besucht DO 07.04. Mariä Verkündigung: Orthodoxes Fest der Verkündigung an Maria, dass sie Gottes Sohn gebären wird FR 08.04. Hana-Matsuri: in Japan Gedenken der Geburt des Buddha Mi 13.04. navavarsha: hinduistisches Sonnenneujahr DO 14.04. Baisakhi: Einsetzung der Khalsa (Bruderschaft) durch Guru Gobind Singh. Die Fahne, die an jedem Sikh-Tempel flattert, wird an diesem Tag ausgewechselt. DO 14.04. Geburt von Guru nanak: der erste der zehn Sikh-Gurus wurde 1469 im Punjab geboren FR 15.04. Ramanavami: Gedenken an die Geburt Ramas, Inkarnation des Vishnu Di 19.04. Mahavira jayanti: Geburt des Mahavira 599 v. u. Z. Die Gläubigen versammeln sich, um seinen Lehren zu lauschen. Mi 20.04. Ridvan: bis 1. Mai, Baha’u’llahs Verkündigung seines prophetischen Auftrags 1863 SA 23.04. Pessach: gehört zu den wichtigsten Festen des Judentums. Es erinnert an den Auszug aus Ägypten und die Befreiung der Israeliten aus ägyptischer Sklaverei. SO 24.04. Beginn der orthodoxen Karwoche www.a3kultur.de BilDUNG 1. bis 30. April 2016 Kostenerstattung des BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) für die Integrationskurse dar. Die sehr bürokratische Verwaltung erfordert mehr Personal, das aus den Erstattungen nicht bezahlt werden kann. Hier muss der Bund dringend mehr Geld zur Verfügung stellen. Das auch deshalb, damit die Dozentinnen und Dozenten in den Integrationskursen angemessen bezahlt werden können. Auch der Freistaat Bayern hält sich bei der Finanzierung der bayerischen Erwachsenenbildung (und hier geht es nicht nur um die Volkshochschulen) sehr zurück. Die Forderung nach Integration wird zu Recht mit einem hohen Anspruch gestellt – auf der anderen Seite brauchen die Volkshochschulen dann aber auch die Mittel, um diesem Anspruch gerecht werden zu können. fragen des lebens meistern Die Bedeutung der vhs wächst. Ein Gastbeitrag von Stefan Glocker Gegründet wurde die Volkshochschule (vhs) Augsburg bereits im Jahr 1904, damit gehört sie zu den ältesten Volkshochschulen in Deutschland. Bereits am 28.12.1945 erfolgte nach der Nazidiktatur die Neueintragung im Vereinsregister. Der vollständige Name lautet Augsburger Volkshochschule – Augsburger Akademie e.V. Die vhs ist eine der wenigen großstädtischen Einrichtungen, die den Verein als Rechtsform hat, die meisten sind kommunale Bildungseinrichtungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg spielten zunächst das Sprachenangebot und die kulturelle Bildung die wichtigste Rolle, nach und nach fand die vhs Augsburg zu einer Organisationsform mit sechs Fachbereichen und einem Projektebereich, diesem Muster folgen nahezu alle deutschen Volkshochschulen. In jedem Semester werden ca. 2.000 Kurse, Seminare, Workshops, Vorträge u.Ä. angeboten, im Jahr zählt die vhs knapp 50.000 Teilnahmen. Die vhs Augsburg e.V. kann durch die Förderung durch die Stadt Augsburg und den Freistaat Bayern sehr günstige Gebühren für die Kurse kalkulieren. Derzeit ist Deutsch die meistgelernte Fremdsprache an der vhs Die vhs Augsburg leistet im Sinne des Lernens im Lebenslauf einen wichtigen Beitrag zur Bildung Erwachsener in Augsburg, und das bewusst nicht in der Verkürzung auf berufliche Bildung. Diese wird oft, zu Unrecht, als die wahre Bildung missverstanden. Seit Jahren hilft die vhs Augsburg älteren Menschen, die Digitalisierung des Lebens zu meistern. Waren es zu Beginn Einführungs- und Internetkurse, werden jetzt vermehrt Smartphone- und Tabletkurse angeboten. Damit wird die aktive Teilhabe am (digitalen) Leben ermöglicht, die Gefahr, aus gesellschaftlichen Entwicklungen herauszufallen, sinkt. Die vhs Augsburg bietet ein umfangreiches Angebot im Bereich der gesellschaftspolitischen, kulturellen Bildung an, aus diesem Feld haben sich viele Volkshochschulen aus Kostengründen verabschie- www.a3kultur.de 16 Anzeige: Neue vhs-Depandance in Augsburg-Lechhausen (Foto: Martin Kohnle) det. Dabei stehen immer aktuelle Themen auf dem Programm, z.B. Energie oder Flüchtlinge. Mit der Universität Augsburg wird jährlich eine Redereihe veranstaltet, die dieses Jahr unter dem Motto »Widerstand« steht. Derzeit ist Deutsch die meistgelernte Fremdsprache an der vhs. Das ist jetzt keine wirkliche Überraschung angesichts der Zuwanderung. Auch hier erfüllt die vhs eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe (auch für die Stadt Augsburg). Die Teilnehmenden lernen in den Kursen nicht nur Deutsch, sondern auch die Regeln des Zusammenlebens in Deutschland auf der Grundlage des Grundgesetzes. Es ist wichtig, dass die vhs als kommunenahe Bildungseinrichtung im Bereich der Integration eine wichtige Rolle spielt. Damit wird deutlich, dass Integration ein Teil der Daseinsvorsorge ist und nicht nur ein Wirtschaftsfaktor. Um der steigenden Nachfrage nach Deutschkursen nachzukommen, hat die vhs Augsburg in Lechhausen zentral gelegene Räume angemietet. Gleichzeitig soll dort auch ein Stadtteilangebot aufgebaut werden. Stetig ausgebaut wurde die vhs zum Sprachenprüfungskompetenzzentrum, »Flaggschiff« sind hier die Cambridge-Prüfungen, die stetig zunehmen. Die Zahl der Prüfungsteilnehmer betrug 2015 1.350, ein großer Teil davon sind wieder Teilnehmende an Deutschprüfungen. Jeder Integrationskurs schließt mit der DTZ-Prüfung (Deutsch für Zuwanderer) auf einem B1-Niveau ab. Daneben spielen Prüfungen im IT-Bereich eine große Rolle. Die vhs hat sich in den letzten Jahren konsequent vernetzt Mit dem Ausbau der Prüfungen bereitet sich die vhs auf eine Situation vor, bei der die Menschen Kompetenzen auf ganz unterschiedliche Weise und nicht notwendig bei der vhs erwerben. Wichtig bleibt aber, dass die Kompetenzen in Form einer Prüfung bestätigt werden. Die vhs hat sich in den letzten Jahren konsequent vernetzt, in zahlreichen Projekten ist sie Partner, z.B. mit Tür an Tür, der Stadt Augsburg, der Arbeitsverwaltung, dem Berufsförderungsdienst der Bundeswehr, den Stadtwerken und vielen anderen. Ständiges (leidiges) Thema ist die Finanzierung der vhs. Eines der größten Probleme stellt derzeit die Die vhs Augsburg versteht sich als das kommunale Weiterbildungszentrum, das die Bürgerinnen und Bürger der Stadt dabei unterstützt, die Herausforderungen und Fragen des Lebens in privater und beruflicher Hinsicht gut zu meistern. Damit trägt sie zu einer friedlichen Entwicklung der Stadtgesellschaft bei. Stefan Glocker, Dipl.-Päd. (Univ.), ist seit März 2004 Direktor der vhs Augsburg e.V. Nach zwölf Jahren Bundeswehr, zuletzt als Hauptmann und Kompaniechef, war er 1990 zur vhs Landsberg gewechselt.
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