Lischkas Depesche - SPD Dessau Roßlau

30. März 2016, III/2016
Anschläge in Brüssel
die SPD Sachsen-Anhalt hat bei
der Landtagswahl am 13. März
eine schwere Niederlage erlitten.
Wir haben im Vergleich zur vorigen Landtagswahl über 90.000
Stimmen verloren. Jetzt stehen
wir vor der Aufgabe, uns Schritt
für Schritt wieder das Vertrauen
der Menschen zu erarbeiten. Klar
ist: Ohne Zutun der SPD ist keine Regierungsbildung möglich.
Deshalb prüfen wir derzeit die politische Grundlage für ein Bündnis
mit CDU und Grünen. Dabei steht
fest, dass die Landespolitik neu
ausgerichtet werden muss. Wir
brauchen einen deutlichen Impuls
für mehr soziale Gerechtigkeit
und eine stärkere Unterstützung
der Kommunen. Ein SPD-Parteitag wird am 02. April einen neuen Landesvorstand wählen und
entscheiden, ob wir aufgrund der
Ergebnisse der Sondierungsgespräche Koalitionsverhandlungen
aufnehmen. Wir schauen jetzt
nach vorn, denn die Sozialdemokratie wird gebraucht.
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V.i.S.d.P. Burkhard Lischka
Defizite der Sicherheitsbehörden abstellen
Der islamistische Terror ist
zurück. Diesmal in Brüssel.
Mehrere Bombenanschläge
erschütterten am 22. März die
EU-Hauptstadt und rissen 31
Menschen in den Tod, 230
wurden verletzt. Nach den Attentaten von Paris am 13. November des letzten Jahres mit
130 Getöteten ist dies bereits
die zweite Anschlagsserie auf
eine europäische Hauptstadt
innerhalb weniger Monate.
Wie steht es um die Sicherheit
in Europa und in Deutschland?
Was ist nötig, um Terroranschläge künftig zu verhindern? Darüber sprach Burkhard Lischka,
innenpolitischer Sprecher der
SPD-Bundestagsfraktion, einen
Tag nach den Brüsseler Anschlägen mit vorwärts-Redakteur Robert Kiesel:
Robert Kiesel: Herr Lischka,
wie viele Anschläge müssen
noch passieren, ehe die europaweite Koordination der Terrorismusbekämpfung endlich greift?
Burkhard Lischka: Ich bin
entsetzt, dass nach jedem Terroranschlag die vollkommen unzureichende Zusammenarbeit
der europäischen Sicherheitsbehörden beklagt wird und nicht
mal grundlegende Dinge funktionieren. Wir haben in Europa ja
nicht einmal einen einheitlichen
Gefährderbegriff. Ich fordere
bereits seit Längerem, dass wir
endlich eine gemeinsame und
einheitliche europäische AntiTerrorpolitik verfolgen müssen.
Terrorismus beschränkt sich ja
nicht auf einzelne Länder. Terroristen reisen quer durch Europa
und halten sich immer wieder
an verschiedenen Orten auf.
Insofern brauchen wir eine viel
engere Zusammenarbeit, um
hier beispielsweise genauere
Bewegungsprofile von Gefährdern erstellen zu können.
Robert Kiesel: Welche konkreten Maßnahmen müssen jetzt
ergriffen werden, wo hakt es
besonders?
Burkhard Lischka: Wir brauchen endlich einen Datenaustausch zwischen den Sicherheitsbehörden.
Bestehende
Datenbanken werden nur von
wenigen Ländern eingepflegt
und genutzt. Datenbanken sind
nicht vernetzt, so dass sie im
Aussagewert oft gegen null tendieren. Ich verlange jetzt vom
Bundesinnenminister, dass er
sich in Europa dafür einsetzt,
dass diese Sicherheitslücken
abgestellt werden. Aber das
kann nur ein erster Schritt sein.
Wir brauchen am Ende ein
gemeinsames Europäisches
Terrorismusabwehrzentrum.
Da kann das Gemeinsame
Terrorismusabwehrzentrum in
Deutschland als Vorbild dienen.
Wie bereits erwähnt: Es geht
darum, Gefährder im Blick zu
haben, gemeinsame Lageanalysen zu erstellen und Terrorhinweise zusammen zu bewerten.
Wir müssen wissen, wann sich
wer wo aufhält. Die Defizite sind
hier so groß wie Fußballfelder.
Robert Kiesel: Experten sind
sich einig, dass auch Deutschland Ziel islamistischer Terroristen ist. Wie gut sind die hiesigen
Sicherheitsbehörden gegen Anschläge gewappnet?
Burkhard Lischka: Ich bin
der festen Überzeugung, dass
unsere
Sicherheitsbehörden
im Großen und Ganzen gut
Mit dieser Karikatur reagierte
der französische Karikaturist
Herve Baudry auf die Anschläge in Brüssel. Quelle: www.twitter.com/hervebaudry
aufgestellt sind. Sicherlich hatte Deutschland in der ein oder
anderen Situation bislang auch
Glück, dass es hier noch keinen schwerwiegenden Terroranschlag gegeben hat. Aber
ich halte die gute Vernetzung
unserer Sicherheitsbehörden
über das Gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum, das Otto
Schily im Jahr 2004 ins Leben
gerufen hat, für ein zentrales Erfolgselement. Grundsätzlich gilt
jedoch auch, dass wir unsere
Sicherheitsbehörden weiterhin
personell und technisch ertüchtigen müssen.
Robert Kiesel: Teilen Sie
die Sorge vieler Bürger, dass
sich solche Anschläge auch in
Deutschland ereignen könnten?
Burkhard Lischka: Man muss
hier ganz ehrlich sagen: Eine
hundertprozentige Sicherheit
wird niemand gewährleisten
können. Aber nochmal: Wir sind
in Deutschland gut aufgestellt,
sonst wären wir bislang nicht
von solch fürchterlichen Anschlägen wie jetzt in Brüssel und
letztes Jahr in Paris verschont
geblieben. Insofern warne ich
auch vor übertriebener Hysterie.
Robert Kiesel: Nach Brüssel beschäftigen sich viele wieder mit
der Gewichtung von Freiheit und
Sicherheit: Heißt mehr Sicherheit
automatisch weniger Freiheit?
Burkhard Lischka: Ganz klar
nein! Im Gegenteil: Sicherheit
ist die Voraussetzung, dass wir
weiterhin in der Freiheit leben
können, wie wir es gewohnt sind.
Das Ziel der Terroristen ist doch,
uns zu verunsichern und unsere
Werte in Frage zu stellen. Dem
dürfen wir auf keinen Fall nachgeben. Jede Gesetzesverschärfung,
die grundlegende Bürgerrechte
beschneidet, wäre ein Sieg für
all jene, die unsere freiheitlichdemokratische Grundordnung
angreifen.
Robert Kiesel: Droht uns eine
deutliche Verschiebung dieser
Gewichtung hin zu mehr Sicherheit und weniger Freiheit, sollte
sich ein ähnlich gelagerter Terroranschlag auch in Deutschland ereignen?
Burkhard Lischka: Nein, darum geht es nicht. Nehmen wir
das Beispiel des gemeinsamen europäischen Datenaustauschs: Freiheitsrechte werden
nicht dadurch eingeschränkt,
dass existierende Daten ausgetauscht werden. Es werden ja
keine neuen Daten erhoben, sondern nur vorhandene Daten so
vernetzt, dass sie sinnvoll im Antiterrorkampf genutzt werden können. Und letztlich bekämpft man
Terrorismus nicht mit immer neuen Seiten im Bundesgesetzblatt,
sondern mit technisch und personell gut ausgestatteten Sicherheitsbehörden. Deshalb bin ich
froh, dass es uns als SPD in den
vergangenen Haushaltsverhandlungen gelungen ist, zusätzliche
Einsatz für barrierefreie Haltestellen
Für die Magdeburger Verkehrsbetriebe gibt es noch viel
zu tun. Nicht nur beim Bau neuer Straßenbahnlinien, sondern
auch beim barrierefreien Ausbau ihrer Haltestellen. Wer als
Rollstuhlfahrer, älterer Mensch
mit Rollator oder Mutter mit
Kinderwagen zum Beispiel auf
der Großen Diesdorfer Straße mit der Bahn unterwegs
ist, hat riesige Probleme beim
Ein- und Ausstieg. Denn auf
der drei Kilometer langen Strecke zwischen Westring, Westfriedhof und Diesdorf ist noch
immer keine einzige Haltestelle barrierefrei ausgebaut. Diese Hürden demonstrierte der
SPD-Bundestagsabgeordnete
Burkhard Lischka kürzlich zu-
Ein Herz für Tiere
Seit 22 Jahren kümmert sich
Konrad Trummer um herrenlose
Haustiere. In Magdeburg-Rothensee betreibt er mit viel Hingabe
den Katzengnadenhof, ein Refugium für zurzeit 130 herrenlose
Katzen, Meerschweinchen, Kaninchen, Ponys und Ziegen. Um
sammen mit Andreas Poppe,
Mitglied der AG Behinderte
Menschen der Landeshauptstadt, und den SPD-Ortsvereinen Stadtfeld und West an
der Straßenbahnhaltestelle
Westring. „Hier muss sich
schnellstens etwas im Sinne der Menschen mit einer
Mobilitätseinschränkung ändern. Deshalb haben wir als
SPD im Stadtrat darauf gedrungen, dass zumindest am
Westfriedhof schnellstmöglich eine barrierefreie Haltestelle eingerichtet wird und in
der Prioritätenliste der Stadt
ganz oben steht“, erläuterte
Burkhard Lischka. Der Stadtrat hat den entsprechenden
SPD-Antrag am 03.12.2015
beschlossen. Durch diese Entscheidung ist spätestens 2017
mit der Einrichtung der barrierefreien Haltestelle am West-
all diesen Tieren ein Zuhause
zu bieten, ist Konrad Trummer
auf Spenden angewiesen. Deshalb erhielt er kürzlich Besuch
vom Magdeburger SPD-Bundestagsabgeordneten
Burkhard Lischka und Karola Schröder, SPD-Mitglied im Ortsverein
Nord. Beide kamen mit einer
großzügigen Spende etlicher
Dosen Katzenfutter. „Es war mit
Sicherheit nicht unser letzter Besuch hier im Katzengnadenhof,
wir kommen wieder“, kündigten
Lischka und Schröder an.
finanzielle Mittel für tausende
neue Stellen bei der Bundespolizei und in unseren Nachrichtendiensten auszuhandeln.
Dieser Erfolg ist eine Grundvoraussetzung, um das Risiko zu
minimieren, dass es jemals zu
einem verheerenden Terroranschlag in Deutschland kommt.
Das am 23.03.2016 im OnlineAuftritt des vorwärts erschienene Interview ist nachzulesen
auf http://www.vorwaerts.de/
artikel/bruessel-spd-sprecherentsetzt-fehlende-kooperation
friedhof zu rechnen. Der
SPD-Politiker
versprach,
bei dem Thema auch künftig nicht lockerzulassen.
Burkhard Lischka mit Andi Poppe (AG Menschen mit Behinderungen) und Konny Keune (SPD-Ortsverein Magdeburg-Stadtfeld)
Der Katzengnadenhof ist auf
Spenden angewiesen .
Das Spendenkonto lautet:
Kontoinhaber:
Gnadenhof Katzeninsel e.V.
IBAN: DE 75 810 532 72 00
30061502
Ausgewählte Termine
02.04.2016, 10.00 Uhr: SPD-Landesparteitag, Georg-FriedrichHändel-Halle, Salzgrafenplatz 1, 06108 Halle
03.04.2016, 14.00 Uhr: Besuch der Magdeburger Frühjahrsmesse mit der THW-Jugend und der Kinderfeuerwehr Prester, MaxWille-Platz, 39114 Magdeburg
09.04.2016, 09.00 Uhr: Frühjahrsputz in Neu-Olvenstedt, Treffpunkt Bürgerinitiative Neu Olvenstedt, Bruno-Beye-Ring 8, 39130
Magdeburg
19.04.2016, 17.00 Uhr: Sitzung des Ausschusses Kommunales,
Bürger- und Rechtsangelegenheiten, Rathaus, Alter Markt, 39104
Magdeburg
19.04.2016, 19.00 Uhr: Besuch des Ortsvereins Magdeburg-Ost,
AWO-Begegnungsstätte, Zetkinstr. 17, 39114 Magdeburg
21.04.2016, 14.00 Uhr: Sitzung des Magdeburger Stadtrates,
Rathaus, Alter Markt, 39104 Magdeburg