März/April 2016 23. Jahrgang 30632 Fachmagazin für Handel und Industrie 2/2016 IHR PARTNER FÜR ALLE ANFORDERUNGEN IHR PARTNER FÜR ALLE ANWENDUNGEN www.karlschnell.de KARL SCHNELL PA R T N E R T O T H E F O O D I N D U S T RY gfk Seite 2 2/2016 editorial Detlef Roßmann, Herausgeber der Milch News Im Rennen um gute Absätze bei Nahrungsmitteln in der Milchindustrie stehen immer mehr tolle Pferde am Start: Immer noch ganz vorne im Rennen natürlich die verlässlichen Hengste, die klassischen Milchindustrie-Angebote in perfekter Vielfalt und riesiger Menge im MilliardenMarkt als verlässlicher Partner des Handels und Verbrauchers; dann kam der urige Gaul Bio mit seiner fusseligen Mähne daher galoppiert, alle lachten, nun wirbelt er inzwischen die Szene doch mehr als ursprünglich gedacht auf, viele setzen jetzt auch auf ihn… zudem führt sich jetzt ein vor kurzem noch nicht so bekanntes, schmuckes, etwas selbstverliebtes Pferd namens Vegan wie selbstverständlich als etwas ganz Besonderes auf… Auf welches Pferd soll man setzen? Hat die Milchindustrie nun erfreulicherweise mehr Optionen? Oder eher mehr Stress? Die Fragen sind berechtigt, denn, das zeigt unsere Titelgeschichte, auch Molkereien könn(t)en ohne größere Aktionen vegane Produkte herstellen und am Trend mit partizipieren… Oder gefährdet Vegan etwa die konventionell produzierende Milchindustrie eher? Und tut das Bio nicht auch schon in vermehrtem Maß? Oder gibt uns Bio samt Vegan nicht große Chancen, wenn wir nicht blockieren, sondern aktiv reagieren? Antworten bekommt nur der, der sich gerade in Zeiten der Änderungen wach einbringt, sich auch sensibel in das heute vielfältige und sensible Wesen „Verbraucher“ einfühlt. Dann kommt man vielleicht darauf, dass man selbst am neuen Trend Vegan partizipieren könnte, wie das ja vielen beim Thema Bio bereits gelungen ist. Veganes wirtschaftliches Engagement in einer Molkerei als zusätzliches Business – das geht. Der Bayer sagt hier kurz und tiefenentspannt, „ums ofanga is‘“, man muss einfach mal damit anfangen… lesen Sie dazu mehr in diesem Heft. Schreiben Sie uns gerne… [email protected] Ihr Anzeige MESSENEUHEIT DUO-HARD Die intelligente Wiederverschluss-Verpackung mit thermogeformter Ober- und Unterfolie! Mit Struktur zur Freude des Marketings! Bei DUO HARD handelt es sich um ein Verpackungssystem, das eine steife, thermogeformte Oberfolie (Lid) und eine steife, thermogeformte Unterfolie (Bottom, Tray oder Schale) umfasst. Man hat sowohl oben, als auch unten, jeweils eine harte Folie, die das Packgut umgibt und schützt. 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Welche Chancen bietet die Herstellung veganer Lebensmittel für die Molkereiindustrie. Die Produktionstechnik ist dabei sicherlich die geringste Hürde Interview Klaus-Peter Lauterbach ................................ Interview Caroline Zimmer .......................................... POWTECH 2016............................................................ Rund 900 Aussteller zeigen auf der Messe in Nürnberg ein breites Spektrum an Verfahrenstechnik für alle Belange die mit Pulver und Schüttgut zu tun haben 6 13 18 22 Sprechen Hochland hat ein ausgelagertes Tochterunternehmen gegründet, das sich ganz gezielt der Entwicklung und Produktion veganer Erzeugnisse widmet. Zum aktuellen Stand in diesem Unternehmen unterhielten wir uns im aktuellen Interview mit Caroline Zimmer, Projektleiterin für vegane Produkte bei Hochland. POWTECH Aussteller .................................................... Donaldson, Armaturenwerk Hötensleben, Kaeser Kompressoren, Lödige, Sesotec IFFA 2016 ................................................................... Die IFFA bildet die gesamte Produktionskette der Fleischwirtschaft ab. Teilbereiche sind durchaus auch für die Molkereiwirtschaft interessant IFFA Aussteller ............................................................ MULTIVAC, GPS Reisacher, Mohn, Ishida 26 28 34 36 Eiweißlieferant Lupine................................................ Moderne Trenntechnik ist eine wesentliche Voraussetzung, um aus der Lupine Rohstoffe für die Nahrungsmittelproduktion herzustellen Käsealternativen im Kühlregal..................................... In Kooperation mit Wilhelmsburger bietet Frischpack ein Sortiment veganer Käsealternativen für den AußerHaus-Verzehr an Seite 4 38 2/2016 22 © Frischpack © NuernbergMesse/Thomas Geiger inhalt 38 Zeigen Die POWTECH in Nürnberg präsentiert sich als Leitmesse für Verfahrenstechnik, Analytik und Handling von Pulver und Schüttgut aller Art. Im Mittelpunkt stehen dabei Apparate zum Zerkleinern, Mahlen, Mischen, Fraktionieren, Sieben, Filtern, Agglomerieren, Dosieren, Wiegen, Entleeren und Abfüllen. Lupinen im Karton ...................................................... Unter der Dachmarke MADE WITH LUVE sind in Deutschland die ersten Lupinen Drinks im Getränkekarton erhältlich Interview Thomas Redeker, Paul Winterhoff ................ 40 Technik News .............................................................. AFRISO, FB Ketten, Buhmann, Pentair Haffmans, Sensient Flavors, Premier Tech Chronos 41 Firmen News ............................................................... BellandVision, BENEO, Grunwald, Fristam, GEA Group, ILLIG, Poly-clip System, Schubert, Arla, DMK Group / DOC Kaas, BMI 45 42 ife Kiel: Rohstoffwert Milch Deutschland ........................ 53 Bezugsquellen ............................................................. 54 Anzeigenteil / Impressum ........................................... 55 47 49 Schwachstelle flexible Verbindungen ........................... Die neue BFM® Verbindungstechnik beruht auf einem integrierten Spannring mit Dichtung der in das entsprechende Anschweißende einschnappt Tore hermetisch schließen ........................................... Im neuen Tiefkühlhaus der Fa. August Jaeger sorgen Tiefkühltore von EFAFLEX für einen energiesparenden Betrieb des Lagers Vegane Käsealternativen erfreuen sich steigender Beliebtheit. Frischpack entspricht diesem Trend und bietet seit Herbst 2015 in Kooperation mit Wilhelmsburger derartige Produkte für den Außer-Haus-Markt an. Vegane Alternativen zu Molkereiprodukten werden die Klassiker sicherlich nicht verdrängen, schaffen aber neue Absatzoptionen. 39 Vegane Alternativprodukte .......................................... Die Herstellung veganer Lebensmittel als Alternative zu klassischen Milch- und Molkereiprodukten ist durchaus eine Chance für Molkereien Interview Axel Klewer ................................................. Verpacken 44 Seite 5 2/2016 Vegan – ein Trend für kommende Generationen? Der Boom tangiert auch die Milchindustrie. Warum diese statt einer Gefahr eher die Chancen sehen sollte Von Stefan Esser © Fotolia/mbt_studio vegan © KARL SCHNELL Nicht nur in der Politik sieht es derzeit so aus, als würde bald kein Stein mehr auf dem anderen stehen. Die Konstante unserer Zeit heißt offenbar permanente und oft überraschende Veränderung – und alle müssen sich darauf einstellen, wenn sie im Rennen bleiben wollen. Gerade eben wurde klar, dass Biomilch in 2015 seinen eigentlichen Durchbruch erzielt hat (siehe unsere Titelgeschichte in Heft 1/2016), da zeichnet sich für 2016 nun klar ab, dass ein anderer Trend im Bereich der Lebensmittel, welche die Milchindustrie intensiv tangieren, mit ebensoviel Power daherkommt wie Bio: Vegan legt als Ess- und Lebensmitteltrend immer rasanter zu. An Ideen fehlt es Veganern nicht: Sie kreieren Lifestyle-Gerichte wie etwa diesen prallen Super-Burger © Fotolia/Alena Ozerova M Man muss ja mal ehrlich sagen: Es sieht tatsächlich so aus, als herrsche die größte Lebenslust im Ernährungsbereich derzeit bei den Veganern. Kein Darben, kein quälender Verzicht ist zu erkennen, Freude pur an kreativen Rezepten und Produkten nach dem einfachen Motto, alles ist möglich, nur nichts vom Tier. An faktischen Zahlen mag die Vegangemeinde in Deutschland noch relativ klein sein, aber das fröhliche Laissez-faire samt entsprechendem Selbstbewusstsein ist groß. Ein anderer Punkt wiegt für Hersteller klassischer Lebensmittel wie die der Milchindustrie noch schwerer: Die sprunghaft wachsende Zahl der Veganer rekrutiert sich hauptsächlich aus gebildeten, jungen und bestens vernetzten Menschen; sie sind also Konsumenten mit hoher Lebensfreude und Leadership-Qualitäten. Dass hier die Milchindustrie im Blick auf Zukunftskonzepte gefordert ist, wird immer mehr Molkerei-Managern klar. Und zum Teil handeln sie auch bereits mit zukunftsgerichteten Konzepten. Lecker-schmecki!!! Aber, tja, ist das nun vom Grundstoff her vom Kuh-Euter, ein original-Milchprodukt – oder vielleicht doch schon was veganes? Erklärbar ist das leicht. Es gibt diverse Ursachen dafür. Eine ist ganz sicher, dass Vegan nicht wie seinerzeit Bio als zauseliger, weltfremd erscheinender Lebensmittel-Außenseiter startete, sondern in diesem noch jungen Jahrtausend mitten in der konsumfreudigen Gesellschaft. Vegan ist für viele junge Menschen „geil“, ist trendy, aber auch verbunden mit sehr ernsten Themen, vom Schutz der eigenen Gesundheit über den Tierschutz bis hin zur ökologischen Rettung unseres Planeten. Drunter machen es Veganer nicht und sie machen es auch nicht verbissen, sondern fröhlich und locker. Sie stehen zur veganen Ernährungsweise nicht mit gequältem Verzicht-Gesicht, sie finden Vegan sexy, trendy, es ist für sie ein gesellschaftliches Must-do. Natürlich hat Bio hier viel Vorarbeit geleistet, hat bei Verbrauchern den Prozess eingeleitet, dass man die Art unserer Ernährung im Blick auf einige Aspekte etwas tiefer hinterfragen sollte. Bio hat hier eine lange, beschwerliche Bewusstseinsarbeit geleistet – und heute rennen Landwirte „Bioland“ die Bude ein, um hier als Milchbauer Mitglied zu werden, obwohl die Umstellung der Höfe auf Bio immer noch sehr deutliche Anforderungen stellt. Für die Milchindustrie hieß das, sich Bio gegenüber langsam doch zu öffnen, flexibel zu zeigen. Heute hat man das gut im Seite 8 Griff; die Biolinien bei den Milchprodukten stehen selbst beim Discounter friedlich Seit‘ an Seit‘ neben den konventionellen Joghurts und Fruchtquarks. Nichts kannibalisiert sich, alles ergänzt sich, Bio wird allmählich Mainstream. Aber, huch, was ist denn da mit Vegan? Das ist doch völlig out-of-space, weil es dem Grundprodukt der Milchindustrie, der Kuhmilch, diametral entgegensteht! Das ist also doch ganz anders als bei Bio! Sollte man sich hier als klassischer „Milch-Mensch“ radikal verschließen? Das wäre ein großer Fehler, denn hinter Vegan stehen große gesellschaftliche Entwicklungen, ob man die nun mag oder eher sehr seltsam findet – hinter großen Entwicklungen stehen schließlich große Konsumentengruppen. Immerhin gibt es bereits eine gute halbe Million strenger Veganer im Land, immerhin leben schon 26 Prozent der Bundesbürger „zeitweise Vegan“, wie Untersuchungen ergaben. Der Vegan-Trend wird auch stark über die Social Networks befeuert, Veganer sind hervorragend vernetzt, sprühen vor Lebensfreude – man sieht das augenfällig etwa in der Website „deutschlandistvegan. de“. Da wird auch deutlich, das Vegan sich besonders unter jungen Menschen verbreitet, die auch für ihre Ernährung, ihre Gesundheit und die aller Tiere gerne wesentlich mehr Geld bereit sind auszuge- 2/2016 © Fotolia/Maksim Šmeljov vegan Alles lecker oder was? Bedeutet vegan schmerzlichen Verzicht auf Genuss? Es ist Geschmackssache, aber dies ist defintiv ein veganer Burger! ben. Sie sind die Konsumenten nicht nur von heute, sondern – inklusive ihrer Kinder – von morgen. Gesellschaftlich wie auch rein wirtschaftlich betrachtet liegt es auf der Hand, dass man als Hersteller von Lebensmitteln keinen Fehler macht, wenn man peu à peu auch auf Veganprodukte setzt. Das gesellschaftliche Phänomen Yuppie ist out, spätestens seit dem Bankencrash 2008 für immer. Es brauchte natürlich ein Ersatzprodukt und das ist der manische Selbstoptimierer. Auch er will Karriere machen, aber nicht um jeden Preis, er will vielmehr politisch-ökologisch korrekt sein und dabei gleichzeitig seine Gesundheit pflegen. Der typische Veganer freut sich, in Bezug auf die Tiere ein Gutmensch zu sein, das tut auch seinem Ego gut, das er immer im Blick hat, eben im Sinne der perfekten Selbstoptimierung. Da braucht es natürlich neben der Brustvergrößerung bei der Frau und dem Bizeps-Styling beim Mann auch das angesagte und doch individuell wirkende Ernährungskonzept: Vegan! In deutschen Großstädten wird dieser Konsumentengruppe längst bester Vegan-Lifestyle geboten. Ganz vorne liegt Berlin mit unzähligen Vegan-Restaurants und Starköchen wie Attila Hildmann, überzeugter Veganer, Sportwagenfahrer, Muskelmann. Kurzum: Vegan ist längst auch happy Lifestyle. Da könnten der klassischen Milchindustrie künftig viele Felle davonschwimmen. Aber man hat ja aus früherem Zaudern bei Themen, bei denen rasches, flexibles Handeln die bessere Wahl gewesen wäre, gelernt und so beschäftigen sich einige große Milchindustrieunternehmen bereits mit dem Thema. Teils noch hinter verschlossenen Türen, denn es ist ja nicht so leicht, als klassischer Milchproduktehersteller nun plötzlich Lebensmittel anzubieten, die keinerlei tierische Ursprünge aufweisen; teils gehen hier einige Unternehmen schon mutig nach vorne und bringen – wie Hochland, siehe Interview – unerschrocken die ersten veganen „Streichgenuss“-Produkte auf den Markt. Interessant bei Hochland ist, wie rasch und clever hier verstanden wurde, dass es bei Vegan keinen Sinn macht, sich verlogen an Großmutters nostalgische Milchkanne anzulehnen. Es gibt kein „schmeckt-wie-Käse“, sondern es sind eben klipp und klar Produkte auf der Basis sehr gesunder Mandeln. Natürlich will der Veganverbraucher – zumindest noch auf lange Zeit – ein Produkt haben, das ihn an Streichkäse oder Käsescheiben erinnert, aber Hochland kommuniziert klar: Milch ist hier definitiv nicht drin. Dazu hat Hochland die Produktion seiner neuen Veganproduktion in 2015 auch stringent in eine Tochtergesellschaft (E.V.A. GmbH) mit eigener Entwicklung und Produktion ausgelagert (siehe Interview mit Projektleiterin Caroline Zimmer), gemäß der Erkenntnis, Veganer sind höchst sensible Wesen. Es ist bei ihnen immens wichtig, gläsern zu produzieren, offen zu kommunizieren, um glaubhaft zu sein. ➜ COLLECTOR® und COLLECTOR® FLEX Die Besten für die Milchwirtschaft Die idealen Markenschläuche für den Einsatz an Milchsammelfahrzeugen: Hochflexibel und leicht im Handling Zuverlässig, sicher und langlebig Absolut geruchs- und geschmacksneutral Temperaturbeständig und gut zu reinigen Wahlweise mit Stahldrahtwendel oder Kunststoffwendel Entspricht Empfehlung XXI, FDA und EG 1935/2004 Industrial Fluid Systems Seite 9 LIEBE ZUKUNFT, WILLKOMMEN IN DER GEGENWART. Die weltweit erste Verpackungsmaschine ohne Schaltschrank. Mit der weltweit ersten Verpackungsmaschine ohne Schaltschrank können Sie den Herausforderungen der Zukunft gelassen entgegensehen. Denn die neueste Innovation von Schubert definiert Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit völlig neu. 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Die Lebensmitteltechnologie ist heute bekanntlich viel weiter als vor 30 Jahren und der Verbraucher extrem gut vernetzt – ergo ist er bestens informiert und verlangt daher auch mehr, ist kritischer; andererseits hat die Industrie, eben auch durchaus die Milchindustrie, heute glänzende Möglichkeiten, hervorragende und absolut „ehrliche“ Veganprodukte zu kreieren – es tun sich also Chancen auf. Angesichts der wachsenden Kritik an der Massentierhaltung und der „Ausnutzung“ von Tieren generell wird man sich mit diesen alternativen Chancen ernsthaft auf breiter Ebene beschäftigen müssen. Es mag zunächst etwas befremdlich anmuten, wenn ausgerechnet Molkereien vegane Produkte herstellen sollen oder wollen. Es wirkt fast unlogisch – aber das Gegenteil ist der Fall. Menschen lieben seit ewigen Zeiten Käseprodukte. Die Milchindustrie hat die für ihre Produkte nötige Hardware immer weiter optimiert und ist heute auf High-Tech-, oft schon auf Industrie-4.0-Niveau. Die gute Nachricht dabei ist nun, dass just die supermodernen Herstellungsanlagen prinzipiell gar kein Problem damit haben, vegane, „käseähnliche“ Genuss-Streichcremes oder -scheiben zu produzieren. Nachfolgendes Interview mit einem Repräsentanten des Unternehmens KARL SCHNELL belegt, dass einer Molkerei hier technisch keine einschneidenden Veränderungen abverlangt werden, deshalb ist das Risiko für eine vegane Produktion auch überschaubar – sofern man bei den Rezepturen wirklich kreativ ist. © KARL SCHNELL Es ist ja bereits Otto-Normalverbraucher sensibler geworden und dementsprechend müssen Obst- und Gemüsebelieferer von Aldi inzwischen auf den Einsatz von acht Pestiziden verzichten, weil man damit nicht zuletzt die Bienenpopulationen schützen will. Das ist kein Aldi-PR-Gag, vielmehr gab es einen Runden Tisch dazu, mit Pflanzenschutzberatern, Beamten und Prüflaborvertretern. Keine bienentoxische Stoffe bitte mehr hieß die Parole. Man weiß heute eben mehr um Verantwortung und auch um jedes No-Go beim informierten Konsumenten. Die Geschmacksverwirrung funktioniert auch perfekt beim Brotaufstrich: Hier ein Leckerli, aber voll vegan… Wie weit und wohin der Vegan-Trip der Menschen letztlich gehen wird, ist derzeit sicher nicht absehbar. Veganer sind ein schwieriges Klientel. Sie dürfen nicht einmal einen Ledergürtel tragen. Eigentlich dürfen sie nicht einmal Wein trinken, denn der wird ja mit Eiweiß geklärt und viele Alltagsprodukte wie etwa Klebstoff enthalten tierische Produkte, und wie das nun mit den fleischfressenden Pflanzen ist, könnte auch noch ein Diskussionsthema werden… Insgesamt aber sind Veganer durchaus im Gegensatz zu den anfänglichen Biozottelbären eine sehr hedonistische Konsumentengruppe und in dieser Hinsicht sicher auch für die erfindungsreiche und flexible deutsche Milchindustrie interessant. ■ Anzeige Die Abfüll-, Koagulations- und Verschließanlage zur Abfüllung verschiedener Arten von UF-Weißkäse in vorgefertigte Kunststoffbecher GRUNWALD GMBH · Pettermandstr. 9 · 88239 Wangen im Allgäu/Germany · Phone +49 (0)7522 9705-0 · [email protected] · www.grunwald-wangen.de interview „Veganprodukte? Kein Problem, der Prozess ist von der Technik her derselbe“ MN: Vegan ist ein recht junges Thema. Wie sah ihr erster jobmäßiger Kontakt zum Thema aus? Lauterbach: Vor zwei Jahren kam die Firma „Tofu Town“ auf mich zu, mit denen machten wir mehrere Versuche, andere wie „HappyCheeze“ in Bremerhaven folgten… Sie legten besonderen Wert darauf, dass die Produkte nicht als alternativer Käse, als Nachahmer gesehen werden, sondern als eigene Produkte auf Cashew-Basis. Auch die Milchindustrie, die bereits die Gefahr sieht, dass ihr die Felle davon schwimmen könnten, erkennt bereits, „veganer Käse“, das ist ein Widerspruch in sich. Laut Käseverordnung ist nur das Käse, wo auch Milch drin ist. Wortspielereien wie „Cheeze“, mit Z statt dem S, sind deshalb zweifelhaft. Dem Endverbraucher muss reiner Wein eingeschenkt werden – anstatt von Alternativkäse zu reden. Man erinnere sich an den bösen Pizza-Analogkäse, der Verbraucher fühlte sich hintergangen. Es gibt heute noch in Fachkreisen darüber heiße Diskussionen. © KARL SCHNELL D Dass ein klassischer „Milchmann“ vielleicht erst einmal Berührungsprobleme beim Thema vegane Produkte hat, liegt auf der Hand. Milch News sprach mit einem klassischen Milchmann, der frei von diesen Problemen ist, über milchfreie Molkereiprodukte: Klaus-Peter Lauterbach, gelernter Molkereimeister und -techniker und Dairy Processing Area Sales Manager bei KARL SCHNELL, dem Maschinenbauspezialisten und wichtigen Partner der Milchindustrie im Käsebereich, gibt Entwarnung, Sorgen in Bezug auf die technische Seite müsse man nicht haben, wenn man auch Veganes produzieren wolle. Ein „Happy Cheeze“: Es geht viel – die Frage ist nur, ob man sich bei vegan an Käsebegriffe wirklich anlehnen sollte… © KARL SCHNELL Beim Maschinenbauspezialisten KARL SCHNELL hält man Veganproduktionen in Molkereien für leicht machbar und sagt, „Leute, habt keine Scheu“ Sieht kein Problem für veganes Produzieren in Molkereien: Manager Klaus-Peter Lauterbach von KARL SCHNELL MN: Nun hat Vegan ja von vorneherein ein recht positives Image, weil die Ehrlichkeit der Produkte glaubhaft rüberkommt und weil Vegan bereits in der jungen, kritischen, aber lebensfreudigen Verbraucherwelt mitten in der Gesellschaft angesiedelt ist. Alle bisherigen Hersteller haben offenbar auch verstanden, dass Produktehrlichkeit und klare Deklarierungen, glasklare Abgrenzung von allen tierischen Ursprüngen extrem wichtig sind… Lauterbach: Genau – Veganer sind glasklar. Mein Sohn ist seit Jahren einer – und die wollen sich sehr bewusst gesund und ➜ Anzeige TRENDS AUF GEMÜSE- UND OBSTBASIS VEGAN, BACKSTABIL UND INDIVIDUELL würzige vegane/vegetarische Zubereitung für Hybrid Food, Food Pairing, Soft Health ÁVVLJXQGJXWGRVLHUEDU Clean Label keimreduziert www.fuchsspice.com z. B. Tomate, Paprika und Aprikose mit Rosmarin Besuchen Sie uns: Halle 4.1 Stand F21 interview „Guck mal, ganz lecker, und garnix von Tieren drin“: Für junge Leute ist Vegan derzeit mega-in… Bei KARL SCHNELL geht das ganz schnell: Vegane Produkte auch auf den KS-Anlagen herzustellen ist keine große Sache. Ein paar Änderungen, das Herstellungsprinzip bleibt gleich… dasselbe Endprodukt mechanisch mehr daran arbeiten. Was heißt das für Vegan? Ich habe keine tierische Milch, sondern anstelle Milch ein Produkt aus diversen Saaten, Hafer, Hanf, Soja, Mandeln, Cashew, Haselnuss… zermahlen wird daraus ein eiweißhaltiger Brei, der mit Wasser vermischt zu einer wässrigen Lösung übergeht. Das ist dann „vegane Milch“. MN: Für eine wachsende Zahl an Konsumenten ganz normal, für ältere „Milchgeprägte“ eher befremdlich… Lauterbach: …naja, mich als alten Molker bekommen Sie nicht mehr auf Soja umgepolt, man hat halt den Geschmack in sich eingeprägt... Die althergebrachten Käseliebhaber werden sie wohl kaum vom klassischen Käse wegbekommen. Ich selber liebe ein gutes Stück Biorohmilchkäse aus der Schweiz, denn da war ich fünf Jahre und weiß diese Qualität zu schätzen… MN: …das prägt wirklich… Lauterbach: …aber es gibt nun die veganen Alternativen auf dem Markt und auch die jungen Menschen ohne die Prägungen wie wir Älteren sie haben; hier geben wir eben die nötige Unterstützung, wir haben die Technologie dazu. MN: Junge Menschen sind anders konditioniert, das ist von jeher Basis für Änderungen. Und diese Menschen sind jetzt schon und vor allem künftig die kaufkräftige Gruppe für eine Milchindustrie, die sich hier eben öffnen muss. Wie weit muss oder musste das Unternehmen KARL SCHNELL hier tätig werden? Seite 14 Lauterbach: Da kommen wir auf den Punkt und der heißt: Von der Technik her können wir 99 Prozent gleichsetzen. Wir sind in der Lage, uns dem Kundenwunsch entsprechend anzupassen. In der Molkereischule in Wangen machen wir für Kunden entsprechende Versuche, ob für streichfähige Produkte oder Blockware wie etwa Pizzakäse, nur eben mit anderen, nämlich veganen Rohstoffen. Der Technik ist das tatsächlich egal, sie kann eins-zueins beides. Der Technologe aber muss dann doch genau wissen, was passiert mit diesem Eiweiß und diesem Fett? Wie verändert sich mein Produkt, wie stark muss ich jeweils emulgieren? Das ist das Entscheidende. Damit kann zum Beispiel auch auf veganer Basis ein Produkt mit Camembert-Rasen hergestellt werden, dank spezieller Bakterienkulturen, die das vorhandene Eiweiß richtig verarbeiten. Dieser Camembert-Rasen wächst dann, ist aber eben eine besondere Subspezies, die speziell etwa auch auf einer Macadamia-Nussbasis anwächst. © KARL SCHNELL © Fotolia/contrastwerkstatt MN: Es geht für Veganer auch um ein kleines Stück der Weltrettung. Ein sehr vernetztes Thema mit noch viel größerem Anspruch als Bio… Lauterbach: Gehen wir es pragmatisch an: Von der Maschinentechnik her bieten wir ganz einfach Prozesstechnologie an, die in der Lage ist, alle Verarbeitungsschritte zu bewältigen – da macht es technisch keinen Unterschied ob mit Milch oder vegan, das kann ich als gelernter Molkereitechnologe sicher sagen. Ich habe auch schon vor Jahren einige Ziegenmilchproduktionen mit aufgebaut und gezeigt, dass man auch aus dieser Milch alle Produkte herstellen kann, die man aus Kuhmilch herstellt. Nur: Ich brauche eine andere Technologie, Verfahrensweise – das macht den Unterschied. Ich muss ein Eiweiß jeweils entsprechend würdigen und dann eben anders verarbeiten. Konkretes Beispiel: Der normale Käsungsprozess bei Kuhmilch dauert 90 Minuten - bei der Ziegenmilch eine Stunde länger. Das Eiweiß ist kleiner, weicher, feiner, man muss für © KARL SCHNELL absolut vegan ernähren und zweitens auch sehr ernsthaft etwas für die Tiere tun. Sie sehen Milch ausschließlich als Nahrungsmittel für das Kalb an, nicht als eines für den Menschen. Da müssen wir nun eine neue Philosophiedenke nachvollziehen und wirklich begreifen, was es bedeutet: VEGAN! Ist kein Käse, aber sieht aus wie Käse, ist streichfähig wie eine Käse-Creme, schmeckt ähnlich: Vegan-Konzepte verlangen Feingefühl 2/2016 MN: Und es schmeckt vielen dann so gut wie „normaler“ Käse? Lauterbach: Mir ja oft auch, trotz meiner Prägungen! Der Veganer will veganen Käse, veganes Gulasch, aber, wie anfangs gesagt, es soll und darf nicht so eins-zu-eins genannt werden, auch die Milchindustrie sträubt sich hier dagegen, alle wollen Klarheit. Auf der anderen Seite erkennt die Milchindustrie genau, dass der Prozess von der Technik her derselbe ist und sieht auch das stark wachsende Potenzial dieser veganen Kunden und will dabei sei sein – warum denn nicht? MN: Nicht nur Hochland ist ja bereits eingestiegen, man sieht sicher bei einigen großen Unternehmen im Vegan-Segment Potenzial… Lauterbach: …und von der Seite der Produktionstechnik her gibt es mit Vegan eben überhaupt keine Probleme. Es lassen sich aus anderen Eiweißquellen statt Milch tatsächlich beste Produkte herstellen. Wir haben genügend Linienkompetenz, um komplette Produktionslinien entsprechend zusammenzustellen und perfekt auszurichten. Aus Eiweiß, Sojaöl, Fett einen tierproduktfreien Weich- oder Frischkäse herzustellen, der sich sehr gut vermarkten lässt, das geht auf unseren Anlagen problemlos. Die Kunden sind hier wirklich hin-und-weg… © KARL SCHNELL MN: Was sagen Sie dem Kunden, der sich etwas bangend fragt, ob es nicht doch kompliziert ist? Lauterbach: Ich sage, es ist überhaupt nicht kompliziert. Wir haben längst die entsprechenden Erfahrungen gemacht, technisch ist es für uns als flexibler Maschinenhersteller kein Problem. Neben einigen Anpassungen ist das Verfahren dasselbe, egal ob ich Frischkäse herstelle oder ein streichfähiges veganes Erzeugnis. Es kommt natürlich auf die Maschinen an. KARL SCHNELL hat die technische Kompetenz, es wird kaum einen Hersteller geben, der zum Beispiel eine so große Auswahl an Schneidsystemen hat wie KS, wir bieten hohe Fertigungstiefe und haben auch die langjährige Erfahrung, ob bei Käse, Fleisch oder Babynahrung – das nützt dem Kunden. Mit einer solchen Technologie können wir sehr ➜ Alles Käse, oder was? Nein, eben kein Käse, sondern „nur“ ein veganer Frischkäse, eigentlich ein Käse-Fake… Wirtschaftliche ESL Milchbehandlung, flexibel integriert Zwei Entkeimungs-Separatoren, die sich leicht und flexibel Ihrer Prozesslinie hinzufügen lassen – das ist prolong. 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Traditionell einfach. © KARL SCHNELL interview Einen vegane, käseähnliche „Cream“: Gerade bei jungen Großstadtmenschen ist vegan immer angesagter, es gibt sogar spezielle Vegan-Partys © KARL SCHNELL flexibel reagieren, uns anpassen, gemäß allen Anforderungen. Das ist sehr wichtig bei solchen umwälzenden Neuerungen im Produktbereich. So macht zum Beispiel einer unserer Kunden einen hervorragenden Joghurt auf Reisbasis. Das geht nur, wenn die nötigen Prozesse dazu optimal ablaufen, damit hier die Fermentierung stimmt. Das Produkt nennt sich „Reisgurt, der erste Jogurt auf Reisbasis“. Klar, schmeckt durchaus anders als üblicher Joghurt, aber für Veganer mit deren hohen Ansprüchen eine echte Alternative. Mit Palmöl brauchen Sie bei Veganern ja ohnehin nicht kommen, die wollen eine Hochwertigkeit, echte Qualität. Die wissen Bescheid, sind sich etwa auch bewusst, dass sie ein Mangelproblem bei den B-Vitaminen oder Folsäuren haben können. Vegan ist ja auch nicht neu, in Afghanistan oder Pakistan ernähren sich bis zu 95 Prozent der Menschen vegan, weil es da ganz einfach keine riesigen Schweinemästereien, Putenfarmen oder Rinderzuchtanlagen gibt. Der macht einfach alles: Der KARL SCHNELL Prozessautomat FC2-400 ist auch für vegane Pseudo-Käseprodukte empfänglich Anzeige DAS NEUARTIGE ULTRADIFFUSIONSVERFAHREN > Neue Formel maximaler Wirksamkeit zur Raumdesinfektion MN: Die Veganer sind oft jung und in der gesellschaftlichen Mitte, eine wirklich interessante neue Verbrauchergruppe. Lauterbach: Die Veganer schauen nicht auf den letzten Euro. Veganer Schnittkäse wird zu hohen Preisen verkauft, die Veganer > Äussere Wirksamkeit gegen Schimmel, Hefen und Bakterien > Keine Rückstände, wie Gerüche und Sedimentationen > umweltschonend, biologisch abbaubar > einfache und sichere Anwendung © Fotolia/goodluz > sichert das mikrobiologische Gleichgewicht einer vernünftigen Hygienevorsorge Pa c k h a u s Rockmann s a f e & c l e a n Kopernikusstr. Osttor21 9 D-48324Sendenhorst Sendenhorst D-48324 +492526 2526 939377 939377 T:T:+49 +492526 2526 939378 939378 F:F:+49 [email protected] [email protected] Happy young Family: Viele von ihnen tendieren zur veganen Ernährung – eine Herausforderung für die Milchindustrie Seite 16 2/2016 interview © KARL SCHNELL © KARL SCHNELL © KARL SCHNELL © KARL SCHNELL zahlen es, die geben ohnehin mehr als andere für ihre Nahrungsmittel aus. Von wegen der deutsche Verbraucher will immer nur billig, billig, billig. Bei Veganern ist der Zug längst in die andere Richtung abgefahren. Diese meist jüngeren Leute sehen auch den ganzen Kontext mit der Erderwärmung und dem Leid der Tiere und die Auswirkungen auf Klima- und Umweltschutz sowie auf die Tierund Menschenrechte – und sie haben einen Riesenzulauf. Wir haben uns darauf eingestellt, führen mit unseren Kunden gemeinsam auf kleinen 20-Kilo-Batch-Labormaschinen Testreihen durch, damit der Kunde dann genug Bemusterungen hat, etwa für kleine Testverkäufe. Die Produktentwicklung ist für die Markterforschung anfangs das Wichtigste. Leckere vegane Produkte in bunter Vielfalt, offenbar geht alles: Sojafrikadellen mit Vegankäse, Frischkäsesaucen als Brotaufstrich, Crepes und Pesto… Food-Stylisten schaffen einfach alles, auch bei Vegan… MN: Halten wir noch einmal fest: Es muss an der Produktionsanlage nicht viel geändert oder sogar ausgetauscht werden? Lauterbach: Richtig! Die KARL SCHNELL-Maschinen sind lebensmittelrechtlich konform (EU und FDA) und entsprechen höchsten hygienischen Ansprüchen. Ein Beispiel ist der Einsatz von wassergespülten Gleitringdichtungen oder die metall- und optisch detektierbaren Abstreifer. Man hat mit unseren Prozessautomaten eine Maschine, mit der man alle möglichen Lebensmittel herstellen kann. Ihr ist es sozusagen egal, ob sie ein Käseprodukt oder ein vegetarisch-veganes Lebensmittelprodukt herstellt. Die großen Molkereiunternehmen, die ja das perfekte Know-how haben, etwa für die Herstellung aller möglichen Käsesorten, die müssen also, um vegane Produkte zu kreieren, eigentlich nur die Rohstoffe tauschen. Das Problem bei Umstellungen liegt also nicht in der Technik, sondern darin, dass vielen die praktische Erfahrung fehlt. Das ist natürlich nicht per Fingerschnippen hinzubekommen, dass man heute Frischkäse und morgen ein veganes Erzeugnis macht. Wir aus dem Hause KARL SCHNELL können sagen, dass die Technik in unserem Haus vorhanden ist und ich als alter Molker sage euch, Leute, habt keine Scheu, kommt einfach zu uns und dann machen wir einige Versuche auf unseren Testmaschinen und ihr werdet sehen, wie einfach es letztlich ist, so ein neues Produkt Stefan Esser ■ herzustellen. Seite 17 interview SEFAR® PHARMA GMP BAGS Der „zertifizierte Filterschlauch“ für die Produktrückgewinnung, bei der es auf maximale Sicherheit ankommt. „Man soll auch bei Vegan lustvoll genießen dürfen!“ Geeignet für die Sprühtrocknung in der Pulververarbeitung der pharmazeutischen und Lebensmittelindustrie. Keine Kontaminierung des Produkts ATEX-konform FDA-zugelassen EG 1935/2004 EG 10/2011 EG 2023/2006 (GMP) Einzeln verpackt und versiegelt Vollständige Rückverfolgbarkeit Hochwirksame Filtration Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an [email protected] Headquarters Sefar AG Hinterbissaustrasse 12 9410 Heiden – Switzerland Telefon +41 71 898 57 00 Fax +41 71 898 57 21 [email protected] www.sefar.com D © Hochland Hochland goes Vegan: Ehrlichkeit bei den Grundstoffen, glasklare Trennung vom HochlandMainstream-Milch-Business und kreative Geschmackskonzepte bei der neuen Linie lassen aufhorchen Wagte den Sprung ins kalte Veganwasser: Caroline Zimmer, Vegan-Projektleiterin bei Hochland Diesmal geht alles rascher: Bei Bio zierten sich die Großen der Branche sehr lange, rümpften eher die Nase. Anders bei Vegan: Die Milchindustrie-Branche beobachtet den Trend scharf, denkt nach – und manche handeln bereits. Wie Hochland: Hier wurde Geld in die Hand genommen, ein ausgelagertes Subunternehmen – wegen der klaren Abgrenzung zu den Milchprodukten – gegründet und die ersten Produkte können sich mehr als nur sehen lassen. Wir sprachen mit Caroline Zimmer, der Vegan-Projektleiterin bei Hochland. MN: Sogar Bio, obwohl es sich die vergangenen Jahre immer besser positionierte, wird in Insiderkreisen der klassischen Milchindustrie teils noch belächelt, weil die realen Marktanteile relativ gesehen immer noch nicht gewaltig sind. Nun wagt sich Hochland mit einer eigens im vergangenen Herbst dafür gegründeten Tochtergesellschaft namens E.V.A. an das Thema Vegan heran und bringt vegane cremige Produkte – frischkäseund schokocremeähnlich – auf den Markt. Wie kam das? Zimmer: Wir haben uns 2013 erstmals intensiver mit dem Thema Vegan beschäftigt. Wir haben intern viel diskutiert, weil es für einen Käsehersteller erst mal befremdlich ist zu sagen, man nimmt Seite 18 2/2016 interview © Hochland nicht verzichten müssen, sondern auch bei veganen Produkten lustvoll genießen können! Die Hochland-Vegan-Schmiede: Hochland lagerte bewusst die Vegan-Produktion komplett aus, in die E.V.A. Irsengrund. Man will Veganern damit klar machen, dass hier eine klare Trennung vom Milchbereich erfolgt einen anderen Rohstoff als Milch – und es darf nichts vom Tier sein. Am Anfang gab es auch im Haus Widerstände, es gab durchaus Kollegen, die mich anfangs belächelt haben… weil man eben nur auf die kleine Zahl geschaut hat: Ein Prozent Veganer in Deutschland. Die riesige Veganbewegung, die 2014, 2015 in Gang kam, war anfangs so nicht absehbar. Es entstand und entsteht nun immer mehr ein Bewusstsein, dass man Nahrungsmittel auch anders sehen kann und das durchaus eine Bereicherung für uns alle ist. hätten wir nicht gedacht, dass so ein leckerer Geschmack, so eine Konsistenz bei diesen Produkten möglich ist. Zimmer: Man soll ja auch nicht darben, MN: Das ist ja wohl ein grundlegender Unterschied zu Bio in seinen damaligen, eher holprigen Anfangszeiten? Zimmer: Naja, ein bisschen trennt sich da schon die Spreu vom Weizen, wenn es um das Kreieren der Produkte geht. Auch heute ist das nicht so einfach. Vegan gut zu konzipieren, das kann nicht jeder, es gehört ein ordentliches Know-how dazu. Ich denke, wir können durchaus sagen, dass bei den derzeitigen frischkäseähnlichen Veganprodukten „SimplyV“ am ➜ Anzeige MN: Tatsächlich kommen Sie nun mit ihren neuen „Veganen Streichgenuss“ in den Sorten Nuss-Nougat, Kräuter, Bunte Paprika und Cremig-frisch zu einem idealen Zeitpunkt auf den Markt. Aber was meinen Sie mit Bereicherung für uns alle? Zimmer: Es geht bei unseren neuen „SimplyV“-Produkten (sprich: „Simply-wie“) weniger um den Ersatz für etwas, sondern darum, dass man seinen Speiseplan anders gestalten kann und dass dies auch neue Geschmackserlebnisse ermöglicht… MN: …also das Neue ganz einfach als Erweiterung der Genusspalette und vielleicht auch des Gesundheitsdenkens zu sehen… Zimmer: …für die heute aufwachsenden Jugendlichen ist eine Mandel-, Reis- oder Sojamilch nichts Exotisches mehr! Dafür gibt es im Supermarkt schon große Kontaktstrecken. Für mich war es anfangs schon befremdlich, dass die viertstärkste Joghurtmarke auf Sojabasis entsteht, das war ein Argument. Dass man auf dieser Basis arbeiten kann – ich bin gelernte Molkereiingenieurin – hätte man vor gut 20 Jahren doch nie für denkbar gehalten. MN: Wir haben Ihre Vegan-Produkte verkostet und müssen offen sagen, das Seite 19 2/2016 besten abschneidet. Wir bekamen auch bei allen Verbrauchertests viel Zustimmung. MN: Nachvollziehbar, die Kräutercreme schmeckt wie ein klassischer französischer Kräuterkäse und der „NussNougat-Streichgenuss“ schon fast nach Sünde, dies ganz einfach mal als subjektive Feststellung. Die ja auch für potentielle künftige Mitbewerber interessant sein dürfte, denn Ihre Botschaft heißt dabei schließlich: Wir von der Milchindustrie können durchaus auch vegan, und das bei hoher Qualität und bestem Geschmack! Das ist doch ein elementarer Punkt, wo doch anfangs auch in Ihrem eigenen Unternehmen Hochland Skepsis zu spüren war… Zimmer: …ja, es war eben erst einmal ein komplett anderes Ding. Jetzt ist es bei uns schon selbstverständlich geworden, es ist integriert. Aber der Mensch braucht eben eine gewisse Zeit, um sich an ganz neue Dinge zu gewöhnen. MN: Die Entwicklungszeit der neuen veganen Schiene – in einem eigens gegründeten, ausgelagerten HochlandSubunternehmen, um vegane Produkte strikt von den klassischen Milchprodukten getrennt zu halten - war bei Hochland aber wiederum denn doch erstaunlich kurz? Zimmer: Das stimmt, es lief alles tatsächlich in extrem kurzer Zeit. Was da gelungen ist, ist wirklich enorm. Wir sind vom gesamten Vorstand voll unterstützt worden, sonst wäre das so gar nicht möglich gewesen. © Hochland MN: 2013 starteten Sie mit dem Veganbereich; wie haben Sie das so schnell geschafft, technologisch, sensorisch, marketingmäßig, mit allen Testläufen, Rohstoffbeschaffung et cetera…? Etwa: Wo bekomme ich nun plötzlich die vielen Vieles ist möglich, Hochland bewies eindrucksvoll vegane Kreativität, Hier das SimplyV-Pilzrisotto Mandeln – denn das ist ja der Grundrohstoff bei SimplyV – als alternativen, veganen Rohstoff her… Zimmer: …erst mal müssen Sie überhaupt darauf kommen, dass Sie Mandeln als Basis nehmen. Wir haben das in einer Projektform gemacht, mit einem Technologen, einer Produktentwicklerin und mir für das Marketing – das war der Start. Mit Kleinstversuchen und Prototypen haben wir uns dann sehr schnell Lösungen angenähert. Dabei gab es durchaus negative Erfahrungen, etwa bei der Arbeit mit Erbsen- oder Bohnenprotein … da sahen wir rasch, dass wir geschmacklich so nie hinkommen. Es gab einfach insgesamt keine Affinität zu einer käseartigen Masse. MN: Ein echtes Learning-by-doing? Zimmer: Komplett! Noch dazu verwendeten wir Stoffe, die bei Molkereien als Allergene gelten. Wir durften also nicht innerhalb der hauseigenen Produktentwicklung experimentieren. Teils wurde anfangs sogar zuhause in der eigenen Küche gearbeitet. Wir sahen bald, wenn wir da weitermachen wollen, müssen wir aus dem klassischen Molkereibetrieb komplett raus, um uns frei bewegen zu können. MN: Die klare Trennung erwies sich dann aber wohl als gut? Zimmer: Es war goldrichtig. Ich würde das bei jeder Innovation wieder machen, denn Sie müssen dabei anders denken, im Kopf frei sein. Sie denken am Anfang so, wie Sie immer gedacht haben, und das mal eben umzudrehen, ist für uns Menschen befremdlich. Bleibt man da im laufenden operativen Geschäft, wird es unmöglich. MN: Einstein sagte ja auch nicht nur einmal, dass man Probleme von morgen nicht mit dem Denken von heute lösen kann. Zimmer: Wir haben dann mit dem neuen Denken sehr befreit einfach Tests gemacht, und noch einen Test… bis wir immer besser und besser wurden. Wenn man etwas wirklich will und darauf fokussiert, ist auch der nötige Drive dahinter. Aber es war eben auch nur möglich, weil wir dafür freigestellt waren. MN: Mandeln sind nun der leckere und gesunde Grundstoff. Aber Nüsse können auch allergen wirken, dann… Zimmer: …ja, daher kommen diese Produkte für die wenigen Menschen, die eine Seite 20 © Hochland interview Der Name „Hochland“ findet sich nicht: Man trennt strikt vom Milchbereich ab, hier das vegane „SimplyV-Müsli“ ganz spezielle Mandel-Allergie haben, leider nicht in Frage. Wir haben uns für Mandeln nicht zuletzt entschieden, um einen exzellenten Geschmack realisieren zu können. Das Produkt sollte den Geschmacksvergleich mit klassischem Frischkäse nicht scheuen müssen. Hafer, Reis, Erbsen, Bohnen, Soja… wir haben mit vielen Grundstoffen experimentiert. Aber erst bei Mandeln hatten wir das wirklich tolle Ergebnis, beim Geschmack wie bei der Konsistenz. Sogar bis hin zum Backverhalten ist unser SimplyV so, wie man das bei Produkten tierischen Ursprungs gewohnt ist. Wir setzen damit im Segment vegane Frischkäse-Alternative ganz klar eine Benchmark. Bei allen Marketingtests kam ein Wow-Effekt zurück ‒ ein schöner Erfolg nach all dem Learning-by-doing. MN: Was sagen heute die früheren Kritiker im Mutterunternehmen Hochland? Zimmer: Toll, Respekt – das hören wir. Alle freuen sich. Nun erobern wir mehr und mehr den Lebensmitteleinzelhandel. MN: Warum nennen Sie auf der Verpackung nur das Vegan-Unternehmen E.V.A., und der bestens renommierte Name des Mutterunternehmens Hochland findet sich bei der Herstellerangabe gar nicht? Zimmer: Wir wollten uns hier bewusst von Hochland trennen, machen das auch bei Produktion, Vertrieb und Marketing. Wir sind komplett autark, also ein neues Unternehmen. Verbraucher und Handel spielen uns auch zurück, dass dies der richtige Weg ist. Ohne Hochland hätten wir das alles nie geschafft, aber diese klare Trennung ist nun wichtig. MN: Es ist wohl auch mit Blick auf den sensiblen Vegankunden der richtige Schritt. Dann hat niemand die Befürchtung, dass es sozusagen „Verunreinigungen“ geben könnte. Zimmer: Wir sitzen in Oberreute, wir haben keinerlei tierische Produkte im Haus. Die Produktionslinien haben wir neu konzipiert und installiert. Wir vermischen 2/2016 interview nichts, gar nichts hat mit Kuhmilch zu tun. Man muss hier klar und sauber arbeiten. MN: Soja kam als Grundstoff nicht in Frage? Zimmer: Anfangs haben wir uns das angesehen, aber es ist eben auch die geschmackliche Frage. Und uns wurde auch rasch klar, dass Soja von sehr vielen Verbrauchern kritisch gesehen wird. In der Veganszene ist Soja mittlerweile sogar umstritten. MN: Stichwort Gentechnik… Zimmer: …genau das Problem haben wir bei den Mandeln nicht… MN: …die von wo kommen? Zimmer: Aus Kalifornien. © Fotolia/goodluz MN: Ihre Technologen und Entwickler hatten nach dem Entscheid für die Mandel dann viel zu tun? Zimmer: Ja… man muss schon eine hohe Frustrationsgrenze haben, wenn man vor dem schließlich guten und richtigen Ergebnis monatelang etliche Dinge ausprobiert und es geht lange nicht, es schmeckt nicht… Am Ende war dann aber die Begeisterung groß. Wir haben ein gutes Team, nicht nur Milchwirtschaftler, sondern auch gute Food-Technologen, alle haben wirklich viel Erfahrung. MN: Wie reagiert der Handel bisher? Mit Skepsis oder eher nicht? Zimmer: Der Handel fängt an, Vegan mehr zu strukturieren. Und die Freude ist groß, dass es nun Produkte gibt, die auch wirklich schmecken. Der Handel hat durchaus erkannt, dass das keine Eintagsfliege ist, sondern ein ausbaufähiges Sortiment. MN: Wie wird die Produktlinie nun erweitert? Zimmer: Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck an Scheiben, also an Brotbelägen in verschiedenen Sorten. Wir vermeiden aber Assoziationen zu Käse, machen kein „Käse-naming“. Wir werden die Scheiben deshalb „vegane Genießerscheiben“ nennen. Wir sind selbstbewusst genug zu sagen, wir sind eine eigene Gattung, eine neue Art, die eine Bereicherung darstellt und unser Ziel ist es deshalb nicht, Bezeichnungen „wie Frischkäse“ zu verwenden. Es soll neben dem bestehenden Hochland-Sortiment eine wirklich neue Art von Genuss sein. Die klassische happy Family: Sie ist meist froh mit Milchprodukten – bald auch mit vegan? MN: Der Verbraucher wird diese klare Trennung sicher honorieren. Von der Technik her können Sie wohl mit klassischen Anlagen wie bei der Käseherstellung arbeiten? Zimmer: Wir haben unsere neue Technologie zum Patent angemeldet. Natürlich bedienen wir uns der klassischen Pumpen und anderer Teile, man kann ja auf so einer Anlage auch Ketchup produzieren, so man will... Aber es musste dennoch vieles zusätzlich neu entwickelt werden. Unsere Rohstoffe lassen wir selbstverständlich auch screenen und checken, arbeiten hier mit dem Umweltinstitut FIBL zusammen. MN: Und Ihr Unternehmensvorstand wird glücklich sein. War er zwischendrin nervös? Zimmer: Nein. So konnten wir ungestört in dem gesonderten Fokus arbeiten, weg vom Tagesgeschäft, und mit vielen jungen, mutigen Mitarbeitern. Unser Vorstand war gelassen, sogar als wir anfangs warnten: da kann auch etwas Vogelwildes herauskommen. Wir bekamen Zeit und Budget und man ließ uns machen. Dieser Rückhalt war gut, weil man bei so einer Arbeit ohnehin deutlich aus der Komfortzone raus ist. MN: Nach dem bisherigen Erfolg haben Sie das Go für Weiterentwicklungen? Zimmer: Ja. Wir haben uns wie gesagt ohnehin von Anfang an komplett frei von irgendwelchen Beschränkungen gefühlt – sonst wäre das nicht gegangen. Stefan Esser ■ Anzeige Bereit, schnell, zuverlässig Kompetenz in Ersatzteile & Reparaturen sulbana.com Seite 21 2/2016 powtech © NuernbergMesse/Thomas Geiger L Leitmesse für die mechanische Verfahrenstechnik Alles in Bewegung – Analysieren, Zerkleinern, Sieben, Mischen, Fördern, Lagern, Dosieren und Kompaktieren - die mechanische Verfahrenstechnik ist voller dynamischer Prozesse und die POWTECH ist die Plattform auf der neuste Produktinnovationen und Dienstleistungen den wichtigsten Industriebranchen präsentiert werden. • Grundverfahren für Pulver und Schüttgüter • Apparatebau- und Verfahrenskomponenten • Verpacken und Abfüllen • Messen, Regeln, Automatisieren • Nanopartikeltechnologie • Sicherheits- und Umwelttechnik • Qualitäts kontrolle, -sicherung u. -management (QC, QA und QM) • Dienstleistungen Das Messegelände in Nürnberg präsentiert mit der POWTECH auch 2016 die wichtigste Plattform für mechanische Verfahrenstechnik Anzeige Füllstand Altbewährtes hat ausgedient. Jetzt: Ultraschall-Grenzschalter von AFRISO! USG 20 Molchfähig: Frontbündiger Einbau ohne Störkonturen für beste Reinigungsergebnisse Meorga Rhein-Main 13.04.2016 Wir freuen uns auf Ihren Besuch! www.afriso.de/usg Integrierbar, selbst bei kleinen Rohrquerschnitten Unterschiedliche Prozessanschlüsse für verschiedenste Einsatzmöglichkeiten: G½, G¾, G1, Einschweißmufffe, Tri-Clamp, Milchrohr, VARIVENT, u.v.m. Non-invasive Messung durch Kunststoffbehälter oder -Rohrwände möglich Umfangreiches Fachprogramm Vom 19. bis 21. April trifft sich die Welt der mechanischen Verfahrenstechnik auf der POWTECH 2016. Rund 900 Aussteller präsentieren in Nürnberg neueste Technologien zur Verarbeitung, Analyse und zum Handling von Pulver und Schüttgut. Besucher erhalten zudem kostenlos Zugang zu einem umfassenden Fachprogramm und damit zu aktuellem Prozesswissen aus erster Hand. Der VDMA präsentiert im Rahmen seiner Blue Competence-Initiative Best Practices der Eco-Effizienz. Im Sonderbereich Generation Zukunft treffen Fachbesucher auf Hochschulforschung und neue Talente. Die neu geschaffene POWTECH App hilft dabei, die persönlichen Highlights im Programm zu finden. In den Messehallen bilden gleich drei Fachforen mit Non-Stop-Vortragsprogramm die Branchen- und Themenvielfalt der POWTECH ab. Zusätzlich laden die Sonderflächen von Verbänden und hochkarätigen Partnern auf der Messe zum Verweilen, Netzwerken und zum Wissensaustausch ein. Erstmals können Besucher Infos und Zeiten zu allen Fachvorträgen auch per App abrufen und sich am Smartphone vorab ihr persönliches Vortragsprogramm zusammenstellen. Auf der Messe erinnert die POWTECH App auf Wunsch an ausgewählte Veranstaltungen und hilft dank interaktivem Hallenplan bei der Orientierung. Insgesamt 15 Hochschulen, Lehrstühle und Institutionen stellen im neu geschaffenen Sonderbereich „Generation Zukunft“ ihre Forschungsprojekte vor und informieren über Kooperationen. Unternehmen treffen hier auf die Talente von morgen – und können dank einer laufend aktualisierten Stellenbörse neue Fachkräfte gewinnen. Täglich ab 16:30 Uhr lädt der Verband DSIV in studentischer Atmosphäre bei einem Chill-Out zum Netzwerken ein. Seite 22 2/2016 powtech Daten und Fakten Veranstaltungsort: Messezentrum Nürnberg Veranstaltungstermin: Dienstag, 19. bis Donnerstag, 21. April 2016 Öffnungszeiten: 19. April 2016: 09:00 - 18:00 Uhr 20. April 2016: 09:00 - 18:00 Uhr 21. April 2016: 09:00 - 17:00 Uhr Messeturnus: alle 18 Monate Eingänge & Hallenbelegung: über Eingang Mitte zu den Hallen 1, 2, 3 über Eingang Ost zu den Hallen 4A, 4 und 3A Explosionsschutz live erleben Am 20. April 2016 gastiert der internationale IND EX Safety Congress auf der POWTECH. Ex-Schutz-Experten aus allen Kontinenten erläutern die regional unterschiedlichen gesetzlichen Vorgaben und neueste Ansätze für mehr Explosionsschutz. Wie schnell es in der Produktion zu einer Gas- oder Staubexplosion kommen kann und was dagegen schützt, erleben die Besucher an allen drei Messetagen hautnah bei moderierten Live-Explosionen im Außenbereich der Messe. Kongress für Partikeltechnologie Gleichzeitig zu Gast im Messezentrum Nürnberg ist die PARTEC, der Internationale Kongress für Partikeltechnologie. Hier treffen sich führende Fachingenieure und Wissenschaftler zum Austausch über die neuesten Entwicklungen für Prozesse der Partikelbildung, Agglomeration und Beschichtung sowie Messmethoden und diverse industrielle Anwendungen für Partikel. Messtechnik Grundvoraussetzung für „Verfahrenstechnik 4.0“ In modernen Produktionsumgebungen begleitet Messtechnik die gesamte Prozesskette, von der Entwicklung über die Feldebene in der Anlage bis hin zum Versand zur Sicherung der Rückverfolgbarkeit. Die Beschaffenheit jedes einzelnen Partikels – dessen Form, Größe oder Oberflächenspannung – hat Auswirkungen auf das fertige Endprodukt. Partikel- und Prozessparameter beeinflussen etwa die Konsistenz von Joghurts oder das Fließverhalten von Pudding. Sie sind ebenso wichtiger Faktor bei der korrekten Wirkstoffverteilung in Tabletten oder beeinflussen in der Zementindustrie maßgeblich die Güte und Verwendung des Baustoffs. Analyseverfahren für alle Branchen Nur wer über die Partikeleigenschaften und Prozessparameter Bescheid weiß, kann diese gezielt beeinflussen und die gewünschten Ergebnisse erzielen. Hersteller finden auf der POWTECH eine Vielzahl von Analyseverfahren für unterschiedlichste Schüttgüter – von der Druck- über ➜ Anzeige e i d n e l h ä z l a Manchm * e g n i D n e n i e kl Bluhm temen von s y S it m g n u n *Kennzeich Halle 1 . Stand 235 Bluhm Systeme GmbH . 53619 Rheinbreitbach . www.bluhmsysteme.com . [email protected] . Tel.: +49(0)2224/77080 Seite 23 2/2016 UBERSICHTSPLAN | GENERAL PLAN Rotunde NCC Mitte S 11 S9 Mitte S7 NCC Mitte Mitte U-Bahn / Subway Messe ServiceCenter Mitte S1 Mitte Operation Center Betriebshof S 1/2 NCC Ost S 5/6 5 S1 1 Ost AusstellerShop ExhibitorShop Messepark Eingang Entrance VIP West/ Mitte 6 S9 Eingang Entrance VIP Ost 2 S4 S 4/5 4 2 S 2/3/4 raß r-St the eu rnr -Bä to Ot West / Mitte 4A S 3/4 3 3A Ost e POWTECH Service die Temperatur- bis hin zur Feuchtemesstechnik. Die Palette der Partikelanalytik reicht von einfachen Labor-Siebgeräten zur Größenbestimmung grober Granulate bis hin zu Laserbeugungssystemen und solchen, die auf der dynamischen Lichtstreuung basieren und Partikelgrößen im Mikro- und Nanometerbereich exakt ausgeben. Um Konsistenz und Fließverhalten eines Produkts zu optimieren, sind zudem optische Verfahren zur Bestimmung der Partikelform mehr und mehr gefragt. Mess- und Analysetechnik liefert genau jene Daten, die die vierte industrielle ReAnzeige volution erst ermöglichen und treiben. Denn belastbare, oft in Echtzeit bereit gestellte Zahlen und Auswertungen bilden die Grundlage für eine Automatisierung mittels Maschine-Maschine-Kommunikation und für tiefgehende Big Data-Analysen. Hersteller finden so neue Ansätze zur Produktoptimierung und für mehr Effizienz im Prozess. Experten der Prozessindustrie erhalten auf der Messe Anregungen und Praxistipps rund um die Einbindung der Partikelanalytik und von Prozess-Messsystemen in die Verfahrenstechnik 4.0. Neben zahlreichen Fachvorträgen zum Thema in den drei Expertenforen zeigen über 250 der insgesamt rund 900 Aussteller Lösungen, Konzepte und Neuheiten rund um Analytik und Messtechnik. Impulse für die Nahrungsund Futtermittelindustrie Experten aus der Nahrungs- und Futtermittelindustrie erwartet ein breites Spektrum der Food- bzw. Feed-Produktion, vom Mahlen und Mischen über das Granulieren oder Agglomerieren bis hin zur Wäge- und Dosiertechnik. Aktueller Branchentrend: powtech © NuernbergMesse/Frank Boxler Anzeige Auch in diesem Jahr findet in Nürnberg mit der POWTECH die Leitmesse für Pulver-, Granulat- und Schüttguttechnologien statt INNOWATECH Hygienekonzepte Die Integration des betrieblichen Energiemanagements in Prozessleitsysteme. Energieverbrauchslabels sind für Haushaltsgeräte oder Neuwagen bereits eine Selbstverständlichkeit. Auch beim Kauf von Nahrungsmitteln sollen Kunden eine bessere Entscheidungsgrundlage und vor allem exakte Informationen darüber bekommen, wie viel Energie für die Herstellung eines Produktes verbraucht wird. So arbeitet beispielsweise der VDMA daran, MES (ManufacturingExecution-System)-Kennzahlen für das Energiemanagement zu definieren. Ziel ist, den tatsächlichen Energieverbrauch von Fertigungsprozessen zu ermitteln und letztendlich auch zu verringern. Gerade die Nahrungsmittelindustrie sucht nach Lösungen für das Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie, von wirtschaftlicher Fertigung und Verantwortung gegenüber Umwelt, Verbrauchern und Gesetzgeber. Schließlich erweist sich die Umsetzung eines systematischen Energiemanagements nach weltweit gültiger ISONorm nicht nur als Schlüssel für signifikante Einsparungen bei den Betriebskosten, sondern auch als wirkungsvolles Marketinginstrument und deutlicher Wettbewerbsvorteil – nicht zuletzt dank der teilweisen Befreiung von der EEG-Umlage bzw. der zukünftigen Entlastung von der Strom- und Energiesteuer. Schützen Eis- und Kühlwasser vor Verkeimung und Biofilmen Beratung und Referenzen: INNOWATECH GmbH, 72186 Empfingen Tel. +49 (0) 7485 / 97 87 47- 0, [email protected] www.innowatech.de 09:19 Die Fachmesse zeigt Prozessleitsysteme, die nicht nur die Rezeptursteuerung, die Rückverfolgbarkeit oder das Erfassen der Materialströme beinhalten; es werden vielmehr Softwarelösungen präsentiert, deren leistungsfähige Echtzeitdatenbanken fertigungsrelevante Daten – auch die Energiekennzahlen – ermitteln und aufbereiten können. Quelle: NürnbergMesse ■ Anzeige Verfahrenstechnik schon damals Die Anlagenbau Manufaktur Ihre Anlage für Schüttgüter Innovativ seit 1818 Ideen entscheiden – Stück für Stück entwickeln wir Ihre Anlage Individuell geplant und gebaut von Derichs Wir planen | entwickeln | bauen Ihre Anlage für 6FKWWJWHU Tel.: +49 (0) 24 51 - 90 30 ÂZZZGHULFKVGH 3RZWHFKHalle 1, Stand 443 Seite 25 2/2016 powtech aussteller Donaldson: Die Form bestimmt die Leistung G © Donaldson Geringe Baugrößen bei hoher Abscheideleistung, niedrige Druckdifferenz, einfache Handhabung und Wartung: Das sind die Vorteile der Entstaubungsanlagen, die von Donaldson präsentiert werden. Im Mittelpunkt wird ein neues Patronen-Filtersystem stehen, das erstmalig gezeigt wird: Die DOWNFLO® EVOLUTION Entstaubungsanlagen (DFE). Während Filterpatronen rund sind, haben die Entwickler von Donaldson eine neue Form gewählt. Dadurch steht bei der Pulsabreinigung mehr Filterfläche an der Unterseite der Patrone zur Verfügung. Der Staub kann somit ungehindert in den Sammelbehälter fallen. Anwender profitieren so von einer verbesserten Abreinigung und geringeren Druckdifferenz. Zudem führt das neue Design der Filterpatronen zu deutlich kompakteren Abmessungen der Entstaubungsanlagen. Je nach Anwendung kann die Anzahl der Patronen im Vergleich zu üblichen Patronenfilteranlagen um bis zu 30% reduziert werden. Die DFE Entstaubungssysteme erreichen auch deshalb eine hohe Leistung, weil das Ultra-Web®-Filtermedium mit seinen nanobeschichteten Feinstfasern bereits Partikel im Submikrobereich zuverlässig zurückhält. Der so entstehende Filterkuchen lässt sich durch die automatische, druckluftsparende MaxPulse-Pulsabreinigung mit hoher Effizienz entfernen. Darüber hinaus trägt die optimierte Strömungsführung der staubhaltigen Luft durch das Filtergehäuse zu der hohen Leistungsdichte bei. Mit einem Handgriff lassen sich die Schnellverschlüsse der Patronenfilter ohne Werkzeug öffnen und schließen. Die praxisorientierte Entwicklung der DOWNFLO® EVOLUTION-Staubfilter (DFE) erlauben den Einsatz für Volumenströme von 2.500 m3/h bis 150.000 m3/h. Halle 4 Stand 419 Die Form bestimmt die Leistung wie hier bei den Filter-Packs der PowerCore®-Entstaubungsanlagen Armaturenwerk Hötensleben (AWH): Zielstrahlreiniger mit innen liegendem Getriebe Anzeige sauber durch und durch Aufbereitete Bigbags mit vielen Vorteilen · Bis zu 60% Kosten-Ersparnis D Die Sauberkeit von Tanks und Behältern, deren Oberflächen mit Produkten in Berührung kommen, spielt bei vielen Herstellungsprozessen in der Industrie eine entscheidende Rolle. Um die Prozesshygiene zu gewährleisten, werden zur Reinigung meist Zielstrahlreiniger eingesetzt, die auch bei großen Behälterdurchmessern und starker Verschmutzung für die nötige Sauberkeit sorgen. AWH erweitert sein Portfolio nun um ein Modell, das sich dank eines speziellen, hygienischen Designs mit innen liegendem Getriebe besonders für den Einsatz in der Lebensmittel- und, Getränkeindustrie eignet. Der TANKO-MX125 kann für Behälter mit bis zu 10 m Durchmesser eingesetzt werden und befreit diese aufgrund seines 3D-Reinigungsmusters selbst von stark anhaftenden Medien. Er ist auf Drücke von 3 bis 10 bar sowie für Volumenströme von 3,9 bis 10 m³/h ausgelegt und in drei unterschiedlichen Düsengrößen für verschiedene Verschmutzungsgrade erhältlich. Halle 4 Stand 261 © Armaturenwerk Hötensleben GmbH · Hygienische Sauberkeit in Trinkwasserqualität · Keine Rückstände, hohe Stabilität und Maßhaltigkeit · Weniger Müll und weniger CO 2 · Hohe Sicherheit nach HACCP Standard und DIN EN ISO 9001 Tönsing Technologien GmbH Tel.: 0 54 28 . 27 93 · Fax: 0 54 28 . 92 12 00 · www.ttg-bigbag.de Seite 26 Durch sein spezielles, hygienisches Design mit innen liegendem Getriebe eignet sich der TANKO-MX125 von AWH für den Einsatz in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie 2/2016 powtech aussteller Lödige: Schnellentleermischer SEM 3000 Die neuen Schraubengebläse von Kaeser Kompressoren mit Sigma Profil bieten eine hohe Energieeffizienz Kaeser Kompressoren: Schraubengebläse für Pulver und Schüttgut L Lange Zeit waren Drehkolbengebläse die bevorzugte Wahl für den Einsatz im Handling von Pulver und Schüttgut. Mit den neuen Schraubengebläsen mit Sigma Profil, ist es nun gelungen, die versierte Technik auf den Niederdruckbereich zu übertragen. Damit projektierte Einsparungen auch tatsächlich erzielt werden, nennt Kaeser die effektive Gesamt-Leistungsaufnahme sowie den tatsächlich nutzbaren Volumenstrom gemäß ISO 1217 Anhang C bzw. E. Damit sind auch nachweisbare Leistungsdaten garantiert. Die integrierte Steuerung Sigma Control 2 sorgt für umfangreiche Überwachung und einfache Anbindung an Kommunikationsnetzwerke z. B. über Ethernet oder Datenbus. Dank des integrierten Web–Servers ist eine Visualisierung über Kaeser Connect (z. B. Prozessdaten) einfach möglich. Bei kompletten Gebläsestationen kommt die neue maschinenübergreifende Steuerung, der Sigma Air Manager 2 (SAM), mit spezieller Gebläsesoftware zum Einsatz für noch mehr Produktivität und Energieersparnis. Halle 4 Stand 236 © Lödige © Kaeser D Die Gebr. Lödige Maschinenbau GmbH stellt erstmals den Schnellentleermischer SEM 3000 vor. Die Neuentwicklung ist mit einer extra großen Klappe ausgestattet, die über die gesamte Länge der Mischtrommel verläuft. So lässt sich die Maschine in Sekunden entleeren. Damit ist sie speziell für Mischaufgaben geeignet, die hohe Durchsätze im Chargenbetrieb erfordern. Das für die Aufbereitung von Feststoffen konzipierte Modell kann in verschiedensten Branchen wie der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden. Der Chargenmischer arbeitet nach dem von Lödige in die Mischtechnik eingeführten Verfahren des mechanisch erzeugten Wirbelbetts. In der horizontalen, zylindrischen Trommel des SEM 3000 rotieren als Mischelemente die auf einer Welle angeordneten Pflugschar®-Schaufeln. Auf diesem Weg werden die pulverförmigen, körnigen oder faserigen Schüttgüter in eine dreidimensionale Bewegung versetzt und unter ständiger Erfassung des gesamten Produkts schnell und exakt vermischt. Der neue SEM ist in vier Baugrößen von 1600 bis 3000 Liter Trommelinhalt verfügbar. Optional ist der Mischer auch als ATEX-Ausführung für explosionsgefährdete Umgebungen erhältlich. Halle 1 Stand 517 Auf der POWTECH 2016 stellt die Gebr. Lödige Maschinenbau GmbH erstmals den Schnellentleermischer SEM 3000 vor Sesotec: Produktinspektions- und Sortiersysteme S Seite 27 Sesotec präsentiert Metall-Separatoren für die Untersuchung jeglicher Art von Schüttgütern © Sesotec GmbH Sesotec zeigt die Metall-Separatoren RAPID VARIO-FS, RAPID PROSENSE und GF. Diese sind mit Standardanschlüssen problemlos in bestehende Förderleitungen integriertbar. RAPID VARIO-FS und RAPID PRO-SENSE werden zur Untersuchung von Schüttgütern in Freifall-Förderleitungen eingesetzt, der Metall-Separator GF in Saug- und Druckförderleitungen. Metall-Separatoren entfernen zuverlässig und vollautomatisch magnetische und nichtmagnetische Metallpartikel. Liegen geringe hygienische Anforderungen vor, so sind RAPID VARIO-FS und GF geeignet. Ist Hygienic Design gefordert oder das zu untersuchende Produkt stellt besondere Ansprüche, kann der Hochleistungs-Metall-Separator RAPID PRO-SENSE mit produktspezifischen Ausscheidemechaniken und Reinigungssystemen ausgestattet werden. Halle 4A Stand 125 2/2016 iffa Das zur IFFA 2013 neu strukturierte und vergrößerte Geländekonzept, mit der erstmaligen Einbeziehung der Halle 11 wird zur kommenden IFFA beibehalten, so dass sich das komplette Angebot an Maschinen und Anlagen im Westen des Messegeländes, in den Hallen 8, 9 und 11 präsentiert. Im Ostgelände, in der Halle 4, sind die Bereiche Ingredienzien, Gewürze, Hilfsstoffe sowie „Verkaufen – alles rund um das Fleischerfachgeschäft“ untergebracht. Eine Reihe der technologischen Belange von Molkerei- und Fleischindustrie (z. B. Schnitt- und Verpackungstechnik, EDV oder Reinigung) liegen heute dicht beieinander. Es macht für Mitarbeiter von Molkereien also durchaus Sinn, die Messe zu nutzen, um sich über Neuheiten zu informieren. © Messe Frankfurt Exhibition GmbH/Petra Welzel I Im Dreijahresrhythmus versammelt die IFFA alle Akteure der internationalen Fleischwirtschaft. Sie ist die bedeutendste Innovationsplattform der Branche. Die Messe bildet die gesamte Produktionskette ab – vom Schlachten und Zerlegen über das Verarbeiten bis hin zum Verpacken und Verkaufen. Die letzte Ausgabe der IFFA im Jahr 2013 hat ihre führende Position bestätigt: 960 Unternehmen aus 47 Ländern zeigten einem Fachpublikum von 60.266 Besuchern aus 142 Ländern ihre Neuheiten. Die Ausstellungsfläche umfasste 110.000 Quadratmeter, verteilt auf sieben Hallenebenen. Herausragende Werte erreichte die IFFA auch bei der Internationalität von Ausstellern wie Besuchern: der Besucheranteil aus dem Ausland lag bei 61%. Ähnlich hoch war die Quote bei den Ausstellern: 57% der Firmen hatten einen ausländischen Firmensitz. Zu den Top-Besuchernationen gehörten nach Deutschland die Russische Föderation, Italien, die Niederlande, Spanien, Polen, Österreich, die USA, die Schweiz und China. Die stärkste Aussteller-Beteiligung kam aus den Ländern Italien, Niederlande, Spanien, USA, Frankreich, Dänemark, Österreich, Großbritannien, China und Polen. Die IFFA ist die internationale Leitmesse für Fleischverarbeitung und die bedeutendste Innovationsplattform der Branche Anzeige tionären Teilschritten erfolgt. Zahlreiche Anwendungen aus den Bereichen Produktund Prozessüberwachung, Kennzeichnungstechnik, Verpackung, Distribution und Logistik sowie Wartung und Instandhaltung zeigen schon heute, wohin die Reise geht. Software, Sensoren, Daten und Vernetzung sind dabei die Hauptakteure. „Fleischindustrie 4.0“ nimmt Fahrt auf Digitalisierung als Wertschöpfungsfaktor Die seit mehr als fünf Jahren angekündigte Revolution durch Industrie 4.0 blieb bislang aus. Vielmehr zeichnet sich ab, dass der digitale Wandel in vielen evolu- Seite 28 Industrie 4.0 braucht eine Vielzahl an IP-Adressen Künftig sollen Maschinen und Anlagen nicht nur eigenständig Informationen über alle wichtigen Prozess- und Systemzustände liefern, sondern auch untereinander kommunizieren und ohne menschliches Zutun korrigierend und optimierend in Produktionsabläufe eingreifen. Das erfordert unzählige, intelligent miteinander vernetzte Hochleistungssensoren zur Überwachung von Produkt-, Maschinen- und Prozessdaten. Das bisherige Internetprotokoll IPv4 kann jedoch die dazu erforderliche Anzahl IP-Adressen nicht bereitstellen. Dringendste Aufgabe ist daher eine schnelle Umstellung auf den 2/2016 iffa neuen Internetstandard IPv6, unter dem sich nahezu beliebig viele IP-Adressen für Sensoren, Geräte, Maschinen oder Anlagen vergeben lassen. Dieser Wandel ist aktuell weltweit im Gange. Vernetzte Sensoren zwingend notwendig Beim Messen von Temperatur, Feuchtigkeit, Viskosität, Stromaufnahme, Drehmoment, Druck, Materialfluss, Gewicht usw. prägen zunehmend Sensoren mit direkter Netzanbindung oder Funkübertragung beziehungsweise Datenlogger das Bild. Hier sticht vor allem die RFID (Radio Frequency Identification)-Technik hervor. RFID-Tags tauschen über Funk Informationen und Signale mit den Schreib-Lese-Geräten der unterschiedlichen Be- und Verarbeitungsmaschinen sowie Transport-, Kühl- und Lagersystemen aus. Integriert in Schlachthaken, Transportgestelle, Behälter, E2Satten oder Verpackungen können sie Maschinen und Anlagen steuern und alle Produkt- und Prozesszustände entlang der Wertschöpfungskette dokumentieren. Die jederzeit verfügbaren Prozessdaten sorgen für mehr Transparenz, Prozesskontrolle und Effizienz in der Produktion und bilden eine sichere Bank für Hersteller im Rahmen der Rückverfolgbarkeit von Produkten und Chargen. Transparenz durch moderne Kennzeichnungstechnik Intelligente und flexible Kennzeichnungssysteme sind für Verarbeitung, Verpackung und Logistik inklusive Lagerung unerlässlich. Im Fokus stehen dabei gemäß EU-Verordnung 1169/2011 Informationen über die Bezeichnung des Lebensmittels, Ursprungsland oder Herkunftsort, Ort der Schlachtung, individuelle Serien- und Chargennummer sowie Angaben über Zutaten, Nährwertdeklarationen, Nettofüllmenge, Einfrierdatum von gefrorenem Fleisch und Fleischerzeugnissen usw. Hier haben sich Laser- Tintenstrahl- und Thermodrucker zum Beschriften von Etiketten mit Bar-, Datamatrix- oder QR-Code etabliert. Laserscanner und Digitalkameras stellen sicher, dass Etiketten richtig bedruckt und platziert sind. Besonderes Augenmerk gilt auch hier der RFID-Technik. Sie benötigt, anders als die vorgenannten Verfahren, keine freie „Sichtverbindung“ zum Schreiben oder Lesen der Daten. Dadurch lassen sich RFID-Tags an beliebiger Stelle von E2-Satten oder anderen Transportbehältern anbringen. Dies vereinfacht das gesamte Handling (Transport, Palettieren, Lagern usw.) und macht es deutlich sicherer, z.B. durch die Vermeidung von Falscheinlagerungen. Neue Anforderungen an die Maschinenbedienung Mit wachsender Komplexität und Vernetzung von Produktions-, Verarbeitungsund Verpackungslinien steigen die Anforderungen an die Bedienbarkeit dieser Systeme. Hier setzen sich Touchscreens mit Funktionen, wie man sie auch von Smartphones oder Tablet-PCs kennt, immer mehr durch. Sie ermöglichen ein einfaches, sicheres und vor allem intuitives Arbeiten, da die grundlegenden Bedienfunktionen den meisten Menschen von ihren mobilen Kommunikationsgeräten vertraut sind. Entscheidend für die Arbeitsergonomie ist hier die Gestaltung der Benutzeroberflächen mit möglichst selbsterklärenden Symbolen bis hin zu fotorealistischen Abbildungen von Maschinen ➜ Anzeige IF FASt2an0d1A362 Ha lle 8, Erleben Sie Weber auf der IFFA 2016! We Add the Value – innovative Systeme und effiziente Beratung unterstützen Sie dabei, in Ihrem lebensmittelverarbeitenden Betrieb noch bessere Ergebnisse zu erzielen. Freuen Sie sich auf neue Technologien, die echten Mehrwert für Ihren Anwendungsbereich bringen. Während der gesamten Lebensdauer Ihrer Maschine steht Ihnen Weber mit Service und Dienstleistungen kompetent zur Seite. 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In einem weiteren Schritt sollen mobile Bediengeräte die stationären Systeme ersetzen – doch gilt es noch viele Fragen hinsichtlich der Maschinen-, Produkt- und Datensicherheit sowie verbindlicher Standards zu klären. Anlagenverfügbarkeit und Produktionssicherheit Ungeplante Produktionsstillstände sind der Albtraum für jeden Hersteller. Hier bieten vernetzte Sensoren zur Maschinenüberwachung (Condition Monitoring bzw. CMS) in Verbindung mit intelligenter Datenanalyse und Einbindung in ERPAnzeige Halle 8.0: Verarbeiten Systeme die Möglichkeit zur vorhersagbaren Wartung (Predictive Maintenance, kurz PM). Diese kann auch im Rahmen der Fernwartung seitens des Maschinen- oder Anlagenherstellers erfolgen, wodurch sich die Servicekosten reduzieren und die Fertigungsqualität sowie Planungssicherheit deutlich erhöhen lassen. Trends in der Verpackungstechnik Convenience-Produkte Um Kunden im globalen Wettbewerb zu halten und neue Marktpotenziale zu erschließen, entwickeln Lebensmittelproduzenten immer raffiniertere Produkte sowie ansprechendere und vor allem funktionalere (multifunktionale) Verpackungen. Die wichtigsten Treiber sind dabei die seit Jahren anhaltenden Trends in Richtung Convenience, eine steigende Nachfrage nach Kleinportionen für Single-Haushalte und Senioren sowie das Streben nach immer einfacherer und schnellerer Zubereitung von Speisen. Gleichzeitig gilt es Hygiene, Lebensmittelsicherheit, Haltbarkeit wie auch Qualität der Nahrungsmittel zu gewährleisten und kontinuierlich zu verbessern. In diesem Bereich dominieren heute Folien-, Skin- bzw. Vakuumverpackungen den Markt, da sie neben den erforderli- Seite 30 chen Schutzfunktionen für Lebensmittel auch hervorragende Präsentationseigenschaften bieten. Das Verpacken übernehmen vollautomatisch arbeitende Tiefziehmaschinen bzw. Thermoformer, Traysealer und (Vakuum)Kammermaschinen, an die sich Maschinen und Anlagen zum weiteren Verpacken in Kartons sowie dem Palettieren anschließen. Material und Verpackungsform Das primäre Ziel von Convenience-Produkten ist die Zeitersparnis beim Zubereiten der Speisen. Hightechfolien für Einsatzbereiche von -60 bis +218° Celsius machen es möglich, Lebensmittel bei tiefen Temperaturen zu lagern und später im Ofen oder der Mikrowelle zuzubereiten – und das in ein und derselben Verpackungsfolie. Das Garen in geschlossener Folie erhält dabei nicht nur Feuchtigkeit, Aromen, Vitamine und Mineralstoffe von Fleisch und Fisch, sondern gibt ihnen auch eine optimale Konsistenz. Zudem reduziert es die Garzeiten um bis zu 30%. Im Trend liegen auch Mehrkammer-Verpackungen für halbfertige Gerichte bestehend aus Fleisch oder Würsten mit den dazu passenden Soßen sowie Knödel oder Kartoffeln als Beilage. Das hermetische Versiegeln der Kammern kann mittels 2/2016 iffa Kurz und bündig Termin: 07.05.2016 - 12.05.2016 Ort: Frankfurt am Main Veranstaltungsort: Frankfurter Messegelände Turnus: dreijährlich Öffnungszeiten: 7. bis 11. Mai: 9:00 bis 18:00 Uhr 12. Mai: 9:00 bis 17:00 Uhr Eintrittspreise: Tageskarte EUR 20,- im Vorverkauf / Online Ticket EUR 22,- im Kassenverkauf Ermäßigt: EUR 10,- nur im Kassenverkauf (Studenten) Dauerkarte EUR 38,- im Vorverkauf / Online Ticket EUR 43,- im Kassenverkauf Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre einer durchgehenden Oberfolie oder getrennten Versiegelung für jede einzelne Kammer erfolgen. Aktive Mehrschichtfolien Verderb fördernde Mikroorganismen sind allgegenwärtig und lassen sich beim Verarbeiten und Verpacken frischer Lebens- mittel nie hundertprozentig ausschließen. Deshalb ist es wichtig, deren Keimzahl unterhalb toxikologisch kritischer Grenzwerte zu halten. Aber auch Umgebungseinflüsse wie Luftsauerstoff, durch Licht induzierte Oxidation oder Feuchtigkeit können zu vorzeitigem Verderb führen. Genau da setzen aktive Verpackungsfolien mit ihren eingebauten Sauerstoffabsorbern (Sauerstoff-Scavenger), Permeationssperren für Luftsauerstoff oder Wasserdampf sowie antimikrobiellen Beschichtungen an. Die automatische Regulation der relativen Luftfeuchte in Frischfleischverpackungen lässt sich durch in die Folie eingearbeitete, toxikologisch unbedenkliche Salze wie Calciumchlorid oder Natriumchlorid erzielen. Die Salze verhindern die Bildung von Kondenswasser und behindern so das Wachstum von Schimmel und Bakterien. Das Aufbringen von Speziallacken mit antimikrobiell wirkenden Substanzen auf die Innenseiten der Verpackungsfolien ist eine weitere Methode im Kampf gegen mikrobielle Zersetzung. Die Wirkstoffe diffundieren auf die Oberfläche des Lebensmittels und behindern dort das Wachstum schädlicher Mikroorganismen. Folien mit antimikrobiellen Schichten lassen sich auch durch Kaschieren oder Koextrusion ➜ herstellen. Anzeige Hygiene durch Heißabfüllung ! Minimale Verpackungskosten bei maximaler Sicherheit für Molkereiprodukte bis Ø 120 mm TSCA 120 NEU ! Sicherer Clipverschluss bis hin zu bakteriendicht – für lange Haltbarkeit Vollautomatische, selbstkontrollierende Prozesse Weniger Verpackung, geringe Transportkosten, kostengünstige Lagerung Halle 8 · Stand B 92 Wir freuen uns auf SIE. innovativ · zuverlässig · führend Infos: www.polyclip.com/3901 [email protected] Seite 31 2/2016 Schutzgas oder Vakuum Schutzgasverpackungen (engl. MAP für Modified Atmosphere Packaging) verwenden gezielt an das jeweilige Produkt angepasste Gasmischungen aus Sauerstoff, Stickstoff und Kohlendioxid in einer Hochbarriere-Verpackung. Richtig eingestellt verlangsamt das Schutzgas nicht nur den Alterungsprozess von Fleisch, sondern verhindert auch Farbverluste sowie negative Geruchs- oder Geschmacksveränderungen. Vakuumverpackungen erreichen die höhere Haltbarkeit dagegen durch den Entzug der Luft. Dabei schmiegt sich die Verpackungsfolie ganz eng an das jeweilige Produkt und verhindert so Blutund Saftverluste, wodurch Qualität und Gewicht während der Lagerung erhalten bleiben. Verpackungsfolien mit Selbstkontrolle Auf Folien aufgetragene Farblacke dienen als Indikatoren und zeigen durch Farbumschlag an, ob das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) der Ware abgelaufen ist oder die Kühlkette unterbrochen wurde. Ultraschall-Versiegelung Bei Folienverpackungen mit thermoplastischen Siegelschichten setzt sich das Ultraschall-Siegeln gegenüber klassischen Heißsiegelverfahren immer mehr durch. Neben hohen Taktzahlen zeichnet es sich vor allem durch perfekte, dichte Nähte aus – selbst bei anhaftenden Produktresten, Fetten oder Soßen im Nahtbereich. Anzeige Becherabfüll- und Verschließmaschine LOWA GmbH Abfüll- und Verschließsysteme Tannauerstr. 19 · D-88099 Neukirch Tel.: 07528/9158330 · Fax: 07528/9158343 E-Mail: [email protected] · www.lowa-wangen.de © Messe Frankfurt Exhibition GmbH/Pietro Sutera iffa Die IFFA informiert über die Möglichkeiten moderner Verpackungstechnik Daraus resultieren eine deutlich höhere Produktivität und weniger Nahrungsmittelverluste infolge unzureichender Versiegelungen. Dank deutlich schmalerer Siegelzonen führt das Ultraschall-Verfahren außerdem zu einer signifikant größeren Folienausbeute. Ingredienzien und Zusatzstoffe Die Unternehmen aus dem Bereich Ingredienzien und Zusatzstoffe verstehen sich nicht nur als Zulieferer von Waren, sondern auch als Zulieferer von Informationen, Komplettlösungen und Wissen. Im Fokus stehen dabei Foodtrends und der „Zeitgeist“ beim Thema Ernährung. Clean Label Bei Clean-Label-Produkten kommen die Forderungen der Verbraucher und des Handels nach möglichst zusatzstofffreien Produkten zum Ausdruck. Für Lebensmittelhersteller ist es nicht immer einfach, eine wirtschaftliche Verarbeitung mit den externen Wünschen und Forderungen zu vereinen. Aufgrund des aktuellen Clean-Label-Trends wurden seitens der Zulieferindustrie E-Nummern-freie und deklarationsfreundliche Compounds entwickelt. Die stabilisierende Wirkung dieser Systeme basiert auf funktionellen Inhaltsstoffen, die nicht als Zusatzstoffe deklariert werden müssen. Sensible Esser definieren sich heute stark darüber, worauf sie beim Essen verzichten. Für diese Käuferschicht ist ein Markt für „Frei von“-Produkten entstanden, zum Beispiel laktosefreie sowie glutenfreie Lebensmittel. Fleischersatzprodukte Die Diskussion über den Verzehr von Fleisch wird derzeit auf breiter Front geführt. Während für die meisten Verbraucher der Satz „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“ weiterhin seine Gültigkeit hat, ist nicht zu verkennen, dass vegetarische oder vegane Alternativen in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Fleischersatzprodukte sind aus der Nische der Biomärkte und Reformhäuser getreten und haben den Weg in die Regale der Lebensmittelhändler und Discounter gefunden. Aufbauend auf der Kompetenz für Produkte zur Herstellung und Verarbeitung von Fleisch- und Convenience-Produkten hat die Zulieferindustrie das Sortiment mit vegetarischen Produktlinien erweitert. Im Sortiment sind vollwertige Convenience-Lösungen für vegetarische Chili und Bolognese sowie funktionelle und geschmackgebende Lösungen zur Herstellung brühwurstähnlicher Produkte. Neben den bereits am Markt etablierten Produkten auf Hühnerei-Basis sind Alternativen in Erprobung. Seitan, hochproteinhaltige Weizenfraktionen, Sojaproteine und weitere pflanzliche Seite 32 2/2016 iffa Premium-Produkte In den letzten Jahren ist ein Markt für Premium- und Gourmet-Produkte entstanden. Billig alleine reicht vielen Verbrauchern nicht mehr. Die „Geiz ist Geil“Mentalität ist demnach auf dem Rückzug. Entsprechend ist ein Käuferschwund bei Billiganbietern zu beobachten. Parallel dazu ist ein Kampf um die Käuferschicht der immer anspruchsvolleren Kunden entstanden. Für diese Produkte eröffnen sich Märkte für Premiumwürzungen. Auch im Snack-Bereich trennt sich der Markt in einen Premium- und Discount-Bereich auf. Erwähnenswert sind neue pfiffige SnackIdeen. Angeboten werden die kompletten Rezepturen und die dazu passenden Würzungen, inklusive Saucen, funktionellen Zutaten und Spritzmitteln. Das Ergebnis sind trendgerechte Snacks für den „Outof-home-Konsum“ und für „Take-awayProdukte“. Salzreduktion Neben Kalorien, Fett und Zucker wird das Thema Kochsalz seit Jahren in der Öffentlichkeit diskutiert. Maximal 5g empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) zieht die Grenze bei 6 g. Männer konsumieren in Deutschland ca. 10 g, Frauen 8,4 g Salz pro Tag. 20 – 30% der deutschen Bevölkerung gelten als „salzsensitiv“. Die Zulieferindustrie befasst sich seit Jahren mit dem Thema Salzreduktion und Kochsalzersatz. Auf der diesjährigen IFFA werden Konzepte vorgestellt, mit denen der Salzgehalt deutlich reduziert werden kann, ohne dabei geschmackliche Einbußen hinnehmen zu müssen. Salzersatzstoffe können des Weiteren nicht nur im Bereich der klassischen Fleischerzeugnisse zum Einsatz kommen, sondern auch bei Convenience-Spezialitäten, wie z.B. in der Suppen- und Saucenproduktion. Quelle: FrankfurtMesse ■ © Messe Frankfurt Exhibition GmbH/Jochen Günther Proteine sowie auch Tofu bieten sich für die Herstellung von fleischfreien Alternativen an. Den Anspruch auf „Clean-Label“ erfüllen diese Produkte derzeit nicht. Zur Herstellung von vegetarischem Aufschnitt werden auch Mischungen aus Proteinen tierischer und pflanzlicher Herkunft vorgestellt. Bei Schnittware sind textur- und strukturgebende Zutaten wichtig. Zudem soll das Wasserbindungsvermögen möglichst hoch sein. Vegane Produkte gibt es auf der Basis von Erbseneiweiß. Das 1984 erbaute Torhaus teilt das Messegelände Frankfurt/Main in einen östlichen und einen westlichen Geländeteil Anzeige BESUCHEN SIE UNS HALLE 11.1 / STAND A65 www.hajek-engineering.at www.gps-reisacher.de iffa aussteller GPS Reisacher: Gemeinsamer Messeautritt A MULTIVAC: Vakuum-Skin-Verpackungen M Mit MultiFreshTM bietet MULTIVAC ein Verpackungssystem für die Herstellung hochwertiger Vakuum-Skin-Verpackungen. Dieses umfasst Verpackungsmaschinen ebenso wie spezielle Folien, die für das Verpacken unterschiedlichster Produkte geeignet sind, wie beispielsweise Frischfleisch, Wurstwaren, Fisch oder Käse. Auf der Messe präsentiert MULTIVAC sowohl Tiefziehverpackungsmaschinen als auch Traysealer, die auf die Herstellung von MultiFreshTM Verpackungen ausgelegt sind. Die Tiefziehverpackungsmaschine R 105 MF ist eine wirtschaftliche Lösung für die Herstellung von MultiFreshTM Vakuum-SkinVerpackungen. Das Einstiegsmodell verfügt über dieselben technischen Ausstattungen wie große Maschinenmodelle und ermöglicht so auch Handwerksbetrieben die Herstellung qualitativ hochwertiger Skin-Verpackungen. © MULTIVAC Darüber hinaus stellt MULTIVAC ein neues Werkzeugkonzept für die Herstellung von MultiFreshTM Skin-Verpackungen auf Traysealern vor. Dabei handelt es sich um eine platzsparende, leistungsstarke Lösung zum Skin-Verpacken verschiedenster Produkte mit hohem Produktüberstand. Das neue Werkzeug wird auf dem Traysealer T 800 vorgestellt. Dieser eignet sich für das Verpacken großer Chargen, ist beidseitig bedienbar und kann in automatisierte Verpackungslinien integriert werden. Zudem wird der Traysealer T 300 für die Herstellung von MultiFreshTM SkinVerpackungen in kleinen bis mittleren Chargen präsentiert. Er verfügt über energieeffiziente Antriebssysteme und ist wash-downfähig. Halle 11.1 Stand C11 Die Tiefziehverpackungsmaschine R 105 MF ist eine wirtschaftliche Lösung zur Herstellung MultiFreshTM Vakuum-Skin-Verpackungen Auf der Messe präsentiert sich GPS Reisacher erstmalig gemeinsam mit dem Tochterunternehmen HAJEK Maschinenbau und bietet umfassende Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette: Maschinen, Verbrauchsmaterialien, Ersatzteile/Nachrüstungen, Reparatur/Service, Zweitverwertung (Gebrauchtmaschinen) sowie Financial Services (Miete/Leasing). Die neu entwickelte HAJEK-Tiefziehverpackungsmaschine Modell VSM 30 zeichnet sich durch ein konsequentes Hygienedesign sowie Bediener- und Servicefreundlichkeit aus. Durch einen modularen Maschinenaufbau ist sie für Weich-, Hart- und Skinfolie bis zu einer maximalen Folienbreite von 560 mm und einer Abzugslänge von bis zu 600 mm verfügbar. Das Sicherheits- und Sensorik-Konzept eröffnet neue Möglichkeiten in Bedienung und Service. Die Software mit OPC-UA-Schnittstelle und Pack-ML-Protokoll ermöglicht eine standardisierte Linienintegration sowie die Anbindung an die gängigen ERP-Systeme. Diagnose- und Fernwartungsmöglichkeit erfolgen über VPN Protokoll. Das Model VSM30 ist „Industrie 4.0“ ready. Durch die exklusive Zusammenarbeit mit der Firma PULSOTRONICAnlagentechnik in Süddeutschland präsentiert GPS Reisacher einen Portalroboter der Baureihe PV5 in dem die Packungen einer Tiefziehverpackungsmaschine vereinzelt an nachfolgende Aggregate übergeben werden. Die Leistung des Models PV5 beträgt bis zu 200 Produkte/Minute; weitere Leistungsmerkmale sind eine Leerpackungserkennung und -ausschleusung sowie die automatische Abstandoptimierung der vereinzelten Produkte. Halle 11.1 Stand A65 Mohn: Lösungen für Hygieneund Reinigungstechnik A Auf der Messe zeigt die Mohn GmbH eine Auswahl ihrer neuesten Lösungen in Sachen Hygiene- und Reinigungstechnik sowie Kistenwaschanlagen für das Fleischerhandwerk und die mittelständische Industrie. Unter anderem werden eine Hygieneschleuse, Durchlauf-Kistenwaschanlage und verschiedene NiederdruckSchaumreinigungssysteme vorgestellt. Maßgeschneiderte Komplettlösungen für die Lebensmittelverarbeitung von der Betriebseinrichtung bis zur Hygiene - das ist das Motto der Mohn GmbH. Das Unternehmen bietet insbesondere Lösungen aus Edelstahl in der Produkt-, Betriebs- und Personalhygiene, die je nach Projekt gemeinsam mit dem Kunden entwickelt werden – von der technischen Beratung über die gemeinsame Entwicklung und Konstruktion bis hin zur individuellen Fertigung – ob Umrüstung bereits bestehender Betriebe oder Neubau. Besonderer Wert wird auf den Service gelegt. So bietet Mohn 24-Stunden-Notdienst-Service und einen jährlichen kostenlosen Check up durch einen Servicetechniker bei Abschluss eines Wartungsvertrages. Halle 9.1 Stand D10 Seite 34 2/2016 iffa aussteller Anzeige Ishida: Verpackung „auf ganzer Linie“ I Ishida zeigt im Rahmen der Messe maßgeschneiderte Lösungen für unterschiedliche Anwendungen. Ausgestellt werden gleich drei komplett integrierte Verarbeitungslinien sowie weitere Maschinen für das Verwiegen, das Abfüllen, das Verpacken und die Qualitätskontrolle. Ishida präsentiert zum Beispiel eine Verpackungslinie für stückige Produkte unterschiedlicher Größe und Form. Das Fleisch wird mit festen Zielgewichten und ansprechend drapiert in Schalen abgefüllt und einer sorgfältigen Fremdkörperkontrolle unterzogen. Der RobotGrader kombiniert Wiegetechnologie und ein Pick-and-Place-System. Herangeführte Produktstücke werden einzeln verwogen und gescannt, eine Sortiersoftware übernimmt die Auswahl der Produkte zur Kombination. Das System speichert die Informationen einer Vielzahl verwogener Produktstücke und optimiert die Zahl der Schalen in Reichweite der Roboter-Greifarme. Anschließend werden die befüllten Schalen durch den Traysealer QX-775 versiegelt. Für maximale Produktsicherheit sorgen zwei spezielle Röntgenprüfsysteme am Anfang und Ende der Linie. Zur effizienten Verpackung stark haftender Fleischprodukte dient eine Mehrkopfwaage mit Spiralförderern in Kombination mit der Packstation RotoBatcher. Der runde Verteiltisch direkt unter der Waage ermöglicht eine platzsparende Installation. Jede Einwaage gelangt über ein Förderband zu insgesamt acht ergonomischen Packstationen. Ein Signalsystem zeigt an, welche Stationen jeweils zur Verfügung stehen. Dort wird das Produkt manuell in Schalen platziert und optimal ausgerichtet. Nach der Versiegelung durch den Traysealer QX-775 folgen ein Wiege-Preis-Etikettierer mit integriertem Metalldetektor und ein Siegelnahttester mit Vision-System. Die Linie erreicht eine Leistung von bis zu 55 Packungen pro Minute. Halle 11.0 Stand B11 FUCHS: Spannende Innovationen A Auf der Messe zeigt die FUCHS GmbH & Co. KG aktuelle Innovationen des Unternehmens, wie KolorFox®, KapFox® und TenderFox®. Mit einem natürlichen Rotton assoziiert der Verbraucher Qualität und Frische. Durch die heute überwiegend praktizierte Mast junger Schweine ist das Fleisch deutlich heller. KolorFox® bietet die Möglichkeit Rohwurst und Hackfleisch-Spezialitäten eine natürlich rote Farbe zu verleihen. Um einen Aroma- sowie Qualitätsverlust bei der Vermahlung von Gewürzen zu vermeiden, liefert die FUCHS-Technologie KapFox® eine Lösung. Bei diesem Verfahren handelt es sich um eine Mikroverkapselung von Gewürzen, bei der die Partikel durch einen Matrixmantel geschützt werden. Die Aromen und Farbstoffe der zu veredelnden Gewürze werden sowohl durch Haftung an Zuckerstoffen als auch in Form von eingeschlossenen Tröpfchen in einer Zuckerstärke-Matrix haltbar gemacht. Das Verfahren TenderFox® dient der Optimierung von Rind, Schwein, Lamm, Geflügel und Fisch. Diese Technologie erzielt bei Wurstprodukten und aufbereitetem Fleisch eine Geschmacksintensivierung sowie eine Ausbeuteerhöhung. So gelingt es, Produktions- und Lagerverlusten vorzubeugen. Dies geschieht mittels Flüssigwürzungen, die direkt in die Fleisch- und Fischprodukte injiziert werden. Das FUCHS TenderFox® Verfahren ist auch als Pulvervariante verfügbar. Unter Vegetariern sind Fleisch-Ersatzprodukte gefragter denn je. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, bietet FUCHS unter anderem vegetarische Schnitzel und Frikadellen an. Um optisch und geschmacklich ein optimales Ergebnis zu erzielen, gilt es drei Faktoren miteinander zu verbinden: Bindung, Würzung und Texturat. Unterschiedliche Geschmacksrichtungen sorgen für ein vielfältiges Einsatzgebiet. Weiteres Messe-Highlight sind Dips in den Geschmackskombinationen Tomate-Chili, SüßSauer, BBQ und Senf im Portionspack. Um den kleinen Hunger unterwegs zu stillen, kann damit Fleisch, Geflügel, Fisch, Gemüse sowie Nachos und Salzgebäck verfeinert werden. Halle 4.1 Stand F21 Seite 35 2/2016 trenntechnik D Das Jahr 2010 – Noch abseits großen medialen Interesses gründen Mitarbeiter des Fraunhofer-Institutes die Prolupin GmbH. Eine Erfolgsgeschichte, die dank großer Innovationskraft und starken Partnern mit dem Deutschen Zukunftspreis 2014 ausgezeichnet wurde. Möglich gemacht haben diesen Erfolg vor allem modernste Trenntechnik Lösungen. Was bisher geschah… Die Idee aus Lupinen neue Zutaten für die industrielle Nahrungsmittelproduktion herzustellen wurde bereits vor über zehn Jahren geboren. Seit dieser Zeit forschen Wissenschaftler des FraunhoferInstitutes für Verfahrenstechnik und Verpackung an einem Verfahren zur industriellen Herstellung. Größte Herausforderung für die Wissenschaftlicher war es, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem sich die Inhaltsstoffe von Lupinensamen vollständig voneinander trennen lassen. Bisher waren Lupinen trotz vieler Vorteile nicht für den Endverbrauchermarkt interessant, da die Bitterstoffe einen Verzehr ungenießbar machten. Dank des neuen Verfahrens können nun unangenehme Geruchs- und Geschmackssubstanzen identifiziert und freigelegt werden. © Flottweg Was sind Lupinen? Lupinen, auch Wolfs- oder Feigbohnen genannt, sind Pflanzengattungen innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler. Lupinensamen enthalten hochwertiges Eiweiß, das sowohl als Ersatz für importiertes Soja im Viehfutter als auch in der menschlichen Ernährung zum Einsatz kommt. Durch ihr besonders hochwertiges Eiweiß sowie einem Fettanteil von wenigen Prozent, handelt es sich um ein empfehlenswertes Nahrungsmittel. Hinzu kommt der hohe Gehalt essentieller Aminosäuren. Weiterer großer Vorteil der Lupine ist, dass sich die Pflanze auch in Deutschland ohne Pro- Im Dekanter werden die Ballaststoffe und Proteine voneinander getrennt © Flottweg Eiweißpflanze mit Zukunft – die Lupine Bei der Lupinenfraktionierung werden die Kerne zunächst geschält und dann zu hauchdünnen Flocken gewalzt bleme anbauen lässt und durch ihre stickstoffbindenden Wurzeln zu einer natürlichen Verbesserung der Böden führt. Sie stellt damit die ideale Pflanze für nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft dar. Wie werden Lupinen verarbeitet? Um den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg einer Lupinenfraktionierung sicherzustellen, wird die Ausbeute aller Fraktionen der Saat von über 90% angestrebt. Doch wie lassen sich „sensorisch neutrale“ Proteine aus Lupinen gewinnen? Zunächst werden die Kerne geschält und zu hauchdünnen Flocken gewalzt. Anschließend entölt man diese mit überkritischem CO2. Das CO2 erreicht bei einem Druck von über 74 bar und Temperaturen höher als 31° Celsius flüssigkeitsähnliche Eigenschaften. Darin löst sich ein Großteil der Öle und deren Begleitstoffe. Im Anschluss werden die entölten Flakes in einem Rührbehälter angemaischt und nachfolgend über einen Dekanter geleitet. Dieser trennt Ballaststoffe und Proteine voneinander ab. Die Flüssigphase enthält Bitterstoffe, Kohlehydrate, Zucker und weitere lösliche Geschmacksstoffe. Die Flüssigphase wird momentan nicht weiter verwendet. Die Feststoffphase wiederum gelangt mittels Pumpe in einen weiteren Behälter. Dort wird der pH-Wert angehoben, damit die Proteine löslich werden. Von dort aus wird die Masse erneut in einen Dekanter geleitet. Die Zentrifuge trennt mit der Feststoffphase unlösliche Fasern aus dem Gemisch ab. Diese werden später in der Futterindustrie verwendet. Die Klarphase wird in einen letzten Behälter geführt und gesäuert. Da die verbleibende Trockensubstanz gering ist, lassen sich die Proteine mit Hilfe des Sedicanters® hervorragend abtrennen. Große Aufgaben für eine kleine Maschine Um eine Lupinenfraktionierung wirtschaftlich zu gestalten wird eine Ausbeute aller Fraktionen der Saat von über 90 % angestrebt. Dabei stand am Anfang die Frage, wie sich „sensorisch neutrale" Proteine aus Lupinen gewinnen lassen. Nach dem Schälen der Kerne werden diese zu Flocken gewalzt. Anschließend entölt der Hersteller sie mit überkritischem CO2. Darin löst sich ein Großteil der Öle und deren Begleitstoffe. Im Anschluss werden die entölten Seite 36 2/2016 © Flottweg trenntechnik / vegetarische produkte Bis vor einigen Jahren war es nicht möglich, die Lupinenpflanze zur Nahrungsmittelherstellung effizient zu nutzen. Besonders das Abtrennen der Bitter- und Ballaststoffe stellte eine große Herausforderung dar Flakes in einem Rührbehälter angemaischt und nachfolgend über einen Dekanter geleitet. Dieser trennt die Ballaststoffe und die Proteine voneinander ab. Die Flüssigphase enthält Bitterstoffe, Kohlenhydrate, Zucker und weitere lösliche Geschmacksstoffe. Die Feststoffphase wiederum pumpt das System in einen weite- ren Behälter. Dort werden durch einen veränderten pH-Wert die Proteine löslich gemacht. Von dort aus leitet der Betreiber die Masse erneut in einen Dekanter. Eine Zentrifuge trennt im Anschluss mit der Feststoffphase unlösliche Komponenten aus dem Gemisch ab, die später in der Futterindustrie zum Einsatz kommen. Die Klarphase wird in einen letzten Behälter geführt. Da die verbleibende Trockensubstanz gering ist, lassen sich die Proteine mithilfe eines Sedicanters gut abtrennen. Dabei handelt es sich um eine spezielle Dekanterzentrifuge für das Verarbeiten von besonders weichem Sediment. Weicher beziehungsweise fließfähiger Feststoff lässt sich mit einem Standard-Dekanter nur schlecht verarbeiten. Ein solches Gerät erreicht eine maximale Zentrifugalbeschleunigung von 6.000 x g, während die Lösung des Trenntechnik-Spezialisten bis zu 10.000 x g erreicht - solche Werte waren bisher nur mit Separatoren möglich. Fazit Das Verarbeiten von Lupinen fordert Mensch und Maschine gleichermaßen. Bis vor einigen Jahren war es nicht möglich, die Lupinenpflanze zur Nahrungsmittelherstellung effizient zu nutzen. Besonders das Abtrennen der Bitterstoffe und Ballaststoffe, im industriellen Maßstab, stellte eine große Herausforderung dar. Mit großem Innovationsgeist der Prolupin GmbH und modernster Trenntechnologie ist es nun möglich, Lupinen als Lebensmittelzutat wirtschaftlich zu nutzen. 2015 erschienen nun weitere Lupinenprodukte für den alltäglichen Konsum. Unter anderem gibt es ein Lupinen-Eis, ein en LupinenDrink zur Verfeinerung von Müsli und Kaffe, eine Lupinen-Jogurt Alternative, Lupinen-Desserts, Dressings sowie eine Mayonnaise. Mit diesen leckeren Produkten kann man nicht nur Veganer und Vegetarier begeistern, sondern schafft auch für viele Menschen eine gesunde und bal■ laststoffreiche Alternative. V Vegetarische Alternativen zu Fleisch und Wurst liegen stark im Trend – nicht zuletzt aufgrund der wachsenden Zahl an Flexitariern, die ihren Fleischkonsum spürbar einschränken. Vorrangig für diese Zielgruppe hat Hydrosol jetzt eine Systemlösung entwickelt, mit der Hersteller eine Vielzahl an fleischlosen Produkten anbieten können. Dazu zählen neben vegetarischen Würstchen wie Wiener, Bockwurst oder Hotdog-Würste auch Leberkäse sowie vegetarisches Hack, das in diversen Anwendungen eingesetzt werden kann. „Mit unserem All-in-Compound aus der HydroTOP VEG-Reihe lassen sich sowohl Halbfabrikate für die individuelle Weiterverarbeitung herstellen als auch verzehrfertige Endprodukte“, berichtet Carsten Carstens, Hydrosol Forschung & Entwicklung Fleischerzeugnisse. „Auf diese Weise entsteht mit nur einem System eine Vielzahl an vegetarischen Hackfleisch-Alternativen. Diese richten sich an unterschiedliche Kundengruppen und eröffnen vielversprechende Vermarktungschancen.“ Für Großverbraucher wie Kantinen oder © Hydrosol Hydrosol: Vegetarische und vegane Fertiggerichte Das vegetarische Hack ist eine hervorragende Basis für vegetarische Bolognese-Soße, aber auch für herzhafte Eintöpfe und Suppengerichte, Chili sin Carne oder Lasagne Catering-Unternehmen bieten die halbfertigen Produkte im Stück oder vorgewolft die Basis für vielfältige Zubereitungsmöglichkeiten. Industrielle Hersteller können hingegen eine Bandbreite an vegetarischen Endprodukten für den Handel bzw. für Endverbraucher produzieren. Darüber hinaus erfüllt HydroTOP VEG die Ansprüche ernährungsbewusster Konsumenten. Dazu Carsten Carstens: „Als Proteine verwenden wir Sojaprotein und Hühnereiklar. Damit ist der All-in-Compound frei von Milcheiweiß, aber auch von Gluten und Phosphaten. Bei der Gewürzmischung verzichten wir komplett auf Ge- Seite 37 schmacksverstärker wie Glutamat. Und für die Farbgebung setzen wir natürliche Farbstoffe ein.“ Auch die Herstellung ist sehr einfach. HydroTOP VEG ist eine Hydrokolloid-Protein-Kombination mit emulgierenden und stabilisierenden Komponenten. Sie enthält bereits sämtliche Bestandteile für die Gesamtrezeptur – inklusive dezenter Basis-Würzung, die individuell erweitert werden kann. Das Funktionssystem muss nur noch mit Wasser, Salz und Pflanzenöl angerührt, in Form gebracht und gegart werden. Danach ist die vegetarische Hackmasse bereit für die weitere Verarbei■ tung. 2/2016 vegane produkte V Vegan liegt im Trend. Dabei verbindet sich ein ethisch-moralischer Anspruch der Konsumenten in der Ernährung mit Gesundheitsaspekten. „Alles rund um Käse“ heißt für das Frischpack auch am Puls der Zeit zu sein. Deshalb kommt das mittelständische Unternehmen diesem Bedürfnis nach und bietet seit Herbst 2015 für den Außer-Haus-Markt in Kooperation mit Wilmersburger vegane Käsealternativen an. „Durch die Zusammenarbeit mit dem Markt- und Qualitätsführer sind wir einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft gegangen. Die Produkte werden erwartungsgemäß sehr gut aufgenommen und geordert“, freut sich Michael Frank, Vertriebs- und Marketingleiter bei Frischpack. „Neben dem frühzeitigen Erkennen und Adaptieren von Food-Trends steht bei uns die Produktqualität und -sicherheit an oberster Stelle. Deshalb garantieren wir unseren Kunden auch vegane Spezialitäten höchsten Standards.“ Anzeige © Frischpack Vegane Käsealternativen im Kühlregal Frischpack bietet seit Herbst 2015 in Kooperation mit Wilmersburger vegane Käsealternativen an Milchalternativen im Kühlregal werden zum Standard Dass die Konsumenten veganer Kost längst keine Exoten mehr sind, beweist nicht nur die große Beachtung, die das Thema findet. Immer mehr Menschen bekennen sich zu einer pflanzlichen Ernährung und Milchalternativen im Kühlregal werden zum Standard: Der vegane Lifestyle hat die Mitte der Gesellschaft erreicht. „Alles rund um Käse“ schließt für Frischpack auch nachhaltige Food-Entwicklungen ein. Vor allem die Kundengruppe, die teilweise und bewusst aus ethischen oder gesundheitlichen Gründen auf tierische Lebensmittel verzichtet, wächst derzeit am stärksten.* Und diese Menschen möchten auch für den Außer-Haus-Verzehr mit entsprechenden Produkten versorgt werden. Wilmersburger ist das Synonym für vegane Scheiben und Reibware und im deutschsprachigen Raum bereits flächendeckend im Einzelhandel erhältlich. „Wir sind überzeugt, mit Frischpack genau den richtigen Partner an unserer Seite zu haben“, ist sich Irina Itschert sicher, die gemeinsam mit Malte Clasen die Marke Wilmersburger ins Leben gerufen hat. Seite 38 Vegane Spezialitäten kurbeln Umsatz an Mit der Erweiterung der Produktpalette um vegane Spezialitäten bietet Frischpack seinen Kunden die Möglichkeit, ihr Sortiment für die neue Zielgruppe zu ergänzen. Die wachsende Zahl dieser Konsumenten und ihre gute Vernetzung in Communities macht sich Frischpack zu nutze: Das Unternehmen kündigt aktiv die Bezugsquellen der veganen Käsealternativen in Blogs, Foren und anderen sozialen Netzwerken an und steigert damit den Umsatz der AußerHaus-Anbieter. Zudem stehen den Händlern auch Rezepte und Anwendungsideen in gedruckter und digitaler Form zur Verfügung, um damit gastronomisch bei ihren Kunden zu punkten. Das Warenangebot enthält neben den 500g-Scheiben in den Sorten Classic, Kräuter, Würzig und Cheddar-Style auch den fertig geriebenen Pizzaschmelz in 1.000g. Weitere Informationen zum veganen Sortiment und dem Unternehmen Frischpack im Internet unter www.frischpack.de. ■ 2/2016 vegane produkte Lupinen Drinks im Getränkekarton Die Blaue Süßlupine (Lupinus angustifolius), hier die Sorte Boregine, wird in MecklenburgVorpommern angebaut – regional und ohne Gentechnik. Sie liefert den Rohstoff für alle MADE WITH LUVE-Produkte. das Eiweiß, das wir mit einem patentierten und sehr produktschonenden Verfahren des Fraunhofer IVV gewinnen. Mit dem Eiweiß können Milch, Fleisch und Ei in Lebensmitteln ersetzt werden – das macht Lupinen interessant für Vegetarier, Veganer und alle anderen, die sich gesund, abwechslungsreich und dazu klimafreundlich ernähren wollen. Lupinen gedeihen besonders gut auf sandigen Böden wie sie auch in Nord- und Mitteleuropa vorkommen – daher können sie auf hiesigen Böden angebaut, geerntet und verarbeitet werden. Deshalb haben Lupinen im Vergleich zu Sojabohnen einen CO2-Bonus. Wir müssen die Lupine nicht um die halbe Welt fliegen und vermeiden so den CO2Ausstoß, der durch lange Transportwege entsteht. Und Lupinen tun sogar dem Ackerboden gut, indem sie ihn mit Stickstoff anreichern.“ CO2-Bonus für Produkt und Verpackung Mit der Produktrange „MADE WITH LUVE“ (LUVE steht als Abkürzung für LUpine und VEgan) adressiert Prolupin nicht nur Veganer, sondern alle gesundheitsbewussten Verbraucher. Das Produktsortiment um- Seite 39 fasst Lupinen Drinks, Eis, Desserts, Joghurt-Alternativen, Nudeln, Brotaufstriche und Mayonnaise. Malte Stampe: „Wir haben uns entschieden, unsere Lupinen Drinks in Kartonpackungen auf den Markt zu bringen. Die Kartonpackungen von SIG Combibloc sichern die Qualität der Getränke und schonen die Umwelt – genauso wie unsere Lupinen-Produkte. Kartonpackungen bestehen zu durchschnittlich 75% aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Das bedeutet, dass deutlich weniger fossile Rohstoffe wie Öl eingesetzt werden als etwa bei PET-Flaschen. Hinzu kommt, dass Bäume beim Wachsen CO2 aufnehmen und Sauerstoff abgeben. Daher helfen nachhaltig bewirtschaftete Wälder, das Klima zu schützen. Aus diesem Grund finden wir, dass Lupinen Drinks und Kartonpackungen sehr gut zusammen passen und für Konsumenten einfacher zu handhaben ■ sind als Wettbewerbsprodukte.“ © SIG Combibloc Im alten Ägypten, Griechenland und Südamerika galten Lupinensamen als hochwertiges Grundnahrungsmittel. Aufgrund ihrer Bitterstoffe verloren sie jedoch im Lebensmittelbereich ihre Bedeutung. Durch Züchtungen wurde Anfang des 20. Jahrhunderts die Blaue Süßlupine mit deutlich weniger Alkaloiden entwickelt. Mit einem Anteil von 36 bis 48% sind Lupinensamen äußerst eiweißreich und ähneln in ihrer stofflichen Zusammensetzung der Sojabohne. Lupinensamen enthalten alle wesentlichen Aminosäuren – unter anderem Lysin. Das macht Lupinen-Eiweiß besonders hochwertig. Der Fettgehalt von Lupinen liegt bei 4 bis 7% – damit sind Süßlupinen deutlich fettärmer und haben weniger Allergiepotenzial als Sojabohnen. Lupinen sind darüber hinaus stärke-, cholesterin- und glutenfrei und eine gute Quelle für Mineralstoffe und Spurenelemente. Malte Stampe, Geschäftsführer der Prolupin GmbH: „Die Samen der heimischen Blauen Süßlupine sind der Grundstoff für © Ansgar Pudenz D Die Blauen Süßlupinen sind mit ihren weiß blühenden Dolden nicht nur hübsch anzusehen, sondern sie wecken aktuell auch das Interesse der Lebensmittelbranche. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) in Freising und Prolupin haben einen Weg gefunden, aus den Samen von Lupinen das rein pflanzliche und einzigartige Lupinenprotein-Isolat (LPI) herzustellen, welches tierischen Proteinen ähnelt. Für dieses innovative Verfahren erhielten die Forscher den Deutschen Zukunftspreis 2014. Der hohe Eiweißgehalt der Lupine könnte die Pflanze auf dem europäischen Markt zu einer klimafreundlichen und gentechnikfreien Alternative zu aus Asien und Südamerika importierten Sojabohnen machen. In Deutschland sind jetzt unter der Dachmarke MADE WITH LUVE die ersten Lupinen Drinks in aseptischen Kartonpackungen von SIG Combibloc zu haben. Mit der Produktrange „MADE WITH LUVE“ (LUVE steht als Abkürzung für LUpine und VEgan) adressiert Prolupin nicht nur Veganer, sondern alle gesundheitsbewussten Verbraucher. Das Produktsortiment umfasst Lupinen Drinks, Eis, Desserts, JoghurtAlternativen, Nudeln, Brotaufstriche und Mayonnaise 2/2016 vegane produkte Die Uplegger Food Company brachte zum Februar 2016 unter dem Namen The Coconut Collaborative eine vegane Joghurtalternative auf Kokosbasis in den Markt. Gestartet wird zunächst in Berlin, weitere Gebiete sollen rasch folgen. Der vegane Snack besteht zu 95% aus Kokos (50% Kokosmilch / 45% Kokoswasser) und zu 5% aus Mais- und Kartoffelstärke, dem aus Früchten gewonnenen Verdickungsmittel Pektin und veganen Joghurtkulturen. Die enthaltenen kurz- und mittelkettigen Fettsäuren sind leicht verdaulich und werden vom Körper in Energie und nicht in Fett umgewandelt Die Produkte sind reich © Uplegger Vegane Joghurtalternative auf Kokosbasis an Vitaminen, Antioxidantien, Ketonen und Elektrolyten und frei von Gluten, Soja, Cholesterin und Zuckerzusätzen. Der Preis für diese Joghurtalternative liegt bei 1,79 EUR (natur) / 1,89 EUR (Frucht) pro ■ 120g Verkaufseinheit. Parallel zur Markteinführung startet unter dem Nutzernamen CoconutCollabDE und dem Hashtag #KokosLiebe der markeneigene Instagram-Account mit Informationen und Verwendungstipps zu den Produkten Eiweiß der Blauen Süßlupine ist die Basis für die rein pflanzlichen Lupinen Desserts MADE WITH LUVE – das steht für LUpine und VEgan. Nachdem 25 Jahre Grundlagenforschung die Basis für heimische, pflanzliche und proteinhaltige Produkte legte, wurde die Prolupin GmbH im Jahr 2010 als Fraunhofer Spin-off gegründet. Das weltweit patentierte Verfahren zur Gewinnung von Eiweiß aus der heimischen Blauen Süßlupine ermöglicht dem ernährungsbewussten Verbraucher, Milch und Eier in Lebensmitteln zu ersetzen. Seit 2013 produziert die Prolupin GmbH Lebensmittelzutaten aus Lupinen im mecklenburg-vorpommerschen Grimmen und beschäftigt derzeit 15 Mitarbeiter. Im Mai 2015 präsentierte die Prolupin GmbH dann erstmals seine Dachmarke MADE WITH LUVE und stellte erste vegane Produkte vor, die auch Menschen mit einer Lebensmittelunverträglichkeit oder -allergie viel- Seit Anfang Februar 2016 sind zwei neue Sorten Lupinen Joghurt-Alternativen im Handel: Heidelbeer-Cassis und Stracciatella. Der Preis liegt bei EUR 1,99 für einen wiederverschließbaren 500-g-Becher fältigen Genuss ermöglichen. Die Produktreihe bietet rein pflanzliche Lebensmittel, die ohne Gentechnik, frei von Laktose, Cholesterin und Gluten* (*ausgenommen Nudeln) sind. Für die Entwicklung von pflanzlichen „Lebensmittelzutaten aus Lupinen“ und „für einen Beitrag zu ausgewogener Ernährung“ ging der Deutsche Zukunftspreis 2014 an Wissenschaftler des Fraunhofer IVV in Freising und an die Forscher von Prolupin. Mehr als 500.000 verkaufte Produkte in nur acht Monaten! Beeindruckende Zahlen für ein Start-up-Unternehmen. Mit MADE WITH LUVE etablierte die Prolupin GmbH eine der innovativsten veganen Marken im Food-Bereich. Seit Mai 2015 bereichert das junge Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern den Markt. Prolupin produziert Lebensmittel auf Basis von Eiweiß aus der Seite 40 Seit Mitte Februar 2016 sorgt die neue rein pflanzliche MADE WITH LUVE Lupinen Salatmayonnaise für Kaufimpulse. Der UVP beträgt EUR 1,99 Blauen Süßlupine. Und die Fangemeinde der heimischen Alternative zu Soja, Reis, Mandel und Kokos wächst rasant. Denn ganz egal, ob Lupinen Milch, Joghurt, Frischkäse, Dessert oder Eis – in Sachen Geschmack und Sensorik kommen die Produkte den Vorbildern aus Kuhmilch sehr nah. Nach dem Launch der Dachmarke MADE WITH LUVE im Mai, entwickelte das Unternehmen bis heute 20 neue Produkte. Aktuelles Highlight im Februar: MADE WITH LUVE bringt die erste vegane Lupinen Salatmayonnaise auf den Markt. Von der Idee bis zur Marktreife geht es bei Prolupin stets schnell: meist dauert es nur wenige Monate, manchmal auch nur Wochen. Eine Zeitspanne, die Schnelligkeit und Innovationskraft des Unternehmens ■ belegt. 2/2016 © Prolupin MADE WITH LUVE setzt auf Lupinen interview I Kunden sein. Angesichts der durchaus beeindruckenden Lebensdauer unserer Maschinen geht es um maximale Wirtschaftlichkeit über den gesamten Nutzungszeitraum. Die Lebensmittelindustrie steht unter einem gewaltigen Druck, ihr Geschäft wird immer kurzfristiger, der Handel verlangt absolute Flexibilität. Wir sorgen dafür, dass die Maschinen Hochleistung bringen und ständig verfügbar sind. MN: Sind hochwertige Produkte heute nicht mehr ausreichend für unternehmerischen Erfolg? Warum setzt Ishida so stark auf den Bereich Service? Axel Klewer: Ishida will nicht nur Hersteller, sondern auch Dienstleister für die MN: Werden von Seiten der Foodindustrie neue Service-Bedürfnisse an Ishida herangetragen? A.K.: Ja. Zum Beispiel gibt es den Trend, dass immer mehr Unternehmen technische Verantwortung abgeben wollen, um sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Ishida bietet daher jetzt ein EfficiencyLine-Monitoring an, von dem bereits mehrere Kunden Gebrauch machen. Deren Verpackungsanlagen werden durch unsere Experten permanent online überwacht und optimiert. © Ishida Im Verpackungsmaschinenbau spielen begleitende Dienstleistungen eine immer größere Rolle. Ein Vorreiter bei den Serviceangeboten ist Ishida. Das Unternehmen wächst mit anspruchsvollen Dienstleistungen und verstärkt zugleich die Kundenbindung. Zur Thematik führten wir ein Interview mit Axel Klewer (33), Service Manager bei Ishida. Efficiency-Line-Monitoring – Die Verpackungsanlagen der Kunden werden von Ishida online überwacht und optimiert Anzeige MN: Wie ist die Service-Strategie von Ishida? A.K.: Ishida verfolgt im Wesentlichen zwei Ansätze: Wir helfen unseren Kunden und wir versetzen sie in die Lage zur Selbsthilfe. Zum einen optimieren wir den technischen Support, haben in den letzten Monaten die Zahl der Servicetechniker © Ishida Erfolgsfaktor Service Axel Klewer, Service Manager Ishida GmbH (Schwäbisch Hall) mehr als verdoppelt auf nunmehr 15 Mitarbeiter. Diese Kollegen sind rund um die Uhr erreichbar und sehr schnell vor Ort, sie beheben Störungen und erledigen natürlich auch proaktive Wartungsarbeiten. Zum anderen ermöglichen wir den Kunden, sich selbst zu helfen, für den Fall, dass der Faktor Zeit über allem steht. Das erforderliche Know-how vermitteln wir in vielfältigen Schulungsangeboten und wir liefern die Ersatzteile, die sinnvollerweise bevorratet werden sollten. MN: Ist der Service schon ein Thema beim Verkaufsgespräch oder ein bloßes Folgegeschäft? A.K.: Die Service-Angebote sind ein elementarer Aspekt und werden von Ishida wie eigenständige Produkte verkauft. Wir installieren nicht nur Maschinen, sondern bieten dauerhafte Verpackungslösungen. ■ verbindungstechnik BFM ® Verbindungen halten Milchpulver unter Verschluss © WALTER Pulveraustritt aus undichter Manschette © WALTER A Am Standort Upahl stellt die europäische Genossenschaftsmolkerei Arla Foods im Rahmen der Regionalmarke Hansano unter anderem Trinkmilchprodukte, Joghurt und Quark her. Rund 600 Mio. kg Milch werden hier pro Jahr verarbeitet – etwas mehr als ein Drittel der deutschen Arla Rohmilchlieferungen. Seit dem Bau der Molkerei in Upahl im Jahr 1995 wurde kontinuierlich in modernste Produktionstechnik investiert; auch 2015 kam Upahl wieder in den Genuss des größten Anteils am Investitionsvolumen der Arla Geschäftseinheit Consumer Central Europe (CCE): Knapp 24 Mio Euro flossen in erster Linie in die Erweiterung der Quark Produktion. „Wir setzen Akzente für die Zukunft, denn wir wollen innovative, neue Produkte auf den Markt bringen. Dazu benötigen wir hochmoderne Produktionsanlagen und die richtigen Kapazitäten“, sagt Tim Ørting Jørgensen, Geschäftsführer der Arla Foods Deutschland GmbH. BFM® Verbindungen lösen gleich drei Probleme von Schlauchschellenverbindungen Maßstab Qualitätsgarantie Um eine entsprechende Qualität zu garantieren, bedarf es nicht nur einer lückenlosen Herkunftskontrolle der Rohware Milch, sondern auch strengster Qualitätsmaßstäbe bei der Hygiene während der Produktion und Lagerung bis hin zur Auslieferung der fertigen Produkte. Als regelmäßig IFS (International Food Standard) zertifiziertes Unternehmen werden kontinuierlich alle Prozesse und Bauteile auf Konformität überprüft und ggf. verbessert. Während im Bereich der Frischmilchverarbeitung die Hygienestandards von den Anlagenbauern schon weitgehend umgesetzt werden, gibt es im Trockenbereich noch immer eine Schwachstelle, die aufgrund des bisherigen Standes der Technik von den Maschinenlieferanten nur unbefriedigend gelöst werden konnte: Flexible Verbindungen. Seite 42 Problematik Trocknungsbereich Die neben der Herstellung der Frischmilchprodukte überschüssige Rohmilch wird in Upahl direkt im eigenen Trockenturm zu verschiedenen Varianten von Milchpulver getrocknet. Im Verlauf der Trocknung wird das Pulver sowie die Zuund Abluft durch diverse flexible Verbindungen von einem Anlagenteil in den nächsten geleitet. Dauerhaft hohe Temperaturen, Innendruck bzw. Vakuum sowie Reinigungschemikalien während der CIP Reinigung beanspruchen diese Verbindungen sehr stark und sie stellen damit eine der größten Schwachstellen der gesamten Produktionsanlage dar. Die herkömmliche Lösung besteht aus einem flexiblen Schlauch, welcher über beide Rohrenden gezogen und mit einer oder mehreren Schlauchschellen befestigt wird. Diese 2/2016 Kompensatoren an der Luftkonditionierung Konstruktion hat aber drei große Nachteile: 1. Erhebliche Toträume zwischen Schlauch und Rohrstutzen, wo sich Produktreste und Reinigungsmittel sammeln können, die nur durch zeitaufwändige Demontage der Verbindungen entfernt werden können. 2. Hoher Verschleiß durch die scharfkantigen Metallränder der Rohrstutzen und / oder Schlauchschellen, die das Verbindungsmaterial beschädigen. 3. Undichtigkeiten durch schlecht sitzende, verrutschende Schlauchschellen; verstärkt bei entstehendem Innendruck. © WALTER Neue Verbindungstechnik Als WALTER Gerätebau daher die neue BFM® Verbindungstechnik vorstellte, war man sofort interessiert. „Die Handhabung der BFM® Manschetten ist einfach und bietet trotzdem viel bessere Dichtungseigen- schaften als jede noch so sorgfältig montierte Schlauchschellenverbindung“, so Andreas Fischer, Leiter der Instandhaltung am Standort Upahl. Der patentierte BFM® Anschlussmechanismus funktioniert wie folgt: Die Verbindungen sind mit einem integrierten Spannring mit Dichtung versehen, der manuell von innen in das dazugehörige BFM® Anschweißende eingeschnappt wird. Die äußere Form der Dichtung der Verbindung ist exakt auf das Rillenprofil des Anschweißendes abgestimmt, so dass diese jedes Mal perfekt passt. Korrekturen bei Verbindungswechsel und Passungenauigkeiten durch falsche Befestigung gehören damit der Vergangenheit an. Die Schnittstelle wird von innen verschlossen und schafft auf diese Weise eine glatte Verbindungsstelle, durch die das Produkt ungehindert hindurch fließen kann. Die bei der Schlauchklemmbefestigung von außen entstehenden Hohlräume zwischen Verbindung und Rohranschluss werden vermieden, so kann sich kein Produkt ablagern. Das transparente Verbindungsmaterial ermöglicht außerdem zu jedem Zeitpunkt eine Sichtkontrolle des Produktflusses. Die bei jedem Reinigungsvorgang notwendige Demontage der Verbindungen nimmt durch den manuell lösbaren Schnappverschluss nur einen Bruchteil der zuvor benötigten Zeit ein. „Vorher musste immer ein Techniker mit entsprechendem Werkzeug für die Demon- Fließbetttrockner mit Pulverzuführungs- und Abluftmanschetten in BFM® Ausführung Seite 43 © WALTER © WALTER verbindungstechnik Zyklon Abluft – Durchmesser 1000 mm tage geholt werden – heute kann dies der jeweilige Maschinenführer selbst sofort tun, ohne Wartezeit.“ – so Fischer weiter. Größter Vorteil liegt aber ohne Zweifel in der vom Hersteller garantierten Dichtigkeit: Ist die Verbindung eingesetzt, so ist diese tatsächlich hundertprozentig staubdicht. Pulverrückstände an der Außenseite der Maschinen gehören damit der Vergangenheit an – die notwendigen Reinigungsarbeiten in den Produktionsräumen konnten somit deutlich reduziert werden. „In dem Raum, wo sich die Luftkonditionierung befindet und verschiedene flexible Verbindungen zu den Ventilatoren notwendig sind, hatten wir vorher quasi eine Staub-Ex Zone; die Luftqualität war extrem schlecht durch die ständig austretenden Stäube. Dieses erhebliche Sicherheits- und Hygieneproblem hat sich mit drei kleinen BFM® Verbindungen buchstäblich in Luft aufgelöst“, freut sich Fischer. Bis alle Verbindungen durch das BFM® System ausgetauscht sind, wird es noch etwas dauern – so muss die Anlage ja für die notwendigen Schweißarbeiten kurzzeitig still stehen. Aber die Investition in Teile und Installation lohnt sich innerhalb kürzester Zeit aufgrund der beschriebenen Vorteile. Arla Foods setzt BFM® Verbindungen bereits weltweit in ihren Produktionsstätten ein. Teilweise – wie in Upahl - wurde diese Verbindungstechnik bereits zur Werksnorm erklärt. Verbindungsdurchmesser von 100 bis zu 1000 mm wurden bereits ausgetauscht, zukünftig könnten sogar die größten vorhandenen Verbindungen an den Vibrationsböden der Silos mit einem Durchmesser von 1600 mm mit dem BFM® System ausgestattet werden. Die Standardabmessungen helfen, die Vielzahl der vorher vorhandenen Verbindungen auf das Nötigste zu reduzieren und vereinfachen daher auch die Lagerhaltung der Ersatzmanschetten. ■ 2/2016 logistik Hermetischer Abschluss für neues Tiefkühlhaus Um das Lager energiesparend zu betreiben setzt die Firma August Jaeger auf die neue Generation der Tiefkühltore von EFAFLEX M Mit der Inbetriebnahme ihres Tiefkühlhauses hat die August Jaeger Nachf. GmbH & Co. KG in Engelskirchen seine Gesamtlagerfläche auf 8.000 Quadratmeter verdreifacht. Um das neue Lager energiesparend betreiben zu können, haben sich die Planer des Neubaus dafür entschieden, die neue Generation der Tiefkühltore des Torspezialisten EFAFLEX einzubauen. „Die Produkte von EFAFLEX hat uns unser Bauleiter empfohlen. Wir brauchten Tore, die sehr schnell öffnen und schließen und außerdem robust sind, denn die Durchfahrten sind hoch frequentiert“, erläutert Markus Vigener, Leiter des Gesamtlagers. Die Konstruktion des Tiefkühltores EFASST-TK-100 folgt dem Trend zu Produkten und Betriebsausrüstungen, die sich positiv auf die Energiebilanzen von Unternehmen auswirken. Das Schnelllauftor ist überaus belastbar und kann daher auch dauerhaft „taktend“ besonders in Kühlhäusern mit häufigen Ein- oder Auslagerungsprozessen effizient eingesetzt werden. Eine dynamische Torblatt- und Spiralführung AFM (Active Framework Mechanism) sorgt dafür, dass das Torblatt im geschlossenen Zustand in Richtung Torzarge zu einer umlaufenden Profildichtung hin verschoben wird und damit Tiefkühlbereiche nahezu hermetisch abschließt. Im Vergleich zu anderen Torkonstruktionen erfolgt die Torblattaufnahme in einer Spiralvorrichtung auf der äußeren, also Die August Jaeger Nachf. GmbH & Co. KG betreibt zwei HIT-Märkte als Franchise Projekte. Außerdem gehören sieben Tankstellen zum Unternehmen. Bereits in der vierten Generation wird das Unternehmen durch die Familie Pilatzki geführt. Hendrik Pilatzki, jüngster Nachfolger, leitet gemeinsam mit seinem Vater, Reinhard Pilatzki, die Geschäfte des Betriebes mit 400 Mitarbeitern. Das Sortiment stimmt der Großhändler auf die unterschiedlichen Kundengruppen ab, ob Gastronomen, Caterer oder Gemeinschaftsverpfleger. der warmen Seite des Tores. Direkt in der Kälte werden Kontaktflächenheizungen eingesetzt, die in den umlaufenden Dichtprofilen, den Lamellendichtungen und im Kontaktleistenprofil integriert sind, um die Berührungsflächen der Dichtungen zum Torblatt, zum Boden und zu den einzelnen Lamellen des Torblattes eisfrei zu halten. Mit einem U-Wert von 0,62/m²K bei der Abmessung 4000 x 4500 mm bietet Efaflex ein dichtes und gut isoliertes TK-Niedrigenergietor an. Die Isolation des EFA-SST-TK-100 mit EFAAFM wird unter anderem durch die Verwendung von 100 mm starken, thermisch getrennten und isolierten EFA-THERMLamellen erreicht. Die Lamellen sind einzeln an den Scharnierbändern befestigt. Das sorgt für Laufkultur, Langlebigkeit und Funktionalität, auch durch schnellen und einfachen Lamellenwechsel. Insgesamt versehen inzwischen neun Schnelllauftore von EFAFLEX zuverlässig ihren Dienst bei der Lebensmittel-Großhandelsfirma. Das Tor zum Molkereibereich zum Beispiel absolviert täglich zwischen 300 und 500 Öffnungszyklen. Mit Ausnahme der Anlieferungszone schließen alle anderen Tore Tiefkühlbereiche mit ■ -24°C und Kältezonen mit 5°C ab. © EFAFLEX © EFAFLEX Info Markus Vigener, Leiter des Gesamtlagers, ist überaus zufrieden mit den Schnelllauftoren von EFAFLEX Seite 44 2/2016 interview K KHS hat ein spezielles Dairy-Team geschaffen, um ganz gezielt auf die Belange der Molkereiwirtschaft einzugehen. Zur Thematik sprachen wir mit Thomas Redeker und Paul Winterhoff, zwei Mitgliedern des neuen Teams. MN: Welche Zielsetzung verfolgt KHS mit der neuen Dairy-Abteilung für die Milchund Molkereiindustrie? Thomas Redeker: Wir möchten jedem einzelnen Kunden bestmöglich zur Seite stehen und ganz gezielt auf ihn und seine Wünsche eingehen. Die Kunden erwarten heute zu Recht nicht nur verschiedene Services, sondern auch nachhaltige Unterstützung beim Wachstum in ihren jeweiligen Märkten. KHS bietet ihnen genau dafür die passenden Lösungen. Mit unseren neuen Entwicklungen und einem ausgezeichneten Service suchen wir darum noch stärker als zuvor einen aktiven Dialog mit den Kunden. MN: Welche Verbesserungen wird es durch die Bündelung der Aktivitäten für die Milch- und Molkereiindustrie geben? Thomas Redeker: Mit dem neu gebildeten Dairy-Spezialisten-Team sind wir ab sofort © KHS Neue Dairy-Abteilung legt den Fokus auf die Molkereienindustrie Die neue Dairy-Abteilung: Dominique Leroy, Thomas Redeker und Paul Winterhoff (v.l.n.r.) noch näher am Marktgeschehen. Mit unserem Team können wir die gesamte Branche nicht nur sehr kompetent beraten, sondern noch schneller als zuvor auf neue Trends reagieren. KHS verfügt über ein umfangreiches Produktportfolio, das speziell auf die Anforderungen der Milch- und Molkereiindustrie zugeschnitten ist. Als einer der Technologieführer ist KHS außerdem breit aufgestellt. Das hilft uns dabei, die individuellen Marktanforderungen gemeinsam mit unseren Kunden zu realisieren. Dabei steht ständige Verbesserung nicht einfach nur als Schlagwort im Raum, sondern auf unserer praxisorientierten Agenda. MN: Wo liegt der Schwerpunkt der Entwicklungsprojekte der neuen Abteilung? Paul Winterhoff: Wir bei KHS arbeiten konstant an der Weiterentwicklung unse- Seite 45 rer Maschinen und Linien. Derzeit ist der neue aseptische Rundfüller mit einer Leistung von bis zu 36.000 Flaschen pro Stunde in der praktischen Testphase im Markt. Wir werden auch in Zukunft genau auf das Feedback des Marktes hören und auf Marktbedürfnisse zugeschnittene Lösungen entwickeln. MN: Wer sind die künftigen Ansprechpartner und deren Kompetenzbereiche innerhalb der neuen Dairy-Abteilung? Thomas Redeker: Mit Paul Winterhoff, Thomas Redeker und Dominique Leroy besteht die neue Abteilung aus drei kompetenten Vertriebsverantwortlichen, die alle KHS-Verkaufsaktivitäten im Milch- und Dairy-Bereich bündeln. Alle Teammitglieder sind gleichermaßen Ansprechpartner für die Belange aus der Milch- und ➜ 2/2016 interview Molkereiindustrie, denn alle verfügen über weitreichende Erfahrungen auf diesem Gebiet. MN: Welche konkreten Technologieangebote werden im KHS-Portfolio für DairyKunden angeboten? Paul Winterhoff: Das KHS-Portfolio reicht von der maßgeschneiderten Einzelmaschine bis hin zu Turnkey-Linien. Auch unsere Abfülllinien sind individuell auf die Bedürfnisse unserer Kunden abgestimmt. Dabei liegen die Schwerpunkte vor allem auf der Linienflexibilität, einer gesteigerten Nachhaltigkeit und hoher Anlagenverfügbarkeit. Von Frisch- bis UHT-Milch, vom Milchmix bis zum Trinkjoghurt mit und ohne Stückchen oder Fasern können wir je nach Maschinentyp und Anwendung in den Leistungsbereichen zwischen 6.000 und 36.000 Flaschen pro Stunde von ultraclean bis kaltaseptisch abfüllen. MN: Wie läuft die konkrete Auftragsabwicklung bei KHS ab? Paul Winterhoff: Zugeschnitten auf die Anforderungen des Kunden werden je nach Bedarf Einzelmaschinen oder Gesamtlinien konzipiert. Je nach Komplexität des Auftrags reicht die Planungsphase von der 3DAnlagenplanung bis hin zur Beratung beim Flaschendesign oder einem sinnvollen Packschema. Im Anschluss haben wir die Möglichkeit, uns das fertige Konzept auf der 3D-Powerwall anzusehen. Natürlich gehört auch die Ausarbeitung und Durchführung von Wartungs- und Schulungskonzepten mit zum Gesamtpaket. MN: Wie ist der Stand bei der Light-1Liter PET-Milchflasche nach der ersten Markteinführung? Paul Winterhoff: Sie sprechen eine echte Innovation an: Die von KHS neu entwickelte leichte 1-Liter-Flasche bringt bei einem Gewindedurchmesser von 32 mm lediglich 20 g auf die Waage. Andere Flaschen gleicher Größe wiegen in der Regel 22 g. Durch die deutliche Materialeinsparung von 2 g PET pro Flasche lassen sich bei einer üblichen Produktion von 50 Millionen Flaschen jährlich bis zu 140.000 Euro einsparen. Zu dieser Lightweight1-Liter PET-Milchflasche ist aktuell eine detaillierte Studie vorhanden, sie befindet sich noch nicht auf dem Markt. MN: Wann wird diese in Deutschland eingeführt? Paul Winterhoff: Das Interesse an dieser Innovation ist generell sehr hoch, aber aktuell kennen wir noch kein genaues Datum für eine Markteinführung in Deutschland. MN: Wie sieht es mit der Thematik Nachhaltigkeit aus? Thomas Redeker: Als international agierendes Unternehmen übernimmt KHS Verantwortung für Mensch und Natur. Im Nachhaltigkeitsbericht dokumentieren wir sowohl unsere Visionen als auch ganz konkrete Aktivitäten für mehr ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit. Konkret heißt Nachhaltigkeit für uns: Reduktion des Energieverbrauches sowie Verringerung der Medien- und Chemikalienverbäuche. Wir behalten auch die effizienten und nachhaltigen Herstellungsprozesse unserer Kunden immer im Blick. Ein Beispiel dafür ist die bereits erwähnte Entwicklung der leichten PET-Flasche für die Milchindustrie. Sie ist eine interessante Alternative zum Karton. Diese 1-Liter-Flasche sorgt mit nur 20 g Gewicht bei effizienter Produktion für einen hohen Produktschutz und ist komplett recyclingfähig. Oder nehmen wir ein Beispiel, das durch Verbraucherwünsche entstanden ist: Die komplett recyclingfähige, convenienceorientierte PET-Flasche. Sie kann bereits heute einen Recyclatanteil von 50 Prozent erreichen. Bei der Entwicklung unserer modularen Systeme stand das Thema Nachhaltigkeit natürlich ebenfalls im Fokus. Modulare Anlagen benötigen während der Produktion kein Wasser, und durch die kompakte Bauweise wurde der Stromverbrauch auf ein Minimum reduziert. Produkt- oder Seite 46 Formatwechsel werden in kürzester Zeit unter sterilen Bedingungen vorgenommen und ersparen aufwendige, kostenintensive und ressourcenfressende Reinigungs- und Sterilisationsvorgänge. MN: Wo sieht sich KHS perspektivisch im Dairy-Bereich? Thomas Redeker: Mit unseren innovativen Lösungen von der Streckblasmaschine bis hin zur Palettierung bieten wir der Milchindustrie vielfältige Möglichkeiten. Zwei weitere Beispiele sollen verdeutlichen, dass KHS die Expertise aus dem gesamten Getränkespektrum nutzt, um optimale Lösungen für Milch- und DairyProdukte zu entwickeln: Durch das KHS-Flaschenoptimierungsprogramm Bottles & Shapes™ haben wir die Möglichkeit, zusammen mit dem Kunden ein individuelles Flaschendesign zu entwickeln. Durch diese Exklusivität steigern wir gemeinsam das Identifizierungspotential seiner Marke und Produkte. Nebenbei entsteht eine maßgeschneiderte Lösung, die wirtschaftlich aufgrund ihrer Effizienz sehr attraktiv ist. Mit dem Plasmax-Verfahren FreshSafePET® bieten wir dem Kunden durch die hauchdünne Glasbeschichtung auf der Innenseite der Flasche zwei deutliche Vorteile bei besonders sensiblen Getränken: Zum einen schützt die Glasschicht den Flascheninhalt zuverlässig vor Sauerstoff und damit vor frühzeitigem Vitaminverlust. Verglichen mit marktüblichen Flaschen bleibt der Inhalt bei verlängerter Haltbarkeit zum anderen länger unverfälscht. Die mit Plasmax beschichteten Flaschen lassen sich zudem komplett recyceln, was die Umwelt freut. Und um noch einmal auf Ihre Ausgangsfrage zurückzukommen: In einem sich ständig ändernden Marktumfeld werden wir, die KHS GmbH, als einer der Top-Ansprechpartner in der Milch- und Molkereiindustrie wahrgenommen werden. MN: Vielen Dank für das interessante Gespräch. ■ 2/2016 technik news Das neue Durchfluss- und Temperaturmessgerät FlowTemp ST misst sowohl den Durchfluss (l/min) als auch die Temperatur (°C) simultan und überträgt alle Daten sofort auf die AFRISO Abgasmessgeräte BLUELYZER ST, EUROLYZER STx oder MULTILYZER STe, auf das Druckmessgerät Serie S4600 ST oder das Temperaturmessgerät TMD 9 AFRISO: Intelligentes Durchflussund Temperaturmessgerät D Das neue Durchfluss- und Temperaturmessgerät FlowTemp ST von AFRISO misst sowohl den Durchfluss (l/min) als auch die Temperatur (°C) simultan und überträgt alle Daten automatisch mittels Bluetooth Smart Technologie auf ein AFRISO BlueLine-Messgerät, Smartphone oder Tablet. Auf dem jeweiligen Endgerät können die Messwerte weiterverarbeitet oder per Thermodrucker EUROprinter direkt vor Ort ausgedruckt und dokumentiert werden. Das FlowTemp ST ist TÜV-geprüft und für die Messung der Warmwasserleistung von gas- oder elektrisch betriebenen Durchlauferhitzern und die Ermittlung der Leistungseffizienz direkt an der Zapfstelle geeignet. Nicht nur Durchlauferhitzer, sondern auch Warmwasserzähler können hiermit auf ordnungsgemäße Funktion bewertet werden. Selbst die korrekte thermische Desinfektion zur Vorbeugung von Legionellen lässt sich mit dem FlowTemp ST überwachen und dokumentieren. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielseitig: Gleichzeitige Überprüfung von Volumenstrom und Temperatur, Überprüfung der Leistungskennzahl „NL“ von Speicher und Dauerleistung, Funktionsüberprüfung bei dezentralen Trinkwassererhitzern, Überprüfung der Schüttleistung bei Gas-Kombiheizern, Überprüfung von Wärmetauschern, Funktionsüberprüfung von Zirkulationsleitungen, Armaturenprüfung (Mindestvolumenstrom), Ermittlung der Wassertemperatur an Entnahmearmaturen, Überprüfung von thermischen Mischventilen sowie die Abnahme von neu verlegten Trinkwasserinstallationen. Ü Üblicherweise wird in einem automatisierten Prozessschritt Scheibenware in sogenannten Stapelpacks mittels einer Tiefziehmaschine verpackt. Oft geht es anschließend jedoch mit einer manuellen Verpackung in die Kartonagen weiter. Dies war auch bei einem Kunden der Firma Buhmann pac solutions in Norddeutschland der Fall. Trotz enger Platzverhältnisse wollte man bei zwei identischen Linien eine vollautomatische Verpackung in Displaykartons verwirklichen. Wichtig war den Entscheidern, die Stapelpacks in den verschiedensten Gebindeformen – sowohl liegend als auch stehend – zu verarbeiten. Die Lösung bietet ein kompaktes, modulares Buhmann-System, bestehend aus der SERVOKART C300, diese übernimmt 200 Stapelpacks/min von der Tiefziehmaschine. Die SERFOKART C300 gruppiert sowohl stehende Stapelpacks (1-2 reihig) oder auch liegende Stapelpacks von bis zu fünf Lagen (1-2 reihig). Die Umstellung zwischen den Varianten geschieht nahezu vollautomatisch per Knopfdruck über das HMI. Die gruppierten Produkte werden wahlweise in einem Tray mit innenliegendem Einsteckdeckel oder in einem Tray mit Stapellaschen verpackt. Eine aktive Falteinheit sorgt für präzise und winklig aufgerichtete Displaykartons. Mit der SEVOKART C300 können nicht nur Tiefziehpackungen, sondern auch u.a. Beutel, Schalen, Dosen, Flaschen und Gläser in verschiedenste Kartonagen verpackt werden. © Buhmann © AFRISO Buhmann: Automatisierte Verpackung von Stapelpacks Aktive, präzise Faltung der Buhmann SERVOKART C300 Seite 47 © FB Ketten R Rostfreie Rollenketten sind teuer und haben den Nachteil, dass die Gelenkteile nicht gehärtet werden können. Aus diesem Grund sind rostfreie Rollenketten aus 1.4301 (AISI304) lediglich mit ca. einem Drittel einer ISO-Rollenkette belastbar, haben eine wesentlich geringere Bruchkraft und verschleißen schneller. Für Antriebe, Förder-und Hubanlagen, bei denen die Ketten nicht direkt mit den Lebensmitteln in Kontakt kommen, bietet FB Ketten eine Alternative zu rostfreien Rollenketten. FB Rollenketten und Flyerketten werden mit GEOMET® oder DACROMET® beschichtet. Diese übersteht mindestens 500 h im Salzsprühnebeltest und ist kratzfest, da sie in einem Wärmebehandlungsverfahren in 3 Zyklen eingebacken wird. GEOMET® ist frei von 6fach Chrom und erfüllt die Anforderungen REACH, 2000/53/CE sowie 2002/95/CE – die umweltverträgliche Oberflächenbeschichtung. Auch nach dem Beschichtungsverfahren übertreffen die FB Ketten die ISO-Bruchkraftvorgabe und überzeugen mit hohen Dauerfestigkeitswerten. Diese Lösung kommt in der Praxis beispielsweise in Antrieben für Beregnungsanlagen, als Antriebsketten in Abfüllbetrieben oder als Hubketten in Mitnahmestaplern zum Einsatz. © FB Ketten FB Ketten: Alternative zu rostfreien Rollenketten Antrieb einer Aufwickelvorrichtung einer Beregnungsanlage Antriebskette des Flaschentransports in einer Brauerei 2/2016 technik news Das tragbare Gehaltemeter von Pentair Haffmans kombiniert Genauigkeit mit Messstabilität D Die Offensackverpackungsanlagen der Baureihe OMLH BF wurden speziell für die hygienische Verpackung pulveriger Schüttgüter wie Milchpulver, Molkepulver, Laktosepulver oder Babynahrung entwickelt. Die patentierte Bottom-up-Befülltechnologie bietet eine hohe Füllgenauigkeit, die Möglichkeit des Transports von Säcken mit offener oder geschlossener Sackfahne, eine schnelle und einfache Reinigung, kurze Umstellzeiten und minimale Staubbildung. Nach der Sackplatzierung wird der Sack (während der Befüllung) an der vertikalen Einfüllschnecke entlang nach unten gefahren. Zwischen dem Einfüllpunkt der vertikalen Einfüllschnecke und dem Produkt im Sack wird ein minimaler Abstand gehalten, um Staubentwicklung und Produktaufwirbelungen weitestgehend zu vermeiden. Die vertikale Schnecke wird über eine Frequenz-/ Servosteuerung angetrieben und ermöglicht so die hygienische, präzise und schnelle Abfüllung aller pulverigen Schüttgüter. Die modulare Baureihe OMLH BF ist als Einzelanlage, als Einzelanlage mit Nachdosierung oder mit Doppelstutzen und einer Leistung von bis zu 600 Säcken pro Stunde erhältlich. Anlagen dieser Baureihe verfügen über Bruttowägesysteme für eine genaue Befüllung. © Pentair Premier Tech Chronos: Absackanlagen für Offensäcke Pentair Haffmans: Messung des Gesamtsauerstoffs (TPO) I In der Getränkeindustrie ist der Sauerstoffgehalt eines Produktes von wesentlicher Bedeutung für Qualität und Geschmack. Das tragbare Pentair Haffmans O2 Gehaltemeter, Typ o-DGM und das kombinierte CO2/O2 Gehaltemeter, Typ c-DGM wurde um eine Gesamtsauerstoffmessung (Total Package Oxygen/TPO) nach Uhlig erweitert. Neben einer Messung des gelösten Sauerstoffs können diese Instrumente jetzt in Kombination mit einem ISD-Spezial Probeentnahmegerät eingesetzt werden, um den Gesamtsauerstoffgehalt in der abgefüllten Verpackung zu bestimmen. Damit lässt sich das Gehaltemeter, Typ o-DGM und Typ c-DGM flexibel at-line und im Labor verwenden. Alle neuen tragbaren O2- und kombinierten CO2/O2-Messgeräte von Pentair Haffmans gibt es jetzt mit TPOMessung. Sensient Flavors: Eiscreme-Genuss ohne schlechtes Gewissen Seite 48 © Sensient M Mit seinen Portfolios APSS (All-Purpose Sweet Solutions™) und DairyBoost™ reagiert Sensient Flavors auf die merklich wachsende Nachfrage nach „Better-for-you“-Produkten im Eiscreme-Segment. Die funktionellen Aromen ermöglichen es, den Fett- und Zuckergehalt wesentlich zu reduzieren, ohne das Geschmacksprofil, die Textur und das Mundgefühl zu verändern. Diese sensorischen Eigenschaften verhelfen Eiscreme-Produzenten zu einer erfolgreichen Premium-Positionierung. Die Aromen sind natürlich, Halal- sowie Koscher zertifiziert und auch als Variante für Bio-Produkte erhältlich. APSS und DairyBoost™ sind vielseitig anwendbar: Bei dem Einsatz beider Produktlinien kann durch die Reduktion von Zucker und Fett das Nährwertprofil verbessert werden. Sie können aber auch einzeln eingesetzt werden, um entweder den Anteil an Zucker oder Fett zu verringern. Dabei bleiben sowohl das typische volle Aroma sowie das cremige Mundgefühl von herkömmlicher Eiscreme erhalten. Bei Bedarf lassen sich beide Systeme auf die individuellen Voraussetzungen der Hersteller maßschneidern. Der Fokus der DairyBoost™ Range liegt darauf, fettreduzierten Produkten das charakteristische sensorische Profil von Vollfetterzeugnissen zu verleihen. Hierfür wirken die Aromen in zweierlei Weise: nicht-flüchtige Komponenten bringen das Vollfett-Mundgefühl und die flüchtigen Komponenten liefern das authentische Milch-Geschmacksprofil. Grundlage der DairyBoost™-Aromen ist eine hitzestabile Milchbasis mit produktspezifischen Geschmacksnoten. Sie können – je nach Produktkonzept – einzeln oder kombiniert verwendet werden. Die Range ist in verschiedenen Geschmacksprofilen erhältlich: Sahne, Kokosnuss, Kondensmilch, Dulce de Leche, frische Milch und Joghurt. Mit funktionellen Aromenlösungen lassen sich Zucker und Fett in Eiscremerezepturen reduzieren – bei gleichwertigem sensorischen Profil 2/2016 firmen news Grunwald: Neuentwicklung im Jubiläumsjahr D Die BellandVision GmbH hat auch ihr internes Qualitäts- und Umweltmanagement zertifizieren lassen. Die Auszeichnung bestätigt, dass das als duales System festgestellte und im Entsorgungsmanagement tätige Unternehmen die Anforderungen der etablierten Systemnormen ISO 9001 beziehungsweise ISO 14001 erfüllt. Das bereits im August 2015 erhaltene Zertifikat als Entsorgungsfachbetrieb gemäß § 56 (2) Kreislaufwirtschaftsgesetz komplettiert die Zertifizierungsoffensive. Hierbei wird die qualitativ hochwertige Erfassung und Verwertung von Wertstoffen sowie die umweltgerechte Beseitigung von Abfällen bestätigt. Für die Zertifizierung gab es bei BellandVision gute Gründe. Primär sollte damit die Zusammenarbeit mit Kunden, Partnern und Behörden weiter verbessert werden. Zudem schafft die Systemnorm ISO 9001 den Rahmen, Prozesse bezüglich Effizienz und Transparenz kontinuierlich zu verbessern beziehungsweise den hohen Qualitätsstandard aufrecht zu erhalten und auszubauen. Die Zertifizierung nach ISO 14001 sichert die stetige Reduzierung der Umweltauswirkungen des Unternehmens und den Ausbau der Arbeitssicherheit durch konkrete Maßnahmen ab. „Die Zertifizierungen nach ISO 9001 und 14001 sowie die Auszeichnung als Entsorgungsfachbetrieb belegen unsere Qualitäts- und Umweltleistung sowie die konsequente Kundenfokussierung. Des Weiteren zeigt sich, dass BellandVision mit seinen Strukturen und Abläufen sowohl intern als auch am Markt optimal aufgestellt ist“, erklärt Geschäftsführer Thomas Mehl. BENEO: Exklusiver 13.5 EFSA Health Claim für Inulin D Die Europäische Kommission hat einen 13.5 Health Claim für den prebiotischen Ballaststoff Orafti® Inulin von BENEO zugelassen. Sie bestätigt damit, dass Inulin die normale Funktion und damit die Gesundheit des Verdauungsapparates unterstützt. Seit dem 1. Januar 2016 dürfen entsprechende Auslobungen ausschließlich von BENEO-Kunden genutzt werden. Der offizielle Wortlaut des neu zugelassenen 13.5 Health Claims der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA lautet „Zichorieninulin trägt durch Erhöhung der Stuhlfrequenz zu einer normalen Darmfunktion bei“. Zusätzlich stehen BENEO-Kunden auch so genannte gesundheitsbezogene „Well-Being“ Claims nach Artikel 10.3 zur Verfügung, wie beispielsweise „Zichorieninulin fördert die Darmgesundheit“ oder „Ballaststoffe aus der Zichorienwurzel unterstützen ein gesundes und ausgewogenes Verdauungssystem“. Hersteller, die eine entsprechende Auslobung nutzen möchten, sind angehalten Verbraucher darüber zu informieren, dass sich der positive Effekt ab einer täglichen Einnahme von 12 g Orafti® Inulin einstellt. Die Aufnahme der empfohlenen Verzehrmenge kann auch in mehreren Portionen über den Tag verteilt erfolgen. Dem zugelassenen Claim liegen sechs Human-Interventionsstudien zugrunde, die die EFSA positiv bewertet. D Der Spezialist für Becher- und Eimerabfüllanlagen feiert 2016 sein 60-jähriges Bestehen. Grund genug einen kurzen Rückblick auf den Werdegang von Grunwald zu geben und einen Ausblick auf das Jubiläumsjahr 2016. 1956 als reine Handelsfirma durch Herbert Grunwald gegründet, entwickelte sich das Familienunternehmen vom anfänglichen Vertrieb von Molkereizubehör kontinuierlich zum heutigen Sondermaschinenbau mit über 150 Beschäftigten und zwischenzeitlich über 2.000 weltweit gelieferten Abfüll-, Dosier- und Verpackungsmaschinen. Der Wangener Maschinenbauer meldete für 2015 einem Umsatz von 28 Mio. Euro bei historischem Rekordauftragsbestand von über 20 Mio. Euro und einer Auslastung seiner Kapazitäten bis weit in das Jahr 2016. Dass man sich bereits vor Jahrzehnten bei namhaften, weltweit agierenden Konzernen als „Preferred Supplier“ etablieren konnte, führt Geschäftsführer Ralf Müller auf Qualität und technisches know-how solch flexibler Becher- und Eimerfüllalagen zurück. Genauso wichtig ist es, durch Forschung und Entwicklung sowie innovative Maschinenkonzepte den aktuellen Anforderungen des Marktes zu entsprechen, wie 2015 mit den Neuentwicklungen für die Molkerei-, Lebensmittel- und Feinkostindustrie. Im 60. Firmenjahr wird zunächst die Fertigungsabteilung um ca. 1.000 qm erweitert und so Platz für vier neue, moderne Fräsmaschinen geschaffen, um notwendige Teile flexibel und zuverlässig produzieren zu können, da 70% - 80% der Spezialteile im eigenen Unternehmen hergestellt werden. Mit einer erneuten Erweiterung der Betriebsfläche steht ausreichend Platz für 40 weitere Arbeitsplätze im Bereich Technik und Elektroprogrammierung zur Verfügung. Wie Geschäftsführer Ralf Müller weiter ausführt, stehen im neuen Jahr vor allem die Weiter- und Neuentwicklungen der Maschinen sowie der Dosiertechnik im Vordergrund. Es gilt, die starke Marktstellung im Bereich formatflexibler Becher- und Eimerfüllanlagen zu festigen. Die Serviceleistungen als kompetenter Generalunternehmer für die Lieferung kompletter Abfüll- und Verpackungslinien sollen verstärkt angeboten werden. Hierzu wird das Netz entsprechender Partnerfirmen weiter ausgebaut. Für eine erfolgreiche Kooperationen steht die Becherfüll-Linie für UF-WHITE CHEESE. Dabei handelt es sich um eine Abfüll-, Koagulations- und Verschließanlage zur Produktion verschiedener Arten von Weißkäse, bei der die Fertigerzeugnisse in vorgefertigte Kunststoffbecher abgefüllt werden. Diese von Grunwald entwickelte Anlage wird im Werk in Wangen gebaut. Im Bereich der Prozesstechnik / UF-Filtration kooperiert das Wangener Unternehmen mit der Firma Alpma. Die Kooperationspartner bieten diese Anlage als TurnkeyProjekt an. Seite 49 Grunwald-Becherfüll-Linie für UF-WHITE CHEESE © Grunwald BellandVision: Dreifach zertifiziert firmen news T Trotz geopolitischer Risiken und rückläufiger Konjunktur in großen Schwellenländern wie China und Brasilien, erreichte Fristam Pumpen im Geschäftsjahr 2014/15 den bislang höchsten Umsatz in der über einhundertjährigen Unternehmensgeschichte. „Die erfolgreiche Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr spiegelt unsere exzellente Wettbewerbsposition wider. Dank unserer globalen Aufstellung mit Produktions- oder Montagestandorten in Europa, USA, China und Indien, sind wir sehr nah an unseren Kunden und können flexibel auf lokale und regionale Präferenzen reagieren“, sagt Wolfgang Stamp, geschäftsführender Gesellschafter der Fristam Pumpen KG. Etwa dreiviertel des Umsatzes entfielen im vergangenen Geschäftsjahr auf die Regionen Europa sowie Nordund Lateinamerika. Der Blick auf die einzelnen Produktreihen zeigt eine ungebrochene Nachfrage nach den seit vielen Jahrzehnten bewährten Kreisel-, Dreh- und Kreiskolbenpumpen aus Edelstahl. Sie bilden mit einem Umsatzanteil von über 80% den Kern des Produktportfolios. Besonders erfreulich war im abgelaufenen Geschäftsjahr das Interesse an den neu ins Programm genommenen magnetgekuppelten Förderaggregaten. Die Kombination aus offenem Laufrad und Magnetkupplung überzeugt viele Kunden in den Prozessindustrien, die eine gut zu reinigende Edelstahlpumpe mit hermetischer Abdichtung suchen beziehungsweise, die sich generell nach einer Alternative zu Gleitringdichtungen umschauen. Ebenfalls sehr positiv entwickelte sich der Absatz der Shearpumps und Pulvermischer im Bereich Homogenisieren und Lösen von Pulvern in Flüssigkeiten. GEA Group: Vorstandsmitglied verlässt das Unternehmen D Dr. Stephan Petri wird Mitte des Jahres aus dem GEA Vorstand ausscheiden. Der Arbeitsdirektor hat im gegenseitigen Einvernehmen mit Vorstand und Aufsichtsrat vereinbart, das Unternehmen mit Wirkung zum 30. Juni 2016 zu verlassen, um sich neuen Herausforderungen außerhalb der GEA zu widmen. Die Vorstandsposition von Stephan Petri entfällt ersatzlos, und seine Aufgaben, einschließlich der Funktion des Arbeitsdirektors, werden künftig von Jürg Oleas, Vorstandsvorsitzender der GEA Group Aktiengesellschaft, übernommen. Stephan Petri ist seit dem 1. Juni 2012 Mitglied des Vorstands der GEA Group Aktiengesellschaft und verantwortet die Bereiche Personal, Recht/Compliance und Revision. Zuvor war er seit 2005 bei der GEA als Leiter der Rechtsabteilung tätig, ab 2006 zusätzlich als Chief Compliance Officer und später auch als Leiter Sonstige Gesellschaften. © ILLIG Fristam: Umsatzsteigerung Im gezeigten Thermoformsystem ist ein Rollenautomat IC-RDM 70K, der als Formmaschine dient, mit der neuen Stapelung SZA 73c kombiniert ILLIG: Trinkbecher-Thermoformlinie mit IC-RDM 70K A Auf der Chinaplas vom 25. bis 28. April in Shanghai präsentiert ILLIG in Halle E1, Stand A45, eine voll automatisierte Produktionslinie zur Herstellung von Trinkbechern komplett aus einer Hand. In diesem Thermoformsystem mit optimal aufeinander abgestimmten Einzelmaschinen dient ein Rollenautomat IC-RDM 70K als Formmaschine. Mit einer Formfläche von 680 mm x 300 mm entstehen darauf aus APET und mit einem 14-fach-Werkzeug Trinkbecher mit 89,5 mm Durchmesser. Um die hohe Leistungsfähigkeit dieser servomotorisch angetriebenen Thermoformer in vollem Umfang zu nutzen, sind die Maschinen mit dem Bedienkonzept IC (ILLIG Intelligent Control Concept) ausgestattet. Kombiniert ist die Messemaschine mit der neuen Stapelung SZA 73c, ausgerüstet ebenfalls mit servomotorischen Antrieben. Durch ihren modularen Aufbau kann die Stapelung für verschiedene Austransportmöglichkeiten ausgestattet werden. Mit der neuen SZA 73c ist zugleich auch eine automatisierte Zuführung zu nachfolgenden Maschinen realisierbar, hier zu einem Bördelaggregat, um die Mundrolle der Trinkbecher automatisch zu formen. Maschinen der Baureihe RDM-K sind speziell für die wirtschaftliche Produktion von Bechern in unterschiedlichsten Größen und Formen aus thermoplastischem Folienmaterial ausgelegt. Sie werden häufig auch als Inline-Anlagen mit einem vorgeschalteten Folienextruder eingesetzt, beispielsweise zur Großserienproduktion von Trinkbechern in Millionen Stückzahlen. Das Bedienkonzept ILLIG IC unterstützt die für die Großserienproduktion relevanten Aspekte ebenfalls sehr wirkungsvoll. Neben Modulen zur allgemeinen Prozessoptimierung, beispielsweise der selbstoptimierenden Startphase (sas-up) beim Material- oder Werkzeugwechsel, sind dies vor allem IC-Module, die eine hohe Produktivität und Verfügbarkeit einer Produktionslinie absichern und gleichzeitig helfen, die Betriebskosten zu minimieren. GEA Group: Vorstandsmandat verlängert D Der Aufsichtsrat der GEA Group Aktiengesellschaft hat die am 31. Dezember 2016 auslaufende Bestellung von Jürg Oleas (58) zum Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens und Arbeitsdirektor um weitere drei Jahre bis zum 31. Dezember 2019 verlängert. Der Schweizer Oleas wurde mit Wirkung vom 1. November 2004 zum Vorsitzenden des Vorstands der GEA Group Aktiengesellschaft berufen. Seit dem 1. Mai 2001 ist Jürg Oleas Vorstandsmitglied der Gesellschaft. Seite 50 2/2016 firmen news Schubert: Bestes Umsatzergebnis in 50-jähriger Firmengeschichte Poly-clip System: Jetzt Halal zertifiziert D © Gerhard Schubert GmbH Die gesamten Produktionsprozesse der Clip- und Schlaufenfertigung von Poly-clip System erfüllen die Vorgaben des islamischen Rechts. Diese werden unter dem Begriff „Halal“ zusammengefasst. Mit dem Halal-Zertifikat sichert das Unternehmen seinen Kunden zu, dass es Methoden und Systeme im Einsatz hat, mit denen geprüft wird, ob die Herstellung von Clip aus Kunststoff und Aluminium sowie der Schlaufen den islamischen Vorschriften entspricht. Das Zertifikat wird jährlich erneuert. Während der Gültigkeit des Halal-Zertifikats finden unangekündigte Kontrollen durch muslimische Auditoren statt. Poly-clip System bietet seinen Kunden optional auch ein Halal-zertifiziertes Schmierfett für die Maschinen an. Das Zertifikat der Halal Certification Germany in Osnabrück ist die Voraussetzung für die Erstellung des SGS Zertifikates. Die SGS Germany auditiert Poly-clip System ebenfalls zur Vergabe der ISO 22000:2005, die das Unternehmen seit 2013 in den Prozessen implementiert hat. Die ISO 22000:2005 sichert eine regelmäßige und unabhängige Überwachung aller Prozesse für die Clip- und Schlaufenfertigung. Unter dem Gesichtspunkt der Lebensmittelsicherheit für den Kundenkreis der Lebensmittelhersteller, gewährleistet Poly-clip System mit der Zertifizierung seiner Qualitätsmanagementsysteme nach ISO 22000:2005 auch den internationalen Standard für die gesamte Lebensmittelkette. Seit der Einführung im Jahr 2005 vereint und harmonisiert die ISO 22000:2005 Zertifizierung vielzählige nationale Normen in einer umfassenden, leicht verständlichen und weltweit anerkannten Norm. Sie stellt sicher, dass alle Prozesse der Qualitätssicherung den internationalen Anforderungen entsprechen. Sie beinhaltet daher auch die Anforderungen des international anerkannten Systems für die Lebensmittelsicherheit HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points). Die ISO 22000:2005 ist das Kernelement der FSSC 22000, die durch die Global Food Safety Initiative (GFSI) anerkannte Lebensmittelnorm, die zusätzlich die besonderen Anforderungen großer Handelsketten und internationaler Hersteller berücksichtigt. Statt nur das fertige Endprodukt zu prüfen, greift die ISO 22000:2005 bereits in die Vorprozesse ein. Das ermöglicht potenzielle Gefahren rechtzeitig zu erkennen und durch Präventivmaßnahmen zu vermeiden bzw. zu eliminieren. S Schubert blickt auf ein positives Geschäftsjahr zurück. Die gesamte Schubert-Gruppe verzeichnet mit einer Umsatzsteigerung auf ca. 300 Mio. Euro eine neue Bestmarke. Parallel wächst auch die Belegschaft kontinuierlich. Die gesamte Unternehmensgruppe zählt aktuell 1.100 Mitarbeiter – das sind 4% mehr als im Vorjahr. Die Gerhard Schubert GmbH Verpackungsmaschinen erzielte in 2015 einen Umsatz von 174 Mio. Euro. Damit erreicht das Unternehmen auf dem Gebiet der digitalen Verpackungsmaschinen im 50. Jahr seines Firmenbestehens erneut einen Rekordumsatz. Schon das erste Quartal 2016 verspricht mit der besten Auftragslage seit Firmengründung ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr. Investitionen in die Zukunft In den vergangenen zwei Jahren investierte die Unternehmensgruppe 44 Mio. Euro – davon allein 30 Mio. Euro in den Verpackungsmaschinenbau in Crailsheim. Ein bedeutender Meilenstein in 2015 für die Wachstumsstrategie der Gerhard Schubert GmbH war die Inbetriebnahme der neuen Montagehalle in Crailsheim. Der 12.000 m2 große Neubau mit einer Investitionssumme von 16 Mio. Euro dient neben einer bestehenden Halle nun der Endmontage von TLM-Verpackungsmaschinen. „Wir möchten unsere Kunden mit innovativen Technologien weiter voranbringen und auf diese Weise auch unser Wachstum nachhaltig fortsetzen. Unser Ziel ist es, bis 2020 jährlich 1.000 Teilmaschinen zu bauen. Um das zu schaffen, fokussieren wir uns aktuell darauf, dass alles ineinandergreift – vom Vertrieb über Konstruktion, Einkauf, Teilefertigung, Montage bis zur Auslieferung. Die Zeichen, unser gestecktes Ziel zu erreichen, stehen gut. Aktuell freuen wir uns über einen neuen Rekord-Auftragsbestand“, erklärt Peter Gabriel, Kaufmännischer Geschäftsführer bei Schubert. In seinem Wachstumsplan bis 2020 verfolgt Schubert das Ziel, jedes Jahr um acht bis zehn Prozent zu wachsen. Um die Kapazitäten langfristig bereitzustellen und die Chancen für weiteres Wachstum zu sichern, strebt Schubert bereits den Bau einer weiteren Halle in 2020 an. Innovative Branchenneuheiten in 2016 Auch 2016 investiert Schubert rund 10 % seines Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Eine der jüngsten Entwicklungen ist die schaltschranklose TLM-Verpackungsmaschine. Erste Maschinen der neuen Generation sind bereits bei Kunden erfolgreich im Einsatz. Im Sommer 2016 startet Schubert die Serienproduktion. Im Jubiläumsjahr feiert Schubert „50 Jahre Zukunft“. Das Unternehmen hat bis heute durch viele Innovationen die Marktführerschaft im Top-Loading-Verpackungsmaschinenbau mit Robotertechnologie behauptet. Getreu dieses Mottos beweist Schubert auch in diesem Jahr Innovationskraft und wird Neuentwicklungen aus dem Primärverpackungsbereich präsentieren. „Wir werden mit innovativen Technologien neue Benchmarks in der Branche setzen“, verrät Ralf Schubert, Geschäftsführender Gesellschafter, zuständig für den Bereich Technik. Die Gerhard Schubert GmbH meldet erneut ein Rekordjahr: Der Umsatz erreichte mit einem Wert von 174 Euro einen neuen Höchststand Seite 51 2/2016 firmen news Das neue Team besteht künftig aus sieben statt neun Mitgliedern mit folgenden Verantwortlichkeiten: Peder Tuborgh (CEO und MMT – Milk, Members & Trading), Povl Krogsgaard (Vize-CEO und Global Supply Chain), Natalie Knight (CFO / Finanzchefin), Ola Arvidsson (HR & Corporate Affairs), Hanne Søndergaard (Marketing & Innovation), Peter Giørtz-Carlsen (Europa), Tim Ørting Jørgensen (International) Arla: Fit für die Zukunft U Um die Ziele der im Dezember 2015 vorgestellten neuen Unternehmensstrategie „Good Growth 2020“ zu erreichen, nimmt die europäische Genossenschaftsmolkerei Arla Foods weitgehende Veränderungen in ihrer Organisationsstruktur vor. Arla Foods hatte angekündigt in acht Molkereiproduktkategorien und sechs Marktregionen wachsen zu wollen. Damit will das Unternehmen als vereinte und effizient arbeitende Genossenschaft den drastischen Veränderungen auf dem globalen Milchmarkt Rechnung tragen. Neben einem neu aufgestellten Führungsteam bekommt Arla eine effizientere und global ausgerichtete Organisationsstruktur, die es dem Unternehmen ermöglicht, sich noch stärker auf Kunden und Verbraucher in den einzelnen Märkten zu konzentrieren. Die neue Struktur macht es möglich, durch die weitere Zentralisierung der Bereiche wie Supply Chain, Finanzen und Human Resources Entscheidungen schneller treffen und umsetzen zu können. Als Folge dieser Veränderungen rechnet Arla damit, rund 500 der 7000 Stellen für Verwaltungsmitarbeiter im gesamten Unternehmen streichen zu müssen. Die betroffenen Mitarbeiter werden schnellstmöglich informiert. Mitarbeiter in Produktion und Logistik sind von dieser Veränderung nicht betroffen. DMK GROUP / DOC Kaas: Zusammenschluss erlaubt BMI: Neuer Vertriebsleiter Pulverprodukte M Mit der Freigabeentscheidung der Europäischen Kommission bereiten DMK GROUP und DOC Kaas derzeit den Vollzug des Zusammenschlusses vor. Vorgesehen ist, die Fusion mit Wirkung zum 1. April 2016 zu vollziehen, sofern bis dahin alle vertragsrechtlich und genossenschaftsrechtlich notwendigen Schritte abgeschlossen werden können. Neues Führungsteam Die Veränderung beginnt an der Spitze der Organisation. Peder Tuborgh hat ein neues Führungsteam (Executive Management Team, kurz EMT) zusammengestellt, das bestimmten Funktionsbereichen zugeordnet ist und bei dem die Märkte geografisch in die beiden Geschäftsbereiche „Europa“ und „International“ eingeteilt werden. Dazu gibt es Verantwortliche für die einzelnen Länder mit verstärktem kommerziellen Fokus auf Kunden, Verbraucher und Kategorien. Der Bereich Marketing & Innovation gehört erstmals zur Führungsspitze, um globales Markenwachstum und eine führende Position innerhalb der Kategorien zu erzielen. D Die Bayerische Milchindustrie eG (BMI) hat sich für ihre Vertriebsaktivitäten in der Sparte Trockenprodukte personelle Verstärkung gesichert. Hendryk Muhlack (42) übernahm die Vertriebsleitung im Bereich Pulverprodukte. Damit ist er unter anderem zuständig für die Umsetzung strategischer Vertriebsziele und insbesondere für den weiteren Ausbau der Sparte im nationalen und internationalen Markt. Der gebürtige Mannheimer verfügt über eine langjährige Erfahrung im Vertrieb. So hatte er unter anderem bei Kraft Foods und der Südzucker Group diverse Vertriebsfunktionen inne. Zuletzt war er bei der Theo Müller Group / Sachsenmilch verantwortlich für Kunden in Europa und Lateinamerika, besonders für den strategisch wichtigen Bereich Babynahrung. Seite 52 2/2016 rohstoffwert milch © Prof. Dr. Thiele Rohstoffwertbericht Februar/März 2016 I Kieler Rohstoffwert Milch, ife Institut Kiel Prof. Dr. Holger D. Thiele Leiter des ife Instituts Kiel Im Februar verringert sich der aus den Marktpreisen für Butter und Magermilchpulver ermittelte Kieler Rohstoffwert Milch des ife Instituts für Ernährungswirtschaft um weitere 0,9 Cent oder 3,9 Prozent von 23,0 auf 22,1 Cent je kg Milch. Definiert ist der Wert für eine Rohmilch ab Hof des Milcherzeugers mit 4,0 Prozent Fett, 3,4 Prozent Eiweiß und ohne Mehrwertsteuer. Die weitere Absenkung des Kieler Wertes ist durch die fortgesetzte Schwäche bei Butter und Magermilchpulver gleichermaßen zu erklären. Gegenüber dem Vormonat Januar 2016 sinken die Magermilchpulverpreise im Mittel um 3,2 Prozent oder 5,0 EUR/100 kg von 158,1 auf 153,1 EUR/100 kg. Die Butterpreise sinken im Durchschnitt um 3,0 Prozent oder 8,8 EUR/100 kg von 291,8 auf 283,0 EUR/100 kg Butter. Im Vergleich zum Februar vor einem Jahr, als der Kieler Rohstoffwert Milch noch bei 29,2 Cent/kg lag, befindet sich der aktuelle Wert auf einem um 7,1 Cent oder 24,3 Prozent niedrigeren Niveau. Für März 2016 sind weitere Schwächen in der Milchverwertung zu erwarten. Bei Blockbutterpreisen in Höhe von 240 bis 250 EUR/ 100 kg und Magermilchpulverpreisen in Lebensmittelqualität in Höhe von 153 bis 167 EUR/100 kg, nach den Notierungen der KW 11/2016, ist für März von einem Kieler Milchwert unterhalb von 20 Cent/kg auszugehen. Das wäre ein Rohstoffwert auf Höhe der Intervention – also offiziell „Mindestpreis“. Allerdings kann die Milchverwertung auch unterhalb dieser Höhe liegen, wenn die geformte Butter, wie derzeit, unterhalb der Blockware liegt und das Futtermagermilchpulver im Preis unterhalb der Lebensmittelware liegt. Auch am Weltmarkt ist derzeit kein höheres Niveau zu erwarten. Dort liegt der Rohstoffwert auf Basis Pulver und Butter Mitte März bei 19,3 bis 21,5 Cent/kg Standardmilch. Kieler Rohstoffwert Milch 2012-2016 (Cent/kg, 4,0% Fett, 3,4% Eiweiß, ohne MwSt, ab Hof) Butterpreise Deutschland 2012-2016 (EUR/t, ab Werk, 50% abgepackt, 50% lose, ohne MwSt) Magermilchpulverpreise Deutschland 2012-2016 (EUR/t, ab Werk, 50% LMQ, 50% FMQ, ohne MwSt) Erzeugerpreise und Kieler Rohstoffwert Milch 2012-2016 (Cent/kg, 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, ohne MwSt, ab Hof) Prof. Dr. Holger D. Thiele, ife Institut für Ernährungswirtschaft Kiel, www.ife-ev.de, Kiel, 21. März 2016 Seite 53 2/2016 bezugsquellen Armaturen / Pumpen Messtechnik Käsereifung Reinigungstücher Reinigungstücher der Vliesstoff Kasper GmbH für die Lebensmittelindustrie zertifiziert: N euschwander G GmbH mbH · 7 74336 4336 B Brackenheim rackenheim Neuschwander Tel. 07135 7135 - 9 961090 61090 · w www.neuschwander.de ww.neuschwander.de Tel. 0 Ausgewähltes Reinigungs-Set: Bestens geeignet zur Entfernung von: groben & feinen, fettigen & öligen Verunreinigungen. Extrem saugstark & reißfest – in nassem & trockenem Zustand. Kühlraumbau „food“ t e k a P Aktions 5€ für 29,9 Haus! g frei Lieferun m 10. Juni 2016 rt bis zu Verlänge Anlagentechnik FP-ANLAGENTECHNIK UND SERVICE Thannhausen 89 D-91738 Pfofeld T +49(0)9834.974 9219 [email protected] www.fp-anlagentechnik.de Antriebs- und Förderketten Stabilisation VLIESSTOFF KASPER GMBH FB Ketten Handels GmbH Gewerbepark Süd 5 A-6330 Kufstein T: +43 (0)5372 61466 [email protected] www.fb-ketten.at FB Ketten GmbH Stakelbrauk 11 D-59889 Eslohe T: +49 (0)2973 97910 [email protected] www.fb-ketten.de Lebensmittel-Zusatzstoffe Ihre Marke in Europa, die Qualität und Stabilität Ihrer Milchund Feinkostprodukte garantiert. SaJofein auch lieferbar in Bio-Qualität. 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Detlef Roßmann Alte Gärtnerei 22 18225 Kühlungsborn Telefon: +49 38293 431 985 Fax: +49 38293 431 986 E-Mail: [email protected] Web: www.milch-news.de Herausgeber: Detlef Roßmann Redaktion: Stefan Esser, Detlef Roßmann Anzeigenleitung: Detlef Roßmann Anschrift: Alte Gärtnerei 22 18225 Kühlungsborn Erscheinungsweise: 2-monatlich siehe Redaktionsplan Preis: 12,00 € Versandpauschale pro Jahr Anzeigenschluss: 10 Tage vor Erscheinungstermin Alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, fotomechanische Wiedergabe von Teilen der Zeitschrift oder im Ganzen sowie Übersetzungen nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages. Beiträge, die mit dem Namen des Verfassers oder mit dessen Initialen gekennzeichnet sind, brauchen nicht die Meinung der Redaktion wiederzugeben. Seite 55 Mit der Übergabe der Manuskripte und Bilder an den Verlag versichert der Verfasser dem Verlag, dass es sich um Erstveröffentlichungen handelt und das keine anderweitigen Copyright- oder anderweitige Verlagsverpflichtungen vorliegen. Zweitveröffentlichungen werden nicht honoriert. Titelseiten sind in der Regel bezahlte redaktionelle PR-Fotos. Bildnachweise: Wenn nicht anders bezeichnet, handelt es sich um Fotos der im jeweiligen Beitrag aufgeführten Firmen. Ansonsten gelten unsere aktuellen AGBs, die Sie auch auf unserer Homepage www.milch-news.de finden. Bei Bedarf schicken wir Ihnen diese gern zu. 2/2016 3 $1((/(-)4$--5.' *52)/,(6(13/$77(1 $IEHYGIENISCHREINE&ERTIGOBERFLÊCHEFàR$USCHE"AD+àCHE+ELLERx x7OHNBEREICH'EWERBEU7IRTSCHAFTSRÊUME ¨ ©¨¬¨¢ª+¢ª¨¦¢ª 3ANITÊR'ROFLIESENUND#OLOR-ARMORPLATTENAUS+REMS 3'03TEIN'LAS0LATTEN 'ROFORMATXCMXMM NURKG 0LATTENPREISAB€INKL %INFACHZUKLEBENàBER $USCHE"AD7#WÊRMERUNDFUGENFREI ALTE&LIESEN ALTES-AUERWERK ALTE!NSTRICHE 'IPSKARTON (OLZnWIEEINEWASSERFESTE&URNIER WASSERDICHTDAMPFDICHTnFUGENFREISCHWITZFREI SCHIMMELRESISTENTPFLEGELEICHTnLEBENSMITTELREIN )3/4(%2-¨ñ¨ª +àCHE+àCHENRàCKWANDABWASCHBARFUGENLOSLEBENSMITTELREIN )3/4(%2-)NNENDÊMM0ANEELE 'ROFORMATXCMXZ"CM$ÊMMSTOFF 0LATTENPREISAB€INKL $IE7ASSERDIFFUSIONSDICHTE)NNENDÊMMUNG MITLEBENSMITTELREINER&ERTIGOBERFLÊCHE FàR$ECKEUND7AND FALLWEISEAUCHFàR"ODEN 3CHIMMELFREIER7OHNBEREICH 4EL &AX -AIL ISOTHERM PASTNERITAT 3CHAURAUM½FFNUNGSZEITEN -ONTAG&REITAGH 3AMSTAGH ,627+(500ANEELUND'ROFLIESENPLATTEN3CHWIMMBADTECHNIK !+REMSAD$ONAU'EWERBEPARKSTRWWWISOTHERMAT
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