Zahlen, Daten, Fakten der Feuerwehr aus dem Jahr 2015

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4. April 2016
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Zahlen, Daten, Fakten der
Feuerwehr aus dem Jahr 2015
Feuerwehr und Rettungsdienst mussten 2015 mehr als 130.000
Mal ausrücken – mehr Notfalleinsätze und Krankentransporte
Die Feuerwehr hat jetzt ihren Bericht mit dem Titel "Zahlen, Daten,
Fakten 2015" vorgestellt. Mit mehr als 130.000 Alarmierungen hatten die
Retter im vergangenen Jahr viel zu tun. Dabei stellten die Mitarbeitenden
von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr sowie von den
Hilfsorganisationen ihre Leistungsfähigkeit und Professionalität erneut
unter Beweis. "Die Broschüre 'Zahlen, Daten, Fakten 2015' von
Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz zeigt die Bilanz
einer schlagkräftigen, modernen und für die Zukunft gut aufgestellten
Feuerwehr. Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz stellen
ein hoch motiviertes Team. An 365 Tagen stehen die Einsatzkräfte rund
um die Uhr bereit. Die Frauen und Männer gehen für die Menschen in
der Stadt, wenn es darauf ankommt, im wahrsten Sinne des Wortes
durchs Feuer", betonte Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies bei der
Vorstellung des Geschäftsberichtes.
Von den 133.761 (2014: 139.478) Alarmierungen entfielen 123.747
(2014: 119.200) auf die Einsätze im Rettungsdienst. Darunter 47.642
(2014: 44.331) Krankentransporte und 76.105 (2014: 74.869) Fahrten zu
Notfallpatienten. "Die Zahlen für Krankentransporte und Fahrten zu
Notfallpatienten erreichen damit den Höchststand seit Einführung der
Statistik im Jahr 1902", erklärte die Feuerwehrdezernentin. Die Notärzte
wurden im Berichtsjahr zu 16.651 (2014: 17.504) Notfällen von den
Feuer- und Rettungswachen aus alarmiert.
Für die Feuerwehr erfasste der Einsatzleitrechner 10.014 Alarmierungen:
Davon 3.190 (2014: 3.226) Brandeinsätze – darunter 1.046
Wohnungsbrände, 114 Fahrzeugbrände, 92 Wald- und Bodenfeuer und
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22 Großbrände. Weiterhin mussten die Feuerwehrleute 4.520 (2014:
11.920) Technische Hilfeleistungen bewältigen. Dazu gehören zum
Beispiel die Rettung von Menschen bei 109 (2014: 105)
Verkehrsunfällen, die Beseitigung von 940 Ölspuren (2014: 831), 623
(2014: 679) Tierrettungseinsätze und 797 (2014: 8.276)
Gefahrenbeseitigungen von Sturmschäden und Wasseransammlungen
nach Unwettern. Darüber hinaus fielen 2.304 (2014: 2.358) sonstige
Einsätze an. Dazu zählen zum Beispiel die Tragehilfe in engen
Treppenräumen oder in unwegsamem Gelände sowie der Einsatz von
Drehleiterfahrzeugen zum Patiententransport für den Rettungsdienst
und Kampfmittelfunde. "An der Einsatzbilanz ist zu erkennen, dass
Düsseldorf gewachsen ist und auch viele Menschen aus dem Umland
dort ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen. Hinzu kommen viele
Besucher der Landeshauptstadt. Das alles spiegelt sich ebenfalls in den
Einsatzzahlen wider", sagte Feuerwehrchef Peter Albers.
Die Disponenten der Leitstelle nahmen 2015 insgesamt 331.434 (2014:
341.102) Telefonanrufe entgegen. Darunter 172.720 Notrufe (2014:
200.372), die über die Notrufnummer 112 eingingen. Ein Anrufer
musste im Durchschnitt rund 5,1 Sekunden (2014: 5,4) warten, bis ein
Disponent frei war und das Gespräch annehmen konnte. "Im
Jahresdurchschnitt bearbeiteten die Feuerwehrmitarbeiter rund alle vier
Minuten einen Einsatz an den Einsatzleitplätzen. Seit der Sperrung der
Notrufnummern 110 und 112 für die Mobiltelefone ohne SIM-Karten
gingen die Anrufe seit 2013 spürbar zurück", erklärte Arvid Graeger,
Abteilungsleiter Gefahrenabwehr und Rettungsdienst, die Veränderung
der Bilanz der Leitstelle.
Der 24-Stunden-Tagesdienstplan sieht 150 Führungs- und
Feuerwehrmitarbeiter, Rettungsassistenten und Spezialeinsatzkräfte vor.
Insgesamt arbeiten im Amt 949 (2014: 967) Mitarbeiter, davon 19
Frauen. 40 (2014: 45) junge Leute waren noch in der FeuerwehrAusbildung, davon sechs in der Werkstatt. 26 (2014: 25)
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Verwaltungsbeamte und 63 (2014: 58) tariflich Beschäftigte arbeiten im
Hintergrund und sorgen dafür, dass der komplexe "Feuerwehrapparat"
auf Hochtouren läuft. In der eigenen Zentralwerkstatt, die zum Beispiel
alle Wartungsarbeiten an den 371 Fahrzeugen ausführt, wurden sechs
angehende Mechatroniker ausgebildet. Den größten Teil des
Mitarbeiterstamms stellen die 814 (2014: 832) Feuerwehrbeamten.
Einsatzbeispiele 2015
Für zwei (2014: 5) Menschen kam bedauerlicherweise jede Hilfe zu spät.
Sie verstarben durch das Einatmen von giftigem Brandrauch/
Kohlenmonoxid oder an den Folgen ihrer schweren Verbrennungen.
Eine 51-jährige Frau verlor am Montag, den 18. Mai, gegen 3 Uhr durch
eine Verpuffung in ihrer Gartenlaube an der Eduard-Schloemann-Straße
ihr Leben. Dadurch entstand eine Stichflamme, das ganze Gebäude stand
schnell in hellen Flammen. Die Frau hatte keine Chance. Teile des
massiven Gartenwohnhauses stürzten durch die Druckwelle ein. Trotz
der modernen Brandschutzkleidung war es den Feuerwehrleuten auch
nach mehreren Versuchen nicht möglich, in das zertrümmerte Haus
einzudringen, ohne ihr eigenes Leben zu riskieren. Zu hoch war die
Temperatur von mehr als 1.000 Grad Celsius. Das zweite Brandopfer gab
es am Mittwochabend, 29. Juli. Eine 79-jährige Frau hatte sich eine
Zigarette im Flur des Seniorenheimes angezündet und dabei durch
Unachtsamkeit die eigene Kleidung in Brand gesetzt – sie wurde
lebensgefährlich verletzt. Der Notarzt brachte sie nach Duisburg zu einer
Spezialklinik mit Verbrennungsbetten. Im Verlauf des Folgetages
verstarb die Seniorin an den Folgen ihrer schweren Verbrennungen.
Das Sturmtief "Niclas" beschäftigte am späten Dienstagabend, 31. März,
die Düsseldorfer Feuerwehr. An mehr als 100 Schadensorten wurden
Feuerwehreinsatzkräfte tätig, um umgekippte Bäume und Astteile zu
entfernen oder bei drohenden Baumumstürzen Sicherungsarbeiten
auszuführen, damit keine Menschen zu Schaden kommen. Weiterhin
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mussten an und auf vielen Dächern Verkleidungen, Dachziegel,
Schornsteine und Antennen sowie Satellitenanlagen befestigt oder
abmontiert werden. Im April kommt es für die Feuerwehr in der
Fringsstraße im Hafen auf dem Gelände einer leerstehenden Papierfabrik
zu vielen nächtlichen Einsätzen. Brände und Rettungsdiensteinsätze
stehen seither auf der Wochenagenda. Besonders für Jugendliche und
Erwachsene, aber auch für Rettungskräfte birgt das Gelände Risiken.
Die Spezialgruppe "Hochinfektionstransport" (HIT-Task Force) der
Wache Werstener Feld bereitet sich seit 2014 intensiv mit täglichen
Übungen auf einen Notfall vor: Am Sonntag, 3. Mai, wurde das bisher
Erprobte allerdings ernst – ein Spezialtransport eines Ebola-Verdachtfalls
von Bochum zur Sonderisolierstation der Uni-Klinik Düsseldorf war
eine echte Herausforderung für die Feuerwehr. In der Nacht fand der
Hochinfektions-Transport der Feuerwehr Düsseldorf unter besonderen
Sicherheitsvorkehrungen und unter Leitung von Dr. Frank Sensen,
Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, statt und verlief ohne Zwischenfälle.
10-Jahresvergleich
Der 10-Jahresvergleich für Einsätze, Einsatzpersonalstärke und
Einwohnerzahl zeigt die Veränderungen der Jahresbilanzen. Seit 2004
überschreiten die Einsatzzahlen von Feuerwehr, Rettungsdienst und
Bevölkerungsschutz die 100.000-Marke.
10-Jahresvergleich: Einsätze/Einsatzpersonalstärke/Einwohner
1975
1985
1995
2005
2015
Einsätze Veränderung seit 1975
49.348
51.677
85.336
Einsatzpersonal je 1.000 Einwohner
598/0,98
622/1,10
657/1,14
Einwohner (EW)
612.178
564.473
571.545
102.947
133.761
733/1,27
814/1,3
576.894
628.437
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Feuerwehr-Splitter
• Heimrauchmelder: 178 Haus-Alarme wurden der Feuerwehr gemeldet.
• Alarmierungen der Sondergruppen: 54 Wasserrettungseinsätze für die
Taucher, 74 Mal rückten die Höhenretter aus und in 57 Fällen war die
Expertise und das Können der Reptilienbeauftragen gefragt.
• Im Januar ehrte Oberbürgermeister Thomas Geisel 16 Feuerwehrleute
der Freiwilligen Feuerwehr für 70 Jahre (1), 60 Jahre (2), 50 Jahre (5), 35
(3) und 25 Jahre (5) Zugehörigkeit/Mitgliedschaft. Ratsherr Rolf Schulte
erhielt die Feuerwehrehrennadel.
• Februar: Der Oberbürgermeister besuchte die Feuerwehrleitstelle und
den Krisenstab der Landeshauptstadt.
• März: Düsseldorf stellt als erste deutsche Großstadt die psychosoziale
Notfallversorgung auf eine neue, breite Basis.
• Im April erinnerte die Feuerwehr an die drei verstorbenen
Berufsfeuerwehrleute, die vor 55 Jahren bei einem Großbrand der Firma
Jagenberg ihr Leben ließen.
• Juni: Düsseldorfs Höhenretter erringen den sechsten Meistertitel
• Unwetterwarnung: Rheinkirmes vorsorglich am 25. Juli geschlossen
• 30. August: Erlebnistag bei der Freiwilligen Feuerwehr Hubbelrath
• Feuerwehr startet im August die erste Notfallsanitäterausbildung
• 20. September: Jugendfeuerwehr Kalkum feiert 10-jähriges Bestehen
• November: 20 Jahre Technik- und Kommunikationszug sowie
Umweltschutzzug der Freiwilligen Feuerwehr
(pau)