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3. April 2016
Leserservice 08 00/222 42 24 02 · www.der-sonntag.de
Der Sonntag
am Hochrhein
Mit dem Mut der Verzweiflung
Man hätte lernen können
Wieder mit Torrejón?
12 bis 14 Millionen Deutschewaren es, die 1944/45
aus den Ostgebieten flüchteten undvertrieben
wurden. Waswurde aus ihnen? Die Schopfheimerin Heide Scherer hat sechs Fluchtgeschichten
aufgezeichnet undveröffentlicht.
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Seit 30 Jahren recherchiert der Journalist Ulrich
Chaussy zum Oktoberfestattentat in München.
Hätte man daraus die richtigen Lehren gezogen,
hättemanzumindesteinenTeilderNSU-Mordserieverhindern können, sagt er.
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Im Aufstiegsrennen ist Fürth die
nächste Station des SC Freiburg.
Mitvon der Partie könnte der
wiedergenesene Marc Torrejón
(Foto) sein.
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Vorerst nur ein Teilerfolg
In der Region gehen die WOHNUNGSEINBRÜCHE zurück – die Polizei wäre gern präsenter
Protest gegen zähe Verfahren: Asylbewerber, die seit Monaten in EschFOTO: WOLFRUM
bach ausharren.
Südbadens Flüchtlinge
müssen noch warten
ASYLBEHÖRDE
kommt erst im Juni nach Freiburg
Flüchtlinge, die in Südbaden auf
den Ausgang ihres Asylverfahrens warten, müssen sich noch
gedulden. Denn die Eröffnung
der neuen Außenstelle des Bundesamts für Migration und
Flüchtlinge (Bamf) in Freiburg
verzögert sich um mindestens
zwei Monate. Ursprünglich war
geplant, dass die südbadische
Bamf-Außenstelle am 1. April ihren Betrieb aufnimmt. Doch die
dafür vorgesehenen Räumlichkeiten im Industriegebiet Haid
sind noch eine Baustelle. „Die
vollständige
Inbetriebnahme
wird voraussichtlich zum Juni
erfolgen“, sagte eine Sprecherin
des Bundesamts dem Sonntag.
Seit Freitag würden erste Mitarbeiter qualifiziert, „die Ausbauarbeiten am Gebäude laufen
parallel weiter“.
Bislang ist die Bamf-Außenstelle in Karlsruhe auch für südbadische Asylbewerber zuständig. Doch deren Mitarbeiter sind
so überlastet, dass sie mit der Bearbeitung der Fälle kaum hinterherkommen. Viele Flüchtlinge
warten schon seit Monaten auf
einen Termin in Karlsruhe, um
überhaupt erst einmal ihren
Asylantrag stellen zu können.
Etwa 100 Asylbewerber, die
der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald im Gewerbepark
bei Eschbach untergebracht hat,
protestierten deshalb im Januar
vor dem Landratsamt. Sie forderten schnellere Verfahren und
nannten die für sie zuständige
Bamf-Außenstelle in Karlsruhe
einen „Friedhof“. Daraufhin
brachten Mitarbeiter des Landratsamts gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern die ausgefüllten Asylanträge der Eschbacher
Flüchtlinge eigenhändig nach
Karlsruhe. Und Landrätin Dorothea Störr-Ritter forderte laut
Badischer Zeitung, dass die neue
Freiburger
Bamf-Außenstelle
künftig für den gesamten Landkreis zuständig sein soll.
Die Sprecherin der Bundesbehörde sagte diese Woche, noch
sei unklar, welche Gebiete die
Außenstelle Freiburg abdecken
wird. Ebenso unklar sei, ob Freiburg Anträge aus Karlsruhe
übernimmt. Das wäre für die
Eschbacher Flüchtlinge allerdings entscheidend.
DAG
Deutschland ist längst zum
Eldorado der Wohnungseinbrecher geworden. Republikweit ist die hohe Zahl
der Einbrüche im vergangenen Jahr noch einmal
deutlich gestiegen. In Baden-Württemberg hingegen gelang der Polizei eine
Trendwende. Dass hier nach
Jahren die Zahl der Einbrüche zurückgeht, ist aber
kein Grund zur Entwarnung.
TONI NACHBAR
In nicht weniger als 167 136 Wohnungen wurde in Deutschland
2015 eingebrochen. Von einer
Steigerung um 9,9 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr zeugen
die Polizeistatistiken. Nur im absoluten Rekordjahr – 1993 wurden rund 227 000 Einbrüche gezählt – war es noch schlimmer.
Traditionell zählt auch BadenWürttemberg zu den Hochburgen der Wohnungseinbrüche,
doch nun konnte der noch amtierende Innenminister Reinhold Gall (SPD) vermelden, die
Zahl dieser Straftaten sei im vergangenen Jahr im Vergleich zum
Vorjahr um zehn Prozent zurückgegangen. In nackten Zahlen ausgedrückt: 2015 wurde im
Land „nur“ noch in 12 255 Wohnungen eingebrochen, während
2014 diese Deliktzahl noch bei
13 483 lag. Im Bereich des Freiburger Polizeipräsidiums, das
nahezu das komplette Südbaden
abdeckt, klingt die Entwicklung
auf den ersten Blick noch erfreulicher: Die Zahl der Einbrüche
ging von 1 657 im Jahr 2014 auf
1 241 im vergangenen Jahr zurück: eine Reduzierung von rund
25 Prozent. So überrascht es
nicht, dass sich das Stuttgarter
Innenministerium
als
der
Hauptverantwortliche für diese
Entwicklung sieht: „Die Schwerpunkte bei der Arbeit unserer
1 241 Wohnungseinbrüche gab es im vergangenen Jahr im Bereich des Polizeipräsidiums Südbaden: Die
meisten Täter operieren aus dem Ausland.
FOTO: DPA
Polizei haben sich als absolut
richtig erwiesen“, freut sich Minister Gall. Dank der von ihm geforderten Konzepte gegen Wohnungseinbrüche sowie der speziell eingerichteten Ermittlungsgruppen in allen Präsidien sei
mehr Polizeipräsenz erreicht
worden und konnten vor allem
ganze Einbrechergruppen aus
dem Verkehr gezogen werden.
Für Schlagzeilen sorgte vergangene Woche jedoch der Hinweis der Kriminalbehörden, dass
vor allem die „georgische Mafia“
sich auf Einbrüche in Deutschland spezialisiert hätte: In großem Rahmen würden „Asylbewerber“ mit kaukasischem Hintergrund nach Deutschland geschleust, die Dauer ihres
Asylverfahrens nutzten sie, um
ganze Landstriche unsicher zu
machen. Der Kriminalbeamte
Reiner Thoma, der die Sonderermittlungsgruppe gegen Wohnungseinbrüche im Polizeipräsidium Freiburg leitet, bestätigte, dass auch in Südbaden georgische
Einbrechergruppen
unterwegs waren, aber zudem
Banden aus dem Balkan, die in
der Schweiz und vor allem im Elsass ihre Stützpunkte hätten,
Probleme bereiten würden.
Wasser in den Wein gießt der
Lörracher CDU-Bundestagsabgeordnete Armin Schuster, der früher selbst bei der Bundespolizei
tätig war: „Man darf nicht vergessen, wie hoch die Zahl der
Einbrüche in den vergangenen
Jahren war und wie hoch sie eigentlich noch immer ist.“ Vor allem hier im Dreiländereck, wo
die Täter rasch aus Südbaden in
zwei andere Rechtssysteme entkommen können. Der etwas er-
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höhte Fahndungsdruck und
zahlreiche von der Polizei veranstaltete
Infoveranstaltungen
hätten zwar die Lage verbessert,
doch sie bleibt weiterhin prekär.
Und dafür ist nicht zuletzt die
prekäre Personalsituation bei
der Polizei verantwortlich.
„Die neue Landesregierung“
fordert deshalb Schuster, „muss,
bevor sie an der Polizeireform
erneut herumdoktert, die Zahl
der Beamten deutlich aufstocken.“ Dies wird der Freiburger
Polizeipräsident Bernhard Rotzinger gerne vernehmen. Nur
ein Beispiel: Benötigt er wegen
einer Einbruchsserie eine flexible Einsatzgruppe, muss Rotzinger diese aus Bruchsal anfordern. Bis Lörrach und Umgebung braucht diese nur zur Anund Abreise nicht weniger als
vier Stunden.
2 AUS DER REGION
Der Sonntag · 3. April 2016
Preisgekrönt und illegal
Bad Säckingen soll seinen FAHRRADSTREIFEN entfernen – und reagiert mit Unverständnis
Verkehrsminister Winfried
Herrmann gilt als großer
Freund von Fahrradfahrern.
Dass das Regierungspräsidium als Landesbehörde
von Bad Säckingen jetzt fordert, den Fahrradstreifen
in der Werderstraße wieder
zu entfernen, stößt in der
Stadt auf völliges Unverständnis – zumal man sich
am Hochrhein von einem
preisgekrönten Projekt in
NRW inspirieren ließ.
Haben sich zum Jubiläum der Alten Scheune einiges einfallen lassen:
NINA LIPP
Josef Vogel vom Initiativkreis für schöpferische Lebensgestaltung
FOTO: STEINECK Das Regierungspräsidium (RP)
(links) und der Schriftsteller Wernfried Hübschmann.
hatte von dem Bad Säckinger
Fahrradschutzstreifen in der
Werderstraße aus der Presse erfahren und formulierte eilig einen an das Rechts- und Ordnungsamt der Stadt gerichtetes
Schreiben, in dem es freundlich
Alten Scheune in Schopfheim wird 200 Jahre alt
darauf hinwies, der Fahrradstreifen sei nach den „Bestimmun„Wir suchen nicht den ganz gro- Hübschmann das Konzept des gen der Straßenverkehrsordßen Zuspruch, sondern freuen Abends vor. Hübschmann ist ge- nung beziehungsweise der VwVuns über ein Stammpublikum meinsam mit Josef Vogel für die StVO nicht zulässig“. Denn das
mit Erweiterung“, sagt Josef Vo- Konzeption der drei Jubiläums- sogenannte Rechtsfahrgebot begel. Der Berner ist Mitglied im abende zuständig, von denen sagt, dass auf Straßen möglichst
zwölfköpfigen Initiativkreis für der erste, der im Februar statt- weit rechts gefahren werden
schöpferische
Lebensgestal- fand und bei dem es um das Jahr muss. In Bad Säckingen aber
tung, der im Sommer 2006 aus 1816 ging, gut 30 Besucher in die wollte man das so nicht einfach
der Taufe gehoben wurde und Alte Scheune zog.
hinnehmen und bat um erneute
dessen Mitglieder nicht nur aus
Neben den Beiträgen von Josef Prüfung des Falls. Das RP verder Region, sondern auch aus Vogel, Wernfried Hübschmann sprach, den Säckinger Fall an das
Hamburg, Berlin, Österreich und und den jeweiligen Referenten baden-württembergische Verder Schweiz stammen. Im Jahr gibt es Musik lokaler Künstler. So kehrsministerium (MVI) heran2012 stieß der Initiativkreis als wird der Abend mit Ulla Schmid zutragen, das den Fall wiederum
Käufergemeinschaft die Kernsa- von dem Schopfheimer Trio Mi- weiterreichte. Auf einer Sitzung
nierung der Alten Scheune an. na eröffnet, das auf Gesang, Gi- des endlich zuständigen „BundGemeinsam mit dem Schopfhei- tarre und die afrikanischen Länder-Fachausschusses Stramer Architekten Roman Bocke- Djembe-Trommeln setzt.
ßenverkehrsordnung“ im Januar
mühl wurde das historische GeZum Abschlussabend am 22. in Bonn dann wurde der Bad Säbäude von Grund auf renoviert. Juni spielen die Schopfheimer ckinger Fall zur Sprache geIn den so neu geschaffenen Se- Musikerinnen Christa Schotte bracht. Doch auch dort kam man
minarräumen werden neben und Eva Schindelin an Querflöte zu dem Ergebnis: Der FahrradKursen des anthroposophisch und Harfe auf. An diesem Abend streifen widerspricht der Strageprägten
Gresgen-Instituts wird die Orient-Kennerin Barba- ßenverkehrsordnung und muss
und Initiativen wie dem von ei- ra Elbe sich der Poesie des Ori- entfernt werden. Das RP schlägt
ner Anwohnerin geschaffenen ents widmen. Im Anschluss kön- alternativ vor, in der Werderstramonatlichen
Demenz-Früh- nen sich die Besucher bei einer ße eine 30er-Zone oder, unter
stück auch Veranstaltungen an- Gedichte-Werkstatt einbringen. Zulassung von Anliegerverkehr,
ADS eine Fahrradstraße einzurichgeboten, die sich mit der Schopfheimer Geschichte befassen.
ten. Der Ton der Landesbehörde
So wird im Rahmen der 200- > 200 JAHRE ALTE SCHEUNE ist freundlich, in dem Schreiben
Jahr-Feier am Mittwoch, 6. April, SCHOPFHEIM am Mittwoch, 6. an die Stadt heißt es: „Wir sind
mit Ulla Schmid die Leiterin des April: 1916 – Poesie und die beson- uns bewusst, dass die ZurückStadtmuseums zu Gast sein und dere Geschichte der Stadt Schopfdas Jahr 1916 in den Mittelpunkt heim; am Mittwoch, 22. Juni: 2016
stellen. „Dabei werden der Erste – Poesie und Gedichte aus dem OriWeltkrieg eine Rolle spielen und ent; Beginn jeweils um 19.30 Uhr
der Aufbruch in der Musik, der in der Alten Scheune, Hauptstraße
Literatur und der Kunst, der etwa 151 in Schopfheim. Der Eintritt ist
Weitere
Infos
unter Montag
mit dem Dadaismus verbunden frei.
ist“, stellt der Schriftsteller, Rezi- www.schoepferisch-in-schopfIm Wehratal steht nun endlich
tator und Mediator Wernfried heim.de
auch eine HIRSCHFIGUR, die Unbekannte über Ostern dort gut
einsehbar auf einem Felsen zwischen Todtmoos-Au und Staubecken platziert und mit Seilen befestigt haben. Sie erinnert
schwer an die Hirschfigur, die
man sieht, wenn man aus FreiVerurteilung wegen DROGENHANDEL und Gewalt
burg über die B 31 durch das Höllental fährt. Dieser Hirsch wurde
Zwei Mitglieder eines Rocker- sie soll das Geld verwaltet haben. nach der Landtagswahl 2011 und
clubs in Waldshut-Tiengen sind Die 27-Jährige erhielt eine Frei- der in ihrer Folge gebildeten
am Mittwoch vor dem Landge- heitsstrafe von einem Jahr und grün-roten
Landesregierung
richt Waldshut wegen schwerer zehn Monaten auf Bewährung. grün und rot angestrichen. Ob
räuberischer Erpressung, schwe- Mit dem älteren der beiden An- die Hüter des Hochrhein-Hirrer Körperverletzung und Koka- geklagten hat sie ein drei Mona- sches schwarze und grüne Farbe
inhandels und -konsums zu te altes Kind. Der jüngere der bei- bereithalten, ist dem Sonntag
mehreren Jahren Gefängnis ver- den Männer soll im Auftrag des nicht bekannt.
urteilt worden.
älteren zudem ein Clubmitglied
Die beiden Angeklagten, 47 und einen Drogenkunden brutal Dienstag
und 24 Jahre alt, sind zu fünf Jah- zusammengeschlagen haben.
ren und zehn Monaten sowie zu Strafmildernd wirkte sich aus, Die Schweiz will an der Grenze
drei Jahren und neun Monaten dass bei einem Täter-Opfer-Aus- bei Weil-Otterbach eines der
Gefängnis verurteilt worden.
gleich 2000 Euro Entschädi- neuen VERFAHRENSZENTREN
Das Gericht sah es als erwiesen gung bezahlt wurden. Das Urteil für Asylbewerber einrichten, bean, dass die beiden Männer in verlangt eine Zahlung von weite- richtet die Badische Zeitung. In
Rottweil und Reutlingen Kokain ren 4 000 Euro Schmerzensgeld diesen Zentren – das in Basel soll
gekauft, es gestreckt und am an das zweite Opfer. Gegen das 350 Plätze haben – sollen die
Hochrhein verkauft haben. We- Urteil, das noch nicht schriftlich Asylanträge bearbeitet werden,
gen Beihilfe dazu wurde die vorliegt, können nun Rechtsmit- ehe die Menschen auf die KantoDS ne verteilt werden. Der KulturpaFreundin des Älteren verurteilt, tel eingelegt werden.
Ein Kleinod feiert
Jubiläum
Mit dem Fahrradstreifen in der Bad Säckinger Werderstraße hat sich im Auftrag des Landes ein FachausFOTO: KREMP
schuss in Bonn beschäftigt. Ergebnis: Er verstößt gegen die Straßenverkehrsordnung.
nahme der von Ihnen in bester
Absicht getroffenen Maßnahme
nicht überall auf Verständnis
stoßen wird.“
Und genauso ist es: Wieso gewinnt eine Stadt den deutschen
Fahrradpreis für eine nicht gesetzeskonforme Maßnahme –
fragt sich denn auch Bernhard
Biendl, ehrenamtlicher Fahrradbeauftragter der Stadt Bad Säckingen. Der 65-Jährige ist passionierter Radfahrer und vertritt
als solcher leidenschaftlich deren Interessen. Biendl ist es, der
auf den Soester Fahrradstreifen
aufmerksam wurde. „Das hat
mir richtig imponiert“, erinnert
er sich. Biendl ist viel mit dem
Rad unterwegs und weiß: „In der
Werderstraße sind beide Straßenseiten zugeparkt, dort gibt es
eine Schule und eine Kindertagesstätte. Für Radfahrer ist es
hochgefährlich, wenn sie zu
dicht an den geparkten Autos
vorbeifahren müssen.“ Weil dazukommt, dass in der Werderstraße keine Geschwindigkeitsbegrenzung gilt, würden die Radler noch dazu häufig an den
Rand gedrängt, wenn Autos sie
überholen wollen. Öffne sich
dann unangekündigt die Türe eines am Rand geparkten Autos,
könne das böse enden.
Dass Biendl hier kein übertriebenes Risiko herbeiredet, bestätigt der Unfall, der sich 2008 in
Soest ereignete. Judith Keinemann,
Rathausmitarbeiterin
und stellvertretende Pressesprecherin der nordrhein-westfälischen Kreisstadt, erinnert sich:
„Das war ein wirklich tragischer
und zudem völlig unnötiger Unfall, der hätte vermieden werden
können. Ein 26-Jähriger fuhr damals auf der Straße mit seinem
Fahrrad entlang.“ Ein Fahrer eines am Seitenrand geparkten
Autos habe, ohne zu schauen, die
Autotüre geöffnet. Der junge
Mann hatte keine Chance zu reagieren und donnerte ungebremst in die Autotüre, stürzte
und verletzte sich schwer. Nach
mehreren Wochen im Koma verstarb er schließlich an den Folgen seiner Verletzungen.
Daraufhin hatte die Stadt in
der Straßenmitte dieser Straße
einen Fahrradstreifen aufzeichnen lassen. „Fahrradfahrer müs-
sen seitdem dort keine Angst
mehr vor Autotüren haben oder
davor, in der engen Straße von
überholenden Autos auf die Seite gedrängt zu werden“, so Keinemann. Nach dem Unfall sei die
Maßnahme in der Bevölkerung
sehr begrüßt worden. „Dass wir
dann 2013 den deutschen Fahrradpreis gewonnen haben, hat
uns noch mal bestätigt“, so Keinemann.
Mit diesem Argument hatte
Biendl auch die Stadt Bad Säckingen überzeugen können, die
Mitglied ist in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher
Kommunen Baden-Württembergs. Auch Bürgermeister Alexander Guhl kann die Anordnung nicht nachvollziehen: „Ich
bin völlig frustriert, schließlich
haben wir ja eine preisgekrönte
Idee übernommen.“ Wie in Soest
sei das letzte Wort aber noch
nicht gesprochen. Die Soester, so
ist dort zu erfahren, haben für
diese Woche Termine im zuständigen Ministerium für Bauen,
Wohnen, Stadtentwicklung und
Verkehr des Landes NordrheinWestfalen vereinbart.
WAR NOCH WAS?
Die Woche vom 28. März bis 2. April
dings ist für den Bahnverkehr
unterbrochen, und die Strecke
zwischen Mumpf und Frick wird
lahmgelegt.
Rocker müssen für Jahre
hinter Gitter
Samstag
Hier geht es nicht darum, den Fehler zu finden, sondern die Gemeinsamkeit: Ja, richtig, es ist der Hirsch, der jetzt auch im Wehratal (links)
wie schon immer im Höllental (rechts) zu sehen ist. FOTOS: FOLLES/ROCK
villon und die „Dokumentati- ckingen entgleist gegen 10 Uhr
onsstelle Atomfreie Schweiz“ vormittags bei einem Manöver
von SBB-Cargo ein Güterzug.
müssen weichen.
Menschen werden nicht verletzt,
und weil es sich nicht um GefahFreitag
rengut handelt, passiert nichts
Im Schweizer Bahnhof Stein-Sä- Schlimmes. Der Bahnhof aller-
April, April! Dieser Scherz hat gesessen. „Die Mitteilung über die
Anschaffung einer Katze im Rathaus war ein APRILSCHERZ“, teilt
die Basler Staatskanzlei mit. Zu
schön war die Meldung über an
alle Rathaustüren einzubauende
Katzenklappen. Kein Scherz, so
heißt es in der Mitteilung weiter,
sei allerdings die nicht in den
Griff zu bekommende Mäuseplage im Rathaus: „Wir wünschten uns tatsächlich manchmal
eine Katze, die unter den Mäusen für Ordnung sorgt.“
Eine Gruppe von rund 60 Personen BLOCKIERT kurz nach 13
Uhr den Grenzübergang an der
Gemeinschaftszollanlage Weil
am Rhein – die Autobahn muss
zeitweise voll und bis zu anderthalb Stunden gesperrt werden,
was zu größeren Staus führt.
Diese Aktion stand laut Polizei in
keinem Zusammenhang mit einer bewilligten Kundgebung in
der Basler Innenstadt. NIL/GTR
DIE DRITTE SEITE 3
Der Sonntag · 3. April 2016
Vor den Truppen der Roten Armee flohen im Winter 1944/45 große Teile der deutschen Bevölkerung Ostpreußens über das zugefrorene Frische
FOTOS: DPA/ZVG
Haff in Richtung Danzig. Die Flucht forderte wegen des strengen Winters und der Luftangriffe unzählige Opfer.
Mit Intuition und Grips
Heide Scherer hat die FLUCHTGESCHICHTEN von sechs Menschen aufgezeichnet, die 1944/45 aus dem Osten vertrieben wurden
SIGRUN REHM
M
Zweiten Weltkrieges aus den
deutschen Ostgebieten vor der
nahenden Roten Armee flüchteten oder nach Kriegsende als Reaktion auf den Vernichtungskrieg der deutschen Wehrmacht
vertrieben wurden. Als Heide
Scherer 2012 das Gespräch aufzeichnete, ahnte sie nicht, wie erschreckend aktuell ihr Buch sein
würde. „Wer Beine hat, der laufe –
Geschichten von deutscher
Flucht und Vertreibung“ erscheint nun in einer Zeit, in der
wieder Millionen Menschen auf
der Flucht sind.
rungen, als seien sie wieder die
Kinder von damals, berichtet
Scherer. „Verdrängen ist möglich,
vielleicht sogar nötig, aber es
kostet viel Kraft“, sagt sie. Die unbewusste Weitergabe erlebter
Traumata an Kinder und Enkel
lasse sich kaum vermeiden, doch
Sprechen und Zuhören entfalte
mitunter therapeutische Wirkung. „Ich bewundere die Tapferkeit dieser Frauen und Kinder,
die es geschafft haben zu überleben, ganz auf sich gestellt, allein
mit ihrer Intuition, ihrem Grips“,
sagt Scherer. Sie habe lange darüber nachgedacht, was der
Schlüssel dazu war und meint:
„Sie verbündeten sich mit dem
Schweren und handelten dann,
sie haben immer am Gedanken
des Gelingens festgehalten.“
Sie selbst habe bei der Aufzeichnung und Niederschrift der
sechs Fluchtgeschichten oft um
Luft ringen und mit den Tränen
kämpfen müssen. „Diese Bilder
verfolgen einen und müssen
verarbeitet werden.“ Ihre Gesprächspartner besuchte sie zu
Hause. „Ich habe wenig gefragt,
sie einfach erzählen lassen.“ Danach recherchierte sie die historischen Hintergründe, prüfte die
Richtigkeit der Fakten. „Ich war
verblüfft, wie wenig sie ihr Ge-
dächtnis getrogen hatte“, sagt
Scherer, „die Erinnerungen waren wie eingemeißelt.“ Viele Male ging sie danach jeden Bericht
durch. Ihn zu strukturieren und
dabei den jeweils eigenen Ton zu
bewahren, war ihr Ziel.
orgens, am 25. Januar,
brach in Filehne die Panik aus: Die Russen sind
schon durchgebrochen. In wenigen Stunden werden sie auch diesen Ort überrollen. Jetzt hat es gem 1. November 1945 wurde
heißen: Vom Bahnhof Kreuz, jenmein zweiter Sohn in Kalseits des Flusses, fahren Lazaretttenkirchen geboren. (...) Es
züge. Meine Schwester und ich
ging uns in Holstein gut. Zu essen
beschlossen: Wir versuchen, in eihatte jeder etwas. (...) Wenn Sie einen dieser Züge reinzukommen.
nen Säugling hatten, bekamen
(...) Wir sind eilig, eilig hinaufgeSie Lebensmittelkarten und eine
klettert, haben die Tür aufgeZusatzkarte für Milch bis zu eikriegt und sind reingekommen.
nem dreiviertel Jahr lang. (...) Der
Aber da kam eine resolute KranBauer war immer großzügig. (...)
kenschwester und schmiss uns
Es wurde ein Treck zusammenDie Engländer hatten Essen gewieder raus: „Es ist bei Todesstra- gestellt. Wir mussten auch noch
spendet. Eine Dorfbewohnerin
fe verboten, Privatpersonen mit- über das gefrorene Haff. (...) Von
kochte es in einer Gulaschkanozunehmen.“
den Bombenangriffen waren Löne. In der großen Schulpause becher im Eis. Wasser stand knökam jeder sein Essen in einem
Als Hella von Grote diese Ge- chelhoch auf dem Eis. Sehr viele
kleinen Topf. Was übrig blieb, beschichte ihrer Flucht erzählt, die Trecks sind eingebrochen. Und
kamen die Flüchtlingskinder.
sie 1944/45 als Zwölfjährige von dieses Schreien von denen, die
Kolmar in Posen über Berlin bis eingebrochen sind. Immer wieEine so freundliche Aufnahme
nach Lüdenscheid führte, ist es der. Das hat so gehallt, wenn sie
wie die Denzlingerin Maria GollJuni 2007. Die damals 75-Jährige schrien. (...) Jedenfalls sind wir am
mer, die als junge Mutter aus
ist Heide Scherers erste Inter- Hafen angekommen (...). Wir hatdem westpreußischen Heinviewpartnerin. „Der Nationalso- ten Schiffskarten. Aber es war
richswalde fliehen musste, erzialismus und seine Folgen ha- kein Durchkommen. Ein höherer
lebten beileibe nicht alle Flüchtben mich mein ganzes Leben Offizier kam mit seiner Frau und
linge und Vertriebenen. Als die
lang beschäftigt“, erklärt Scherer, mit einem Zwillingswagen. Zwei
alte Dame Heide Scherer im
die selbst in einem, wie sie sagt, Säuglinge lagen darin. Mit vorgeFrühjahr 2009 davon berichtet,
pazifistischen Elternhaus in Ulm haltener Pistole hat er versucht
fühlt sie noch immer eine tiefe
aufwuchs und seit knapp 40 Jah- durchzukommen. Und wieder
ren in Schopfheim lebt. Sie habe war es meine Schwester, die uns
wissen wollen, was geschieht, angeschrien hat: „Haltet euch
wenn ein Gewaltregime samt fest!“ Wir haben uns an dem Kinseiner Ideologie zusammen- derwagen festgeklammert. Und
bricht und die Menschen durch nicht mehr losgelassen. So sind
zerstörte Städte und Landschaf- wir auf das Schiff gekommen.
ten flüchten müssen, auf der Su- Das ist wie ein Wunder!
che nach einer neuen Heimat.
s ist für Maria-Elisabeth
„Und ich wollte wissen, warum
Polska das erste Mal, dass
sie danach über ihre Erlebnisse
sie außerhalb ihrer Familie
schweigen“, sagt sie.
Diese Sprachlosigkeit erlebte über diese Erlebnisse aus den FeHeide Scherer, die 1943 zur Welt bruartagen 1945 spricht. Nun erkam, von Kriegserfahrungen zählt sie im Oktober 2012 Heide
verschont blieb und als Zweijäh- Scherer, wie sie als Neunjährige
rige von lachenden amerikani- in Braunsberg am Frischen Haff
schen Soldaten mit Schokolade zwischen Danzig und Königsgefüttert wurde, in den Eltern- berg erlebte, dass der Gauleiter Die Vertriebenen waren oft nicht willkommen. Hier ein Plakat bei FastFOTO: STADTARCHIV OFFENBURG
häusern ihrer Klassenkamera- trotz Bomben und Artilleriebe- nacht in Lahr Ende der 40er Jahre.
den und im Schulunterricht. „Bei schuss 14 Tage lang die Flucht
uns daheim dagegen war nichts verbot, bis eines Morgens deuttabu, ich durfte meinen Vater al- sche Soldaten mit dem Ruf „Raus
les fragen, und er erzählte.“ Als hier! Raus hier! Hier ist Front!
sie sich Jahrzehnte später nach Macht, dass ihr wegkommt!“ ins
einem Arbeitsleben als Lehrerin Haus stürmten und die Familie
und Mutter dreier Kinder in den zur Flucht trieben.
„Das zu erzählen, hat sie viel
Ruhestand verabschiedete, war
Zeit, ihren Lebenswunsch zu ver- Kraft gekostet, doch danach war
wirklichen: Über ihren Freun- da eine große Erleichterung“, bedeskreis suchte und fand sie fünf richtet Heide Scherer. So sei es
Frauen und einen Mann, die ihr den meisten ihrer Gesprächsvon Flucht und Vertreibung er- partner gegangen. In den meist
zählten, die sie als Kinder oder mehrstündigen Gesprächen gab
junge Mütter im Winter 1944/45 es oft langes Schweigen, Tränen,
erlebt hatten. Sie gehörten da- Erschütterung. Die betagten
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mit zu den 12 bis 14 Millionen Zeitzeugen seien beim Erzählen
Deutschen, die am Ende des wie abgetaucht in ihre Erinne-
A
E
GESUN DH EITS
MESSE
FREI BU RG
Dankbarkeit – auch dafür, wie
ihr fremde Einheimische in diesem evangelischen Landstrich
halfen, einen katholischen Pfarrer zu finden: „In der guten Stube des evangelischen Lehrerehepaares taufte er meinen Sohn.
Anschließend tranken wir alle
zusammen Tee. Frau Peters hatte ihn gespendet.“
Die meisten Geflüchteten waren im Westen alles andere als
willkommen. Etwa zehn Millionen gingen in die Bundesrepublik, vier Millionen in die DDR.
Zunächst kamen viele in Flüchtlingslagern unter, dann wurden
Privatleute – auch gegen ihren
Willen – verpflichtet, die Menschen aufzunehmen. „Es war eine harte Zeit, das Heimischwerden war für die meisten sehr
schwer“, sagt Heide Scherer. Viele
schwiegen, um nicht aufzufallen
oder anzuecken, sie versuchten,
sich möglichst schnell zu integrieren und durch Leistung zu
überzeugen. Doch vor allem
Schulkinder wurden oft ausgegrenzt und verlacht. Während in
der jungen BRD die Parteien bald
um die Stimmen der Vertriebenen warben, war es in der DDR
mit Rücksicht auf den großen
Bruder Russland verboten, sich
als „Flüchtling“ zu bezeichnen,
die alten Lieder zu singen oder
landsmannschaftliche Vereine
zu gründen. Für viele wurde die
verlorene Heimat zu einem verschwiegenen Sehnsuchtsort.
Für Heide Scherer aus Schopfheim
war die Aufzeichnung der Fluchtgeschichten ein Lebenswunsch.
die Menschen, die aus Kriegsund Krisengebieten über das
Mittelmeer nach Europa flüchten, bereits regelmäßig Thema
in den Nachrichten. „Manche Betroffene können sich kaum von
diesen Bildern lösen, andere
können nicht mehr hinsehen“,
sagt Scherer, „aber bei allen rufen die aktuellen Ereignisse tiefe
Erinnerungen wach.“ Zu sehen,
dass ihre Gesprächspartner aus
den Erfahrungen der Flucht
nicht gebrochen hervorgegangen sind und ihren Platz im Leben gefunden haben, habe sie
sehr berührt. Da sei keine Bitterkeit, sondern vor allem Dankbarkeit, sagt Heide Scherer: „Dass sie
Gestern hat mich mein Bruder im Grunde versöhnt sind, ist für
zum Fluchttag angerufen. Wir te- mich das eigentliche Wunder.“
lefonieren jedes Jahr zum 20. Januar. Dieses Jahr jährt sich der > LESUNGEN: 7. April, 19.30 Uhr,
Fluchttag zum 70. Mal. Wir den- Regio-Buchhandlung Schopfheim,
ken dann auch an unsere Mutter. Hauptstraße 58; 21. April, 19.30
Mit sechs Kindern ist sie geflüch- Uhr, Roccafe Denzlingen, Haupttet. Ich war die Älteste, damals elf straße 134; 28. April, 17 Uhr, MühJahre alt. (...) Meine Mutter war die lenhof, Steinen, Mühlenweg 3.
BUCH: Heide Scherer: Wer Beine
Krisentrainerin für mich.
hat, der laufe – Geschichten von
Als Valja Blum dies im Januar deutscher Flucht und Vertreibung,
2015 Heide Scherer erzählt, sind Europa-Verlag, 18,99 Euro.
Parallel zur Gesundheitsmesse:
+
Baby+Kind
4 AUS DER REGION
Der Sonntag · 3. April 2016
„Rennen auf Weltcupniveau“
GESICHT DER WOCHE
MARC LEWON, SPEZIALIST FÜR ALTE MUSIK
Der Suchende
M
Mountainbikerin Sabine Spitz will sich bei der GOLD TROPHY in Bad Säckingen behaupten
arc Lewon, Spezialist
nen des 12. bis 15. Jahrhunderts
für mittelalterliche
systematisch kennen, ebenso
Musik aus Grenzachden Kontrapunkt, der die Musik
Wyhlen, hat am Freitag in San
dieser Zeit prägt. 2008 gründeSebastián den Kritiker-Preis In- te Lewon das Ensemble Leones.
ternational ClassiDas Ensemblecal Music Award
Spiel beschreibt
(ICMA) für die CD
Lewon als „intensi„Argentum et Auven Dialog“ hinrum“ entgegengesichtlich Klangfarnommen, die er
be und Instrumenmit seinem Enteneinsatz. In den
semble Leones im
mittelalterlichen
vergangenen Jahr
Werken dominiert
aufgenommen
eine kontrapunktihat. Preisträger
sche VierstimmigMarc Lewons neue CD
2015 in derselben
keit, so dass jeder
Kategorie war im- ist international ausge- Musiker immer
zeichnet worden.
merhin Jordi Saauch ein Stück weit
vall. Wer ist dieser
Solist ist und zuLewon, und was reizt ihn an so gleich permanent im dialogialter Musik? „Für den Suchenschen Austausch mit den andeden“ – so lautet die Widmung in ren steht. „Wenn das gut läuft,
einem Buch, das er mal gespürt man im Gehirn eine Art
schenkt bekommen hat, erzählt Fokussierung, man ist ,in the
Marc Lewon. Die Widmung
zone’ und glücklich.“ Die preispasst zu ihm, denn das Suchen, gekrönte CD „Argentum et AuFragen und Neugierigsein
rum“ präsentiert Musik aus der
durchzieht sein Leben. Es führ- Habsburger Dynastie im Spätte ihn immer weiter in der Mu- mittelalter, etwa aus den Jahren
sikgeschichte zurück, bis er
1340 bis 1520. Die Jury lobte das
schließlich bei der mittelalterli- gute „Ohr für Authentizität und
chen Musik ankam. Und da hat die Sorgfalt, mit der das Ensemer etwas gefunden, das ihn und ble einen originären Klang
auch das Publikum, für das er
sucht und dadurch jede Künstspielt, auf eine gleichsam nach lichkeit vermeidet“. Auch mit
innen und außen gerichtete
dem Erfolg und der PreisverleiWeise glücklich macht. Als er
hung hat das Suchen für Marc
die Laute für sich entdeckte,
Lewon kein Ende. Er habe zwar
sagt er, „ging eine Welt auf“. Ehe „unterwegs“ schon so viele
er nach Basel an die Schola Can- Schätze gefunden, sagt er – Retorum kam, hatte er als Antpertoires, Lösungen und Musik,
wort auf seine suchende Frage von der man nicht ahnte, dass
„Und wie war es früher?“ oft ein es sie gibt, doch gerade das maunwissend-ausweichendes
che Lust auf die weitere Suche,
„Früher, das ist schwieriger...“
und auch die „Aufnahmelust ist
zu hören bekommen. Erst an
ungebrochen.“
SARAH NÖLTNER
der Schola lernte er die Notatio-
BEILAGEN
Einem Teil dieser Ausgabe des Sonntag liegen folgende Beilagen
bei: ALDI Süd, Thomas Philipps, KIK, Wollworth, TEDI, Penny
und Biomarkt Hauser.
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So. 24. 7. und Mi. 27. 7. – Vorstellung um 21.30 Uhr
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Am kommenden Wochenende wird die Mountainbike-Elite in Bad Säckingen
die 5. „Sabine Spitz Trophy“
nutzen, um in die Saison
zu starten. Die Namensund Gastgeberin will in ihrer Heimatstadt beweisen,
dass sie noch zu den besten
Mountainbikerinnen der
Welt im Cross Country gehört – und bei den Olympischen Spielen in Rio als
ernstzunehmende Konkurrentin auftritt.
wie gefürchtet: Mit ihren 167
Zentimetern Körpergröße und
rund 60 Kilo Gewicht gehört
Spitz zu den kräftigeren, kompakteren Fahrerinnen – die sich
im Vergleich zu den Leichteren
bei Anstiegen eher schwertun,
dafür aber in der Ebene mehr
Kraft aufs Pedal bringen.
–
Olympiasieger trifft auf
Weltmeister
–
NINA LIPP
„Sabine hat eine sehr, sehr gute
Position auf dem Rad. Sie profitiert jetzt davon, dass sie im Winter viel Mountainbike gefahren
ist“, lobt René Schmidt, Fahrtechniktrainer von Sabine Spitz. Das
sei auch schon anders gewesen,
fügt Spitz lachend an. „Wenn ich
im Winter mit dem Straßenrad
unterwegs war, hat sich das im
Frühjahr gerächt und ich musste
mir die richtige Haltung auf dem
Mountainbike erst wieder erarbeiten.“
Das wird heuer nicht notwendig sein. Gut eine Woche vor der
„Sabine Spitz Trophy“ am 9. und
10. April ist Spitz zwar zum ersten Mal in diesem Jahr auf der
nach ihr benannten Strecke am
Bad Säckinger Eggberg unterwegs, fühlt sich aber schnell pudelwohl: „Die Strecke macht einfach Spaß“, schwärmt sie. Der
knapp vier Kilometer lange
Rundkurs ist eine Cross-Country-Strecke, und Spitz kennt sie
wie kaum eine andere: Ihr Ehemann und Manager Ralf Schäuble hat sie eigens für die Deutsche
Mountainbike-Meisterschaft
vor drei Jahren konzipiert, und
zwar so, dass sie im Anschluss in
verkürzter und abgemilderter
Form als „Sabine Spitz Arena“ für
Hobby-Fahrer freigegeben wurde. Bei Rennen gilt sie als besucherfreundlich, weil sich von einem Stehplatz aus mehrere Abschnitte beobachten lassen.
Mit Schmidt, der auch die
deutsche Cross-Country-Nationalmannschaft trainiert, ist
Spitz nun auf der Strecke unterwegs, um an ihrer Fahrtechnik
zu feilen. Runde um Runde fahren die beiden zunächst durch
den sogenannten Pumptrack, einen extrem hügeligen Streckenabschnitt, wo Spitz die schnelle
Abfolge von teilweise sehr steilen An- und Abstiegen fließend
durchfährt, ohne zu sehr an
Tempo einzubüßen. Dafür manövriert Spitz ihr Bike durch dynamisches Drücken und Ziehen
geschmeidig über die Hügel, „sie
fährt mit statt gegen die Wellen“,
beschreibt es Schmidt. Die beiden halten immer wieder an, um
zu verschnaufen und die Strategie für das bevorstehende Rennen zu besprechen. „Auf der
Strecke kann Sabine ihr fahrtechnisches Potenzial voll ausschöpfen“,
prognostiziert
Schmidt. Im „Cross Country“ gehört die 45-jährige gebürtige Bad
Säckingerin zur Weltklasse, in
Peking wurde sie 2008 Olympiasiegerin. „Sabine vereint den
Mut für die Geschwindigkeit, ein
großes Bewegungstalent und die
Fähigkeit, ihre koordinativen Fähigkeiten gezielt einzusetzen“,
analysiert Schäuble.
Beim Cross Country wird, vergleichbar mit einem Formel-1Rennen, eine Rundstrecke festgelegt, die von den Sportlern
mehrfach durchfahren wird. Wie
oft, erfahren die Sportler erst ei-
Sabine Spitz gilt als Beißerin, die die Saison auf Zypern enorm stark
FOTO: DOBSLAFF
eröffnet hat.
nen Tag vor dem Rennen – denn
ob die Strecke nass oder trocken
ist, entscheidet darüber, wie
schnell sie gefahren werden
kann.
–
Blitzschnell reagieren,
Können abrufen
–
Die Strecke in der Nähe des Bad
Säckinger Waldbades ist mit ihren nur 144 Höhenmetern relativ flach und führt größtenteils
durch ein Waldgebiet. Die zahlreichen Richtungswechsel, Hügel, eingebaute Drops – Kanten,
die übersprungen werden müssen – Anlieger, also Steilkurven,
sowie Serpentinen verlangen
den Profis höchste Konzentration ab. Anders als beim Sprint
oder Marathon muss Spitz in
dieser Disziplin blitzschnell auf
die ständig wechselnden Gegebenheiten des Geländes reagieren – und genau das ist ihre Stär-
Bei dem legendären Etappenrennen „Cape Epic“ in Südafrika
Mitte März hat Spitz mit ihrer
23-jährigen – und damit halb so
alten – Teamkollegin Yana Belomoina aus der Ukraine, die gerade mal 46 Kilo auf das Rad
bringt, drei Etappensiege hintereinander gemacht. Den beiden
so unterschiedlichen Sportlerinnen ist es gelungen, sich auf der
„Tour de France des Mountainbikens“ hervorragend zu ergänzen
und sich in der Gesamtwertung
den zweiten Platz zu sichern.
Ging es bei der Cape Epic darum, einer hohen Belastung über
mehrere Stunden kontinuierlich
standzuhalten, wird es in Bad Säckingen für Spitz darauf ankommen, ihre Spritzigkeit über die
Renndauer zu halten – gewinnen
kann sie nur, wenn sie bei voller
Konzentration immer am Limit
fährt. Zahlreiche Sportler nutzen
das in der Kategorie HC gelistete
Rennen in Bad Säckingen als
Auftaktrennen in die olympische Saison und als Generalprobe des Weltcup-Auftakts im australischen Cairns zwei Wochen
später. Dazu kommt: Am Hochrhein können sich die Sportler
viele Punkte für die Weltrangplatzierung sichern. Spitz hat ihre Saison mit zwei Siegen auf Zypern und ihrem Erfolg in Südafrika enorm stark eröffnet, so
dass die Erkältung, die sie über
Ostern erwischte, ihre gute Form
wohl nicht gefährden wird.
Mit dem Teilnehmerfeld sind
Schäuble und Spitz hochzufrieden, „das ist ein Rennen auf Weltcupniveau“, sagt Schäuble. Neben der 23 Jahre alten Jolanda
Neff aus der Schweiz, der jüngsten Weltcup-Gesamtsiegerin aller Zeiten und amtierenden U23Weltmeisterin im Cross Country,
haben Irina Kalentieva (Russland), Julie Bresset (Frankreich),
Helen Grobert und Adelheid Morath (beide Deutschland) ihre
Teilnahme angekündigt, ähnlich
hochrangig liest sich die Liste
der männlichen Mountainbiker,
wobei das Aufeinandertreffen
von Weltmeister Nino Schurter
(Schweiz) und Olympiasieger Julien Absalon (Frankreich) mit
großer Spannung erwartet wird.
ke: Spitz gilt als Beißerin, weil sie
über die anderthalb Stunden, die
durchschnittliche Dauer eines
Cross-Country-Rennens, ihre Explosivität auf hohem Niveau halten kann – und genau dann
kraftvoll antritt, wenn es das Gelände zulässt.
Nach dem Pumptrack radeln
Spitz und Schmidt zum nächsten, technisch anspruchsvolleren Abschnitt, einer „Labyrinth“
genannten, weil verwinkelten
Passage, und müssen dafür erst
einen Anstieg auf der Straße
meistern. Nächste Woche will
Spitz „im Pumptrack nicht zu
viele Körner lassen“, was bedeutet: sich dort nicht zu verausgaben, damit sie im Anstieg kontinuierlich Kraft auf die Pedale
bringen kann. Für ihre Fähigkeit,
ihre Kraftpotenziale gezielt zu
mobilisieren, wird Spitz von ihren teilweise deutlich jüngeren > Weitere Infos auf www.goldtroKonkurrentinnen
respektiert phy-sabinespitz.de
Finale KMC-Mountainbike-Bundesliga
Double-S-Climb
Sabine-Spitz-Mountainbike-Arena
Ich bin die Unterschrift
West-End
Labyrinth
Feed/
Tech-Zone 2
MH-Level
Trackline
Streetrock
Big-Step
Fussballplatz
Team
Bereich
B
Three-House
Start/Ziel
Aussteller
Bühne
Festzelt
VIP
Aussteller
THW-Drop
Andys Up&Down
Feed/Tech-Zone 1
BZ-Grafik Kartengrundlage: Openstreetmap
Team
Bereich A
Aussteller
Waldschwimmbad
Team Bereich A/
Aussteller
Zuschauer
Parkplatz
Quelle: Veranstalter
Die Rennstrecke der Golden Trophy am Bad Säckinger Eggberg ist vier Kilometer lang, und deckt sich zum
großen Teil mit der westlich der Eggbergstraße gelegenen Sabine Spitz Arena. Für das Profirennen wird die
Eggbergstraße gesperrt, da sie das Rennareal durchschneidet.
AUS DER REGION 5
Der Sonntag · 3. April 2016
„Absolut destruktive Energie“
Der Journalist
ULRICH CHAUSSY
über das Versagen der Ermittler beim Oktoberfestattentat und die Konsequenzen
Verteidiger unserer Kultur und
Rechtsordnung? Aber die Gesellschaft ist immer noch viel eher
dazu bereit, auf der rechten Seite
diese Anmaßung hinzunehmen,
als man es zurecht jemals gewesen war, als von linker Seite Gewalt legitimiert werden sollte.
Wie bei den Morden des
Nationalsozialistischen Untergrunds gab es auch bei
den Ermittlungen zum Oktoberfestattentat 1980 Ungereimtheiten, Pannen und
offenbar auch Sabotage.
Man hätte daraus lernen
können, sagt der Journalist
Ulrich Chaussy, der am
Dienstag in Lörrach spricht.
Sie fordern, es müsse ein Lernprozess entstehen und auch die
Ergebnisse der Untersuchungsausschüsse zum NSU müssten
umgesetzt werden. Können Sie
erkennen, dass da was passiert?
Seit Oktober 2014 wird im Oktoberfestattentat von 1980 wieder ermittelt. Haben Sie Einblicke, was sich aktuell da tut?
Ich habe sehr wenig Einblick in
die laufenden Ermittlungen. Davor konnte ich über
Jahre hinweg die Akten
des Verfahrens einsehen. Jetzt handelt es
sich bei den Ermittlungen um ein schwebendes Verfahren, und die
Behörde lässt nur in
Ob bei den neuen Ermittlungen zum Oktoberfestattentat von 1980 etwas heraus kommt? „Abwarten und Tee trinken“, sagt Ulrich
ganz schwachen KonChaussy (kleines Bild).
FOTOS: DPA/ZVG
turen den Umfang ihrer Ermittlungen erlig vernachlässigt. Hätte man am
kampf
zwischen Bundesrepublik. GeneralbunErmittlungsbehörden, wenn sie
kennen.
dem CDU/CSU-Herausforderer desanwalt Rebmann hat damals
Beispiel des Oktoberfest-Attenaus dem Oktoberfestattentat
Franz-Josef Strauß und dem klugerweise eine totale Nachetwas gelernt hätten, zumindest tats versucht, all das zu ermitWie optimistisch sind Sie, dass
Bundeskanzler der soziallibera- richtensperre verhängt. Aber
Teile der NSU-Mordserie verhin- teln, dann hätte man auch den
da noch was rauskommt – nach len Regierung, Helmut Schmidt. Hans Langemann hat sofort von
Thüringer Heimatschutz, aus
dern hätten können.
35 Jahren und nachdem 1997
Strauß wollte das Thema innere ihm über Jahre hinweg angefütdem der NSU entstand, beobachalle Beweise vernichtet wurden? Sicherheit für sich reklamieren. terte Journalisten verständigt. Er In den Ermittlungen im linkster- ten und verstehen können.
Er hat den Innenminister, den hat ihnen den Namen Gundolf roristischen Milieu in den 70er
Ich bin sehr skeptisch. Ich sehe FDP-Politiker Gerhard Baum, Köhler benannt und sämtliche Jahren hat man sehr genau darGibt es weitere Gründe, weshalb
nicht, dass Zeugenaussagen mit noch in der Tatnacht beschul- Erkenntnisse der Sonderkom- auf geachtet,wie die handelnden
sich Ermittler so schwer tun damit, rechten Terror zu erkennen,
zusammenwirken,
35 Jahre alten Personenbeschrei- digt, er habe Geheimdienste, Jus- mission Theresienwiese in Echt- Personen
bungen tauglich sein werden, tiz und Polizei mit seiner libera- zeit weitergegeben. Mögliche welche Aufteilung und welche
und als solchen zu benennen?
eventuelle Mittäter auf die An- len Politik so verunsichert, dass Tatbeteiligte, Mitwisser und Arbeitsteilung es gab. Wie die
klagebank zu bringen. Der Ver- sie sich nicht mehr getraut hät- Komplizen von Gundolf Köhler Personen, die als Brandredner Ganz früh in der Republik gab
lust der objektiven Beweismittel ten, extremistische Gruppierun- sind schon am Tag nach dem An- agierten mit jenen verbunden es ein Erbe aus der Nazizeit bei
waren, die zur Tat schritten. In der Betrachtung der rechtsextrewie DNA-Spuren ist so gravie- gen zu überwachen. Dabei hatte schlag gewarnt worden.
rend, dass man die beste Chance, Baum genau das getan, was die
der rechtsextremen Terrorszene mistischen Szene. Die Rechten
hat man das jahrzehntelang völ- haben sich immer dargestellt als
die es geben könnte, einfach bayrische CSU-Regierung über
Eine Ihrer Thesen ist, dass die
nicht mehr hat. Aber das Atten- Jahre versäumt hatte: Er hat im
jene, die das Eigene bewahren
und von denen man keinen Umtat forderte 13 Todesopfer und Januar 1980 die rechtsextreme
ZUR PERSON
darüber hinaus ungefähr 60 Wehrsportgruppe
Hoffmann
sturz oder kriminelle Gewalt erSchwerverletzte. Das sind Men- verboten. Strauß drohte, dass
warten würde. Der Wert von Disschen, die bis an ihr Lebensende ihm sein Vorwurf schwer auf die
ULIRCH CHAUSSY (64) ist Jour- des Rechtsterrors begann“ dar.
ziplin und Ordnung ist immer
jeden Tag an diesen Anschlag Füße fällt.
nalist und recherchiert seit 35 Nachdem Chassys Geschichte
herausgestellt worden. Dabei hat
man offenbar die absolut deJahren zum Oktoberfestatten- in „Der blinde Fleck“ verfilmt
denken müssen. Angesichts dieSie gehen davon aus, dass es von
tat, bei dem am 26. September wurde, wurden die Ermittlunstruktive Energie, die dieser Szeser Dimensionen wünscht man
ne schon immer innewohnte,
sich, dass mögliche Mittäter und
bayrischer Seite nicht erwünscht
1980 eine Bombe 13 Menschen gen zum Attentat 2014 wieder
war, tiefer in diese Wehrsporttötete. Als Attentäter wurde
vollständig übersehen.
Mitwisser noch zur Verantworaufgenommen. Das Buch ist
Gundolf Köhler aus Donautung gezogen werden.
gruppe hinein zu ermitteln?
in einer aktualisierten Fassung
eschingen ermittelt, den BeIst diese Wahrnehmung in der
im CH. Links Verlag erhältlich.
hörden zufolge ein Einzeltäter.
Öffentlichkeit immer noch so?
Wieso hatte man die These, das
Ich habe das Verhalten des daAttentat sei von Gundolf Köhler maligen Staatsschutzchefs im
Chaussys Recherchen führten AM DIENSTAG, 5. April, 19 Uhr,
Es besteht zumindest die Gefahr.
allein verübt worden, so schnell
bayrischen Innenministerium,
ihn zum Ergebnis, dass es Mit- sprechen Ulrich Chaussy und
Wir erleben beispielsweise eine
aus dem Hut gezogen?
Hans Langemann, recherchiert.
täter – mutmaßlich aus der
der Journalist Dirk Laabs zum
Szene, in der sogenannte besorgrechtsextremen WehrsportThema „Der blinde Fleck: Vom
Er war es, der die ersten Erkenntgruppe Hoffmann – gegeben
Oktoberfestattentat bis zur
Der Grund dafür, dass die Er- nisse über den mutmaßlich tatte Bürger in der Stadt Bautzen
haben muss. Dies legte er 1985 Mordserie des NSU“ im
mittlungen
teilweise
vom beteiligten Toten hatte. Gundolf
die ausrückende Feuerwehr beim Buch „Oktoberfest. Ein AtNellie Nashorn, Tumringer
Staatsschutz in Bayern regel- Köhler hatte Kontakte zur Wehrhindern und applaudieren,
tentat. Wie die Verdrängung
Straße 248, Lörrach.
recht torpediert worden sind, sportgruppe Hoffmann, der
wenn ein Asylbewerberheim abGTR
war eine bestimmte politische größten militanten Wehrsportgefackelt wird. Wie kann man irSituation: der zugespitzte Wahl- gruppe in der Geschichte der
gendwie glauben, das wären die
„Integration kaum leistbar“
CHRISTOPH HOFFMANN , Bürgermeister Bad Bellingen, ist aus der CDU ausgetreten
Christoph Hoffmann, Bürgermeister von Bad Bellingen, ist
jetzt aus der CDU ausgetreten.
Ins Amt kam er als parteiloser
Kandidat, erst 2013 trat er aber in
die CDU ein, um wenig später auf
dem Partei-Ticket für den Kreistag zu kandidieren. Der Fraktion
wird er weiter angehören.
Ausgetreten ist er nun, „nicht
im Zorn“ wie er erklärt, sondern
wegen Angela Merkels Flüchtlingspolitik. Diese habe „zur
Überforderung der Kommunen,
gefährlicher Polarisierung in der
Gesellschaft und Aufstieg des
rechten Mobs geführt“. Schon im
Vorjahr hatte sich Hoffmann
mehrmals zu Wort gemeldet –
nun sagt er, die Gemeinden
müssen ihre „Kapazitäten auf
Flüchtlinge mit Bleibeperspektive konzentrieren“, was inzwi-
schen auch die Landesregierung
erkannt habe. Der Bürgermeister lobt das große bürgerschaftliche Engagement auch in seiner
Gemeinde. Doch sei „bei der bisherigen Dynamik menschengerechte Unterbringung und wirkliche Integration kaum leistbar“.
Der 58-jährige war 2015 in seine zweite Amtszeit gestartet. Die
Wiederwahl – bei schmerzhaft
niedriger Wahlbeteiligung von
33 Prozent – gelang mit 80 Prozent der Stimmen, allerdings als
einziger Kandidat. Nach einem
Disput mit seiner abgesetzten
Kurdirektorin, setzten fast 10
Prozent der Wähler ihren Namen auf den Wahlzettel, obwohl
sie gar nicht kandidierte. Mit der
Besetzung des Postens tut sich
Hoffmann seither so schwer wie
mit Merkels Politik. Ob er aber
womöglich auch anderweitig
nicht ganz glücklich wurde in
seiner Partei, in der ihm Ambitionen auf die Landtags- und die
Zweitkandidatur
nachgesagt
wurden? Dort gäbe es etliche
Kollegen, die in der Flüchtlingsfrage eine ähnliche Position vertreten, nicht zuletzt der Innenpolitiker Armin Schuster, den
Hoffmann ausdrücklich lobt. Da
hätten sich Allianzen wohl
schmieden lassen.
Doch schon Ende vergangenes
Jahr hatte Hoffmann sein Amt
als Vorsitzender der Kommunalpolitischen Vereinigung der
CDU niedergelegt. Aus Frustration? „Sicher nicht“, sagt Hoffmann. Der Grund: „Mangelnde
Zeit.“ Im Übrigen sei „der Austritt eines Dorfschultes nicht so
wichtig“.
RAZ
Das kann man nicht pauschal
beantworten. Würde die Wahrnehmung so geschärft werden,
dass bei Verbrechen, die sich gegen Menschen mit Migrationshintergrund richten, von vornherein mit ins Kalkül gezogen
wird, dass das Verbrechen rassistisch oder rechtsextremistisch
motiviert sein könnte, dann wären wir ein gutes Stück weiter.
Aber das ist eine Sache, die muss
bis zur letzten Polizeistation, zu
jedem Amtsrichter, zu jedem
Staatsanwalt
durchdringen.
Aber es ist sehr wohlfeil, sich nur
auf die Ermittler zu stürzen. Die
rassistische Perspektive, das Fehlen von Empathie und das Mitdenken, was da eigentlich geschieht, das ist ein tiefgehendes
Phänomen in unserem Land.
Gibt es Voraussetzungen, die
man schaffen könnte, um die
Gesellschaft zu sensibilisieren?
Ich empfinde die Situation, die
die Flüchtlingskrise in Deutschland hervorgebracht hat, als ausgesprochen lehrreich. Wir haben
auf der einen Seite wieder diesen
fürchterlichen Anstieg der Anschläge gegen Flüchlingsheime.
Aber auf der anderen Seite steht
eine unglaublich große, breite,
solidarische Bewegung. Was gab
es 1991, als die Heime brannten,
für eine Gegenbewegung? Es gab
die wunderbare Symbolaktion
der Lichterketten. Das war’s.
Dem gegenüber ist das, was heute stattfindet, unglaublich viel
empathischer. Man sollte sich
davor hüten, nur betroffen auf
die rassistischen Phänomene zu
schauen, sondern klar machen,
dass die nicht das geringste
Recht haben, zu krakeelen: Wir
sind das Volk. Das Volk des
Grundgesetzes sind andere. Und
es sind nicht wenige. Das sollte
mit Selbstbewusstsein ausgesprochen und von der Politik anerkannt werden.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
KATHRIN GANTER
Kein Null-Sterne-Hotel für Rheinfelden
Erfolgskonzept am Hochhrein scheitert an FINANZIERUNG
Das Projekt eines Null-SterneHotels im Rheinfelder Ortsteil
Degerfelden ist gescheitert. Der
zehnköpfige Freundeskreis, der
die Idee eines komfortlosen Radler- und Wandererhotels im alten Eisenbahnwaggon bei der
Grundschule propagiert, hatte
bis Donnerstag Zeit, der Stadt als
Eigentümerin des Waggons ein
Finanzierungskonzept vorzulegen.
Das war ihm nicht gelungen,
weil die Stadt auf einem Verein
oder einer ähnlichen Rechtsform bestand, die das Haftungsrisiko übernähme. Letzte Hoffnungen hatte Mitinitiatorin Ga-
briele Birlin-Pflügler gehabt:
Noch vor Ostern hatte sie erklärt,
eine weitere Option mit den betreffenden Personen und den
anderen Mitgliedern im Freundeskreis zu besprechen. Nun
teilte sie auf Nachfrage mit, dass
ihre Idee nicht funktioniert habe.
BOB
Veranstalter:
Unter der Schirmherrschaft der:
und weiterer Partner
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9.+ 10.urA
g I Halle 1
Messe Freib
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Der Sonntag · 3. April 2016
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„Freiburg und der südbadische
Raum ist für uns eine wichtige
Region. Die Filiale Freiburg ist ja
als eine der ersten Standorte gegründet worden“, sagt Georg Seemann, Marketingleiter bei Iffland. Der Bedarf an solchen Serviceangeboten ist groß, denn
Hören ist ein Stück Lebensqualität. Nur wer gut hört, kann mit
Freunden nette Unterhaltungen
führen, Musik hören, die Natur
in all ihren Facetten wahrnehmen – und auch Warnsignale
rechtzeitig erkennen. Doch rund
zehn Prozent der Bundesbürger
leiden unter Hörstörungen –
und immer mehr junge Menschen gehören dazu.
Deshalbveranstaltet die Firma
Iffland für alle Betroffenen und
Interessierten einen Informationstag zum Thema „Wieder besser hören“. Zu sehen und zu hören gibt es neben den Entwicklungen namhafter internationaler Hörgerätehersteller auch das
Hochkarätige Vorträge runden die Hörmesse ab.
Iffland-eigene Anpassungs- und
Beratungssystem Ihabs. Auch
Produktneuheiten im Zubehörbereich werden gezeigt, darunter beispielsweise Lichtsignalanlagen für Türklingel oder Telefon, Übertragungsanlagen für
ungestörtes Fernsehen und
Rundfunkhören oder Blitz- und
Rüttelwecker. Umfangreich wird
auch der Bereich individueller
Gehörschutz auf der Messe vorgestellt.
Abgerundet wird die Veranstaltung durch ein Vortragsprogramm, bei dem Themen wie
Hörgeräteentwicklung und Leistungsfähigkeit moderner Hörgerätetechnik ebenso referiert
werden
wie
medizinische
Grundlagen. So wird beispielsweise Roland Laszig, ärztlicher
Direktor der HNO-Klinik und
Leiter des CI-Centrums Freiburg,
sprechen: „Er ist die medizinische Kapazität nicht nur in Frei-
burg, sondern überregional. Die
Cochlear-Implantate (CI – die
Red.) sind einoperierte Hörsysteme, das ist sicherlich etwas Besonderes“, sagt Seemann. Auch
seitens der Hersteller kommen
die Innovativsten zu Wort. So
spricht Jessica Woltervon der Firma GN Resound über eine Hörgerätegeneration, die per Funk
mit diversen Zusatzgeräten verknüpfbar ist, beispielsweise mit
dem Smartphone. Dieses kann
dann als Fernbedienung für das
Hörgerät genutzt werden. „Und
nicht zuletzt – und das ist das absolute Alleinstellungsmerkmal
der Firma Iffland – wird die Anpassphilosophie Ihabs von Harald Probst am Nachmittag referiert“, kündigt Seemann an.
Weiterhin bietet die Messe einen Überblick darüber, was dank
der Entwicklungsgeschwindigkeit moderne Hörgeräte heutzutage alles leisten können. Als
wahre
High-Tech-Hilfsmittel
sind die meisten davon so winzig, dass sie fast unsichtbar im
Ohr oder dahinter verschwinden. So bieten automatische Verstärkerregelung, Störgeräuschausblendung, Spracherkennung
und Richtmikrofone eine individuelle Versorgungsqualität. Dabei verbinden sich die Hörsysteme von heute über BluetoothAnbindung automatisch mit
dem Fernseher, Telefon, Handy
oder MP3-Player. Wer sich gern
ein genaueres Bild über Leistungsfähigkeit und Design moderner Hörsysteme machen
möchte, kann dies an den Informationsständen von Siemens,
Widex, Phonak, Oticon, Bernafon, GN Resound, Cochlear, Med
El, Egger und Humantechik tun.
Doch jedes Hörgerät ist nur so
gut, wie es vom Fachmann an
den individuellen Hörverlust angepasst wurde. Daher stellt das
35-köpfige vor Ort vertretene Iffland-Team aus der Region das im
eigenen Haus entwickelte Anpassungs- und Beratungssystems Ihabs vor.
„Dabei zeigen wir auch, dass
wir mit dieser Struktur, dieser
genauen und an allen Standorten gleichen Vorgehensweise
wirklich den maximalen Hörerfolg aus dem jeweiligen Ohr
herausholen“, so Seemann.
Insbesondere das Thema Hörgeräteauswahl und der Weg zum
besseren Hören wird auf der
Messe ein Schwerpunktthema
sein: Was für ein Ergebnis bringt
der Hörtest? Wie hören sich die
verschiedenen Hörsysteme im
Vergleich an?
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AUS DER REGION · EXTRA 7
Der Sonntag · 3. April 2016
Kripomann mit unsauberer Weste
ANGEKLAGTER POLIZIST
Vor dem Freiburger Landgericht
ist am Dienstag der Prozess gegen einen 55 Jahre alten Polizeibeamten wegen des Verdachts
der Bestechlichkeit, der Strafvereitelung im Amt und zahlreicher
weiterer Vergehen geplatzt: Zum
Start des Verfahrens erschien
der Angeklagte nicht. Polizeibeamte, die ihn zu Hause abholen
und ins Gericht bringen sollten,
trafen den Mann nicht an. Die ermittelnde Staatsanwältin Julia
Bosch hat nun einen Haftbefehl
gegen ihn beantragt. Insgesamt
umfasst die Anklage gegen den
Kripobeamten, der seit Bekanntwerden der Vorwürfe vor mehreren Jahren bei reduziertem Gehalt vom Dienst suspendiert ist,
rund 80 Unterpunkte.
Dass der Beschuldigte nicht
zur Verhandlung erschien, kam
für das Gericht und die Staatsanwaltschaft nicht völlig überraschend: Bereits in der vergangenen Woche habe man Hinweise
gehabt, dass der Mann seine
Wohnung in einer Kaiserstuhlgemeinde womöglich auflösen
könnte, hieß es. Für einen Haftbefehl sei das aber nicht konkret
genug gewesen, so Staatsanwältin Bosch auf Nachfrage. Nun ist
der
Kriminaloberkommissar
mit reichlich Dreck am Stecken
offenbar abgetaucht. Die ganze
Sache sei durchaus peinlich, sagt
Julia Bosch, niemand könne sagen, wo der Mann steckt. Auch
mit seinem Anwalt hat er keinen
Kontakt mehr.
in Freiburg taucht im Vorfeld seiner Verhandlung unter
Das Sündenregister, das dem
55-Jährigen vorgeworfen wird, ist
umfassend, die Ermittlungsakten umfassen stolze 58 Ordner.
Wäre die Staatsanwältin zum
Verlesen der Anklage gekommen, so hätte dies mehr als eine
Stunde in Anspruch genommen.
Die nach ersten Hinweisen aus
dem kriminellen Milieu teilweise verdeckt geführten Ermittlungen seien umfangreich, kompliziert und langwierig gewesen, so
Bosch. Die zahlreichen Taten, die
dem Mann vorgeworfen werden,
sollen sich zwischen 2008 und
2012 ereignet haben: Unter anderem soll der Kriminaloberkommissar zwischen 2011 und
2012 in zahlreichen Fällen einem
marokkanischen Firmeninha-
ber, der sich auf die Rückführung gestohlener Autos und Maschinen aus Marokko spezialisiert hatte, gegen Provisionszahlungen persönliche Daten von
Diebstahlopfern überlassen haben. Der Marokkaner sei dadurch leichter an Aufträge gekommen. Er wurde wegen Beamtenbestechung verurteilt.
Eine besonders schwere Verfehlung soll der Polizist, über
den Freiburger Polizeibeamte
hinter vorgehaltener Hand heute sagen, dass er „kein Kollege,
sondern ein Ar...“ sei, im Sommer
2011 begangen haben: Damals
soll er einem Vergewaltiger angeboten haben, gegen Zahlung
einesvierstelligen Betrags die Ermittlungen so zu manipulieren,
dass der Mann ungestraft davonkommen könne. Der Verdächtige zahlte, konnte später
aber trotzdem noch verurteilt
werden.
Außerdem soll der Kripobeamte seine Position als Kontaktmann
(„VertrauenspersonenFührer“) in die kriminelle Szene
ausgenutzt haben, um von einem größeren Kokaingeschäft
zu profitieren, bei dem er sich
das Drogengeld mit einem Dealer teilte und dann dem geprellten Drogenkäufer gegenüber
vortäuschte, Geld und Kokain
seien beschlagnahmt worden.
Weder gegen den Dealer noch
gegen den Kaufinteressenten
leitete der Angeklagte danach Ermittlungen ein. Mindestens
sechs Mal soll er zudem Vertrauenspersonen der Polizei und des
Landeskriminalamts aus dem
kriminellen Milieu verpfiffen
haben, unter anderem an die
Mitglieder eines Motorradclubs.
Zusammen mit seinem Sohn,
der für seine Tatbeteiligung
mittlerweile zu einer Jugendstrafe verurteilt worden ist, soll
sich der Polizist ab 2012 auch als
Hehler von Diebesgut betätigt
haben.
Für den Prozess, der nun beginnen sollte, waren bis Mitte
Mai zehn Verhandlungstage angesetzt. Nun wurden alle Termine gestrichen, die Anklage wird
aber aufrechterhalten, die Fahndung läuft.
BERND PETERS
EXTRA: IFFLAND HÖREN, FREIBURG
HORMESSE
Konzerthaus Freiburg
Mittwoch, 6. April 2016
10 –20 Uhr
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Vortrags-Programm (separater Vortragsraum)
Moderation:
Matthias Welte, Hörakustik-Meister und Audiotherapeut, iffland.hören.
10:00 Uhr
Messeeröffnung
10:10 Uhr
Begrüßung durch Marc Osswald, Geschäftsführer iffland.hören.
10:20 – 10:50 Uhr Mehr Hörerfolg mit Ihrem Hörsystem durch Zubehör
Steffen Bauer, Audiologe, Widex Hörgeräte, Stuttgart
10:55 – 11:25 Uhr Wann ist der richtige Zeitpunkt, mit einer Hörgeräteversorgung zu beginnen?
Was leisten moderne Hörsysteme wirklich?
Georg Seemann, Hörakustik-Meister, iffland.hören., Karlsruhe
11:30 – 12:00 Uhr Der aktuelle technische Stand: Vorteile moderner Siemens-Hörsysteme
Sascha Haag, Audiologe, Sivantos – Siemens Hörgeräte, Erlangen
12:05 – 12:35 Uhr Die optimale Hörgeräteanpassung unter Okklusion des äußeren Gehörgangs
Florian Lehmann, Hörakustik-Meister, iffland.hören., Kirchzarten
12:40 – 13:10 Uhr Was macht ReSound Hörsysteme so smart? – Technik die sich Ihrem Leben anpasst!
Jessica Wolter, Audiologin, GN ReSound, Berlin
13:10 – 14:00 Uhr Vortragspause – Die Messeausstellung ist durchgängig geöffnet
14:00 – 14:30 Uhr Tinnitus
Dr. med. Michael E. Deeg, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Freiburg
14:35 – 15:10 Uhr Auditive Verarbeitung / Wahrnehmung – die Hörentwicklung vom ersten Lebensjahr bis zum Schulalter
Dr. med. Ilse-Monica Kohlberger, Fachärztin für Phoniatrie und Pädaudiologie, Freiburg
15:15 – 15:45 Uhr Talis – das iffland.hören. Hörtraining
Matthias Welte, Hörakustik-Meister und Audiotherapeut, iffland.hören., Karlsruhe
15:50 – 16:20 Uhr Versorgung von kindlichen Hörstörungen
Dr. med. Ilse-Monica Kohlberger, Fachärztin für Phoniatrie und Pädaudiologie, Freiburg
16:25 – 17:05 Uhr iffland.hören. Anpass- und Beratungssystem ihabs
Harald Probst, Hörakustik-Meister, Regionalleiter iffland.hören., Freiburg
17:10 – 17:40 Uhr Operative Hörverbesserung mit Implantaten
Prof. Dr. Dr. h. c. Roland Laszig, Leitung CI-Centrum Freiburg
20:00 Uhr
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Am Mittwoch,
06.04.2016
8 AUS DER REGION
Der Sonntag · 3. April 2016
Heilende Knospen
FEHLALARM
Wer haftet für
die Einsätze?
Heilpflanzenexpertin Cornelia Stern setzt auf GEMMOTHERAPIE
Erle, Schwarze Johannisbeere, Linde: In den Knospen
von Bäumen und Sträuchern schlummern sanfte
Heilkräfte. Sie helfen bei
Heuschnupfen, Kopfschmerzen, Husten, Stress
und anderen Beschwerden,
wie Cornelia Stern von der
Freiburger Heilpflanzenschule erklärt.
CHRISTINE SPECKNER
„Kein anderer Teil der Pflanze
hat eine ähnlich große Energie,
wie sie die winzigen Knospen haben“, sagt Cornelia Stern. Seit
2013 leitet die gebürtige Schweizerin mit ihrem Mann die Heilpflanzenschule Freiburg. Seit 15
Jahren sammelt die Pharmazeutin Erfahrungen in der Knospentherapie. Bei der sogenannten
Gemmotherapie – abgeleitet
vom lateinischen „gemma“, was
Knospe bedeutet – werden
hauptsächlich frische Knospen,
selten auch junge Triebe und
Wurzelspitzen verwendet. „Die
Knospen werden im frühen
Frühling geerntet, zur Zeit der
höchsten Wachstumskraft“, erklärt Stern. Zu diesem Zeitpunkt
sind das gesamte Potenzial und
alle lebenswichtigen Informationen der Pflanze enthalten.
Die wertvollen Inhaltsstoffe
einer Knospe, wie Wachstumshormone und Proteine, gehen
Stern zufolge verloren, sobald
sich das Blatt bildet. Manche
Knospen enthalten Bitterstoffe,
die den Stoffwechsel anregen
und die Verdauung fördern. Die
in der Knospe enthaltenen Farbstoffe schützen die Pflanzenzellen. Davon profitiert auch der
Mensch. Denn die aus Knospen
gewonnenen Gemmomittel wirken reinigend, regenerierend
und entgiftend auf den Körper.
Knospenmittel können viele
Beschwerden lindern, egal ob sie
akut auftreten oder chronisch
sind, weiß die Heilpflanzenexpertin aus Erfahrung. Erle
an, dass es hier erst seit 2011 gesetzlich erlaubt ist, aus Knospen
Arzneimittel herzustellen, während die Herstellung in Frankreich, Belgien und der Schweiz
1956 anerkannt war. Schon seit
Anfang der 1950er Jahre forschte
der belgische Arzt Pol Henry systematisch an pflanzlichem Embryonalgewebe. Er fand heraus,
dass es eine Verbindung zwischen dessen „Lebensinformation“ und der therapeutischen
Wirkung gibt. „Seitdem in
Deutschland der Eintrag ins europäische Arzneibuch erfolgte,
dürfen Arzneimittelfirmen auch
hier Knospenmittel herstellen
und über Apotheken vertreiben“,
erklärt Cornelia Stern, die einige
Jahre als Geschäftsführerin eines Gemmomittel-Herstellers
arbeitete und Mitherausgeberin
der Deutschen Heilpraktiker Zeitschrift ist.
In Deutschland gi bt es derzeit
laut Stern 23 Knospenmittel.
Doch es könnten bald mehr werden, denn das Potenzial der
Knospen sei noch lange nicht
ausgeschöpft. Zumal Knospenzellen wesentlich mehr genetisches Material enthielten als andere pflanzliche Zellen. „In den
Knospenzellen sind alle Gene
noch so aktiv, dass aus ihnen im
„Kurz vor dem Aufgehen haben Knospen die größte Heilkraft“, sagt Cornelia Stern, die die Freiburger HeilPrinzip jeder Pflanzenteil entsteFOTO: SPE hen könnte“, erklärt Cornelia
pflanzenschule leitet.
Stern. Später würden die meiszum Beispiel hilft bei Erkältung und testete die Wirkungen an fläschchen mit einem Gemisch ten dieser Gene inaktiv. „Deshalb
und Fieber, Linde bei Schlafstö- sich selbst. Mittlerweile zeigt sie aus Glycerin und Alkohol ver- haben Knospen kurz vor dem
rungen, Schwarze Johannisbeere als Dozentin der Heilpflanzen- mengt. So werden drei Wochen Aufgehen die größte Heilkraft.“
bei Heuschnupfen, Rheuma und schule in Seminaren, wie man lang die Inhaltsstoffe gelöst. DaErkältung. Wie vielfältig gerade Knospenmittel herstellt und nach wird der Knospen-KaltausFAKTEN
die Schwarze Johannisbeere ist, einsetzt.
zug filtriert und mit einem Glyhat Cornelia Stern vor vielen JahAls Grundregel gilt: Die ge- zerin-Alkohol-Gemisch
verCORNELIA STERN: Die Heilren selbst erfahren. „Eine Freun- wünschten Knospen mit zwei dünnt. Das fertige Gemmomitkraft der Pflanzenknospen.
din überraschte mich mit einem Fingern vorsichtig abknipsen. tel wird aus einem Fläschchen
Gemmotherapie entdecken
Fläschchen.“ Zunächst stand das „Von drei Knospen immer eine direkt auf die Mundschleimhaut
und anwenden, Trias-Verlag,
Knospenmittel unbeachtet in ih- stehen lassen, damit der Baum gesprüht und gelangt innerhalb
14,99 Euro. Darin unter anrem Arzneischrank, bis sich ein oder Strauch sich weiter entwi- von Sekunden ins Blut.
derem: Die 23 wichtigsten
grippaler Infekt ankündigte. So ckeln kann“, erklärt Stern. Für
Obwohl Stern viele positive
Knospen, was sie auszeichsprühte sie den Extrakt in den den Eigenbedarf genüge ein Rückmeldungen ihrer Kursteilnet, wie sie helfen; das pasMund. Innerhalb weniger Stun- Gramm derselben Knospenart. nehmer über die Wirkung erhält,
sende Mittel bei über 100
den waren die Halsschmerzen Bei kleinen Birkenknospen sind ist die Knospentherapie in
Indikationen; Knospenpräweg. „Das überzeugte mich.“
das etwa 40 Knospen, bei Ross- Deutschland erst seit ein, zwei
parate selbst Schritt für
So begann sie, Literatur über kastanie dagegen reicht eine ein- Jahren im Kommen, wie die
Schritt selbst herstellen. SPE
diese Therapieform zu lesen, zige Knospe. Die zerkleinerten Frühjahrsprogramme vieler Verselbst Knospen zu sammeln, Knospen werden in einem Tropf- lage zeigen. Das liegt sicher dar-
Gleich zwei Mal gab es in dieser
Woche Alarm, beide Male erwies
er sich als falsch: In Lörrach waren es Blumentöpfe, in Weil am
Rhein eine Haarschneidemaschine jeweils in herrenlosen Taschen, die die Sicherheitskräfte
in Atem hielten. Wer haftet für
diese Großeinsätze?
Wird ein verdächtiger Gegenstand bei der Polizei gemeldet,
löst dies viel aus: Die Umgebung
wird evakuiert, Polizisten sind
im Einsatz, und Spezialisten wie
Delaborierer-Fachkräfte werden
angefordert, Sprengstoffhunde
eingesetzt, der Verkehr lahmgelegt. „In der momentanen hochsensiblen Sicherheitslage achten
die Menschen sehr aufmerksam
auf ihre Umgebung“, sagt der
Lörracher Polizeisprecher Dietmar Ernst. „Die Kosten für den
Einsatz werden in der Regel vom
Land bezahlt, außer es liegt ein
Fall von falscher Verdächtigung
oder Vorsatz, wie zum Beispiel
beim Notrufmissbrauch, vor. Taschen und Koffer werden irgendwo vergessen, das kann jedem
einmal passieren.“
In der Filiale der Deutschen
Bank in Lörrach wurde am
Dienstag ein verdächtiger Gegenstand gemeldet: ein herrenloses Paket. Der anliegende Senser Platz musste gesperrt werden
und die Bank sowie die Geschäfte im Gefahrenbereich geräumt.
Delaborierer des Landeskriminalamtes stellten fest: darin befinden sich zwei Keramik-Blumentöpfe. „Bei diesem Einsatz
bestünde allerdings die Möglichkeit, dass Geschädigte wie die
Geschäfte oder die Bank Schadenersatz fordern“, so Ernst.MHA
Den Fährimaa gibt es nicht nur in Basel
Weit weg vom Großstadtlärm verkehrt die FÄHRE KAISERAUGST–HERTEN : Auf ihr kann man auch leckere Schweizer Fondue-Variationen degustieren
Neben den bekannten Basler
Fähren gibt es nur ein paar Kilometer rheinaufwärts eine weitere liebevoll gepflegte Möglichkeit, nicht nur den Rhein in einem Boot zu überqueren, sondern ihn zwischen Rheinfelden
und dem Kraftwerk Augst-Wyhlen gemütlich entlang zu schippern. Auf Wunsch mit Schweizer
Fondue-Varianten.
Bereits am 19. März ist die Fähre Kaiseraugst–Herten aus ihrem fünfmonatigem Winterschlaf erwacht und hat über die
Festtage bereits die ersten hundert Fahrgäste befördert, wie
Max Heller, Präsident der Kaiseraugster Fährkommission diese
Woche berichtete: 23 Saisonkarten habe er außerdem bereits
verkauft. Normalerweise ist der
Saisonstart der 1. April, spätestens aber am Karfreitag, wenn er
wie dieses Jahr in den März fällt.
Das Motorboot, das zwischen
den beiden Nachbarorten am
Rhein verkehrt, ist mittlerweile
seit 60 Jahren im Dienst. Es gehörte einst dem Kraftwerk
Augst-Wyhlen, das sich nur wenige hundert Meter unterhalb
der beiden Schiffländen befindet, die sich auf Höhe des Recyclinghofes Herten an der B34 und
dem Kaiseraugster Ortskern ge-
genüberliegen. Das Kraftwerk
musste die Fähre früher betreiben, um den Übergang über den
Rhein zu gewährleisten.
In den 90er Jahren wurde der
Kraftwerkssteg aber rund um die
Uhr für Fußgänger und Radfahrer geöffnet; die Fähre war nicht
mehr nötig. Damals kaufte die
Kaiseraugster Bürgergemeinde
das Boot und übernahm den Betrieb. Der Rheinfelder Ortsteil
Herten hat nichts direkt mit
dem Betrieb der Fähre zu tun;
die Stadt spendet aber jährlich
etwa 6 000 Euro an die Fährmänner.
Die hatten dieses Jahr mehr zu
schrubben als sonst, als sie die
Fähre vor zwei Wochen in ihrem
Bootshaus in der Ergolzmündung wieder fahrtüchtig für die
Saison 2016 machten, wie Heller
berichtet. Das Boot musste diesen Winter wie alle fünf Jahre vor
der Schweizerischen Schifffahrtsuntersuchungskommission bestehen, um ihre Konzession verlängert zu bekommen. Vor
dieser Hauptuntersuchung war
sie deshalb auf der anderen
Rheinseite in Herten, wo sie der
Bootsspezialist Roland Steiner
auf Herz und Nieren überprüfte.
Er untersuchte vor allem das Bodenblech auf Rostschäden,
Die Fähre verkehrt regelmäßig zwischen Kaiseraugst und Herten, zusätzlich gibt es Sonderfahrten zwischen
FOTO: BORIS BURKHARDT
Rheinfelden und dem Kraftwerk Augst-Wyhlen.
konnte zur Erleichterung der
Fährmänner jedoch keine Mängel feststellen.
Von April bis Oktober 2015 beförderte die Fähre Kaiseraugst–Herten 6 300 Passagiere
im Regelbetrieb. 81 Gäste wurden auf Sonderfahrten wie den
Fonduefahrten zwischen Rheinfelden und dem Kraftwerk
Augst-Wyhlen den Rhein hinauf
und hinuntergefahren. Ohne
Hochwasser im Frühling und
Hitzewelle im Sommer hätten es
weit mehr sein können, schätzt
Heller; so sei es ein durchschnittliches Jahr gewesen.
Zu den Wetterextremen kam
im Sommer außerdem ein unplanmäßiger Haufen: Vor dem
Bootshaus in der Ergolzmündung hatte sich so viel Sand abgelagert, dass das Boot beim Auslaufen auf eine Sandbank geriet
und der Ansaugstutzen für das
Kühlsystem am Kiel Sand statt
Wasser ansog. „Das ist nur recht
aufwendig wieder sauberzukriegen“, erklärt Heller, „das muss
ein Profi machen.“
Doch auch von den insgesamt
16 ehrenamtlichen Fährmännern sind einige Profis als Rheinschiffkapitäne a.D. Den Pendelbetrieb zwischen Kaiseraugst
und Herten dürfen alle Fährmänner mit dem kleinen Bootsausweis wahrnehmen, für die
Sonderfahrten brauchen sie je-
doch das große Rheinschifffahrtspatent. „Das ist ein Verhältnis wie zwischen Matrose und
Kapitän“, erklärt Heller schmunzelnd.
Bei rund 24 000 Franken
Passagiereinnahmen übernahm
die Bürgergemeinde im vergangenen Jahr ein Defizit von
30 000 Franken. Als die Kaiseraugster vor 20 Jahren vor der
Wahl standen, ob sie sich der außer Dienst gestellten Fähre annehmen sollen, griff Max Heller,
damals Gemeindepräsident, zu.
„Wir mussten entscheiden, ob
wir dieses Kaiseraugster Kulturgut erhalten wollen.“ Mit der
Bürgergemeinde als Trägerin
wollte Heller auch sicherstellen,
dass der Steuerzahler nicht mit
dem Erhalt des Bootes belastet
wird. Die Bürgergemeinde existiert in der Schweiz neben der
politischen Gemeinde: Sie ist ein
Relikt aus dem Mittelalter und
verwaltet die Allmend, heute in
erster Linie die Waldgrundstücke. Außerdem fördert sie die lokale Kultur. BORIS BURKHARDT
> ALLE
FAHRPLÄNE (inklusive
Fonduefahrten) und Preise finden
sich
unter
www.kaiseraugst.ch/verwaltung/dienstleistungen, Stichwort „Fähre“.
MENSCHEN UND MÄRKTE 9
Der Sonntag · 3. April 2016
BÖRSE REGIONAL
Energiedienst 1
Kurs heute
(EUR)
Vorwoche
(EUR)
Änderung
(in Prozent)
52-Wochen
Hoch
52-Wochen
Tief
20,53
20,90
-1,77%
28,11
20,13
Laufenburg
Micronas
6,68
6,83
-2,20%
6,98
3,50
111,10
114,25
-2,76%
162,95
91,50
68,50
71,45
-4,13%
103,20
69,05
Freiburg
Sto
Stühlingen
Novartis 2
Basel
Peugeot S. A.
14,60
15,38
-5,07%
19,71
11,60
233,20
235,20
-0,85%
283,90
229,90
399,60
397,30
0,58%
435,20
288,50
Mulhouse
Roche GS 2
Basel
Syngenta 2
Basel
Bedrohung wird zur Chance
Der EINZELHANDEL wächst kräftig – Freiburg aber partizipiert kaum
Der Einzelhandel in
Deutschland ist mit einem
Plus von 2,8 Prozent im vergangenen Jahr so stark gewachsen wie seit 20 Jahren
nicht mehr. Baden-Württemberg liegt leicht über
dem Durchschnitt, Südbaden leicht darunter. Ungebrochen ist aber der Zuwachs im Onlinegeschäft.
Alle Werte Xetra. Ausnahmen: 1Berlin, 2Zürich (in CHF) − Stand KW 13
KLAUS RIEXINGER
NOVARTIS
Offenbar imVisier der Staatsanwaltschaft
Der Basler Pharmakonzern Novartis ist wegen einer angeblichen
Korruptionsaffäre offenbar ins Visier des türkischen Staatsanwalts gerückt. Die Behörde prüfe Anschuldigungen, wonach
sich ein Pharmaunternehmen Vorteile in Höhe von geschätzten
85 Millionen US-Dollar verschafft haben soll. Novartis demenAFP/DS
tierte die Vorwürfe.
ARBEITSMARKT IM MÄRZ
Arbeitslosenquoten
Frühling belebt den
Arbeitsmarkt
Kreis
Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Lörrach
Lörrach ist in allen Bevölkerungsgruppen gesunken.
3,3%
Ausnahme sind ausländische
- 0,1
Arbeitslose mit einem Anstieg von
8,3 Prozent.
Kreis
Waldshut
3,1%
- 0,1
Veränderungen
gegenüber
dem Vormonat
4262
- 155
2883
- 99
1675
+ 39
Kreis
Lörrach
Arbeitslose
1436
+ 40
Kreis
Waldshut
offene
Stellen
Arbeitslose
Quelle: Agentur für Arbeit, Lörrach
offene
Stellen
BZ-Grafik
Der Frühling macht sich am Arbeitsmarkt bemerkbar: Im Monat
März ist die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Lörrach, zu dem die
Landkreise Lörrach und Waldshut zählen, weiter gesunken. Die Zahl
der Arbeitslosen ging um 254 zurück, mit einer Quote von 3,2 Prozent
hat Lörrach weiterhin die niedrigste Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg – neben Ulm. Besonders deutlich seien die Rückgänge bei
Arbeitssuchenden über 55 Jahren, so die Arbeitsagentur. Von den 4262
Arbeitslosen im Landkreis Lörrach sind rund 2151 Personen Hartz-IVDS
Empfänger.
Der Online-Handel hat lange
Zeit als Bedrohung für den stationären Einzelhandel gegolten.
Jedes Jahr knabberte das Geschäft im Internet einen größeren Anteil am Umsatzkuchen ab.
Zwischen 1999 und 2015 stieg
der Online-Umsatz deutschlandweit von jährlich 1,1 Milliarden Euro auf 41,7 Milliarden Euro. Dieses Jahr prognostiziert der
Handelsverband 46,3 Milliarden
Euro Umsatz – der Trend hält ungebrochen an. Stehen am Ende
dieser Entwicklung die Geschäfte in den Innenstädten leer?
Das werden sie aller Voraussicht nach nicht. Denn seit zwei
Jahren beobachtet man im Einzelhandel einen anderen Trend:
Der größte Teil der Online-Wertschöpfung entfällt inzwischen
auf Multichannel-Händler – also
auf Geschäfte, die beide Welten
verbinden. Während der reine
Internethandel 2015 um zehn
Prozent zulegte, wuchs der Multichannel-Handel um 18 Prozent.
Für Olaf Kather, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Südbaden, ist es daher
auch konsequent, dass InternetVersandhändler „den Weg ins
Stationäre“ suchen. Als Beispiel
nennt er Manufactum, das
hauptsächlich Haushaltswaren
verkauft, sowie den OnlineBuchhändler Amazon. „Es wird
immer wichtiger, alle Verkaufskanäle zu belegen“, sagt Kather.
Durch die Smartphone-Nutzung
Online-Handel und stationäre Geschäfte verschmelzen immer mehr zum Multichannel-Handel.
verschmelzen Netz und Store, ist
er überzeugt.
Für eine Zukunft der Einkaufsmeilen in den Innenstädten
spricht auch die vom Handelsverband in Auftrag gegebene Befragung „Vitale Innenstädte“. Die
Studie ergab, dass Menschen
nach wie vor gerne Innenstädte
aufsuchen – vorausgesetzt sie
bieten Ambiente, Atmosphäre
und Flair. Dasselbe lässt sich laut
Studie von den Geschäften
selbst sagen. Darauf reagiert der
Einzelhandel in Südbaden. 86,3
Prozent der Geschäfte halten ihr
Investitionsvolumen oder steigern es. An erster Stelle (64,5 Prozent) stehen Investitionen in
Marketing und Kundenbindung,
gefolgt von Geschäftsausstattung (46,7 Prozent), Qualifizierung und Schulung des Personals (45,8 Prozent).
Obwohl 2015 ein mehr als zufriedenstellendes Jahr für den
Einzelhandel war, gab es dennoch Verlierer. An erster Stelle
ist der stationäre Textilhandel
zu nennen. In Südbaden ging das
Geschäft im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent zurück. Am
milden Winter alleine kann es
nicht gelegen haben. Denn der
Online-Textilhandel wuchs um
satte 16 Prozent, und während einige Filialisten und mittelständische Modehändler passabel
durchs Jahr kamen, fanden sich
andere auf der Verliererseite.
„Das Bild ist hier völlig heterogen“, sagt Verbandspräsident
Philipp Frese. In der Tendenz haben aber die eher kleinen Geschäfte verloren. Am stärksten
zugelegt haben der Elektrokleinund -großgerätehandel, Möbel –
insbesondere Küchenmöbel waren gefragt –, Haushaltswaren,
Sportartikel und Lebensmittel.
–
Freiburg hinkt hinterher
–
Regional betrachtet blieb der
Handel in Freiburg mit einem
Plus von 0,4 Prozent erneut unter dem südbadischen Durchschnitt (2,7 Prozent) und auch
deutlich hinter dem Umland. „Es
knarzt im Getriebe“, sagt Frese
und mahnt zu Gegenmaßnahmen, bevor es zu größerem Schaden kommt. Hauptproblem aus
Sicht des Handels: die (schlechte) Erreichbarkeit der Innenstadt. Der Handelsverband
FOTO: DPA
drängt auf einen Ausbau des öffentlichen
Personennahverkehrs, aber ebenso auf Park-andride-Plätze und ein weiteres, innenstadtnahes Parkhaus. Das
aber lehnt die Stadt ab.
Die andere große Sorge sind
die vielen Baustellen in der Innenstadt. Doch die werden erstmal in den kommenden zweieinhalb Jahren „exorbitant steigen“ (Frese). Kather prophezeit,
dass sich unter diesen Umständen Kunden vom Oberzentrum
Freiburg verabschieden und sich
Basel oder Lörrach zuwenden
könnten. Positive Ansätze sieht
Kather in dem engeren Austausch mit der Stadt Freiburg
wie etwa dem Dialogforum des
Oberbürgermeisters oder dem
von der städtischen Tochtergesellschaft FWTM in Auftrag gegebenen Innenstadt-Gutachten.
Der
Einkaufsboom
der
Schweizer in Südbaden durch
den hohen Frankenkurs hat sich
derweil auf hohem Niveau eingependelt – Zuwächse gab es nur
Anfang 2015. Am Hochrhein
liegt das Umsatzplus mit 2,5 Prozent knapp unterm südbadischen Durchschnitt.
Badischer Gutedel in SchweizerVerpackung
Die Schweizer CHASSELAS-ERNTE fiel klein aus – jetzt helfen Südbadener Produzenten, die Lücke zu schließen
Beim Tafelwein „Les coursons“
von Coop Schweiz stammt der
Wein zum Teil aus der Romandie, zum Teil aus Südbaden. Um
die Herkunft zu ergründen,
muss man allerdings das Kleingedruckte lesen.
Im 18. Jahrhundert hat der
Markgraf Friedrich von Baden
Reben vom Genfersee ins südbadische Markgräflerland gebracht. Aus dem Chasselas wurde so der Gutedel. Den umgekehrten
Weg
geht
Coop
(Schweiz): Der Basler Großverteiler verkauft einen Gutedel als
Chasselas, aus dem Landwein
wird ein „Vin de Pays“ mit dem
Zusatz „Les Coursons“. Mit dem
fast gleichen Etikett gibt es den
Wein auch aus der Romandie,
und oft stehen die Flaschen
gleich nebeneinander. Um die
Herkunft zu entdecken, muss
man aber ganz genau hinschauen. Die Schilder im Regal sind
häufig irreführend.
Doch warum verkauft Coop
Weine unterschiedlicher Herkunft mit dem fast gleichen Etikett? Coop-Pressesprecher Roman Gander argumentiert mit
der gering ausgefallenen Produktion von Schweizer Chasselas. Doch auf ein Etikett mehr
oder weniger sollte es für den
mit 1 200 Weinen größten
Schweizer Weinverkäufer ei-
Wer erkennen will, wo der Chasselas herkommt, der muss genau hinsehen. Im Bild: ein „Schweizer“ zwischen zwei „Südbadenern“.
gentlich nicht ankommen, und
wenn ein Wein ausgeht, könnte
man ihn einfach vorübergehend
aus dem Sortiment nehmen. Immerhin bestehen zwischen den
beiden Weinen – trotz gleicher
Rebsorte – beträchtliche Unterschiede. Laut Coop-Wein-Experten sei beim Wein aus der französischen Schweiz der Säureabbau
komplett abgeschlossen, und er
sei dadurch sehr weich im Gaumen. Der Wein aus Baden habe
dagegen einen leicht höheren
Säuregehalt.
Ob aus der Romandie oder
Südbaden, der Wein kommt mit
Tanklastwagen ins Basler Industriequartier St. Johann und wird
dort von Coop nicht einfach in
Viertel- und Halbliterflaschen
abgefüllt, sondern „mis en bouteille“, wie es auf dem Etikett
heißt. Zusätzliche Informationen liefert die Coop-Internetseite Mondovino, bei der badischen
Variante steht Chasselas und
nicht Gutedel als Weinsorte.
„Blasses Hellgelb, feinfruchtiges
Bukett mit Blumen- und Zitro-
nennoten, spritziger Auftakt mit
schöner Aromatik, gut stützende Säure, leichte Hefearomen im
langanhaltenden Abgang“, heißt
es dort. Nicht schlecht für einen
Wein, der in der Literflasche 4,95
Franken kostet. In der 1-Liter-Flasche sind die Preise für den
Schweizer und deutschen Wein
derzeit identisch, in den kleineren Gebinden ist die badische Variante geringfügig günstiger.
Demnächst soll der Schweizer
Chasselas der kleinen Ernte wegen etwas teurer werden und
FOTO: DIETRICH
5,30 Franken in der Literflasche
kosten.
Coop Mondovino empfiehlt
den deutschen Chasselas als
Aperitif, zu Vorspeisen und
Fischgerichten. Spargelgerichte
gehören nicht zu den CoopWeinempfehlungen, dabei sei er
dazu ein absolutes Muss, das wenigstens behaupten die badischen Winzer.
„Selectionné à la production“
steht weiter auf dem Etikett. Wer
die Gutedel-Winzer sind, die den
Basler Großverteiler beliefern,
will Coop nicht verraten. Unter
den badischen Weinproduzenten scheint es ein Gesetz der Verschwiegenheit zu geben, jedenfalls konnte der Sonntag den Lieferanten nicht eruieren – dafür
viel Unmut feststellen. „Wir sind
stolz auf die Qualität unserer
Weine und haben es nicht nötig,
sie unter französischem Namen
zu ,veredeln’“, meint ein leicht
angesäuerter Winzer. Seinen Namen möchte der stolze Weinproduzent allerdings nicht in der
Zeitung lesen, denn sonst – so
seine Befürchtung – könnte er
als zukünftiger Coop-Lieferant
nicht mehr in Frage kommen.
Französisch könne er „e weng“,
meint er . Was „coursons“ bedeutet, wusste er nicht, doch dieser
Begriff ist auch vielen Franzosen
nicht geläufig. Es handelt sich
um einen botanischen Fachausdruck, der die ungeöffnete Knospe oder einen kleinen Nebentrieb bezeichnet. Wer genau hinsieht, kann solche auf dem Etikett erkennen. Das Etikett will
Coop behalten, aber das Durcheinander in den Regalen und in
den Köpfen soll fortan verschwinden: In Zukunft verkauft
der Basler Großverteiler den
Gutedel nur noch in der deutschen, den Chasselas in der französischen Schweiz.
STEPHAN DIETRICH
10 NACHRICHTEN
Der Sonntag · 3. April 2016
Der Widerstand wächst
Samstag, 9. 4. 2016
Modenschau
in der Stadthalle Wehr
MIT GROSSER
STARBESETZUNG
Jürgen Drews
Anna Maria
Der kleine Tarzan
Zimmermann
Simon Vollmer
Einlaß 19 Uhr
Beginn 20 Uhr
Vorverkauf hat bei uns begonnen.
Eintritt 25 0
Karten auch über das Internet
erhältlich.
Ermäßigung BZ Card 2,- 0
-
Elsbeth Lauber
Hauptstraße 59 | D-79664 Wehr
Telefon 0 77 62 / 83 79 | Telefax 0 77 62 / 83 12
www.lauber-moden.de | [email protected]
präsentiert von
Gespannte Lage in Griechenland vor Rückführung von FLÜCHTLINGEN
Athen/Istanbul (dpa). Die
geplante Rückführung von
Flüchtlingen aus Griechenland in die Türkei stößt in
beiden Ländern auf wachsende Widerstände. Migranten auf den Ägäis-Inseln Lesbos und Chios protestierten am Samstag gegen die Pläne und sprachen
von „Deportationen“.
Der Plan der griechischen Küstenwache und der EU-Grenzschutzagentur Frontex sieht vor,
dass von Montag bis Mittwoch
zunächst rund 750 Asylsuchende, die illegal auf die Ägäis-Inseln
gekommen sind, in die Türkei
zurückgebracht werden. Im Gegenzug werden in Deutschland
und anderen EU-Ländern die ersten Syrer erwartet, die auf
Grundlage des Flüchtlingspakts
legal in der Europäischen Union
aufgenommen werden sollen.
In Hannover sollen am Montag bis zu 40 Syrer mit zwei Linienmaschinen eintreffen, vor
allem Familien mit Kindern. Sie
werden zunächst in das niedersächsische Erstaufnahmelager
Friedland gebracht, bevor sie
später auf die Bundesländer verteilt werden. Neben Deutschland
wollen nach Angaben aus Regierungskreisen Anfang der Woche
auch die Niederlande, Frankreich, Finnland und voraussichtlich Portugal syrische Flüchtlinge aus der Türkei aufnehmen.
Insgesamt ist die Aufnahme von
bis zu 72 000 Syrern auf diesem
Wege in der EU geplant.
Flüchtlingslager Idomeni: Morgen sollen die Rückführungen in die Türkei beginnen.
Die Behörden in Griechenland
stellen sich auf erhebliche Widerstände unter den Flüchtlingen ein, die zwangsweise zurückgebracht werden sollen. „Für jeden Migranten, der ausgewiesen
wird, werden wir einen Polizisten als Aufpasser einsetzen“, sagte ein Offizier der Küstenwache.
„Unsere Angst ist, wie man diese
Menschen aus den Lagern rausholt.“ Laut Bundesinnenministerium werden bis Montag 30
Bundespolizisten und acht Mitarbeiter des Bundesamtes für
Migration und Flüchtlinge in
Griechenland erwartet.
Hunderte Flüchtlinge, die am
Freitag aus dem „Hotspot“ von
Chios ausgebrochen waren, harrten am Samstag im Hafen der Inselhauptstadt
aus.
„Athen,
Athen“ und „Freiheit, Freiheit“
skandierten sie. Die Menschen
fordern, dass Fähren sie zum
griechischen Festland und nicht
in die Türkei bringen. Zwei Fähren wurden deshalb umgeleitet,
sie legten außerplanmäßig im
Hafen von Mestá im Westen der
Insel an, wie der griechische
Rundfunk berichtete.
In den „Hotspots“ werden
Flüchtlinge seit Inkrafttreten
des Flüchtlingspakts mit der
Türkei festgehalten, um in die
Türkei abgeschoben werden zu
können. Das griechische Parlament machte am Freitagabend
im Eilverfahren den Weg für die
Rückführungen frei. Menschenrechtsorganisationen sehen die
Vereinbarung der EU mit Ankara
äußerst kritisch. Laut Amnesty
International soll die Türkei in
den vergangenen Wochen mas-
FOTO: DPA
senhaft Flüchtlinge aus Syrien in
das Bürgerkriegsland abgeschoben haben.
In der westtürkischen Hafenstadt Dikili protestierten gestern
Hunderte Demonstranten gegen die Aufnahme von Migranten aus Griechenland. Wo die
Menschen dort unterkommen
sollen, scheint bislang noch ungeklärt. Ein Augenzeuge sagte,
der Standort für die geplante
Flüchtlingsunterkunft in Dikili
sei derzeit noch ein mit Gras bewachsenes Feld.
In Deutschland ist die Zahl der
Neuankömmlinge nach Abriegelung der Balkanroute massiv
zurückgegangen.
Bundesweit
wurden im März nur noch rund
20 000 neue Flüchtlinge registriert. Im Februar waren es noch
61 428 gewesen, im Januar 91 671.
shootdiem /iStock
Geiz ist
Shrimps
Die Nachfrage nach billigen Garnelen ist
groß. Auch bei uns. Andere bezahlen dafür
einen hohen Preis: Zum Beispiel Tausende
Kinder in Thailand. Sechs Tage die Woche,
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Putin mahnt zur Zurückhaltung
Der BLUTIGE KONFLIKT zwischen Armenien und Aserbaidschan flammt wieder auf
ERIWAN/BAKU (DPA). Die Südkaukasusrepubliken
Aserbaidschan und Armenien haben
sich gegenseitig die Schuld an einer außergewöhnlich heftigen
Gewalteskalation im Unruhegebiet Berg-Karabach gegeben. Bei
schweren Gefechten in der
Nacht zum Samstag habe es
mehrere Tote gegeben, teilten
beide Seiten mit. Die genaue Opferzahl war zunächst nicht bekannt.
Das überwiegend von christlichen Armeniern bewohnte Gebiet Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zum muslimisch
geprägten Aserbaidschan, hat
sich aber Anfang der 1990er Jahre in einem Krieg mit fast
30 000 Toten von Baku losgesagt. Eine seit 1994 geltende Waffenruhe ist extrem brüchig. Die
Führung in Baku hat mehrfach
gedroht, das abtrünnige Gebiet
zurückzuerobern.
Aserbaidschanische Truppen
hätten eine Offensive mit Panzern und Artillerie gestartet, sagte ein Sprecher des armenischen
Verteidigungsministeriums in
der Hauptstadt Eriwan. Die armenischen Streitkräfte hätten
dabei einen aserbaidschanischen Kampfhubschrauber vom
Typ Mi-24 abgeschossen, hieß es.
Auch zwei Panzer und zwei
Drohnen seien zerstört worden.
Aserbaidschan wies die Vorwürfe zurück. Die Streitkräfte hätten
Ettenheim
Hilfe für Kinder in Not
20°
6°
21°
7°
Rhe
in
NOTDIENSTE
isam
Breisach a. Rh.
Elzach
Elz
Dre
Emmendingen
Frauenhaus:
0 77 51/35 53
Giftnotruf:
0761/19240
Notfallpraxis Bad Säckingen:
9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr
0 7761/9 33 72 22
Notfalldienst Wehr:
11 bis 12 und 18 bis 18.30 Uhr
Tel. 0 18 05/19 29 24 30
Telefonseelsorge:
08 00/1 11 01 11
war, hieß es aus der Gebietshauptstadt Stepanakert.
Der russische Präsident Wladimir Putin mahnte Armenien
und Aserbaidschan zur Zurückhaltung. Russland sieht sich als
Schutzmacht Armeniens und
hat Tausende Soldaten in dem
Land mit rund drei Millionen
Einwohnern stationiert. Der russische
Verteidigungsminister
Sergej Schoigu sowie Chefdiplomat Sergej Lawrow führten mit
ihren Amtskollegen in den
Hauptstädten Eriwan und Baku
Krisentelefonate. Schoigu forderte beide auf, die Lage rasch zu
stabilisieren. Armenien rief die
internationale
Gemeinschaft
zur Hilfe auf.
DA S W E T TE R
21°
8° Lahr
Polizeinotruf:
110
Feuerwehr/Rettungsdienst:
112
Krankentransporte:
DRK 07761/1 92 22
Ärztlicher Bereitschaftsdienst:
116 117
Apotheken-Notdienst-Infotelefon:
Festnetz: 0800/0022833 (kostenfrei);
Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute);
Im Internet: mehr.bz/apotheken
auf massive Angriffe von armenischer Seite reagiert, teilte das
Verteidigungsministerium mit.
Auch Wohngebiete seien beschossen worden. Baku dementierte den Verlust eines Militärhubschraubers. Nach Darstellung beider Seiten dauerten die
Kämpfe am Samstagnachmittag
an. Der armenische Präsident
Sersch Sargsjan wollte sich am
Abend mit seinem nationalen Sicherheitsrat treffen.
Die Behörden in Berg-Karabach berichteten von zwei getöteten Kindern. Erstmals seit Beginn des Waffenstillstands habe
Aserbaidschan eine derart umfassende Offensive gestartet, an
der auch die Luftwaffe beteiligt
Waldkirch
Freiburg
Titisee
Lörrach
Bad Säckingen
morgen
17°
2
Neustadt
FELDBERG
1493 m
12°
Schluchsee
6°
Bonndorf
19°
St. Blasien
7°
20° Schopfheim
WaldshutWeil a. Rh. 10°
Tiengen
Rheinfelden
Im Westen und Nordwesten teils dichte Wolken.
Sonst freundlich mit viel Sonnenschein bei warmen Temperaturen: 16 bis 24 Grad. Schwacher
bis mäßiger Wind aus südlichen Richtungen.
heute
21°
Müllheim
Basel
DEUTSCHLANDWETTER
Tief LUANA führt auf seiner Vorderseite warme
und recht trockene Luftmassen heran. Außerdem wird Saharastaub herantransportiert, der
zeitweise für dichte Schleierwolken sorgt. Heute
scheint in Südbaden neben einigen Quell- und
Schleierwolken häufig die Sonne. Zum Abend
bilden sich im Schwarzwald örtlich Schauer. Bei
maximal 21 Grad weht schwacher Nordwestwind. Am Montag entstehen einige Schauer.
Zum Dienstag ist es wieder öfter trocken.
19°
7°
21°
7°
Bad Krozingen
Furtwangen
REGIONALWETTER
21°
9°
0 l/m²
Niederschlag
übermorgen
18°
2
2
2 l/m²
g
Niederschlag
0 l/m²
Niederschlag
25°
20°
15°
Kiel
20°
9°
Bremen
Hannover
Dresden
Nürnberg
5°
6 12 18 0
6 12
18
0
6 12 18 Uhr
Windstärken in den Kreisen in Beaufort
06:59/20:03Uhr
04:46/15:10Uhr
Auf- und Untergangszeiten gelten für Freiburg
Saarbrücken
Stuttgart
21°
7°
Freiburg
16°
7°
19°
8° Berlin
Essen
20°
20°
11°
7°
Köln
Frankfurt
10°
1
Rostock
Hamburg
23°
7°
24°
8° München
21°
6°
Der Sonntag
Ihre Meinung
interessiert uns!
Leserbrief im INTERNET schreiben:
www.der-sonntag.de
Sport
Die Kids der Stunde
Das Indie-Festival Between The Beats
hat erstmals einen dicken Headliner.
Diewirklichen Stars könnten aber
fast 30 Jahre jünger sein als Die SterSEITE 13
ne aus Hamburg.
3.April2016
„Besser als die Besten“
STANDPUNKT
DIE NATIONALMANNSCHAFT VOR DER EM
Der SC FREIBURG rechnet mit einem unberechenbaren Gegner beim Gastspiel in Fürth
Nach einer Atempause geht
der spannende Dreikampf
in der zweiten Liga um die
zwei direkten Aufstiegsplätze weiter. Der SC Freiburg
steht morgen Abend, 20.15
Uhr, vor einer hohen Auswärtshürde in Fürth. Immerhin könnte am Ronhof
der wiedergenesene Abwehr-Routinier Marc
Torrejón in die Anfangsformation zurückkehren.
Hinrunde in Leipzig. Nach diesem Spiel war ich überzeugt,
dass die Fürther ganz oben mitspielen werden. Sie haben das
Zeug, besser zu sein als die Besten. Dass ihnen aber nun zur
Spitze einige Punkte fehlen,
zeigt, dass sie ihre guten Leistungen nicht konstant bringen können. Also sind die Fürther unberechenbar.“
Und gefährlich. Der technisch
anspruchsvolle und kreative
Fußball, den der Fürther Coach
Stefan Ruthenbeck von seinen
Spielern fordert, stellt die Freiburger vor die Aufgabe, defensiv
eine starke Leistung in Franken
bringen zu müssen. Gleichzeitig
aber eröffnet die Risikofreude
des Gegners der Sportclub-Offensive beträchtliche Möglichkeiten. Hinzu kommt: Einer der
stärksten Fürther Akteure, der
Ex-Freiburger Jürgen Gjasula, ist
für die morgige Partie gesperrt.
TONI NACHBAR
Die Personalsituation beim
Sportclub hat sich über die österlichen Feiertage weiter entspannt, die Rekonvaleszenten
Marc Torrejón und Lucas Hufnagel nehmen am Trainingsbetrieb wieder teil. Beim spanischen Verteidiger sind die Fortschritte nach einer Verletzung
derart beträchtlich, dass SC-Trainer Christian Streich sich überlegt, Torrejón in Fürth sogar von
Anfang an spielen zu lassen:
„Wenn dies der Fall ist, wird er einer der beiden Innenverteidiger
sein. Wir werden das kurzfristig
nach dem Gefühl entscheiden.“
Sorgen bereitete dem SC-Trainerstab während der vergangenen Tage lediglich Nils Petersen.
Der Torjäger klagte über
Schmerzen in der Bauchmuskulatur, doch bei einer gründlichen
ärztlichen Untersuchung konnte nichts Gravierendes entdeckt
werden. Deshalb ging Streich am
Freitag noch fest davon aus, der
Stürmer würde in Fürth ebenfalls zur Verfügung stehen.
Ist dies der Fall, hat Streich die
Qual der Wahl: Aus sechs Offensivkräften muss er sich für vier
entscheiden. „Solange die Konkurrenzsituation nicht in die falsche Richtung läuft, habe ich
kein Problem damit, wenn die
Spieler mir schlaflose Nächte bereiten mit der Frage, wenn ich
aufstellen
soll.“
Immerhin
–
Vorfreude auf Freiburg
bei den Grün-Weißen
–
Wieder gesund und am Ball: Marc Torrejón.
räumte er ein, dass viel dafür
spreche, Florian Niederlechner
von Anfang an auflaufen zu lassen: Die Mainzer Leihgabe hat
sich vorerst an der Dreisam unentbehrlich gemacht.
Mit Blick auf die Tabelle reiste
gestern der SC-Tross gen Franken im Bewusstsein, dass dort eigentlich nur ein Sieg wirklich
weiterhelfe. Prompt gewann gestern auch RB Leipzig das Heimspiel gegen den VfL Bochum mit
3:1 und eroberte so die Tabellen-
FOTO: HEUBERGER
führung vorläufig zurück. Und
heute gilt der 1. FC Nürnberg als
Favorit beim sicher nicht leichten Auswärtsspiel gegen den FSV
Frankfurt.
Doch vor einer sehr anspruchsvollen Aufgabe steht
auch der SC Freiburg in Fürth.
Streich kam auf der wöchentlichen Pressekonferenz des Vereins regelrecht ins Schwärmen
ob mancher Leistung der „Kleeblättler“: „Ich erinnere mich an
ihr Auswärtsspiel während der
Eine entscheidende Frage, die
die von Sport 1 live übertragene
Partie beantworten muss, lautet:
Wie viel sind die Fürther derzeit
noch bereit, in die Waagschale zu
werfen? Streich rechnet damit,
dass die Grün-Weißen kaum weniger Einsatz bringen werden als
zuletzt im Derby der KSC, der
den Freiburgern alles abverlangte. Die Vorfreude auf das Montagabend-Spiel ist jedenfalls bei
der SpVgg Greuther Fürth groß:
„Mein Trainerkollege soll sich
ein paar Gedanken machen
müssen. Es wird mir eine Freude
sein, den Gegner zu ärgern“, sagte der von Streich hochgelobte
Stefan Ruthenbeck und warnte:
„Wir werden uns was einfallen
lassen, ein bisschen was Neues
vielleicht auch machen, so dass
sich mein Trainerkollege während des Spiels auch ein paar Gedanken machen muss, was machen die Fürther jetzt da? So dass
das richtig spannend und interessant wird.“
Jeden Sonntag
370.000 mal
im Briefkasten.
V
Ein Glas, das
mindestens halbvoll ist
erwundbar
überzeugen. Wieder
und dann wieandere Youngsters
der vor Stärke
wie Julian Weigl, Josstrotzend zeigte sich
hua Kimmich oder
das deutsche NatiMahmoud Dahoud
onalteam in den beihaben noch gar keiden letzten großen
ne Gelegenheit erHärtetests vor der
halten, ihr in der LiOTTO
Europameisterga bewiesenes Könschaft. Und machte SCHNEKENBURGER nen im A-Team zu
den Betrachter dazeigen. Wobei Löw
durch nicht gänzlich schlau.
ja noch mögliche ÜberraSo richtig weiterentwickelt hat schungen bei der Kader-Zusich das Team seit der WM 2014 sammenstellung in Aussicht
zwar nicht. Dafür steht die
stellt.
etwas holprige Qualifikation
Und doch stellte dieses Team
für die Europameisterschaft,
vor allem beim beeindruckendas zeigt auch der Blick auf die den 4:1-Erfolg gegen allerdings
aktuelle Personalsituation.
auch recht schwache Italiener
Mit Bastian Schweinsteiger
klar, welches Niveau der amund Jerome Boateng setzt Joa- tierende Titelträger immer
chim Löw weiter auf zwei gro- noch kann. Hochkonzentriert
ße, aber derzeit verletzte Leis- antwortete man auf den getungsträger der Vergangenstiegenen Druck, mit der Dopheit, von denen er schlecht
pel-Sechs Mesut Özil und Toni
abschätzen kann, ob und in
Kroos zauberte Löw mal wiewelcher Form sie in Frankreich der eine überraschende und
antreten können. Mario Götze, funktionierende taktische Vader Schütze des Siegtors im
riante aus dem Hut. Vor allem
WM-Endspiel, bekommt im
in der Offensive scheint die
Verein seit langem kein Bein
Auswahl groß genug, in der
auf den Boden. Welchen Wert
Defensive dürfte Joachim Löw
ein Lukas Podolski bei einem
noch die eine oder andere Fragroßen Turnier noch einmal
ge, etwa die nach dem rechten
haben kann, ist auch sehr frag- Außenverteidiger oder dem
lich. Potenzielle neue Stamm- zweiten Innenverteidiger nekräfte wie Jonathan Tah oder
ben Mats Hummels, zu beantLeroy Sané wurden bislang zu worten haben. Aber das Glas
selten getestet, um ihren Wert ist gut zwei Monate vor dem
einschätzen zu können, anTurnierstart letztlich doch
dere wie Antonio Rüdiger
halbvoll und nicht halbleer.
konnten noch nicht wirklich
Mindestens.
KURZ GEFASST
HANDBALL
Biegler trainiert DHB-Frauen
Michael Biegler ist neuer Bundestrainer der Handball-Frauen.
Der 54 Jahre alte Rheinländer wurde gestern in Köln als Nachfolger des zurückgetretenen Dänen Jakob Vestergaard vorgestellt.
Biegler, für den es die erste Station im Frauen-Handball ist,
erhält beim Deutschen Handball-Bund (DHB) einen Vertrag
DPA
bis zum 31. Dezember 2017.
„Die Räder der Unterdrückung“
AMNESTY INTERNATIONAL
Amnesty International hat den
Großen Preis von Bahrain für einen deutlichen Appell an die
Herrscher des Königreichs genutzt. Unmittelbar vor dem
zweiten Saisonrennen der Formel 1 am heutigen Sonntag (17
Uhr/RTL) forderte die Menschenrechtsorganisation
die
Freilassung politisch Gefangener, die nur friedlich ihre Meinung zum Ausdruck gebracht
hätten. Zudem müsse die Bedrohung von Aktivisten, die sich politisch und für Menschenrechte
einsetzen würden, ein Ende haben, hieß es in einer Mitteilung
von Amnesty International.
„Hinter den schnellen Autos
und den Siegerrunden lügt eine
Regierung, die den Würgegriff
bei jedem Rest von Meinungsverschiedenheit verstärkt“, sagte
James Lynch, Stellvertretender
Direktor für den Mittleren Osten
kritisiert die Führung des Königreichs Bahrain am Formel-1-Wochenende
und Nordafrika. Die „alarmierende Erosion der Menschenrechte“ in Bahrain in denvergangenen Jahren bedeute, dass jeder, der es wage, die Autoritäten
zu kritisieren, ernsthafte Strafen
riskiere.
–
Absage nach politischen
Protesten im Jahr 2011
–
2011 war der Große Preis von
Bahrain abgesagt worden nach
der Niederschlagung politischer
Proteste, bei denen auch Menschen ums Leben gekommen
waren. Es ging und geht vor allem darum, dass sich die schiitische Bevölkerungsmehrheit von
der sunnitischen Königsfamilie
benachteiligt fühlt.
Von Kritik an der Situation in
dem Königreich ist der Grand
Prix in der Wüste praktisch jedes
Jahr begleitet. An diesem Wo-
chenende würden die Verantwortlichen von Bahrain wie in
den Jahren zuvor den Großen
Preis wieder dazu nutzen, das
Land als eines darzustellen, das
offen ist, auch für Reformen.
„Das ist aber weit weg von der
Realität“, hieß es in dem Statement von Amnesty, in deren
Überschrift die Menschenrechtler eine „Vollbremsung“ der Unterdrückung forderten.
In Bahrain gibt es nach Angaben des deutschen Auswärtigen
Amtes keine Parteien, „jedoch
politische Vereinigungen“. Die 18
schiitischen Abgeordneten der
größten
Oppositionsvereinigung al-Wifaq hätten im Zuge
der Unruhen vom Februar und
März 2011 ihr Mandat niedergelegt. Sie hätten sowohl die Nachwahlen vom Herbst 2011 als auch
die Parlamentswahlen im November 2014 boykottiert. Staats-
oberhaupt ist König Hamad bin
Isa Al Khalifa, Regierungschef
Prinz Khalifa bin Salman Al Khalifa.
Die Formel 1 tritt seit dem Jahr
2004 in Bahrain an, einem Archipel aus 33 Inseln. Zum dritten
Mal nacheinander findet das
Rennen als Flutlicht-Grand-Prix
statt, die Bilder von dem Kurs in
der Wüste von Sakhir sind spektakulär.
–
Erlebnispark
mit Spielzonen
–
Hinter der Start- und Zielgeraden ist eine Art Erlebnispark aufgebaut mit Spielzonen für Kinder. Auf einer riesigen Bühne treten abends internationale Stars
auf. „Die Räder der Unterdrückung drehen sich aber weiter“,
bekräftigte Amnesty InternatioDPA Die Formel 1 und Prunk in Bahrain.
nal allerdings.
FOTO: DPA
12 SPORT
Der Sonntag · 3. April 2016
FUSSBALL
1. Bundesliga – 28. Spieltag
Bayer Leverkusen - VfL Wolfsburg
3:0
(1:0)
Bayern München - Eintr. Frankfurt
1:0
(1:0)
Hannover 96 - Hamburger SV
0:3
(0:0)
FSV Mainz 05 - FC Augsburg
4:2
(2:2)
FC Ingolstadt - FC Schalke 04
3:0
(2:0)
SV Darmstadt 98 - VfB Stuttgart
2:2
(1:2)
Tore:1:0 Brandt (27.), 2:0 Chicharito (73.), 3:0 Yurchenko (87.) – zuschauer:
30 000
Tor: 1:0 Ribery (20.) – Zuschauer: 75 000 (ausv.)
Tore: 0:1 Cleber (61.), 0:2 Ilicevic (73.), 0:3 Müller (75.) – Zuschauer: 49 000
Tore: 0:1 Caiuby (9.), 1:1 Clemens (13.), 2:1 De Blasis (24.), 2:2 Koo (40.), 3:2
De Blasis (53.), 4:2 Clemens (76.) – Zuschauer: 30 000
Tore: 1:0 Hartmann (29. FE.), 2:0 Hinterseer (45+2.), 3:0 Lezcano (65.) –
Zuschauer: 15 000 (ausv.)
Tore: 1:0 Wagner (26.), 1:2 Rupp (45+3), 2:2 Niemeyer (52.) – Zuschauer: 17 000
Bor. Dortmund - Werder Bremen
Sa. 18.30 Uhr
Mönchengladbach - Hertha BSC Berlin
So. 15.30 Uhr
1899 Hoffenheim - 1. FC Köln
So. 17.30 Uhr
●
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1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
● 16.
● 17.
● 18.
Bayern München
Bor. Dortmund
Hertha BSC Berlin
FSV Mainz 05
FC Schalke 04
Mönchengladbach
Bayer Leverkusen
VfL Wolfsburg
FC Ingolstadt
Hamburger SV
1. FC Köln
VfB Stuttgart
SV Darmstadt 98
Werder Bremen
FC Augsburg
1899 Hoffenheim
Eintr. Frankfurt
Hannover 96
28
26
27
28
28
27
27
28
28
28
27
27
28
27
27
27
27
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19
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13
13
13
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9
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6
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5
3
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6
5
5
3
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7
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10
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12
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20
66:13
61:25
37:27
39:35
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17
Spielplan/1. Liga
Spielplan/2. Liga
FREITAG, 8. APRIL
FREITAG, 8. APRIL
Hertha BSC Berlin – Hannover 96
SC Paderborn – Union Berlin
TSV 1860 München – Greuther Fürth
FC Heidenheim – Braunschweig
SAMSTAG, 9. APRIL
Hamburger SV – SV Darmstadt 98
VfB Stuttgart – Bayern München
Werder Bremen – FC Augsburg
Eintr. Frankfurt – 1899 Hoffenheim
FC Ingolstadt – Mönchengladbach
VfL Wolfsburg – FSV Mainz 05
SAMSTAG, 9. APRIL
VfL Bochum – FSV Frankfurt
SV Sandhausen* – Arminia Bielefeld
SONNTAG, 10. APRIL
SC Freiburg – FC St. Pauli
FC Kaiserslautern – Karlsruher SC
1. FC Nürnberg – MSV Duisburg
SONNTAG, 10. APRIL
FC Schalke 04 – Bor. Dortmund
1. FC Köln – Bayer Leverkusen
MONTAG, 11. APRIL
Fort. Düsseldorf – RB Leipzig
2. Bundesliga – 28. Spieltag
Braunschweig - SC Paderborn
2:1
FC St. Pauli - Union Berlin
0:0
MSV Duisburg - FC Heidenheim
0:2
RB Leipzig - VfL Bochum
3:1
Arminia Bielefeld - Fort. Düsseldorf
0:0
Karlsruher SC - TSV 1860 München
So. 13.30 Uhr
FC Kaiserslautern - SV Sandhausen*
So. 13.30 Uhr
FSV Frankfurt - 1. FC Nürnberg
So. 13.30 Uhr
Greuther Fürth - SC Freiburg
● 1. RB Leipzig
● 2. SC Freiburg
● 3. 1. FC Nürnberg
4. FC St. Pauli
5. VfL Bochum
6. FC Heidenheim
7. Braunschweig
8. Union Berlin
9. Greuther Fürth
10. Karlsruher SC
11. SV Sandhausen*
12. FC Kaiserslautern
13. Arminia Bielefeld
14. FSV Frankfurt
15. Fort. Düsseldorf
● 16. TSV 1860 München
● 17. SC Paderborn
● 18. MSV Duisburg
* 3 Punkte Abzug wegen Lizenzverstößen
Mo. 20.15 Uhr
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58:29
54:32
34:29
45:30
35:30
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46:41
37:41
25:31
34:36
36:39
26:33
29:43
25:38
25:38
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19
Der Darmstädter Peter Niemeyer (Zweiter von rechts) erzielt das Tor zum 2:2 gegen den VfB Stuttgart.
FOTO: DPA
Ein Punkt gegen den Abstieg
In der
FUSSBALL-BUNDESLIGA
Während sich der Tabellenletzte Hannover 96 (0:3 gegen den Hamburger SV)
aufgegeben hat, holen
Darmstadt 98 und der VfB
Stuttgart beim 2:2 jeweils
einen Punkt. Der FC Ingolstadt überrascht mit einem
klaren 3:0 gegen Schalke
– und Bayern München
müht sich zu einem 1:0 gegen Eintracht Frankfurt.
Für die Darmstädter war es vor
17 000 Zuschauern bereits das
vierte Unentschieden nacheinander. Wie in den vorangegangenen Spielen gaben sie dabei eine
1:0-Führung durch den zwölften
Saisontreffer von Torjäger Sandro Wagner (26. Minute) aus der
Hand. Denn kurz vor der Pause
drehte der VfB durch einen Doppelschlag von Christian Gentner
(45.) und Lukas Rupp (45.+3) auf
einmal das Spiel. Nach der Pause
kam der erneut sehr kampfstar-
trennen sich Darmstadt und Stuttgart 2:2 – Bayern siegt 1:0
ke Aufsteiger aber noch einmal
zurück. Peter Niemeyer erzielte
in der 51. Minute den völlig verdienten Ausgleich.
Immerhin baute die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster
ihren knappen Vorsprung auf
den ersten Abstiegsplatz auf
zwei Punkte aus. Der letzte und
bislang einzige Heimsieg der Saison liegt aber mittlerweile schon
mehr als sechs Monate zurück.
Ende September gab es ein 2:1
gegen Werder Bremen. Auch der
VfB ist mit aktuell 33 Zählern
noch nicht gerettet.
Neuling FC Ingolstadt hat sich
den Klassenverbleib in der Fußball-Bundesliga praktisch schon
gesichert und den ChampionsLeague-Ambitionen von Schalke
04 einen Dämpfer verpasst. Die
eiskalten „Schanzer“ bezwangen
die harmlosen Gäste vor 15 200
Zuschauern mit 3:0 (2:0) und haben sechs Spieltage vor Saisonende mit 36 Zählern schon neun
Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Letztmals stieg in Arminia Bielefeld 2002/03 ein Ver-
ein mit 36 Punkten aus der deutschen Eliteklasse ab.
Moritz Hartmann (29. Minute/Foulelfmeter) mit seinem
achten Saisontor und Lukas Hinterseer (45.+2) mit seinem fünften Treffer in Serie verschafften
den zuvor in fünf Spielen sieglosen Ingolstädtern die komfortable Pausenführung. Dario Lezcano (65.) machte dann den höchsten Bundesligasieg des Aufsteigers perfekt. Die Schalker
müssen mit 44 Punkten im
Kampf um die Champions
League unbedingt aufdrehen –
nächste Woche wartet BayernHerausforderer Borussia Dortmund.
Tempo machten beide Mannschaften von Beginn an. Die
Schalker waren im Vorwärtsgang
deutlich gefährlicher als die
Hausherren. Vor allem Junior
Caicara und Leroy Sané über die
rechte Seite sorgten für viel Betrieb. Doch auch die „Königsblauen“ ließen Passgenauigkeit
vermissen. Die dickste Chance
vergab di Santo (23.) aus rund
FUSSBALL
Regionalliga
FC Walldorf - FC Homburg
1899 Hoffenh. II - FC Saarbrücken
SV Eintr. Trier - Bahlinger SC
Spvgg. Neckarelz - Kaiserslautern II
FK Pirmasens - VfR Worms
SV Spielberg - TSV Steinbach
SV Elversberg - SC Freiburg II
Saar Saarbrücken - Kick. Offenbach
Waldh. Mannheim - Hessen Kassel
1.
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16.
17.
18.
Waldh. Mannheim
SV Elversberg
SV Eintr. Trier
Kick. Offenbach
FC Saarbrücken
1899 Hoffenh. II
Hessen Kassel
Kaiserslautern II
FC Homburg
FC Walldorf
FK Pirmasens
VfR Worms
Spvgg. Neckarelz
TSV Steinbach
SC Freiburg II
Bahlinger SC
SV Spielberg
Saar Saarbrücken
26 18 6 2
26 17 4 5
25 16 5 4
26 15 6 5
26 13 7 6
25 13 5 7
26 11 10 5
26 9 10 7
25 9 8 8
26 10 4 12
26 9 4 13
26 9 3 14
26 6 7 13
26 6 7 13
25 6 5 14
26 4 9 13
26 5 5 16
26 1 5 20
FUSSBALL
Verbandsliga
3:1
4:1
1:0
2:2
2:3
1:0
3:0
1:4
2:0
45:11 60
45:21 55
50:21 53
55:35 51
38:24 46
57:31 44
30:20 43
39:30 37
38:34 35
37:41 34
31:36 31
35:43 30
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26:53 25
33:46 23
29:48 21
18:48 20
19:65 8
neun Metern nach einer Vorlage
des agilen Sané.
Die effektiven Ingolstädter
gingen dann in Führung, obwohl
S04 die Partie im Griff hatte. Junior Caicara foulte Lezcano im
Strafraum – Referee Daniel Siebert entschied auf den schmeichelhaften Elfmeter. Hartmann
verwandelte sicher.
Als die Schalker nur noch auf
den Pausenpfiff warteten, spielte Danny da Costa Stürmer Hinterseer frei. Der Österreicher
tunnelte Ralf Fährmann und erhöhte mit seinem sechsten Saisontreffer. Es war die zweite FCITorchance – und bereits die Vorentscheidung.
Der FC Bayern München hat
seine Pflichtaufgabe in der Fußball-Bundesliga erfüllt. Der deutsche Rekordmeister und Tabellenführer kam gegen den Vorletzten Eintracht Frankfurt zu einem 1:0. Der Franzose Franck
Ribéry traf bereits in der ersten
Halbzeit für den hoch überlegenen Gastgeber mit einem spekDPA
takulären Schuss.
Bezirksliga
Landesliga
SC Lahr - Offenburger FV
2:1
SV Jestetten - FC Erzingen
4:1
FC Schönau - SV Biengen
1:2
VfB Bühl - FC Bötzingen
4:2
VfB Waldshut - FC Wehr
1:1
SV Weil - FC Denzlingen
2:6
FC Singen - FC Auggen
0:2
SV Herten - FC Zell
*
FV Herbolzheim - SF Elzach-Yach
1:2
SV Endingen - Solvay Freiburg
0:0
SV Weil II - FC Wallbach
*
VfR Hausen - SC Wyhl
FC Bad Dürrheim - FC Radolfzell
1:1
SV BW Murg - SV Niederhof
*
SV Laufenburg - Efringen-Kirch.
heute
4:3
heute
2:0
Lörrach-Bromb. II - SV Buch
heute
Lörrach-Bromb. - Frbg.-St. Georg.
Rielasingen-Arl. - SV Waldkirch
heute
FC 08 Tiengen - FC Wittlingen
heute
FS RW Stegen - FC Emmendingen
heute
Spvgg. F.A.L. - SV Bühlertal
heute
Steinen-Höllstein - RW Weilheim
heute
SV Au-Wittnau - FSV Rheinfelden
heute
SV Linx - SV Kuppenheim
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16.
Offenburger FV
Rielasingen-Arl.
SV Linx
FC Auggen
SV Kuppenheim
SC Lahr
SV Waldkirch
SV Endingen
SV Bühlertal
FC Bad Dürrheim
FC Radolfzell
VfB Bühl
Solvay Freiburg
FC Singen
FC Bötzingen
Spvgg. F.A.L.
23 18
22 15
23 14
23 13
23 13
23 11
22 11
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23 5
23 6
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37:17 48
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38:30 37
42:42 36
51:48 33
32:31 31
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33:55 23
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11.
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14.
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16.
SV Weil II
FC Zell
FC Wehr
FC 08 Tiengen
FC Wallbach
Lörrach-Bromb. II
SV Jestetten
VfB Waldshut
FC Wittlingen
SV Buch
RW Weilheim
SV Herten
FC Erzingen
Steinen-Höllstein
SV BW Murg
SV Niederhof
20 14
19 13
21 11
19 12
19 11
20 10
21 7
21 7
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20 6
20 4
20 4
19 1
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55:27 42
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51:30 37
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37:34 34
44:42 28
28:45 27
37:37 25
32:36 25
40:33 24
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16.
FC Denzlingen
Frbg.-St. Georg.
SV Weil
Lörrach-Bromb.
VfR Hausen
SF Elzach-Yach
SC Wyhl
FS RW Stegen
FV Herbolzheim
SV Au-Wittnau
Efringen-Kirch.
SV Laufenburg
FC Emmendingen
FSV Rheinfelden
FC Schönau
SV Biengen
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22 15
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22 12
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34:38 30
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Der Sonntag
Kultur
Lakritz ahoi
Meuterei,TreibgutoderNixGelatine
heißen seine Lakritz-Mischungen:
80verschiedene Sorten aus neun
Ländern hat Freiburger Lakritzpirat
Andreas Graf im Angebot. SEITE 15
3.April2016
Sturm und Getose
NACHGEFRAGT
JOACHIM SPARENBERG, JAZZ AM HOCHRHEIN
„Jazzer sind umgänglich“
Between The Beats (I): DIE STERNE sind seit einer Ewigkeit dabei
Erstmals hat das Lörracher
Indie-Festival Between The
Beats einen fetten Headliner: Die Sterne. Ihr Leuchten und Flackern ist keine
Lichterscheinung längst
verglühter Gestirne, sondern immer noch ein Highlight deutscher Rockmusik.
PASCAL CAMES
Das Lörracher Festival Between
The Beats ist vor allem eine Leistungsschau junger, hungriger
Musiker. Manche Bands blieben
Underdogs, andere haben es geschafft. Vielen jungen Konzertgängern sind Die Sterne wohl
ähnlich unbekannt wie die jungen Acts (siehe unten), was nicht
verwunderlich ist, schließlich
liegen ihre größten Erfolge
schon wieder ein paar Jahre zurück. Das letzte Album „Flucht in
die Flucht“ (2014) hat ein paar
großartige Momente, in denen
ihr Genie aufblitzt. Der Titelsong
ist wie so oft funky und rockig,
gleichzeitig ungestüm wie ein
undressierter Mustang. Und:
Frank Spilker (Gitarre, Gesang),
Thomas Wenzel (Bass, Gesang)
und Christoph Leich (Schlagzeug) schauen aus, als wären sie
auf die dunkle Seite des Hamburger Kiezes gewechselt, so taff
haben wir sie noch nie gesehen.
„Der Look ist ein Teil des CoverKonzepts“, beruhigt Spilker, „live
sehen wir aus wie immer.“
Dass Frank Spilker und Co. clevere Burschen sind, haben sie
schon mit ihrem Bandnamen
Die Sterne sind ihrer Musik treu geblieben und noch immer eine echte
FOTO: ZVG
Nummer in der deutschen Rockmusik.
bewiesen. „Damit ihn niemand
anderer benutzt“, war die Motivation für diesen leicht größenwahnsinnigen Namen, und sie
wurden damit Teil der sogenannten Hamburger Schule. Mit
diesem Label hat man vor circa
20 Jahren all die Bands eingetütet, die von Offenburg oder Bad
Salzuflen nach Hamburg kamen,
um hier Rockmusik zu machen.
Die Sterne nahmen zuerst Musikkassetten auf, aber those were
the days. Vinyl und CDs kamen
dann auch und ein Plattenvertrag und bald die ersten manisch-depressiven Kracher zum
Mitsingen, wie zum Beispiel
„Universal Tellerwischer“, der
von Leuten handelt, die ihr „Dasein im Schatten der Kulturindustrie verbringen und damit
abgespeist werden, dass sie in
der Nähe der Stars sein dürfen“
(O-Ton Spilker).
Interessanterweise wurde das
Trio (meist mit Keyboarder verstärkt) oft mit den Deutschrockern Ton Steine Scherben ver-
Herr Sparenberg, Sie waren Leiter
der Kommunikation bei Sedus, seit
2008 finden im Betriebsrestaurant
Oase Konzerte der Reihe „Jazz am
Hochrhein“ statt. Wie kam es dazu?
und „Digital ist besser“ (Tocotronic) gilt nicht für eine Band, die
vom Plattenverkauf lebt. Harte
Zeiten. Früherverkauften sievon
einem Album 80 000 Stück,
heute sind es, wenn es hoch
kommt, 10 000. Die Auftritte
halten sich auch in Grenzen.
An Kapitulation denken sie
aber nicht, und ihre alten Songs
können sie auch noch hören und
spielen. „Ich habe neulich eine
Liste in der Hand gehabt, die 126
eigene Sterne-Stücke auswies.
Ich weiß gar nicht, wann wir das
alles gemacht haben sollen. Die
Bekanntesten spielen wir aber
alle“, erzählt Frank Spilker. Denn
da, wo die Jungen noch schuften
müssen – Songs für Fankurven,
lange Autofahrten und Konzerte
–, haben sie’s schon drauf. Die
einzige richtige Konkurrenz, OK
Kid, spielt eh einen Tag später.
Die findet Frank Spilker übrigens super. „Ich habe sogar auf
der CD mitgesungen.“
Im Prinzip geht’s darum, dass die
Sedus-Stoll AG als großer Arbeitgeber eine kulturelle Verpflichtung
hat. Am Hochrhein gab es kein gutes
Jazzangebot und ich bin privat passionierter Jazz-Fan. So kann ich bei der Gestaltung des Programms
sehr aktiv mitwirken. Das Engagement wurde dann in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt des Landkreises kreiert.
Als Stuhlhersteller muss man fast schon Sitzkonzerte veranstalten,
oder?
Die Stühle sind natürlich von Sedus, aber unsere Konzerte
sind so ausgelegt, dass es um den Klang geht. Zu uns kommen
keine Künstler, die man nur stehend erleben kann. Das Klangerlebnis und das Visuelle kann man am besten im Sitzen erleben.
Alles andere gehört in die Disco (lacht).
glichen, obwohl sie immer sehr
funky waren. Wie kommt’s? Die
Sterne haben auf ihrem ersten
Album einen Song von Ton Steine Scherben gecovert. „Einen Gegensatz zu den genannten Bands
gibt es sowieso nicht“, erklärt
Frank Spilker. „Das sind einfach
unterschiedliche Konzepte“, sagt
er und nennt Koryphäen wie Parliafunkadelic (er meint Parliament und Funkadelic) und Sly > DIE STERNE spielen am Freitag,
Stone.
8. April (siehe Kasten).
Bislang war das Trio immer
gut für einen Hit. Um nur ein
FAKTEN
paar zu nennen: „Abstrakt“, „Die
Interessanten“ (beide 1997) und
„Posen“ (1996) mit der hübschen
BETWEEN THE BEATS FreiZeile „Was für ein Sturm, was für
tag, 8., und Samstag, 9. April,
eine Getose“. Ähnlich wie bei ToBurghof und Altes Wassercotronic haben sich ein paar
werk Lörrach. Alle Infos unSterne-Redewendungen in die
ter www.between-thedeutsche Sprache geschlichen,
beats.de
wie zum Beispiel „Was hat dich
bloß so ruiniert“ oder „Bis neun
> DER SONNTAG VERLOST
bist du O.k.“. Songs mit Hitpoten2 mal 2 Festivalpässe. Einfach
zial sind gut, aber wie so oft war
heute 0137/808 01 30 anruauch bei den Sternen der Mythos
fen (50 Cent pro Anruf).
DS
größer als die Verkaufszahlen
Dieses Jahr stehen Jean Luc Ponty und Della Miles auf dem
Programm. Worauf freuen Sie sich besonders?
Objektiv muss man sagen: Die beiden Künstler sind in dem,
was sie machen, so weit voneinander entfernt, dass man es
nicht vergleichen kann. Jean Luc Ponty ist einfach eine Jazzlegende. Der Mann ist über 70 und kommt extra aus Paris,
um am Hochrhein ein Konzert zu geben. Darauf sind wir schon
ganz schön stolz. Della Miles ist ein neuer Star mit Schwerpunkt
Soul, R’n’B, Jazz – ich freue mich auf beide.
Ist die Oase in Musikerkreisen schon eine Adresse?
Ja, wir bekommen auch schon regelmäßig Anfragen von
Künstlern und Agenturen. Aber wir warten nicht einfach, dass
sich jemand meldet. Wir haben eine lange Wunschliste, mit
ihr könnten wir die nächsten zehn Jahre bestücken. Manchmal
müssen wir zwei, drei Jahre auf einen Künstler warten. In
Tourneen hängen wir uns nicht gerne rein, wenn einer heute
in Freiburg spielt und morgen in Basel – exklusive Konzerte
sind uns am liebsten. Jazzer sind eigentlich sehr umgänglich
und haben wenige Starallüren, niemand hinterfragt den
Veranstaltungsort am Hochrhein.
Mittlerweile sind Sie pensioniert, die Ticket-Bestellseite betreiben
Sie ehrenamtlich. Ist die Konzertreihe Ihr Hobby?
Die Party der Stunde und veganer Folk
Ja, mein liebstes Hobby sogar!
BETWEEN THE BEATS (II) : Höhepunkte und Tipps zum Lörracher Indie-Pop-Festival
OK KID
OK Kid haben sich ihre Lieblingsalben aufgeschrieben, und bei allen dreien standen Radiohead
auf dem Zettel, „OK Computer“
und „Kid A“ – daher der Name.
Die deutschen Radiohead sind
sie nicht, ein Ereignis schon. Spätestens nach „Unterwasserliebe“
(Platz 9 beim Bundesvision Song
Contest 2014) war klar, dass sie
kamen, um zu bleiben.
2015 kam mit „Gute Menschen“ ein Song zur Zeit, treibende Musik, nuschelfreier Sprechgesang und brutal-genialer Inhalt. Da verliebt sich die Tochter
eines Charitymenschen in einen
Flüchtling, am Ende ist das Mädchen tot. Ein deutscher Ehrenmord, der das Bild vom Gutmenschen abschießt. Der Song ist auf
dem Album „Zwei“, das am Freitag erscheint. Darauf ist auch die
tanzbare Hymne „Ich kann alles“,
das schrammelige Duett mit
Sterne-Sänger Frank Spilker und
„5 Rad am Wagen“, ein HipHopSong mit Rapper Megaloh.
Das ist die Dosis Genie und
Wahnsinn in Text und Musik, die
gefehlt hat. OK Kid sind mehr als
okay, diese Party ist Pflicht. PC
ders, das seit Jahren dank guter
Förderung und vielen Spielstätten saugute Bands hervorbringt.
Leider spielen diese Helden viel
zu selten in Deutschland. In dieser Band treffen sich verschiedene Ströme zu einem explosiven
Gemisch aus Postrock, düsterem
Rock und Dancefloor. Popmusik
können sie auch.
„Skin“ ist so ein tanzbarer, eingängiger Song, der in Sachen Gitarrenarbeit ganz schön auf den
Putz haut. Ein ähnlicher Kracher
ist „Offenbarung“, der in bester
David-Bowie-Manier („Fashion“)
einen Popsong mit viel Gitarre
und Krach zu etwas ganz Neuem
macht. Vielleicht klappt es mit
dieser wilden Mischung auch in
Deutschland? Gitarren gehen
immer, vor allem an einem Ort
wie dem Alten Wasserwerk. PC
Speck und Hummus. Gesungen
wie von einer veganen Penelope
Cruz.
Tatsächlich sagt Cohen, dass
sie sich von Filmen inspirieren
lassen und nennt Wes Anderson
oder Spaghetti-Western. Dass sie
auch Calexico covern, nimmt da
nicht wunder. „You’re Mine“ ist
dagegen
sommerlich-luftiger
Gute-Laune-Folk-Pop. Mitunter
wölbt sich der warm-nostalgische Gesang über dezenten
Electronica hymnisch auf, ohne
LOLA MARSH
spielt gar nicht mit, die Sängerin
Yael Shoshana Cohen hat die
Band als Duo mit Gil Landau
2013 gegründet. Mittlerweile
sind sie im Quintett lebensfroher Teil der Szene in Tel Aviv, und
„Sirens“ löste 2015 einen kleinen
Blogger-Hype aus. Ein Song, der
Filmbilder des Westens heraufAMORPH
beschwört, eine verträumte Mi- Olympique: Der Erfolg gibt ihnen
sind Teil des Basler Musikwun- schung aus Tacos, Bohnen mit Recht.
FOTO: ZVG
> JEAN LUC PONTY spielt am Samstag, 9. April, um 20 Uhr in
der Oase im Sedus-Werk Dogern, Gewerbestraße 2.
DELLA MILES ist am 19. November ebendort zu hören. Tickets
sind über www.oase-tickets.com oder unter der Telefonnummer
077 51/ 86 74 01 erhältlich.
je zu schwitzen. Ihre Europa-Auftritte sind lang erwartet, nach
der ersten Vier-Song-EP steht ein
Debütalbum aber noch immer
aus.
RAZ
OLYMPIQUE
Dass aus Österreich geniale Musiker kommen, weiß man spätestens seit Wanda und Bilderbuch,
mit Letzteren teilen Olympique
den Produzenten Zebo Adam.
Dievier jungen Musiker aus Salzburg gehören zu einer neuen
selbstbewussten
österreichischen Musikergeneration, die
sich aufbäumt, um die Welt zu
erobern. Wer „The Reason I Came“ ihres 2014 erschienenen Debütalbums „Crystal Palace“ hört,
weiß, dass es ihnen gelingen
wird. Der Erfolg gibt ihnen
Recht: Als sie „Crystal Palace“ in
Wien präsentierten, war die
Show innerhalb von 18 Stunden
restlos ausverkauft. Olympique,
das sind Sänger und Gitarrist Fabian Woschnagg, Schlagzeuger
Nino Ebner, Bassist Vincenz Eder
und Mario Fartacek an den Keyboards. Ihr Sound ist kraftvoll,
mitreißend, eingängig, unverwechselbar. Nicht zuletzt wegen
Woschnaggs grandioser Reibeisenstimme wird man noch viel
von dieser Band hören.
NIL
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
SAVERA KANG
KURZ GEFASST
MURG
Celtic-Rock im CaféVerkehrt
Die schottische Band Skerryvore
kommt am Freitag, 8. April, ins
Murger Café Verkehrt, Hännerstraße 6. Ab 20.30 Uhr gehört die Bühne
der Band, die die archaischen Klänge
urschottischer Instrumente wie
Bagpipes, Akkordeon und Fiddle
mit zeitgenössischer Singer-Songwriter-Musik verbindet. Karten
kosten im Vorverkauf 20, an der Abendkasse 24 Euro. Weitere
Infos im Internet: www.cafe-verkehrt.com .
DS
www.eberhardt-reisen.de
Kultur.Bildung.Natur
Bildungsreisen
Individuelle Busreisen mit ausgewiesenen Experten ab Freiburg/Bad Säckingen
26.05. 4Tage Bozen
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Dr. Schwendemann,UniFreiburg 569b
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Burgund
895b
29.10. 4Tage Gardasee Vorschau:StudienreisemitHerrn
Prof. Dr. Eith,UniFreiburg
ab
579b
Anmeldung:EberhardtReisenGmbH,07761-9988160,[email protected]
14 KULTUR IN DER REGION
WEHR
WEHR II
Katrin Rabus
mit Trio
Acoustic Sounds
im Storchehus
Das Kandinsky Streichtrio vereint drei international anerkannte mit Echo-Klassik-Preisen
ausgezeichnete Solisten: Die
Geigerin Kathrin Rabus wuchs in
Hasel auf und ist Erste Konzertmeisterin der NDR-Radiophilharmonie. Zusammen mit dem
Bratschisten Volker Jacobsen
und dem Cellisten Wen-Sinn
Yang kommt sie heute im Rahmen der Schlosskonzert-Reihe
nach Wehr.
Die drei Ausnahmemusiker
haben sich aus der Faszination
am gleichberechtigten dreistimmigen musikalischen Gespräch
heraus
zusammengefunden.
Das Programm verspricht Franz
Schuberts Trio in B-Dur D 471 sowie Trio D 581, ein Trio von Jean
Francaix und zum Abschluss
Beethovens Streichtrio G-Dur
Opus 9, Nummer 1.
Um 19 Uhr in der Stadthalle
Wehr, Hauptstraße 14. Karten
kosten je nach Kategorie 16 oder
18 Euro, Schüler, Studenten, Gäste mit Behindertenausweis sowie Inhaber der BZ-Card erhalten 5 Euro Ermäßigung.
DS
Am Samstag, 9. April, spielen Tomawho und Blondie im Wehrer
Storchehus, Hauptstraße 51. Unter dem Titel „Lyrics and Music“
singen, spielen und sprechen
Michael Rudigier und Bernd Wallaschek über Naturphänomene,
Wünsche, Träume und die Liebe.
Untermalt werden die Texte mit
meditativen Didgeridoo-Melodien, Indianerflöten, Schamanentrommeln und Gitarren. Beginn 20 Uhr, Karten 15, ermäßigt
13 Euro, sind im Vorverkauf bei
Lotto Erhart Wehr, Telefon
077 62/27 56 und beim Pipe-Corner
Schopfheim,
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07 622/64 366 erhältlich.
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Der Sonntag · 3. April 2016
Nie etwas verschlafen
DARE
Ein Buch und eine Ausstellung zeigen das Werk des Basler Graffiti-Künstlers
Unter dem Pseudonym „Dare“ war der Basler Sigi von
Koeding in der Graffitiszene
weltweit bekannt. Sechs Jahre nach seinem Tod soll eine
Monografie Überblick über
sein Künstlerleben geben,
geschrieben von der Mutter. Zur Buchvernissage gibt
es eine kurze Ausstellung.
SAVERA KANG
Sie freue sich, dass alle gekommen sind, um „Sigi die Ehre zu Die ineinander verschmelzenden Gebäude auf Dares Leinwand „myville“ von 2007 entpuppen sich bei geerweisen. Und ich spüre, ihr habt nauem Hinsehen als Buchstaben.
FOTOS: KANG/ZVG
ihn nicht vergessen“, sagt Yvette
Amann, als ihr nach der Eröff- zum Thema „Kindsköpfe“ mit Stunden abgekoppelt von Tele- persönlich eingesammelt hat,
nungsrede in den Räumen der dem Künstler führte.
fon und Tageshektik, alleine mit neben Fotos, wie vielfältig es sein
Basler Stiftung Brasilea unvorbeMan muss nicht mit Graffiti Pinsel, Farbe, Leinwand und den kann, die immer gleichen vier
reitet das Mikrofon übergeben aufgewachsen sein, um nachzu- Gedanken [...] Das ist mein Alltag, Buchstaben zu malen. Ein Arwird. „Sie ist tapfer“, raunt eine vollziehen, worum es geht und oder besser: meine Allnacht. beitstisch mit Pinseln und AcrylZuhörerin ihrer Begleitung zu.
wie groß das von Koeding gege- Nach vielen Jahren intensiver farbe und eine Vitrine mit Flyern
Yvette Amann präsentiert an bene Talent war. Mal verschwin- Auseinandersetzung mit der von Hip-Hop-Jams, Sprühdosen
diesem Donnerstag nicht nur den seine Schriftzüge in einer Schrift [...] hatte ich noch nie das und weiteren Erinnerungsstüein Buch, das sie gemeinsam mit Großstadt, um diese aus sich Gefühl, etwas verschlafen zu ha- cken gibt außerdem eine Kostdem Kunsttheoretiker Dieter heraus zu erschaffen, mal sind es ben, auch wenn, während ich probe vom Lebensgefühl GraffiBuchhart geschrieben hat – sie Motive aus der Natur, aus denen schlief, die Welt an mir vorbei zu ti.
zeigt vor allem, wer ihr Sohn war: sich bei genauerer Betrachtung ziehen schien.“
Der international in Graffiti- und Buchstaben hervorheben. Und
Wer diese Welt der dynami- > DARE TO BE DIFFERENT „Sigi
Streetart-Kreisen als Dare be- dann wieder ist es roh, wie man schen Buchstaben nicht allein von Koeding 1968-2010“, Yvette
kannte Sigi von Koeding. Ehe- es von der meist illegalen Aus- über das dicke Buch erfahren Amann, Dieter Buchhart, Publikat,
mals Kurator der Weiler Carhartt drucksform gewohnt ist, immer möchte, kann die Ausstellung in 255 Seiten, 39,90 Euro.
Gallery (heute Colab Gallery), als jedoch unverkennbar ein Werk Basel noch heute besuchen. Auf AUSSTELLUNG „Dare – Sigi von
Künstler zuhause in seinem Ate- Dares. Er selbst schrieb über sei- zwei Stockwerken dokumentie- Koeding – in Memoriam“ noch
lier im Kesselhaus. Im März 2010 ne Leidenschaft:
ren Arbeiten, die Amann als heute 12 bis 18 Uhr in der Stiftung
starb er an einem Gehirntumor,
„Gegen Mitternacht ein Milch- Leihgabe für die viertägige Brasilea, Westquaistraße 39, Basel.
die Szene hat ihn nicht verges- kaffee und die folgenden sechs Schau auch jenseits der Grenze Mehr unter www.dare.ch
sen.
Und so sind neben Sammlern und Familienangehörigen auch viele junge Menschen gekommen, um zu sehen, was Amann zusammengetragen hat. Im Buch „Dare
to be different – Sigi von Koeding 1968-2010“ sind neben
zahlreichen
Abbildungen
seiner Leinwandarbeiten mit
Acryl auch Fotos seiner gesprühten Graffitis zu sehen,
Skizzen, aufgeschriebene Erinnerungen von Weggefährten und Dare selbst, private
Fotos und die Verschriftlichung eines Fernsehinterviews, das Kurt Aeschbacher Yvette Amann vor ihrem Lieblingswerk. Rechts: Sigi von Koeding alias Dare.
WENN STERNE REDEN KÖNNTEN
IHR HOROSKOP VOM 3. BIS 9. APRIL
WIDDER
Liebe: Alles, was die Beziehung
spannender macht, ist willkommen. Beruf: Auf eine Kritik sollten Sie nicht gleich sauer reagieren. Allgemein: Jemand zeigt Ihnen hilfreich den Weg aus einem Problem.
STIER
Liebe: Scheuen Sie sich nicht
davor, Verantwortung zu übernehmen. Beruf: Arbeitsmäßig
und im Planungsbereich kommen Sie gut
voran. Allgemein: Gute Aussichten für
die Unternehmungen in dieser Woche.
ZWILLINGE
Liebe: Sie können nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig
tanzen. Beruf: Zeigen Sie sich
einsichtig, wenn es um einen Fehler geht.
Allgemein: Ihre Worte könnten derzeit als
scharf empfunden werden.
KREBS
Liebe: Seien Sie unbedingt
sachlich und gelassen bei Aussprachen. Beruf: Ihre Passivität
scheint überwunden, es geht wieder voran. Allgemein: Ihre Strategie ist augenblicklich nicht die allerbeste.
LÖWE
Liebe: Ihre Art zu flirten, bringt
selbst Eisberge zum Schmelzen. Beruf: Geradliniges Verhalten führt Sie jetzt noch am weitesten.
Allgemein: Nun sind Sie an der Reihe!
Lassen Sie es sich gutgehen.
JUNGFRAU
Liebe: Mit Ihrem ewigen Misstrauen stehen Sie sich selbst
im Weg. Beruf: Halten Sie sich
für die Projektvorschläge anderer bereit.
Allgemein: Auf den Prinzipien zu beharren, könnte ein Fehler sein.
WAAGE
Liebe: Sie sollten eine Chance
im Gefühlsbereich nicht verpassen. Beruf: Ein neues Vorhaben würde jetzt gut in Ihre Planung passen. Allgemein: Halten Sie sich doch noch
ein paar Möglichkeiten offen.
KREUZWORTRÄTSEL
Tiefenmessung
SCHÜTZE
Liebe: Hochsensibel, so präsentiert sich jetzt die Partnerschaft. Beruf: Bald wird sich eine berufliche Situation gefestigt haben.
Allgemein: Gute Nachrichtenverschönen
Ihnen diesen Wochenverlauf.
WASSERMANN
Liebe: Venus macht Sie empfindsam. Das stärkt das Beziehungsband. Beruf: Mit Geschick verschaffen Sie sich wichtige Informationen. Allgemein: Einen für alle Seiten akzeptablen Kompromiss anstreben.
FISCHE
Liebe: Unvorhergesehenes
bringt eine Angelegenheit
durcheinander. Beruf: Gewisse
berufliche Entscheidungen zehren an Ihren Nerven. Allgemein: Es bietet sich Ihnen eine wunderbare Chance. Zugreifen!
griech.
Jagdgöttin
sandiges
Badeufer
Teil der
Schreibmaschine
Fragewort
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Ordnung
Kfz-Z.
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von zweifelhafter
Herkunft
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Facharzt
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Frühjahrsgartenblume
Nachtvogel
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Maria
Lottotreffer
Gesteinsgebilde
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Seefahrer ein
(Amerigo) mexik.
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Gewässer
Schweden
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Landessprache
Einbringen der
Feldfrüchte
tibet.
Lastenträger
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PostScript
Film-,
Fernsehlocation
Betreuer
von Studienanfängern
Abk.:
Stunde
7
STEINBOCK
Liebe: Behalten Sie eine sich
anbahnende Entwicklung gut
im Auge. Beruf: Eine etwas verzwickte Situation löst sich allmählich auf.
Allgemein: Es dürfte in nächster Zeit viel
Neues auf Sie zukommen.
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Bühnenwerk
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Liebe: Die Sterne geben grünes
Licht für romantische Augenblicke. Beruf: Es ist jetzt ganz
wichtig, dass Sie zu Ihrem Wort stehen.
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Der Sonntag
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(Francesco)
† 2015
rechtschaffen
Seeschaden
1
2
ugs. Abschiedsgruß aus
dem Ital.
4
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Wesentliches
einer
Sache
6
7
spitzer
Gegenstand
Automobilbauform
ein
Bindewort
6
Fortbewegungsmittel
(Kurzwort)
Nebenbuhler
9
3
Zeichen
für
Helium
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früherer
österr.
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Schriftsteller
† 1980
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Berufsschullehrer
an der
Frontseite
9
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Gesundmacher
1
zuerst
trop.
Insekt,
„Weiße
Ameise“
amerik.
Schauspieler
(Johnny)
WahrsageKartenspiel
8
®
s1813-853
Lösung vom vergangenen Sonntag:
HUEGELLAND
DREI GÄNGE 15
Der Sonntag · 3. April 2016
FOTOWETTBEWERB
Naturmotive
gesucht
Pfeilschnell gleitet der Eichelhäher vorbei – und es hat klick gemacht. Laut Naturschutzbund (Nabu) ist
dieser Vogel ein Meister der Imitation, dem selbst Experten auf den Leim gehen. FOTO: VDN/R. ARMBRUSTER
Gesucht werden ausdrucksstarke Motive aus den Naturparks
Deutschlands: Unter dem Motto
„Augenblick Natur!“ lädt der Verband Deutscher Naturparke
(VDN) Amateur- und Profi-Fotografen zur Teilnahme an der
nächsten Runde seines Fotowettbewerbs ein. Bis 31. Oktober
können Motive aus dem hiesigen Naturpark Südschwarzwald
eingesandt werden.
Ziel des Wettbewerbs ist es, die
Schönheit der heimatlichen Naturlandschaften
aufzuzeigen
und die Naturparks mit all ihren
Facetten bekannt zu machen.
Die 100 besten Bilder werden
monatlich von den Besuchern
des Portals gewählt. Aus diesen
Top 100 wählt eine dreiköpfige
Jury jeden Monat die zehn besten aus; der Jahressieger wird
mit einem Workshop mit dem
Naturfotografen
Hans-Peter
DS
Schaub belohnt.
Schwarzes Naschwerk
LAKRITZPIRAT
Andreas Graf ist in der Region mit Süßholz-Produkten unterwegs
Steife Brise aus Nordwest,
Nieselregen, Graupelschauer: Den Lakritzpiraten lässt
das unbeeindruckt, denn
er hortet „schwarze Ware“
aus Süßholz. Auf dem Freiburger Münstermarkt ankert Andreas Graf mit einer
betörenden Auswahl des
herben Naschwerks.
KATJA RUSSHARDT
„Lakritz polarisiert von vornherein. Entweder mag man es oder
nicht“, sagt Andreas Graf und
reicht einem Kunden eine Tüte
Salzheringe über die Theke. Der
Mann ist ein Nordlicht, genau
wie er. Und er füllt am Stand des
Lakritzpiraten gerade seine Vorräte auf, denn eine vergleichbare
Auswahl an Naschwerk aus Süßholz sucht man in Südbaden vergebens. Wer Salzlakritze kaufe,
habe seine Wurzeln zu 90 Prozent nördlich von Köln, das höre
man schon am Schnack, sagt
Graf: „Es ist eben bei den einst
führenden
Seefahrervölkern
verbreitet. Die Leute im Süden
können damit weniger anfangen. Wie beim Bier, das man im
Norden auch gern herber mag.“
Die Niederländer sind die
weltgrößten Lakritzfans, es folgen die Finnen, die übrigen skandinavischen Länder, dann England und Irland. In ganz Südeuropa sei Lakritz kein Thema,
weiß Andreas Graf. Kalabrien sei
die einzige Ausnahme. Dort werde Süßholz angebaut, ganz puristisch in Kaffee genossen und
Eis damit aromatisiert. Dass
man Lakritz hierzulande abfällig
als „Bäredreck“ bezeichnet, ist
der gebürtige Hamburger schon
gewohnt. Direkt an der Elbe ist er
groß geworden und auch wenn
er sich hier im Süden sehr wohl
fühlt, muss er einmal im Jahr ans
Wasser – und regelmäßig Herbes
kauen. Mit Salz bepuderten Lakritz hat er schon als Kind gemocht, sich gern auch die klassischen Schnecken oder ein Döschen Pastillen gekauft.
„Eigentlich habe ich zwei süße
Leidenschaften, aber sich auf
Schokolade zu spezialisieren, ist
heutzutage wenig originell“, erklärt er, und so steht sein Wagen
seit etwas über einem Jahr auf
dem Freiburger Münsterplatz
Meuterei, Treibgut oder Nix Gelatine heißen seine Lakritz-Mischungen: 80 verschiedene Sorten aus neun
FOTO: TJA
Ländern hat Andreas Graf im Angebot.
und zieht Liebhaber exotischer
Süßholz-Spezialitäten und maritimen Flairs gleichermaßen an.
Es mache ihm nicht nur Freude,
mit Lakritz-Fans ins Gespräch zu
kommen und ihre Geschichten
zu hören, er liebe es auch, Neugierige beim Probieren durchs
Sortiment zu begleiten. 80 verschiedene Sorten aus neun Ländern hat er im Angebot, stellt auf
Wunsch auch gern individuelle
Mischungen kräftiger oder milder Lakritze zusammen.
Doch was ist schon ein „kräftiger Lakritz“? Geschmacksache,
findet der Experte, und richtet
ein Fläschchen Salmiakkisnapsi
(Lakritzlikör) aus Finnland auf,
das zwischen lakritzisierte Himbeermarmelade aus Schweden
und belgische Schokolade mit
Lakritz gerutscht ist. Von allen
Produkten und Spezialmischungen mit verwegenen Namen
schaut einäugig und spitzbärtig
das Logo, der Lakritzpirat.
Wenn er sprechen könnte,
würde er Einsteigern isländisches Meersalz mit Rohlakritz
empfehlen, meint Graf. „Einfach
statt normalem Salz nehmen
und daraus ein Dressing anrühren. Zum Beispiel mit Haselnus-
REZEPT
PIRATENEINTOPF vom Rind
mit Lakritz (für vier Portionen): 600 g Rindfleisch in Stücken in einer Pfanne in Butter
braun braten und in einen
großen Topf geben. 1 Liter
dunkle Fleischbrühe und 200
ml Spätburgunder dazugeben.
3 Lakritzwurzeln halbieren
und hinzugeben. 2 Prisen Anissamen in einem Mörser zerstoßen und zusammen mit
2 Lorbeerblättern, einer Prise
Lakritzsalz und 2 Prisen grob
gemahlenen schwarzen Pfeffer hinzufügen. Aufkochen
und gegebenenfalls nach we-
nigen Minuten Schaum abschöpfen. Dann mit geschlossenem Deckel 50 min. köcheln
lassen. 3 mittelgroße rote
Zwiebeln, 3 lila Karotten, 2 Pastinaken und eine Petersilienwurzel schälen, in Stücke
schneiden und dazugeben.
Weitere 40 min. köcheln lassen. Dann 200 ml Schlagsahne
unterrühren und den Eintopf
mit einem in kaltem Wasser
angerührten Esslöffel Mehl
binden. Mit frischem Thymian
bestreuen. Alternativ kann
auch Wildfleisch genommen
TJA
werden.
söl, Himbeeressig, etwas Senf
und Pfeffer“, rät er. Auch für
Lachssoßen sei eine Spur Lakritzpulver interessant. Drei Prozent Lakritz passt immer, laute
die Faustregel, die man auch einmal bei Himbeer- oder Sauerkirsch-Konfitüre ausprobieren
könne. Minze harmoniere übrigens hervorragend mit Lakritz
und sei in Teemischungen in
England und Irland oft zu finden. Ein wenig Lakritzpulver –
und man hat die eigene Mischung in der gewünschten Dosis. Herantasten und hineinschmecken ist das Motto für Lakritz-Neulinge, die sich mit Salzheringen
nicht
spontan
anfreunden können.
> DER LAKRITZPIRAT ist mit sei-
nem Stand auf dem Münstermarkt Freiburg (Südseite) am
Dienstag und Samstag von 8 bis
13.30 beziehungsweise 14 Uhr, auf
dem Wochenmarkt im Vauban auf
dem Alfred-Döblin-Platz am Mittwoch von 14 bis 18.30 Uhr und jeden zweiten und vierten Dienstag
von 15 bis 18 Uhr direkt an der
L 122 in Sölden. Außerdem gibt es
seine Produkte in Freiburg bei Carlos Köstlichkeiten (Günterstalstraße 7), Memories (Bursengang) und
in Sulzburg im Weinladen (Hauptstraße 49). KONTAKT: Andreas
Graf, www.lakritz-pirat.de, Telefon
01 52/59 71 05 23.
PERLEN DER PROVINZ
CAFÉ HYGGE
Wo einst die Eulen nisteten
Ein kleiner Laden mit Accessoires gehört zum Café Hygge von MiriFOTO: RAPHAELA SCHILLER
am Jung – hier mit Gatte Andreas – dazu.
Coole Cafés und besondere
Gasthäuser gibt es nur in großen Städten? Nix da! In unserer
Serie stellen wir einmal im Monat besondere Lokale außerhalb
der Zentren vor. Sie sind nicht
immer leicht zu finden – aber
immer den Weg wert.
E
schwarze Tische und Stühle.
Letztere im Stilmix. Viele Möbel hat die gelernte Dekorateurin Jung selbst bemalt. Zum
Entspannen lädt das komfortable Sofa neben dem Kachelofen
ein. Badisch-dänisch daran ist,
dass die aus dem Kandertal
stammende Jung regionale Lebensmittel anbietet und mit
der Einrichtung den Wohnstil
und die Lebensart der Dänen
vermitteln möchte. „Hygge“
(sprich: „hügge“) ist Dänisch
und heiß übersetzt „Gemütlichkeit“. Neben dem Verschönern des Zuhauses mit Accessoires – die im zweiten, kleineren Zimmer zum Verkauf stehen – bedeutet es, sich mit
Familie und Freunden zu treffen. Für Wohlbehagen, Snacks
und Getränke sorgt das junge
Team um die Wirtin. Stefans Käsekuchen aus Freiburg
schmeckt in der Variante mit
Mohn cremig und nicht zu süß.
Zum Angebot gehören Eierlikörtorte und wechselnde gebackene Leckereien, die Jung vom
Bruckrainhof in Rümmingen
bezieht. Der Kaffee kommt von
der Rösterei Schwarzwild, zudem gibt es offene Teespezialitäten. Eine erfrischende Alternative ist die hausgemachte Limo aus Limettensirup mit Minze. Gut für Spätaufsteher:
Frühstück gibt es bis 12 Uhr. Danach folgen Kuchen und deftige
TINA SAUR
Speisen.
ine drei Kilometer lange
Straße schlängelt sich
rechts des Soormatttals
hinauf. Unten liegt der Lörracher Stadtteil Hauingen, oben
der Rechberg mit einem gemütlichen Café: dem Café Hygge. Auf der Terrasse, die mit
Bäumen im Hochsommer auch
Schatten bietet, sitzen die ersten Sonnenanbeter. Über ihnen
zeigen die ausgestanzten Eulen
auf dem Blech der Balkonverkleidung an, was es mit dem
Wirtshaus auf sich hat, das
1909 die Schankerlaubnis erhielt. „Jetzt kommen sie wieder
von der Eulenburg“, schwatzte
man im Dorf, wenn die „Nachteulen“ – übernächtigte Bauern
und Knechte – von dort zurückkamen. Andererseits sollen in
den Schlupflöchern der Gemäuer viele Eulen überwintert
haben. 2014 musste der „Rechberger Hof“ wegen Insolvenz
schließen. Als neue Pächterin
eröffnete Miriam Jung 2015 das
Café im badisch-dänischen Stil.
Die beiden Gasträume wirken
heller als früher, dank neuer
Fenster und weil die ursprünglich dunkle Zimmerdecke einen
weißen Anstrich bekommen
> Café Hygge, Rechberg 3, Lörhat. Im größeren Raum, in dem rach-Hauingen, www.cafehyg50 Leute Platz haben, dominie- ge.de. Telefon 07621/9 14 19 73.
Reservierungen möglich.
ren neben weißen Wänden
QUERBEET
LECKEREIEN
Feines aus dem Wagen
Maultaschen, Langosch,
Wraps, Burger und viele
Leckereien mehr auf die
Hand gibt es beim FoodTruck-Festival, das die Badische Zeitung heute von
11 bis 16 Uhr auf dem Gelände der Alten Spinnerei
(Industriestraße 2) in Lörrach-Haagen feiert. Anlass
ist das 70-jährige Bestehen
der Zeitung, gefeiert wird
aber mit einem Trend: Was
einst der Imbisswagen war,
nennt sich heute Food
Truck, und die oft jungen und kreativen Betreiber servieren
leckeres Street Food, das sich deutlich von der Currywurst
mit Matschepommes abheben soll. Mit dabei sind heute 16
Trucks, außerdem Wein Speck, die Brauerei Lasser und die
DS
auf dem Areal befindliche „Kostbar“.
WINTERSPORT
Saisonfinale am Feldberg
Schön war es, doch jetzt ist Schluss: Der Liftverbund Feldberg
lädt heute, 3. April, ab 14 Uhr zum großen Finale. Bevor die
Lifte am Sonntagabend den Betrieb einstellen, erwartet alle
Wintersportler nochmal ein tolles Wochenende auf dem
Höchsten. Voraussichtlich gutes Wetter und rund 50 Zentimeter
Schnee laden am Seebuck und Grafenmatt zum Sonnenskilaufen
ein. Die Saisonabschlussparty beginnt um 14 Uhr, die Lifte
haben von 9 bis 16.30 Uhr geöffnet. Aktuelle Informationen
zu geöffneten Liften und Schneeverhältnisse gibt es unter
DS
www.liftverbund-feldberg.de/Wintersportbericht.
Ab 9. April – Baden überbietet sich!
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Der Sonntag · 3. April 2016
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