Praxis Schulpsychologie, Ausgabe 5, April 2016

Sektion
Schulpsychologie
Praxis Schulpsychologie
Ausgabe 5 • APRIL 2016
www.PRAXIS-schulpsychologie.de
Schul­
psychologisches
Krisen­manage­
ment
Achtsamkeit
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gesundheit
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bei Jugendlichen
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(Reihe: „Jahrbuch der pädagogischpsychologischen Diagnostik. Test und
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Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016
I NHALT
EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
heute freue ich mich, Sie mit der ersten Ausgabe „Praxis Schul­
psychologie“ im Jahr 2016 begrüßen zu können! Auch dieses Jahr
bereiten wir in der Redaktion wieder praxisnah schulpsychologische Themen für Sie auf.
Aktuelle gesellschaftliche Bedingungen sowie außergewöhnliche
Situationen beeinflussen maßgeblich die Lebenswelt der Schule
sowie alle daran beteiligten Akteure. Der Schulpsychologie
kommt dabei die Aufgabe zu, Schulen in diesen Situationen zu
unterstützen.
Für den Kriseneinsatz sind im Land NRW Ablaufprozesse, Informationsstrukturen und Aufgabenverteilungen der schulpsychologischen Unterstützung klar definiert. Nach dem Flugzeugabsturz der Germanwings vor einem
Jahr in den französischen Alpen, von dem auch eine Schule in Haltern am See
betroffen war, haben Schulpsychologen in der Nachsorge unterstützend gearbeitet.
Das Landesteam Schulpsychologische Krisenintervention NRW berichtet in dieser
Ausgabe vom schulpsychologischen Krisenmanagement nach dem Ereignis.
Editorial3
Sc hwe rpu n k t th e me n
Schulpsychologisches
Krisenmanagement4
Lehrergesundheit7
Au s F orsc h u ng u n d Praxis
Achtsamkeit im Schulalltag
10
Flüchtlinge in der Schule
10
Intelligenz- und
Entwicklungsdiagnostik11
R ec ht sfrag e n
Auch gesellschaftliche Bedingungen, wie die aktuelle Flüchtlingssituation, erfordern besondere Unterstützung von Schulen. Derzeit werden bundesweit Konzepte
erarbeitet, wie die soziale Integration und psychische Stabilisierung von Kindern
und Jugendlichen mit Fluchterfahrung gut gelingen kann. Baden-Württemberg hat
beispielswiese ein landesweit einheitliches Fortbildungsangebot entwickelt, das in
dieser Ausgabe vorgestellt wird.
Aufbewahrungsfristen in der
Schulpsychologie13
Aber bei all den unterschiedlichen Aufgaben, die auf die Schulen zukommen, sollte
auch der Blick von Lehrerinnen und Lehrern auf die eigene Gesundheit nicht zu kurz
kommen! Oft bringt schon der normale schulische Alltag genügend Hektik mit sich
und fordert von Lehrern schnelles Reagieren und Multitasking. Schulpsychologinnen
und Schulpsychologen können helfen, auf Faktoren aufmerksam zu machen, die die
Gesundheit und Arbeitszufriedenheit von Lehrerinnen und Lehrern erhalten und
fördern. Auch hierzu finden Sie in der aktuellen Ausgabe hilfreiche Anregungen.
22. BUKO in Berlin:
Rechtzeitig anmelden!
14
50 Jahre Schulpsychologie in
Baden-Württemberg 15
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und Entdecken!
Herzlichst, Ihre
Au s dem Ve r ban d
I n f o r m ati o n e n
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16
Veranstaltungskalender 18
Testvorstellung:
Kaufman Assessment Battery
for Children – II (KABC-II)
19
Impressum19
Dipl.-Psych. Natalie Waschke
Schulpsychologin, Düsseldorf
Vorschau19
3
Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016
Schwe rpunk t thema
Schulpsychologie unterstützt Schulen in Haltern nach dem Germanwings-Absturz
Schulpsychologisches Krisenmanagement
Am 24. März 2015 kamen bei einem Flugzeugabsturz in den
südfranzösischen Alpen insgesamt 150 Menschen ums Leben,
darunter zwei Lehrkräfte und 16 Schülerinnen und Schüler der
Jahrgangsstufe 10 des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern
am See. Den Schulen wurde anschließend professionelle schul­
psychologische Unterstützung zur Seite gestellt.
Schulpsychologisches Krisenmanagement
Die „Empfehlungen zu Strukturen, Aufgaben und Verfahrensweisen des Schulpsychologischen Krisenmanagements in Schulen in
Nordrhein-Westfalen (MSW, 2014)“ definieren Ablaufprozesse,
Informationsstrukturen und Aufgabenverteilungen der schulpsychologischen Unterstützung im Kriseneinsatz.
Das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes
Nordrhein-Westfalen (MSW) beauftragte das Landesteam
Schulpsychologische Krisenintervention NRW mit der Leitung
und Koordination des Einsatzes im Joseph-König-Gymnasium
sowie in der sich im selben Gebäude befindenden Alexander-­
Lebenstein-Realschule in Haltern am See. Das Landesteam des
MSW ist derzeit mit zwei Schulpsychologen im Landesdienst
besetzt. Deren Aufgaben bestanden in Haltern im Wesentlichen
in der Beratung und Unterstützung der Schulleitungen hinsichtlich schulpsychologischer Hilfsangebote, anstehender schulorganisatorischer Maßnahmen sowie der Leitung und Koordination
der eingesetzten Schulpsychologinnen und Schulpsychologen.
Über kontinuierliche Abstimmungsprozesse zwischen Schulleitung, Notfallseelsorge und Landesteam konnten schulinternen
Ressourcen (wie bspw. das Schulteam für Gewaltprävention
und Krisenintervention, Beratungslehrkräfte und Fachkräfte für
Schul­sozial­arbeit) mit den externen psychosozialen Hilfsangeboten abgestimmt, Schnittstellen geklärt und Synergieeffekte
genutzt werden.
Download
Empfehlungen zu Strukturen, Aufgaben und Verfahrensweisen des Schulpsychologischen Krisenmanagements in
Schulen in Nordrhein-Westfalen (MSW, 2014)
Flexible schulpsychologische Unterstützung
Über einen Zeitraum von annähernd vier Wochen waren ca. 40
kommunale und landesbedienstete Schulpsychologinnen und
Schulpsychologen mit curricularer Zusatzqualifikation im Bereich
schulpsychologischer Krisenintervention aus drei Bezirksregierungen in NRW im Rotationsprinzip im Einsatz. In jeder Phase
orientierte sich die schulpsychologische Arbeit an dem Grundsatz, mit gebotener Zurückhaltung und Respektierung persönli-
Zum Inhaltsverzeichnis
cher Grenzen „Hilfe zur Selbsthilfe“ anzubieten. Dieses Prinzip
ermöglichte individuelles Kontrollerleben bei Lehrkräften und
systembezogenes Selbstwirksamkeitserleben. Das mittelfristige
Ziel der schulpsychologischen Unterstützungsarbeit bestand in
der achtsamen Rückkehr der Schulgemeinschaft in den Schulalltag, um somit die stabilisierende Funktion der vertrauten Strukturen mit seinen intensiv gelebten sozialen Beziehungen sensibel
zu nutzen.
1.In der Akutphase – die ersten vier Tage bis zu den Osterferien – erforderte die Dynamik der schulischen Krisensituation
ein hohes Maß an Flexibilität sowie stetige Anpassung des
schulpsychologischen Unterstützungsangebotes an die aktuellen Entwicklungen. Hierzu fanden u. a. täglich vor Unterrichtsbeginn Abstimmungsgespräche zwischen Schulleitungen
und Landesteam, interne Einsatzbesprechungen des schulpsychologischen Kriseninterventionsteams sowie gemeinsamen Dienstbesprechungen mit allen Lehrkräften statt. In den
durch die Schulleitungen anberaumten gemeinsamen Besprechungen wurden die Lehrkräfte durch die Schulpsychologinnen und Schulpsychologen z. B. auf zu erwartende Trauerreaktionen der Kinder und Jugendlichen vorbereitet und mit
stabilisierenden psychoedukativen Möglichkeiten vertraut
gemacht. Entsprechende Merkblätter wurden der gesamten
Schulgemeinschaft zur Verfügung gestellt. Jeder Lehrkraft,
die in der besonders betroffenen Jahrgangsstufe 10 oder in
Klassen mit Geschwistern der verstorbenen Schülerinnen
oder Schüler unterrichtete, wurde ein schulpsychologischer
Ansprechpartner für Beratungs- und Interventionsbedarfe
flexibel zur Seite gestellt. Für kurzfristige Beratungsanfragen
konnten sich die Lehrkräfte beider Schulen jederzeit an dafür
eigens in den Lehrer­zim­mern eingerichtete schulpsychologische Anlaufstellen wenden. Die konkreten Beratungs- und
Unterstützungsanfragen fokussierten inhaltlich auf Hinweise
zur Infor­ma­tions­weiter­gabe und Gesprächsführung in den
besonders betroffenen Klassen, Organisation von schulischen
Alltagsroutinen, Erarbeitung von Ritualen der Trauerbewältigung, Unsicherheiten im Umgang mit diffusen Ängsten, dem
Aushalten von Trauer, den Eltern, dem eigenen Kollegium, der
Presse, der schockierenden Nachricht des erweiterten Suizids
etc. Das Landesteam kooperierte eng mit den zuständigen
Pressestellen und stellte in einer gemeinsamen Pressekonferenz die schulpsychologischen Hilfsangebote der anteilnehmenden Öffentlichkeit vor.
Als ein weiterer wichtiger Beitrag der Schulpsychologie ist
das Coaching der Lehrkräfte zu nennen, die kurzfristig abgeordnet wurden, um die pädagogische Arbeit der verstorbenen Lehrkräfte fortzuführen. In Beratungsgesprächen und
4
Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016
Schwe rpunk t thema
Informations­veranstaltungen mit Lehrkräften konnten die
vielfältigen Reaktionsweisen der Schülerinnen und Schüler als
ganz normale Reaktionen auf das unnormale Ereignis eingeordnet und ein Verständnis sowohl dafür vermittelt werden,
dass einige jüngere Schülerinnen und Schüler nicht lange in
der Trauer verharrten, sondern zeitnah ihren gewohnten
Schulalltag einforderten, als auch dafür, dass Jugendliche zwischen Phasen intensiver Trauer und Gelassenheit schwankten.
Jeweils am Ende eines Unterrichtstages fanden im Besprechungsraum der Schulpsychologie interne Reflexionstermine
statt, in denen z. B. Themen in der Beratung mit Schulleitung
und Lehrkräften diskutiert sowie Fragen der Einsatzfähigkeit
und bevorzugten Aufgabenwahrnehmung koordiniert wurden.
Das Landesteam stimmte die schulpsychologischen Unterstützungsangebote mit denen der Notfallseelsorge ab, die Einzelgespräche für Schülerinnen und Schüler, aufsuchende Hilfe für
unmittelbar Betroffene zu Hause sowie die Begleitung innerhalb des zentralen Gedenkgottesdienstes übernahm. Der
Einsatz der Notfallseelsorge in den Schulen endete mit dem
letzten Schultag vor den Osterferien.
2.Während der Osterferien wurden Beratungsanfragen der
Schulgemeinschaften durch das Landesteam koordiniert. Hierzu hielten sich Schulpsychologinnen und Schulpsychologen auf
Abruf bereit. Auf einem Kooperationstreffen zwischen Unfallkasse NRW und dem Landesteam wurde die psychosoziale
Nachsorge aufeinander abgestimmt.
3.Nach den Osterferien wurden die oben beschriebenen schulpsychologischen Angebote in Abstimmung mit den Schulleitungen für drei weitere Wochen aufrechterhalten. Stand
bislang systemorganisatorische Unterstützung im Vordergrund, wurden nun vermehrt entlastende Gespräche in Anspruch genommen. Eine besondere schulpsychologische Herausforderung stellten Einzelgespräche mit sehr betroffenen
Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern mit Schuldgefühlen
aufgrund ungelöster Konflikte oder des eigenen Überlebens
dar. Im Anschluss daran wurde die überregional organisierte schulpsychologische Betreuung sukzessive in die örtliche
Struktur zurückgeführt.
4.Bis heute waren immer wieder Kolleginnen und Kollegen vorallem aus der regionalen Schulpsychologischen Beratungseinrichtung unterstützend in Haltern tätig, z. B. zur Vorbereitung
der Schulgemeinschaft auf die anstehenden Beerdigungen.
Die schulpsychologische Begleitung um den Jahrestag des
Absturzes wurde bereits seitens der Schulleitungen angefragt.
Zum Inhaltsverzeichnis
Schulpsychologische Arbeitsprinzipien
Die schulpsychologischen Arbeitsprinzipien Freiwilligkeit, Unabhängigkeit und Verschwiegenheit haben sich in der komplexen
Notfallsituation in Haltern bewährt. Diese Prinzipien schafften
die Voraussetzungen für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit
mit der gesamten Schulgemeinschaft. So wurde die hohe Feldkompetenz der Schulpsychologie, die sich bspw. in Expertenwissen um Trauerreaktionen in jugendlichen Gruppen in Kombination mit einer hohen Vertrautheit mit dem System Schule zeigt,
von beiden Schulen als besonders hilfreich erlebt.
Psychosoziale Nachsorge
Die psychosozialen Nachsorgeangebote für alle Betroffenen
wurden umfänglich durch die Unfallkasse NRW organisiert.
Über eine zentrale Hotline wurden bei Bedarf kostenfreie psychosoziale und therapeutische Angebote für alle Betroffenen
der Schulgemeinschaften und der Helfersysteme vermittelt.
Des Weiteren übernahm die Unfallkasse NRW bei Bedarf die
Supervisionskosten der eingesetzten Schulpsychologinnen und
Schulpsychologen.
Fa zit
Das schulpsychologische Krisenmanagement in NRW hat sich
in schulischen Krisensituationen und Großschadenslagen bewährt. Präventiv können alle Schulen auf die Unterstützung
der regionalen Schulpsychologischen Beratungseinrichtungen
zurückgreifen, um sich für den Umgang mit Krisensituationen
vorzubereiten. Basis bildet der „Notfallordner für die Schulen in
Nordrhein-Westfalen – Hinsehen und Handeln“ (MSW, 2015).
Dipl.-Psych.
Michael Berens
Dipl.-Psych.
Alvin T. Dörnhaus
Landesteam Schulpsychologische Krisenintervention NRW
Literatur
Empfehlungen zu Strukturen, Aufgaben und Verfahrensweisen des Schulpsychologischen Krisenmanagements in Schulen in Nordrhein-Westfalen
(MSW, 2014)
5
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was du fühlst«
Annika Bo
tved
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Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016
Schwe rpunk t thema
Gesundheitsförderliche Ressourcen in der Schule
Lehrergesundheit
Das Thema „Lehrergesundheit“ hat es in den letzten 15 Jahren
zu besonderer Aufmerksamkeit gebracht. Die Zahl der Veröf­
fentlichungen und die große Nachfrage an schulinternen Ver­
anstaltungen weisen darauf hin, dass die Schulpsychologie
sich diesem Thema stellen muss.
„Menschen, die miteinander zu schaffen haben, machen einander
zu schaffen.“ (Friedemann Schulz von Thun)
Schule ist mit einem Höchstmaß an Interaktionen zwischen
Schülern und Erwachsenen untereinander und miteinander verbunden. Diese komplexen kommunikativen und sozialen Herausforderungen sowie die innerschulischen Abläufe wie etwa
Unterrichtsverteilung, Konferenzen und Kooperationen sind mehr
oder weniger emotional aufgeladen. Damit sind sie auch höchst
anfällig für Störungen auf der Beziehungs- und Arbeitsebene.
Deswegen steht der Lehrerberuf ganz oben in der Rang­liste
von Berufen, die mit starken psychischen Belastungen umgehen
können müssen.
Zu ihrer Bewältigung sind stabile personale und soziale Fähigkeiten erforderlich, z. B. emotionale und kommunikative Kompetenz,
Stressbewältigung, Classroom-, Zeit-, Misserfolgs- und Konflikt­
manage­ment (Heyse, 2016). Aber sie sind keine Garantie für Erfolg, Zufriedenheit und psychosomatische Unversehrtheit, wenn
in der Schule restriktive, leistungshemmende und vor allem sozial­
feind­liche Arbeitsbedingungen vorherrschen. So hat die KMK
(2012) betont, dass „Gesundheitsförderung und Prävention integrale Bestandteile von Schulentwicklung“ sind. „Sie stellen keine
Zusatz­auf­ga­ben der Schulen dar, sondern gehören zum Kern eines
jeden Schulentwicklungsprozesses.“
Schutzfaktoren und Ressourcen in der Schule
Was sind Faktoren auf der Ebene der einzelnen Schule, die zum
Erhalt und vielleicht sogar zur Förderung, ggf. auch zur Wieder­
herstellung von Gesundheit, Arbeitszufriedenheit und Leistungs­
fähigkeit von Lehrkräften und Schulleitungen beitragen können?
Hier eine kleine Auswahl, auf die Schulpsychologinnen und Schulpsychologen aufmerksam machen könnten (vgl. Heyse, 2015).
Schulleitung und Kollegium
In meinen schulinternen Veranstaltungen werden immer wieder
vorrangig Störungen im Zusammenwirken von Kollegium und
Schulleitung als Energieräuber thematisiert. Das betrifft zum
einen die zwischenmenschlichen Interaktionen, zum anderen
die Organisation des Schulbetriebs. Wünschenswert zur Ge­
sund­er­hal­tung sind in dieser Hinsicht z. B.:
Zum Inhaltsverzeichnis
• Eine Schulleitung, die nicht nur das Funktionieren des Schulbetriebs im Blick hat, sondern auch das Wohlergehen der Personen,
z. B. durch transparente Vertretungsregelungen, gut vor­be­rei­
te­te und professionell geleitete Konferenzen und Dienstbe­
sprechun­gen, Rücksichtnahme auf familiäre Belange, durch
ausgewogenen Lehrereinsatz in Bezug auf Unterrichtsfächer
und die Zahl der zu unterrichtenden Klassen sowie bei der Zuweisung „schwieriger“ Klassen.
• Ermutigendes, kompetentes und korrektes Leitungshandeln,
das Transparenz von internen und externen Entscheidungen
sowie wertschätzende Partizipation anstrebt.
• Effiziente Kooperation, gemeinsames Handeln und positive
Interaktion im Kollegium mit verbindlichen Vereinbarungen
zur Arbeitserleichterung und Entlastung.
• Ein institutionalisiertes und funktionierendes Beschwerdemanagement, mit dem Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Schulleitungen straf- und sanktionslos auf Missstände, Schwächen,
Mängel, Unzuträglichkeiten aufmerksam machen dürfen. Dies
erlaubt, belastende Fehlentwicklungen rechtzeitig zu erkennen und anzugehen.
• Einrichtung eines Gesundheitszirkels aus Funktionsträgern
(Schul­leitung, Personalrat, Sicherheitsbeauftragte …) und Ver­
tre­tern wichtiger Gruppierungen, der im Sinne der KMK besonderes Augenmerk auf Gesundheitsförderung und Prävention an der Schule legt.
Arbeitsumgebung
Gesundheitsförderliches Arrangement der Arbeitsumgebung,
z. B.:
• Gestaltung des Lehrerzimmers als Ort der Erholung und Entspannung; Abgrenzung von Ruhe-/Stillezonen
• Sorge für tatsächliche Pausen ohne Schüler- oder Eltern­
gespräche bzw. kurzfristig anberaumte Besprechungen
• Reduzierung der Belastung durch Lärm in Klassen und Fluren;
sowie regelmäßige Lüftungspausen (CO 2 -­S ättigung!) zur
Verbesserung der Konzentrations- und Leis­tungs­fähigkeit
• Sorge für ein ansprechendes und lernförderndes Ambiente im
Schulgebäude (Sauberkeit, Ordnung und Übersichtlichkeit)
• Arrangement von funktionalen Lehrerarbeitsplätzen, z. B. auch
in Klassenräumen
Unterstützung, Kooperation und Hilfe
• Gegenseitige Unterstützung, Rat und Hilfe bei schwierigen
Sachproblemen, zwischenmenschlichen Konfliktlagen und persönlichen Krisen
• Vereinbarungen zum Vorgehen bei ernsthaften Beziehungsstörungen im Kollegium bzw. zur Schulleitung
7
Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016
Schwe rpunk t thema
• Einrichtung einer Zeit und Aufwand sparenden Materialsammlung mit Arbeitshilfen, Standard-Unterrichtsstunden, Aufgaben
für Vertretungsstunden …
• Zeitweilige Entlastungsmöglichkeiten und unterrichts-alternativer Einsatz für gesundheitlich „angeschlagene“, aber dienstfähige Lehrkräfte
Schüler und Eltern
• Konzertierte Zusammenarbeit und Verständigung mit Eltern in
dem Bewusstsein, dass der Bildungs- und Erziehungsauftrag
nur gemeinsam erfüllt werden kann
• Faires Vorgehen seitens Schulleitung und Kollegenschaft bei
Beschwerden oder Lehrer-Schüler-Eltern-Konflikten
• Bindende Vereinbarungen für Verhaltensregelungen und Sanktionen bei Regelverstößen
• Abstimmung von Maßstäben der Leistungsbewertung
• Hohe, aber erreichbare Erwartungen an die Qualität von Unterricht und Erziehung sowie an die Leistungen von Schülerinnen und Schülern
Schulethos
Die Einzelmaßnahmen können allerdings erst dann ihre volle
Wirksamkeit entfalten, wenn sie in ein für alle gleichermaßen
geltendes Schulethos eingebettet sind, in dem die Verständigung
über Ziele und Werte, gegenseitige Wertschätzung, konstruktive
Rückmeldungen, positive Emotionsarbeit, Fehlertoleranz, Förderung und Anerkennung von Engagement und Professionalität
einen hohen Stellenwert haben. Darüber hinaus empfiehlt sich
die Verankerung der Sorge um die Lehrergesundheit im Schulprogramm.
Daneben können durch Fortbildungsangebote, Supervision oder
die Moderation schulinterner Kollegialer Fallberatungsgruppen
breitere Kreise der Lehrerschaft bzw. eines Kollegiums erreicht
und somit befähigt werden, den psychischen Anforderungen
und Belastungen des Lehrerberufes sachdienlich und personfreundlich nachzukommen. Dafür stehen ausgearbeitete Programme zur Verfügung, z. B. das Programm
„AGIL“, das
Freiburger Projekt
„Gesundheitsprophylaxe für Lehrkräfte“
oder auch das Lernarrangement
„KESS“.
Nicht selten ergeben sich aus den Einzelfallkontakten Möglichkeiten bei Maßnahmen der Schulentwicklung mizuwirken. Ein
erprobter Einstieg ist z. B. ein pädagogischer Tag zum Thema
Lehrergesundheit, aus dem sich eine kontinuierliche Begleitung
bei Vorhaben schulischer Gesundheitsförderung entwickeln
kann. Dabei sollte man nicht zurückschrecken, zunächst banal
scheinende Projekte zu moderieren, z. B. Bemühungen zur Umgestaltung des Lehrerzimmers, Verbesserung des Informationsflusses oder der Konferenzmoderation. Es sind oft diese daily
hassles, die Nerven kosten und Verdruss bringen. Eine besondere Herausforderung dürfte es darstellen, einen Gesundheitszirkel zu begleiten.
Fa zit
Schulpsychologinnen und Schulpsychologen können mit dem
Thema Lehrergesundheit einen Zugang zu Schule bekommen,
der seitens der Lehrerschaft auf große Akzeptanz stößt und
sowohl mit der Einzelfallhilfe als auch mit der Schulentwicklungs-Beratung sehr gut verknüpft werden kann.
Schulpsychologische Unterstützung der
Gesundheitsförderung an der Schule
Welche Möglichkeiten sehe ich für Schulpsychologinnen und
Schulpsychologen, Kollegien in ihren Bemühungen um Gesunderhaltung zu unterstützen? Hier gibt es zwei Ansatzpunkte: Die
Beratung der einzelnen Lehrkräfte in Bezug auf individuelles gesundheitsdienliches Verhalten und die Beratung/Mitwirkung bei
Maßnahmen zur Gesundheitsförderung auf systemischer Ebene.
Für die individuelle Unterstützung zum Erhalt der psychischen
Gesundheit ergeben sich unterhalb therapeutischer Aktivitäten
zahlreiche Möglichkeiten, z. B. in der Einzelfallhilfe, insbesondere wenn sie durch die Perspektive ergänzt wird, dass Lehrkräfte durch Lern- und Verhaltensprobleme von Schülern ebenfalls
psychisch belastet werden.
Zum Inhaltsverzeichnis
Helmut Heyse, ehemals Referent für
Schulpsychologie (Bezirksregierung Trier),
langjähriger Vorsitzender der Sektion
Schulpsychologie, Leitung des Projektes
Lehrergesundheit Rheinland-Pfalz
Literatur
Departement Gesundheit und Soziales Aargau (2015): Gesundheitsförderung für Lehrpersonen und Schulleitungen. Ein Praxishandbuch als
Beitrag zur Schulentwicklung. Bern: hep-Verlag.
Heyse, Helmut (2015): Lehrergesundheit – ein Aufgabenfeld für die
Schulpsychologie. In: Seifried, K., Drewes, S. & Hasselhorn, M.: Handbuch Schulpsychologie. Stuttgart: Kohlhammer. S. 424–436.
Heyse, Helmut (2016): Gesund durch den Lehrerberuf. Lesebuch für
Berufs­a nfänger, Schulleitung und Ausbilder. Bern: hep-Verlag (in Vorbereitung).
8
Buchempfehlungen zu Schulpsychologie und Pädagogik
Eva Brockmann / Albert Lenz
Bernhard Sieland / Helmut Heyse
Helmut Bonney / Juliane Bonney
Schüler mit psychisch kranken
Eltern
Verhalten ändern – im Team geht’s
besser
Schulversagen?
Auswirkungen und Unterstützungsmöglichkeiten im schulischen Kontext
Mit einem Vorwort von Frank Nestmann.
2016. 200 Seiten, kartoniert
€ 25,– D
ISBN 978-3-525-40225-2
eBook: € 19,99 D / ISBN 978-3-647-40225-3
In Deutschland erleben im Laufe eines
Jahres circa zwei Millionen Schüler, dass
ihr Elternteil von einer psychischen Störung betroffen ist. Wie sollen Lehrer damit umgehen? Wie gelingt es ihnen, eine
vertrauensvolle Beziehung zu den Kindern
herzustellen, sie und die erkrankten Eltern
zu unterstützen?
Silke Birgitta Gahleitner / Thomas Hensel /
Martin Baierl / Martin Kühn / Marc Schmid (Hg.)
Traumapädagogik in
psychosozialen Handlungsfeldern
Ein Handbuch für Jugendhilfe, Schule
und Klinik
2. Auflage 2016. 296 Seiten, mit 11 Abb. und 6 Tab.,
kartoniert € 30,– D
ISBN 978-3-525-40240-5
eBook: € 23,99 D / ISBN 978-3-647-40240-6
»Das Buch ist ein sehr informatives praxisorientiertes Werk zu Voraussetzungen
und Einsatzmöglichkeiten der Traumapädagogik, gibt Anregungen, macht Mut und
ermutigt dazu, sich in der täglichen Arbeit
an diesen Bereich heranzutrauen.«
Kontext (Irmgard Neß)
Verlagsgruppe Vandenhoeck & Ruprecht
Die KESS-Methode –
Handbuch für Lehrgangsleiter mit Arbeitsbuch für Kursteilnehmer
Unter Mitarbeit von David Ebert, Tobias Rahm,
Jo Annika Reins und Torsten Tarnowski.
2010. 334 Seiten, mit 21 Abb. und 31 Tab., kartoniert
€ 45,– D
ISBN 978-3-525-40425-6
Mit diesem bereits viele Jahre erprobten
Lernkonzept für Gruppen können individuelle Verhaltensweisen nachhaltig verändert
werden. Dieses Handbuch zeigt, wie Lerngruppen angeleitet werden.
»Man legt zwar das Buch ab und zu beiseite
– aber nur, um die zahlreichen Anregungen
verarbeiten zu können!«
schule.at (DDr. Franz Sedlak)
Bernhard Sieland / Helmut Heyse
Verhalten ändern – im Team geht’s
besser
Die KESS-Methode – Arbeitsbuch für Kursteilnehmer und Selbstlerner
Unter Mitarbeit von Leif Boß, David Ebert, Torsten
Tarnowski, Anke Wagner.
2010. 126 Seiten, mit 3 Abb. und 3 Tab., kartoniert
€ 13,– D
ISBN 978-3-525-40428-7
Mit diesem Lernkonzept gelingt es, unerwünschte Verhaltensweisen oder Einstellungen nachhaltig zu verändern und neue
Erkenntnisse und Handlungsweisen in seinen Alltag zu integrieren.
Eltern bitten Lehrer und Berater an den
Runden Tisch
2015. 163 Seiten, mit 11 Abb., kartoniert
€ 15,– D
ISBN 978-3-525-40222-1
eBook: € 11,99 D / ISBN 978-3-647-40222-2
Anliegen des systemisch arbeitenden Autorenpaars ist es, bei Schulproblemen Lösungen zu finden durch ein kooperatives
Zusammenwirken von Familien, Pädagogen
und Beratern – ohne Vorwürfe oder Schuldzuweisungen.
»[...] weiterführend und hilfreich [...]«
ekz.bibliotheksservice (Reinhold Heckmann)
Dirk Kutting
Lehrer und Gesundheit
2009. 110 Seiten, kartoniert
€ 18,– D
ISBN 978-3-525-70102-7
Wenn Lehrer krank werden, dann hat das
oft wenig mit Grippeviren und umso mehr
mit dem schulischen Umfeld zu tun. Dirk
Kutting zeigt von Kopf bis Fuß, wie man ihnen gesund standhält.
»Ein humorvolles, heilsames, hervorragendes Buch, das mit Sicherheit vielen Lehrkräften aus der Seele sprechen wird! Es ist
somit ein ideales Geschenk für die Praxis
...« Glaube und Heimat, Mitteldeutsche Kirchenzeitung (Reiner Andreas Neuschäfer)
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Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016
Aus Forschung und Praxis
Ein Training im Zentrum für Schulpsychologie in Düsseldorf
Achtsamkeit im Schulalltag
Oft bringt der schulische Alltag Hektik mit sich und fordert
von Lehrern schnelles Reagieren und Multitasking. In solchen
Situationen kann Achtsamkeit ein guter Weg sein, dem Stress
vorzubeugen.
Achtsamkeit bedeutet, den gegenwärtigen Moment wahrzunehmen, ohne ihn zu bewerten. Mit einer achtsamen Haltung
gelingt es Lehrern besser, auch in hektischen Situationen einen
kühlen Kopf zu bewahren und äußere Umstände gelassener
anzunehmen, ohne in automatische Verhaltensmuster zu verfallen.
Achtsamkeit trainieren
Mit dem schulpsychologischen Angebot des Zentrums für Schulpsychologie in Düsseldorf „Achtsamkeit im Schulalltag“ können
Lehrer in sechs einstündigen Terminen das Konzept der Achtsamkeit kennenlernen. Nach einer theoretischen Einführung ist
das Kernstück jeder Stunde das Einüben einer konkreten Achtsamkeitstechnik, z. B. Bodyscan, achtsames Gehen und achtsame Kommunikation. Die Teilnehmer werden angeregt, konkrete
Umsetzungsmöglichkeiten für den persönlichen Schulalltag zu
entwickeln. Raumwechsel können beispielsweise für achtsames Gehen genutzt werden oder der Pausengong erinnert an
die Durchführung einer Atemtechnik. Im turbulenten Schulalltag
können Wenn-dann-Verknüpfungen hilfreiche Achtsamkeitsanker sein: „Immer wenn ich am Kopierer stehe, mache ich einen
kurzen Bodyscan.“
Eine achtsame Haltung entwickeln
Da das Erlernen der Achtsamkeit mit der Entwicklung einer gelassenen Grundhaltung einhergeht, ist das regelmäßige Üben
zwischen den Terminen unerlässlich. Gerade das Einnehmen einer
nicht wertenden Einstellung sich selbst und anderen gegenüber
ist für Lehrer oft herausfordernd. Daher ist es wichtig, die Teilnehmer in ihrer Geduld, Akzeptanz und Selbstfürsorge zu stärken.
Die Teilnehmer berichten, dass es ihnen dadurch häufiger gelingt,
eigene Bedürfnisse wahrzunehmen, regelmäßige Ruheinseln zu
schaffen und gelassener mit Stresssituationen umzugehen.
Dipl.-Psych. Vanessa Rieks
Psychologische Psychotherapeutin, Langenfeld
Dipl.-Psych. Natalie Waschke
Schulpsychologin, Düsseldorf
Literatur:
Kaltwasser, Vera (2010): Persönlichkeit und Präsenz: Achtsamkeit im
Lehrerberuf. Weinheim: Beltz.
Unterstützung von Lehrkräften in Baden-Württemberg
Flüchtlinge in der Schule
Lehrkräfte an Schulen in Baden-Württemberg erhalten unter­
schiedliche Fortbildungs- und Unterstützungsangebote im Um­
gang mit Flüchtlingskindern und den Herausforderungen der
Flüchtlingsthematik. Einen wichtigen Beitrag leisten dabei die
Schulpsychologischen Beratungsstellen mit einem landesweit
einheitlichen Fortbildungsangebot, themenspezifischen Super­
visionsgruppen und der Einzelberatung von Lehrkräften.
Die landesweit abgestimmte Fortbildung „Flüchtlinge in der
Schule – Umgang mit belasteten Kindern und Jugendlichen“
wird im Schuljahr 2015/16 von jeder Schulpsychologischen
Beratungsstelle zwei Mal angeboten, bei Bedarf auch häufiger.
Die Fortbildung richtet sich insbesondere an Lehrkräfte, die
Flüchtlingskinder in speziellen Vorbereitungsklassen unterrichten.
Zum Inhaltsverzeichnis
Sie dauert zwischen ein und zwei Tagen. Pro Fortbildung können
bis zu 20 Lehrkräfte teilnehmen.
Inhalte der Fortbildung
Die Teilnehmenden werden für mögliche Belastungen von
Flüchtlingskindern und jugendlichen Flüchtlingen sensibilisiert.
Gleichzeitig werden potentielle Ressourcen der Kinder und
Jugendlichen in den Blick genommen. Die Lehrkräfte erhalten
Informationen über typische Reaktionen nach traumatischen
Erlebnissen und wie sich diese im Schulalltag zeigen können. Sie
üben verschiedene Stabilisierungstechniken ein, die sich für den
Unterrichtsalltag eignen. Diese Techniken sollen den Kindern
und Jugendlichen helfen, extreme und unangenehme Gefühle
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Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016
Aus Forschung und Praxis
besser ertragen und umleiten zu können. Den Lehrkräften wird
dabei verdeutlicht, dass sie die Kinder und Jugendlichen im
Rahmen ihres pädagogischen Auftrags unterstützen sollen und
keinen „therapeutische Auftrag“ haben.
Bei der Fortbildung wird stets auch die Selbstfürsorge der Lehrkräfte in den Blick genommen. Sie sollen über persönliche
Ressourcen reflektieren und überlegen, wie sie sich gegenseitig
im Schulalltag unterstützen können. Es zeigte sich immer wieder,
dass Lehrkräfte bei diesen Fortbildungen vom Austausch und
den Erfahrungen der Kolleginnen und Kollegen profitieren.
Download
Grundlegende Informationen zum Umgang mit geflüchteten
Kindern in der Schule bietet die vom baden-württembergischen Kultusministerium herausgegebene Broschüre
„Flüchtlingskinder und Jugendliche Flüchtlinge in der Schule“
Dr. Andreas Rapp, Kultusministerium Baden-Württemberg,
Referat 56, Stuttgart
Dr. Olga Ermel, Kultusministerium Baden-Württemberg,
Referat 56, Kompetenzzentrum Schulpsychologie, Tübingen
Intelligence Development Scales für Kinder und Jugendliche (IDS-2)
Intelligenz- und Entwicklungsdiagnostik
An der Universität Basel wird unter der Leitung von Professor
Alexander Grob die zweite Auflage der „Intelligence und
Development Scales für Kinder und Jugendliche“ (IDS-2) ent­
wickelt, ein Einzeltestverfahren für Kinder und Jugendliche im
Alter von 5 bis 20 Jahren.
Normierungsstudie zu den IDS-2
Für die Normierung der IDS-2 werden in Deutschland, Österreich
und der Schweiz insgesamt 2.000 Kinder und Jugendliche getestet.
Die Normierung der IDS-2 findet bis Oktober 2016 statt. Gerne
bieten wir Personen mit einer diagnostischen Ausbildung an, im
Rahmen der Normierung Erfahrungen mit dem IDS-2 zu gewinnen.
• Altersbereich
-- 5;0–20;11 Jahre
• Funktionsbereiche
-- Kognitiver Bereich (Intelligenz, exekutive Funktionen)
-- Entwicklungsbereich (Psychomotorik, sozial-emotionale Kompetenz, schulische Kompetenzen: Lesen, Schreiben, Rechnen,
Arbeitshaltung)
• Dauer – Die IDS-2 sind modulartig aufgebaut und ermöglichen
so eine der spezifischen Fragestellung angepasste Diagnostik.
Für den gesamten Test sind ca. vier Stunden einzuplanen.
Wie kann man teilnehmen?
Teilnahmebedingung sind die Rekrutierung und Testung von
30 Probandinnen und Probanden. Sollte diese Anzahl nicht
Zum Inhaltsverzeichnis
möglich sein oder sollten mehr Probandinnen und Probanden
getestet werden können, kann die Anzahl auch individuell festgelegt werden.
Für die Normierung ist es wichtig, dass mit den Probandinnen
und Probanden der gesamte Test durchgeführt wird. Die Probandinnen und Probanden erhalten für die Teilnahme einen
Betrag von 18 Euro. Eine individuelle Leistungsrückmeldung ist
jedoch leider nicht möglich.
Unterstützung
Wir bieten vor den Testungen eine ganztägige IDS-2-Schulung
an. Als Dankeschön für die Unterstützung bei der Normierung
werden alle Testleiterinnen und Testleiter im Manual namentlich
genannt. Zudem erhalten Sie für die Rekrutierung und Testung
von 30 Probandinnen und Probanden nach Fertigstellung des
Tests ein Freiexemplar im Wert von ca. 1.500 Euro.
Kontakt
Für weitere Informationen zur Teilnahme an der Normierung
können Sie uns gerne kontaktieren.
Dr. Priska Hagmann-von Arx
Fakultät für Psychologie
Missionstrasse 62
4055 Basel (Schweiz)
E-Mail: [email protected]
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Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016
Kommunizieren
mit der
Gesundheit und
Lehrerberuf –
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Andreas Hillert
Lehr, Koch, Bracht, Ueing, Sosnowsky-Waschek, Lüdtke
Lehrergesundheit
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Stressbewältigung bei Lehrern
das als Denkhilfe und zur Visualisierung sowie zur
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und psychischen Belastungen
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ihre Arbeit im wahrsten Sinne als kränkend und krank machend. Wie kann man solchen Konstellationen vorbeugen bzw.
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der Leser, wie die coaching·disc® in Organisationen
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DOWNLOAD FÜR BDP-MITGLI EDE R
Schulgesetzliche Regelungen zur Aufbewahrungspflicht
– eine Auswahl · www.bdponline.de
Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016
Rechtsfrage n
Wie lange müssen die Unterlagen aufgehoben werden?
Aufbewahrungsfristen in der
Schulpsychologie
Frage:
Ich weiß nicht, wie lange ich meine schulpsycho­
logischen Unterlagen aufheben muss. Meine Dienststelle
plant nun eine allgemeine Frist von vier Jahren. Ist das nicht
zu lang?
ANTWORT:
Gesetzliche Regelungen
Schulpsychologen bzw. schulpsychologische Beratungsstellen
erheben Daten und speichern diese. Landesgesetzliche Regeln
für das Erheben und Speichern dieser Daten ergeben sich gesetzlich spezifisch für Schulpsychologie nur gelegentlich: § 64 Abs. 8
SchulG Berlin; § 83 Abs. 6 SchG Hessen; § 70 Abs. 3 SchulG
M-V; § 120 Abs. 5 Satz 4 SchulG NRW; § 21 SchulG RLP; § 84a
Abs. 9 Satz 2 SchulG LSA; § 27 Abs. 5, § 30 Abs. 1 Nr. 1 und
§ 132 SchulG SH. Nur im Saarland verweist § 20a Abs. 6 SchoG
den Datenschutz explizit für die Schulpsychologie auf die Verordnungsebene.
Für Erhebung und Speicherung gelten daher weitgehend die
Datenschutzgesetze des jeweiligen Bundeslandes. Deren jeweilige Regelungen lassen sich hier zusammenfassen: Allgemein
sind bei Erhebung und Speicherung die Grundsätze der Zweck­
bindung, der Erforderlichkeit und der Datensparsamkeit zu be­
achten. Geht es um sensible Daten, wie z. B. Gesundheitsdaten,
werden an die Erforderlichkeit sogar etwas höhere Anforderungen gestellt.
Gibt es feste Fristen?
Soweit bekannt gibt es landesgesetzlich für die schulpsychologischen Akten bzw. Dateien keine spezifischen Aufbewahrungsbzw. Speicherfristen. Eine Aufbewahrung/Speicherung, primär
nur mit einer abstrakten Frist zu begründen, kommt daher nicht
in Frage. Weiterhin sind Zweckbindung, Erforderlichkeit und
Datensparsamkeit zu beachten.
Einzelfallprüfung vs. abstrakte Fristen
Grundsätzlich gilt, dass sich für jeden Einzelfall eine andere Aufbewahrungsdauer bzw -frist ergeben kann. Das wird allerdings
meistens als kaum praktikabel empfunden. Stattdessen werden
häufig mit einer pauschalierten Betrachtung abstrakte Fristen
festgelegt.
Wenn innerbehördlich aus Gründen der Funktionsfähigkeit der
Verwaltung pragmatisch solche abstrakten Fristen bestimmt
werden, müssen diese aber stets und im Einzelfall an den ge-
Zum Inhaltsverzeichnis
nannten datenschutzrechtlichen Grundsätzen gemessen werden. Das bedeutet zwar nicht, dass innerbehördlich geregelte
abstrakte Aufbewahrungsfristen unbeachtlich sind. Aber es bedeutet, dass – zumindest dort, wo es sich im Einzelfall aufdrängt
– solche Fristen unbeachtlich bleiben und die Daten früher vernichtet/gelöscht werden müssen, wenn die Speicherung nicht
mehr erforderlich ist bzw. keinen (gerechtfertigten) Zweck mehr
verfolgt.
Besonderheiten schulpsychologischer Daten
Generell gilt für schulpsychologische Daten, dass die Aufbewahrung/Speicherung verschiedenen bzw. mehreren Zwecken
dienen kann oder dass sich der Zweck während der Aufbewahrung ändert.
Insbesondere wird der Zweck verfolgt, die Verwendung der
Daten für den Fall einer erneuten Inanspruchnahme der schulpsychologischen Beratung zur Verfügung zu haben. Ein weiterer
Zweck kann es sein, bei konkretem Anlass die Daten zu speichern,
um sich bei Vorwürfe des Klienten rechtfertigen zu können.
Verjährungsfristen an sich sind hingegen keine Aufbewahrungsfristen und rechtfertigen nicht per se die Aufbewahrung/­
Speicherung.
Ein weiterer Zweck kann sein, über die eigene Arbeit gegenüber
Vorgesetzen Rechenschaft ablegen zu können. Es können auch
statistische Zwecke verfolgt werden usw. Differenzieren sollte
man beim Zweck der Aufbewahrung für Dritte: Ist z. B. ein Untersuchungs- oder Gutachtenergebnis aufgabengemäß an eine
andere Stelle geliefert worden, ist die Aufbewahrung dieses Ergebnisses vor dem Hintergrund, dass es bei dieser anderen Stelle
bereits gespeichert ist, nicht mit dem Zweck plausibel, dass man
es vorsichtshalber für eine erneute Nachfrage dieser Stelle aufbewahre, sondern die Aufbewahrung muss für einen anderen
Zweck erforderlich sein.
Fa zit
Eine innerbehördliche, pauschalierte Aufbewahrungs- bzw.
Speicherfrist von vier Jahren erscheint nicht von vorne herein
unangemessen. Dienstrechtlich ist diese grundsätzlich zu beachten. Prinzipiell bleibt es aber vorrangig datenschutzrechtlich bei der Zweck- und Erforderlichkeitsbindung, so dass im
Einzelfall, eine vorzeitige Vernichtung oder Löschung geboten
sein kann.
Jan Frederichs
Rechtsanwalt, Berlin
13
Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016
Aus dem Ve rband
22. BUKO in Berlin: Rechtzeitig anmelden!
von der Universität Trier wird am Donnerstag in die aktuelle
Forschungslage zur Begabtenförderung einführen, daneben wird
Frau Dr. Catarina Katzer vom Institut für Cyberpsychologie und
Medientechnik in Köln eine aktuelle internationale Studie zum
Cybermobbing vorstellen. Am Freitag referieren Prof. Dr. Marcus
Hasselhorn (Deutsches Institut für Internationale Pädagogische
Forschung, Frankfurt) über den aktuellen Stand der Forschung
zu Lernstörungen und Prof. Dr. Alexander Grob (Universität
Basel) zur Intelligenzdiagnostik.
Ab Mitte April ist die Anmeldung zum 22. Bundeskongress für
Schulpsychologie vom 28. bis 30. September 2016 in Berlin mög­
lich. Über 120 Beiträge versprechen ein spannendes Programm.
Psychologie für die Schule
Das Motto des BUKO „Psychologie für die Schule“ wird mit
den Schwerpunktthemen Gewalt und Krisenintervention, Inklusion, Lern- und Verhaltensauffälligkeiten sowie Gesundheitsförderung bei den Lehrenden vertieft. Auch das Thema „Neu
zugewanderte Kinder und Jugendliche“ wird mit Beiträgen aus
Praxis und Wissenschaft unter den Blickwinkeln der kulturellen
Diversität, des Spracherwerbs und der Bildungsteilhabe beleuchtet. Ergänzt werden die Schwerpunktthemen durch eine Vielzahl
an weiteren Vorträgen und Workshops, die das breite Spektrum
schulpsychologischer Arbeit abbilden. Am Donnerstag und Freitag führen jeweils zwei parallele Keynote-Vorträge in ausgewählte Schwerpunktthemen ein. Frau Prof. Dr. Franzis Preckel
Ein besonderer Fokus soll beim diesjährigen Bundeskongress
auf einen intensiven Austausch zwischen Forschung und Praxis
gelegt werden, von dem beide Seiten profitieren können. Zielgruppe für die Einreichung von Beiträgen waren daher neben
Praktikern ganz explizit auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit anwendungsbezogener Forschung sowie Institu­
tionen, die Wissenschaft und Praxis vereinen.
Neben spannenden fachlichen Inhalten lockt in diesem Jahr ein
abwechslungsreiches Rahmenprogramm in die Metropole Berlin.
Informationen
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Stefan Drewes
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Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016
Aus dem Ve rband
Unterstützung und Beratung für die Schule
50 Jahre Schulpsychologie in
Baden-Württemberg
Was 1966 mit den ersten fünf Bildungsberatungsstellen im länd­
lichen Raum begann, hat sich bis heute zu einem flächendecken­
den System mit 28 Beratungsstellen in Baden-Württemberg mit
ca. 200 Schulpsychologinnen und Schulpsychologen entwickelt.
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Schulpsychologischen
Beratung in Baden-Württemberg hatte der Landesverband der
Schulpsychologinnen und Schulpsychologen Baden-Württemberg
e.V. am 4. März 2016 zur Festveranstaltung in Stuttgart eingeladen.
Was war – was ist – was sein wird
Unter dem Motto „Was war – was ist – was sein wird: 50 Jahre
für Schüler und Schule“ feierten ca. 200 Schulpsychologinnen
und Schulpsychologen mit Gästen aus ganz Deutschland.
Mit Vorträgen, Interviews und Theatereinlagen wurden die
vergangenen 50 Jahre der Schulpsychologie Baden-Württembergs eingeordnet und Perspektiven für die Zukunft aufgezeigt.
Staatssekretärin Marion von Wartenberg erinnerte an die Arbeit
des Landtags-Sonderausschusses „Konsequenzen aus dem Amoklauf in Winnenden und Wendlingen – Jugendgefährdung und
Jugendgewalt“ von 2009 und damit an eine der schwersten Bewährungsproben der Schulpsychologie in den letzten Jahren. Sie
stellte fest, dass die Herausforderungen an die Schulpsychologie
immer weiter wachsen. Ganz aktuell bieten die Beratungsstellen z. B. Fortbildungen und Supervisionsgruppen für Lehrkräfte
aller Schularten zur Arbeit mit Kindern aus Flüchtlingsfamilien
bzw. unbegleiteten Minderjährigen an. Auch die Ausbildung von
Beratungslehrkräften wird von den 28 Beratungsstellen im Land
geleistet. Damit hat die Schulpsychologie heute einen festen
Platz in der Unterstützung des Systems Schule.
Stefan Drewes, Vorsitzender der Sektion Schulpsychologie des
BDP, gab einen prägnanten Überblick zu den aktuellen Schwerpunktthemen und den Errungenschaften der Schulpsychologie
in Deutschland und würdigte in diesem Zusammenhang die gewachsene Struktur und den Stand der Schulpsychologie in Baden-Württemberg. Gleichzeitig zeigte er anhand aktueller Trends
in der Gesellschaft auf, welchen Herausforderungen sich die
Schulpsychologie in Deutschland in Zukunft stellen muss, und
welche Rahmenbedingungen dafür nötig sind. Einen Einblick in
die spannenden Möglichkeiten anwendungsbezogener schulpsychologischer Forschung erhielten die Gäste durch den Vortrag
von Frau Professor Dr. Caterina Gawrilow, die den Arbeitsbereich
Schulpsychologie an der Universität Tübingen leitet und eng mit
dem 2012 gegründeten und räumlich ebenfalls an der Uni Tübingen angesiedelten Kompetenzzentrum Schulpsychologie zusammenarbeitet. Sie zeigte anhand aktueller Projekte anschaulich
Zum Inhaltsverzeichnis
Auf dem Podium (von li. nach re.): Corinna Ehlert , Prof. Dr. Kurt Aurin,
Dr. Gerhard Mahler
auf, wie Forscher und Praktiker durch gute Kooperationen für ihr
jeweiliges Tätigkeitsfeld voneinander profitieren können.
Ein Highlight der Veranstaltung war die Interviewrunde mit zwei
Zeitzeugen der Anfangsjahre der Bildungsberatung – Prof. Dr.
Kurt Aurin und dem per Videobotschaft zugeschalteten ehemaligen Referenten für Schulpsychologie im Kultusministerium
Dieter Pfau –, die mit ihren erhellende Anekdoten aus den Aufbruchsjahren die damaligen mit den heutigen Entwicklungen
kontrastieren konnten. Abgerundet wurde das Interview durch
die Einschätzungen von Corinna Ehlert, die als Referentin für
Schulpsychologie im Kultusministerium den großen Aus- und
Umbau der Schulpsychologie der letzten Jahre mit Umsicht begleitet hat.
Die Botschaft der Veranstaltung
Eine Quintessenz aller Beiträge war die Botschaft, dass eine
quantitativ so kleine Berufsgruppe wie die Schulpsychologie sich
innerhalb des Gesamtsystems Schule nur dann wird behaupten
können, wenn es ihr gelingt, den inneren Zusammenhalt zu wahren und gleichzeitig konstruktiv und vertrauensvoll, aber auch
beharrlich ihre Kompetenzen in die Beratung und Weiterentwicklung des Systems Schule einzubringen. Mit ihren 50 Jahren
zeigt sich die Schulpsychologie als erfahrene und gleichzeitig
junge und dynamische Disziplin, die immer wieder aktuelle und
brennende Fragen rund um Unterricht und Schule aufgreift und
durch vielfältige Unterstützungsarbeit ihren Beitrag in einer sich
stetig wandelnden Bildungslandschaft leistet. Die Schulpsychologie in Baden-Württemberg zeigt sich mit ihrem großen Einsatzbereich, ihren vielfältigen Erfahrungen und einem ausgeprägten
Wir-Gefühl den vielen neuen Anforderungen gewappnet.
Vorstand des Landesverbands der Schulpsychologinnen und
Schulpsychologen Baden-Württemberg e.V.
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Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016
Sonde rve röffe ntlichung
Neu gestalteter Online-Shop des DPV bietet zahlreiche Vorteile
Fachliteratur bequem online einkaufen
Vor wenigen Wochen wurde der neue Online-Shop des Deut­
schen Psychologen Verlags freigeschaltet. Unter der bekannten
Adresse www.psychologenverlag.de findet man nun eine frisch
renovierte Website mit einem ansprechenden Design und vielen
hilfreichen Funktionen – und natürlich auch mit einer eigenen
Rubrik für Fachliteratur zur Schulpsychologie.
• Mitgliederbereich für BDP-Mitglieder: Für zahlreiche Medien
aus dem Verlagsprogramm gibt es exklusiv für BDP-Mitglieder einen Preisnachlass von bis zu 33 % (sog. „BDP-Vorteils­
angebote“). Diese sind im neuen Online-Shop entsprechend
gekennzeichnet. Um den BDP-Rabatt in Anspruch nehmen
zu können, geben Sie bitte unbedingt bei Ihrer Bestellung die
Mitgliedsnummer an bzw. hinterlegen diese in Ihrem Kundenkonto. Als registrierter Kunde sehen Sie dann sofort, welcher
Sonderpreis für Sie gilt.
• Portofreie Lieferung: Für Mitglieder des BDP liefert der Verlag
gegen Nachweis der BDP-Mitgliedsnummer bei Buchbestellungen weiterhin versandkostenfrei.
Der neue Online-Shop
Die Highlights in Kürze: • Neue Struktur und ansprechende Optik: Die Kategorisierung
der Produkte wurde komplett überarbeitet, genauso wie die
Darstellung der einzelnen Produkte. Die neue Struktur und die
ansprechende Optik erleichtern die Orientierung.
• Verbesserte Suchfunktion: Auch die Suchfunktion wurde verbessert – damit Sie schneller zum Ziel kommen!
• Mobile Endgeräte: Die neue Website ist auch auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets bequem zu handhaben.
• Veranstaltungstipps, Nachrichten und Stellenangebote: Im
neuen Online-Shop finden Sie künftig auch Nachrichten und
Veranstaltungshinweise mit psychologischem Bezug sowie aktuelle Stellenangebote für Psychologinnen und Psychologen.
• Bestellen mit und ohne Kundenkonto: Wenn Sie früher bereits im Online-Shop des DPV eingekauft haben und dort ein
Kundenkonto besitzen, brauchen Sie sich nicht neu zu registrieren – Ihre hinterlegten Daten wurden ins neue Shopsystem
übernommen. Aus Sicherheitsgründen muss lediglich ein neues Passwort vergeben werden. Sie wollen kein Kundenkonto
anlegen? Kein Problem! Sie haben auch die Möglichkeit, ohne
Registrierung per Gastzugang zu bestellen.
Zum Inhaltsverzeichnis
Eine klare Systematik erleichtert die Orientierung
Gratis E-Books- und Downloads
Zum Start des neuen Shops erwarten Sie in den nächsten Wochen noch einige Überraschungen und Sonderaktionen, zum
Beispiel exklusive zeitlich begrenzte Gratis-E-Books und -Downloads. Werden Sie Fan der Facebookseite
www.facebook.com/­
deutscherpsychologenverlag – hier erfahren Sie mehr darüber!
Ein Besuch der neu gestalteten Seite lohnt sich
also in jedem Fall!
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Deutscher Psychologen Verlag GmbH, Berlin
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Ressourcen gezielt stärken durch TRUST-ID®-tools
Im psychotherapeutischen Setting hat sich gezeigt, dass ein spezisches Vorgehen, das explizit ressourcenund resilienz stär kend wirkt, die Kräfte der Selbst regula tion unmittelbar aktiviert. Inspiriert durch
diese klinische Evidenz wurden die TRUST-ID®-tools von den beiden Dipl.-Psych. Christa Diegelmann
und Margarete Isermann entwickelt. Sie dienen der unmittelbaren Stressregulation, Ressourcenförderung, Krisenintervention, schonenden Traumabearbeitung und Stärkung der Resilienz.
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Edition Venedig & New York
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Ausführliche Informationen zum TRUST-Konzept und eine Bestellmöglichkeit für
die TRUST-ID®-tools nden Sie online: W W W . T R U S T A N D G O . D E
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Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016
Ve rans taltungskale nde r
7. und 8. April 2016
23. bis 25. Juni 2016
16. September 2016
Fachtagung Schulpsychologie NRW
Ort: Soest
Thema: Vielfältige Schulpsychologie für
eine bunte Schule
www.schulpsychologie.nrw.de/aktuell
4. Engadiner Sommerakademie für Kinderund Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Ort: Zuoz (Schweiz)
www.esa.kjp-gr.ch
Fachtag „Kinder- und Jugendpsychologie“
Ort: Dortmund
www.bdp-klinische-psychologie.de
17. bis 29. April 2016
66. Lindauer Psychotherapiewochen
Ort: Lindau
Themen: „Schema und Konflikt“ (1. Woche),
„Struktur und Fertigkeiten“ (2. Woche)
www.lptw.de
21. bis 23. April 2016
Sonderpädagogischer Kongress 2016
Ort: Weimar
Thema: Respekt – Relevanz – Ressourcen
www.verband-sonderpaedagogik.de
12. Mai 2016
Fachtag „Interkulturelle Kompetenz“
des Zentrums für Systemische Therapie,
Supervision und Beratung
Ort: München
Thema: Das Fremde und die Vielfalt –
in uns, um uns, zwischen uns:
Systemische Perspektiven in inter­
kulturellen Kontexten
www.istob-zentrum.de
31. Mai 2016
Fachtagung „Perspektive Begabung“
Ort: Köln
Thema: Diversität als Chance
www.bildung-und-begabung.de/veranstaltungen/perspektive-begabung-2016
3. und 4. Juni 2016
9. Fachtagung Sprache Ort: Heidenheim Thema: Vielfalt als Chance – Zum
Umgang mit Mehrsprachigkeit
www.fachtagung-sprache.de
15. Juni 2016
Seminar „Essstörungen und Selbstver­
letzendes Verhalten im Schulalltag“
Ort: Kronshagen www.secure-lernnetz.de
15. und 16. Juni 2016
29. Heidelberger Kongress – Bundeswei­
te Tagung des Fachverbandes Sucht e.V.
Ort: Heidelberg
Thema: Sucht bewegt – Zugangswege
erweitern!
www.sucht.de/veranstaltungen-181.html
Zum Inhaltsverzeichnis
1. und 2. Juli 2016
EduAction Bildungsgipfel
Ort: Mannheim/Heidelberg
Thema: Bildung gemeinsam gestalten www.edu-action.de/
2. und 3. Juli 2016
Symposium „The Cutting Edge of
Positive Psychology – Brennpunkte
der Positiven Psychologie“
Ort: Hamburg
www.akjf.at
8. Juli 2016
17. September 2016
3. Forum Inklusion des BDP
Ort: Frankfurt/Main
Thema: Inklusion von Flüchtlingen und
psychologische Unterstützung der Helfer
www.bdp-klinische-psychologie.de
18. bis 22. September 2016
50. Kongress der Deutschen Gesell­
schaft für Psychologie
Ort: Leipzig
www.dgpskongress.de
22. bis 24. September 2016
Ein Tag mit Kim Cameron
Ort: Wien
Thema: Tools für positive Organisations­
entwicklung (Workshop); Positive Unternehmenskultur als Weg zu außergewöhnlichem Erfolg (Vortrag)
www.akjf.at
16. Wissenschaftliche Jahrestagung
der DGSF
Ort: Frankfurt
Thema: Systemisch – Wirksam – Gut:
Bewährte und innovative Methoden
systemischer Veränderungsarbeit
www.dgsf-tagung-2016.de
15. Juli 2016
26. bis 29. September 2016
Vortrag „Abenteuer „Junge“: Von
Angstlust, vom Risiko und der Neigung,
Inneres nach außen zu kehren“
Ort: Berlin
www.bap-berlin.de
32. Pädagogische Woche
Ort: Oldenburg
www.uni-oldenburg.de/pw2016
20. bis 23. Juli 2016
38th ISPA Conference
Ort: Amsterdam
Thema: School Psychology 3.0: A World
of Connections
www.ispaweb.org/conferences/july2016
24. bis 29. Juli 2016
31st International Congress of
Psychology (ICP 2016)
Ort: Yokohama (Japan)
Thema: Diversity in Harmony: Insights
from Psychology
www.icp2016.jp
15. und 16. September 2016
Tagung „Jugendhilfe trifft Schule und
arbeitet eng mit ihr zusammen“
Ort: Berlin
www.deutscher-verein.de
15. bis 17. September 2016
32. Bundeskongress der Deutschen
Gesellschaft für Sprachheilpädagogik Ort: Hannover
Thema: Sprache – Inklusion als Chance?!
www.dgs-bundeskongress.de
28. bis 30. September 2016
22. Bundeskongress für Schulpsychologie
Ort: Berlin
www.bdp-schulpsychologie.de/
buko2016
14. bis 16. Oktober 2016
1. Europäischer Mindsight Kongress
Ort: Berlin
www.akjf.at
21. Oktober 2016
Seminar „Notfall Schülersuizid – Risiko­
faktoren, Prävention, Intervention“
Ort: Berlin
www.psychologenakademie.de
22. Oktober 2016
Seminar „Die Trainingsraum-Methode
– Ein Schulprogramm zum respektvollen
Umgang mit Unterrichtsstörungen“
Ort: Berlin
www.psychologenakademie.de
20. bis 22. Oktober 2016
Kongress Essstörungen 2016
Ort: Alpbach (Österreich)
www.netzwerk-essstoerungen.at
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Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016
INFORMATIONEN
Testvorstellung: Kaufman Assessment Battery
for Children – II (KABC-II)
Kaufman Assessment Battery for
Children – II
Kaufman, A. S. & Kaufman, N.L.
Deutschsprachige Fassung von
Melchers, P. & Melchers, M.
Zu beziehen über
Testzentrale – Hogrefe Verlag
oder über
Pearson Assessment,
Kosten ca. 1.530 Euro inklusive
Einzelplatzlizenz
Verfügbar seit 2015
Fast 30 Jahre nach Einführung der deutschsprachigen Fassung
der KABC erschien im Jahr 2015 eine neu normierte und erweiterte Version – die KABC-II. Die Normierung erfolgte von April 2013 bis Februar 2014 in Deutschland, Österreich und der
Schweiz. Einsetzbar ist das Verfahren in der Altersgruppe drei
bis 18 Jahre. Das Testmaterial wird im praktischen Rollkoffer
geliefert. Die duale theoretische Grundlage der KABC-II basiert
einerseits auf dem bereits aus der Vorgängerversion bekannten
„Luria Modell der Informationsverarbeitung“, und wurde um
das „Cattell-Horn-Carroll (CHC) Modell“ erweitert. Je nach Fragestellung und Präferenz des Untersuchers kann zwischen den
beiden Modellen gewählt werden.
Die Untertests werden in der KABC-II in fünf Skalen zusammengefasst:
• Sequentiell/Kurzzeitgedächtnis
• Simultan/Visuelle Verarbeitung
• Lernen/Langzeitspeicher
• Planung/Fluide Fähigkeiten
• Wissen/Kristalline Fähigkeiten
Je nach gewähltem theoretischem Modell wird für die Gesamt­
skala ein „Intellektueller Verarbeitungsindex“ (Luria-Modell) oder
ein „Fluid-Kristallin-Index“ (CHC-Modell) ermittelt. Die KABC-II
verfügt über eine nonverbale Skala. Die insgesamt 18 Untertests
(acht der 16 Untertests der Ursprungsversion wurden beibehalten, zehn wurden hinzugefügt) sind in Kern- und Ergänzungstests aufgeteilt, wodurch der zeitliche Aufwand stark vari­ieren
kann. Die Durchführung der Kerntests dauert zwischen 20 und
60 Minuten (Luria-Modell) bzw. 30 und 75 Minuten (CHC-Modell).
Fa zit
Bei der KABC-II handelt es sich um ein ansprechendes, zeitökonomisches Verfahren, welches umfangreiche diagnostische Informationen über die Fähigkeiten einschließlich der
sequentiellen und simultanen Verarbeitung, dem Lernen, dem
Problemlösen sowie fluider und kristalliner Fähigkeiten der
Probanden bietet.
Sie stellt damit eine gewinnbringende Weiterentwicklung der
Vorgängerversion dar. Die zum Test gehörige Software
ermöglicht eine schnelle und ausführliche Auswertung. Für
die Durchführung und Interpretation ist eine intensive Ein­
arbeitung des Untersuchers erforderlich.
Dipl.-Psych. Ulrike Schroeder
Schulpsychologin, Düsseldorf
Impre ssum
2. Jahrgang, 2016, Ausgabe 5
www.praxis-schulpsychologie.de
Herausgeber:
Sektion Schulpsychologie im BDP e.V.
Sektionsgeschäftsstelle:
Postfach 10 15 08
40006 Düsseldorf
E-Mail: [email protected]
www.bdp-schulpsychologie.de
V.i.S.d.P.:
Stefan Drewes, Düsseldorf
Fachredaktion:
Dr. Meltem Avci-Werning, Stefan Drewes,
Dr. Helen Hertzsch, Dr. Isabel TrenkHinterberger, Natalie Waschke
Redaktionsleitung:
Jörg Schmidt (js), Andernach
Kontakt zur Redaktion:
[email protected]
Gestaltung: Tanja Bregulla, Aachen
Titelfoto: © S.Kobold – Fotolia.com
Zum Inhaltsverzeichnis
Verlag:
Deutscher Psychologen Verlag GmbH
Geschäftsführerin: Ina Jungbluth
Am Köllnischen Park 2, 10179 Berlin
Tel.: 030/20 91 66-410
Fax: 030/20 91 66-413
E-Mail: [email protected]
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Anzeigen:
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Am Köllnischen Park 2, 10179 Berlin
Tel.: 030/20 91 66-410
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Gültig ist die Preisliste Nr. 1 vom
01. März 2015
Anzeigenschluss:
Ausgabe 6
14.06.2016 (erscheint am 01.07.2016)
Ausgabe 7
26.09.2016 (erscheint am 15.10.2016)
Ausgabe 8
28.11.2016 (erscheint am 10.12.2016)
Leserservice:
Deutscher Psychologen Verlag GmbH
Tel.: 0228/95 50 210
Fax: 0228/36 96 210
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„Praxis Schulpsychologie“ erscheint viermal
jährlich und ist ein periodisches Informationsmedium des DPV. Zweck der Publikation
ist die Verbreitung von Fachinformationen
zum Thema Schulpsychologie. Der Bezug
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2016
Vorschau
Praxis Schulpsychologie
Ausgabe 6, Juli 2016
Geplante Themen:
• Schülergesundheit
• Soziale Ausgrenzung
• Inklusion in Südafrika
• Kompetenzzentrum
Schulpsychologie
Tübingen
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KABC-II
Kaufman Assessment Battery
for Children – II
A. S. Kaufman, N. L. Kaufman
Deutschsprachige Fassung:
P. Melchers, M. Melchers,
2015
Anwendungsbereich
Altersbereich:
Kinder und Jugendliche
von 3 bis 18 Jahren
Die Kaufman Assessment Battery for Children
– II (KABC-II) ist ein Individualtest zur Erfassung
intellektueller Fähigkeiten bei Kindern und
Jugendlichen im Alter von 3 bis 18 Jahren.
Das Verfahren
Die KABC-II ist wie ihre Vorgängerversion,
die K-ABC, ein theoriebasiertes Instrument,
allerdings unterscheiden sich beide Verfahren
hinsichtlich ihres konzeptuellen Rahmens und
ihrer Teststruktur.
Durchführung:
individuell
Dauer:
zwischen 30 und 75 Minuten
(abhängig vom gewählten
Testmodell und dem Alter der
Testperson)
Individualtest zur Erfassung
intellektueller Fähigkeiten
Während die K-ABC mit der Theorie Lurias über
neuropsychologische Verarbeitungsprozesse
einen Ansatz simultaner/sequentieller Verarbeitung verfolgt, baut die KABC-II auf eine
duale theoretische Fundierung, indem das
Cattell-Horn-Carroll-Modell (CHC-Modell) ein
zusätzliches theoretisches Fundament bietet.
Die KABC-II stellt damit eine deutliche Weiterentwicklung der bekannten K-ABC dar.
Normen
1.400,00 €
* inklusive Auswertungssoftware
Einzelplatz version
Regulärer Einzelpreis für die
Auswertungssoftware: 230,00 €.
Zzgl. MwSt. und Versand
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Für die deutschsprachige KABC-II liegen bevölkerungsrepräsentative Normen für die 16
Altersgruppen im Bereich von 3 bis 18 Jahren in
Deutschland, Österreich und der Schweiz vor.
Charakteristika und Vorzüge
• Die KABC-II erfasst einen breiten Bereich
von Fähigkeiten einschließlich der sequentiellen und simultanen Verarbeitung, dem
Lernen, dem Problemlösen sowie uider und
kristalliner Fähigkeiten, die für die Diagnostik
von Kindern mit Lernschwierigkeiten oder
Entwicklungsproblemen grundlegend sind.
Seminar zum Test
Zeitumfang:
Punkte:
Teilnehmer:
Didaktik:
Zielgruppe:
7 Stunden (à 60 Minuten)
8 Fortbildungseinheiten
6 -18 Personen
Vortrag, Diskussion, Übung
Psychologen, Kinderärzte,
Kinder- und Jugentlichenpsychotherapeuten, Pädagogen
Zusätzliche Informationen
Interview mit Herrn Dr. Peter Melchers
und Martin Melchers
Beratungsservice: Für nähere Informationen zur KABC-II
und zu anderen Testverfahren kontaktieren Sie uns bitte
unter: Telefon: (069) 75 61 46-17/-19/-25/-28
Mail: [email protected]
Web: www.pearsonassessment.de
SPAREN SIE
129,00 EURO!*
• Die KABC-II misst diese Fähigkeiten in einer
Weise, die Unterschiede in den Testwerten
zwischen verschiedenen ethnischen und
kulturellen Gruppen minimiert und daher
zu zuverlässigeren Aussagen für Kinder und
Jugendliche unterschiedlicher Herkunft führt.
• Die KABC-II verfügt über eine nonverbale Skala, die eine valide Beurteilung von Kindern mit
eingeschränktem Hörvermögen, Sprech- oder
Sprachstörungen, begrenzten Deutschkenntnissen usw. ermöglicht.
• Die KABC-II ist durch die Aufteilung in Kernund Ergänzungstests zeitsparend aufgebaut.
• Die Durchführung der Kerntests liefert Testwerte für alle Skalen und den Gesamttest.
Die Ergänzungsuntertests ermöglichen eine
erweiterte Exploration der Fähigkeiten und
Prozesse.
• Die KABC-II setzt die Innovationen der K-ABC
hinsichtlich Einführungs- und Lernaufgaben
vor der eigentlichen Messung fort und erweitert sie.
• Der Protokollbogen der KABC-II führt für
jeden Untertest qualitative Kriterien auf, die
es dem Untersucher erlauben, seine spezische Verhaltensbeobachtung während der
Untersuchung zu protokollieren.
• Bei der KABC-II wird für die Analyse der Stärken und Schwächen wegen der höheren Zuverlässigkeit und Robustheit auf Skalenwerte
und nicht auf Untertestwerte zurückgegriffen.