Sektion Schulpsychologie Praxis Schulpsychologie Ausgabe 5 • APRIL 2016 www.PRAXIS-schulpsychologie.de Schul psychologisches Krisenmanage ment Achtsamkeit im Schulalltag Lehrer gesundheit Unsere Buchtipps Franz Petermann / Ulrike Petermann / Dennis Nitkowski Emotionstraining in der Schule Franz Petermann Ulrike Petermann Dennis Nitkowski Emotionstraining in der Schule Ein Programm zur Förderung der emotionalen Kompetenz Ein Programm zur Förderung der emotionalen Kompetenz 2016, 244 Seiten, inkl. DVD, € 39,95 / CHF 48.50 ISBN 978-3-8017-2687-4 Auch als eBook erhältlich Emotionale Kompetenz bei Kindern Franz Petermann Silvia Wiedebusch 3., überarbeitete Auflage Klinische Kinderpsychologie Ratgeber aggressives und oppositionelles Verhalten bei Kindern Manfred Döpfner Anja Görtz-Dorten Ratgeber aggressives und oppositionelles Verhalten bei Kindern Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher 3., überarbeitete Auflage Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher (Reihe: „Ratgeber Kinder- und Jugendpsychotherapie“, Band 3) 3., überarb. Aufl. 2016, ca. 40 Seiten, Kleinformat, ca. € 7,95 / CHF 10.90 ISBN 978-3-8017-2649-2 Auch als eBook erhältlich Ratgeber Selbstverletzendes Verhalten Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher Nadine Spörer Helvi Koch Nina Schünemann Vanessa A. Völlinger Das Lesetraining mit Käpt’n Carlo für 4. und 5. Klassen Ein Lehrermanual mit Unterrichtsmaterialien zur Förderung des verstehenden und motivierten Lesens Mit CD-ROM Dorothe Verbeek Franz Petermann (Reihe: „Ratgeber Kinder- und Jugendpsychotherapie“, Band 19) 2015, 51 Seiten, Kleinformat, € 8,95 / CHF 13.50 ISBN 978-3-8017-2572-3 Auch als eBook erhältlich Essstörungen bei Jugendlichen vorbeugen Auffälliges Essverhalten erkennen und handeln Erprobte Strategien für mehr Erfolg in der Schule 2., überarbeitete Auflage 2016, 186 Seiten, Kleinformat, € 19,95 / CHF 26.90 ISBN 978-3-8017-2730-7 Auch als eBook erhältlich Förderprogramme für Vor- und Grundschule Marcus Hasselhorn Wolfgang Schneider (Hrsg.) Tests und Trends – Jahrbuch der pädagogischpsychologischen Diagnostik www.hogrefe.de 2016, 103 Seiten, Großformat, inkl. CD-ROM, € 34,95 / CHF 45.50 ISBN 978-3-8017-2723-9 Auch als eBook erhältlich Essstörungen bei Jugendlichen vorbeugen Auffälliges Essverhalten erkennen und handeln 2015, 132 Seiten, Kleinformat, € 16,95 / CHF 21.90 ISBN 978-3-8017-2683-6 Auch als eBook erhältlich Marcus Hasselhorn / Wolfgang Schneider (Hrsg.) Monika Löhle Effektiv lernen Ein Lehrermanual mit Unterrichtsmaterialien zur Förderung des verstehenden und motivierten Lesens Dorothe Verbeek / Franz Petermann Ratgeber Selbstverletzendes Verhalten Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher (Reihe: „Klinische Kinderpsychologie“, Band 7) 3. überarb. Aufl. 2016, 297 Seiten, € 29,95 / CHF 39.90 ISBN 978-3-8017-2710-9 Auch als eBook erhältlich Das Lesetraining mit Käpt'n Carlo für 4. und 5. Klassen Tina In-Albon / Paul L. Plener / Romuald Brunner / Michael Kaess In-Albon · Plener · Brunner · Kaess Emotionale Kompetenz bei Kindern Nadine Spörer / Helvi Koch / Nina Schünemann / Vanessa A. Völlinger Franz Petermann / Manfred Döpfner / Anja Görtz-Dorten Franz Petermann Franz Petermann / Silvia Wiedebusch Förderprogramme für Vor- und Grundschule (Reihe: „Jahrbuch der pädagogischpsychologischen Diagnostik. Test und Trends“, Band 14). 2016, IIIV/251 Seiten, € 36,95 / CHF 45.90 ISBN 978-3-8017-2772-7 Auch als eBook erhältlich Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016 I NHALT EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser, heute freue ich mich, Sie mit der ersten Ausgabe „Praxis Schul psychologie“ im Jahr 2016 begrüßen zu können! Auch dieses Jahr bereiten wir in der Redaktion wieder praxisnah schulpsychologische Themen für Sie auf. Aktuelle gesellschaftliche Bedingungen sowie außergewöhnliche Situationen beeinflussen maßgeblich die Lebenswelt der Schule sowie alle daran beteiligten Akteure. Der Schulpsychologie kommt dabei die Aufgabe zu, Schulen in diesen Situationen zu unterstützen. Für den Kriseneinsatz sind im Land NRW Ablaufprozesse, Informationsstrukturen und Aufgabenverteilungen der schulpsychologischen Unterstützung klar definiert. Nach dem Flugzeugabsturz der Germanwings vor einem Jahr in den französischen Alpen, von dem auch eine Schule in Haltern am See betroffen war, haben Schulpsychologen in der Nachsorge unterstützend gearbeitet. Das Landesteam Schulpsychologische Krisenintervention NRW berichtet in dieser Ausgabe vom schulpsychologischen Krisenmanagement nach dem Ereignis. Editorial3 Sc hwe rpu n k t th e me n Schulpsychologisches Krisenmanagement4 Lehrergesundheit7 Au s F orsc h u ng u n d Praxis Achtsamkeit im Schulalltag 10 Flüchtlinge in der Schule 10 Intelligenz- und Entwicklungsdiagnostik11 R ec ht sfrag e n Auch gesellschaftliche Bedingungen, wie die aktuelle Flüchtlingssituation, erfordern besondere Unterstützung von Schulen. Derzeit werden bundesweit Konzepte erarbeitet, wie die soziale Integration und psychische Stabilisierung von Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrung gut gelingen kann. Baden-Württemberg hat beispielswiese ein landesweit einheitliches Fortbildungsangebot entwickelt, das in dieser Ausgabe vorgestellt wird. Aufbewahrungsfristen in der Schulpsychologie13 Aber bei all den unterschiedlichen Aufgaben, die auf die Schulen zukommen, sollte auch der Blick von Lehrerinnen und Lehrern auf die eigene Gesundheit nicht zu kurz kommen! Oft bringt schon der normale schulische Alltag genügend Hektik mit sich und fordert von Lehrern schnelles Reagieren und Multitasking. Schulpsychologinnen und Schulpsychologen können helfen, auf Faktoren aufmerksam zu machen, die die Gesundheit und Arbeitszufriedenheit von Lehrerinnen und Lehrern erhalten und fördern. Auch hierzu finden Sie in der aktuellen Ausgabe hilfreiche Anregungen. 22. BUKO in Berlin: Rechtzeitig anmelden! 14 50 Jahre Schulpsychologie in Baden-Württemberg 15 Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und Entdecken! Herzlichst, Ihre Au s dem Ve r ban d I n f o r m ati o n e n Fachliteratur bequem online einkaufen 16 Veranstaltungskalender 18 Testvorstellung: Kaufman Assessment Battery for Children – II (KABC-II) 19 Impressum19 Dipl.-Psych. Natalie Waschke Schulpsychologin, Düsseldorf Vorschau19 3 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016 Schwe rpunk t thema Schulpsychologie unterstützt Schulen in Haltern nach dem Germanwings-Absturz Schulpsychologisches Krisenmanagement Am 24. März 2015 kamen bei einem Flugzeugabsturz in den südfranzösischen Alpen insgesamt 150 Menschen ums Leben, darunter zwei Lehrkräfte und 16 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern am See. Den Schulen wurde anschließend professionelle schul psychologische Unterstützung zur Seite gestellt. Schulpsychologisches Krisenmanagement Die „Empfehlungen zu Strukturen, Aufgaben und Verfahrensweisen des Schulpsychologischen Krisenmanagements in Schulen in Nordrhein-Westfalen (MSW, 2014)“ definieren Ablaufprozesse, Informationsstrukturen und Aufgabenverteilungen der schulpsychologischen Unterstützung im Kriseneinsatz. Das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen (MSW) beauftragte das Landesteam Schulpsychologische Krisenintervention NRW mit der Leitung und Koordination des Einsatzes im Joseph-König-Gymnasium sowie in der sich im selben Gebäude befindenden Alexander- Lebenstein-Realschule in Haltern am See. Das Landesteam des MSW ist derzeit mit zwei Schulpsychologen im Landesdienst besetzt. Deren Aufgaben bestanden in Haltern im Wesentlichen in der Beratung und Unterstützung der Schulleitungen hinsichtlich schulpsychologischer Hilfsangebote, anstehender schulorganisatorischer Maßnahmen sowie der Leitung und Koordination der eingesetzten Schulpsychologinnen und Schulpsychologen. Über kontinuierliche Abstimmungsprozesse zwischen Schulleitung, Notfallseelsorge und Landesteam konnten schulinternen Ressourcen (wie bspw. das Schulteam für Gewaltprävention und Krisenintervention, Beratungslehrkräfte und Fachkräfte für Schulsozialarbeit) mit den externen psychosozialen Hilfsangeboten abgestimmt, Schnittstellen geklärt und Synergieeffekte genutzt werden. Download Empfehlungen zu Strukturen, Aufgaben und Verfahrensweisen des Schulpsychologischen Krisenmanagements in Schulen in Nordrhein-Westfalen (MSW, 2014) Flexible schulpsychologische Unterstützung Über einen Zeitraum von annähernd vier Wochen waren ca. 40 kommunale und landesbedienstete Schulpsychologinnen und Schulpsychologen mit curricularer Zusatzqualifikation im Bereich schulpsychologischer Krisenintervention aus drei Bezirksregierungen in NRW im Rotationsprinzip im Einsatz. In jeder Phase orientierte sich die schulpsychologische Arbeit an dem Grundsatz, mit gebotener Zurückhaltung und Respektierung persönli- Zum Inhaltsverzeichnis cher Grenzen „Hilfe zur Selbsthilfe“ anzubieten. Dieses Prinzip ermöglichte individuelles Kontrollerleben bei Lehrkräften und systembezogenes Selbstwirksamkeitserleben. Das mittelfristige Ziel der schulpsychologischen Unterstützungsarbeit bestand in der achtsamen Rückkehr der Schulgemeinschaft in den Schulalltag, um somit die stabilisierende Funktion der vertrauten Strukturen mit seinen intensiv gelebten sozialen Beziehungen sensibel zu nutzen. 1.In der Akutphase – die ersten vier Tage bis zu den Osterferien – erforderte die Dynamik der schulischen Krisensituation ein hohes Maß an Flexibilität sowie stetige Anpassung des schulpsychologischen Unterstützungsangebotes an die aktuellen Entwicklungen. Hierzu fanden u. a. täglich vor Unterrichtsbeginn Abstimmungsgespräche zwischen Schulleitungen und Landesteam, interne Einsatzbesprechungen des schulpsychologischen Kriseninterventionsteams sowie gemeinsamen Dienstbesprechungen mit allen Lehrkräften statt. In den durch die Schulleitungen anberaumten gemeinsamen Besprechungen wurden die Lehrkräfte durch die Schulpsychologinnen und Schulpsychologen z. B. auf zu erwartende Trauerreaktionen der Kinder und Jugendlichen vorbereitet und mit stabilisierenden psychoedukativen Möglichkeiten vertraut gemacht. Entsprechende Merkblätter wurden der gesamten Schulgemeinschaft zur Verfügung gestellt. Jeder Lehrkraft, die in der besonders betroffenen Jahrgangsstufe 10 oder in Klassen mit Geschwistern der verstorbenen Schülerinnen oder Schüler unterrichtete, wurde ein schulpsychologischer Ansprechpartner für Beratungs- und Interventionsbedarfe flexibel zur Seite gestellt. Für kurzfristige Beratungsanfragen konnten sich die Lehrkräfte beider Schulen jederzeit an dafür eigens in den Lehrerzimmern eingerichtete schulpsychologische Anlaufstellen wenden. Die konkreten Beratungs- und Unterstützungsanfragen fokussierten inhaltlich auf Hinweise zur Informationsweitergabe und Gesprächsführung in den besonders betroffenen Klassen, Organisation von schulischen Alltagsroutinen, Erarbeitung von Ritualen der Trauerbewältigung, Unsicherheiten im Umgang mit diffusen Ängsten, dem Aushalten von Trauer, den Eltern, dem eigenen Kollegium, der Presse, der schockierenden Nachricht des erweiterten Suizids etc. Das Landesteam kooperierte eng mit den zuständigen Pressestellen und stellte in einer gemeinsamen Pressekonferenz die schulpsychologischen Hilfsangebote der anteilnehmenden Öffentlichkeit vor. Als ein weiterer wichtiger Beitrag der Schulpsychologie ist das Coaching der Lehrkräfte zu nennen, die kurzfristig abgeordnet wurden, um die pädagogische Arbeit der verstorbenen Lehrkräfte fortzuführen. In Beratungsgesprächen und 4 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016 Schwe rpunk t thema Informationsveranstaltungen mit Lehrkräften konnten die vielfältigen Reaktionsweisen der Schülerinnen und Schüler als ganz normale Reaktionen auf das unnormale Ereignis eingeordnet und ein Verständnis sowohl dafür vermittelt werden, dass einige jüngere Schülerinnen und Schüler nicht lange in der Trauer verharrten, sondern zeitnah ihren gewohnten Schulalltag einforderten, als auch dafür, dass Jugendliche zwischen Phasen intensiver Trauer und Gelassenheit schwankten. Jeweils am Ende eines Unterrichtstages fanden im Besprechungsraum der Schulpsychologie interne Reflexionstermine statt, in denen z. B. Themen in der Beratung mit Schulleitung und Lehrkräften diskutiert sowie Fragen der Einsatzfähigkeit und bevorzugten Aufgabenwahrnehmung koordiniert wurden. Das Landesteam stimmte die schulpsychologischen Unterstützungsangebote mit denen der Notfallseelsorge ab, die Einzelgespräche für Schülerinnen und Schüler, aufsuchende Hilfe für unmittelbar Betroffene zu Hause sowie die Begleitung innerhalb des zentralen Gedenkgottesdienstes übernahm. Der Einsatz der Notfallseelsorge in den Schulen endete mit dem letzten Schultag vor den Osterferien. 2.Während der Osterferien wurden Beratungsanfragen der Schulgemeinschaften durch das Landesteam koordiniert. Hierzu hielten sich Schulpsychologinnen und Schulpsychologen auf Abruf bereit. Auf einem Kooperationstreffen zwischen Unfallkasse NRW und dem Landesteam wurde die psychosoziale Nachsorge aufeinander abgestimmt. 3.Nach den Osterferien wurden die oben beschriebenen schulpsychologischen Angebote in Abstimmung mit den Schulleitungen für drei weitere Wochen aufrechterhalten. Stand bislang systemorganisatorische Unterstützung im Vordergrund, wurden nun vermehrt entlastende Gespräche in Anspruch genommen. Eine besondere schulpsychologische Herausforderung stellten Einzelgespräche mit sehr betroffenen Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern mit Schuldgefühlen aufgrund ungelöster Konflikte oder des eigenen Überlebens dar. Im Anschluss daran wurde die überregional organisierte schulpsychologische Betreuung sukzessive in die örtliche Struktur zurückgeführt. 4.Bis heute waren immer wieder Kolleginnen und Kollegen vorallem aus der regionalen Schulpsychologischen Beratungseinrichtung unterstützend in Haltern tätig, z. B. zur Vorbereitung der Schulgemeinschaft auf die anstehenden Beerdigungen. Die schulpsychologische Begleitung um den Jahrestag des Absturzes wurde bereits seitens der Schulleitungen angefragt. Zum Inhaltsverzeichnis Schulpsychologische Arbeitsprinzipien Die schulpsychologischen Arbeitsprinzipien Freiwilligkeit, Unabhängigkeit und Verschwiegenheit haben sich in der komplexen Notfallsituation in Haltern bewährt. Diese Prinzipien schafften die Voraussetzungen für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der gesamten Schulgemeinschaft. So wurde die hohe Feldkompetenz der Schulpsychologie, die sich bspw. in Expertenwissen um Trauerreaktionen in jugendlichen Gruppen in Kombination mit einer hohen Vertrautheit mit dem System Schule zeigt, von beiden Schulen als besonders hilfreich erlebt. Psychosoziale Nachsorge Die psychosozialen Nachsorgeangebote für alle Betroffenen wurden umfänglich durch die Unfallkasse NRW organisiert. Über eine zentrale Hotline wurden bei Bedarf kostenfreie psychosoziale und therapeutische Angebote für alle Betroffenen der Schulgemeinschaften und der Helfersysteme vermittelt. Des Weiteren übernahm die Unfallkasse NRW bei Bedarf die Supervisionskosten der eingesetzten Schulpsychologinnen und Schulpsychologen. Fa zit Das schulpsychologische Krisenmanagement in NRW hat sich in schulischen Krisensituationen und Großschadenslagen bewährt. Präventiv können alle Schulen auf die Unterstützung der regionalen Schulpsychologischen Beratungseinrichtungen zurückgreifen, um sich für den Umgang mit Krisensituationen vorzubereiten. Basis bildet der „Notfallordner für die Schulen in Nordrhein-Westfalen – Hinsehen und Handeln“ (MSW, 2015). Dipl.-Psych. Michael Berens Dipl.-Psych. Alvin T. Dörnhaus Landesteam Schulpsychologische Krisenintervention NRW Literatur Empfehlungen zu Strukturen, Aufgaben und Verfahrensweisen des Schulpsychologischen Krisenmanagements in Schulen in Nordrhein-Westfalen (MSW, 2014) 5 »Zeig mir, was du fühlst« Annika Bo tved Mit Bildkarten spielerisch arbeiten Nicht immer ist es leicht, über seine Gefühle zu sprechen und diese konkret zu benennen. Mit Hilfe dieser 120 Gefühlskarten kommen Sie schnell und sicher mit den jungen Klienten ins Gespräch – und können so Lösungen für den Umgang auch mit schwierigen Gefühlen anbieten. Auch Kinder und Jugendliche erleben Krisen. Um diese zu meistern ist es wichtig, eigene Ressourcen zu aktivieren oder zu entwickeln. Ob innere Helfer, Achtsamkeitsübungen oder Notfallpläne – diese 60 Übungen können Sie sofort einsetzen. Jede Karte ist liebevoll illustriert, so dass der Einstieg in die Übung leicht gelingt. Das Booklet gibt einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten der einzelnen Karten. O Leichter Einstieg in das schwierige Thema Gefühle Für jede Altersstufe geeignet O Positive/negative Karten mit unterschiedlichen Rückseiten zum leichteren Sortieren • Kartenset mit 120 Bildkarten und 12-seitigem Booklet in farbiger Box. 2016. € 29,95 D ISBN 978-3-621-28300-7 Kartenset mit 60 Bildkarten und 12-seitigem Booklet in farbiger Box. Illustrationen von Annika Botved. 2015. € 26,95 D ISBN 978-3-621-28266-6 Für Kleine und Große Das Set mit 60 ansprechend illustrierten Bildkarten bereichert die Arbeit mit schüchternen Kindern. Es kann zusammen mit dem »Training für sozial unsichere Kinder« angewendet werden. Durch Übungen werden sich Kinder ihrer angstverstärkenden Gedanken bewusst und lernen soziale Fertigkeiten zu entwickeln. Leitfiguren zur Identifikation verhelfen zu mehr Selbstbewusstsein. O Karten für Kindergarten und Grundschule Mit philosophischen, psychologischen und Triggerfragen erfolgreich Konflikte managen: Die Fragekarten regen zum Perspektivenwechsel an. Mithilfe überraschender Fragen wird eine schwierige Situation plötzlich als gestaltbar erfahren. Der Konflikt wird so nachhaltig als Chance genutzt. O Vielfältig einsetzbar für Teams / Kollegen, Weiterbildung, Kinder und Jugendliche … Kartenset mit 116 Fragekarten und 16-seitigem Booklet in farbiger Box. 2016. € 29,95 D ISBN 978-3-407-36591-0 Kartenset mit 60 Bildkarten und 16-seitigem Booklet in farbiger Box. 2016. € 29,95 D ISBN 978-3-621-28307-6 Leseproben auf www.beltz.de Druckfrisch: Prospekt Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen E Gleich kostenlos anfordern Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016 Schwe rpunk t thema Gesundheitsförderliche Ressourcen in der Schule Lehrergesundheit Das Thema „Lehrergesundheit“ hat es in den letzten 15 Jahren zu besonderer Aufmerksamkeit gebracht. Die Zahl der Veröf fentlichungen und die große Nachfrage an schulinternen Ver anstaltungen weisen darauf hin, dass die Schulpsychologie sich diesem Thema stellen muss. „Menschen, die miteinander zu schaffen haben, machen einander zu schaffen.“ (Friedemann Schulz von Thun) Schule ist mit einem Höchstmaß an Interaktionen zwischen Schülern und Erwachsenen untereinander und miteinander verbunden. Diese komplexen kommunikativen und sozialen Herausforderungen sowie die innerschulischen Abläufe wie etwa Unterrichtsverteilung, Konferenzen und Kooperationen sind mehr oder weniger emotional aufgeladen. Damit sind sie auch höchst anfällig für Störungen auf der Beziehungs- und Arbeitsebene. Deswegen steht der Lehrerberuf ganz oben in der Rangliste von Berufen, die mit starken psychischen Belastungen umgehen können müssen. Zu ihrer Bewältigung sind stabile personale und soziale Fähigkeiten erforderlich, z. B. emotionale und kommunikative Kompetenz, Stressbewältigung, Classroom-, Zeit-, Misserfolgs- und Konflikt management (Heyse, 2016). Aber sie sind keine Garantie für Erfolg, Zufriedenheit und psychosomatische Unversehrtheit, wenn in der Schule restriktive, leistungshemmende und vor allem sozial feindliche Arbeitsbedingungen vorherrschen. So hat die KMK (2012) betont, dass „Gesundheitsförderung und Prävention integrale Bestandteile von Schulentwicklung“ sind. „Sie stellen keine Zusatzaufgaben der Schulen dar, sondern gehören zum Kern eines jeden Schulentwicklungsprozesses.“ Schutzfaktoren und Ressourcen in der Schule Was sind Faktoren auf der Ebene der einzelnen Schule, die zum Erhalt und vielleicht sogar zur Förderung, ggf. auch zur Wieder herstellung von Gesundheit, Arbeitszufriedenheit und Leistungs fähigkeit von Lehrkräften und Schulleitungen beitragen können? Hier eine kleine Auswahl, auf die Schulpsychologinnen und Schulpsychologen aufmerksam machen könnten (vgl. Heyse, 2015). Schulleitung und Kollegium In meinen schulinternen Veranstaltungen werden immer wieder vorrangig Störungen im Zusammenwirken von Kollegium und Schulleitung als Energieräuber thematisiert. Das betrifft zum einen die zwischenmenschlichen Interaktionen, zum anderen die Organisation des Schulbetriebs. Wünschenswert zur Ge sunderhaltung sind in dieser Hinsicht z. B.: Zum Inhaltsverzeichnis • Eine Schulleitung, die nicht nur das Funktionieren des Schulbetriebs im Blick hat, sondern auch das Wohlergehen der Personen, z. B. durch transparente Vertretungsregelungen, gut vorberei tete und professionell geleitete Konferenzen und Dienstbe sprechungen, Rücksichtnahme auf familiäre Belange, durch ausgewogenen Lehrereinsatz in Bezug auf Unterrichtsfächer und die Zahl der zu unterrichtenden Klassen sowie bei der Zuweisung „schwieriger“ Klassen. • Ermutigendes, kompetentes und korrektes Leitungshandeln, das Transparenz von internen und externen Entscheidungen sowie wertschätzende Partizipation anstrebt. • Effiziente Kooperation, gemeinsames Handeln und positive Interaktion im Kollegium mit verbindlichen Vereinbarungen zur Arbeitserleichterung und Entlastung. • Ein institutionalisiertes und funktionierendes Beschwerdemanagement, mit dem Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Schulleitungen straf- und sanktionslos auf Missstände, Schwächen, Mängel, Unzuträglichkeiten aufmerksam machen dürfen. Dies erlaubt, belastende Fehlentwicklungen rechtzeitig zu erkennen und anzugehen. • Einrichtung eines Gesundheitszirkels aus Funktionsträgern (Schulleitung, Personalrat, Sicherheitsbeauftragte …) und Ver tretern wichtiger Gruppierungen, der im Sinne der KMK besonderes Augenmerk auf Gesundheitsförderung und Prävention an der Schule legt. Arbeitsumgebung Gesundheitsförderliches Arrangement der Arbeitsumgebung, z. B.: • Gestaltung des Lehrerzimmers als Ort der Erholung und Entspannung; Abgrenzung von Ruhe-/Stillezonen • Sorge für tatsächliche Pausen ohne Schüler- oder Eltern gespräche bzw. kurzfristig anberaumte Besprechungen • Reduzierung der Belastung durch Lärm in Klassen und Fluren; sowie regelmäßige Lüftungspausen (CO 2 -S ättigung!) zur Verbesserung der Konzentrations- und Leistungsfähigkeit • Sorge für ein ansprechendes und lernförderndes Ambiente im Schulgebäude (Sauberkeit, Ordnung und Übersichtlichkeit) • Arrangement von funktionalen Lehrerarbeitsplätzen, z. B. auch in Klassenräumen Unterstützung, Kooperation und Hilfe • Gegenseitige Unterstützung, Rat und Hilfe bei schwierigen Sachproblemen, zwischenmenschlichen Konfliktlagen und persönlichen Krisen • Vereinbarungen zum Vorgehen bei ernsthaften Beziehungsstörungen im Kollegium bzw. zur Schulleitung 7 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016 Schwe rpunk t thema • Einrichtung einer Zeit und Aufwand sparenden Materialsammlung mit Arbeitshilfen, Standard-Unterrichtsstunden, Aufgaben für Vertretungsstunden … • Zeitweilige Entlastungsmöglichkeiten und unterrichts-alternativer Einsatz für gesundheitlich „angeschlagene“, aber dienstfähige Lehrkräfte Schüler und Eltern • Konzertierte Zusammenarbeit und Verständigung mit Eltern in dem Bewusstsein, dass der Bildungs- und Erziehungsauftrag nur gemeinsam erfüllt werden kann • Faires Vorgehen seitens Schulleitung und Kollegenschaft bei Beschwerden oder Lehrer-Schüler-Eltern-Konflikten • Bindende Vereinbarungen für Verhaltensregelungen und Sanktionen bei Regelverstößen • Abstimmung von Maßstäben der Leistungsbewertung • Hohe, aber erreichbare Erwartungen an die Qualität von Unterricht und Erziehung sowie an die Leistungen von Schülerinnen und Schülern Schulethos Die Einzelmaßnahmen können allerdings erst dann ihre volle Wirksamkeit entfalten, wenn sie in ein für alle gleichermaßen geltendes Schulethos eingebettet sind, in dem die Verständigung über Ziele und Werte, gegenseitige Wertschätzung, konstruktive Rückmeldungen, positive Emotionsarbeit, Fehlertoleranz, Förderung und Anerkennung von Engagement und Professionalität einen hohen Stellenwert haben. Darüber hinaus empfiehlt sich die Verankerung der Sorge um die Lehrergesundheit im Schulprogramm. Daneben können durch Fortbildungsangebote, Supervision oder die Moderation schulinterner Kollegialer Fallberatungsgruppen breitere Kreise der Lehrerschaft bzw. eines Kollegiums erreicht und somit befähigt werden, den psychischen Anforderungen und Belastungen des Lehrerberufes sachdienlich und personfreundlich nachzukommen. Dafür stehen ausgearbeitete Programme zur Verfügung, z. B. das Programm „AGIL“, das Freiburger Projekt „Gesundheitsprophylaxe für Lehrkräfte“ oder auch das Lernarrangement „KESS“. Nicht selten ergeben sich aus den Einzelfallkontakten Möglichkeiten bei Maßnahmen der Schulentwicklung mizuwirken. Ein erprobter Einstieg ist z. B. ein pädagogischer Tag zum Thema Lehrergesundheit, aus dem sich eine kontinuierliche Begleitung bei Vorhaben schulischer Gesundheitsförderung entwickeln kann. Dabei sollte man nicht zurückschrecken, zunächst banal scheinende Projekte zu moderieren, z. B. Bemühungen zur Umgestaltung des Lehrerzimmers, Verbesserung des Informationsflusses oder der Konferenzmoderation. Es sind oft diese daily hassles, die Nerven kosten und Verdruss bringen. Eine besondere Herausforderung dürfte es darstellen, einen Gesundheitszirkel zu begleiten. Fa zit Schulpsychologinnen und Schulpsychologen können mit dem Thema Lehrergesundheit einen Zugang zu Schule bekommen, der seitens der Lehrerschaft auf große Akzeptanz stößt und sowohl mit der Einzelfallhilfe als auch mit der Schulentwicklungs-Beratung sehr gut verknüpft werden kann. Schulpsychologische Unterstützung der Gesundheitsförderung an der Schule Welche Möglichkeiten sehe ich für Schulpsychologinnen und Schulpsychologen, Kollegien in ihren Bemühungen um Gesunderhaltung zu unterstützen? Hier gibt es zwei Ansatzpunkte: Die Beratung der einzelnen Lehrkräfte in Bezug auf individuelles gesundheitsdienliches Verhalten und die Beratung/Mitwirkung bei Maßnahmen zur Gesundheitsförderung auf systemischer Ebene. Für die individuelle Unterstützung zum Erhalt der psychischen Gesundheit ergeben sich unterhalb therapeutischer Aktivitäten zahlreiche Möglichkeiten, z. B. in der Einzelfallhilfe, insbesondere wenn sie durch die Perspektive ergänzt wird, dass Lehrkräfte durch Lern- und Verhaltensprobleme von Schülern ebenfalls psychisch belastet werden. Zum Inhaltsverzeichnis Helmut Heyse, ehemals Referent für Schulpsychologie (Bezirksregierung Trier), langjähriger Vorsitzender der Sektion Schulpsychologie, Leitung des Projektes Lehrergesundheit Rheinland-Pfalz Literatur Departement Gesundheit und Soziales Aargau (2015): Gesundheitsförderung für Lehrpersonen und Schulleitungen. Ein Praxishandbuch als Beitrag zur Schulentwicklung. Bern: hep-Verlag. Heyse, Helmut (2015): Lehrergesundheit – ein Aufgabenfeld für die Schulpsychologie. In: Seifried, K., Drewes, S. & Hasselhorn, M.: Handbuch Schulpsychologie. Stuttgart: Kohlhammer. S. 424–436. Heyse, Helmut (2016): Gesund durch den Lehrerberuf. Lesebuch für Berufsa nfänger, Schulleitung und Ausbilder. Bern: hep-Verlag (in Vorbereitung). 8 Buchempfehlungen zu Schulpsychologie und Pädagogik Eva Brockmann / Albert Lenz Bernhard Sieland / Helmut Heyse Helmut Bonney / Juliane Bonney Schüler mit psychisch kranken Eltern Verhalten ändern – im Team geht’s besser Schulversagen? Auswirkungen und Unterstützungsmöglichkeiten im schulischen Kontext Mit einem Vorwort von Frank Nestmann. 2016. 200 Seiten, kartoniert € 25,– D ISBN 978-3-525-40225-2 eBook: € 19,99 D / ISBN 978-3-647-40225-3 In Deutschland erleben im Laufe eines Jahres circa zwei Millionen Schüler, dass ihr Elternteil von einer psychischen Störung betroffen ist. Wie sollen Lehrer damit umgehen? Wie gelingt es ihnen, eine vertrauensvolle Beziehung zu den Kindern herzustellen, sie und die erkrankten Eltern zu unterstützen? Silke Birgitta Gahleitner / Thomas Hensel / Martin Baierl / Martin Kühn / Marc Schmid (Hg.) Traumapädagogik in psychosozialen Handlungsfeldern Ein Handbuch für Jugendhilfe, Schule und Klinik 2. Auflage 2016. 296 Seiten, mit 11 Abb. und 6 Tab., kartoniert € 30,– D ISBN 978-3-525-40240-5 eBook: € 23,99 D / ISBN 978-3-647-40240-6 »Das Buch ist ein sehr informatives praxisorientiertes Werk zu Voraussetzungen und Einsatzmöglichkeiten der Traumapädagogik, gibt Anregungen, macht Mut und ermutigt dazu, sich in der täglichen Arbeit an diesen Bereich heranzutrauen.« Kontext (Irmgard Neß) Verlagsgruppe Vandenhoeck & Ruprecht Die KESS-Methode – Handbuch für Lehrgangsleiter mit Arbeitsbuch für Kursteilnehmer Unter Mitarbeit von David Ebert, Tobias Rahm, Jo Annika Reins und Torsten Tarnowski. 2010. 334 Seiten, mit 21 Abb. und 31 Tab., kartoniert € 45,– D ISBN 978-3-525-40425-6 Mit diesem bereits viele Jahre erprobten Lernkonzept für Gruppen können individuelle Verhaltensweisen nachhaltig verändert werden. Dieses Handbuch zeigt, wie Lerngruppen angeleitet werden. »Man legt zwar das Buch ab und zu beiseite – aber nur, um die zahlreichen Anregungen verarbeiten zu können!« schule.at (DDr. Franz Sedlak) Bernhard Sieland / Helmut Heyse Verhalten ändern – im Team geht’s besser Die KESS-Methode – Arbeitsbuch für Kursteilnehmer und Selbstlerner Unter Mitarbeit von Leif Boß, David Ebert, Torsten Tarnowski, Anke Wagner. 2010. 126 Seiten, mit 3 Abb. und 3 Tab., kartoniert € 13,– D ISBN 978-3-525-40428-7 Mit diesem Lernkonzept gelingt es, unerwünschte Verhaltensweisen oder Einstellungen nachhaltig zu verändern und neue Erkenntnisse und Handlungsweisen in seinen Alltag zu integrieren. Eltern bitten Lehrer und Berater an den Runden Tisch 2015. 163 Seiten, mit 11 Abb., kartoniert € 15,– D ISBN 978-3-525-40222-1 eBook: € 11,99 D / ISBN 978-3-647-40222-2 Anliegen des systemisch arbeitenden Autorenpaars ist es, bei Schulproblemen Lösungen zu finden durch ein kooperatives Zusammenwirken von Familien, Pädagogen und Beratern – ohne Vorwürfe oder Schuldzuweisungen. »[...] weiterführend und hilfreich [...]« ekz.bibliotheksservice (Reinhold Heckmann) Dirk Kutting Lehrer und Gesundheit 2009. 110 Seiten, kartoniert € 18,– D ISBN 978-3-525-70102-7 Wenn Lehrer krank werden, dann hat das oft wenig mit Grippeviren und umso mehr mit dem schulischen Umfeld zu tun. Dirk Kutting zeigt von Kopf bis Fuß, wie man ihnen gesund standhält. »Ein humorvolles, heilsames, hervorragendes Buch, das mit Sicherheit vielen Lehrkräften aus der Seele sprechen wird! Es ist somit ein ideales Geschenk für die Praxis ...« Glaube und Heimat, Mitteldeutsche Kirchenzeitung (Reiner Andreas Neuschäfer) ben auf Lesepro -r.de www.v www.v-r.de Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016 Aus Forschung und Praxis Ein Training im Zentrum für Schulpsychologie in Düsseldorf Achtsamkeit im Schulalltag Oft bringt der schulische Alltag Hektik mit sich und fordert von Lehrern schnelles Reagieren und Multitasking. In solchen Situationen kann Achtsamkeit ein guter Weg sein, dem Stress vorzubeugen. Achtsamkeit bedeutet, den gegenwärtigen Moment wahrzunehmen, ohne ihn zu bewerten. Mit einer achtsamen Haltung gelingt es Lehrern besser, auch in hektischen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und äußere Umstände gelassener anzunehmen, ohne in automatische Verhaltensmuster zu verfallen. Achtsamkeit trainieren Mit dem schulpsychologischen Angebot des Zentrums für Schulpsychologie in Düsseldorf „Achtsamkeit im Schulalltag“ können Lehrer in sechs einstündigen Terminen das Konzept der Achtsamkeit kennenlernen. Nach einer theoretischen Einführung ist das Kernstück jeder Stunde das Einüben einer konkreten Achtsamkeitstechnik, z. B. Bodyscan, achtsames Gehen und achtsame Kommunikation. Die Teilnehmer werden angeregt, konkrete Umsetzungsmöglichkeiten für den persönlichen Schulalltag zu entwickeln. Raumwechsel können beispielsweise für achtsames Gehen genutzt werden oder der Pausengong erinnert an die Durchführung einer Atemtechnik. Im turbulenten Schulalltag können Wenn-dann-Verknüpfungen hilfreiche Achtsamkeitsanker sein: „Immer wenn ich am Kopierer stehe, mache ich einen kurzen Bodyscan.“ Eine achtsame Haltung entwickeln Da das Erlernen der Achtsamkeit mit der Entwicklung einer gelassenen Grundhaltung einhergeht, ist das regelmäßige Üben zwischen den Terminen unerlässlich. Gerade das Einnehmen einer nicht wertenden Einstellung sich selbst und anderen gegenüber ist für Lehrer oft herausfordernd. Daher ist es wichtig, die Teilnehmer in ihrer Geduld, Akzeptanz und Selbstfürsorge zu stärken. Die Teilnehmer berichten, dass es ihnen dadurch häufiger gelingt, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen, regelmäßige Ruheinseln zu schaffen und gelassener mit Stresssituationen umzugehen. Dipl.-Psych. Vanessa Rieks Psychologische Psychotherapeutin, Langenfeld Dipl.-Psych. Natalie Waschke Schulpsychologin, Düsseldorf Literatur: Kaltwasser, Vera (2010): Persönlichkeit und Präsenz: Achtsamkeit im Lehrerberuf. Weinheim: Beltz. Unterstützung von Lehrkräften in Baden-Württemberg Flüchtlinge in der Schule Lehrkräfte an Schulen in Baden-Württemberg erhalten unter schiedliche Fortbildungs- und Unterstützungsangebote im Um gang mit Flüchtlingskindern und den Herausforderungen der Flüchtlingsthematik. Einen wichtigen Beitrag leisten dabei die Schulpsychologischen Beratungsstellen mit einem landesweit einheitlichen Fortbildungsangebot, themenspezifischen Super visionsgruppen und der Einzelberatung von Lehrkräften. Die landesweit abgestimmte Fortbildung „Flüchtlinge in der Schule – Umgang mit belasteten Kindern und Jugendlichen“ wird im Schuljahr 2015/16 von jeder Schulpsychologischen Beratungsstelle zwei Mal angeboten, bei Bedarf auch häufiger. Die Fortbildung richtet sich insbesondere an Lehrkräfte, die Flüchtlingskinder in speziellen Vorbereitungsklassen unterrichten. Zum Inhaltsverzeichnis Sie dauert zwischen ein und zwei Tagen. Pro Fortbildung können bis zu 20 Lehrkräfte teilnehmen. Inhalte der Fortbildung Die Teilnehmenden werden für mögliche Belastungen von Flüchtlingskindern und jugendlichen Flüchtlingen sensibilisiert. Gleichzeitig werden potentielle Ressourcen der Kinder und Jugendlichen in den Blick genommen. Die Lehrkräfte erhalten Informationen über typische Reaktionen nach traumatischen Erlebnissen und wie sich diese im Schulalltag zeigen können. Sie üben verschiedene Stabilisierungstechniken ein, die sich für den Unterrichtsalltag eignen. Diese Techniken sollen den Kindern und Jugendlichen helfen, extreme und unangenehme Gefühle 10 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016 Aus Forschung und Praxis besser ertragen und umleiten zu können. Den Lehrkräften wird dabei verdeutlicht, dass sie die Kinder und Jugendlichen im Rahmen ihres pädagogischen Auftrags unterstützen sollen und keinen „therapeutische Auftrag“ haben. Bei der Fortbildung wird stets auch die Selbstfürsorge der Lehrkräfte in den Blick genommen. Sie sollen über persönliche Ressourcen reflektieren und überlegen, wie sie sich gegenseitig im Schulalltag unterstützen können. Es zeigte sich immer wieder, dass Lehrkräfte bei diesen Fortbildungen vom Austausch und den Erfahrungen der Kolleginnen und Kollegen profitieren. Download Grundlegende Informationen zum Umgang mit geflüchteten Kindern in der Schule bietet die vom baden-württembergischen Kultusministerium herausgegebene Broschüre „Flüchtlingskinder und Jugendliche Flüchtlinge in der Schule“ Dr. Andreas Rapp, Kultusministerium Baden-Württemberg, Referat 56, Stuttgart Dr. Olga Ermel, Kultusministerium Baden-Württemberg, Referat 56, Kompetenzzentrum Schulpsychologie, Tübingen Intelligence Development Scales für Kinder und Jugendliche (IDS-2) Intelligenz- und Entwicklungsdiagnostik An der Universität Basel wird unter der Leitung von Professor Alexander Grob die zweite Auflage der „Intelligence und Development Scales für Kinder und Jugendliche“ (IDS-2) ent wickelt, ein Einzeltestverfahren für Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 20 Jahren. Normierungsstudie zu den IDS-2 Für die Normierung der IDS-2 werden in Deutschland, Österreich und der Schweiz insgesamt 2.000 Kinder und Jugendliche getestet. Die Normierung der IDS-2 findet bis Oktober 2016 statt. Gerne bieten wir Personen mit einer diagnostischen Ausbildung an, im Rahmen der Normierung Erfahrungen mit dem IDS-2 zu gewinnen. • Altersbereich -- 5;0–20;11 Jahre • Funktionsbereiche -- Kognitiver Bereich (Intelligenz, exekutive Funktionen) -- Entwicklungsbereich (Psychomotorik, sozial-emotionale Kompetenz, schulische Kompetenzen: Lesen, Schreiben, Rechnen, Arbeitshaltung) • Dauer – Die IDS-2 sind modulartig aufgebaut und ermöglichen so eine der spezifischen Fragestellung angepasste Diagnostik. Für den gesamten Test sind ca. vier Stunden einzuplanen. Wie kann man teilnehmen? Teilnahmebedingung sind die Rekrutierung und Testung von 30 Probandinnen und Probanden. Sollte diese Anzahl nicht Zum Inhaltsverzeichnis möglich sein oder sollten mehr Probandinnen und Probanden getestet werden können, kann die Anzahl auch individuell festgelegt werden. Für die Normierung ist es wichtig, dass mit den Probandinnen und Probanden der gesamte Test durchgeführt wird. Die Probandinnen und Probanden erhalten für die Teilnahme einen Betrag von 18 Euro. Eine individuelle Leistungsrückmeldung ist jedoch leider nicht möglich. Unterstützung Wir bieten vor den Testungen eine ganztägige IDS-2-Schulung an. Als Dankeschön für die Unterstützung bei der Normierung werden alle Testleiterinnen und Testleiter im Manual namentlich genannt. Zudem erhalten Sie für die Rekrutierung und Testung von 30 Probandinnen und Probanden nach Fertigstellung des Tests ein Freiexemplar im Wert von ca. 1.500 Euro. Kontakt Für weitere Informationen zur Teilnahme an der Normierung können Sie uns gerne kontaktieren. Dr. Priska Hagmann-von Arx Fakultät für Psychologie Missionstrasse 62 4055 Basel (Schweiz) E-Mail: [email protected] 11 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016 Kommunizieren mit der Gesundheit und Lehrerberuf – ein Widerspruch? eder r BDP-Mitgli fü tt a b a R 10% NEU | 2. AUFLAGE Andreas Hillert Lehr, Koch, Bracht, Ueing, Sosnowsky-Waschek, Lüdtke Lehrergesundheit AGIL – das Präventionsprogramm für Arbeit und Gesundheit im Lehrerberuf Mit 33 Arbeitsblättern Die coaching·disc ® ist ein Kommuni kations tool, • Erfolgreiches Konzept zur Gesundheitsförderung und Stressbewältigung bei Lehrern das als Denkhilfe und zur Visualisierung sowie zur Klärung von komplexen Gesprächsinhalten oder • Professionelle Anleitung für den Umgang mit schulischen und psychischen Belastungen Situationen dient. Sie besteht aus einer runden • Vielfältige Materialien in Form von Checklisten, Übungen, Arbeits- und Merkblättern u. a. m. Magnetscheibe mit eingraviertem Raster und beschriftbaren Farbmagneten. Chronischer Berufsstress, psychische und körperliche Belastungen und ein Verlust der Lebensfreude – viele Lehrer erleben ihre Arbeit im wahrsten Sinne als kränkend und krank machend. Wie kann man solchen Konstellationen vorbeugen bzw. entgegenwirken? Im Begleitbuch „PERSPEKTIVEN wechsel“ erfährt der Leser, wie die coaching·disc® in Organisationen eine äußerst effiziente und gleichzeitig einfache spielerische Effekt, der es erlaubt, eingefahrene Denkmuster und Blockaden zu überwinden, andere Perspektiven zuzulassen und Neues auszuprobieren. „Die Einsatzmöglichkeiten erscheinen fast unbegrenzt“ Dr. Luiza Olos, Berlin 151307 Deutscher Psychologen Verlag GmbH Am Köllnischen Park 2 · 10179 Berlin · Tel. 030 - 209 166 410 Fax 030 - 209 166 413 · [email protected] Irrtum und Preisänderungen vorbehalten. Abbildung: © www.fotolia.de Unterstützung darstellen kann. Es ist gerade der AGIL, „Arbeit und Gesundheit im Lehrerberuf“, ist ein auf die spezielle Situation von Lehrerinnen und Lehrern ausgerichtetes Präventions- und Interventionsprogramm. Es hilft, berufsspezifische Belastungsfaktoren zu erkennen, beruflichen Stress zu bewältigen und – wie wissenschaftliche Studien belegen – langfristig die Gesundheit und Lebensqualität zu verbessern. 2., überarb. Aufl. 2016. 277 Seiten, 22 Abb., mit 33 Arbeitsblättern, kart. ISBN 978-3-7945-3151-6 | € 39,99 (D) / 41,20 (A) www.schattauer.de W W W.COACHINGDISC .DE Zum Inhaltsverzeichnis 12 DOWNLOAD FÜR BDP-MITGLI EDE R Schulgesetzliche Regelungen zur Aufbewahrungspflicht – eine Auswahl · www.bdponline.de Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016 Rechtsfrage n Wie lange müssen die Unterlagen aufgehoben werden? Aufbewahrungsfristen in der Schulpsychologie Frage: Ich weiß nicht, wie lange ich meine schulpsycho logischen Unterlagen aufheben muss. Meine Dienststelle plant nun eine allgemeine Frist von vier Jahren. Ist das nicht zu lang? ANTWORT: Gesetzliche Regelungen Schulpsychologen bzw. schulpsychologische Beratungsstellen erheben Daten und speichern diese. Landesgesetzliche Regeln für das Erheben und Speichern dieser Daten ergeben sich gesetzlich spezifisch für Schulpsychologie nur gelegentlich: § 64 Abs. 8 SchulG Berlin; § 83 Abs. 6 SchG Hessen; § 70 Abs. 3 SchulG M-V; § 120 Abs. 5 Satz 4 SchulG NRW; § 21 SchulG RLP; § 84a Abs. 9 Satz 2 SchulG LSA; § 27 Abs. 5, § 30 Abs. 1 Nr. 1 und § 132 SchulG SH. Nur im Saarland verweist § 20a Abs. 6 SchoG den Datenschutz explizit für die Schulpsychologie auf die Verordnungsebene. Für Erhebung und Speicherung gelten daher weitgehend die Datenschutzgesetze des jeweiligen Bundeslandes. Deren jeweilige Regelungen lassen sich hier zusammenfassen: Allgemein sind bei Erhebung und Speicherung die Grundsätze der Zweck bindung, der Erforderlichkeit und der Datensparsamkeit zu be achten. Geht es um sensible Daten, wie z. B. Gesundheitsdaten, werden an die Erforderlichkeit sogar etwas höhere Anforderungen gestellt. Gibt es feste Fristen? Soweit bekannt gibt es landesgesetzlich für die schulpsychologischen Akten bzw. Dateien keine spezifischen Aufbewahrungsbzw. Speicherfristen. Eine Aufbewahrung/Speicherung, primär nur mit einer abstrakten Frist zu begründen, kommt daher nicht in Frage. Weiterhin sind Zweckbindung, Erforderlichkeit und Datensparsamkeit zu beachten. Einzelfallprüfung vs. abstrakte Fristen Grundsätzlich gilt, dass sich für jeden Einzelfall eine andere Aufbewahrungsdauer bzw -frist ergeben kann. Das wird allerdings meistens als kaum praktikabel empfunden. Stattdessen werden häufig mit einer pauschalierten Betrachtung abstrakte Fristen festgelegt. Wenn innerbehördlich aus Gründen der Funktionsfähigkeit der Verwaltung pragmatisch solche abstrakten Fristen bestimmt werden, müssen diese aber stets und im Einzelfall an den ge- Zum Inhaltsverzeichnis nannten datenschutzrechtlichen Grundsätzen gemessen werden. Das bedeutet zwar nicht, dass innerbehördlich geregelte abstrakte Aufbewahrungsfristen unbeachtlich sind. Aber es bedeutet, dass – zumindest dort, wo es sich im Einzelfall aufdrängt – solche Fristen unbeachtlich bleiben und die Daten früher vernichtet/gelöscht werden müssen, wenn die Speicherung nicht mehr erforderlich ist bzw. keinen (gerechtfertigten) Zweck mehr verfolgt. Besonderheiten schulpsychologischer Daten Generell gilt für schulpsychologische Daten, dass die Aufbewahrung/Speicherung verschiedenen bzw. mehreren Zwecken dienen kann oder dass sich der Zweck während der Aufbewahrung ändert. Insbesondere wird der Zweck verfolgt, die Verwendung der Daten für den Fall einer erneuten Inanspruchnahme der schulpsychologischen Beratung zur Verfügung zu haben. Ein weiterer Zweck kann es sein, bei konkretem Anlass die Daten zu speichern, um sich bei Vorwürfe des Klienten rechtfertigen zu können. Verjährungsfristen an sich sind hingegen keine Aufbewahrungsfristen und rechtfertigen nicht per se die Aufbewahrung/ Speicherung. Ein weiterer Zweck kann sein, über die eigene Arbeit gegenüber Vorgesetzen Rechenschaft ablegen zu können. Es können auch statistische Zwecke verfolgt werden usw. Differenzieren sollte man beim Zweck der Aufbewahrung für Dritte: Ist z. B. ein Untersuchungs- oder Gutachtenergebnis aufgabengemäß an eine andere Stelle geliefert worden, ist die Aufbewahrung dieses Ergebnisses vor dem Hintergrund, dass es bei dieser anderen Stelle bereits gespeichert ist, nicht mit dem Zweck plausibel, dass man es vorsichtshalber für eine erneute Nachfrage dieser Stelle aufbewahre, sondern die Aufbewahrung muss für einen anderen Zweck erforderlich sein. Fa zit Eine innerbehördliche, pauschalierte Aufbewahrungs- bzw. Speicherfrist von vier Jahren erscheint nicht von vorne herein unangemessen. Dienstrechtlich ist diese grundsätzlich zu beachten. Prinzipiell bleibt es aber vorrangig datenschutzrechtlich bei der Zweck- und Erforderlichkeitsbindung, so dass im Einzelfall, eine vorzeitige Vernichtung oder Löschung geboten sein kann. Jan Frederichs Rechtsanwalt, Berlin 13 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016 Aus dem Ve rband 22. BUKO in Berlin: Rechtzeitig anmelden! von der Universität Trier wird am Donnerstag in die aktuelle Forschungslage zur Begabtenförderung einführen, daneben wird Frau Dr. Catarina Katzer vom Institut für Cyberpsychologie und Medientechnik in Köln eine aktuelle internationale Studie zum Cybermobbing vorstellen. Am Freitag referieren Prof. Dr. Marcus Hasselhorn (Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung, Frankfurt) über den aktuellen Stand der Forschung zu Lernstörungen und Prof. Dr. Alexander Grob (Universität Basel) zur Intelligenzdiagnostik. Ab Mitte April ist die Anmeldung zum 22. Bundeskongress für Schulpsychologie vom 28. bis 30. September 2016 in Berlin mög lich. Über 120 Beiträge versprechen ein spannendes Programm. Psychologie für die Schule Das Motto des BUKO „Psychologie für die Schule“ wird mit den Schwerpunktthemen Gewalt und Krisenintervention, Inklusion, Lern- und Verhaltensauffälligkeiten sowie Gesundheitsförderung bei den Lehrenden vertieft. Auch das Thema „Neu zugewanderte Kinder und Jugendliche“ wird mit Beiträgen aus Praxis und Wissenschaft unter den Blickwinkeln der kulturellen Diversität, des Spracherwerbs und der Bildungsteilhabe beleuchtet. Ergänzt werden die Schwerpunktthemen durch eine Vielzahl an weiteren Vorträgen und Workshops, die das breite Spektrum schulpsychologischer Arbeit abbilden. Am Donnerstag und Freitag führen jeweils zwei parallele Keynote-Vorträge in ausgewählte Schwerpunktthemen ein. Frau Prof. Dr. Franzis Preckel Ein besonderer Fokus soll beim diesjährigen Bundeskongress auf einen intensiven Austausch zwischen Forschung und Praxis gelegt werden, von dem beide Seiten profitieren können. Zielgruppe für die Einreichung von Beiträgen waren daher neben Praktikern ganz explizit auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit anwendungsbezogener Forschung sowie Institu tionen, die Wissenschaft und Praxis vereinen. Neben spannenden fachlichen Inhalten lockt in diesem Jahr ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm in die Metropole Berlin. Informationen www.bdp-schulpsychologie.de/buko2016 Stefan Drewes Dr. Helen Hertzsch Vorstand der Sektion Schulpsychologie im BDP Exklusiv für BDP-Mitglieder: Sparen Sie 20 Prozent! Psychologie in Erziehung und Unterricht ist eine psychologische Fachzeitschrift für Forschung und Praxis. Zu ihrer Zielsetzung gehört die Vermittlung von Ergebnissen und Erkenntnissen der Psychologie für alle Aufgaben im Bereich von Erziehung, Beratung und Instruktion. Themenauswahl 2016: • Reduktion von Vorurteilen gegenüber MigrantInnen • Sprachliche Interaktion • Lernunterstützung • Elterntrainings Sparen Sie 20 Prozent auf das Jahresabonnement inkl. Online-Einzelplatzlizenz: Sie zahlen nur 70,40 Euro (statt 88,00 Euro) zzgl. Versandkosten! Nähere Informationen finden Sie mit einem Klick hier: www.reinhardt-journals.de/index.php/peu www.reinhardt-verlag.de Zum Inhaltsverzeichnis % a 14 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016 Aus dem Ve rband Unterstützung und Beratung für die Schule 50 Jahre Schulpsychologie in Baden-Württemberg Was 1966 mit den ersten fünf Bildungsberatungsstellen im länd lichen Raum begann, hat sich bis heute zu einem flächendecken den System mit 28 Beratungsstellen in Baden-Württemberg mit ca. 200 Schulpsychologinnen und Schulpsychologen entwickelt. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Schulpsychologischen Beratung in Baden-Württemberg hatte der Landesverband der Schulpsychologinnen und Schulpsychologen Baden-Württemberg e.V. am 4. März 2016 zur Festveranstaltung in Stuttgart eingeladen. Was war – was ist – was sein wird Unter dem Motto „Was war – was ist – was sein wird: 50 Jahre für Schüler und Schule“ feierten ca. 200 Schulpsychologinnen und Schulpsychologen mit Gästen aus ganz Deutschland. Mit Vorträgen, Interviews und Theatereinlagen wurden die vergangenen 50 Jahre der Schulpsychologie Baden-Württembergs eingeordnet und Perspektiven für die Zukunft aufgezeigt. Staatssekretärin Marion von Wartenberg erinnerte an die Arbeit des Landtags-Sonderausschusses „Konsequenzen aus dem Amoklauf in Winnenden und Wendlingen – Jugendgefährdung und Jugendgewalt“ von 2009 und damit an eine der schwersten Bewährungsproben der Schulpsychologie in den letzten Jahren. Sie stellte fest, dass die Herausforderungen an die Schulpsychologie immer weiter wachsen. Ganz aktuell bieten die Beratungsstellen z. B. Fortbildungen und Supervisionsgruppen für Lehrkräfte aller Schularten zur Arbeit mit Kindern aus Flüchtlingsfamilien bzw. unbegleiteten Minderjährigen an. Auch die Ausbildung von Beratungslehrkräften wird von den 28 Beratungsstellen im Land geleistet. Damit hat die Schulpsychologie heute einen festen Platz in der Unterstützung des Systems Schule. Stefan Drewes, Vorsitzender der Sektion Schulpsychologie des BDP, gab einen prägnanten Überblick zu den aktuellen Schwerpunktthemen und den Errungenschaften der Schulpsychologie in Deutschland und würdigte in diesem Zusammenhang die gewachsene Struktur und den Stand der Schulpsychologie in Baden-Württemberg. Gleichzeitig zeigte er anhand aktueller Trends in der Gesellschaft auf, welchen Herausforderungen sich die Schulpsychologie in Deutschland in Zukunft stellen muss, und welche Rahmenbedingungen dafür nötig sind. Einen Einblick in die spannenden Möglichkeiten anwendungsbezogener schulpsychologischer Forschung erhielten die Gäste durch den Vortrag von Frau Professor Dr. Caterina Gawrilow, die den Arbeitsbereich Schulpsychologie an der Universität Tübingen leitet und eng mit dem 2012 gegründeten und räumlich ebenfalls an der Uni Tübingen angesiedelten Kompetenzzentrum Schulpsychologie zusammenarbeitet. Sie zeigte anhand aktueller Projekte anschaulich Zum Inhaltsverzeichnis Auf dem Podium (von li. nach re.): Corinna Ehlert , Prof. Dr. Kurt Aurin, Dr. Gerhard Mahler auf, wie Forscher und Praktiker durch gute Kooperationen für ihr jeweiliges Tätigkeitsfeld voneinander profitieren können. Ein Highlight der Veranstaltung war die Interviewrunde mit zwei Zeitzeugen der Anfangsjahre der Bildungsberatung – Prof. Dr. Kurt Aurin und dem per Videobotschaft zugeschalteten ehemaligen Referenten für Schulpsychologie im Kultusministerium Dieter Pfau –, die mit ihren erhellende Anekdoten aus den Aufbruchsjahren die damaligen mit den heutigen Entwicklungen kontrastieren konnten. Abgerundet wurde das Interview durch die Einschätzungen von Corinna Ehlert, die als Referentin für Schulpsychologie im Kultusministerium den großen Aus- und Umbau der Schulpsychologie der letzten Jahre mit Umsicht begleitet hat. Die Botschaft der Veranstaltung Eine Quintessenz aller Beiträge war die Botschaft, dass eine quantitativ so kleine Berufsgruppe wie die Schulpsychologie sich innerhalb des Gesamtsystems Schule nur dann wird behaupten können, wenn es ihr gelingt, den inneren Zusammenhalt zu wahren und gleichzeitig konstruktiv und vertrauensvoll, aber auch beharrlich ihre Kompetenzen in die Beratung und Weiterentwicklung des Systems Schule einzubringen. Mit ihren 50 Jahren zeigt sich die Schulpsychologie als erfahrene und gleichzeitig junge und dynamische Disziplin, die immer wieder aktuelle und brennende Fragen rund um Unterricht und Schule aufgreift und durch vielfältige Unterstützungsarbeit ihren Beitrag in einer sich stetig wandelnden Bildungslandschaft leistet. Die Schulpsychologie in Baden-Württemberg zeigt sich mit ihrem großen Einsatzbereich, ihren vielfältigen Erfahrungen und einem ausgeprägten Wir-Gefühl den vielen neuen Anforderungen gewappnet. Vorstand des Landesverbands der Schulpsychologinnen und Schulpsychologen Baden-Württemberg e.V. 15 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016 Sonde rve röffe ntlichung Neu gestalteter Online-Shop des DPV bietet zahlreiche Vorteile Fachliteratur bequem online einkaufen Vor wenigen Wochen wurde der neue Online-Shop des Deut schen Psychologen Verlags freigeschaltet. Unter der bekannten Adresse www.psychologenverlag.de findet man nun eine frisch renovierte Website mit einem ansprechenden Design und vielen hilfreichen Funktionen – und natürlich auch mit einer eigenen Rubrik für Fachliteratur zur Schulpsychologie. • Mitgliederbereich für BDP-Mitglieder: Für zahlreiche Medien aus dem Verlagsprogramm gibt es exklusiv für BDP-Mitglieder einen Preisnachlass von bis zu 33 % (sog. „BDP-Vorteils angebote“). Diese sind im neuen Online-Shop entsprechend gekennzeichnet. Um den BDP-Rabatt in Anspruch nehmen zu können, geben Sie bitte unbedingt bei Ihrer Bestellung die Mitgliedsnummer an bzw. hinterlegen diese in Ihrem Kundenkonto. Als registrierter Kunde sehen Sie dann sofort, welcher Sonderpreis für Sie gilt. • Portofreie Lieferung: Für Mitglieder des BDP liefert der Verlag gegen Nachweis der BDP-Mitgliedsnummer bei Buchbestellungen weiterhin versandkostenfrei. Der neue Online-Shop Die Highlights in Kürze: • Neue Struktur und ansprechende Optik: Die Kategorisierung der Produkte wurde komplett überarbeitet, genauso wie die Darstellung der einzelnen Produkte. Die neue Struktur und die ansprechende Optik erleichtern die Orientierung. • Verbesserte Suchfunktion: Auch die Suchfunktion wurde verbessert – damit Sie schneller zum Ziel kommen! • Mobile Endgeräte: Die neue Website ist auch auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets bequem zu handhaben. • Veranstaltungstipps, Nachrichten und Stellenangebote: Im neuen Online-Shop finden Sie künftig auch Nachrichten und Veranstaltungshinweise mit psychologischem Bezug sowie aktuelle Stellenangebote für Psychologinnen und Psychologen. • Bestellen mit und ohne Kundenkonto: Wenn Sie früher bereits im Online-Shop des DPV eingekauft haben und dort ein Kundenkonto besitzen, brauchen Sie sich nicht neu zu registrieren – Ihre hinterlegten Daten wurden ins neue Shopsystem übernommen. Aus Sicherheitsgründen muss lediglich ein neues Passwort vergeben werden. Sie wollen kein Kundenkonto anlegen? Kein Problem! Sie haben auch die Möglichkeit, ohne Registrierung per Gastzugang zu bestellen. Zum Inhaltsverzeichnis Eine klare Systematik erleichtert die Orientierung Gratis E-Books- und Downloads Zum Start des neuen Shops erwarten Sie in den nächsten Wochen noch einige Überraschungen und Sonderaktionen, zum Beispiel exklusive zeitlich begrenzte Gratis-E-Books und -Downloads. Werden Sie Fan der Facebookseite www.facebook.com/ deutscherpsychologenverlag – hier erfahren Sie mehr darüber! Ein Besuch der neu gestalteten Seite lohnt sich also in jedem Fall! www.psychologenverlag.de Ina Jungbluth, Geschäftsführerin Deutscher Psychologen Verlag GmbH, Berlin 16 Ressourcen gezielt stärken durch TRUST-ID®-tools Im psychotherapeutischen Setting hat sich gezeigt, dass ein spezisches Vorgehen, das explizit ressourcenund resilienz stär kend wirkt, die Kräfte der Selbst regula tion unmittelbar aktiviert. Inspiriert durch diese klinische Evidenz wurden die TRUST-ID®-tools von den beiden Dipl.-Psych. Christa Diegelmann und Margarete Isermann entwickelt. Sie dienen der unmittelbaren Stressregulation, Ressourcenförderung, Krisenintervention, schonenden Traumabearbeitung und Stärkung der Resilienz. trustBildermini trustBilder Edition Venedig & New York trustBilder Ausführliche Informationen zum TRUST-Konzept und eine Bestellmöglichkeit für die TRUST-ID®-tools nden Sie online: W W W . T R U S T A N D G O . D E 161704 trustKarten Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016 Ve rans taltungskale nde r 7. und 8. April 2016 23. bis 25. Juni 2016 16. September 2016 Fachtagung Schulpsychologie NRW Ort: Soest Thema: Vielfältige Schulpsychologie für eine bunte Schule www.schulpsychologie.nrw.de/aktuell 4. Engadiner Sommerakademie für Kinderund Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Ort: Zuoz (Schweiz) www.esa.kjp-gr.ch Fachtag „Kinder- und Jugendpsychologie“ Ort: Dortmund www.bdp-klinische-psychologie.de 17. bis 29. April 2016 66. Lindauer Psychotherapiewochen Ort: Lindau Themen: „Schema und Konflikt“ (1. Woche), „Struktur und Fertigkeiten“ (2. Woche) www.lptw.de 21. bis 23. April 2016 Sonderpädagogischer Kongress 2016 Ort: Weimar Thema: Respekt – Relevanz – Ressourcen www.verband-sonderpaedagogik.de 12. Mai 2016 Fachtag „Interkulturelle Kompetenz“ des Zentrums für Systemische Therapie, Supervision und Beratung Ort: München Thema: Das Fremde und die Vielfalt – in uns, um uns, zwischen uns: Systemische Perspektiven in inter kulturellen Kontexten www.istob-zentrum.de 31. Mai 2016 Fachtagung „Perspektive Begabung“ Ort: Köln Thema: Diversität als Chance www.bildung-und-begabung.de/veranstaltungen/perspektive-begabung-2016 3. und 4. Juni 2016 9. Fachtagung Sprache Ort: Heidenheim Thema: Vielfalt als Chance – Zum Umgang mit Mehrsprachigkeit www.fachtagung-sprache.de 15. Juni 2016 Seminar „Essstörungen und Selbstver letzendes Verhalten im Schulalltag“ Ort: Kronshagen www.secure-lernnetz.de 15. und 16. Juni 2016 29. Heidelberger Kongress – Bundeswei te Tagung des Fachverbandes Sucht e.V. Ort: Heidelberg Thema: Sucht bewegt – Zugangswege erweitern! www.sucht.de/veranstaltungen-181.html Zum Inhaltsverzeichnis 1. und 2. Juli 2016 EduAction Bildungsgipfel Ort: Mannheim/Heidelberg Thema: Bildung gemeinsam gestalten www.edu-action.de/ 2. und 3. Juli 2016 Symposium „The Cutting Edge of Positive Psychology – Brennpunkte der Positiven Psychologie“ Ort: Hamburg www.akjf.at 8. Juli 2016 17. September 2016 3. Forum Inklusion des BDP Ort: Frankfurt/Main Thema: Inklusion von Flüchtlingen und psychologische Unterstützung der Helfer www.bdp-klinische-psychologie.de 18. bis 22. September 2016 50. Kongress der Deutschen Gesell schaft für Psychologie Ort: Leipzig www.dgpskongress.de 22. bis 24. September 2016 Ein Tag mit Kim Cameron Ort: Wien Thema: Tools für positive Organisations entwicklung (Workshop); Positive Unternehmenskultur als Weg zu außergewöhnlichem Erfolg (Vortrag) www.akjf.at 16. Wissenschaftliche Jahrestagung der DGSF Ort: Frankfurt Thema: Systemisch – Wirksam – Gut: Bewährte und innovative Methoden systemischer Veränderungsarbeit www.dgsf-tagung-2016.de 15. Juli 2016 26. bis 29. September 2016 Vortrag „Abenteuer „Junge“: Von Angstlust, vom Risiko und der Neigung, Inneres nach außen zu kehren“ Ort: Berlin www.bap-berlin.de 32. Pädagogische Woche Ort: Oldenburg www.uni-oldenburg.de/pw2016 20. bis 23. Juli 2016 38th ISPA Conference Ort: Amsterdam Thema: School Psychology 3.0: A World of Connections www.ispaweb.org/conferences/july2016 24. bis 29. Juli 2016 31st International Congress of Psychology (ICP 2016) Ort: Yokohama (Japan) Thema: Diversity in Harmony: Insights from Psychology www.icp2016.jp 15. und 16. September 2016 Tagung „Jugendhilfe trifft Schule und arbeitet eng mit ihr zusammen“ Ort: Berlin www.deutscher-verein.de 15. bis 17. September 2016 32. Bundeskongress der Deutschen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik Ort: Hannover Thema: Sprache – Inklusion als Chance?! www.dgs-bundeskongress.de 28. bis 30. September 2016 22. Bundeskongress für Schulpsychologie Ort: Berlin www.bdp-schulpsychologie.de/ buko2016 14. bis 16. Oktober 2016 1. Europäischer Mindsight Kongress Ort: Berlin www.akjf.at 21. Oktober 2016 Seminar „Notfall Schülersuizid – Risiko faktoren, Prävention, Intervention“ Ort: Berlin www.psychologenakademie.de 22. Oktober 2016 Seminar „Die Trainingsraum-Methode – Ein Schulprogramm zum respektvollen Umgang mit Unterrichtsstörungen“ Ort: Berlin www.psychologenakademie.de 20. bis 22. Oktober 2016 Kongress Essstörungen 2016 Ort: Alpbach (Österreich) www.netzwerk-essstoerungen.at 18 Praxis Schulpsychologie · Ausgabe 5 · April 2016 INFORMATIONEN Testvorstellung: Kaufman Assessment Battery for Children – II (KABC-II) Kaufman Assessment Battery for Children – II Kaufman, A. S. & Kaufman, N.L. Deutschsprachige Fassung von Melchers, P. & Melchers, M. Zu beziehen über Testzentrale – Hogrefe Verlag oder über Pearson Assessment, Kosten ca. 1.530 Euro inklusive Einzelplatzlizenz Verfügbar seit 2015 Fast 30 Jahre nach Einführung der deutschsprachigen Fassung der KABC erschien im Jahr 2015 eine neu normierte und erweiterte Version – die KABC-II. Die Normierung erfolgte von April 2013 bis Februar 2014 in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Einsetzbar ist das Verfahren in der Altersgruppe drei bis 18 Jahre. Das Testmaterial wird im praktischen Rollkoffer geliefert. Die duale theoretische Grundlage der KABC-II basiert einerseits auf dem bereits aus der Vorgängerversion bekannten „Luria Modell der Informationsverarbeitung“, und wurde um das „Cattell-Horn-Carroll (CHC) Modell“ erweitert. Je nach Fragestellung und Präferenz des Untersuchers kann zwischen den beiden Modellen gewählt werden. Die Untertests werden in der KABC-II in fünf Skalen zusammengefasst: • Sequentiell/Kurzzeitgedächtnis • Simultan/Visuelle Verarbeitung • Lernen/Langzeitspeicher • Planung/Fluide Fähigkeiten • Wissen/Kristalline Fähigkeiten Je nach gewähltem theoretischem Modell wird für die Gesamt skala ein „Intellektueller Verarbeitungsindex“ (Luria-Modell) oder ein „Fluid-Kristallin-Index“ (CHC-Modell) ermittelt. Die KABC-II verfügt über eine nonverbale Skala. Die insgesamt 18 Untertests (acht der 16 Untertests der Ursprungsversion wurden beibehalten, zehn wurden hinzugefügt) sind in Kern- und Ergänzungstests aufgeteilt, wodurch der zeitliche Aufwand stark variieren kann. Die Durchführung der Kerntests dauert zwischen 20 und 60 Minuten (Luria-Modell) bzw. 30 und 75 Minuten (CHC-Modell). Fa zit Bei der KABC-II handelt es sich um ein ansprechendes, zeitökonomisches Verfahren, welches umfangreiche diagnostische Informationen über die Fähigkeiten einschließlich der sequentiellen und simultanen Verarbeitung, dem Lernen, dem Problemlösen sowie fluider und kristalliner Fähigkeiten der Probanden bietet. Sie stellt damit eine gewinnbringende Weiterentwicklung der Vorgängerversion dar. Die zum Test gehörige Software ermöglicht eine schnelle und ausführliche Auswertung. Für die Durchführung und Interpretation ist eine intensive Ein arbeitung des Untersuchers erforderlich. Dipl.-Psych. Ulrike Schroeder Schulpsychologin, Düsseldorf Impre ssum 2. Jahrgang, 2016, Ausgabe 5 www.praxis-schulpsychologie.de Herausgeber: Sektion Schulpsychologie im BDP e.V. Sektionsgeschäftsstelle: Postfach 10 15 08 40006 Düsseldorf E-Mail: [email protected] www.bdp-schulpsychologie.de V.i.S.d.P.: Stefan Drewes, Düsseldorf Fachredaktion: Dr. Meltem Avci-Werning, Stefan Drewes, Dr. Helen Hertzsch, Dr. Isabel TrenkHinterberger, Natalie Waschke Redaktionsleitung: Jörg Schmidt (js), Andernach Kontakt zur Redaktion: [email protected] Gestaltung: Tanja Bregulla, Aachen Titelfoto: © S.Kobold – Fotolia.com Zum Inhaltsverzeichnis Verlag: Deutscher Psychologen Verlag GmbH Geschäftsführerin: Ina Jungbluth Am Köllnischen Park 2, 10179 Berlin Tel.: 030/20 91 66-410 Fax: 030/20 91 66-413 E-Mail: [email protected] www.psychologenverlag.de Anzeigen: Deutscher Psychologen Verlag GmbH Am Köllnischen Park 2, 10179 Berlin Tel.: 030/20 91 66-410 E-Mail: [email protected] www.praxis-schulpsychologie.de Gültig ist die Preisliste Nr. 1 vom 01. März 2015 Anzeigenschluss: Ausgabe 6 14.06.2016 (erscheint am 01.07.2016) Ausgabe 7 26.09.2016 (erscheint am 15.10.2016) Ausgabe 8 28.11.2016 (erscheint am 10.12.2016) Leserservice: Deutscher Psychologen Verlag GmbH Tel.: 0228/95 50 210 Fax: 0228/36 96 210 E-Mail: [email protected] „Praxis Schulpsychologie“ erscheint viermal jährlich und ist ein periodisches Informationsmedium des DPV. Zweck der Publikation ist die Verbreitung von Fachinformationen zum Thema Schulpsychologie. Der Bezug des Onlinedienstes „Praxis Schulpsychologie“ ist kostenfrei. Wir gewährleisten einen verantwortungsvollen Umgang mit Ihren Adressdaten. Sollten Sie „Praxis Schulpsychologie“ nicht mehr beziehen wollen, bitte wir Sie, uns Ihre Abmeldung (www.praxis-schulpsychologie.de/ abmeldung) zu senden. Wichtig: Sobald Sie Ihre Adresse in den Abmeldelink eingetragen haben, wird Ihre E-Mailadresse automatisch aus der Datenbank gelöscht. © Deutscher Psychologen Verlag GmbH, 2016 Vorschau Praxis Schulpsychologie Ausgabe 6, Juli 2016 Geplante Themen: • Schülergesundheit • Soziale Ausgrenzung • Inklusion in Südafrika • Kompetenzzentrum Schulpsychologie Tübingen 19 KABC-II Kaufman Assessment Battery for Children – II A. S. Kaufman, N. L. Kaufman Deutschsprachige Fassung: P. Melchers, M. Melchers, 2015 Anwendungsbereich Altersbereich: Kinder und Jugendliche von 3 bis 18 Jahren Die Kaufman Assessment Battery for Children – II (KABC-II) ist ein Individualtest zur Erfassung intellektueller Fähigkeiten bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 18 Jahren. Das Verfahren Die KABC-II ist wie ihre Vorgängerversion, die K-ABC, ein theoriebasiertes Instrument, allerdings unterscheiden sich beide Verfahren hinsichtlich ihres konzeptuellen Rahmens und ihrer Teststruktur. Durchführung: individuell Dauer: zwischen 30 und 75 Minuten (abhängig vom gewählten Testmodell und dem Alter der Testperson) Individualtest zur Erfassung intellektueller Fähigkeiten Während die K-ABC mit der Theorie Lurias über neuropsychologische Verarbeitungsprozesse einen Ansatz simultaner/sequentieller Verarbeitung verfolgt, baut die KABC-II auf eine duale theoretische Fundierung, indem das Cattell-Horn-Carroll-Modell (CHC-Modell) ein zusätzliches theoretisches Fundament bietet. Die KABC-II stellt damit eine deutliche Weiterentwicklung der bekannten K-ABC dar. Normen 1.400,00 € * inklusive Auswertungssoftware Einzelplatz version Regulärer Einzelpreis für die Auswertungssoftware: 230,00 €. Zzgl. MwSt. und Versand E AR TW F SO * E SIV LU K IN Für die deutschsprachige KABC-II liegen bevölkerungsrepräsentative Normen für die 16 Altersgruppen im Bereich von 3 bis 18 Jahren in Deutschland, Österreich und der Schweiz vor. Charakteristika und Vorzüge • Die KABC-II erfasst einen breiten Bereich von Fähigkeiten einschließlich der sequentiellen und simultanen Verarbeitung, dem Lernen, dem Problemlösen sowie uider und kristalliner Fähigkeiten, die für die Diagnostik von Kindern mit Lernschwierigkeiten oder Entwicklungsproblemen grundlegend sind. Seminar zum Test Zeitumfang: Punkte: Teilnehmer: Didaktik: Zielgruppe: 7 Stunden (à 60 Minuten) 8 Fortbildungseinheiten 6 -18 Personen Vortrag, Diskussion, Übung Psychologen, Kinderärzte, Kinder- und Jugentlichenpsychotherapeuten, Pädagogen Zusätzliche Informationen Interview mit Herrn Dr. Peter Melchers und Martin Melchers Beratungsservice: Für nähere Informationen zur KABC-II und zu anderen Testverfahren kontaktieren Sie uns bitte unter: Telefon: (069) 75 61 46-17/-19/-25/-28 Mail: [email protected] Web: www.pearsonassessment.de SPAREN SIE 129,00 EURO!* • Die KABC-II misst diese Fähigkeiten in einer Weise, die Unterschiede in den Testwerten zwischen verschiedenen ethnischen und kulturellen Gruppen minimiert und daher zu zuverlässigeren Aussagen für Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft führt. • Die KABC-II verfügt über eine nonverbale Skala, die eine valide Beurteilung von Kindern mit eingeschränktem Hörvermögen, Sprech- oder Sprachstörungen, begrenzten Deutschkenntnissen usw. ermöglicht. • Die KABC-II ist durch die Aufteilung in Kernund Ergänzungstests zeitsparend aufgebaut. • Die Durchführung der Kerntests liefert Testwerte für alle Skalen und den Gesamttest. Die Ergänzungsuntertests ermöglichen eine erweiterte Exploration der Fähigkeiten und Prozesse. • Die KABC-II setzt die Innovationen der K-ABC hinsichtlich Einführungs- und Lernaufgaben vor der eigentlichen Messung fort und erweitert sie. • Der Protokollbogen der KABC-II führt für jeden Untertest qualitative Kriterien auf, die es dem Untersucher erlauben, seine spezische Verhaltensbeobachtung während der Untersuchung zu protokollieren. • Bei der KABC-II wird für die Analyse der Stärken und Schwächen wegen der höheren Zuverlässigkeit und Robustheit auf Skalenwerte und nicht auf Untertestwerte zurückgegriffen.
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