Soldat und Pendler

D 8512
52. Jahrgang
Nr. 12
Dienstag, 29. März 2016
NACHRICHTEN
POLITIK
IS-Terror
Die Terrormiliz „Islamischer
Staat“ festigt seine Präsenz in
Libyen – nicht weit entfernt von
Europa.
Seite 4
BUNDESWEHR
Am Polarkreis
„Whiteout“, ganz viel Schnee
und Schießen mit Bordwaffen:
aktuell bei „Cold Blade“ in Finnland.
Seiten 6/7
SOZIALES/PERSONAL
Anschlussverwendung
Das Land Brandenburg ermöglicht einstigen Feldjägern den
vereinfachten Einstieg in den
Polizeidienst.
Seite 11
VIDEO DER WOCHE:
BW CLASSIX: Sprung-,
Gefechts- und Waffenausbildung: Nur ein kleiner Teil der
Ausbildung zum Fallschirmjäger.
Für das Video „Classix: Der Fallschirmjägerunteroffizier (1993)“
war ein Team mit der Kamera
dabei und hat einen Ausbilder
der Bundeswehr begleitet. (eb)
Soldat
und Pendler
Soldaten, Beamte und Angestellte der Bundeswehr müssen mobil
sein – und empfinden das häufig als belastend. Ein aktuell-Bericht.
aktuell-Bericht.
Seiten 8 und 9.
9.
Diese und weitere
Videobeiträge unter
www.youtube.com/bundeswehr.
[email protected]
Foto: Dinnebier/Bundeswehr
Doktor Bender die Zweite: Nachdem Olli sich bereits einen Überblick über die Notfallaufnahme
verschafft hat, geht es im Beitrag „Mit Olli im OP des Bundeswehr-Krankenhauses Koblenz“
in die Operationssäle. Die sterile
Kleidung angezogen – und schon
beginnt eine Operation an der
Achillessehne eines Patienten.
2
aktuell
INTERN
29. März 2016
BILD DER WOCHE
EDITORIAL
Foto: Screenshot Twitter (24.03.2016)
Schwarz, Gelb, Rot. Je suis
Bruxelles, je suis Istanbul, je suis
Paris. Ebenso bin ich Mogadishu,
Grand-Bassam, Ouagadougou,
Beirut und Bagdad. Überall Tote
und Verletzte. Je suis sick of this.
Die Geschehnisse von Brüssel
sind grausam und ungerecht. Gleiches gilt für Anschläge in Somalia, im Irak oder in Pakistan. Akte
des Terrorismus passieren weltweit. Sie passieren fast täglich.
Trotzdem sind uns die Angriffe
in Europa näher, präsenter. Die
schrecklichen Bilder treffen uns
unmittelbar – in unserem Alltag.
Der Terror ist nicht länger nur ein
Problem der Anderen. Er ist ein
globales Problem. Unser Problem.
Einige der zahllosen Definitionen des Wortes „Terror“ besagen, dass durch schwerwiegende
Gewalt oder Gewaltandrohung
Angst und Schrecken verbreitet werden sollen. Neben den
unzähligen unschuldigen Toten
und Verletzten macht das unsere
gesellschaftlichen Werte und
unsere Lebensweise zum erklärten Angriffsziel.
Mit dieser Unsicherheit und der
Sorge, dass es uns oder unsere
Lieben selbst treffen könnte –
nicht in der abstrakten Ferne, sondern in der eigenen Heimat –
wollen Terroristen uns ängstigen
„Belgien weint um seine Kinder“: Der Bibliothekar Bernard Mnich postete die weinenden belgischen
Comicfiguren Tim und Struppi nach den Anschlägen in Brüssel. Die bekannten Comic-Helden stammen aus der Feder des belgischen Zeichners Georges Prosper Remi, genannt „Hergé“.
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Philipp Ahlers
Ressort Soziales/Personal
ZITAT
„Die Terroristen dürfen nie gewinnen!“
Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) nach den Anschlägen in
Brüssel. Die Werte Europas seien stärker als Hass und Gewalt.
KALENDERBLATT
IMPRESSUM
Leitende Redakteurin: ( -2421):
Vivien-Marie Bettex (vmd)
und zugleich von ihren eigenen
Schwächen ablenken. Sie wollen Misstrauen und Angst säen,
das muss uns bewusst sein. Ein
Anschlag könnte auch Deutschland jederzeit erschüttern. Wir
müssen wachsam sein.
Trotzdem gilt jetzt, sich nicht
ängstigen zu lassen. Sich nicht
von Hass und Mord den Alltag
diktieren zu lassen, auch wenn
es schwer fällt. Den Terror nicht
gewinnen zu lassen und darauf
zu vertrauen, dass unsere freie
Gesellschaft stärker als der Terrorismus ist. Unser höchstes Gut
sind unsere Grundwerte: Einigkeit und Recht und Freiheit. Das
dürfen wir uns nicht nehmen lassen. Diese Werte müssen wir jetzt
vor allem in unseren Köpfen verteidigen.
Erscheinungsweise:
Wöchentlich montags
Auflage:
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ISSN: 1618-9086
Für unverlangt eingesandte Manuskripte,
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Namen und Adresse berücksichtigt, außerdem behält sich die Redaktion das Recht auf
Kürzung vor.
Vor 15 Jahren: Am 1. April 2001 wird in Peking das Ergebnis der Volkszählung für China bekanntgegeben.
Demnach leben in der Volksrepublik China zu diesem Zeitpunkt 1,265 Milliarden Menschen. Heute sind
es 1,367 Milliarden Menschen. Dieser Zuwachs entspricht den Bevölkerungszahlen von Deutschland,
Österreich und der Schweiz zusammen.
Vor 25 Jahren: Am 31. März 1991 löst der Warschauer Pakt seine militärischen Strukturen offiziell auf. Im
Rahmen des Zwei-plus-Vier-Vertrages, der den Weg zur deutschen Wiedervereinigung ebnet, bleiben russische Truppen aber bis ins Jahr 1994 auf dem Gebiet der ehemaligen DDR stationiert.
Vor 50 Jahren: Am 3. April 1966 schwenkt die sowjetische Raumsonde „Luna 10“ erstmals in eine
Umlaufbahn um den Mond ein. Die Sonde vermisst das Magnetfeld des Mondes. Erstmals kann die
Zusammensetzung der Mondoberfläche analysiert werden.
Vor 60 Jahren: Am 29. März 1956 wird in Deutschland der Einsatz von Sondersignalanlagen von Polizei,
Krankenwagen und Feuerwehr vorgeschrieben. Demnach dürfen Blaulicht und Martinshorn nur verwendet
werden, wenn höchste Eile geboten ist.
Vor 100 Jahren: Am 3. April 1916 schlägt der Meteorit von Treysa in einem Waldstück in Nordhessen
ein. Mit einem Gewicht von 63,28 Kilogramm und 36 Zentimeter Durchmesser zählt er zu den größten jemals in Deutschland niedergegangenen Eisenmeteoriten. Er ist bis heute im Mineralogischen Museum Marburg zu sehen.
Vor 145 Jahren: Am 1. April 1881 wird in Berlin das erste Telefonnetz Deutschlands in Betrieb genommen.
Die Vermittlung der 48 Anschlüsse geschieht per Hand. Außerdem wird festgestellt, dass bei schlechter
Verbindung die Frauenstimmen besser zu verstehen sind als die der Männer. Der Begriff „Fräulein vom Amt“
ist geboren.
(eb)
29. März 2016
MINISTERIUM / HINTERGRUND
aktuell
3
Mehr Geld für die Bundeswehr
von Tilman Engel
und Vivien-Marie Bettex
Berlin. Die Bundeswehr wird
in den kommenden Jahren deutlich mehr Geld erhalten, als
dies noch im Eckpunktepapier
2015 für die Haushaltsplanung
der kommenden Jahre festgelegt wurde. Die im Jahr 2016
eingeleitete Trendwende wird
so verstetigt. Im Anschluss an
die Abstimmung im Bundeskabinett wurde am vergangenen
Mittwoch der sogenannte Eckwertebeschluss 2017 bekannt
gegeben.
Stetiger Anstieg
der Mittel
Ausgehend von einem Verteidigungsetat für das laufende
Jahr in Höhe von insgesamt
34,287 Milliarden Euro ist für
die kommenden Jahre ein stetiger Anstieg vorgesehen: Für das
Jahr 2017 sind demnach 36,611
Milliarden Euro für den Wehretat eingeplant, für das Jahr 2018
noch einmal rund 240 Millionen Euro zusätzlich. Im Jahr
2020 sollen die Mittel dann die
39-Milliarden-Euro-Grenze
überschreiten. Zum Vergleich:
Die vor einem Jahr vom Kabinett beschlossenen Eckpunkte
sahen für das Jahr 2019 noch
Mittel in Höhe von rund 35 Mil-
liarden Euro vor. Jetzt sind fast
acht Prozent mehr eingeplant.
Die positive Entwicklung trägt
den vielfältigen Herausforderungen, die die Bundeswehr angesichts der aktuellen Krisen zu
bewältigen hat, Rechnung. Insbesondere können mit den Mitteln nun erste Projekte der von
Verteidigungsministerin Ursula
von der Leyen angekündigten
Ausrüstungsmodernisierung initiiert werden.
Auch der Bundeshaushalt insgesamt soll im kommenden Jahr
deutlich wachsen. Vorgesehen
sind Ausgaben in Höhe von 325,5
Milliarden Euro – das sind 2,7
Prozent mehr als im Jahr 2016.
Die mittelfristige Finanzplanung von Bundesfinanzminister
Wolfgang Schäuble sieht bis 2020
ein weiteres Ausgabenwachstum
auf 347,8 Milliarden Euro vor.
Geld für Flüchtlinge
und Integration
Neue Schulden sind im gesamten Finanzplanungszeitraum
nicht geplant. Ermöglicht werden soll dies 2017 durch höhere
Steuereinnahmen sowie niedrige
Zinsausgaben. Im Vergleich zur
bisherigen Finanzplanung sehen
die Eckwerte für 2017 rund zehn
Milliarden Euro zusätzlich für die
Versorgung und Integration von
Flüchtlingen vor.
Fotos: Dorow/Bundeswehr, Pieper/Bundeswehr, Wilke/Bundeswehr
Der Wehretat soll bis 2020 auf 39 Milliarden Euro steigen – Bundeskabinett legt Eckpunktepapier vor.
„Dingo“ (o.), Fregatte 125 (l.) und „Puma“ (r.): Für diese und andere Rüstungsprojekte benötigt die
Bundeswehr Geld. Jetzt soll der Wehretat erneut steigen.
40
30
32,44
32,97
34,29
36,61
36,86
37,85
39,18
Geplanter Anstieg des
Verteidigungshaushaltes
bis 2020. Angaben in
Millarden Euro.
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10
2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Der Soldat und die Politik
„Es ist gewollt“: Soldaten sollen sich politisch einbringen – ein Interview mit Generalmajor Jürgen Weigt.
Das Leitbild der Inneren Führung der Bundeswehr sieht den
Staatsbürger in Uniform vor.
Der politisch gebildete Soldat ist
Voraussetzung für soldatisches
Handeln. Inwiefern dürfen sich
Soldaten politisch betätigen?
Im Zusammenhang mit der
Gründung der Bundeswehr wollte
man die Soldaten über das Leitbild des Staatsbürgers in Uniform
in der demokratischen Grundordnung der noch jungen Bundesrepublik fest verankern. Die Soldaten sollten sich in jeder Hinsicht
als integraler Bestandteil der
Gesellschaft verstehen – in allen
Belangen dem Grundgesetz unterstellt. Es war und ist also gewollt,
dass sich Soldaten aktiv in Pro-
zesse politischer Willensbildung
und Interessenvermittlung einbringen – auch als Mandatsträger.
Welche Grenzen oder Einschränkungen gibt es dabei?
Die Grenzen ergeben sich
zunächst aus dem Grundgesetz und aus der gesetzlich
verankerten Verpflichtung zur
parteipolitischen Neutralität in
der Wahrnehmung dienstlicher
Aufgaben. Konkret heißt das,
dass sich Soldaten im Dienst nicht
für oder gegen eine bestimmte
politische Richtung betätigen und
als Vorgesetzte auch nicht ihre
Untergebenen politisch beeinflussen dürfen. Innerhalb dienstlicher Unterkünfte und Anlagen
– auch in der Freizeit – ist Werbung für politische Gruppierungen, beispielsweise durch Ansprachen, das Verteilen von Schriften
oder andere Formen der aktiven
Betätigung für politische Organisationen untersagt. Bei Veranstaltungen mit parteipolitischem Charakter gilt Uniformtrageverbot.
In der Vergangenheit gab es vereinzelte Vorfälle, dass Soldaten in ihrer politischen Betätigung rechts- oder linksextremen
Gruppierungen zuzuordnen
waren. Handelt es sich um Einzelfälle?
Fällen von politischer Betätigung in extremen Gruppierungen
wird durch die Bundeswehr stets
mit besonderer Sorgfalt nachgegangen. Die mir zur Verfügung stehenden Unterlagen zeigen, dass sich derartige Vorfälle
statistisch gesehen im Promille-Bereich bewegen. Die Zahl der
Meldungen spricht konkret von
0,3 Promille. Es handelt sich –
nach meiner Einschätzung – also
definitiv um Einzelfälle. Über
den Beobachtungszeitraum der
letzten zehn Jahre lassen sich
sogar sinkende Zahlen feststellen. Trotzdem ist jeder Einzelfall ein Fall zu viel.
Wie sieht der Verfahrensweg
aus, wenn Soldaten oder Angehörige der Bundeswehr nach-
von der Schwere des Vorwurfes
disziplinar- und statusrechtliche
Maßnahmen denkbar, die bis zur
Beendigung des Dienstverhältnisses reichen können.
Foto: Hannemann/Bundeswehr
Koblenz. Inwieweit dürfen Soldaten sich politisch betätigen? Im
Interview spricht Generalmajor
Jürgen Weigt, Kommandeur des
Zentrums Innere Führung in Koblenz, über parteipolitische Neutralität im Dienst und politische Willensbildung in der Bundeswehr.
Generalmajor Jürgen Weigt
weislich einer extremen politischen Gruppierung angehören?
Die Verantwortung obliegt
dem Disziplinarvorgesetzten, er
setzt das Verfahren in Gang. Es
wird dann durch die zuständigen Stellen geprüft, ob durch das
Verhalten der Soldatin oder des
Soldaten eine Dienstpflicht verletzt worden ist. Sollte dies der
Fall sein, sind in Abhängigkeit
Wie wird grundsätzlich innerhalb der Bundeswehr politische
Willensbildung gefördert?
Für uns Soldaten der Bundeswehr stellt politische Bildung
eine der tragenden Säulen des
Konzepts Innere Führung dar.
Ausgangspunkte sind dabei die
Werte und Normen des Grundgesetzes. Die Anforderungen
des Auftrags und das Prinzip des
Führens mit Auftrag verlangen
Soldaten, die selbstständig denken, abwägen und entscheiden
können, im Rahmen des politischen Kontextes.
Die Fragen stellte Torsten Sandfuchs-Hartwig
Das vollständige Interview auf
www.bundeswehr.de.
4
aktuell
POLITIK / HINTERGRUND
29. März 2016
Feind vor der Tür
Ärzte ohne Grenzen
zieht aus Hotspot ab
Der IS baut seine Präsenz in Libyen aus. Folge für Europa: Die Terrorgefahr kann weiter steigen.
Foto: Bundeswehr
Afghanistan plant neue
Wirtschaftsprojekte
Mazar-e Sharif. In seiner Neujahresansprache hat der afghanische Präsident Aschraf Ghani den
Start einer Reihe von Großprojekten verkündet, mit denen die
Wirtschaft des Landes angekurbelt werden soll. Neben einer
neuen Eisenbahnlinie ist auch der
Bau einer Gas-Pipeline geplant.
die von Turkmenistan über Afghanistan und Pakistan bis nach
Indien verlaufen soll. Tausende
Menschen strömten am vergangenen Wochenende in die nordafghanische Stadt Mazar-e Sharif,
um dort die traditionellen Neujahrsfeiern zu besuchen. (mrs)
Antike Stadt Palmyra
vor Rückeroberung
Damaskus. Im Kampf gegen die
Terrormiliz „Islamischer Staat“
(IS) sind syrische Regierungstruppen weiter auf die antike
Stadt Palmyra vorgerückt. Nach
den jüngsten Geländegewinnen
seien die Truppen am vergangenen Mittwoch in das südwestliche
Stadtviertel al-Gharf eingedrungen, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte
mitteilte. Der IS hatte nach der
Eroberung der Stadt im vergangenen Mai zahlreiche antike römische Tempel, Gräber und Statuen
gesprengt, die von der UNESCO
zum Weltkulturerbe erklärt worden waren.
(eb)
IS kontrolliert
Küstenstreifen
Verstärkt durch ausländische
Kämpfer aus der Region, konnte
der IS in den vergangenen zwei
Jahren die Kontrolle über einen
mehr als hundert Kilometer langen Küstenstreifen um die Stadt
Sirte erlangen. In der Nähe liegen wichtige Ölförderanlagen.
US-Nachrichtendienste schätzen die Stärke der Terrorgruppe
auf bis zu 5000 Mann – Tendenz
steigend. Durch die Luftschläge
der Koalition und die Offensive
Foto: dpa/pa
Athen. Die Hilfsorganisation
Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat
die medizinische Betreuung des
Flüchtlingshotspots Moria auf
der Insel Lesbos eingestellt. Die
Entscheidung sei eine Reaktion
auf das Abkommen zwischen
der Europäischen Union und der
Türkei, das die Abschiebung von
Asylbewerbern von der griechischen Insel in die Türkei vorsieht, wie die MSF-Landeskoordinatorin in Griechenland
am vergangenen Mittwoch mitteilte. Man werde die Arbeit in
einem eigenen Transitzentrum
in Mantamados fortführen. (eb)
Berlin. Die Anschläge von
Brüssel in der vergangenen
Woche haben gezeigt: Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS)
hat Europa im Visier. Doch die
Bedrohung geht nicht nur von
Terrorzellen in den europäischen
Staaten aus. In Libyen konnte der
IS in den vergangenen beiden
Jahren seine Präsenz festigen –
mit konkreten Auswirkungen auf
die Stabilität und Sicherheit in
Europa.
In dem Machtvakuum, das
nach dem Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi im
Jahr 2011 in Libyen entstand,
sah IS-Führer Abu Bakr al-Bagdadi eine Chance zur Expansion des Terrornetzwerks. Kurz
nach der Gründung des „Kalifats“ in Syrien und dem Irak im
Jahr 2014 entsandte al-Bagdadi
erste Kader in der Küstenstadt
Derna, wo die Miliz Zulauf von
dort ansässigen lokalen islamistischen Gruppierungen wie der
Ansar al-Scharia erhielt.
Nur noch Trümmer: Bewohner versammeln sich um einen Bombenkrater in der westlibyschen Stadt
Sabratah. Bei einem US-Luftschlag im Februar wurden dort mehr als 40 IS-Kämpfer getötet.
der irakischen Armee steht die
Terrorgruppe unter Druck: Die
Errichtung einer zweiten Front in
Libyen soll Entlastung bringen.
Der Machtkampf zwischen
Islamisten und Reformkräften,
der 2014 in einen Bürgerkrieg
mündete und die Stabilisierung
des Landes verhindert, dauert
bis heute an. De facto existieren zwei Regierungen – jede mit
eigenem Parlament, Premier und
Sicherheitskräften. Auf der einen
Seite steht die international anerkannte Regierung in Tobruk. Sie
stützt sich auf Kräfte des einflussreichen Generals Khalifa Haftar
und strebt eine Reform der staatlichen Institutionen an. Auf der
anderen Seite steht die Bewegung „Morgenröte“, ein Verbund
islamistischer Milizen. Deren
Regierung in Tripolis strebt die
Gründung eines auf religiösen
Prinzipien basierenden Staates
an. Mitte Februar konnten sich
beide Parteien auf die Bildung
einer gemeinsamen Regierung
einigen – die Bestätigung des
Parlaments in Tobruk steht allerdings noch aus.
Auswirkungen
auf Europa
Die Entwicklung in Libyen
hat auch Auswirkungen auf den
europäischen Kontinent. „Die
Gefahr für die EU ist: Nur wenige
hundert Kilometer von Südeuropa entfernt hat sich Libyen zu
einer Durchgangsstation für die
Migration aus Ost- und Subsahara-Afrika nach Europa entwickelt“, sagt Haim Malka vom
Center for Strategic and International Studies. Neben einer Verschärfung der Flüchtlingskrise
sieht der Nahost-Experte in der
zunehmenden Vernetzung der
Terrormiliz eine weitere Bedrohung. „Der IS kann Libyen zu
einem dritten Knotenpunkt zwischen dem ,Kalifat‘ im Nahen
Osten und islamistischen Terrorzellen in Europa ausbauen“,
so Malka. Unter westlichen Staaten herrscht Konsens, dass ein
militärisches Eingreifen nur auf
Bitte einer libyschen Einheitsregierung erfolgen kann. Der Nahost-Experte Malka glaubt nicht,
dass Europa zu einer robusten
militärischen Intervention bereit
ist, ohne einen umfassenden Plan
zur politischem Stabilisierung
des Landes zu haben. Anders die
USA: Zuletzt wurden Mitte Februar bei einem US-Luftschlag in
der Stadt Sabratah im Westen
des Landes mehr als 40 ISKämpfer getötet.
Kurden wollen Fakten schaffen
Von Friedensgesprächen ausgeschlossen erklärt die PYD Teile Syriens zur autonomen Region.
Genf. Die Kurdenpartei PYD
hat Gebiete im Norden Syriens
zu einer autonomen Region
erklärt – und damit Verbündete,
die syrische Opposition und die
Türkei provoziert. Zwar bemühten sich die PYD-Vertreter auf
einer Konferenz Mitte März zu
betonen, mit dem Zusammenschluss der drei Kantone Efrin,
Kobane und Cizire zur „Föderalen Region Rojava-Nordsyrien“
werde kein eigener Teilstaat
errichtet. Die zu Friedensgesprächen in Genf versammelten Vertreter des Assad-Regimes
und der Opposition verurteilten den Schritt dennoch scharf.
Auch die USA, Russland und
die Türkei verurteilen das Vorgehen der PYD.
Foto: dpa/pa
Foto: imago
von Simon Klingert
In der nordsyrischen Stadt Kobane beginnt der Wiederaufbau.
Die in Genf vertretenen Parteien lehnen ein föderales System
in Syrien ab und wollen das zentralisierte Regierungssystem beibehalten. Insbesondere die Türkei
versucht, ein autonomes kurdisches Siedlungsgebiet im Norden
Syriens unter Führung der PYD
zu verhindern. Ankara betrachtet
die Partei als Terrororganisation
und übte zuletzt Druck auf die in
Genf vertretenen Konfliktparteien
aus, die PYD von den Friedensgesprächen auszuschließen. „Mit
der eher symbolhaften Ausrufung
der autonomen Region wollen die
PYD-Führer den Anspruch auf
Teilhabe an den Friedensgesprächen unterstreichen“, sagt Günter
Seufert von der Stiftung für Wissenschaft und Politik. Eine Rolle
spiele auch die jüngste Eskalation im Kampf der Türkei gegen
die kurdische PKK. „Man kann
das Vorgehen der Kurden auch
als Aufforderung an die internationale Gemeinschaft verstehen,
die Türkei zur Mäßigung aufzurufen“, sagte der Nahost-Experte. Die Kurden seien wichtige
regionale Verbündete im Kampf
gegen die Terrormiliz Islamischer
Staat (IS). „Fest steht: Der Druck
auf die internationalen Partner,
dem Unabhängigkeitsbestreben
der Kurden Rechnung zu tragen,
steigt.“
(kli)
29. März 2016
EINSATZ / BUNDESWEHR
aktuell
5
„Zurück zur Ursprungsmission“
Verschiedene Missionen, wechselnde Besatzungen – die „Erfurt“ auf dem Weg von Atalanta zu UNIFIL.
Dschibuti. Im Januar letzten
Jahres lief die Korvette „Erfurt“
in Richtung Mittelmeer zum
UNIFIL-Einsatz aus. Das Besondere an dieser Fahrt: Das Boot
wurde erst ein Jahr später im Heimathafen zurückerwartet. Die
Besatzungen wurden regelmäßig
durchgetauscht – das Schiff blieb.
Seit August 2015 befindet sich die
„Erfurt“ im Atalanta-Einsatz am
Horn von Afrika. – Ende März
verlegt die aktuelle Besatzung
das Schiff wieder zurück ins
östliche Mittelmeer. Fregattenkapitän Thomas
Klitzsch, der Kommandant der Korvette, zieht
im Interview eine erste
Bilanz.
Herr Kapitän, fast sieben
Wochen in der Operation
Atalanta liegen hinter Ihnen
und Ihrer Besatzung. Waren
die Aufgaben vor der somalischen Küste neu für Sie?
Für die Besatzung war dies
der erste mandatierte Einsatz seit
der Indienststellung der Korvette
„Oldenburg“ – unserer originären
„Heimat-Plattform“. Das Seegebiet am Horn von Afrika und
die zu Atalanta gehörenden Aufgaben waren bis zum Beginn
unseres Einsatzes allerdings nur
wenigen Besatzungsmitgliedern
in der Praxis vertraut.
Im Zuge der Vorbereitungen
hat sich ein Teil der Besatzung
unter anderem einem intensiven
Training in Form eines Taktikseminars unterzogen, in dem die
Soldaten mit diversen denkbaren
Kommandant und Schiff: Thomas Klitzsch hat das Kommando auf der Korvette „Erfurt“.
nd
es
we
hr
Foto: Timme/Bundeswehr
militärischen Schwestermissionen der Europäischen Union in
Somalia zu nutzen.
u
ß/ B
Situationen im Einsatz
konfrontiert wurden. So
konnten bereits vor der Entsendung in das Einsatzgebiet die
erforderliche Handlungssicherheit und das benötigte Wissen
erarbeitet werden.
u
Stra
Foto:
Vor Ihnen liegt nun der Transit ins östliche Mittelmeer, zu
UNIFIL vor der Küste des Libanons. Inwieweit unterscheidet
sich Ihre Aufgabe dort von der
Operation Atalanta?
Die beiden Einsätze verfolgen
grundlegend verschiedene Ziele.
Die Operation Atalanta soll vorwiegend die Schiffe des Welternährungsprogrammes vor Piratenüberfällen schützen sowie
die Piraterie unterbinden. Das
wesentliche Ziel von UNIFIL
ist die Verhinderung von Waffenschmuggel vor der Küste
des Libanon, um so zur Stabilität in der Region beizutragen.
Seit Beginn dieser Mission ist
die Ausbildung der libanesischen Streitkräfte ein zentraler
Bestandteil des maritimen Auftrags, damit Küstengewässer und
seewärtige Grenzen zunehmend
durch den Libanon selbst überwacht und geschützt werden können.
Gab es in den letzten Wochen
einen außergewöhnlichen
Augenblick, der Ihnen in Erinnerung bleibt, wenn Sie demnächst das Einsatzgebiet verlassen?
Die Vielfalt an Aufgaben und
Handlungsoptionen, die uns das
Mandat ermöglicht, sind einfach
beeindruckend. Die derzeit vergleichsweise stabile Situation auf
See versetzt die Operationsfüh-
rung jedoch auch in die Lage,
neben der Durchführung unsere
Kernaufgaben wie den Schutz
der Schiffe des Welternährungsprogramms und der zivilen Seefahrt, verstärkt Freiräume für
die Kooperation mit zivilen und
Am 11. Juni wird in Deutschland zum zweiten Mal der „Tag
der Bundeswehr“ stattfinden.
Dann sollen auch Sie und Ihre
Crew wieder Ihren Heimathafen
Rostock-Warnemünde anlaufen.
Worauf freuen Sie sich dabei
am meisten?
Ich freue mich mit der Besatzung und der Korvette im Rahmen der Feierlichkeiten zum Tag
der Bundeswehr am 11. Juni in
unseren Stützpunkt zurückzukehren. Die traditionelle, marinetypische Begrüßung eines heimkehrenden Schiffes mit Kameraden,
Familienangehörigen, Freunden
und Bürgern ist unvergleichlich
und ganz anders, als eine Rückführung in die Heimat per Flugzeug.
Die Fragen stellte Daniel Timme.
„Bonn“ trifft „Bayern“
Mittelmeer. Der Einsatzgruppenversorger „Bonn“ und die Fregatte „Bayern“ haben sich auf Kreta im Hafen von Souda getroffen. Die „Bonn“ ist das Flaggschiff des ständigen NATO-Verbands 2 im Mittelmeer und wird in der Ägäis zur Aufklärung und
Beobachtung von Migrations- und Flüchtlingsbewegungen eingesetzt. Die Fregatte „Bayern“ ist auf dem Weg zum Horn von
Afrika, um an der EU geführten Operation Atalanta teilzunehmen. Dort wird sie die Korvette „Erfurt“ ablösen und als Flaggschiff die Operation führen.
Nach dem Auslaufen wurden Anläufe für Seeversorgungsmanöver geübt, bevor sich die beiden Schiffe wieder trennten und sich
auf den Weg in ihre Operationsgebiete begaben. (PAO EGV Bonn)
Zimmer mit Ausblick – Camp im Aufbau
Im Camp Castor entstehen neue Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten für deutsche Soldaten.
Gao. Im Camp Castor einen
Schlafplatz zu finden, ist nicht
ganz einfach. Die niederländischen Soldaten leben in zweistöckigen Containern, die sie
auch ihren deutschen Kameraden zur Verfügung gestellt haben.
Seit Beginn des Einsatzes ist dies
eine große Unterstützung – doch
mittlerweile ist es viel zu eng.
Ab dem Sommer soll es dann
in Gao heißen: „Zimmer mit Bad
und Aussicht sucht Bewohner.“
Mit jedem Container wächst
auf dem Baufeld das deutsche
Wohndorf ein Stückchen weiter.
Sechs bis sieben der weiß-gelben
Metallboxen schaffen die deutschen Spezialpioniere in diesen
Tagen. Insgesamt ist der Aufbau
von mehr als 200 Containermodule geplant.
Nach der Vormontage im Baubereich werden die Boxen durch
das Camp transportiert, um dann
an ihrem finalen Bestimmungsort endmontiert zu werden. Jedes
einzelne Modul muss sorgfältig
ausbalanciert und an die Verund Entsorgung angeschlossen
werden. Fast wie ein richtiges
Wohnhaus.
Künftig können in dem komplett neuen Wohnkomplex durchschnittlich etwa 350 Soldaten
während ihrer Einsatzzeit leben.
Um ein Mindestmaß an Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeiten zu haben, sollen maximal
drei Soldaten zusammen in einer
Stube untergebracht werden.
Wenn die Bauarbeiten im Sommer beendet sind, stehen insgesamt sechs ebenerdige Wohneinheiten genau dort, wo sich jetzt
noch eine große planierte Fläche befindet. Eine Wohneinheit
besteht dann aus 29 Wohncontainern, drei Bad- und acht Flurcontainern. (PAO MINUSMA)
Foto: Bundeswehr (2)
EUTM Mali: Angriff auf Missionshauptquartier
Präzisionsarbeit ist gefordert: Spezialpioniere beim Aufbau der neuen Wohncontainer in Mali.
Bamako. Mitte März wurde das Missionshauptquartier der europäischen Trainingsmission EUTM Mali angegriffen. Das ehemalige Hotel wird als Büro- und Unterkunftsgebäude genutzt. Mindestens zwei bewaffnete Täter eröffneten das Feuer mit Handwaffen
im Bereich des Haupttores. Zum Zeitpunkt der Tat befanden sich
Angehörige der Mission auf dem dazu gehörigen Volleyballplatz.
Eigene Sicherheitskräfte wehrten den Angriff ab. Dabei wurde
ein Angreifer getötet. Deutsche Soldaten wurden bei dem Vorfall nicht verwundet.
(PAO MINUSMA)
6
aktuell
BUNDESWEHR
aktuell
7
Mit der CH-53
im Tiefschnee
Bei „Cold Blade“ trainieren finnische und deutsche Hubschrauberbesatzungen das Fliegen im Polargebiet.
Ivalo. Landeanflug auf eine
schneebedeckte Waldlichtung im
finnischen Lappland. Gesichert
mit einem Gurtsystem liegt Stabsfeldwebel Thomas H.* auf der
weit geöffneten Laderampe der
CH-53. Er streckt seinen Kopf
weit aus der Maschine heraus
und blickt unter den Hubschrauber. Etwa zehn Meter über dem
Boden ist von der Umgebung
kaum noch etwas zu erkennen.
Die Rotoren mit einem Durchmesser von mehr als 22 Metern
wirbeln so viel Schnee auf, dass
der Pilot den Boden unter sich
nur schwer erkennen kann. Dabei
muss er seinem Bordtechniker im
wahrsten Sinne des Wortes blind
vertrauen. H. gibt ihm genaue
Informationen über die aktuelle
Höhe durch und achtet darauf,
wie tief das Fahrwerk im Schnee
einsinkt. Versinken die Räder
zu tief im
Schnee,
könnten die empfindlichen
Antennen an der Unterseite des
Hubschraubers abbrechen. Im
schlimmsten Fall könnte die
CH-53 zur Seite kippen, mit den
Rotorblättern den Boden streifen
und abstürzen.
Nicht nur beim Fliegen
Erfahrungen sammeln
Winterverhältnisse mit mehr
als einem Meter Schnee und
scheinbar endlos viel Platz
zum Üben gibt es in Deutschland nicht. Für die Lufttransportgruppe des Hubschraubergeschwaders 64 (LTGrp HSG
64) war daher die Übung
„Cold Blade“ Anfang März im
Norden Finnlands ein Glücksfall.
Gemeinsam mit dem Helicopter
Bataillon des finnischen Utti
Jaeger Regiments trainieren die
Verbände das Fliegen unter arktischen Bedingungen. Auf dem
Plan stehen gemeinsame Formationsflüge, Tiefund Nacht-
flüge sowie das Schießen mit
Bordwaffen. „Wir können
unglaublich viel von den Finnen
lernen. Aufgrund der langen und
strengen Winter sind sie absolute Vollprofis im Schnee“, sagt
Oberstleutnant Frank Wittemann, Pilot und Kontingentführer der Übung. Neben der
Fliegerei sammeln die Deutschen
auch viel Erfahrung in Bezug auf
Technik und Logistik.
Nach einigen Schneelandungen, dem sogenannten „whiteout“, fliegt die CH-53-Besatzung
mit Stabsfeldwebel H. zurück auf
die Air Base bei Ivalo. Eigentlich
ein ziviler Flughafen, der jedoch
immer wieder als Ausgangspunkt für internationale Übungen dient. Zwischen Polarkreis
und Nordkap herrschen hier ideale Bedingungen. Während sich
die Piloten um das Fliegen kümmern, überwacht der Bordtechniker den technischen Zustand der
Maschine. Am
Boden führt er noch eine Nachflugkontrolle zusammen mit
den Fluggerätmechanikern des
Geschwaders durch. Unter der
Leitung des technischen Offiziers, Leutnant Robert Rußwurm,
prüfen die Fluggerätmechaniker
den Hubschrauber auf Beschädigungen, tanken neu auf und
bereiten ihn für den nächsten
Flug vor.
Arbeiten auf dem
eiskalten Rollfeld
Eine Arbeit, die nicht in einer
Halle, sondern auf dem eiskalten
Rollfeld passiert. Dazu klettern
sie an jede wichtige Stelle und
leuchten die dunkelsten Ecken
auf der Suche nach Fehlern aus.
Alle Werkzeuge und Ersatzteile
haben die Soldaten dabei. „Und
wenn doch mal etwas fehlt, dann
helfen die Finnen an jeder Ecke
aus“, betont Rußwurm. „Das
läuft echt problemlos hier.“
Für die Übung sind zwei CH-53
­Transporthubschrauber
die rund 2000 Kilometer bis
nach Ivalo geflogen. Mit sechs
Zwischenlandungen und zwei
Übernachtungen kamen die
Crews ohne Zwischenfälle in
Finnland an. Die knapp 60 weiteren Soldaten reisten mit einer
„Transall“ an. Zusätzlich wurde
das Material für die Übung in
neun Zwanzig-Fuß-Containern
auf fünf Tiefladern über den
Landweg nach Lappland verschickt. Die Finnen beteiligen sich mit 95 Soldaten und
sechs NH 90 Hubschraubern
an „Cold Blade“. Zusätzlich
waren noch zehn Beobachter
vom Transporthubschrauberregiment 30 aus Niederstetten
dabei. „Die Finnen sind sehr
praxisorientiert. Hier haben wir
eine gute Möglichkeit, ihnen
über die Schulter zu schauen.
Einige Verfahren können wir
auch bei
unseren
NH 90
Containerdorf: Das Material für die Übung wurde mit Tiefladern ins Land gebracht.
anwenden“, sagte Oberstabsfeldwebel Jochen Kenner, einer
der Beobachter.
Anders als im heimischen
Klima, können die Mechaniker
hier nicht den ganzen Tag an den
Hubschraubern arbeiten. Jeder,
der im Winter sein Handy aus
der Tasche holt und bei minus
zehn Grad eine SMS schreibt,
der kann erahnen, was die Soldaten aushalten, wenn sie mehrere Stunden an Hubschraubern
herumschrauben. „Was hier passiert, ist verrückt. Die Männer
freuen sich, wenn sie die Hubschrauber am Himmel sehen.
Wenn ich
sie also nicht bremse, würden sie
den ganzen Tag arbeiten“, sagt
Wittemann mit seinem sympathisch-bayerischen Dialekt.
Gemeinsam neue
Verfahren testen
Ruhe vor dem Flug: Die Besatzung bereitet den Hubschrauber für einen Nachtflug vor.
LTGrp HSG 64 tätig. Dank der
unermüdlichen Arbeit von Rußwurm, Diringer und den anderen Technikern müssen sich Wittemann und seine Besatzungen
keine Sorgen um ihre Hubschrauber machen. Die Piloten können
sich auf die Fliegerei konzentrie-
ren. In gemeinsamen Briefings
mit den finnischen Besatzungen
tauschen sie Erfahrungen aus und
lernen voneinander. Anschließend geht es wieder in die Luft,
um gemeinsam neue Verfahren
zu testen. Die Piloten lernen,
sich im Ernstfall zu vertrauen –
und das auf sehr unkomplizierte
Weise. „Das macht die Zeit hier
zu einem großen Erfolg“, fasst
Wittemann die Übung zusammen.
*Name zum Schutz des Soldaten geändert.
Zur technischen Unterstützung war auch ein Mitarbeiter
von Airbus Helicopters dabei.
Daniel Diringer, selbst vier Jahre
Soldat bei den Heeresfliegern,
konnte sich nach seiner Dienstzeit nicht von den Hubschraubern
trennen. Der 33-Jährige ist nun
als Industrieunterstützer bei der
In Formation: Eine deutsche CH-53 und ein finnischer NH 90 vor dem Start.
Malerisch: Bei der Nachflugkontrolle werden die Soldaten von Nordlichtern begleitet.
Foto: Hähnel/Bundeswehr (5)
von Philipp Rabe
8
aktuell
BUNDESWEHR
29. März 2016
29. März 2016
BUNDESWEHR
aktuell
9
Abgefahren
Foto: Dinnebier/Bundeswehr (3)
Mehr als die Hälfte aller Soldaten, Beamten und
Angestellten der Bundeswehr sind beruflich mobil.
Reisetag: Freitags und sonntags sind viele Wochenendpendler unterwegs – zum Beispiel mit der Bahn.
Berlin. Die Bundeswehr wird als
Spiegel der Gesellschaft bezeichnet. Deutschland gilt als Pendlerrepublik. Ist die Bundeswehr
also eine Pendlerarmee? Die Studie „Berufliche Mobilität in der
Bundeswehr“ beschäftigt sich
mit dem Thema, das viele Ange-
hörige der Bundeswehr wortwörtlich bewegt. Mehr als 150
Millionen Menschen in Europa
pendeln. Auch in Deutschland
gibt es heute mehr Pendler als
noch vor einigen Jahren. Immer
mehr Menschen sind Tages- oder
Wochenendpendler. Sie bewegen sich also regelmäßig zwischen einem Wohn- und einem
Arbeitsort. In Deutschland sind
das im Schnitt 39,62 Minuten pro
Strecke. Die berufliche Mobilität, zu der auch das sogenannte
Pendeln gehört, kann negative
Auswirkungen mit sich bringen.
Auch die Bundeswehr hat das
erkannt und Maßnahmen zur Entlastung in der Agenda Attraktivität umgesetzt.
Erfurt – Eckernförde
Fast zwei Drittel der Angehörigen der Bundeswehr sind nach
der Studie „Mobilität in der Bundeswehr“ beruflich mobil. Rund
die Hälfte sind Fern-, Wochenend- und Tagespendler. Zum
Vergleich: Nach den strengen
Kriterien gelten nur ein Fünftel
aller erwerbstätigen Deutschen
beruflich mobil.
Gefühlt:
höhere Anforderungen
Mit der Studie hat die Gruppe
„Angewandte Militärpsychologie und Forschung“ des Streitkräfteamtes aktuelle empirische
Erkenntnisse über die Mobilität innerhalb der Bundeswehr
511 km
Oberstabsgefreiter Tobias Gülland (29),
Flottendienstboot „Oste“
Oberstabsgefreiter Tobias Gülland ist mit Leib und
Seele Vater, Seefahrer und Erfurter. Seit sieben Jahren
ist der 29-Jährige bei der Marine in Eckernförde. Seine
Freundin und die Tochter leben in Erfurt. Mit ihnen telefoniert er täglich. Das nächste Kind ist unterwegs.
Drei Jahre lang ist er montags um 2.30 Uhr losgefahren, damit er pünktlich zum
Dienstbeginn in Eckernförde war. „Der Körper macht das nicht lange mit und der
Montag ist dann auch hinfällig.“ Heute fährt Gülland sonntags um 19 Uhr in Erfurt los.
Um Mitternacht ist er dann in Eckernförde. „Das Schlimmste ist immer der Abschied“,
sagt er und fügt hinzu, „besonders nach einem Urlaub.“
Seine Freundin unterstützt ihn dabei, seinen beruflichen Traum zu leben. Dafür
ist er der waschechten Erfurterin sehr dankbar. Gemeinsam haben sie eine schöne
Wohnung in der Altstadt. Sie hat einen guten Job und einen großen Freundeskreis.
Deshalb kommt ein Umzug nicht in Frage. Erfurt ist ihre Heimat.
Um die Belastungen zu ertragen, ist für ihn Spaß am Job wichtig. „Ich freue mich
dann immer schon auf die Arbeit“, sagt Gülland. Bei aller Fahrerei sieht Gülland
auch die Vorteile. „Ich nehme immer Leute über eine Mitfahrgelegenheit mit.“ Das
senkt die Kosten und führt zu neuen Bekanntschaften und sogar Freundschaften.
„In jedem Fall wird es nie langweilig“, fügt er hinzu.
Die Soldatenarbeitszeitverordnung sei noch nicht optimal auf die Hafenliegezeiten eingestellt. Gülland würde gerne in der Woche länger arbeiten, damit er freitags
eher los kann. „Man muss bis 11.30 Uhr in Hamburg durch sein.“ Denn trotz aller
Liebe zum Beruf, „die verlorene Zeit im Stau gibt dir keiner wieder.“
gewonnen. Danach schätze n
etwa 79 Prozent der Bundeswehr-Beschäftigten die Anforderungen an die eigene Mobilität höher ein als bei anderen
Arbeitgebern. Als Hauptursache
für die Mobilität nennt die Studie zum einen berufliche Gründe
wie Lehrgänge oder Karrieremöglichkeiten und zum anderen die Berufstätigkeit beider
Partner. Das deckt sich mit den
Beobachtungen des Wehrbeauftragten: Ein Drittel der Eingaben zur Vereinbarkeit von Familie und Dienst beschäftigen sich
mit dem Thema „Wunsch nach
einer heimatnahen Versetzung
beziehungsweise einem heimatnahen Verbleib“. Denn häufig
Pinneberg – Munster
entscheiden sich Soldaten und
Angestellte der Bundeswehr, ihr
Privatleben an einem Lebensmittelpunkt zu konzentrieren –
auch wenn dieser vom Dienstort aufgrund von Versetzungen
zum Teil Hunderte von Kilometern entfernt sein kann.
Rund 60 bis 92 Prozent –
je nach Mobilitätsform – der
Befragten empfinden das Pendeln als belastend. Dabei ist das
Wochenendpendeln die größere
Belastung. Für die Älteren ist
vor allem die mentale, für Jüngere die finanzielle Belastung
entscheidend.
Viele Pendler sind besonders
unzufrieden, wenn das Zusammenspiel zwischen Familie und
Beruf belastet wird. Aber nicht
nur die Pendler, auch die Partner leiden unter den Trennun-
gen. Dennoch sehen laut der
neuen Bundeswehr-Studie gut
drei Viertel der Befragten die
„Pendelei“ als Notwendigkeit
an.
Bereits auf der
richtigen Spur
Als die wichtigsten Handlungsempfehlungen zur Redu-
zierung der Belastungen sehen
die Befragten die Verlängerung
der Stehzeiten auf einem Dienstposten, die Berücksichtigung der
familiären Situation bei Versetzungen, flexiblere Arbeitszeitmodelle sowie bessere finanzielle Unterstützung für die
Pendler.
Die unabhängig von der
Mobilitätsstudie bereits Anfang
Juni 2014 erstmals vorgestellte
Agenda „Bundeswehr in Führung – Aktiv. Attraktiv. Anders“
(Agenda Attraktivität) hat die
meisten Handlungsempfehlungen bereits aufgegriffen. Bei 22
Maßnahmen in sechs Themenfeldern lassen sich wesentliche
Übereinstimmungen zu den Studienergebnissen feststellen. Das
ist rund die Hälfte der untergesetzlichen Agenda-Maßnahmen. Diese konnten sich jedoch
zum Zeitpunkt der Feldphase
der Studie vom November 2014
bis Januar 2015 noch nicht auswirken.
Mittlerweile sind viele der
Maßnahmen bereits umgesetzt.
96 km
Oberleutnant Jürgen Maschmann
(36), Panzerlehrbrigade 9
Bisher war Oberleutnant Jürgen Maschmann in Boostedt stationiert. Die rund 50
Kilometer bis nach Hause konnte er jeden
Tag fahren. „Ich war also abends pünktlich zu Hause und konnte am Familienleben
teilnehmen“, erzählt der Fachdienstoffizier, der
nun in der Panzerlehrbrigade 9 in Munster seinen
Dienst tut. Laut Routenplaner eigentlich eine Strecke von einer Stunde und 15 Minuten. Doch der Stau
am Elbtunnel kostet viel Zeit, so dass sich das tägliche Pendeln nicht lohnt.
Der 36-Jährige ist als Wochenendpendler im Offizierlager untergebracht. Kein
TV-Anschluss, kein Internet und nur eine Steckdose. Eine Pendlerwohnung lohnt
sich erstmal nicht, denn die nächste berufliche Veränderung steht für ihn 2017 an.
Besonders wichtig ist Maschmann die Möglichkeit, im Notfall schnell für seine Familie da sein zu können.
„Meine Frau ist Beamtin beim Land Schleswig-Holstein“, antwortet er auf die
Frage, weshalb die Familie nicht umzieht. Damit sei Pinneberg der südlichste Ort,
an dem seine Frau arbeiten könne. Auch das soziale Umfeld spielt dabei eine Rolle.
Am Wochenende entlaste er seine Frau, wo er kann. „Freitags hole ich den Lütten vom Kindergarten ab“ sagt er und fügt hinzu, dass er dann auch den Haushalt
übernimmt. „Ich helfe, wo ich kann, um auch etwas Anerkennung zurückzugeben.“
„Im Rahmen der Agenda Attraktivität wird viel angeschoben“, stellt er fest. Allerdings seien einige Maßnahmen momentan noch nicht spürbar. Jetzt hofft er erst einmal, dass der Elbtunnel bald fertig wird.
STUDIE
Mit der Studie „Berufliche Mobilität in der Bundeswehr“
hat die Gruppe „Angewandte Militärpsychologie und
Forschung“ des Streitkräfteamtes empirische Erkenntnisse über folgende Faktoren gewonnen:
• die Verbreitung und Vielfalt beruflicher Mobilität
die Ursachen, Begleitumstände und Folgen
beruflicher Mobilität
• geeignete Maßnahmen
• Auswirkungen beruflicher Mobilitätsanforderungen
Dazu wurden in einer Feldphase von Ende November
2014 bis Ende Januar 2015 Fragebögen an eine repräsentative Stichprobe aus 15 082 Personen geschickt.
Diese umfasste Arbeitnehmer, Beamte und Soldaten
aller Dienstgrad-, Laufbahn- und Entgeltgruppen sowie
ihre Partner. Der Fragebogen enthielt insgesamt 76 Fragen. Dabei wurden Angaben zur beruflichen Mobilität
mit Vor- und Nachteilen sowie zur Bereitschaft, beruflich mobil zu sein, abgefragt. Ebenso die Maßnahmen
und die Bewertung der Bundeswehr als Arbeitgeber.
Mehr auf www.bundeswehr.de
Regierungsinspektorin
Juliane Behring, (27),
Bundeswehrsozialwerk
„Jede Minute zählt, denn ab Punkt
6.30 Uhr können aus fünf Minuten
Verspätung schnell 15 Minuten werden“, sagt Regierungsinspektorin
Juliane Behring, denn gegen sieben
Uhr morgens setzt gewöhnlich der
Berufsverkehr ein. Die 27-Jährige ist
Beamtin beim Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr und arbeitet
für das Bundeswehrsozialwerk. Von Köln aus pendelt die junge Frau die rund 50 Kilometer nach Bonn
und abends wieder zurück. Dafür braucht sie jeweils
eine Stunde. Der Umzug zum Dienstort ist bereits in
Planung.
Darüber hinaus ist Behring aber auch am Wochenende auf Achse. Meist fährt sie ins 500 Kilometer entfernte Ingolstadt. Etwa vier Stunden braucht der ICE
dorthin. Ihr Partner ist selbstständig, bringt zwei Kinder in die Beziehung mit und ist daher örtlich dort
gebunden. Seit rund zwei Jahren führt das Paar eine
Fernbeziehung. Ihr Ritual damit sie trotz der zeitlichen
und örtlichen Trennung dem Partner nah sind: Jeden
So konnte im vergangenen Jahr
die Anzahl der Wochenendpendler um rund 5000 Personen vermindert werden.
Die Mehrheit der Soldaten,
Beamten und Angestellten ist
beruflich mobil. Die Bundeswehr hat einen hohen Pendleranteil. Auch wenn viele Soldaten die Belastungen des Dienstes
gern in Kauf nehmen, spielen
auch die Partner eine entscheidende Rolle. Gerade deshalb
steht neben den Maßnahmen der
Agenda Attraktivität besonders
die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Dienst
im Fokus.
Köln – Bonn
Köln – Ingolstadt
34 km
500 km
Abend sprechen die beiden
zu einer festen Zeit per Videochat. Für Behring ist es wichtig,
die Aufgaben zu teilen, besonders
am Wochenende: „Beide Partner
müssen die Situation tragen.“
Pendeln ist für Behring nicht neu. Als sie 2011
ihr duales Studium anfing, war für sie klar, dass
sich ihr Leben die nächsten drei Jahre an zwei Orten,
damals Mannheim und Kiel, abspielen wird. „Das ist
von Anfang an deutlich kommuniziert worden“, stellt
Behring fest. Noch heute ist Pendeln für sie eine willkommene Abwechslung. Sie pendelt gerne, auch wenn
das de facto bedeutet, dass sie zwei Leben führt. Ein
willkommener Kontrast – noch. Das könne sich später
ändern, wenn es Zeit wird, eine Familie zu gründen.
Vom Langzeitarbeitskonto verspricht Behring sich
viel. Sie möchte sehr wohl die Möglichkeit nutzen,
Überstunden anzusparen, um vielleicht noch ein zweites Studium neben dem Dienst zu absolvieren. Aus
ihrer Sicht tut der Dienstherr viel für Pendler, allerdings
sei sie nicht in einer schwierigen Situation.
Foto:Bundeswehr (3)
Von Philipp Ahlers
10
aktuell
SPORT
29. März 2016
Erfolgreich wie nie zuvor
Biathletin Franziska Hildebrand ist glücklich: „Ich darf mich endlich Weltcup-Siegerin nennen.“
Von Dietmar Kramer
Chanty-Mansijsk. Konstant wie immer, aber zielsicher und vor allem erfolgreich
wie nie zuvor – Oberfeldwebel
­Franziska ­Hildebrand (Foto)
konnte am Gründonners tag
wenige Tage nach dem BiathlonWeltcupfinale im sibirischen
Chanty-Mansijsk ­hochzufrieden
auf ihren 29. Geburtstag
anstoßen.
­
mer zwei und drei gewonnen
(Silber mit der Mixed-Staffel und
Bronze mit der Staffel) und nicht
zuletzt auch ihre ersten beiden
Einzelsiege in Weltcup-Rennen
feiern können. Dass die gebürtige Hallenserin mit ihren Staf-
fel-Kolleginnen den Weltmeister-Titel von 2015 nicht
erfolgreich verteidigen konnte
und in der Verfolgung als Vierte
ihre erste WM-Medaille in einem
Einzelwettbewerb knapp verpasste, trübte ihre einmal mehr
positive Bilanz nur unwesentlich.
Besondere Genugtuung empfindet Hildebrand über ihre
Weltcup-Siege im Dezember in
Hochfilzen und
im Januar
nen. Als die lange Wartezeit auf
den ersehnten Sieg in einem Einzelrennen zu Beginn ihrer fünften
Weltcup-Saison vorbei gewesen
sei,, „kam es für mich trotzdem
völlig unerwartet und hat sich
ganz komisch und unwirklich
angefühlt. Ich war noch Tage
danach ein bisschen geplättet
davon“, erzählt Hildebrand von
ihren Emotionen.
brand an sich gearbeitet, dass
sie in der zurückliegenden Saison nicht nur glänzende Zeiten
in die Loipe brannte, sondern
besonders am Schießstand wieder eine wichtige Verbesserung
erreichte: Die Treffer-Quote von
fast 90 Prozent bedeutete Hildebrands besten Wert in ihrer
gesamten Weltcup-Karriere.
Dennoch gehörten die Schlagzeilen der Saison wieder einmal
WM-Medaillensammlerin Laura
Dahlmeier oder dem nur mäßigen
Weltcupsieg zuletzt im Januar
Anlass zu
Glückwünschen hatte
die frühere
­
Zimmerkollegin von
Deutschl a n d s
zurückgetretener Ikone
Magdalena
Neuner auch im
Verlauf der ausgeklungenen Saison schon reichlich
geliefert. Hildebrand
war als Fünfte wie im
Vorjahr beste Deutsche im Gesamtweltcup. Sie hatte bei der
Weltmeisterschaft in der
ersten März-Hälfte ihre
WM-Medaillen Num-
Foto: imago
beim „Heimspiel“ in Ruhpolding. „Ich
darf mich endlich
Weltcup-Siegerin
­
nennen. Das hört
s ich gut an“, sagt
die Sportsoldatin von
der Sportfördergruppe
Bischofswiesen – und
im Rückblick lässt sie
noch viel Stolz auf zwei der
schönsten Momente der bisherigen Laufbahn erken-
Alles andere
als ­geplättet
von den
Erfolgen
seiner „Miss
Zuverlässig“,
die noch drei
weitere Podestplätze
erreichte und acht zusätzliche
Ergebnisse unter den besten
Zehn verbuchte, war Bundestrainer Gerald Hönig: „Es war
nur eine Frage der Zeit, dass
die Franzi ihr Vermögen optimal abrufen kann und es auf das
oberste Podest schaffen würde.
Sie hat eine unglaubliche Konstanz aufgebaut, ihre vielen Top10-Ergebnisse zeigen doch ihr
großes Leistungspotenzial und
sind alles andere als Zufall.“ Im
Gegenteil: So sehr hatte Hilde-
Comeback der Biathletin und Langläuferin Miriam
Gössner.
Sie will so gut
wie möglich sein
Hildebrand geht mit dieser Situation dank ihres zurückhaltenden
Naturells entsprechend gelassen
um: „Das ist natürlich schon ein
bisschen schade, wenn die eigene
Leistung nicht so richtig wahrgenommen wird“, räumt die WahlBayerin ein. Aufregen über die
vermeintliche Ungleichbehandlung will Hildebrand sich aber
nicht: „Das würde letztlich zu
viel Energie kosten, und ändern
kann ich es nicht. Ich kann mich
nur weiter anstrengen, um so gut
wie möglich zu sein.“
Fast jeder Schuss ein Treffer
Beste deutsche Wurfscheiben-Schützin: Von 100 Schüssen trifft Hauptfeldwebel Christine Wenzel mindestens 98 Mal.
Schießen auf 25
Scheiben pro Runde
Sieben Mal wechselt Wenzel
ihre Position. Von acht unterschiedlichen Positionen müssen
Skeet-Schützen auf insgesamt
25 Scheiben je Runde schießen.
Das sind die Bedingungen für
einen olympischen Wettkampf.
Als viermalige Weltmeisterin
hat Wenzel das drauf. „Mentale
Stärke und Konzentration sind
ein wesentliches Element unseres Sports“, erklärt die 34-Jährige zwischen zwei Durchgängen.
Daher sei es ihr wichtiger, ihren
Sportpsychologen statt ihren
Trainer in Rio dabei zu haben.
„Wenn ich mal nicht treffe,
weiß ich schon, woran es liegt.
Dann ist es wichtiger, ruhig zu
bleiben und die innere Gelassenheit wieder zu finden.“ Das ist
nur eine der Besonderheiten des
Skeet-Schießens, das seit 1968
eine olympische Disziplin ist.
Für die diesjährigen Spiele peilt
die Soldatin der Sportfördergruppe Warendorf Gold an. „In
Peking wurde ich Dritte, in London Sechste – 2016 will ich die
Goldmedaille!“
Dafür trainiert die Mutter eines
fünfjährigen Sohnes hart, ver-
schießt dabei rund 30 000 Schuss
Schrot im Jahr.
Der nächste Positionswechsel.
Christine Wenzel sammelt sich,
lädt nach. Der Gewehrschaft
ruht regelkonform auf Hüfthöhe.
„Hoh!“ – Scheibe – Waffe in den
Anschlag – Schuss – Treffer.
Skeet ist ein Sport, der neben der
Konzentration eine hohe Präzision erfordert. Exakt eintrainierte
Bewegungsabläufe. Ausdauerund Krafttraining stehen für
die aus Ibbenbüren stammende
Foto: Roland Alpers/Bundeswehr
Hopsten/Westfalen. „Hoh!“ –
ein kurzes akustisches Signal
und die Tontaube schnellt aus
dem Wurfstand. Bruchteile von
Sekunden später zerfetzt eine
Schrotladung das neon-orange
gefärbte Flugobjekt.
Positionswechsel. „Hoh!“,
spricht Hauptfeldwebel Christine
Wenzel (Foto) ruhig ins Mikrofon. Schon schnellen in kurzer Folge gleich zwei der Ziele
aus unterschiedlichen Richtungen über den Schießstand. Zwei
Schüsse krachen. Von den Tontauben, die man im Fachjargon
Wurfscheiben nennt, bleiben nur
Scherben übrig.
Schießen kann Wenzel: Deutschlands Hoffnung für Skeet-Gold.
­
Skeet-Favoritin
für Olympia
Wenzels Waffe wurde exakt
auf sie vermessen und eingestellt,
der Griff etwa ist ihrer Hand
nachgeformt. Etwa 10 000 Euro
kostet dieses Sportgerät auf der
Grundlage einer Jagdwaffe, aus
der die Skeet-Waffe entwickelt
wurde. „Die gebe ich nicht mehr
aus der Hand“, erklärt Wenzel.
„Vier Mal konnte ich mit dieser Waffe Weltmeisterin werden.
Die geht mit nach Rio!“ Und
mit nach Zypern zum Weltcup,
wo sich die Skeet-Elite derzeit
misst und sich die Favoriten für
die Spiele bereits abzeichnen.
Unter ihnen: Hauptfeldwebel
Christine Wenzel.
(rw)
29. März 2016
SOZIALES / PERSONAL
aktuell
11
Bald schon auf Streife
Oberfeldwebel Paul Rainer Heise verlässt nach neun Jahren die Feldjäger der Bundeswehr – und wird Polizist.
Augustdorf. Seit September
vergangenen Jahres machen Polizei und Bundeswehr „gemeinsame Sache“ in Brandenburg. Die
Idee, ausscheidenden Feldjägern
den Wechsel in den Polizeidienst
zu vereinfachen, wurde bereits
2009 geboren. Oberfeldwebel
Paul Rainer Heise tauscht nun
die Uniform – grün gegen blau.
Die ersten 25 Feldjäger der
Bundeswehr befinden sich seit
September 2015 in der 18-monatigen Ausbildung für den mittleren Polizeivollzugsdienst. Brandenburg ist bisher das einzige
Bundesland, das diesen Werdegang für ehemalige Soldaten
um ein Jahr verkürzt anbietet.
Voraussetzungen dafür sind eine
abgeschlossene Ausbildung zum
Feldjägerfeldwebel, neun Jahre
Dienst in der Bundeswehr und
körperliche Fitness.
Polizeidienst als
attraktive Perspektive
Der 30-jährige Heise erfuhr
durch den Berufsförderungsdienst und durch Kameraden,
dass die Polizei Nachwuchs
sucht. Seine Dienstzeit als Feldjäger endet eigentlich erst am
31. März 2017. Der Berufsförderungsdienst stellt ihn bereits
zum 1. April 2016 frei.
Fotos: Metropolico.org/www.flickr.com, Schultz/Bundeswehr
von Irina Henrich
Gemischte Gefühle: Oberfeldwebel Paul Rainer Heise verlässt die Bundeswehr nach elf Jahren und wird Polizist in Brandenburg.
Der Noch-Feldjäger verlässt im
März die 5. Kompanie des Feldjägerregiments 2 in Augustdorf und
zieht mit seiner Familie nach Brandenburg. Nach elf Jahren Bundeswehr mischt sich ein wenig
Wehmut in die Vorfreude. „Ich
habe so tolle Kameraden kennengelernt, die werde ich schon ein
bisschen vermissen“, sagt er. Bei
der Bundeswehr haben ihm vor
allem die Zeiten im Einsatz gut
gefallen. „Deshalb bin ich Soldat
geworden, um etwas zu bewirken.
Außerdem gefällt mir die Vielfalt.
Als Feldjäger weiß man morgens
nicht, was der Tag bringt, und ich
lasse mich gern überraschen. Bei
der Polizei wird das bestimmt ähnlich sein“, sagt Heise.
Die Aufgaben der Feldjäger
sind breit gefächert. Sie reichen
von Verkehrskontrolle, über
Marschbegleitungen bis hin zur
Aufnahme von Unfällen. „Allerdings haben Feldjäger im Inland
weniger Befugnisse als Polizisten. Sie sind nicht für Zivilpersonen zuständig“, erklärt Heise.
Feldjäger und Polizei:
große Parallelen
Ihn erwarten nun sechs Monate
Theorieunterricht an der Fachhochschule der Polizei. Darauf
folgen zwölf weitere Monate
praktisches Training. „Sowohl
bei der Ausbildung, als auch bei
den Aufgaben von Feldjägern
gibt es Parallelen zur Polizei.
Innerhalb der Bundeswehr sind
die Feldjäger für Sicherheits- und
Ordnungsaufgaben und für strafprozessuale Maßnahmen zuständig. Zudem gibt es auch direkte
Arbeitskontakte mit örtlichen
Polizeidienststellen. Von diesen
Kenntnissen profitiert die Polizei“, erklärt Rudi Sonntag, Pressesprecher des Polizeipräsidiums
in Potsdam.
Dort konnten sich Feldjägerfeldwebel bewerben, deren
Dienstzeit spätestens zum 30.
September 2017 endet. Dabei
ergeben sich für die Bewerber
zwei entscheidende Vorteile.
Die Soldaten werden sofort als
Beamte auf Probe in den mitt-
leren Polizeivollzugsdienst eingestellt. Die Polizisten in spe
können drei Dienstorte nennen,
an denen sie gern arbeiten würden. Heise, der aus Wolgast an
der Ostsee stammt, wurde sein
Zweitwunsch Brandenburg an
der Havel erfüllt.
Die Erfahrungen
sind positiv
Eine echte „Win-win-Situation“ für Polizei und Bundeswehr. „Die bisherigen Praxiserfahrungen in Brandenburg sind
durchweg positiv und die Soldaten haben eine sichere Anschlussverwendung“, betont Polizeisprecher Sonntag.
Sich um die Reisen anderer kümmern
Bonn. Urlaub ist seit kurzem
Karin Wegners täglich Brot.
Was für die einen wie ein Traum
klingt, ist für die dreifache Mutter zum Arbeitsalltag geworden. Sie ist Bürosachbearbeiterin beim Bundeswehr-Sozialwerk
und gehört zum Team „Aktivund Themenreisen“.
Die Arbeit ist jedoch nicht ganz
so entspannt, wie am Strand unter
Palmen zu liegen. Zuerst werden
E-Mails gelesen, dann Anfragen
am Telefon beantwortet. Wegner
ist seit März 2016 beim Bundeswehr-Sozialwerk und schon ein
halber Profi. Die vielen unterschiedlichen Aufgaben haben
sie an dem neuen Job gereizt.
„Ich führe Kundengespräche,
bearbeite Anträge und spreche
mit unseren Mitgliedern. Aktivund Themenreisen unternehmen
Familien, Singles und Senioren,
jeder Anrufer ist anders“, sagt
Wegner. Klassische Anfragen
sind: Wie kann ich mich noch
zu der Reise anmelden? Was passiert, wenn ich krank werde? Das
Foto: Behring/Bundeswehr
Karin Wegner vom Bundeswehr-Sozialwerk organisiert und bucht die schönsten Tage im Jahr.
kann Wegner auch schon nach
wenigen Wochen beantworten.
Dies zeigt, dass sie die neuen
Arbeitswege bereits im Griff hat
und ergänzt schmunzelnd: „Bald
kenne ich alle Wanderwege um
unsere Häuser auswendig.“
Urlaubsreisen haben Anmeldeund Wartelisten. „Gibt es mehr
Interessenten als freie Plätze,
werten wir die Anmeldungen
nach einem Punktesystem aus“,
erklärt Wegner. Kriterien wie
Auslandseinsätze, Anzahl der
Kinder und die Höhe des Familieneinkommens entscheiden über
Zu- oder Absage. „Wir sind ein
gemeinnütziger Verein.“ Ziel ist
es, so wenig Absagen wie möglich zu schreiben.
Einmal im Jahr setzt sich das
Team zu einer kreativen Besprechung zusammen. Eine willkommene Abwechslung, denn dabei
werden neue Reiseangebote entwickelt. „Ideen fangen wir auf
Fachmessen ein“, so die Teamleiterin. „Manchmal arbeiten wir
mit Eventagenturen und Touristeninformationen zusammen“,
ergänzt sie. „Wir haben einen
festen Stamm an Begleitern, die
mit unseren Mitgliedern reisen.
Seit zwei Jahren haben wir eine
Betreuerin, die begeistert golft.
Wir können solche Reisen aber
nur anbieten, wenn wir jemanden
vor Ort haben, der auch die Fähigkeiten besitzt“, erklärt sie. (jbe)
Was ist Ihr höchstes Gut?
Toleranz.
Mehr Informationen unter www.
bundeswehr-sozialwerk.de.
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Das Leben genießen, hier und jetzt!
Was ist Ihre größte Errungenschaft?
Meine drei Kinder.
Welche lebende Person bewundern Sie am meisten?
Im Moment Frau Merkel.
Wozu können Sie nicht nein sagen?
Zu Schuhen.
Was mögen Sie an sich selbst nicht?
Meine Ungeduld.
Was ist Ihr Hauptcharakterzug?
Begeisterungsfähigkeit.
Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Ich wäre gern sprachbegabt.
Was wäre Ihre berufliche Alternative?
Archäologin.
Was treibt Sie an?
In allen Dingen zunächst das Gute zu sehen.
aktuell
VERMISCHTES
29. März 2016
Foto: Screenshot/Nothing/RedBw
12
Die Truppe im Videoformat
Der YouTube-Kanal der Bundeswehr knackt die Marke von 150 000 Abonnenten.
Berlin. Wer
die Panzerhaubitze 2000 in
Aktion sehen möchte, kann auf
den Truppenübungsplatz Baumholder fahren. Oder er schaut sie
sich auf YouTube an. Für die Bundeswehr-Videos interessieren sich
mittlerweile 150 000 Abonnenten.
In der vergangenen Woche
hat die Fangemeinde des Bundeswehr-Kanals diese Größenordnung erreicht. Und nicht erst
seitdem ist der YouTube-Auftritt der deutschen Streitkräfte
einer der erfolgreichsten in der
Militärwelt. Zum Vergleich: Die
vier Kanäle der US-Armee haben
zusammen etwa 200 000 Abonnenten, die israelischen Streitkräfte über 108 000. Die Videos
der Bundeswehr kommen an,
täglich wächst der Abonnenten-
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12/2
stamm um zirka 100 neue Mitglieder, Tendenz steigend. Allein
im Februar haben die Nutzer
Videomaterial mit einer Länge
von 12 Jahren und 134 Tagen
angeschaut.
Millionen klicken
das MANTIS-Video
Gezeigt werden weder lustige Katzenvideos noch eine
Anleitung zum Haare schneiden. Die Videocharts der Bundeswehr führt der Clip über das
­MANTIS Flugabwehrwaffensystem an. Weit mehr als eine Million Mal sahen sich Wissbegierige an, wie die Bundeswehr auf
Bedrohungen aus der Luft reagieren kann. Platz zwei geht an einen
Bericht über eine Nahkampfart
der israelischen Armee – „Krav
Maga“. Auch immer sehr beliebt:
Wenn der „Gepard“ rollt oder der
„Eurofighter“ durchstartet.
Die Erklärstücke sind vielfältig: Von Portraits und Reportagen aus dem Einsatz bis zur Serie
„#MitOlli“, für die Hauptfeldwe-
Foto: Wilke/RedBw
von Antje Laenen
Dreharbeiten für das Format „#MitOlli“: Mittendrin, statt nur dabei.
bel Oliver Bender die verschiedenen Bereiche der Truppe besucht.
Ingenieurskunst
aus dem Jahr 1986
Beim wöchentlich erscheinenden „Classix“ wird Sehenswertes aus dem Archiv präsentiert. Zum Beispiel wie gut der
Kampfpanzer „Leopard 2“ sein
Rohr stabilisiert. Das Video aus
dem Jahr 1986 zeigt, dass sogar
ein randvoller Bierkrug, der auf
dem Rohr platziert ist, die Fahrt
durch holpriges Gelände überlebt.
Das Video ist eines der wenigen,
die nicht nur auf Facebook geteilt,
sondern auch per WhatsApp verbreitet wurden.
Fast ein Drittel aller Internetnutzer sind auf YouTube unterwegs
– mehr als eine Milliarde insgesamt. „Wir entwickeln laufend
neue Formate, integrieren neue
Kameratechniken und produzieren in Hinblick auf mobile Endgeräte“, erklärt Hauptmann Christian
Kruse, der für die Optimierung des
Kanals verantwortlich ist. „Das ist
definitiv kein Nischenkanal. Hier
wird alles gezeigt, was die Bundeswehr zu bieten hat.“ Rund 25
Angehörige der Bundeswehr kümmern sich um die Produktion. Das
erste Video feierte seine Premiere
im August 2010. Fünf Jahre später
sind es bereits über 1 700 Videos –
und täglich werden es mehr.
Falls nach dem Clip zu m
Schützenpanzer „Puma“ noch
eine Frage unter den Nägeln
brennt, kann sie direkt via Kommentarfunktion gestellt werden
und wird dort beantwortet. Auch
die Frage nach der Minibar im
Panzer.
Alle Videos auf www.youtube.
com/user/Bundeswehr
SUDOKU
Vi
el G
Senden Sie die vier Lösungszahlen,
lück
die sich aus den farbigen Feldern
!
ergeben, per E-Mail mit dem Betreff
“Sudoku 12/2016” und Ihrer Postanschrift an:
[email protected]
Einsendeschluss:
Sonntag dieser Woche
Zu gewinnen:
APC Mobile Power Bank 10 000 mAh
Dieser externe Zusatzakku für Smartphones und
Tablet-PCs bietet bis zu vier Ladevorgänge für unterwegs.
Lösung 10/2016: 8 9 3 9
Gewonnen hat: Frank Anders
Spielregeln: Füllen Sie das Raster mit den Zahlen von 1 bis 9. In jeder Zeile und jeder Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen.
Zudem kommt auch in jedem 3 x 3 Feld jede Zahl nur einmal vor. Doppelungen sind nicht erlaubt.
Aus allen richtigen Einsendungen wird der Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.