Pflanzenschutzmitteilung Kernobst und Steinobst Stadium Winterruhe bis Austrieb 2016 Geschätzte Obstproduzenten Bald beginnt die Pflanzenschutzsaison 2016. Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches Obstjahr. Neuheiten und Änderungen 2016 Neue Produkte Avatar Moniliamittel für Zwetschgen und Aprikosen Gleiche Wirkstoffe wie „Switch“ – jetzt auch bei der Firma Stähler Anwendung: 1-1.2 kg/ha, Gebinde: 12 × 500 g und 4 × 2.5 kg. Nissostar Akarizid Das bewährte raubmilbenschonende Akarizid gegen Eier und junge Larven. Ersetzt Trévi. Anwendung: 0.02-0.04 %, Gebinde: 10 × 1 l Nizo Herbizid für die Winterruhe Selektives Bodenherbizid gegen einjährige Unkräuter und speziell gegen Ungräser in Obst- und Beerenkulturen. Anwendung Oktober-Januar: 2.5-6.25 l/ha, Gebinde: 4 × 5 l Sicid Neem Biologisches Lausmittel Das im Bio-Anbau bewährte Neem – jetzt auch bei der Firma Stähler Anwendung: 1.5 l/ha, Gebinde: 4 × 5 l Stamina S Neuer Baustein in der Schorfbekämpfung bei Äpfeln Mehr Informationen siehe Rubrik „für Sie gelesen“ Anwendung: Aepfel: 3.2 l/ha mit Kontaktfungiziden, Gebinde: 4 × 5 l Armicarb Neu: Kirschen: gegen Blüten- und Zweigdürre (Monilia) 3.2 kg/ha in Tankmischung mit Sufralo 3.2 kg/ha Cercobin Neu: Kernobst: Neu auch gegen echten Mehltau. Darum über die Blüte zu Cercobin kein Mehltaumittel mehr zusetzen. Änderungen bestehender Produkte Vacciplant Neu: Kernobst: Neu auch Teilwirkung gegen Echten Mehltau und Gleosporium, Anwendung: 1 l/ha. Kann bis 3 Tage vor Ernte gespritzt werden! Alce Neu: Verbot in Grundwasserschutzzone S2. Max. 1 Behandlung mit 6 l/ha alle 3 Jahre. Kann bis 3 Tage vor Ernte gespritzt werden! Bekämpfung Birnblattsauger startet bald Wenn ab Februar die Temperaturen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen über 10°C ansteigen, beginnen die erwachsenen Birnblattsauger zu fliegen. Die Eiablage setzt ein, wenn die Tagesdurchschnittstemperaturen im Anschluss nicht wieder massiv sinken. Sobald der Flug beginnt, muss das erste Mal Surround appliziert werden. Danach 3-4 × bis vor dem Aufblühen je nach Niederschlagsmengen und -stärke wiederholen. Vorteil von Surround: - Starke Reduktion der Birnblattsauger bereits zu Beginn der Saison für einen guten Start. Schont die Nützlinge. - Im Sommer liegen die Birnblattsaugergenerationen homogener vor und können darum besser bekämpft werden. Seite 1 Austriebsbehandlungen mit Zofal D (Paraffinöl) Die Populationen vieler Schädlinge starten und entwickeln sich viel schwächer nach einer Austriebsbehandlung mit Paraffinöl. Diese sollte bei möglichst warmem Wetter erfolgen. 1. Je wärmer es ist, desto schneller atmet der Embryo und umso besser wirkt eine Ölbehandlung. Die Temperatur muss auch nach der Behandlung hoch sein (nicht nur während der Behandlung!!). 2. Je weiter der Embryo im Ei entwickelt ist, umso mehr Luft braucht er. So braucht z.B. das Ei der roten Spinne mehr Öl beim Austrieb als kurz vor der Blüte, um abzusterben. Das Entwicklungsstadium spielt darum eine wichtige Rolle. 3. Je mehr Öl pro ha gespritzt wird, umso besser ist die Wirkung. Empfohlen wird im Stadium A-B 56 l/ha, im Stadium C-D 32 l/ha und im Stadium D 16 l/ha. Diese Mengen müssen wegen Verbrennungsgefahr der Blätter und Blüten eingehalten werden. Vorsicht: Mit 16 l/ha kann im Stadium D nur noch die rote Spinne bekämpft werden. Alle anderen Schädlinge werden nicht mehr erfasst. Diese brauchen immer 56 l /ha und müssen beim Austrieb gespritzt werden. Austriebsbehandlungen, die nicht mit 56 l/ha erfolgen, zeigen beim Austrieb kaum eine befriedigende Wirkung, auch wenn die Temperaturen hoch sind. Oft wird beim Austrieb in der Praxis mit viel zu tiefen Ölmengen gefahren. Je mehr Öl/ha desto besser die Wirkung. 4. Nur bei sehr guter Verteilung der Spritzbrühe über die ganze Pflanze ist eine genügende Wirkung garantiert. Dies kann z.B. mit einer hohen Wassermenge/ha, feintropfigen Düsen und dem „Gegenfahren“ erreicht werden (= 2 × gleiche Fahrgasse in beide Richtungen fahren). Warum ist dies gerade bei Öl so wichtig? Beim Öl müssen nicht die Blätter, sondern das Holz behandelt werden. Da Holz wegen der geringen Bewegung im Spritznebeln viel schwerer benetzbar ist und bei einmaligem Befahren der gleichen Fahrgasse zwangsläufig viele Spritzschatten entstehen, die nicht abgedeckt werden, lohnt sich das zweimalige Fahren. Eine gute Benetzung ist entscheidend. Für Sie gelesen Neuer Baustein in der Schorfbekämpfung Was kann Stamina S? Stamina S wirkt gegen Schorf und verteilt sich dank der vollsystemischen Wirkung nach der Behandlung in der ganzen Pflanze in alle Richtungen. Sogar der Neuzuwachs wird während einigen Tagen nach der Behandlung geschützt. Stamina S bekämpft Pilze auf zwei Wegen: - Direkte Wirkung durch Störung des P-Stoffwechsels in den Pilzen - Indirekte Wirkung über das Stimulieren der pflanzeneigenen Abwehrkräfte und die Bildung von Phytoalexinen Im Vergleich zur Behandlung mit reinen Kontaktfungiziden (Delan, Captan, Folpet) kann die Wirkung durch Zusatz von Stamina S zu solchen Produkten um 20-30% gesteigert werden, was bei einer Krankheit mit hohem Schadpotenzial wie dem Schorf entscheidende Vorteile bringt. Einmal aufgenommen kann Stamina S im Gegensatz zu den Kontaktfungiziden nicht abgewaschen werden. Die Wartefrist beträgt nur 2 Wochen. Stamina S eignet sich darum auch als Abschlusspritzung gegen Lagerschorf sehr gut. Stamina S ist mischbar mit Captan S WG, Delan WG, Folpet, Mehltaufungiziden und Insektiziden der Firma Stähler. Es ist gegenüber Nützlingen (Raubmilben…) neutral. Stamina S führt nicht zu Berostungen. Anwendungsempfehlung 3.2 Liter Stamina S + Kontaktfungizid (2/3 der vollen Aufwandmenge). Stamina S zuletzt in den Tank geben. Maximal 6mal einsetzen zwischen dem Vorblütenbereich und 2 Wochen vor der Ernte. Seite 2 Dank Stamina S steht neu ein dritter Baustein in der Schorfbekämpfung zur Verfügung: Baustein 1 Kontaktfungizid (Delan WG, Captan S WG, Folpet 80 WDG) Vor Infektion bei niedrigem Infektionsdruck Baustein 2 Stamina S + Kontaktfungizid (Stamina S + Delan WG) Vor Infektion bei höherem Infektionsdruck Baustein 3 Abstoppend + Kontaktfungizid (Slick oder Frupica + Delan WG) Abstoppen nach Infektion Faktoren, welche den Einsatz von Stamina S in Kombination mit Kontaktfungizid erfordern: • Vorjahresbefall in der Anlage oder hoher Infektionsdruck (= Lange Blattnasszeiten und/oder höhere Temperatur). • Regen und/oder Wind könnten das Einhalten der Spritzintervalle schwierig machen. • Starkniederschläge würden das Kontaktfungizid abwaschen. Der andere Wirkstoff mit der innovativen Wirkungsweise Stamina S Aktiviert natürliche Abwehrmechanismen • Aktiviert natürliche Abwehrmechanismen in der Pflanze. • Die Pflanze schützt sich selber gegen angreifende Pilze. + Stamina S Verteilung in die ganze Pflanze + O- K+ I I O- K HP = O + Anderer Wirkungsmechanismus • Der Wirkstoff Kaliumphosphonat dringt in die Pflanze ein und verteilt sich mit dem Saftstrom von Xylem und Phloem. • Durch die vollsystemischen Eigenschaften werden auch Pflanzenteile geschützt, die nicht direkt von der Spritzbrühe getroffen werden (Neuzuwachs, Trieb- und Wurzelspitze). Stamina S • Gehört zu einer eigenen Wirkstoffgruppe. • Zeigt keine Kreuzresistenz mit anderen systemischen Fungiziden gegen Pilze des Falschen Mehltau. Bei Fragen kontaktieren Sie bitte unsere regionalen Berater oder Stähler Suisse SA · Henzmannstrasse 17A · 4800 Zofingen Telefon 062 746 80 00 · Fax 062 746 80 08 Thomas Richter 079 672 57 24 Jakob Wildisen 079 340 17 94 www.staehler.ch Seite 3
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