Springer und Süß - Der Schein des Geldes Autoren: Christian Springer, Christoph Süß Wir Modernen sind vor lauter Aufklärung längst abgeklärt. Wir glauben an nichts. Nicht mehr an Religion, Moral, Werte, Horoskop, ADAC oder Politik. Doch an eine Sache glauben wir so unerschütterlich, dass es uns nicht einmal so richtig klar ist. Ans Geld. Wenn wir es nicht mehr tun, bricht der Geldverkehr zusammen. Sie glauben das nicht? Dann folgen Sie Christoph Süß und Christian Springer auf ihrer Suche nach dem Glauben ans Geld. Die beiden Kabarettisten befragen Beduinen, werden in Frankfurt nicht zum Gold gelassen, lassen sich von den Aktienkursen durchs Tote Meer treiben und fragen in Rom, warum der Mensch ständig Opfer braucht. An jedem Fleck der Erde klebt inzwischen ein Preisschild der Abzocker. Kehret um! Am Ende verlangt Süß von Springer ein Lamm zu opfern. Aber es wird nur halb so schlimm. Das müssen Sie uns glauben! Und am Ende müssen wir daran glauben, dass die anderen glauben. Oder glauben Sie nicht? Der Schein des Geldes – Beglaubigung durch Opfer? Europa 2008. Die Finanzkrise. Wir bekommen die Sicherheit unseres Geldes garantiert, von ganz oben, ein Akt der Beglaubigung. Ist uns der Bezug zur materiellen Wirklichkeit verloren gegangen? "In dem Moment, in dem das Geld seine Glaubwürdigkeit verliert, müssen Menschen dran glauben", sagt Christina von Braun. Ein symbolisches Opfer. Christian Springer und Christoph Süß begeben sich auf die Suche nach Antworten. Die Wiege des Glaubens, einer der bedeutendsten Handelsplätze in vorchristlicher Zeit, die Heimat der Nabatäer, Petra, Jordanien. Christian Springer und Christoph Süß erzählen biblische Geschichten und fragen nach bei Christina von Braun was Geld kosten kann. Schließlich versuchen sich Christian Springer und Christoph Süß selbst im Brauch des Opferns. Kein Weg ist Ihnen dafür zu weit, auch die Stufen zum wohl berühmtesten Opferplatz der Geschichte nicht zu steil. Doch was haben das Geld, der Glaube und das Opfer gemein? Antworten finden sich in Gesprächen mit den Experten Prof. Christina von Braun, Prof. Dr. Jochen Hörisch, Priester Rainer Maria Schießler und dem Beduinen Attalah Zalabiah. Und: Christian Springer in der Rolle des Opferlamms kämpft immer wieder darum, sein Fell zu retten. Experten: Christina von Braun (Kulturwissenschaftlerin und Buchautorin von "Der Preis des Geldes"), Prof. Dr. Jochen Hörisch (Germanist und Buchautor: "Die Poesie des Geldes"), Pfarrer Rainer Maria Schießler (Priester im Glockenbachviertel, München) und dem Beduinen Attalah Zalabiah (as himself). Der Schein des Geldes – Schafft Geld Gemeinschaft? Italien 2014. Die Zukunft von Monte dei Paschi – der ältesten Bank der Welt – steht nach dem Banken-Stresstest auf dem Spiel. Christian Springer und Christoph Süß erfahren von Zeitforscher Karlheinz Geißler, was die Erfindung des Bankwesens in Norditalien mit der Erfindung der Zeit zu tun hat. Reinhard Karger vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz erklärt, warum der Umgang mit Nanosekunden im modernen Finanzkapitalismus und HochfrequenzAktien-Handel in die Krise führen kann. Versuchen Sie einen Tag ohne Geld zu leben und sie werden merken, von der Geldgemeinschaft ausgeschlossen zu sein, kann ähnliche weitreichende Konsequenzen haben, wie von der Glaubensgemeinschaft abgeschnitten zu sein. Was bedeutet Geld für die Gemeinschaft? Dr. Richard Loibl, Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte berichtet von der Rolle der Kirche und der Veränderung der mittelalterlichen Gesellschaft nach der Wiedereinführung des Geldes. In Rom erfahren die beiden Kabarettisten von Christina von Braun, dass in der Antike die Einführung des Geldes einen demokratisierenden Effekt hatte. Was aber Christian Springer viel mehr interessiert: Noch mehr Geld für noch mehr Gelatti! "In einer neoliberalen Kultur der Lustvermeidung und Askese sollte der Mensch sich Zeit für den Genuss nehmen", sagt der Wiener Philosoph Robert Pfaller. Christian Springer fühlt sich bestätigt. Experten: Christina von Braun (Kulturwissenschaftlerin und Buchautorin von "Der Preis des Geldes"), Prof. Dr. Jochen Hörisch (Germanist und Buchautor: "Die Poesie des Geldes"), Prof. Robert Pfaller, Philosoph, Dr. Richard Loibl, Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, Zeitforscher Karl-Heinz Geißler, Reinhard Karger, deutsches Forschungszentrum für künstliche Intelligenz. Der Schein des Geldes – Der Glaube an Zins und Kredit Babylon 1796 vor Christus. Der Numismatiker Frank Berger erklärt Christian Springer und Christoph Süß die Erfindung des Kredits in babylonischen Tempeln. Wie konnte sich dieses System trotz des christlichen Zinsverbotes bis heute halten fragen sich die beiden Kabarettisten beim Ritt auf dem Dromedar. Die Antwort weiß Prof. Jochen Hörisch im fernen Mannheim. Der Zins und der Glaube an unendliches Wachstum. Ein Trugschluss? Ja, findet der Erfinder des Chiemgauer Regionalgeldes Christian Gelleri. Anders als Prof. Kai Carstensen, Makroökonom und Konjunkturforscher. Er erklärt, warum regionale Finanzsysteme immer auch abhängig vom großen Finanzsystem bleiben werden. Was ist der Unterschied von Real- und Finanzwirtschaft? Sind die Menschen einfach nur von Gier getrieben? Diese Frage kann Prof. Christian E. Elger, Hirnfoscher der Universität Bonn beantworten. Christian Springer und Christoph Süß wollen jetzt endlich auch das Bundesgold in Frankfurt am Main sehen. Dürfen sie aber nicht, sie müssen einfach glauben, dass es da ist. Dann begeben die sich eben auf die Suche nach einem Goldesel, aber der hat eine eigene Weltsicht. Experten: Christina von Braun (Kulturwissenschaftlerin und Buchautorin von "Der Preis des Geldes"), Prof. Dr. Jochen Hörisch (Germanist und Buchautor: "Die Poesie des Geldes"), Frank Berger, Numismatiker, Christian Gelleri, Chiemgauer e.V., Prof. Kai Carstensen, Makroökonom und Konjunkturforscher, Dr. Ulrich Thielemann, Wirtschaftsethiker, Prof. Christian E. Elger, Hirnforscher der Universität Bonn.
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