XXII. Kristallographische Monographie der ungarischen

XXII. Kristallographische Monographie
der ungarischen Cerussite1).
Von
L . T o k o d y in Budapest.
(Mit 55 Textfiguren.)
Der Cerussit ist eines der verbreitetsten
ungarischen Bleierzgänge.
kannt.
Vom
sekundären Mineralien
der
Ein Teil seiner Fundorte ist schon längst be-
geologischen,
montanistischen
Gesichtspunkte aus
haben
sich mit diesen Gängen schon mehrere befaßt, wobei auch auf das Vorkommen des Cerussits hingewiesen wurde. Abgesehen von einigen Fundorten wurde über die kristallographischen Verhältnisse der ungarischen
Cerussite nichts erörtert.
Da mir umfangreiches und schönes Material
zur Verfügung stand, hatte ich Gelegenheit, eine zusammenfassende kristallographische Beschreibung fast aller ungarischen Fundorte durchzuführen.
Ähnlicherweise
wurde bereits ein zweites sekundäres Mineral
der ungarischen Bleierzgänge,
der Anglesit, von J . S. K r e n n e r
mono-
graphisch beschrieben 2 ). Es wäre auch eine Bearbeitung der Pyromorphitund Wulfenit-Vorkommen erwünscht.
Im folgenden habe ich die Mor-
phologie der ungarischen Cerussite beschrieben, wobei ich stets besondere
Aufmerksamkeit
auf die Formenausbildung
Fundorte legte.
Diese Beobachtungen und Beschreibungen
der Kristalle der
einzelnen
werden da-
durch gerechtfertigt, daß bei der Untersuchung zahlreicher Individuen eines
Minerals auffallenderweise eine Zone zu finden ist, die am stärksten entwickelt erscheint und die meisten Flächen zur Schau bringt; außerdem
tritt in dieser Zone eine F o r m auf, welche die größten, meist vollkommen
ausgebildeten
Flächen
besitzt;
neben
ihr
spielen die übrigen Formen
eine untergeordnete Rolle.
Beispiele.
Beim Pyrit ist die Pentagondodekaederzone die
flächenrcicliste
mit
den dominierenden Flächen von e { 2 1 0 } .
Am Realgar ist die Zone der Prismen ΙΙΓ. Art,
in welcher m{\20}
dominiert, wichtig.
Beim Hämatit ist die positive Rhomboeder-
zone a m
entwickelt
stärksten
mit
der herrschenden
Form r{10Tl}.
Beim
Azurit
1) Vorgelegt in der Sitzung der III. Kl. d. ung. wiss. Akad. vom 23. Nov. 1 9 2 5 .
2) J. S. K r e n n e r ,
1877).
Magyarhoni
Über Ungarns Anglesite.
anglesitek.
Ert.
a term.
lud. köreböl. 8 , 20
Diese Zeitschr. 1, 3 2 1 — 3 3 4 (1 877).
Zeitsclir. f. Kristallographie. LXIII.
25
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386
L. T o k o d y
ist die Zone der Orthoachse, in welcher »{201} — eventuell α-{100} — mit größten
Flächen erscheint, am kräftigsten ausgebildet. Dasselbe läßt sich von Cerussit bestätigen: die hervorragendste Zone ist die der Prismen I. Art, in welcher i { 0 2 1 }
dominiert oder mit a;{012} im Gleichgewicht auftritt.
Die Ursache dieser Erscheinung ist bisher noch nicht erklärt, man
könnte an eine Erklärung durch die Oberflächenspannung, die Atombelastung usw. denken.
Mein Untersuchungsmaterial stammt — die Kristalle zweier Fundorte
ausgenommen — aus der Mineraliensammlung des Ung. Nat.-Museums;
es wurde mir von Herrn K. Z i m d n y i , Direktor des Mineralienkabinetts,
zur Untersuchung gefälligst überlassen. Ich erlaube mir daher auch an
dieser Stelle genanntem Herrn Direktor meinen innigsten Dank auszudrücken für die liebenswürdige Bereitwilligkeit, womit er mich instand
setzte, meine Untersuchungen durchführen zu können, sowie auch für
das Interesse, mit welchem er diese verfolgte. Auch bin ich Herrn
Prof. B. M a u r i t z zum Dank verpflichtet für das Überlassen einer Cerussitstufe von Brusztur, ferner der W i e n e r geol. B u n d e s a n s t a l t für
Cerussitkristalle von Bocskö. Meinen verbindlichsten Dank empfange auch
Herr Prof. F. S c h a f a r z i k für seine gütige Unterstützung und für das
lebhafte und ständige Interesse, mit welcher er dem Gang meiner Arbeiten folgte.
Die Fundorte werden in alphabetischer Reihenfolge besprochen werden;
eine geographische Gruppierung folgt auf, S. 455—456.
Biela siehe Pila.
Bocsko (Komitat Märmaros).
M. T o t t i , Magyarorszag asvanyai.
Budapest. 4 33 (1882).
Über das Cerussitvorkommen von Bocsko macht T ö t h nur eine Erwähnung, ohne weitere Erörterungen.
An der von der Wiener geol. Bundesanstalt entliehenen Stufe kommen
3—6,5 mm große Cerussitkristalle zusammen mit Chrysocolla vor. Die
Kristalle sind von grüner Farbe, durchscheinend. Im ganzen konnte ich
nur 2 Kristallfragmente eingehender untersuchen, an welchen folgende
5 Formen bestimmt werden konnten:
6{010}, m{110}, r{130}, «{021},
p{\\\).
Die Flächen der Prismenzone sind mit Ausnahme von r{130} in
horizontaler Richtung gerieft, während p { \ \ \ } · und «'{021} parallel zur
Kante m:p bzw. b:i gestreift sind. Die ^{111} und «{021} sind gekrümmt. Die Kristalle sind einfach; Zwillinge gibt es keine. Betreffs
ihrer Ausbildung — soweit es aus den Bruchstücken zu ermitteln war —
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Kristallographische Monographie der ungarischen Cerussite.
387
erwiesen sich die Kristalle nach der α-Achse verlängert. Die Winkelwerte sind infolge der Krümmung und Riefung der Flächen schwankend.
B o r s a b a n y a (Komitat Märmaros).'
Ch.A. Ζ i p s e r , Versuch eines topogr.-min. Handbuches von Ungarn. Oedenburg. 45(1817).
G, L e o n h a r d , Handwörterb. d. topogr. Mineralogie. Heidelberg. 84 (1843).
V. v. Z e p h a r o w i c h , Min. Lexikon.
Wien. 1, 101 (1859).
B. v, C o t t a u. E. v. F e l l e n b e r g , Die Erzlagerstätten Ungarns u n d
Freiberg. 162 (1862).
T ö t h , M., Magyarorszäg asvanyai. Budapest. 133 (1S82).
S z a b ö , Ä s v a n y t a n . Budapest. 429 (1893).
Siebenbürgens.
Über Cerussitvorkommen von Borsabänya findet man nur bei den
obigen Autoren einige Daten. Nach L e o n h a r d kommt der Cerussit in
Borsabänya auf Brauneisenerz mit Pyrit vor.
C o t t a , F e l l e n b e r g , Z i p s e r nennen nur den
*
Fundort. Z e p h a r o w i c h erwähnt tafeligö und säulige Krislalle. Laut T ö t h sitzt der Cerussit mit
Pyrit auf Limonit.
Die von mir untersuchten Kristalle sind sehr
klein, ihre größte Dimension beträgt kaum 0,5 mm.
Die Kristalle sind wasserhell, durchsichtig oder gelblichweiß, undurchsichtig; stark korrodiert, besonders
stark angegriffen sind die Flächen der Brachyzone.
Der Cerussit ist in Höhlungen von Sphalerit und
Galenit zu finden, die Kristalle sind mit ockerartigem
Überzug bedeckt. Sein Begleitmineral ist Pyrit, dec mit a{100}, mit
e{210}, ferner in Kombinationen beider auftritt.
Ich konnte folgende 5 Formen feststellen:
a{\ 00), Z>{010), m{\\0}, »{021}, ρ{111}.
Die Kristalle sind nach der Brachyachse verlängert und nach b{010}
tafelig. Die angegriffenen Flächen von i{021} und £{010} sind parallel zur
α-Achse gestreift. a{100} ist klein. Die vollkommensten sind p { \ \ \ )
und wi{110}. Zwillinge fand ich nicht. Einen Kristall von Borsabänya
stellt Fig. 1 dar. Einige Winkelwerte folgen:
a : m = 100 : 110
b: \ m
010 : 110
: 111
•P 021 :: 021
i :i
:i : : 021
P' •. m= 111 :: 110
: 1Ϊ1
Ρ =
Gemessen
=
31° 24'
=
58 11
=
64 45
= 1 1 0 46
=
69 20
35 47
=
49 19
Berechnet
31 u 22'55'
58 37 5
65 0 16
110 40 4
69 19 56
35 45 48
49 9 1 0
25*
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388
L. T o k o d y
B o t e s (Komitat Als<5 Feher).
W. G. Ε. B e c k e r , Journ. einer bergm. Reise durch Ungarn u. Siebenbürgen.
berg. 2, 159 (1815/16).
M. J. A c k n e r , Mineralogie Siebenbürgens. Hermannstadt. 202 (1 853).
V. v. Z e p h a r o w i c h , Min. Lexikon. Wien. 1, 1 01 (1839).
Frei-
B . V . C o t t a u. E. v. F e l l e n b e r g , Die Erzlagerstätten Ungarns u. Siebenbürgens.
Freiberg. 179 (1862).
Fr. v. H a u e r u. G. S t ä c h e , Geologie Siebenbürgens. Wien. 534 (1 863).
M. T o t h , Magyarorszag äsvanyai. Budapest. 134 (1882).
A. K o c h , Erdely asvänyainak kritikai atnezete. Kolozsvar. 77 (1885).
Ε. A. B i e l z , Die Gesteine Siebenbürgens. Hermannstadt. 47 (1889).
J. S z a b o , Äsvänytan. Budapest. 428 (1893).
Die meisten Autoren bezeichnen Zalatna und Offenbänya als Fundorte dieses Cerussits, aber diese Bezeichnungen lassen sich bestimmt mit
Botes identifizieren.
An der untersuchten Stufe kommen Quarz, Ghalkopyrit, Pyrit, Limonit, Cerussit und Malachit vor. Die Gerussitkristalle sind weiß, gelblichweiß, undurchsichtig, fett- oder diamantglänzend, 2 — 5 mm groß, sie sind
stark angegriffen, besitzen unebene, sehr
häufig trübe Flächen. An den 6 gemessenen
Fig, 2.
Kristallen konnte ich folgende 6 Formen
bestimmen:
α{100), δ{010}, m{ 110}, r{130},
«{021},
£c{012}.
Die Kombinationen sind nicht mannigfaltig.
Kristall
a
b
m
r
i
X
Fig.
1.
2.
•
•
•
•
•
a
b
b
b
b
b
b
m
m
m
m
m
m
r
r
r
r
r
r
i
i
i
ί
i
X
X
X
X
X
2
3.
4.
5.
6.
3
Die Cerussite von Botes lassen sich in zwei Typen teilen. Die Kristalle des ersten Typus sind nach 6(010} tafelig und in der Richtung
der Brachyachse verlängert. Diese Kristalle sind weiß oder gelblichweiß,
fettglänzend, ihre Dimensionen a: b : c = 1,5—2 : 0,5—1 : 1 , 5 mm. Die
hierher gehörigen Kristalle sind am häufigsten (Fig. 2). In ihren Kombinationen spielen die Formen b m r ί χ eine Rolle, unter diesen besitzt
& {O l 0} große, horizontal geriefte Flächen, die gut ausgebildeten Flächen
von i{021} zeigen feine Streifung zur α-Achse. «{012} ist untergeordnet
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Kristallographische Monographie der ungarischen Cerussilc.
389
mit schmalen, verschwommenen Reflex-gebenden Flächen. m{110} und
r{130} sind stark vertikal gerieft. Von den Bipyramiden konnte ich keine
einzige Form bestimmen, weder bei diesen noch
bei den anderen Typen. Im allgemeinen charakteFig. 3.
risiert das Fehlen der Bipyramiden die Gerussite
von Botes. Die Kristalle dieses Typus gleichen
stark den nach der α-Achse verlängerten Kristallen
von Dognäcska (Fig. 13).
Der zum zweiten Typus gehörige Kristall
weicht in der Form- und Flächenausbildung wesentlich von der vorigen ab.
Er ist nach der
e-Achse stark gestreckt und in der Richtung der
a- und δ-Achse von nahezu gleicher Ausdehnung,
weiß, undurchsichtig, diamantglänzend, im ganzen
genommen meißeiförmig, mit den Dimensionen
a : 6 : e = 1,5:1:5mm(Fig. 3). Auch in der Flächenausbildung unterscheidet sich dieser Typus von
den anderen. Die schmalen Streifen von «{100}
gaben einen genügend guten Reflex, die Flächen
von 6(010} sind spiegelglänzend, schwach horizontal gerieft. m{\\ 0} tritt in gut ausgebildeten
Flächen auf, r{\ 30} ist untergeordnet. Die großen
Flächen von «{021} sind parallel der α-Achse
fein gestreift. Bei diesem Typus tritt also die
starke Riefung der Flächen — wodurch eben
der erste Typus ausgezeichnet ist — stark zurück,
Zwillinge fanden
sich keine.
Die Winkelwerte folgen:
Gemessen
= 100 : 010 =
: m =
:110=
:r =
: 130 =
b\i
= 010 : 021 =
:X =
: 012 =
= 021 : 021 =
:χ =
: 012 =
110 39
35 12
i:i
m.:
r
=
Berechnet
90°
31 23'
61 20
34 39
70
a: b
1 10 : 1 30 =
90°
31 22'33"
61 20 40
34 39 38
70 7 30
110 40 4
35 27 32
30 17
30 57 45
B r u s z t u r ( = Somro-Ujfalu, Komitat Szilägy).
M. J. A c k n e r , Mineralogie Siebenbürgens.
V. v. Z e p h a r o w i c h , Min. Lexikon.
M. T ö t h , Magyarorszag asvanyai.
Hermannstadt. 203 (1855).
Wien. 1, 101 (1859).
Budapest. 1 34 (1882).
A . K o c h , Erdely asvanyainak kritikai atnezete.
Kolozsvar. 77 (1885).
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L. Tokody
390
Diesen Fundort halten mehrere, besonders K o c h , für unsicher, ich
konnte aber sicher feststellen, daß das von mir untersuchte Exemplar
des min.-petrogr. Institutes der Budapester »Pdzmäny Peter «-Universität
aus Brusztur ( = Somrö Ujfalu) im Komitat Szilägy stammt.
Die Kristalle sitzen in Höhlungen eines mit Limonit durchsetzten
Kalksteins, es sind gelbliche, durchscheinende, 1 —2,5 mm große Bruchstücke. Die an ihnen beobachteten Formen sind:
a{\ 00}, δ{010}, m {11 0}, r {130}, ^{111}.
Obige fünf Formen treten an jedem Kristalle auf. »{100} kommt
nur mit kleinen Flächen vor, δ(010} mit großen. m{ 110} ist vertikal
gerieft, ihre Flächen zuweilen so groß, wie die vertikal gestreifte Form
r{130}. Die besten Reflexe besaßen die Flächen von j>{111}. Alle vier
untersuchten Kristalle sind Zwillinge nach in{ 110}. Ihrem Habitus nach
sind sie in Richtung der a- utid δ-Achse von gleichen Dimensionen, nach
der c-Achse' aber verlängert.
a:m
b: m
:r
m: : m
:r
Ρ Ρ
b :m"
: r'
: b'
Gemessen
= 100 : 110 = 31°24'
= 010 : HO = 58 35
: 130 = 28 34
. !! : 1 Ϊ 0 = 62 49
8
=
: 1 30 = 30
= 1 H : 1Ϊ1 = 50
= 010 : 7l_0 = 4 1 3
: 130 = 34 8
=
070 = 62 43
=
Berechnet
31° 2 2 ' 5 5 "
58 37 5
28 39 20
62 45 50
29 57 45
49 59 28
4 8 45
34 6 30
63 45 50
Csetnek siehe Ochtina.
Dognacska (Komitat Krassö-Szöreny).
R. K n e i f l , Das Mineralreich. Wien. 3, 181 (1811).
E. A. S. H o f f m a n n , Handb. d. Min. Freiberg. 4, I. Teil, 27 (1817).
M. H ö r n e s , Mitteilungen über die Mineralien-Sammlung der F r a u Johanna Edlen
von Henickstein. Neues Jahrb. f. Min. 773 (1846).
F r . R i t t e r v. H a u e r und F r . F o e t t e r l e , Geol. Übersicht der Bergbaue der österreichischen Monarchie. Wien, 51 (1 853).
V. v. Z e p h a r o w i c h , Min. Lexikon. Wien. 1. 101 (1 859).
B . V . C o t t a , Die Erzlagerstätten Europas. Freiberg. 287 (1861).
A. K e n n g o t t , Übersicht d. Resultate min. Forschungen. 33 (1862).
B. v. C o t t a , Erzlagerstätten im Banat und in Serbien. Wien. 70 u. 105 (1864).
G. M a r k a , Einige Notizen über das Banater Gebirge. Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanstalt. Wien. 1 9 , 299 (1869).
F r . v. S c h r ö c k e n s t e i n , Die geol. Verhältnisse des Banater Montan-Distriktes. Magyarhoni Földtani Tärs. munkalatai. Budapest, δ, 70 (1870).
Α. D e s C l o i z e a u x , Manual de Min. Paris. 2, 157 (1874—1893).
J. S. K r e n n e r , Magyarhoni anglesitpk. Eit. a term. tud. köreböl. Budapest. 8,
20 (1877).
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Krislallographische Monographie der ungarischen Cerussile,
391
A. d e S e i l e , Cours de Min. et Geol. Freiberg. 385 (IS78).
L. B o m b i c c i , Corso di Min. Bologna. 3, 581 (1 878).
G. v o m R a t h , Bericht über seine im Herbst 1878 ausgeführte Reise durch einige
Teile des öst.-ungarischen Staates. Sitzungsber. d. Niederrhein. Ges. für Naluru. Heilkunde. Bonn. 51 (187S).
M. T o t h , Magyarorszag äsvänyai. Budapest. 1 34 (1882).
IIj. S j ö g r e n , Beiträge zur Kenntnis d. Erzlagerstätten von Moravica und Dognacska.
Jahrb. d. k. k. Reichsanstalt. Wien. 3 6 , 625, 651 (1886).
Gy. P o c r e a n u , Vaskö - Dognacska asvänytani monografiaja. Bany. Koh. Lapok.
Budapest. 2 4 , 116 (1891).
J. S z a b ö , Äsvanytan. Budapest. 429 (1893).
M. T o t h , A kalocsai fögimnazium asvanytara. Kalocsa. 79 (1911).
K. P a p p , Α Magyar Birodalom vaserz-es szenkeszlete. Budapest. 490 (1915).
Das Cerussitvorkommen von Dognacska ist schon von altersher bekannt, ohne daß sich jemand mit dessen eingehender Untersuchung befaßt hätte. H ö r n e s zählt folgende Formen auf (weder Messungswerte,
Kristallbeschreibungen oder Zeichnungen wurden dabei angegeben): b {010},
m{110}, p{\\\},
£{0H}, e{001}, «/{-102}, r{130}, a{\ 00}, o{1 12), w { 2 H } .
Die anderen zitierten Autoren erwähnen nur das Vorkommen; einige
betonen, daß die Cerussite dieses Fundortes besonders schöne Kristalle
bilden, die auf korrodiertem Galenit sitzen.
In dem von mir untersuchten Material haben sich farblose, weingelbe, weißlichgelbe und schwarze Kristalle vorgefunden; die farblosen
und weingelben sind durchsichtig, die weißlichen durchscheinend, während
die schwarzen Exemplare undurchsichtig siDd. Die Größe der Kristalle
variiert zwischen 1—7 mm, im Durchschnitt 1,3—3 mm.
Es stand mir reichliches Untersuchungsmaterial zur Verfügung, an
den 27 Kristallen konnte ich folgende Formen feststellen:
»{100}
6(010}
«{031}
i{021}
m{ 110}
r{130}
c{001}
/c{011}
p{\\\)
£{081}
«{041}
a;{012}
y{\ 02}
o{112}
w{211}.
Diese Formen bilden folgende Kombinationen:
Kristall
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
a b e m r y % ν i k X
a
a
a
a
a
a
a
b
b
b
b
b
b
b
c m
c m
m
m
c m
m
e m
r y • • i
ί
r
r
i
r y • • t
r y * •
k
k
k
•
X
X
X
X
% • X
% • X
ί • c
Ρ ο 9
Fig.
Ρ
Ρ • •
Ρ
Ρ • •
Ρ
Ρ
Ρ • w
19
16
7
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L. T o k o d y
392
Krislall
a b e m r y * ν i k X ξ Ρ 0 g
r y • • i k X •ρ
3
• •
r y · • i lc X • Ρ 0 •
6
r
• i
X •Ρ • •
r
• i
X . ρ . .
12
11.
11
12.
ν i
•ρ
• ·
r
• ρ • •
13.
• i
• i
14.
r
•ρ
• •
8
• i
10
15.
•ρ
• •
• i
9
16.
• ρ • •
• i
17.
•Ρ
• •
• i
18.
ξ Ρ • ·
• ρ • •
19.
• i
• i
18
20.
•ρ
• •
50
21.
• i
X •ρ
• •
22.
4
a b
r
X •ρ
• •
• i
23.
a b
15
• i
X • ρ • 24.
17
b
• i
• ρ • •
• i
25.
b
•ρ
· ·
26.
• i
X • Ρ • •
14
27.
• i
X • ρ • •
13
Die häufigsten Formen der Dognäcskaer Cerussite wären demnach
ipmbxacr,
während k y schon seltener sind, χ ν ξ ο w kommen nur
vereinzelt vor.
Über die Ausbildungsweise betreffend der Formen wäre folgendes zu
bemerken. Unter den Endflächen ist a{100} meistens durch große, glatte
Flächen vertreten (Fig. 4, 5, 6, 7, 12, 19), in selteneren Fällen aber auch
durch kleinere (Fig. 11, 15, 16). Die Endflächen 6 {010} sind auch groß
entwickelt und lassen eine zu der Achse α parallele Streifung beobachten.
e{001} ist an einigen Kristallen in typusbestimmender Größe vorhanden
(Fig. 8, 9, 10, 11, 17), doch sind auch die schmaleren Flächen dieser
Form sehr vollkommen ausgebildet (Fig. 19), nur in einem Fall parallel
zur Achse α gerieft (Fig. 7).
Unter den Prismen I. Art waren i{021} und x{012} öfter zu beobachten, die erstere ist parallel zur α-Achse gestreift, die letztere ist immer
glatt. Zwischen den großen Flächen dieser zwei Prismen liegen die
etwas schmäleren Flächen von /c{011}. Am Kristall Fig. 11 ist neben
i{021} in ähnlicher Größe auch «{031} durch gut reflektierende Fläche
repräsentiert. £{081} und «{041} wurden nur je einmal aufgefunden
und zwar wird £{081} nur durch einen schmalen Streifen zwischen
i{021} und &{010} vertreten.
Unter den Prismen II. Art konnten nur die immer kleinen, jedoch
vorzüglich reflektierenden Flächen von y{102} beobachtet werden.
8.
9.
10.
a b
a b
b
a b
a b
a b
b
b
b
b
b
b
b
Fig.
m
m
in
m
0 m
c m
0 m
0
c m
c m
in
m
m
m
m
m
c
e
m
m
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K r i s t a l l o g r a p h i s c h e M o n o g r a p h i e der u n g a r i s c h e n Cerussile.
393
Die Prismen III. Art werden durch )«{110} und r{130} vertreten.
m{-1 10} bietet meistens breite Flächen (Fig. 11, 13, 14, 17, 18, 19) und
nur seltener schmale Streifen (Fig. 3, 5, 6, 7, 12), in beiden Fällen ist
diese Form glatt, ungerieft, tadellos reflektierend. r{130} erscheint mit
vollkommenen, aber schmalen Flächen (Fig. 3,5, 6, 7,12). An den Cerussitkristallen von Dognäcska ist wi{110) eine viel häufigere Form als r{130}.
Unter den drei beobachteten Bipyramiden w{211}, p { \ 11} und ο {112}
i s t ^ { 1 1 1 } die häufigste, die mit nur einer Ausnahme an allen Kristallen
wohl entwickelt vorhanden war. Die Bipyramide w{211} ist, wie auch
o{112} nur einmal beobachtet worden.
Die Ausbildung der Cerussitkristalle von Dognäcska ist, trotzdem
nur 15 Formen an den Kombinationen teilnehmen, recht verschiedenartig. Es wären folgende Typen zu unterscheiden:
I. Typus tafelig nach «{100}
II.
»
.
*
&{010}
III.
»
»
»
c{001}
IY.
»
nach der krist. Achse α gestreckt
V.
» pyramidal entwickelt
VI.
» nach der krist. Achse c gedehnt
VII.
»
Kristall Fig. 19.
I. T y p u s . Zu diesem selteneren Typus gehörten nur ein gelblichweißer und ein farbloser Kristall meines Materials. «{100} ist dominierend entwickelt, δ{010} erscheint mit etwas
kleineren, aber gut spiegelnden Flächen, wähFig. i.
rend m{110} und r{130} nur durch schmale
Streifen vertreten sind. Alle diese Formen —
mit Ausnahme von a{\ 00} — sind parallel zur
e-Achse gerieft. Unter den Prismen erster
Art waren i{021}, /c{011} und «{012} zu beobachten, und zwar sind die i{021}-Flächen
die größten mit Riefung parallel zur α-Achse, m "
während fc{011} und «{012} glatt bleiben.
Von den Bipyramiden ist nur ^{111} mit
glatten Flächen vorhanden. Der zu diesem
Typus gehörige Kristall der Fig. 4 bietet die
Formen: ahikxmrp.
— Zwillingskristalle
dieses Typus kommen nicht vor.
II. T y p u s . Die Kristalle des II. Typus bilden dicke Tafeln nach
δ {010}, die in der Richtung der Brachyachse gestreckt sind. Die Kombination wird durch abcmryzihxp
ο w gebildet. Eine einfachere
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394
L. Tokodv
Ausbildung mit den Formen a b m r y i k x p stellt Fig. 5 dar. Das
Original zu dieser Figur bildete ein kleiner, weißer, durchscheinender
Fig. 5.
Kristall von folgenden Dimensionen a : b : c = 5 : 2 : 5 mm.
Kristalle
ähnlicher Entwicklung sind zu Dognäcska ziemlich häufig, manche beFig. 6.
sitzen weingelbe Farbe und erreichen eine Größe von 10 m m . Die großen
Flächen von a{100} sind immer glänzend und glatt, &{(M0} dagegen ist
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Krislallographische M o n o g r a p h i e der u n g a r i s c h e n Cerussile.
395
parallel oder senkrecht zur Achse α schwach gestreift, ra{110} und
»•{130} sind nur schmal entwickelt. Die kleinen, gut reflektierenden
Flächen von «{021} fehlen oft. Unter den Prismen I. Art sind die breiten,
mit der Brachyachse parallel gerieften Flächen von i{021} sehr häufig.
Die Flächen der Formen 7c{011} und «{012} sind glatt. Die vorzüglichen Flächen von ρ {111} sind manchmal von ganz untergeordneter
Größe. — Eine interessante Eigentümlichkeit dieser Kristalle ist, daß sie
innen oft hohl sind; die Hohlräume werden durch 5(010} und «{021}
begrenzt. In einigen Fällen ist zwischen der inneren 5 {010}-Fläche und
der äußeren Fläche «{100} die Form m { H 0 } beobachtet worden.
Die Ausbildung Fig. 6 kommt sehr oft mit Formen
abmryikxpo
vor. Der weißliche, durchscheinende Kristall der Fig. 6 besitzt folgende
Dimensionen a : b : c = 6 : 2 : 5 mm.
«{100} ist durch große, vollkommene Flächen vertreten, δ {010} ist parallel zur Brachyachse gestreift,
m{110} und r{130} sind immer schmal. Die glänzenden Flächen von
y {102} sind nicht immer vorhanden. «{021} ist auch parallel zur α-Achse
gerieft; fc{011} und ®{0I2} sind glatt und bieten einheitliche Reflexe.
Unter den Bipyramiden kommen ρ {111} und ο {112} vor, letztere war
nur an einem Kristall zu beobachten.
Der in natürlicher Ausbildung abgebildete Kristall Fig. 7 ist ein Drilling
nach « { H O } , die Kombinationen der einzelnen Kristalle bilden:
I. Individuum
abemrzxp
II.
»
abcmryxpw
III.
»
a b c m i χ p.
Die a{100}-Flächen sind an allen drei Kristallen schwach korrodiert,
ö{010} und m{110} sind vertikal schwach gestreift. Die großen Flächen
von e{001} lassen eine zur α-Achse,parallele Riefung beobachten. y{ 102}
und &{04·1}, sowie auch x{012} sind schmal, «{021} ist breiter und
parallel mit der Brachyachse gestreift. Die verschiedenen großen Flächen
von ρ {111} geben gute Reflexe. Die Kombinationskante von α und ρ
des II. Individuums ist durch w{211} abgestumpft.
III. T y p u s . Die nach c{001} tafeligen, durchsichtigen, kleinen (etwa
1 mm) Kristalle bilden einfachere Kombinationen : ab c m y ν ip. Charakteristisch ist die seltene und auch dann nur untergeordnete Entwicklung
von «{100} (Fig. H ) . Unter den Prismen I. Art ist häufig «{021},
w{03l} kommt nur in einem Falle vor. y{ 102} wurde nur an einem
Kristall beobachtet, δ{010}, v{031} und «{021} sind den Kombinationskanten parallel stark gestreift, die anderen Formen sind glatt. Zwillinge
nach m{110} sind auch vorgekommen. Fig. 8 stellt einen einfachen,
farblosen Kristall dar, mit welchem der Zwilling Fig. 9 ganz übereinstimmt.
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396
L. Tokody
IV. T y p u s . Zu diesem Typus gehören die in der Richtung der
Brachyachse gedehnten Kristalle, welche aber sonst sehr verschiedenartig aussehen. An den Kombinationen nahmen die Formen ah emr
ixp
Fig. 7.
Fig. 8.
Fig. 10.
teil. Den durch Fig. 12 dargestellten, gelben, durchscheinenden Kristall
(Dimensionen a:b : c = 3 : 1 : 1 mm), der an beiden Enden entwickelt
ist, charakterisiert die besonders große Endfläche a{\ 00}; m{ 110} und
»•{130} treten mit untergeordneten Flächen auf. Die zur Brachyachse
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Kristallograpliischc Monographie der u n g a r i s c h e n Cerussile.
397
parallel gestreiften Flächen von t{021} sind größer als die gut reflektierenden Flächen der Form «{012}. Kristalle sehr ähnlicher Ausbildung
wurden durch Li w e h von Badenweiler (Grube Hausbaden) und L a c r o i x 2 )
von Donner a Urbeis beschrieben. Der schwarze, undurchsichtige Kristall
Fig. 12.
Fig. 13.
Fig. 14.
der Fig. 13, dessen Größe 2 mm beträgt, besteht nur aus der Kombination m{ 110), i{021}, «{012}, die Zone des Prismas I . A r t ist zu
der Bracbyachse parallel stark gerieft,' auch die Flächen von
ra{ll0}
1) Th. L i w e h , Cerussit von der Grube Hausbaden bei Badenweiler. Diese Zeitschr.
9 (1884), Taf. 14, Fig. 1 2 . _ G o l d s c h m i d t , Atlas d. Krislallformen. Text S. 118,
Taf. II, Fig. 244.
2) A. L a c r o i x r Min. de la France.
Paris. 3, 716 (1901 — 1909), Fig. 29.
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L, Tokody
398
sind stark angegriffen. Eine ähnliche Ausbildung bietet der Kristall
Fig; 14, an dem auch noch ^ { 1 1 1 } durch kleine Flächen vertreten ist.
Bei der letzteren Entwicklungsweise (welche häufiger v o r k o m m t als Fig. 13)
kann ^ { 1 1 1 } durch größere Flächen vertreten sein, eventuell in der
Größe von m{ 110), in diesem Falle bietet sich ein Übergang zu Kristall
von Fig. 15. W ä h r e n d an den Kristallen der Fig. 13 u n d 14 α {100}
Fig. 1 5.
Fig. 1 6.
und &{010} nie vorhanden waren, sind an dem Kristall Fig. 15 auch
diese Formen zu beobachten, wobei sich die Bipyramide ^ { 1 1 1 } auf
Kosten des Prismas m{ 110} stark entwickelt hat. Zwillinge nach m{ 110}
ähnlicher Ausbildung konnte ich auch beobachten, diese sind hellgelb
und durchsichtig, m{ 110} und ^ { 1 1 1 } sind miteinander im Gleichgewicht;
die Flächen von i{010}, i{021} und «{012} sind parallel der α-Achse
gerieft.
Y . T y p u s . Den fünften Typus bilden die einfachen Kombinationen
der pyramidal entwickelten Kristalle, an denen n u r c { 0 0 1 } , i{021}, ρ {111)
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Kristallographische Monographie der ungarischen Cerussite.
399
zu konstatieren ist. Die beiden hierher gehörigen Kristalle sind Zwillinge
nach m{\ 10). Beide erreichen die Grüße von 7 mm, sie besitzen graue
Farbe, sind durchscheinend. Die
dominierend entwickelte
Grundbipyramide und die Form ΐ{021)
verleihen diesen symmetrisch ausgebildeten Kristallen ein pyramidales
Aussehen (Fig. 17). Von den gut
entwickelten Flächen gibt besonders
e{001} scharfe Reflexe. H a ü y 1 )
beschrieb von Bretagne ähnliche,
noch einfachere Kristalle.
VI. T y p u s . Dem Typus VI gehören bloß zwei schwarze, undurchsichtige, 2 mm große Kristalle an,
die in. der Richtung der c-Achse
charakteristisch verlängert sind und
aus Kombinationen folgender Formen
bestehen: δ{010), i{021}, m { \ \ 0},
p{111}. Die Endfläche &{010} ist
mit m { \ \ 0} und ^{111} mit «'{021}
im Gleichgewicht entwickelt, wodurch die Kristalle einen sechseckigen Querschnitt erhalten und an
die Kombinationen eines hexagonalen Prismas mit einer Bipyramide
erinnern (Fig. 18). Cerussitkrislalle
von pseudohexagonaler Entwicklung
wurden schon von vielen Autoren beschrieben: P r e s l 2 ) von Nertschinsk,
S c h m i d t von Telekes, K o k s c h a r o w 3 ) von Riddersk - Mine (Altai).,
Z e p h a r o w i c h 4 ) von
Kirlibaba,
5
C e s a r o ) von Angleur, L ü w von
1) R. J. H a ü y , Min. 1801. Taf. 67, Fig. 48.
2) P r e s l , Min. 1837. Taf. 19, Fig. 775, 776.
3) K o k s c h a r o w , Materialien zur Mineralogie Rußlands. 6 , 1 1 2 (1870), Taf. LXXI,
Fig. 26 und Taf. LXXV1II, Fig. 3.
4) Z e p h a r o w i c h , Min. Mitt.
Silz.-Ber. Wiener Akad. C2 (1), 439 (1870).
5) C e s a r o , Descript. des min. phosphates, sulphates et carbonates du Sol Beige.
Mem. de Akad. R. d. Sc. d. Letlres et C. Arts de Belg. 1897, 53.
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L. Toliody
400
Rezbdnya, A r t i n i 1 ) von Sardinien, B a r v i r 2 ) von Mies, B r e i t h a u p t 3 )
und D e l a f o s s e ^ ) von unbekanntem Fundort, D u f r e n o y 4 ) von Nertschinsk und von Gazimour-Mine (Transbaikal), G r e g und L e t t s o n 6 ) von
La Croix, H a ü y 6 ) von Bretagne.
VII. T y p u s . Zu diesem Typus rechne ich die gelblichweißen, durchscheinenden bis undurchsichtigen, nach m { U 0 } ausgebildeten Zwillingskristalle von der Größe a : b : c = 5 : 1 : 2,5 mm. Die Kombinationen
ergeben sich durch die Formen : a b c m r y i k x p (Fig. 19). Die einzelnen
Individuen sind ziemlich asymmetrisch entwickelt, als Zwillingsindividuen
sind jedoch diese Kristalle zur Zwillingsebene vollständig symmetrisch,
wie dies aus der naturgetreu gezeichneten Fig. 19 ersichtlich ist. Die
großen Flächen von a{100} sind mehr oder weniger angegriffen, mattglänzend.
£{010} ist vertikal gestreift, was auch bei den Formen
m{110} und
30} zu beobachten ist, während die Streifung der i{021}Flächen zu der α-Achse parallel gezogen ist. c{001}, »{012}, /c{011},
sowie 2/(102} und p{111} sind durch tadellose Flächen vertreten.
Die Cerussitkrislalle von Dogndcska sitzen entweder auf derbem
Galenit mit Pyrit und Malachit zusammen oder sie sind auf kristallisierlem Galenit mit ockerigem Überzug in Begleitung von Hämatit zu
finden.
Die gemessenen und berechneten Winkelwerle sind aus folgender
Zusammenstellung ersichtlich:
Gemessen
100
a: b
:ο
•y
: in
: ιυ
:
=
=
:ν
=
=
:χ
: m
010
=
: i
: Je
=
001
102
=
110
211
=
•P
b:c
:χ
010
111
001
=
021
0Μ
012
110
=
=
1) A r t i n i , Atti Ac. Line. 1S89.
Berechnet
90°
90
59 2 0 ' 4 8 "
=
59 20'
31 23
=
27 30
31 22 55
27 29 55
4ß
90
9
46
90
9 10
19
4 28
:
19 65
24 41
34 40
=
54 12
-
70 10
58 38
=
=
04 1 =
031
-
90°
90
24 45 6
34 39 58
54 7 59
70 7 30
5S 37
5
Taf. 2, Fig. 2, 3, 4.
2) B a r v i f , B ö h m . Ges. Wiss. 1S01. Fig. 1 u n d 2.
3) B r e i t h a u p t , Min. 1841. Taf. 9, Fig. 229.
4) D u f r e n o y , Min. 1S56.
Taf. 99, Fig. 288 u n d Taf. 100, Fig. 291.
5) G r e g - L e t t s o n , Min. 1858.
6) H a ü y , Min. 1801.
S. 390, Fig. 1»
Taf. 67, Fig. 47, 49. 50, 51, 52.
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Kristallographische Monographie der ungarischen Cerussile.
Gemessen
b:: r =
: 130 28° 39'
:p =
: 111 = 65
e : \m= 001 : 110 = 89 59
:p =
: 111 = 54 14
y :k = 1 0 2 : 011 = 45 33
:χ =
: 012 = 35 40
:p =
: 111 = 31 7
i :i = 021 : 021 = 110 37
:» =
: 031 = 10 3
:k =
: 011 = 19 27
:χ =
: 0 1 2 = 35 27
m=
: 110 = 64 38
r =
: 130 = 29 58
m :m = HO :: 1T0 = 62 47
Ρ :p = 1 1 1 : 171 = 50 2
:y : 1 0 2 = 31
8
:i =
: 021
= 47 11
:k
: 011 = 43 50
: s
=
: 012
:m =
:ο =
r/'
II
Sbi
<m:
=
'
46
7
Berechnet
28° 3 9 ' 3 0 "
65
0 16
90
54 14 12
45 48
6
35 59 56
31
8
3
110 40
4
9 54 52
19 28
1
35 27 32
64 38 26
29 57 45
62 46 50
49 59 28
31
8 30
47
9 30
43 50 50
45 57 30
: 110
=
35 46
35 48 48 .
112
=
1 9 28
19 2 8
=
27 15
27 14 10
:
a:
b: m" =
b:
=
=
JL
6': m
α : iL
6 :: iL
=
=
r : m"
A : m'
m : m'
ϊ :m
b' : in
b : r"
X: χ
i:ΐ
i:ρ
4
8
62 48
4
5
8 45
62 45 50
=
88 35
88 34 50
24 37
24 30 35
=
29
23
=
= 8
= 29
= 121
=
=
=
=
9
16
5 25
8 17 30
55
29 57 45
27
121 22 50
91 16
91 25 10
20 30
20 23 39
50 44
50 43
3 37
401
9
3 33 38
Gyertyanliget ( = Kabolapolyäna, Komitat Märmaros).
S.Koch,
Äsvanyt. közlemenyek.
Annales Mus. Nat. Hung. 1 8 , 148
(1920/21).
Hier kommt Cerussit auf Limonit mit Baryt und Pyromorphit zusammen vor. Die Kristalle zeigen die einfachen Kombinationen der
Formen 6 { 0 1 0 } , m{ 110}, i { 0 2 4 } . Die Fläche &{010} ist stark gerieft,
die beiden anderen glatt. Die Kristalle sind wasserhell, durchsichtig,
höchstens 6 mm groß.
Zeitschr. f. Kristallographie. L X I I I .
2β
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402
L. Tokody
J a r a b a (Komitat Zdlyom).
B e u d a n t schreibt über derben und kristallisierten Cerussit von
Libetbänya 1 ), welcher wahrscheinlich mit dem von Jaraba ( = Jarabo)
identisch ist. Hier kommt Cerussit mit ockerigem Überzug von honiggelben Wulfenit auf Galenit vor 2 ). Die Gerussitkristalle sind wasserhell,
durchsichtig; weiß, durchscheinend, bisweilen gelblichbraun, diamantglänzend; Dimensionen: a:b: c = 2 , 5 :1,5: 3mm.
Fig. 2o.
An 10 Kristallen konnte ich die Formen: b (010},
m{ 110), r{\30}, i{021}, «{012}, ^{111} beobachten. Die Kombinationen sind aus untenstehender Tabelle ersichtlich:
Kristall
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
b m r
i X Ρ
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
i
Ρ
i X Ρ
i
Ρ
i
Ρ
i X Ρ
i X Ρ
i
Ρ
i
ρ
i
Ρ
i
Ρ
m
m
m
m
m
m
m
m
m
m
r
r
r
r
r
r
r
r
r
r
Fig.
120
I
δ {010} besitzt große Flächen, die parallel zur e-Achse, zuweilen
horizontal gerieft sind. i{021} tritt stets in großen, glatten Flächen auf.
«{012} ist stets untergeordnet. m{110} erscheint mit großen Flächen,
r{l 30} mit kleinen, ρ{111} tritt in großen, glatten Flächen auf.
Der Kristalltypus ist zur c-Achse verlängert und sechsseitig. &{010}
und ra{110} sind im Gleichgewicht entwickelt, wodurch eine sechsseitige
Ausbildung entsteht. ^ { 1 1 1 } und «"{021} treten auch annähernd im
Gleichgewicht auf. Die Kristalle von Jaraba stimmen sehr gut mit den
von mir beschriebenen sechsseitigen Kristallen von Dognäcska (Fig. 18),
bzw. mit jenem von L o w beschriebenen ebenfalls sechsseitigen Zwillingen
von R6zbänya überein. Eine Abbildung des Cerussits von Jaraba stellt
Fig. 20 vor. — Obwohl ich keinen ausgesprochenen Zwillingskristall gewahr werden konnte, fand sich doch kaum ein Individuum vor, an dem
nicht ein kleines, in Zwillingsstellung nach m{110} orientiertes Individuum oder dessen Bruchstücke vorkam.
1) F. S. B e u d a n t , Voyage mineralogique et geologique en Hongrie. Paris. 1,
452 (1822).
2) L. T o k o d y , Krokoit Rfezbanyäröl es wulfenit Jarabäröl. La Krokoi'te de Rezbanya et la wulfenile de Jaraba. Annales musei nat. hungarici. 21, 56—60 (1924).
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Kristallographische Monographie der ungarischen Gerussite.
403
Die Winkelwerte seien in untenstehender Tabelle gegeben:
Gemessen
b: : i = 010 :: 021 =
34° 40'
: 012 =
70 5
:χ =
: m=
58 26
:: 110
:r =
28 39
:: 130
: 111 65
•P =
64 25
i : m = 021 : 110 =
: 012 =
35 27
:χ
: 111 =
39 52
•P
1' : 170 =
62 46
m : m
: 130 - 29 55
:r =
35 45
:111 =
•P =
67 58
: 1T1 =
•P =
50
p: •Ρ = 111 : 171 =
: Ϊ Ϊ 1 = 108 27
•Ρ =
Berechnet
34° 39'58"
70 7 30
58 27 5
28 39 20
65 — 16
64 38 26
35 27 32
39 45
62 45 50
29 57 45
35 45 48
68 12
49 59 28
108 28 24
Kabolapolyana siehe Gyertyänliget.
Kis-Almas (Komitat Hunyad).
G. B e n k ö , Jelentes a mult nyaron Hunyadmegyeben tett
lasainak eredmenyeröl. Orv. term. tud. Ert. Kolozsvar.
Ε. A. B i e l z , Die Gesteine Siebenbürgens. Hermannstadt. 47
A. F r a n z e n a u , A hunyadmegyei Kis-Almas nehäny asvänya
Budapest. 4 (1894).
V. v. Z e p h a r o w i c h , Min. Lexikon. Wien. 3, 65 (1893).
asvänygyüjtö kirandu11, 17 (1 886).
(1889).
kristalytani tekintetben.
Hier kommt Cerussit in Höhlungen von aus Galenit, Sphalerit, Chalkopyrit bestehenden Erzstufen vor. An den 1 mm großen, tafeligen Kristallen treten folgende Formen auf:
δ{010}, m{\\0),
e{101}, Ä{0M}, i{021},
p{\\\).
Die Kombinationen sind:
Kristall
Λ.
2.
3.
4.
5.
b
m
b
b
b
b
b
m
m
m
m
m
e
k
Ρ
e
e
k
k
k
k
Ρ
Ρ
Ρ
Ρ
Zwillinge nach m { \ \ 0}.
K i s - M u n c s e l (Komitat Hunyad).
J. F i c h t e l , Beitrag zur Mineralgeschichte von Siebenbürgens. 53 und 157 (1780).
M. J. A c k n e r , Mineralogie Siebenbürgens. Hermannsladt. 202 (1855).
K. U n v e r r i c h t , Das Bleibergwerk von Kis-Munesel. Verhandl. u. Mitt. d. Siebenbürg. Ver. für Naturwiss. 8, 127 (1857).
A. K e n n g o t t , Übersicht d. Resultate min. Forschungen. Leipzig. 59 (1859).
26*
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L. Tokody
404
Fr. v . H a u e r und G. S t ä c h e , Geologie Siebenbürgens. Wien. 229 (1 863).
J. G r i m m , Die Erzlagerstätten d. nutzbaren Mineralien. Prag. 191 (1869).
M. T o t h , Magyarorszag asvanyai. Budapest. 134 (1882).
A. K o c h , Erdely asvanyainak kritikai atnezete. Kolozsvar. 77 (1885).
Ε. A. B i e l z , Die Gesteine Siebenbürgens. Hermannstadt. 47 (1S89).
IC. Z i m a n y i , Asvanyt. Közl. Földt. Közl. 2 2 , 229 (1892).
V. v. Z e p h a r o w i c h , Min. Lexikon. Wien. 64 (1893).
An den Erzgängen im Glimmerschiefer und auf Zellenquarz von KisMuncsel k o m m t Gerussit vor.
tafelig.
Die Kristalle sind säulig oder nach b {010}
Zwillinge n a c h ra{1 10} sind häufig. K o c h u n d Z e p h a r o w i c h
f ü h r e n δ{010}, w { 1 1 0 } , 7c{011} an, während- F i c h t e l , A c k n e r ,
g o t t , T ö t h u n d B i e l z n u r die F u n d o r t e e r w ä h n e n .
Kenn-
Eingehende U n t e r -
suchungen teilt Z i m ä n y i mit, indem er von Kis-Muncsel größere, gelblichweiße,
undurchsichtige
und
kleinere,
Dimension 1 — 3 m m — bearbeitete.
farblose
Kristalle —
deren
E r bestimmte folgende 9 F o r m e n :
o{100}
r{130}
»{012}
6(010}
«{031}
p{111}
m{110}
i{021}
r{221}.
Diese F o r m e n t r a t e n in folgenden Kombinationen a u f :
Kristall.
1.
2.
3.
4.
a
b
m
r
V
a
a
a
a
b
b
b
b
m
m
m
m
r
r
V
V
V
Die untergeordneten
&{010} dominiert,
'
χ
ρ
τ
Gdt. Atlas d. Krystf.
χ
•
ρ
ρ
•
ρ
τ
Taf.
»
»
»
•
•
•
Flächen
von »{100}
177, Fig. 296
177, » 297
177, » 29S
177, > 299
sind
vertikal
es ist m e h r oder weniger horizontal
gestreift;
gerieft,
zeigt
stufenartige E r h e b u n g e n zufolge des wiederholten Auftretens von i{021}.
«{031} u n d «{Ol2} sind s c h m a l e Streifen, i{021}
glänzenden, g r o ß e n Flächen v o r h a n d e n .
kommen
glatt,
die u n t e r g e o r d n e t e n
ist in d e r Regel mit
m { 1 1 0 } u n d jp{\\\)
sind voll-
Flächen von r { 1 3 0 } sind vertikal
gerieft. τ { 2 2 1 } erscheint mit kleinen Flächen. — Die Kristalle sind n a c h
der c-Achse säulenförmig verlängert und
tafelig.
zugleich
nach
δ {010}
dick-
Zwillinge n a c h m{.110} sind häufiger als Einzelkristalle.
M i s z t b ä n y a (Komitat Szatmär).
In Misztbänya k o m m t z u s a m m e n mit Galenit Bleierde von zelliger
S t r u k t u r vor, in welcher hier und da eingewachsene,
mantglänzende
Gerussitkristalle von 2 — 3 m m Größe
Es gelang m i r nicht, die Kristalle
wasserhelle,
zu
finden
diasind.
d a r a u s zu befreien, d a h e r k o n n t e n
ihre F o r m e n n j e h t b e s t i m m t werden.
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405
Kristallographische Monographie dor ungarischen Cerussite.
M o r a v i c z a siehe Vaskü.
N a g y ä g (Komitat Hunyad).
Β. y. C o t t a u. E. v. F e l l e n b e r g , Die Erzlagerstätten Ungarns und Siebenbürgens.
Freiberg. 179 (1862).
M. Töth, Magyarorszag asvänyai. Budapest. 134 (1882).
A. Koch, Erdely asvanyainak kritikai atnezete. Kolozsvar. 77 (1885).
Dieser Fundort wird von den Autoren als zweifelhaft erwähnt. —
Von Nagyäg untersuchte ich eine derbe, von Ocker überzogene
in deren Höhlungen farblose, durchsichtige,
Stufe,
1 — 4 m m große Cerussit-
kristalle sitzen, an welchen ich folgende 11 Formen beobachtete:
Fig. 21.
Fig. 22.
a{\ 00)
y{\02}
/c{011}
£>{010}
«{031}
a{012}
m{\ 10}
•9K{094}i)
r{1 30}
41}.
«{021}
Von diesen ist 501(094} eine neue Form des Gerussits. — Die Kombinationen der untersuchten Kristalle sind:
Kristall
a
b m
r
y ν SDi
k
X Ρ
Fig.
1.
2.
3.
a
a
a
b m
b m
b m
r
r
r
y ν 2K
y •
•
k
k
X Ρ
X Ρ
21
22
23
•
Die häufigsten Formen sind: a b m r i p.
Die Flächen von α { 1 0 0 } sind vollkommen ausgebildet, die von fi ( 0 1 0 }
sind von großer Ausdehnung, vertikal oder horizontal fein gestreift.
\) Neue Form.
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Die
406
L. Tokody
schmalen Flächen von » { 0 3 1 } sind nach der α-Achse fein gerieft. SDt{094}
tritt mit zur Brachyachse parallel gestreiften, größeren Flächen auf,
desgleichen 7c{011}, die diesbezüglichen gemessenen Winkelwerte stimmen
mit den berechneten gut überein.
Gemessen
%Jl:b = 094 : 010 = 31°31'
:ν =
: 031 = 6 40
:i =
: 021 = 2 59
:k=
: 011 = 22 26
:χ =
; 012 = 38 32
Berechnet
31°26'48"
6 41 42
3 13
22 33 H
38 40 42
Die gut ausgebildeten, nach der α-Achse fein gestreiften Flächen
von ^{021} fehlen an diesen Gerussiten nie. £ { 0 1 1 } tritt mit schmalen
Fig. 23.
Flächen, « { 0 1 2 } mit ganz untergeordneten Flächen auf; ?/{102} ist ebenfalls untergeordnet, besitzt aber glänzende Flächen. Die Flächen von
m { 110}, r { 1 3 0 } u n d j > { 1 1 1 } reflektieren gut, m { 110} und ^ { 1 1 1 } sind
stark ausgebildet, r { 1 3 0 } wird unterdrückt.
Die Kristalle gehören einem einheitlichen Typus an: dicktafelig nach
δ {010} (Fig. 21, 22), oder dünntafelig, ebenfalls nach b { 0 1 0 } (Fig. 23).
Die Kristalle Fig. 21, 22 sind in der Richtung der o- und δ-Achse von
gleichen Dimensionen. Der Zwilling nach m (110} der Fig. 23 ist dünntafelig nach δ { 0 4 0 } und einfacher als die beiden ersteren; auffallend an
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Kristallographische Monographie der ungarischen Cerussite.
i h m ist die A u s b i l d u n g v o n i { 0 2 1 } u n d d a s F e h l e n d e r ü b r i g e n
407
Prismen
I. Art.
F o l g e n d e T a b e l l e ist eine Z u s a m m e n s t e l l u n g der
a :b
:
m
•P
b : ν
:
i
:k
:
:
χ
m
: r
Ρ
y- :k
Ρ
P -
!·
k
Ochtina
(Komitat
00
':b
Winkelwerte:
Berechnet
90°
31 2 2 ' 5 5 "
46 9 10
24 45 6
34 39 58
54 7 59
70 7 30
58 37 5
28 39 20
65 — 16
45 48 6
31 8 3
64 38 26
43 50 50
45
58 37 5
24 30 35
27 14 10
31 22 55
3 33 28
-a·
m'
Gemessen
100 : 010 = 89°59'
: 110 = 31 23
=
: 111 = 46 10
=
= 010 : 031 = 24 51·
: 021 = 34 39
=
: 011 = 54 17
=
: 012 = 70 5
=
=
: 110 = 58 37
: 130 - - 28 42
=
: 111 — 65
=
= 102 : 011 = 45 57
: 111 = 31 6
111 :: 171 = 64 41
=
: 011 = 43 50
=
4 8
= m": b' : m = 58 34
L··
m"
= 24 30
- 27 15
b':
= 31 22
a'\ m"
3 35
i :'• p" =
Gömör).
G. E i s e l e , Gömör es Kishont varmegyenek banyaszati monografiäja. Selmecbanya.
1907. — G. M e l c z e r , Gömörmegye asvanyai. 538/39.
K. P a p p , Α Magyar Birodalon vaserc-es köszenkeszlete. Budapest. 225 (1915).
G. M e l c z e r
schreibt
über
das
Vorkommen
von
Ochtina-Csetnek
f o l g e n d e s : In den Marie-Margärete-Stollen s i n d Cerussitkristalle,
flächenreiche
zumeist
Zwillinge, in der Größe v o n e i n i g e n Millimetern z u
finden.
r
O - K a d n a (Komitat Beszterce-Naszdd).
J. F i c h t e l , Beitrag zur Mineralgeschichte von Siebenbürgen. 157 (1780).
M. J. A c k n e r , Mineralogie Siebenbürgens. Herraannstadt. 203 (1855).
F. P o s e p n y , Über die Natur d. Erzlagerstätte von Rodna. Verh. d. k. k. geol. Reichsanst. Wien. 16 (1870).
J. S. K r e n n e r , F e h e r ö l o m e r c Rodnäröl. Term. tud. Közl. 9, 464 (1877).
J. S. K r e n n e r , Cerussit Rodnaröl. Földt. Közl. 7, 400 (1877).
J. S. K r e n n e r , Weißbleierz von Rodna. Diese Zeitschr. 2, 304 (1878).
K. V r b a , Min. Notizen. Diese Zeitschr. 2, 137—159 (1878).
G. v o m R a t h , Bericht über seine im Herbst 1878 ausgeführte Reise durch einige
Teile des öst.-ung. Staates. Sitzungsb. d. Niederrhein. Ges. f ü r Natur- u. Heilkunde. Bonn. 281 (1878/79).
L. M a r t o n f i , Uj adatok Rodna asvanyainak jegyzekehez. Orv. term. tud. Ert. 4 1 ,
83 (187Ü).
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408
L. Tokody
Μ. T o t l i , Magyarorszag asvanyai.
Budapest. 132
A. ICocli, Erdely asvanyainak kritikai atnezete.
Γ. A. B i e l z , Die Gesteine Siebenbürgens usw.
T.Weiss,
Az erdelyi banyaszat.
G. S z e l l e m y ,
Hermannstadt. 47 (1 889).
Földt. Int. Evkönyve. 150
V. Z e p h a r ο w i c h , Min. Lexikon.
J . S z a b o , Äsvanytan.
(1882).
Kolozsvar. 77 (1 885).
Budapest. 429 (1893).
N a g y b a n y a es videkenek iembanyäszata.
G. S z e l l e m y , Vyhorlat-Gutin trachithegyseg erctelepei.
P. R o z l o z s n i k ,
Az
(1890—1892).
W i e n . 3 , 64 (1893).
ό-radnai
bänyavidek
N a g y b a n y a . 1 01 (1 894).
Budapest. 40 (1896).
geol. viszonyai.
Földt. Int. Evi Jelent.
120 (1907).
K. P a p p , Α Magyar Birodalom
vaserc-es köszenkeszlete.
Budapest. 312
(1915).
Über die Cerussitkristalle von 0-Radna berichtete zuerst K r e n n e r ,
die von ihm beschriebenen Kristalle sind von weißer oder gelber Farbe,
Zwillinge oder Drillinge. K r e n n e r gibt 9 Formen an, nämlich a { 1 0 0 } ,
&{01 0}, m{\\0), r{130}, y{ 102}, « { 0 1 2 } , Ä{011}, * { 0 2 1 } , p{ 111}. Was
das Vorkommen anbelangt, so sind diese Cerussite in Begleitung von
Galenit, Sphalerit und Pyrit als letzte Ausscheidung zu finden. Gleichzeitig erschien Y r b a ' s Abhandlung über die Cerussite von ό-Radna, er
schildert das Vorkommen der kleinen, rauchgrauen, nelkenbraunen
Cerussitkristalle in ähnlicher Weise. Die lebhaft glänzenden Kristalle
erscheinen zumeist als nach der α-Achse verlängerte Säulen, selten in
tafeliger Form. Die beobachteten Formen sind: a { 1 0 0 } , 6(010}, m { 1 1 0 } ,
r{\30}, i { 0 2 1 } , £ { 0 1 1 } , « { 0 1 2 } , ^>{111}. Die Brachydomaflächen sind
in der Richtung ihrer Kombinationskante, die Flächen δ { 0 1 0 } horizontal
und vertikal gerieft; die Prismen- und Pyramidenflächen sind aber glatt.
Zwillinge nach m { 1 1 0 } kommen vor. Als charakteristische Eigenschaft
der Cerussite von Ö-Radna hebt V r b a die hemimorphe Ausbildung hervor, welche dadurch zum Ausdruck kommt, daß während auf der einen
Seite des Kristalls 6{0i 0} kräftig ausgebildet ist, diese Form auf der
anderen Seite nur als schmaler Streifen erscheint, dasselbe gilt von
ct{012}, ä{011}, i { 0 2 1 } 1 ) . G. v o m R a t h untersuchte ebenfalls Kristalle
dieses Fundortes und beschrieb an ihnen folgende Formen: a { 1 0 0 } ,
&{010}, e{001}, m{\\ 0}, r { 1 3 0 } , y{ 102}, « { 0 1 2 } , p{ 111}. Die Kristalle
sitzen auf Galenit und Sphalerit. Nach A c k n e r sind diese Cerussite in
Gestalt kleiner milchweißer Säulen zu finden, einzeln öder mehrere zusammen auf braunem Eisenocker gewachsen. T ö t h erwähnt auch weiße
oder gelbe Zwillinge und Drillinge auf Galenit. Auch nach K o c h kommen
daselbst wasserhelle, rauchgraue-nelkenbraune Zwillinge in Gesellschaft
von Pyrit, Galenit, Sphalerit vor. Z e p h a r o w i c h faßt die Ergebnisse
von K r e n n e r und V r b a zusammen. S z e l l e m y erwähnt winzige, weiße,
1) Diese Zwillinge gleichen
vollkommen jenen von Ingurtosa auf Sardinien.
P. G r o t h , Die Mineraliensammlung d. Universität Straßburg.
—
Straßburg. 137 (1878).
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Kristallographische Monographie der ungarischen Gerussite.
409
säulige und miteinander verwachsene Cerussitkristalle in O-Radna, welche
in sogenannten Gerussitstocken vorkommen.
Die Größe der von mir untersuchten Kristalle ist 1 — 1 2 mm, ihre
Farbe ist verschieden: farblos, rauchgrau, gelblich, gelblichbraun, nelkenbraun, s c h w a r z b r a u n ; die wasserhellen sind durchsichtig, die grauen bis
braunen durchscheinend, die schwärzlichen undurchsichtig.
An den von mir untersuchten 47 Kristallen w u r d e n folgende Formen
konstatiert:
«{100}
i{010}
e(001}
m { \ I 0}
r{\30}
y {\ 02}
£c{012}
${023}
fc{0M}
4021)
p{\\\).
Die angeführten Formen treten in folgenden Kombinationen auf:
Kristall
a
b c m r y X Q k i
ρ
Fig.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
40.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
27.
28.
29.
30.
a
a
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
ρ
Ρ
Ρ
Ρ
24
a
a
a
a
a
a
• m r
• m r
• m r
• m
m
• m r
•
m r
•
m r
• m r
• m r
m
• m r
• m r
• m
•
m r
• m r
• m r
• m r
ο m r
•
m r
• m
• m
c m
•
m
•
m
• m
• m
• m
• m
•
m
y X
X
X
y X
y X
y X
X
X
X
y X
y X
X
k i
•
k
k •
•
k •
k ί
•
k i
•
k •
k •
•
i
i
y X
•
k •
y X
k •
y X
X
k ί
X
k •
X
k •
k X
k i
i
X
•
X
i
X
i
X 1 k i
X
ί
Ρ
ρ
30
ρ
25
Ρ
27
ρ
ρ
Ρ
Ρ
Ρ
ρ
ρ
Ρ
Ρ
Ρ
ρ
Ρ
Ρ
ρ
ρ
ρ
Ρ
ρ
ρ
2C
ρ
ρ I
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410
L. Tokody
Kristall
a
b
c
m
31.
b
•
m
32.
b
•
33.
b
•
χ
g
k
m
χ
•
k
m
χ
•
34.
b
•
m
35.
b
•
m
36.
b
•
37.
b
3 8.
b
39.
r
ij
i
i
ρ
•
Ρ
•
V
X
•
Ρ
X
•
k
i
ρ
m
X
•
k
•
Ρ
•
m
X
•
•
m
X
•
X
•
r
•
•
Ρ
•
Ρ
b
•
m
40.
a
b
•
m
r
•
i
ρ
41.
a
b
•
m
r
•
i
ρ
42.
a
b
•
m
r
•
i
ρ
43.
a
b
•
m
r
•
i
ρ
44.
a
b
•
m
r
•
i
ρ
ρ
•
45.
a
b
•
m
r
·
i
46.
a
b
•
rri
r
·
i
47.
a
b
•
m
τ
·
i
Fig.
ρ
31
Ρ
28
ρ
ρ
'
r
Die häufigsten Formen des Cerussits von O-Radna sind δ{0Ί 0),
m{11 0} und ρ{\\\), welche auf sämtlichen untersuchten Kristallen zu
beobachten waren.
Von den Endflächen trat a{<00} stets auf den nach der α-Achse verlängerten Kristallen als breitere, auf den nach 6 ( 0 1 0 } tafeligen Kristallen
Fig. 24.
Fig. 25.
als schmale Streifen auf. Die Form 5 {010} erscheint mit gerieften
Flächen und zwar auf den nach der Achse α gestreckten Kristallen geht
die Riefung dieser Achse parallel, auf denen nach δ {010} tafeligen der
e-Achse parallel; sie erwies sich im letzterem Falle kräftiger. e { 0 0 1 }
war immer schmal.
Die Zone der Brachyachse ergab sich als die flächenreichste. Am
häufigsten kommen aj{012}, A{011}, i{021} vor. ζ { 0 1 2 } hatte zumeist
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Krislallographische Monographie der ungarischen Cerussite.
411
glatte, ausgezeichnet reflektierende Flächen, selten waren sie parallel zur
»-Achse fein gerieft. Die Form /c{011} ist in den meisten Fällen parallel
zur Brachyachse fein gestreift, ähnlicherweise auch i{021}, deren Flächen
zufolge der kräftigen Riefung keine guten Reflexe gaben. Die Formen
#{012} und i{021} standen mehr oder weniger im Gleichgewicht; wenn
sich zu ihnen noch /c{011} gesellte, so herrschte letztere Form. g{023}
konnte auf einem einzigen Kristalle wahrgenommen werden als schmaler
Streifen zwischen a;{012} und k{§\ 1} mit verschwommenem Reflex
(Fig. 26).
Von den Prismen II. Art kam nur y {\ 02} vor, zumeist mit großen,
stets gut reflektierenden Flächen.
Auf den Kristallen dieses Fundortes sind m{110} und r{130} häufig.
Besonders das an jedem Kristalle auftretende m { \ 1 0} besaß g u t ' r e f l e k Fig. 26.
tierende, glatte Flächen. r{130} ist nur selten glatt, zumeist vertikal
stark gerieft.
Von den Bipyramiden kam nur ^{111} durch glatte Flächen zum
Vorschein.
t
Die Cerussite von O-Radna lassen sich in zwei Typen einreihen und
zwar in: nach der α-Achse verlängerte Säulen und nach 6(010} tafelige
Kristalle.
Erster Typus ist der häufigere. Die Kristalle dieses Typus sind
durch Riefung parallel zur Zonenachse auf den Flächen der Zone [ 0 1 0 : 001 ]
charakterisiert, hin und wieder ist auf der Fläche 6 {010} auch vertikale
Streifung (Fig. 24, 25, 26). Die Kristalle sind von mannigfaltiger Farbe,
farblos bis schwarzbraun. Der Kristall Fig. 27 bildet einen Übergang,
indem er zugleich nach der α-Acbse verlängert und nach δ {010} tafelig
entwickelt erscheint.
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412
L. Tokody
Die nach &{010} dünntafeligen Kristalle sind auf den Flächen der
Form &{010} parellel zu der c-Achse stark gerieft, auch auf der Fläche von
r{\30},
bisweilen auch auf m{\\ 0}.
Diese Kristalle sind ohne Ausnahme
Fig. 28.
weißlichgrau (Fig. 28, 30).
Zwillinge nach ra{ 110} sind sehr
häufig;
es fand
sich unter
den
Fig. 27.
untersuchten Kristallen kaum ein Individuum vor, auf welchem nicht
ein anderes oder das Fragment eines anderen in Zwillingsstellung gewesen wäre. Die ZwilÜDge sind in Juxtaposition und bestehen aus zwei
oder drei Individuen; wiederholte Zwillinge stellt Fig. 30 dar.
Zwillinge zweier Kristalle kommen bei dem nach der α-Achse verlängerten Typus vor (Fig. 25). Die nach &{010} tafeligen Kristalle waren
Fig. 29 a.
Fig. 29 b.
Drillinge von einfachen Kombinationen mit den Formen: α{Ί 00}, δ{010},
m{'110}, r{130}, ί{021}, p { \ \ \ } . Bei diesen Drillingen bildet eine Fläche
von m{\ 10} die Zwillingsebene, die Verwachsungsebene ist
entweder
die gleiche Ebene (Fig. 28, 29a) oder eine zu ihr senkrechte (Fig. 29b).
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Kristallographische Monographie der ungarischen Gerussite.
413
Die Fig. 29 a und 29b stellen die Art dieser Zwillingsbildung skizzenfürmig dar, die punktierten Linien zeigen die Lagen der Verwachsungsebenen.
Ich habe noch anzuführen, daß die von V r b a beschriebene hemimorphe Ausbildung auch unter den von mir untersuchten Kristallen vorkommt. Ein einfacherer Fall
Fig. 3 0 ·
dieser Entwicklung besteht
darin, daß während auf einer
Seite des Kristalls z{012}
Fig. 31.
oder i{021} in breiten Flächen vorkommen, sie auf der anderen Seite
in schmalen Streifen auftreten.
Einen Kristall ausgezeichnet hemimorphen Charakters stellt Fig. 31
dar; es ist dies ein Zwilling nach m [ 1 TO) in Juxtaposition, auf dessen
einer Hälfte δ (010) mit großen Flächen dominierend auftritt, auf der
anderen δ(ΟΪΟ) nur mit einer schmalen Fläche, «(034) und r(130) aber
dominierend, erscheint; m(110) und m(lTO) treten nur als schmale
Streifen auf. An dem Individuum in Zwillingsstellung läßt sich noch
je eine schmale Fläche von /c{011) und cc{012) beobachten.
Die berechneten und gemessenen Winkelwerte sind in folgender
Tabelle zusammengestellt:
a •y
: TO
:r
•P
b•y
:i
:k
•Ί
:χ
-
=
=
=
--
100 :
:
:
:
010 :
:
:
:
:
I 02
110
130
111
102
021
0H
023
012
Gemessen
59° 41'
31 22
61 44
46 14
90
34 40
54 9
64 10
70 7
Berechnet
59°20' 48'
31 22 55
61 20 40
46 6 10
90
34 39 58
54 7 59
64 15 57
70 7 30
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414
L. T o k o d y
Gemessen
: 110
:
:
021 :
:
58<' 3 7 '
130
111
110
130
28 39
65
64 38
43 50
47 7
: 111
011 : 102
: 111
110 : 140
45 47
43 49
62 45
30
: 130
: 111
111 : 102
: 110
: 1Ϊ1
: 7T1
Berechnet
58°' 3 7 ' 5'
28 39 20
65 0 19
64 38 26
43 48
47 9 34
45 48 6
35 45
31 14
68 12
43 50 50
62 45 10
29 57 45
35 45
31 8 3
68 12
49 59
108 23
49 59 28
108 28 24
-ρ00
b: m =
:r =
•P =
i \m =
:r =
•P =
k•y =
•P m: m! :r =
•P =
p: •y :m=
Ρ
Ρ - -
Von den zur Bestimmung der Zwillingslage dienenden Winkelwerten
sollen nur einige angeführt werden.
Gemessen
a\r
r: b'
b:b'
b' :m
=
1° 54'
= 25 43
= 34 17
X : b'
= b : r"
=a:&
— 62 45
Berechnet
1°25'10"
25 49
34 6 30
r = : m " = 84 31
62 45 50
84 26 5
= r : m " = 24 26
24 30 35
= b : m" =
4 . 8 45
54 28 20
50 43 9
m : m " = ^ : r '
i\i
4 10
= 54 28
= 50 43
P e l s ö c - A r d o (Komitat Gömör).
L . M a d e r s p a c h , Α pelsöc-ardöi czink-es g ä l m a f e k h e l y e k .
F ö l d t . Közl. 7, 121 — 124
(1877). — Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanst. 268 (1 877;.
J. S t ü r z e n b a u m , Az ardoi czinkerczfekhely geol. viszonyairol. Földt. Közl.
213
(1879).
M. T ö t h , M a g y a r o r s z a g a s v a n y a i . Budapest. 133 (1882).
S. S c h m i d t , Pelsöc-Ardö asvanyairöl. T e r m , rajzi füz. 8 , 84—92 (1884) u n d Földt.
Közl. 1 4 , 300.
J. S z a b ö , Ä s v a n y t a n . Budapest. 429 (1893).
G. E i s e l e , G ö m ö r es Kishont t ö r v e n y e s e n egyesült v a r m e g y e n e k b a n y ä s z a t i
mono-
g r a f i ä j a . G. M e l c z e r , G ö m ö r m e g y e a s v a n y a i . S a l m e c b a n y a . 540 (1907).
K. P a p p , Α M a g y a r Birodalom vaserc-es köszenkeszlete. B u d a p e s t . 225 (1916).
Das Cerussitvorkommen von Pelsöc-Ardö ist seit langem bekannt.
M a d e r s p a c h und S t ü r z e n b a u m beschäftigen sich mit den geologischen
Verhältnissen dieses Bergwerkes. Nach T ö t h kommt der Cerussit von
Pelsöc-Ardö in kleinen Kristallen auf erdigem, körnigem, dichtem Galenit
oder Hemimorphit vor. Mit eingehender Untersuchung des Cerussits und der
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Kristallographische Monographie der ungarischen Cerussite,
415
Bildungsverhältnisse des dortigen Erzvorkommens befaßte sich S c h m i d t .
Die ursprüngliche Erzfüllung ist Galenit und Sphalerit. Mit deren Oxydationsprodukten gerieten die aus dem dolomitischen Nebengestein
stammenden Mg- und Ca-Karbonatlösungen in Wechselzersetzung; die
dadurch entstandenen leicht löslichen Mineralien, Goslarit, Gips und
Epsomit wurden entfernt, während Anglesit und Gerussit zurück blieben.
Die von S c h m i d t untersuchten, 1 — 3 m m großen Cerussitkristalle sind
weißlich oder farblos und kommen in Höhlungen von Galenit vor, sie
sind von säuligem Habitus, in einem Falle aber nach e{001} tafelig.
Er bestimmte an ihnen folgende 1 1 Formen:
a{\ 00}
6(010}
m{\ 10}
r{1 30}
«{031}
ΐ{021}
c{001}
2/(102}
/c{011}
a;{012}
p{111}.
Kombinationen:
a
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
b c m r y υ i
k X Ρ
a b
m r • υ i k X
b
m r
•
%
X
b 0 m
ι
X
υ i k X
a b c m
m
• i
b
b 0 m
y ν i k X
b
m
• i k X
Ρ
Ρ
Ρ
Ρ
Ρ
Ρ
Ρ
Die von mir untersuchten, 1—10 mm großen Cerussite von PelsöcArdö sind in gelblichem Dolomit eingewachsen, bräunlichgrau, fettglänzend,
durchscheinend. Die Kristalle sind stark angegriffen, mit gestreiften und
gekrümmten Oberflächen; die Kanten sind ebenfalls abgerundet. Die
Krümmung und Riefung der Flächen kam bei Benutzung des Punktsignals und der Verkleinerung in den Reflexerscheinungen sehr schön
zum Ausdruck, worauf G o l d s c h m i d t und B e r b e r i c h 1 ) aufmerksam
machten.
Die von mir beobachteten Formen sind folgende:
ö(010}
/c{011}
e:(001}
m{\ 10}
?;{031}
»(021}
ζ{012}
p(111}
s{1 21}
a{122}.
1) A. v. F e r s m a n n - V . G o l d s c h m i d t , Der Diamant. Heidelberg. 14 (1911). —
P. B e r b e r i c h , Beziehungen zwischen Krystalloberfläche und Reflex usw. G o l d s c h m i d t s Beiträge zur Krystallographie usw. 43—69 (191 4).
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416
L. Tokoüy
& (010} war bald mit kleineren, bald mit größeren, korrodierten
Flächen zu beobachten, c{001} tritt mit stark angegriffenen Flächen
dominierend auf. Prismen I. Art geben die vollkommensten Flächen;
unter diesen dominiert «{012) mit spiegelglatten Flächen, mitunter erschien auch i{021} stark entwickelt, zwischen a;{012} und i{021} ist
auch7c{011} mit großen, gut reflektierenden Flächen ausgebildet. S c h m i d t
läßt unter den Formen des Gerussits von Pelsöc-Ardo v{034} unerwähnt,
bezeichnet aber die Form {041} mit v, die angegebenen Winkelwerte
stimmen jedoch vollkommen mit jenen zwischen &{010} und i>{031}
überein. Die Form «{041} gehört also nicht zu den Formen der Gerussite von Pelsöc-Ardd. Die fragmentarischen Kristalle sind zur sicheren
Bestimmung der Prismen III. Art nicht geeignet. Das Auftreten von
ra{110} ist wahrscheinlich. In den Reihen der Pyramiden erscheint
^{111} in ausgezeichneterweise, einmal untergeordnet, ein anderes Mal
Fig. 32.
Fig. 33.
dominierend entwickelt, aber stets mit spiegelglänzenden Flächen. Außer
^{111} bestimmte ich noch zwei Bipyramiden: s{121} und «{122), beide
treten dominierend auf, ihre Flächen sind gekrümmt und gerieft, die
Kanten abgerundet, daher ihre Reflexe verschwommen.
Die Kombinationen ergaben drei Typen, nämlich einen prismatischen,
einen pyramidalen und einen nach e{001} tafeligen.
Die Kristalle des prismatischen Typus sind wieder zweierlei: es gibt
nach der c-Achse verlängerte und solche, welche durch kräftige Ausbildung der Prismen I. Art charakterisiert sind. Eine Kombination des
ersten Typus stellt Fig. 32 dar. Neben p{\\\)
erschien in starker
Entwicklung «{122}, dessen geriefte und gekrümmte Flächen auf der
Figur wegblieben. Unter den Prismen I. Art tritt a;{012} mit großen
Flächen auf, i{021} konnte nur als kleine Fläche zwischen der größeren
£{011} und «{031} beobachtet werden, «{031} war in der Richtung der
Brachyachse schwach gestreift. Ich beobachtete auch ein Prisma III. Art,
welches den Typus des Kristalls bedingt, diese Form ist wahrscheinlich
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Kristallographische Monographie der ungarischen Cerrusile.
417
m { \ \ 0}. Unter den prismatischen Kristallen trat 6(010} auf, ebenfalls
mit gut spiegelnden Flächen an den nach der α-Achse verlängerten
Kristallen.
Bei dem pyramidalen Typus erscheint s{121} dominierend, außerdem noch ΐ{021} und «{012}. Die Flächen von s{121} sind gerieft,
die von «{012} spiegelglänzend, während die voni{021} nach der Brachyachse gestreift sind. In dem untersuchten Material gehört nur ein weißlicher, durchsichtiger Kristall zu diesem Typus (Fig. 33).
Den dritten Typus bilden jene Kristalle, bei welchen c{001} mit kräftiger Ausbildung auftritt (Fig. 34). a{122} war mit großen, glatten
Flächen, «{012} und i{021} mit spiegelglatten Flächen zu beobachten.
F i g . 34.
Auf einem Fragment konnte ich Individuen in Zwillingsstellung nach
m{110} beobachten.
Die gemessenen Werte gibt uns untenstehende Tabelle:
Gemessen
i: i
021 :: 021
b
:k
-
: υ—
X : χ
p: •P
:e
: i
s:s
:i
Berechnet
110° 40' 04"
: 010
34 37
34 39 58
: 011
19 28
19 28 01
: 031
-
-
012 : 0 Ϊ 2 =
: e
:i
-
ι;
=
: 001
9 52
9 34 52
39 41
39 45
=
19 59
19 52 30
: 021
=
35 38
35 37 32
=
111 : 111
=
50
49 59 28
=
: 001
=
54 14
54 14 12
=
: 021
=
90 52
90 52
=
121 : 121
86
85 59 42
=
: 021
-
a ::1c =
122 : 011
-
64
63 45 40
25 45
25 39 14
P i l a (Komitat Bars).
Ch. A. Z i p s e r , Versuch eines t o p o g r . - m i n . Handb. v o n Ungarn. Oedenburg. 4 32 (1817).
J . J o n a s , U n g a r n s Mineralreich.
Pest. 389 (1820).
G . L e o n h a r d , Handwörterb. d. t o p o g r . Mineralogie.
Zeitschr, 1. Kristallographie. LXI1I.
Heidelberg, 84 (1843).
27
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L. Tokody
418
V. v. Z e p h a r o w i c h , Min. Lexikon. Wien. 1, 401; 2, 89 (1857).
C. F. P e t e r s , Min. Notizen. Neues Jahrb. f. Min. 659 (1861).
B. v. C o t t a - Ε . v. F e l l e n b e r g , Die Erzlagerstätten Ungarns
Freiberg. 131 (1862).
M. T ö t h , Magyarorszag äsvanyai. Budapest. 132 (1882).
J. S z a b o , Äsvänytan. Budapest. 429 (1893).
und
Siebenbürgens.
Die Fundorte Pila-vülgy, Biela, Döczy-füresze und Zsarnocza sind
eigentlich alle mit Pila identisch.
Nach P e t e r s tritt hier der Cerussit auf Galenit zusammen mit Chalkopyrit und Anglesit in der Kombination ^>{111}, «{021} und «{012} auf.
Die tafeligen, säuligen Kristalle kommen auf Quarz mit Galenit vor.
Die von mir untersuchten Kristalle sitzen auf einem
Fig. 35.
in dem Quarzit vorkommenden Galenitgang oder befinden
sich auf Galenit in der Gesellschaft von Pyromorphit.
Die Kristalle sind entweder braun, lebhaft glänzend durchscheinend oder farblos durchsichtig. Alle sind klein, von
folgenden Dimensionen a:b : c = 0,25 : 0,5 : 2,5 mm.
An drei Kristallen konnte ich folgende 9 Formen bestimmen:
a{1 00}
m { 1 1 0}
«{012}
b {010}
«{021}
p{\\\}
e{001}
fc{0H}
*{221}.
Die Kombinationen sind:
a b i ρ
a b i ρ
b c m i k χ ρ τ.
Die Flächen von a{ 100} und besonders von &{010} sind in der Richtung
der c-Achse sehr stark gerieft; δ{110} besitzt eine größere Ausdehnung
als a{100}. c{001} ist ganz untergeordnet. Die Flächen von «{021}
und «{012} sind glatt. ^>{111} ist mit gut reflektierenden Flächen entwickelt. τ{221} erschien mit schmalen Flächen und schwachen Reflexen.
Die Kristalle gehören einem nach δ {010} tafeligen und nach der
c-Achse verlängerten Typus an (Fig. 35). — Zwillinge fand ich keine.
Die gemessenen und berechneten Winkelwerte sind in folgender Tabelle
zusammengefaßt; ich bemerke, daß der Unterschied zwischen den gemessenen und berechneten Werten durch die starke Riefung der Prismenzone und durch die Kleinheit und die blassen Reflexe der Terminalflächen
verursacht wird.
a\b
:p
b -.'i
:p
= 100:010 =
=
: 111 =
= 01 0 : 021 =
=
: 111 as
Gemessen
89° 14'
—91° 6'30"
46 35 30"—47
33 55 30 — 3 4 59 30
64 33 30 — 6 4 48 30
Mittel
90° 2 ' 4 1 "
46 47 45
34 37 30
64 39 30
Berechnet
90°
46
9Ί0"
34 39 58
65 0 16
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Kristallographische Monographie der ungarischen Cerussite.
ί: χ
:k
:i
_
=
=
Gemessen
19° 50'
021 : 012
11
: 021
: 111
19 30
3' 30"—111° 22'
46° 5 4 ' 3 0 "
87 2
•P
=
p-.p = 1 H : Ϊ 1 1 :
:τ =
: 221
τ: TO= 221 : HO
Berechnet
19 52 30
19 28 1
Mittel
19 50
19 30
: 011
110 42 45
46 54 30
87 2
16
16 4 30
19 17 30
419
4 30
19 17 30
11 0 40
4
47 9 34
87 41 40
15 57 30
19 48 18
Pojnik (Komitat ZÖIyom).
Gh. A. Z i p s e r , Versuch eines topogr.-min. Handb. von Ungarn. Oedenburg. 295(1817).
J . J o n a s , Ungarns Mineralreich.
Pest. 389 (1820).
G . L e o n h a r d , Handwörterbuch d. topogr. Mineralogie.
V. v. Z e p h a r o w i c h , Min. Lexikon.
Heidelberg. 84 (1843).
Wien. 1, 101 (1859).
B. v. C o t t a - E . v. F e l l e n b e r g , Die Erzlagerstätten Ungarns und Siebenbürgens. Freiberg. 99 (1862).
'
Fig. 36.
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Paris. 2 ,
157 (1874—1893).
J. S z a b o , Äsvanytan.
Budapest. 429 (1893).
Das Vorkommen der Cerussite von Pojnik
beschrieb Τ ö t h folgenderweise: Cerussitkristalle
kommen in Höhlungen von mit Galenit verwachsenem derbem Cerussit, sowie auch in
ockerigem Limonit mit Pyromorphit vor. Laut
Z i p s e r sind hier säulige, nach C o t t a - F e l l e n b e r g säulige und tafelige, gelblichweiße Kristalle
zu finden. L e o n h a r d zählt als Begleitmineralien
Azurit, Malachit vor. Des C l o i z e a u x und
S z a b ö erwähnt nur das Vorkommen. Von eingehenden Untersuchungen spricht keiner der
Autoren.
Die von mir untersuchten Kristalle befinden
sich in Höhlungen eines mit ockerigem Überzug
versehenen Galenits, sie sind gelblich weiß, seidenglänzend und von folgenden Dimensionen:
a : b : c = 1 : 1 : 6 mm. An zwei Kristallen gelang es mir folgende 7 Formen zu bestimmen:
a [ \ 00}
6(010}
e{001}
m{\\ 0}
r{\ 30}
i(021}
κ·
p{111}.
Die beobachteten Kombinationen sind:
y
a b c m r i ρ (Fig. 36) und a b c m r p.
27*
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L. Tokody
420
Sämtliche
w{110},
Flächen
sind
stark
angegriffen;
und 0 ( 0 1 0 }
besitzen
Größe ( w ä h r e n d
ebenfalls
das
eine
angegriffene
besten
Flächen
der Flächenpaare stark
s c h i e n d a s a n d e r e in Gestalt s c h m a l e r Streifen).
c { 0 0 1 ) stark a n g e g r i f f e n , o h n e R e f l e x .
schmale Fläche repräsentiert.
tierend.
die
Reflexe
deren Flächen zumeist v o n schmaler A u s d e h n u n g sind.
i{021}
von
gab
a{100}
wechselnder
ausgebildet war,
er-
r { 1 3 0 } ist untergeordnet,
war
durch
eine
einzige
Die F l ä c h e n v o n ^ { 1 1 1 } s i n d g u t r e f l e k -
Die Kristalle s i n d in der R i c h t u n g der e - A c h s e s t a r k
gestreckt
(Fig. 3 6 ) ; alle s i n d Z w i l l i n g e n a c h m { \ \ 0}.
D i e W i n k e l w e r t e sind f o l g e n d e :
p\m
=
\ m
:i
=
-
Gemessen
111 : 110 = 35'3 44'
170 = 68 11
021 = 47 9
TO TO: r
= 29 53
= 1 25
15
:b
: TO'
= 4 12
- 58 37
:b'
= 27 18
: α'
: m" TO" = 31 17
= 31 20
\g!
= 85 55
: TO
= 31 40
:α
: TO TO = 3 1 13
r • ß
b:
m'
ä'
α'
TO"
tri"
α'
m
α
Hadna =
<34
II
a
Berechnet
35° 45'4 8'
68 12
47 9 34
29
1
27
4
58
27
31
31
85
31
31
57
25
14
8
37
14
22
22
51
22
22
45
10
10
45
5
10
55
55
15
55
55
Rodna, siehe O-Radna.
Rezbanya
(Komitat Bihar).
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B. C o t t a , Erzlagerstätten im Banat u. Serbien. Wien. 81 u. 164 (1864).
D u f r e n o y , Mineralogie. 1865. Taf. 101, Fig. 301.
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20, 30; Taf. XLIII, Fig. 32
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F. P o s e p n y , Geol.-mont. Studien d. Erzlagerstätten von Rezbänya. Budapest. 175
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L. B o m b i c c i , Corso di Mineralogie. Bologna. S, 581 (1878).
M. T ö t h , Magyaroszag äsvanyai. Budapest. 133 (1882).
A. K o c h , Erdely asvanyainak kritikai atnezete. Kolozsvär. 77 (1885).
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J. S z a b ö , Asvanytan. Budapest. 429 (1893).
M. L o w , A rezbanyai cerussitek kristalytani viszonyai. Földt. Közl. 405—179 (1908).
W. B r e n d e r , Mineralien-Sammlungen. Leipzig. 2,120(1912).
Das Cerussitvorkommen von Rezbänya ist längst bekannt, die oben
angeführten Autoren erwähnen jedoch nur den Fundort, mit Ausnahme
von P e t e r s , S c h r a u f und L o w , durch deren kristallographischen Untersuchungen folgende 41 Formen festgestellt wurden:
a{\ 00}
&{010}
c{001}
m{ 110}
F{350}
»•{130}
y {102}
_4{304}
e{101}
n{302}
f){0.14.1}
9(0.10.1}
«{091}
£{081}
w{071}
^{0.13.2}
ί {061}
Z>{0.11.2}
w{051}
«{041}
C{072}
«{031}
£{052}
«{021}
5(095}
£{032}
g{\\3}
o{112}
p{\\\)
<p{ 131}
s{121}
33}
£{011}
«{122}
g{023}
a;{012}
y{013}
w{211}
z/{311}
μ{324}
Z{201}
1
L e w y ) , P e t e r s und S c h r a u f zählen folgende Kombinationen auf:
bcm ry i kχ ρ
abcmryikxpog&
1) L e w y gibt als Fundort Körösbanya an, aber den Begleitsmineralien zufolge
s t a m m t e n seine Kristalle von Rezbänya.
Φ
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422
L. Tokody
abc m rle Je χ ypoga
β\
bcmyikpog
I Peters
ab ο mle yρ ο g w
'
abmrlyikxpogaß
amy ikxp
οg
Gdt. Atlas: Taf. 170, Fig.
bcm y η i ρ
» 170 »
Schrauf Atlas: Taf. 41, Fig. 5, »
bmryikpos
φ
»
» 4 70 »
Schrauf Atlas: Taf. 41, Fig. 4, »
bm y i k χ
Schrauf Atlas: Taf. 41, Fig. 6
b cm r y kρ ο
Schrauf Atlas: Taf. 41, Fig. 9
m y i k ρ
Schrauf Atlas: Taf. 42, Fig. 20, »
» 172 »
bm i kχ ρ
»
»170 »
,
Schrauf Atlas: Taf. 42, Fig. 30,
abcmleyikxpogΛ
.
»
» \72 »
Schrauf Atlas: Taf. 43, Fig. 32,
17:
179
180
211
177
212
Die eingehenden Untersuchungen rühren von Low her. Er teilt die
Kristalle in fünf Typen ein. Zum Typus I gehören die nach der Brechungsachse verlängerten Kristalle, die zum Teil wasserhell, durchsichtig, zum
Teil grau, diamantglänzend und durchscheinend sind. Kombinationen:
abmryi)tnzvikxpog
bryutnzvίkxpogφμ
abmryutnxvikxpoφ
abmrytnzvikxpogsq)
abcmryikxpog
Gdt. Atlas: Taf. 189, Fig. 459
»
»
» 189, » 462
»
»
» 189, » 460
»
»
» 189, » 458
Die Endfläche a{100} ist glatt, δ{0,10} vertikal und horizontal gestreift. Flächen der Prismen I. Art sind horizontal gerieft, besonders die
zu ö {010} nahe liegenden. y{ 102} ist mit großen Flächen ausgebildet,
m{\ 10), r{130} und
11} tritt in gut entwickelten Flächen auf, manchmal dominiert o{112}. Die Form ^{113} ist gut, s{121} und μ {324}
sind untergeordnet entwickelt.
Typus II der nach «{100} tafeligen Kristalle zeigte folgende Kombination:
abcmrxiDnvi
kρ
Gdt. Atlas: Taf. 189, Fig. 463.
Die Prismenzone ist vertikal gestreift, die Brachydomazone tritt mit
glänzenden Flächen auf, p{ 111} ist groß.
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423
Kristallographische Monographie der ungarischen Cerussile.
Typus III wird durch die nach ύ{010} tafeligen und nach der Brachyachse' gestreckten Kristalle gegeben. Kombinationen:
abmrytnzvikqxpog
s φ
be
mryQ§utnxvikxpog
Gdt. Atlas: Taf. 189, Fig. 461
φ
Gdt. Atlas: Taf. 189, Fig. 457.
abmrnAy^n^uMtDnGRzvikxpws
a{100}, m{ 130}, r{130} besitzen schmale Flächen, 6(010} und die
Prismen I. Art sind horizontal gerieft. Beim Kristalle, an welchem rc{302},
{304}, 2/(102} gleichzeitig auftreten, unterdrückt jt{302} die beiden
anderen. Unter den Bipyramiden ist ^{111} am besten ausgebildet.
Der Kristall des Typus IV ist nach e{001} tafelig mit der Kombination :
abcmrynxvikxp
Gdt. Atlas: Taf. 189, Fig. 459.
«{100} trat mit kleinen Flächen, &{010} mit mittelgroßen, c{001}
dominierend auf. Die Prismen II. Art sind schmale Streifen. r{130} ist
kräftiger als m{110}; y{ 102} und p{ 111} sind gut entwickelt.
Typus V umfaßt die nadeiförmigen Kristalle von folgenden Kombinationen:
b cm vi
Gdt. Atlas: Taf. 140, Fig. 465
bi
»
»
» 140, »• 468
Die Kristalle dieses Typus sind alle in der Richtung der c-Achse verlängerte Penetrationsdrillinge und Vieriinge nach ««{110}. ό{010} besizt
horizontale Streifung, e{001} ist trüb, m{ 110} vertikal gerieft oder glatt,
w{0,31} und ä{021} sind untergeordnet.
S c h r a u f beschrieb Zwillinge nach r{\30}, L o w fand keine solchen
vor, beobachtete dagegen Zwillinge nach m{110} überall, mit Ausnahme
des Typus II, diese sind penetrations- oder juxtapositionsartig. Kombination der Zwillinge:
abmryutnviSkxpogs
bmryDnviBkqxpog
bmrynzikqxpg
abcmVrynvikxp
abmryikxpogcp
φ
Gdt. Atlas: Taf. 190, Fig. 464
»
»
» 190, » 467
»
»
»
»
»
»
190,
190,
aä Β
» 466
» 469
in Penetration.
Über die Verhältnisse dieses Vorkommens teilen P e t e r s und L o w folgendes mit: Auf löcherigem, zelligem, ockerigem Limonit — in welchem sich
nur Spuren von Galenit befinden — sitzen mit haarförmigem, kugeligem
oder derbem Malachit, in Begleitung kleiner Wulfenittäfelchen wasserhelle,
blaugrüne Cerussitkristalle. Andere Kristalle treten auf Limonitüberzügen
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424
L. Tokody
auf löcherigem Cerussit auf. Die grauen Kristalle sitzen anfeiner brüchigen,
grünen, örtlich durch schwärzliche Chrysokolladern imprägnierten Masse.
— Ich beobachtete auch Cerussitkristalle vpn Rezbänya in Begleitung von
Galenit, Quarz, Krokoit und Pyromorphit 1 ).
R u s z k a b a n y a (Komitat Krassö-Szöreny).
M. J. A c k n e r , Mineralogie Siebenbürgens. Hermannstadt. 202 (1835).
V. v o n Z e p h a r o v i c h , Min. Lexikon. Wien. 1, 104 (1839).
B. v. C o t t a , Die Erzlagerstätten Europas. Freiberg. 284 (1861).
Α. K e n n g o t t , Uebersicht d. Resultate min. Forschungen. 33 (1862).
A. de S e i l e , Gours de Min. et de Geol. Paris. 385 (1878).
M. T o t h , Magyarorszag äsvanyai. Budapest. 1 34 (1882).
J. S z a b ö , Asvanytan. Budapest. 429 (1893).
A c k n e r erwähnt nur das Vorkommen von Cerussit am Ruskberg.
Nach Z e p h a r o v i c h kommen in Bleierzwerken von »Boor« (bei Ruszkica)
1 Zoll lange, graue Kristalle vor, in Kombinationen von ^{111}, m{\ 10},
i{021}. Häufiger ist das Vorkommen weißer, lebhaftglänzender, kleiner
Kristalle von tafeliger Ausbildung, welche entweder einfache Individuen
oder Drillinge sind. Nach Z e p h a r o v i c h kommen auch größere, dünne
Täfelchen und kurze Säulen auf derbem Cerussit, Galenit und Quarz in
Begleitung von Pyromorphit und Wulfenit vor. C o t t a erwähnt auch
Cerussit in seiner Arbeit über das Vorkommen von Bleierz in Ruszkica.
Τ Ü t h führt Cerussitkristalle auf derben Cerussit, Galenit oder Zellquarz in
Begleitung von Pyromorphit und Wulfenit an. A c k n e r , Z e p h a r o v i c h ,
C o t t a , T o t h trugen zur kristallographischen Kenntnis dieser Cerussite
wenig bei; die Cerussite dieses Fundortes waren bisher noch nicht
Gegenstand einer eingehenden Untersuchung, trotzdem sie sich durch ihren
Formenreichtum, sowie durch die Mannigfaltigkeit der Kombinationen und
durch die Zwillingsbildungen seltener Art unter den ungarischen Cerussiten
auszeichnen.
Die untersuchten Kristalle sind durchwegs klein: 1—2 mm, zuweilen
erreichen sie aber auch die Größe von 5 mm. Ihr'e Farbe ist verschieden,
wasserhell, gelblich, weiß, grau. Die wasserhellen Kristalle sind durchsichtig, die anderen undurchsichtig. Die farblosen, durchsichtigen Kristalle
besitzen Diamantglanz, während die undurchsichtigen vielmehr perlmutterglänzend sind. Die einzelnen Flächen der Prismen I. Art sind manchmal nur fettglänzend.
Zur Untersuchung eigneten sich nur 12 Kristalle, an denen folgende
16 Formen bestimmt werden konnten.
1) L. T o k o d y , Krokoit Rezbänyaröl es wulfenit Jarabäröl. La krokoite de Rezbänya et la wulfenite de Jaraba. Annales musci nat hungarici. 21, 56—60 (1924).
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Kristallographische M o n o g r a p h i e der ungarischen
a{\ 00)
P{025}
b {010}
»{012}
c{001}
</{023}
m{\ Ί 0}
Ä{011}
£{230}
i{021}
^{380}
«{031}
r{130}
«{041}
y{102}
p{111}
Die Kombinationen
425
Cerussite.
der 12 Kristalle sind aus der Zusammenstellung
ersichtlich:
a
b
a
11.
b
b
b
b
b
b
b
b
b
b
12.
•
Kristall
1.
2.
3.
a
a
a
a
4.
5.
6.
7.
8.
9.
id.
m
Ω F
r
m
m
m
m
m
m
m
m
m
m
m
m
Ω
r
r
r
r
r
•r
r
c
e
e
0
e
c
F
y
Ρ
y
Ρ
χ
1
χ
χ
χ
χ
1
•
•
χ
χ
χ
χ
χ
k
i
ν
%• ρ
• .i
i
• • i
i
i
•
υ
•
·
•
•
k
i
i
i
i
i
•
ν
•
•
•
•
•
•
•
•
Figur
Ρ
ρ
Ρ
Ρ
ρ
ρ
ρ
ρ
Ρ
Ρ
Ρ
ρ
37
38
39
40
41
42
43
44
45
Die Formen der Häufigkeit entsprechend geordnet ergeben folgende
Reihe:
mpbixraevyPqkzFQ.
Betreffs der Flächenausbildung der angeführten Formen wäre folgendes zu erwähnen.
Von den Endflächen erscheint a { \ 0 0 } bald in kleinerer, bald in größerer
Ausdehnung, es ist aber in jedem Falle als glatte, gut meßbare Flächen
zu beobachten.
vollkommen
δ{010}
ist nie
entwickelt,
mehr
oder weniger gerieft in der vertikalen Richtung und war zumeist
durch große Flächen
e{001}
gibt
vertreten.
gewöhnlich
glatte,
selten getrübte Flächen.
Die Prismen I. Art treten in
großer Zahl an den Kombinationen
von Ruszkabanya auf.
Die häu-
figsten unter ihnen sind a;{012}
* Neue
Form.
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426
L. Tokody
und i { 0 2 1 ) ; z { 0 1 2 } bildet kleinere Flächen als «{021}. Beide Formen
gewährten nie gute Reflexe, ihre Flächen erscheinen in den meisten Fällen
angegriffen, fettglänzend. Die Formen P { 0 2 5 } , q{023), £ { 0 1 1 } , v { 0 3 l }
und » { 0 4 1 } sind seltener zu beobachten (Fig. 38 und 41).
Fig. 38.
Von den Prismen II. Stellung gelang es mir nur, das am Gerussit
häufige y{ 102} zu entdecken. Die Flächen dieser Form sind glatt, an
ihnen tritt gar keine Riefung auf, sie reflektieren gut.
Auffallend ist es, daß an den Cerussiten von Ruszkabänya, von den
Prismen III. Art nicht nur die sehr gewöhnlichen TO{110} und r { 1 3 0 }
vorkommen, sondern auch die seltene Form -F{380}
Fig. 39.
und das neue Prisma i 2 { 2 3 0 } auftreten.
ra{110}
kommt in verschieden großen Flächen mit r { 4 3 0 }
zugleich vor, selten allein; sobald es mit r{\ 30}
zusammen erschien, stimmte es in Größe mit demselben überein (Fig. 39 und 40). Die Flächen von
m { 1 1 0 } sind glatt, ohne Riefung. r { 1 3 0 } ist häufig
und gut meßbar. Die Form 2^(380} konnte ich nur
in einem einzigen Falle als schmalen Streifen zwischen
m { 1 1 0 } und r { 1 3 0 } beobachten (Fig. 41); messen
konnte ich sie nur in der Prismenzone, die diesbezüglichen Winkelwerte sind folgende:
w : J" = 44 0 : 3 8 0 =
r : F = 1 3 0 : 380 =
Gemessen
27° 9'
3 45
Berechnet
27° 2' 8"
2 55 37
Die Abweichungen zwischen den gemessenen und berechneten Werten
sind beträchtlich, so daß ^ { 3 8 0 } nicht zu den sicheren Formen von
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Krislallographische M o n o g r a p h i e der u n g a r i s c h e n
Cerussite.
427
Ruszkabanya gerechnet werden kann. Die Form £>{230} erwies sich
für den Cerussit als eine im allgemeinen neue Form, sie tritt mit gut
spiegelnden Flächen auf (Fig. 37). Die Winkelwerte sind:
Gemessen
S3: a
=
230:100 =
:m =
:r =
: 110 =
: 130 =
—
41° 4'
18 53
Berechnet
42°27'
2"
11 4 27
18 53 18
Infolge der Übereinstimmung der gemessenen und berechneten Werte,
läßt sich diese Form als gesichert annehmen.
Von den Bipyramiden kommt nur ^{111} an jedem Kristalle mit gut
entwickelten Flächen vor.
Die untersuchten Kristalle können in fünf Typen eingereiht werden:
I. Typus nach der Achse α verlängert
II.
»
»
»
» c
»
III.
»
ist der Endflächentypus
IV.
»
nach ό{010} tafelig
V.
»
»
c{001}
Fig. 40.
Fig. 41.
Fig. 42.
I. T y p u s . Die zum Typus I gehörigen Kristalle sind durch die Verlängerung in der Richtung der Achse α charakterisiert und die Kombinationen durch das Dominieren von ΐ{021} und aj{012} (Fig. 37 und 38).
In großen Flächen treten m{110}, r{130}, und p{\ 11) auf, mitunter auch
2 / ( 1 0 2 } und δ(010}, mit schmäleren Flächen erscheinen 12.(230} und
v{031}, ganz untergeordnet sind die Formen P{023} und <7(023}. —
In den Kombinationen dieses Typus kommen folgende Formen vor: a b
Ρ χ q i ν y m Ω r p. Die Kristalle sind von grauweißer Farbe.
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428
L. Tokody
Π. Typus. Zu diesem Typus gehören Kristalle, welche in der Richtung der Prismenflächen stark verlängert und bei welchen m { \ \ 0} und
»-{130} beinahe im Gleichgewicht sind (Fig. 39, 40, 41). In dieser Hinsicht zeigt nur der Kristall Fig. 41 eine Abweichung, in dem r(130} hier
mit schmalen Flächen auftritt
Fl
S· 43 ·
und zwischen r{130} und
m{\ 1 0} noch das Vorhandensein von F{380} festzustellen
ist. — Die Kristalle des II. Typus
sind von weißer oder gelblichweißer Farbe, undurchsichtig, diamantglänzend. Die
Kombinationen bestehen aus
den Formen:
abcxizym
Fr p.
Neben der gut entwickelten
Form a{100} erscheint die
vertikal geriefte Form 6(010}
mit großen Flächen, sowie auch
das mattglänzende e{001}.
Von den Prismen I. Art zeichnet
sich &{021} stets durch größere
Flächen aus, während »{041}
nur durch ganz untergeordnete
Flächen vertreten ist. Die
Form ϊ/{102} dieses Typus ist
nur an einem Kristalle mit
gut spiegelnden, trapezförmigen Flächen vorhanden (Fig.
41). m{11 0} und r{\ 30} sind
häufige Formen mit fast gleich
großen Flächen (Fig. 39, 40).
Wo r{130} durch m{ 110}
verdrängt wird,
erscheint
erstere Form in Begleitung
k ί
der am Cerussit seltenen
Form _F{380}. An jedem Kristalle dieses Typus tritt die Grundpyramide
ρ {111} auf.
III. T y p u s . Der Kristall Fig. 41 zeigt schon einen Übergang zu diesem
Typus, da an ihm die Formen &{010} und c{001} stark entwickelt sind
und der Typus III eben das Dominieren der drei Endflächen charakte-
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Kristallographische Monographie der ungarischen Gerussile.
429
risiert (Fig.. 42 und 43). Die hierhergehörigen Kristalle sind entweder
wasserhell durchsichtig oder gelblichweiß undurchsichtig. An Kombinationen nehmen die Formen abckivmrp
teil.
Die Endflächen sind mit Ausnahme der vertikal gerieften b (010} gut
reflektierend, groß und glatt. In der Reihe der Prismen I. Art tritt
nur i ( 0 2 1 } mit breit ausgebildeten Flächen auf, die anderen erscheinen
nur schmal. Die Prismen III. Stellung sind durch schmale, gut reflektierende Flächen vertreten. p{\\\\
hat vorzüglich spiegelnde Flächen.
IV. T y p u s .
Zu diesem Typus gehören
Fig. 44.
solche Kristalle, welche nach 6(010} tafelig
sind. Es sind dies graue oder gelblichweiße
Kristalle. — Die Kombinationen bestehen aus
den Formen b c χ i m p.
Die Kristalle sind
also im allgemeinen nicht kombinationsreich.
Fig. 44 stellt einen Kristall dieses Typus
d a r , welcher — indem er nach 6(010} tafelig
geartet ist — auch nach der Achse α verlängert
erscheint.
Die nach m ( 1 1 0 } gebildeten sternartigen
Drillinge gehören ausnahmslos in diesen Typus.
V. T y p u s . Typus V ist nur durch einen einzigen Kristall vertreteD,
dessen charakteristische Eigenschaft die Tafelform nach c(001} ist (Fig. 45).
Unter den Kombinationen der Gerussite von Ruszkabänya ist dieser Typus
der einfachste: e m p .
Z w i l l i n g e . Bekanntlich folgen die Gerussitzwillinge zwei Zwillingsgesetzen, und zwar 1. Zwillingsfläche m(110}, 2. Zwillingsfläche r (130}.
An dem Gerussiten von Ruszkabanya
Fig. 43.
konnten beide Zwillingsgesetze bebachtet
werden.
Die nach m ( 1 1 0 } gebildeten
sind häufiger als die nach r(130}.
j Ρ
Die Zwillinge nach m ( 1 1 0 } sind von
ι m
P
kleiner einheitlicher Ausbildung, indem
unter ihnen vier der obigen Typen festgestellt werden können. Der nach m ( 1 1 0 } gebildete einfachste Zwillingskristall gehört dem V. Typus an und ist in Fig. 45 als Kombination e m p
dargestellt. Eine flächenreichere Kombination bietet der zum II. Typus
gehörige, prismatisch gestaltete Zwillingskristall Fig. 40 mit den Formen
ab χ i m r p.
Den nach diesem Zwillingsgesetze gebildeten, formenreichsten Kristall stellt Fig. 38 dar, wo sich an das Individuum in ursprünglicher Stellung die in Zwillingsstellung befindlichen Individuen
gruppenweise lagern. Diese Ausbildung gewinnt an Interesse auch da-
\
v\
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L. Tokody
430
durch, daß das ursprüngliche Individuum mit allen vier Zwillingsindividuen
in Schnitt geraten ist, d. h. die Ρ χ q «'-Flächen der Zwillingskristalle I, II,
III, IV stoßen an die Ρ χ g^-Flächen des ursprünglichen
Die bisher genannten sind in Juxtaposition,
Penetrationszwillinge
nach m { \ \ 0 } vor.
Individuums.
aber es kommen auch
Letztere bestehen
aus drei, sternförmig gruppierten Individuen.
durchwegs
Ihre Kombinationen sind
einfach: b c χ i m p.
Zur Feststellung des Zwillingsgesetzes dienten die in der Prismenzone
gemessenen
Werte:
Gemessen
m: b'
=
V
=
Berechnet
3'
4°
27 14
b:r
8'45"
27 14 10
33 45
34
62 45
62 45 50
56 12
55 53 30
6 30
62 46
62 45 50
117 14
117 14 10
152 47
152 45 50
Fig. 43 stellt einen bei den Cerussiten seltenen, nach
Zwilling dar.
30} gebildeten
An diesem gelblichweißen, diamantglänzenden Kristall sind
am besten die Formen α { 1 0 0 } , 5 { 0 1 0 } , e { 0 0 1 } ausgebildet, die m { \ 10}
und r { 1 3 0 } sind im Gleichgewicht, die Formen a;{012}, 7c{011}, ΐ { 0 2 1 } ,
•υ{031} mit schmalen Flächen und p{\\\)
vertreten.
m{>110},
mit Flächen mittlerer Größe
Die zwei Individuen sind so aneinander gelagert, daß zwischen
r{130}
und m { H 0 } ,
r{130}
ein kleiner einspringender Winkel
bzw. -p{ 111}
entstand.
und p{ 111} nur
Interessant ist an diesen
Zwillingen auch noch die Abschließung beider Individuen durch ein und
dieselbe groß
nach r { \ 3 0 }
ausgebildete Endfläche α(Τ00), wodurch
gebildeten
herzförmigen
Zwillingen
dieser
von
den
entschieden
abweicht.
Was die Cerussitzwillinge nach der Zwillingsfläche r { \ 3 0 }
anbelangt,
Der Kristall ist ein Zwilling in Juxtaposition.
so ist das Vorkommen von Ruszkabfinya im allgemeinen das achtzehnte,
für Ungarn das dritte. 1 ).
Zur Feststellung
des Zwillingsgesetzes
zone gemessenen folgenden
Werte:
1) O. M ü g g e , Min. Notizen.
Wales).
dienten die in der Prismen-
Cerussitzwilling nach
30} von Broken Hill (N.S.
N. Jahrb. f. Min. usw. 2, 78 (1897). — F. H u b r e c h t , Über Cerussitzwillinge
von Sardinien.
Diese Zeitschr. 4 0 , 179(1905). — A. S c h r a u f ,
Über Weißbleierz.
Tschermaks Mitt. 203 (1873). — S. S c h m i d t , Barit es Cerussit Telekesröl. Erlekezesek
a term, tud Köreböl. 12, 1 (1882).
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Kristallographische Monographie der ungarischen Cerussite.
m
:
a
b:a'
=
a : a'
m:
Gemessen
25° 57'
32 48
57 21
57 12
5 19
25 59
=
m'"
—
=
m" : m
=
m: a'
=
431
Berechnet
25°55' 4 5"
32 41 20
57 18 40
57 18 40
5 2 7 10
25 55 45
Von den zwei erwähnten Zwillingsgesetzen ist das für den Cerussit nach
m{ 110} das wichtigere, worauf auch H u b r e c h t hinweist 1 ). Da nämlich an den nach m{110} gebildeten Zwillingen die absolute Deckzone —
d. h. eine Zone, wo sämtliche Flächen beider Individuen sich decken —
die [cmp] Zone ist, während an den Zwillingen nach r{130} es die Zone
[c r] ist. Wichtig ist an den Cerussitzwillingen noch außerdem die Prismenzone, die als Deckzone — d. h. beider Individuen gemeinsame Zone —
gelten kann, aber absolut genommen nicht eine solche ist. Nach V. G o l d s c h m i d t 2 ) ist von mehreren Zwillingsgesetzen jenes wichtiger, nach
welchem die größere Anzahl der Deckungen wichtiger Projektionspunkte
und Zonen aufgewiesen werden kann. Auch in dieser Hinsicht ist beim
Cerussit das Zwillingsgesetz nach m{ 110} als wichtiges zu betrachten;
was noch dadurch bekräftigt wird, daß Cerussitzwillinge nach m { H 0 }
fast von jedem Fundort bekannt sind, während die Anzahl der Fundorte nach r{\ 30} — auch die Ruszkabänya mit eingerechnet — nur
18 beträgt.
Die Cerussitkristalle von Ruszkabanya werden in ockerigen Räumen
des Limonits gefunden.
Die Mittelwerte gemessener Winkel sind den berechneten gegenübergestellt und in folgender Tabelle zusammengefaßt:
Gemessen
ο
m
Ρ
c
1. C.
=
=
=
Ρ
=
k
=
i
=
V
=
»
=
m
=
r
=
V
1)
=
1 •
230
110
m
010 001
025
011
021
031
041
110
130
111
=
-
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
31° 23'
46 9
90 4
74 22
53 49
34 41
24 48
18 52
58 32
28 39
64 54
Berechnet
42°27' 22"
31 22 55
46 9 10
90
73 52 12
54 7 59
34 39 58
24 45 6
19 4 28
58 37 5
28 39 30
65
16
153.
2) V. G o l d s c h m i d t , Über Rangordnung der Zwillingsgesetze.
Krystallographie und Mineralogie. 1, 80 (1914).
Beiträge
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zur
432
L. Tokody
c
• y
=
X
:
=
χ
:1t
i
:
:
-
i
=
i
Ρ
V •1
-
=
: m=
: Ω=
:F
:r •P r •. ii =
171
• y
Ρ •P
Gemessen
30° 44'
39 50
16 17
35 27
69 15
47 2
39 53
62 43
11 4
27 9
29 57
35 45
18 53
76 7
50
1 : 102 =
01 2 :0T2 =
: 011 =
: 021
021 : 021
: 111 031 : 023
110 : 1Ϊ0
: 230 : 380 =
: 130 : 111 =
130 : 230
: 102 - - 111 : 1Ϊ1 =
Selmecbanya
(Komitat
Berechnet.
30° 39' 12"
39 30
15 59 31
35 27 32
69 19 56
47 9 34
39 30 51
62 45 50
11 4 27
27 2 8
29 57 45
35 45 48
18 53 18
76 12 16
49 59 28
Hout).
J. B o r n , Index fossilium etc. Praga, 1872.
J. B o r n , Briefe über min. Gegenstände usw. Frankfurt-Leipzig. 221 (1774).
A b b e E s t n e r , Versuch einer Mineralogie Wien. 3, 92 (1804).
G. A. S u c k o w , Mineralogie. Leipzig. 2, 330 (1804).
V. S c h ö n b a u e r , Minerae metallorum Hungariae et Transylvaniae. Viennae. Pars I,
Sectio 55, 16 (1809).
R. K n e i f l , Das Mineralreich. Wien. 3, 181 (1811).
Ch. A. Z i p s e r , Versuch eines topogr.-min. Handbuches von Ungarn. Oedenburg.
331 u. 372 (1817).
J. J o n a s , Ungems Mineralreich. Pest. 382 u. 389 (1820).
G. L e o n h a r d , Handwörterb. d. topogr. Mineralogie. Heidelberg. 84 (1843).
V. v. Z e p h a r o v i c h , Min. Lexikon. Wien. 2, 89; 3, 64 (1858—1872).
C. F. P e t e r s , Min. Notizen. Neues Jahrb. f. Min. 658 (1861).
B. v. C o t t a - Ε . v. F e l l e n b e r g , Die Erzlagerstätten Ungarns u. Siebenbürgens.
Freiberg. 143 (1862).
J. R. B l u m , Lehrb, d. Mineralogie. Stuttgart. 469 (1874).
A. D e s C l o i z e a u x , Manuel de Mineralogie. Paris. 2, 157 (1874—93).
S. S c h m i d t , Cerussit Selmecröl. Term, rajzi füzetek. 177 (1 877).
L. B o m b i c c i , Corso di Mineralogie. Bologna. 3, 581 (1878).
L. P o k r e a n y i , Selmeci asvanyok. Bany. es Koh. Lapok. 177 (1880), 24 (1891).
G. L i s z k a y , A selmecvideki asvanyok elöjöveteleröl. Bany. es Koh. Lapok. 179
(1880).
M. T o t h , Magyarorszäg äsvanyai. Budapest. 133 (1882).
L. B o m b i c c i , Mineralogie. Milano. 176 (1885).
J. S z a b ö , Äsvänytan. Budapest. 429 (1893).
Das Vorkommen des Cerussits von Selmecbänya ist schon seit langem
bekannt. Bereits ältere Autoren, wie B o r n , E s t n e r , S u c h o w , S c h ö n b a u e r u. a. erwähnen es. Nach Z i p s e r sind auf grauem Quarz gewachsene Cerussitkristalle mit Chalkopyrit und Calcit zu finden. J o n a s
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Kristallographische Monographie der ungarischen Cerussite.
433
bemerkt, daß in Selmecbanya Cerussit in sogenannten »Bleispalten« mit
Galenit, Sphalerit, Chalkopyrit und Pyrit vorkommt. C o t t a und F e l l e n b e r g schreiben über kleine tafelige, weiße, weißlichgraue Kristalle, welche
sich in Gesellschaft von Galenit, Sphalerit, Chalkopyrit und Calcit auf
Quarz befinden. L e o n h a r d teilt uns dasselbe mit. P e t e r s sind I — 3 mm
große, einfache oder Zwillingskristalle bekannt, in porösem Quarzgestein
zusammen mit Limonit und Malachit, in der Kombination ink χ p. Dasselbe bestätigten auch Z e p h a r o v i c h und T o t h .
Die von S c h m i d t untersuchten Kristalle kommen ähnlicherweise vor,
mit folgenden Formen:
a{\00}
&{010}
m { 110}
r{130}
3/(102}
«{021}
χ{012}
p { 111}
Die Kristalle geben folgende Kombinationen:
a b m r y i x p
\.
a
a
a
a
a
a
2.
3.
4.
5.
6.
b
b
b
b
b
b
TO
m
m
m
m
m
...
· y
r •
• y
• y
• y
·
i
i
i
i
χ
χ
χ
χ
χ
χ
ρ
ρ
ρ
ρ
ρ
ρ
a{100} tritt zumeist mit kleinen Flächen auf, &{010} ist —• mit Ausnahme von vier Kristallen — dominierend ausgebildet. i { 0 2 l } erscheint
stets mit großen Flächen. cc{012}war, mit t{021} zusammen auftretend,
nur in untergeordneten schmalen Flächen zu sehen, dagegen allein mit
dominierenden Flächen zu beobachten. y{\ 02} war durch Flächen verschiedener Größe repräsentiert« m{ 110) und r{130} sind zumeist unterdrückt, ρ {111} war an jedem Kristalle hervorragend entwickelt. Die
Kristalle gehören zwei Typen an: 1. tafelig nach 6{010}, 2· verlängert
nach der Brachyachse. Auch Zwillinge kommen vor. Aber S c h m i d t
gelang es wegen der Unvollkommenheit der Flächen nicht das Zwillingsgesetz zu bestimmen.
Die von mir untersuchten Kristalle kommen in ganz ähnlicher Weise
vor, wie die von S c h m i d t beschriebenen. Sie sind farblos oder gräulichweiß, durchsichtig, diamantglänzend, ihre Dimensionen sind a:b:c
=
2 , 5 : 0 , 5 : 6 , 5 mm. Die Formen sind:
a{\ 00}
&{010}
c{001}
Zeitschr. f. Kristallographie.
LXIII.
m{110}
2/(102}
p[
111}
28
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L. Tokody
434
Kombinationen:
ab
m y ρ
b
m y ρ
b c m
ρ
α{100} besaß schmale, gut reflektierende Flächen. &{010} war groß,
parallel zur Brachyachse fein gestreift. c{001} erschien glatt, die Flächen
von m{\\ 0} waren schmal, gut reflektierend. y{\ 0.2}
war angegriffen.
^ { 1 1 1 } trat mit vollkommenen
Fig. 46.
Flächen auf.
Die untersuchten Kristalle lassen sich in zwei Typen
reihen: <1. nach 6(010} dünntafelig und in der Richtung
der e-Achse lang gestreckt, 2. nach δ {010} dicktafelig.
Die Kristalle des ersten Typus sind Zwillinge (Fig. 46),
die des zweiten Typus Drillinge.
Die Winkelwerte:
p:b
:p
:y
= 1 11 : 010 =
=
: 1ΪΊ =
=
: 102
=
b :m
=
010:110
=
b:b
=
m \m
b:m
=
=
Gemessen
64° 43'
49 43
30 55
58 35
62 37
4
Berechnet
65° 0 Ί 6 "
49 59 28
31 8 3
58 37 5
62 45 50
4 8 45
(Die in der Literatur angeführten Fundorte: Selmec,
Windischleuten, Schrittersberg, Schitrichsberg, Banka,
Kisbcinya sind alle mit Selmecbcinya identisch.)
S o m r o - u j f a l u siehe Brusztur.
S z a s z k a b a n y a (Komita,t Krassij-Szüreny).
J. v. B o r n , Briefe über min. Gegenstände usw. Frankfurt-Leipzig. 38 (1774).
J. E. F i c h t e l , Min. Bemerk, v. d. Karpaten. Wien. 1791.
J. E s m a r k , Min. Reise usw. Freiberg. 72 (1798).
·
R. K n e i f i ; Das Mineralreich. Wien. 3, 1811 (1816).
Ch. A. Z i p s e r , Versuch eines topogr.-min. Handbuches. Oedenburg. 327(1817).
G. L e o n h a r d , Handwörterbuch d. topogr. Mineralogie. Heidelberg. 84 (1 84 3).
V. v. Z e p h a r o v i c h , Min. Lexikon. Wien. 1, 101 (1857).
B. v. C o t t a , Erzlagerstätten im Banat und in Serbien. Wien. 54 U. 105 (1864).
G. M a r k a , Einige Notizen über das Banater-Gebirge. Jahrb. d. k. k. geol. Reichs·
anstalt. 19, 317 (1869).
A. S c h r a u f , Atlas d. Kryslalirormen. Wien. 1865—1877.
M. T o t h , Magyarorszag asvanyai. Budapest. 135 (1'882).
M. B a u e r , Lehrb. d. Min. Berlin-Leipzig. 378 (1886).
J. S z a b o , Asvanytan. Budapest. 429 (1893).
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Kristallographische Monographie der ungarischen Cerussite.
435
Mit der kristallographischen Untersuchung der Cerussite von Szaszkabanya hat sich bisher noch niemand befaßt. S e h r a u f gibt eine Figur
in seinem Atlas, die einen Penetrationszwilling mit den Formen &{010},
c{001}, m{ 111} u n d ^ { 1 1 1 } vorstellt. F i c h t e l , E s m a r k und Z e p h a r o v i c h erwähnten das Vorkommen derben Gerussites in den »Teresia«und »Güte des Herren «-Stollen. Nach Z i p s e r kommen in Begleitung
von Galenit grauweiße, winzige Cerussitkristalle als sechsseitige Säulen
in Szäszkabänya vor. L e o n h a r d erörtert das Vorkommen von körnigem
Cerussit mit Galenit im Kalkstein. Laut C o t t a wird in Szäszkabcinya
Cerussit mit Galenit und Wulfenit begleitet. T o t h erwähnt kleine Kristalle in Begleitung von Galenit und Wulfenit. M a r k a . nennt ihn unter
den sekundären Erzen von Moldova, Szäszkabänya und Csiklova.
Die von mir untersuchten Kristalle waren von weißer Farbe, 1—2 mm
Größe und saßen auf Galenit. An 11 Kristallen konnte ich 9 Formen
feststellen:
0(010}
ä{021}
m{ 110}
p{\\\)
r{130}
«{012}
Ä{0f4}
o{14 2}
g{\ 13}
Diese 9 Formen erscheinen in folgenden Kombinationen:
Kristall
b m
r
X Je i
ρ
m
m
m
m
m
m
m
m
m,
in
m
m
r
X k
X
X
X
Ρ
ρ
ρ
ρ
Ρ
ρ
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
Die Flächen
der
b
b
b
b
b
r
r
r
X
X
X
X
X
X
X
•
i
ί·
i
•
ί
• Ρ
i ρ
• Ρ
ί ρ
Ο 9
Figur
48
0
• 9
50
51
49
52
47
53
• Ρ
ρ
Größe nach geordnet, ergeben
folgende Reihe:
x i k m p b r g o .
Von den Endflächen kam b {010} mit zumeist korrodierter Oberfläche vor.
Die Flächen der Prismen I. Art konnten in verschiedener Entwicklung beobachtet werden. In den meisten Fällen waren sie unvollkommen.
x{012} erschien mit guten und einheitlich reflexgebenden Flächen, aber
28*
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436
L. Tokody
häufig ließen die stark angegriffenen Oberflächen keine genügenden Reflexe
beobachten. So gaben die korrodierten Flächen von 7c{011} nur verschwommene Reflexe. Die Form i{021} hatte stets angegriffene Flächen.
An den von mir untersuchten Cerussiten von Szaszkabänya waren die
Fig. 47.
Prismen I. Art nicht gut entwickelt, sondern korrodiert, und gaben zumeist keine genügenden Reflexe, besonders je näher das Prisma I. Art
zu der Seitenfläche liegt.
Prismen II. Art gibt es bei diesen Kristallen nicht.
Fig. 48.
Fig. 4 9.
Die Prismen III. Art waren durch zwei Formen, m{\ 10} und r{130}
repräsentiert, von diesen erschien m{ 110} stets an jedem Kristalle, meist
mit großen Flächen, welche unter allen beobachteten Formen die besten
Reflexe besitzen. Die Flächen der Form r {130} waren von unvollkommener Ausbildung, mit verschwommenen Reflexen.
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Kristallographische Monographie der ungarischen Cerussite.
437
Von den Bipyramiden gelang es mir folgende Formen festzustellen:
ρ{411}, ο{142} und ^{113}. Von diesen fand sich ^{111} an jedem
Kristalle vor und kann somit in bezug auf die Häufigkeit m{\ 10} gleichgestellt werden; die Reflexe sind in jedem Falle vollkommen befriedigend.
o{112} und g { \ W s kamen an einzelnen Kristallen mit kleinen Flächen
zum Vorschein, deren unebene, angegriffene Oberflächen sehr schwache,
verschwommene, aber noch feststellbare Reflexe gaben.
Die einzelnen Kristalle sind nicht flächenreich und in bezug auf ihre
Ausbildung lassen sie sich in keine schärfer getrennten Typen einteilen.
Die meisten Kristalle bilden in der Richtung der α-Achse verlängerte
Fig. 50.
Fig. 51.
Säulen, die Zwillinge sind aber aus tafeligen Individuen nach δ{010} zusammengesetzt.
Die nach der Brachyachse verlängerten Kristalle in Säulenform sind
jedoch nicht von einheitlicher Ausbildung, man kann unter ihnen prismatische und pyramidale Individuen beobachten.
Die prismatischen Kristalle charakterisiert die starke Entwicklung von
m{110}, neben diesen Formen dominieren noch χ(012} und i{021}
(Fig. 47, 49) oder statt letzteren /c{0M} (Fig. 48). Außer diesen Formen
tritt r{130} in schmalen Streifen auf (Fig. 48, 49), etwa auch ώ{010}
und in jedem Fallp{111}. In einzelnen Fällen war auch #{113} mit
kleinen Flächen zu beobachten (Fig. 49). Der in Fig. 49 gezeichnete
prismatische Kristall bildet einen Übergang zu den Kristallen von pyramidalem Typus, indem an ihm ^{111} mit m {110} fast in Gleichgewicht
entwickelt war.
Bei den pyramidalen Kristallen ist kräftige Ausbildung von ρ (111}
auffallend (Fig. 50, 51); an ihnen tritt m{110} zurück, kann aber noch
in Form gut entwickelter Flächen beobachtet werden, ρ {111} wird von
kleinen Flächen der Form o{112} und großen Flächen der Formen a;{012}
und i{021}, eventuell δ{010} begleitet (Fig. 52). An dem Kristall Fig. 52
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L. Tokody
438
erscheinen & { 0 1 0 } , m{\\0),
cc{012}, p{\\\)
mit großen Flächen ausge-
bildet, dieser Kristall nähert sich zufolge der kräftigen Ausbildung von
δ{0Ί 0 } schon dem nach & { 0 1 0 } tafeligen Kristalltypus derselben F o r m e n .
Yon P r i b r a m
erwähnt
Schrauf1)
jeder Hinsicht ähnlichen Zwilling.
einen
dem Kristall in Fig. 5 2
in
E s gibt eine Zeichnung von Szäszka-
bänya, an welcher « { 0 1 2 } durch e { 0 0 1 } ersetzt ist 2 ).
Die nach ό { 0 1 0 } tafeligen Kristalle erscheinen in der s e h r einfachen
Kombination von & { 0 1 0 } , m{\\ 0 } , « { 0 1 2 } und p{ 1 1 1 } (Fig. 53).
solcher Ausbildung sind unter den
Cerussiten
Kristalle
von S z a s z k a b a n y a
nicht
häufig.
Betreffs der Zwillinge sei b e m e r k t ,
an den Cerussiten
daß ich nur Zwillinge nach der
häufigen Zwillingsebene m { 1 1 0 }
Fig. 52.
beobachten
konnte.
Fig. 53.
Drei Individuen bilden einen sechsstrahligen, sternförmigen Penetrationsdrilling, dessen nach b { 0 1 0 } tafelige Individuen von gleicher Größe sind.
Dominierend ist an ihnen & { 0 1 0 }
entwickelt,
die Prismenzone
besteht
aus glänzenden Flächen, deshalb konnte das Zwillingsgesetz ohne S c h w i e r i g keit festgestellt
werden.
Das Vorkommen der Kristalle betreffend, sei hier angeführt, daß sie
mit Pyrit zusammen a u f zerfressenem Galenit oder auf ockerigem Limonit
zu finden sind.
Die Mittelwerte
der
gemessenen
Winkel sind mit den
berechneten
W e r t e n in der folgenden Tabelle z u s a m m e n g e f a ß t :
b:x
:i
=
=
:m =
:p =
010:012=
: 024 =
:110 =
: 111 =
Gemessen
70° 9'
34 44
58 37
65 1
Berechnet
70° V 30"
34 39 58
58 37 5
66 0 16
1) S c h r a u f , Atlas d. Krystallformen. Wien. X, Taf. XLIII, Fig. 33 (1865—77).
2) Ebenda. 2, Taf. XLII, Fig. 21.
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Kristallographische Monographie der ungarischen Cerussile.
X: χ =
:χ =
:i =
:k =
i:i =
:ο
m:m
:r :
•P =
Ρ •P =
\i =
:ο
•9
Geraessen
1 40° 15'
39 32
35 31
54 46
69 37
44 53
62 46
29 31
35 45
50
47 13
45 27
29 56
• 1 :: 012 =
: 0Ϊ-2 =
: 021
: 011
021 : 02?
: 112
110 : 170
: 130
: 111
111 :: 1Ϊ1
021
: 112
113
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
439
Berechnet
14 0° 15'
39 30
35 27 32"
55 4 4 31
69 19 56
44 38 39
62 45 50
29 57 45
35 45 48
49 59 28
47 9 34
46 14
29 24 6
T a r k a i c z a (Komitat Biharj.
K. Z i m a n y i , Asvariy-elöfordulasok Rezbänyaröl es videk^röl. Magy. ehem. folyoirat.
8 , 65 (1902).
Das Cerussitvorkommen von Tarkai wurde von Z i m a n y i bearbeitet.
In Tarkaica kommen Bei- und Silbererze in dem unter dem Triaskalk
liegenden Diassandstein vor. Die durch Z i m d n y i untersuchten Gerussite
sitzen mit Pyromorphit zusammen auf Galenit. Das Auftreten der Kristalle ist ein zweifaches. Die Kristalle sind weiß und durchscheinend
oder auch schwarz, undurchsichtig, 1—3 mm, 7—9 mm groß, häufig
mit Limonit bedeckt; in einem anderen Falle ist der Limonitüberzug von
größerer Ausdehnung und radialer Struktur, die Pyromorphitbegleitung
fehlt, auf dem inkrustierten Gerussiten sind Kristalle einer zweiten Generation gelagert. Der Autor gibt 13 Formen an:
«{100}
6(0-40}
c{001}
m{ 110}
r{\30}
n{ 051}
«{041}
»{031}
A{011}
α{012}
^{111}
ο {112}
ä{021}
Kombinationen:
Kristall
1.
2.
3.
4.
5.
a b c m r η %ν
k X Ρ ο
a b
a b
a b 0
b c
b
k
k
k
k
k
m
m
m
m
m
r
i
r
i
r
i
%
r η x v i
r
i
·
•
%
X
X
X
X
X
Ρ 0
Ρ
V 0
V
Ρ
Gdt. Atlas
d. Krystallf.
Taf. 186
Fig.
>
»
»
421
422
423
424
»
425
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L. Tokody
440
α { 1 0 0 } besilzt eine rauhe Oberfläche und schwachen Reflex, ö{01 0)
ist parallel zur α-Achse fein gestreift, die untergeordneten Flächen von
c { 0 0 1 } sind glatt. n{051},
« { 0 4 1 } , ν{031}
und z { 0 1 2 } traten mit schmalen,
im allgemeinen gut reflektierenden Flächen auf. ΐ { 0 2 1 } ist am besten ausgebildet,
nach
Streifen.
der Brachyachse gerieft.
m { 1 1 0 } und r { 1 3 0 }
£ { 0 1 1 } erschien in
stehen im Gleichgewicht.
von p { \ 1 1 } sind g r o ß , glatt und glänzend,
Die
schmalen
Flächen
ο { 1 1 2 } ist untergeordnet.
Die Kristalle ergeben zwei Typen, die des ersten Typus sind infolge des
Uberwiegens
der Zone
[ 0 1 0 - 0 0 1 ] säulenförmig,
1 — 9 mm groß.
Die
Kristalle des zweiten Typus sind sehr klein, erreichen nur 1 mm Größe, sie
sind durch fein verteilten Galenit schwarz gefärbt, lebhaft diamantglänzend.
Unter den weißen, wie unter den schwarzen Kristallen finden sich Zwillinge nach m { 1 1 0 } .
Die Kristalle des ersten Typus sind Drillinge.
schwarzen
des
Kristalle
zweiten
Typus
weisen
keine
Die
einspringenden
Winkel auf und sind zufolge dem Dominieren von ^ { 1 1 1 } und i { 0 2 1 }
pyramidal.
T e l e k e s (Komitat Borsod).
L. M a d e r s p a c h , Magyarorszag vasercfekhelyei.
Budapest. 79 (1880).
S. S c h m i d t ,
a term.
Baryt
es Cerussit Telekesröl.
Ert.
tud. köreböl.
1 2 , 1 — 31
(1882) und diese Zeitschr. 6 , 5 4 5 — 5 5 8 (1882).
M. T ö l h , M a g y a r o r s z a g asvänyai.
A. K e n n g o t t ,
Budapest. 133 (1882).
Elementare Mineralogie.
E. S. D a n a , A system of mineralogy.
V. v. Z e p h a r o v i c h ,
Min. Lexikon.
J . S z a b o , Asvanytan.
Neumann-Zirkel,
W. B r e n d l e r ,
Stuttgart. 2 5 0 (1890).
New York. 2 8 8 (1892).
Wien. 3 , 64 (1893).
Budapest. 429 (1893).
Elemente d. Min.
Leipzig. 547 (1907).
Mineraliensammlungen.
Leipzig.
120(1912).
Über die Cerussite von Telekes mache ich nach den Untersuchungen
von S c h m i d t folgende Angaben.
In Also-Telekes kommen kleine, farb-
lose, gräulichweiße, diamantglänzende Cerussitkristalle vor, an diesen treten
folgende 21 Formen auf:
a{100}
y{102}
$>{\ 1 1 }
b {010}
w{051}
ο {112}
e{001}
«{041}
Ί 3}
m{ 1 1 0 }
»{031}
· m>{211}
{120}
i{021}
s{121}
r{130}
£{011}
r/){131}
J{201}
a;{012}
κ{351}
x
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Kristallographische Monographie der ungarischen Cerussite.
441
Die angeführten Formen geben folgende Kombinationen:
Krislall
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
a b 0 m
a
a
a
a
a
a
a
a
a
a
a
a
a
b
b
b
b
b
b
b
b
c m
c
c
e
b
b
b
b c
m
m
m
m
m
m
m
m
m
m
m
r I y η % ν i k X Ρ 0 g w s φ χ
y
r • y
•
• i
i
i
y
η • ν i
r •
i
r •
• %• i
r • y
i
r •
r I y
i
Τ · y •
. . .
k
k
k
k
•
k
k
X
X
X
X
X
X
X
k X
Ρ
Ρ
Ρ
Ρ 0 9 • s φ κ
• w
Ρ
Ρ
Ρ
Ρ
Ρ
Ρ 0 9 •
Ρ
Ρ 0 9 •
Ρ
Gdt.: Atlas der Kryslallformen
Taf. 172, Fig. 221
» 172, » 222
»
»
172,
173,
»
223
»
»
173,
»
»
»
173,
173,
224
225
226 — 227
T> 228—229
»
173,
>
»
173,
232
230—231
Die Flächen von α{100}, &{010} und e{001} sind allgemein gut ausgebildet, glatt, manchmal aber gestreift. Die Formen w{051}, «{041},
^{031} besitzen kleine Flächen. Von den Formen «'{021}, A{014}, «{012}
kam i{021} zur kräftigsten Ausbildung, A{011} und «{012} sind beinahe
gleich groß, ihre Flächen sind glatt oder nach der α-Achse gerieft.
Z{201} ist untergeordnet, die Flächen von i/{102} sind häufig korrodierte n 0} ist stets besser ausgebildet als r{130}. Unter den Bipyramiden
dominiert ρ{111}; o{112} und #{113} besitzen Flächen mittlerer Größe.
m>{211}, s{121}, φ{131} und κ {351} sind Formen mit untergeordneten
Flächen. ^{111} ist immer glatt, o{112} und ^{113} haben angegriffene
Flächen, w{211} und <jp{131} sind nur zu annähernden Messungen geeignete Streifen, «{121} ist klein, aber gut reflektierend, κ{351} erscheint
in feinen Streifen.
Die nach der α-Achse verlängerten Kristalle bieten den häufigsten
Typus, seltener sind die nach a{100} und nach έ{010} tafeligen, noch
seltener die domaartigen. — Zwillinge kommen vor, diese sind Zwillinge,
Drillinge, Vieriinge in Juxtaposition zumeist nach m{ 110}, seltener nach
»•{130}.
U j S i n k a (Komitat Fogaras).
Fr. v . H a u e r - F r . F o e t t e r l e ,
. Wien. 49 (188S).
Geol. Übersicht d. Bergbaue d. österr.
B. v. C o t t a - Ε . v. F e l l e n b e r g ,
Freiberg. 217 (1862).
Die Erzlagerstätten Ungarns und
Monarchie.
Siebenbürgens.
J. S. K r e n n e r , Magyarhoni anglezitek. Ert. a term. tud. köreböl. 8, 30 (1877).
Μ. T o t h , Magyarorszag asvanyai. Budapest. 133 (1882).
A. K o c h , Erdely asvanyainak kritikai atnezete. Kolozsvar. 77 (1885).
Ε. A. B i e l z , Die Gesteine Siebenbürgens. Hermannstadt. 47 (1S89).
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442
L. Tokody
An der von mir untersuchten Stufe sitzen auf einem Gemenge von
Johnstonit 1 ) und Galenit die wasserhellen, durchsichtigen oder weißlich,
diamantglänzenden sehr kleinen, kaum 1 mm großen, von Malachit überzogenen Gerussitkristalle. An drei Kristallen gelang mir die Feststellung
folgender Formen:
a{\ 00}
6{oio}
m { U 0}
ΐ{021}
/c{on}
a;{012}
r{130}
p{111}
Die beobachteten Kombinationen sind:
Kristall
a b m r
k X Ρ
1.
• k m r
a b m r
« b
k
Ρ
X Ρ
Ρ
a { 1 0 0 } ist schmal. 6 ( 0 1 0 } hatte die größten Flächen. Unter den
Prismen I. Art ist i { 0 2 1 } stets besser ausgebildet als die schmalen Flächen
von λ{011} und # { 0 1 2 } . ra{110} und r { 1 3 0 } sind untergeordnet, wie
auch p{\ 11}. Die Flächen sind im allgemeinen mehr oder weniger angegriffen mit verschwommenen Reflexen. Die untersuchten Kristalle gehören alle einem Typus an: nach der α-Achse gestreckt und nach δ { 0 1 0 }
tafelig. Im ganzen gleichen sie jenen von Borsabänya (Fig. 1). Es ist zu
beobachten, daß die Gerussite von Uj Sinka in der Zone [ & : c = 0 1 0 : 0 0 1 ]
eine hemimorphe Ausbildung zeigen. Die Hemimorphie läßt sich dadurch
erkennen, daß auf der rechten Hälfte des Kristalls nur die Form «(012)
auftritt, an der linken nur ΐ(021), oder es erscheint auf der einen Hälfte
«(021), δ(010) und t(021), auf der anderen Hälfte ζ ( 0 Ϊ 2 ) , λ(ΟΪ1), i(021),
ö(OTO) und ΐ(02Τ). — Zwillinge fand ich keine.
2.
3.
Die Winkelwerte folgen:
a:: m =
:r =
•P =
b\i =
:χ =
i :i =
\i =
:χ =
:χ =
k: i =
:χ =
m:r =
1) R. H o f f m a n n ,
100 : 110
: 130
: 111
Gemessen
31° 42'
61 30
=
=
-
•
010 : 021
: 012
021 : 02T
: 021
: 012
-
:
: 072 =
011 : 021 =
: 012 =
110 : 130 Γ
-
Κ. ν. H a u e r ,
von Neu-Sinka in Siebenbürgen.
•
Berechnet
31° 2-2' 55'
45 47
61 20 40
46 9 10
34 36
70 13
69 11
110 42
34 39 58
70 7 30
69 19 58
110 40 4
35 45
75 13
. 35 27 32
75 12 30
19 20
15 34
29 40
W. H a i d i n g e r ,
19 28
1
15 59 31
29 57 45
Das schwefelhaltige Bleierz
Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanst. 6, 1—6 (1855).
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Kristallographische Monographie der ungarischen Cerussite.
V a s k o ( = Moravicza.
Komitat Krassö-Ször6ny).
J. S z a b o , Moravicza-Vaskö eruptiv közetei.
Földt. Közl. 6 , 14 (1876).
J. S z a b o , Adatok a moraviczai asvänyok jegyzekenek kiegeszilesehez.
lud. közl. 1 6 , 422 (1877).
M. T ö t h , Magyarorszäg asvanyai.
443
Math, es term.
Budapest. 135(1882).
' Von den Vorkommen des Cerussits in Vaskö berichtet S z a b o : es
kommt hier in Magnetithöhlungen grünlicher und weißer Gerussit vor,
ohne Terminalflächen.
Die von mir untersuchten Kristalle weichen von den beschriebenen
ab, sie sind nämlich schwarz, undurchsichtig, diamantglänzend und kommen
Fig. 54.
auf Galenit in Begleichung von Calcit und Malachit vor. Sie besitzen
stark angegriffene FlächeD, haben die Dimensionen a\b:o= 1,25:2,5:2 mm.
Es kommen hier auch zentimetergroße, grüne Kristalle vor. An drei
Kristallen konnte ich 13 Formen beobachten:
«{100}
6(010}
m{110}
r{\30}
£>{0.11.2}
^{051}
*9t{0.1 4.3}
«{041}
p{ 111}
v{031}
i{021}
/c{011}
«{012}
Unter diesen Formen ist 9ΐ {0.14.3} eine für den Cerussit neue,
£>{0.11.2} wurde an tinem Ki istall von Rözbänya durch L o w beobachtet.
* Neue Form.
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444
L· Tokody
Die Kombinationen sind:
Krislall
1.
2.
3.
a b m r D η 9ί χ ν i k
X Ρ
Fig
a b m r D η 3ΐ % ν i k X Ρ
• b m
i k
Ρ
• b m
X Ρ
54
α{100} und δ{010} besitzen schmale FlächeD. Die Formen D n i f l z v
traten als schmale Streifen auf, &{011} und x{012} sind kräftiger entwickelt als die vorigen, aber doch untergeordnet. i{021} besitzt große
und parallel zur α-Achse geriefte Flächen. Die Zone [6: c = 0 1 0 : 0 0 1 ]
ist übrigens durch horizontale Riefung gekennzeichnet. Für die an
Gerussit im allgemeinen neue Form 91(0.14.3} resultierten folgende Winkelwerte :
Gemessen
c = 0.14.3 001 010 =
b=
051 =
η=
041 =
% =
031 =
ν =
021 =
i
k
011 012 =
X:
—
16° 54'
1 24
2 21
7 59
17 55
37 20
53 29
Berechnet
73°28' 25"
16 31 35
1 3 49
2 33 53
8 13 31
18 8 23
37 36 24
53 35 55
Der Unterschied zwischen den gemessenen und berechneten Winkelwerten ist beträchtlich, da aber diese Form auf ein und demselben Kristall
mit zwei Flächen auftrat und andererseits mit ihr zugleich D η und ζ erschienen, ließ sie sich sicher feststellen.
m { \ \ 0 } besitzt große, glänzende, r{130} schmale Flächen. ^{111}
ist untergeordnet, mit lebhaft glänzenden Flächen.
Die Kristalle gehören nur einem Typus an. Er ist nach der Brachyachse verlängert und besitzt die horizontal stark gestreifte, dominierende
Form ΐ{021}. — Unter den Kristallen fand ich einen Zwilling nach
m{110}.
Die gemessenen und berechneten Winkelwerte sind aus folgender Zusammenstellung ersichtlich:
D = 010 : 0.11 .2 =
: 051
η :
=
: 041
χ, =
=
: 031
ν =
=
i =
: 021 =
k =
: 011
=
χ
: 012
: 110
m r =
: 130
Gemessen
14° 48'
15 30
19 14
24 52
34 39
54 8
70 7
53 38
28 40
Berechnet
14° 6 ' 5 7 "
15 27 4 6
19 4 28
24 45 6
34 39 58
54 7 59
70 7 30
58 37 5
28 39 20
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Kristallographische Monographie der ungarischen Gerussite.
Gemessen
i :Z>
021 : 0.11,.2 =
11
: 051
=
: x, : 041
=
: 031
:V —
=
021
:i =
=
: 02Ϊ
i
=
: 011
:k =
: 012
:χ =
=
: 110
:m
=
=
•P
X :D - 012 : 0.11 .2 =
:η
: 051
=
:k - : 011
: 0Ϊ2
:χ =
=
: 012
:χ =
- m •P
110 : 111
•P
20 33
19
9
19 12 12
15 24
15 35 30
9 46
: 111
•P
:i
:m
Berechnet
19 56
111
1
9 54 52
7
110 40
7
69 27
69 19 56
19 28
19 28
35 27
35 27 32
64 30
64 38 26
47
9
47
9 34
55 15
56
0 33
54 15
54 39 44
15 52
15 59 31
39 50
39 45
140 13
140 15
1
35 46
35 45 48
68
8
68 12
=
50 45
50 43
=
64 19
64 38 26
=
3 34
3 33 38
: 171
=
=
445
9
Z s a r n o c z a siehe Pila.
Unsichere Cerussitvorkommen.
Folgende Vorkommen
einige nur von älteren
eine Bestätigung fanden.
müssen
Autoren
als unsicher
erwähnt
betrachtet
wurden und
werden,
da
neuerdings
nie
Auch waren in den mir zugänglichen Samm-
lungen keine Cerussitstufen von diesen Orten aufzufinden. Einen anderen
Teil kann man mit bereits genannten Fundorten identifizieren, so z . B .
Offenbänya und Bucsum mit Botes, oder Windischleuten, Schrittersberg,
Schitrichsberg, Banka, Kisbänya mit Selmecbänya.
D u b r a v a (Komitat Gömör).
Ch. A. Z i p s e r , Versuch eines topogr.-min. Handbuches von Ungern.
Oedenburg.
68 (1817).
G . L e o n h a r d , Handwörterb. d. topogr. Min.
V. v. Z e p h a r o v i c h , Min. Lexikon.
B. v. C o t t a u. E. v. F e l l e n b e r g ,
Heidelberg. 84 (1843).
Wien. 1, 101 (1859).
Die Erzlagerstätten Ungarn
und
Siebenbürgens.
Freiberg. 129 (1862).
Μ. T ö t h , Magyarorszag asvanyai.
J. S z a b o , Äsvanytan.
Budapest. 132 (1882).
Budapest. 429 (1893).
Es wird das Vorkommen von säuligen Kristallen in Höhlungen gelber
Bleierde erwähnt.
Dieses Vorkommen ist wahrscheinlich mit dem
Pelsöc-Ardö identisch.
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von
L. Tokody
446
Jaszena
( = Jeszenye, Komitat
Zölyom).
Gh. A. Z i p s e r , Versuch eines topogr.-min. Handbuches von Ungern. Oedenburg.
68 (1817).
F. S. B e u d a n t , Voyage mineralogique et geologique en Hongrie. Paris. 1, 452 (1822).
G. L e o n h a r d , Handwörterb. d. topogr. Min. Heidelberg. 84 (1843).
V. v. Z e p h a r o v i c h , Min. Lexikon. Wien. 1, 1 01 (1859) und 2, 89 (1873).
M, T ö t h , Magyarorszag asvanyai. Budapest. 132 (1882).
J. S z a b ö , Äsvanytan. Budapest. 429 (1 893).
D e r Cerussit
Begleitung
von Jaszena
von Pyromorphit
kommt
und
in Kristallen
Quarz
in
u n d als B l e i e r d e
Glimmerschiefer
vor.
in
Ist
w a h r s c h e i n l i c h i d e n t i s c h m i t Jaraba.
Moldavabanya
( = Uj M o l d o v a , K o m i t a t
Krassc5ször6ny).
Ch. A. Z i p s e r , Versuch eines topogr.-min. Handbuches von Ungern. Oedenburg.
253 (1817).
G . L e o n h a r d , Handwörterb. d. topogr. Min. Heidelberg. 84 (1843).
V. v. Z e p h a r o v i c h , Min. Lexikon. Wien. 1, 1 01 (1859).
B. v. C o t t a , Erzlagerstätten im Banat und in Serbien. Wien. 49 u. 105 (1864).
M. T ö t h , Magyarorszag asvanyai. Budapest. 135 (1882).
J. S z a b ö , Äsvanytan. Budapest. 429 (1893).
Kleine, w e i ß l i c h e , d i a m a n t g l ä n z e n d e S ä u l e n m i t Malachit u n d Azurit,
a u f e i n e m q u a r z i g e n G e s t e i n e u n d Kalkstein. — Ist w a h r s c h e i n l i c h i d e n tisch mit
Szäszkabänya.
O f f e n b a n y a (Komitat
Torda-Aranyos).
J. F i c h t e l , Beitrag zur Mineralgeschichte von Siebenbürgen. 157 (1780).
M. J. A c k n e r , Mineralogie Siebenbürgens.' Hermannstadt. 202 (1855).
V. v. Z e p h a r o v i c h , Min. Lexikon. Wien. 1, 101 (1859).
B. v. C o t t a u. E. v. F e l l e n b e r g , Die Erzlagerstätten Ungarn u. Siebenbürgens.
Freiberg. 170 (1862).
Μ. T ö t h , Magyarorszag asvanyai. Budapest. 134 (1882).
A . K o c h , E r d i l y asvänyainak kritikai atnezete. Kolozsvar. 77 (1885).
Ε. A. B i e l z , Die Gesteine Siebenbürgens. Hermannstadt. 47 (1889).
J. S z a b ö , Äsvanytan. Budapest. 429 (1893).
N a c h d e n A u t o r e n tritt der Cerussit in d e r b e n M a s s e n u n d Kristallen
m i t Galenit auf.
(Identisch m i t B o t e s . )
S z t . A n d r a s ( K o m i t a t Zdlyom).
Ch. A. Z i p s e r , Versuch eines topogr.-min. Handb. von Ungern. Oedenburg. 15 (1817).
G. L e o n h a r d , Handwörterb. d. topogr. Min. Heidelberg. 84 (1842).
B . v . C o t t a u. E. v. F e l l e n b e r g , Die Erzlagerstätten Ungarn u. Siebenbürgens.
Freiberg. 102 (1 862).
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Kristallographische Monographie der ungarischen Cerussite.
V. v. Z e p h a r o v i c h , Min. Lexikon.
M. T ö t h , Magyarorszag asvanyai.
,Γ. S z a b o , Äsvanytan.
447
Wien. 2, 89 (1 873).
Budapest. 132 (1 882).
Budapest. 429 (1893).
Nach den obigen Autoren kommt der Cerussit von Szt. Andräs mit
Galenit, Sphalerit, Quarz und Limonit im Glimmerschiefer vor.
Tot-Lipcse ( = Windisch Liptsch. Komitat Zölyom).
Ch. A. Z i p s e r , Versuch eines topogr.-min. Handb. von Ungern. Oedenburg. 15 (1817).
G. L e o n h a r d , Handwörterb. d. topogr. Min. Heidelberg. 84 (1842).
V. v. Z e p h a r o v i c h , Min. Lexikon.
M. T ö t h , Magyarorszag asvanyai.
Wien. 1 , 101 (1 859).
Budapest. 132 (1882).
Schwarzbleierz mit Bleierde und Galenit im Kalkstein.
Diskussion der Formen und Zonen,
Zusammenfassung.
An den ungarischen Cerussiten gelang es bisher 49 Formen zu bestimmen, unter welchen 3 Endflächen, 23 Prismen I. Art, 5 Prismen
II. Art, 6 Prismen III. Art, außerdem 12 Bipyramiden sich befinden,
wie es die folgende Zusammenfassung veranschaulicht:
«{100}
® {0.11.2}
w{051}
b {010}
*9t{0.14.3}
e{001}
£) {0.14.1}
«{041}
9(0.10.1}
G{072}
n{091}
«{031}
Ä{052}
£{081}
«{071}
z{021}
Af{0.1 3.2} *9Ji{094}
#{061}
93 {095}
£{032}
7c{011}
g{023}
a;{012}
P{025}
j/{013}
2/(102}
^{304}
e{\01}
π (3 02}
£{201}
m{ 110}
*ß{230}
F{350}
^{380}
z {120}
r{130}
£{•113}
o{\ 12}
ρ {111}
T{221}
go{1 31}
«{121}
/?{133}
«{122}
w{ 211}
z/{311}
μ{324}
κ{351}
Von den Endflächen .dominiert stets δ{010}, «{100} ist untergeordneter, c{001} tritt selten auf. Bei einem Typus der Cerussite von 'Ruszkabdnya stehen die Endflächen im Gleichgewicht. An einzelnen Typen
der Cerussite von Rözbänya, Dognacska, Ruszkabänya und Pelsöc-Ardö
kann man zufolge der starken Ausbildung von c{001} tafelige Kristalle
beobachten.
Die in die Brachyzone fallenden Formen sind in den meisten Fällen
parallel zur Zonenachse fein oder stärker gerieft. In dieser Zone dqmi* Neue Form.
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448
L. Tokody
niert ΐ{02Ί}, häufig überwiegt 7c{011} gegenüber der Form i{021), in
diesem Falle aber erscheint stets auch as{012}. Bisweilen treten i{021}
und «{012} im Gleichgewicht auf, aber dann fehlt /c{0H}, Die übrigen
Prismen I. Art pflegen als kleine Flächen vorzukommen.
Unter den Prismen II. Art erscheint nur y{ 102} häufig. ττ{302} ist
nur von R6zbänya, Z{201} aus Rözbänya und Telekes bekannt, e{101}
tritt an den Kristallen von Rözbänya und Kis Almas auf.
Von den Prismen III. Art kommt am häufigsten die Form w{110}
vor, welche an Kristallen sämtlicher ungarischen Fundorte aufzuweisen
war. r{\30} ist häufig. Die Flächen von m{ 110} sind fast stets
spiegelglatt, die Flächen von r{130} oft vertikal gestreift, m{ 110}
ist immer besser ausgebildet als r{130}. Die übrigen Formen der
Prismen III. Art treten nur mit untergeordneten Flächen auf. .F{380},
i2{230} sind von Ruszkabänya, χ{120} von Telekes, F{350} von
R6zbänya bekannt.
In der Reihe der Bipyramiden ist ^{111} mit Ausnahme von Botes
und Gyertydnliget an den Kristallen sämtlicher Fundorte vorhanden und
zwar besitzt die Form sehr häufig spiegelglatte, große Flächen. o{112}
kommt an Kristallen von R6zbänya, Tarkaica, Dognäcska, Ruszkabänya,
Szäszkabänya und Telekes vor, g{ 113} an denen von Rezbänya, Szäszkabänya und Telekes, ττ(221} an Kristallen von Kis Munesel und Pila,
w{211} ist an denen von Rezbänya, Dognäcska und Telekes zu finden,
-/{351} tritt an den Kristallen von Telekes auf. Bipyramiden treten in
größter Zahl an den Kristallen von Rezbänya auf.
Die Häufigkeit der Formen untersuchend, befolgte ich Nigglis Verfahren 1 ). Ich berechnete die Werte der kombinatorischen Persistenz ( = Ρ)
und der Fundortpersistenz ( = F), welche in großem Maße die morphologische Untersuchung eines Minerals fördern. Aber das Ziel weiterer
Untersuchung soll unbedigt sein: Die F e s t s t e l l u n g j e n e r o b w a l t e n den U m s t ä n d e des F u n d o r t e s , d e r e n M i t w i r k u n g d i e j e n i g e n
K o m b i n a t i o n e n u n d T y p e n ein es Minerals h e r v o r g e r u f e n h a b e n ,
welche eben f ü r die K r i s t a l l e d i e s e s F u n d o r t e s c h a r a k t e r i s t i s c h
s i n d , f e r n e r das A u f s u c h e n e i n e s Z u s a m m e n h a n g e s z w i s c h e n
den g l e i c h e n oder ä h n l i c h e n K r i s t a l l e n a n d e r e r F u n d o r t e .
In folgender Zusammenstellung teile ich in Betrachlnahme von 207
Kombinationen der beobachteten 218 die kombinatorische Persistenz der
ungarischen Gerussite mit.
1) P. N i g g l i , Kristallisation und Morphologie des rhomb. Schwefels. Diese
Zeitschr. 5 8 , 490 — 521 (1923). — R. L. P a r k e r , Zur Kristallographie von Anatas
und Rulil. Ebendort. 322—582.
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Kristallographische Monographie der ungarischen Gerussite.
Zahl
%
Zahl
%
m{110}
195
94,2
«{031}
27
13,0
e{101}
p{111}
192
92,7
o{112}
24
11,5
6(010}
185
89,3
^{113}
20
8,6
ä{021)
156
75,3
»{012}
128
61,8
r {130}
106
51,2
Zahl
«{041}
17
8,2
w{051}
16
7,7
r/>{131}
9
7,3
s{12 l}
7
3,3
a{1 00}
99
47,8
#{061}
7
3,3
&{011}
81
39,1
w{071}
5
2,4
2/(102}
56
27,1
?{023}
5
2,4
c { 0 0 1}
45
21,7
7(201}
5
2,4
4
/o
1,9
w{211}
4
1,9
§{081}
3
1,4
t{221}
2
0,8
£{133}
2
0,8
«{122}
2
0,8
2
0,8
1
0,4
Φ{0.11.2}
χ {120}
M O . 13.2}
F{350)
9t(0.14.3)
y{013}
Ω {230)
C{072)
^{304}
F {380}
Aus
den
Sehr
obigen
Werten
ist
folgende F o r m e n
iü{052)
tt{302)
5(095}
z/{311}
g{0.10.1}
90Ϊ{094}
μ{324}
5(032}
κ{351}
ersichtlich,
auftreten
wichtige
Formen:
Wichtige
»
\ χ
wichtige
»
: υ ο g xn
Seltene
»
: s tu
seltene
>
Minder
Sehr
P{025)
${0.14.1}
tt{091}
Cerussiten
449
daß
an
den
ungarischen
als:
m p b i .
rakyc.
φ.
q l.
: e w § T ß a D x V n F % Q i i . M V l C B B 2 J t
S Ρ y A it J μ κ.
Unter
diesen F o r m e n
schreiten,
unter ihnen
als 7 0 % betragen.
Cerussite
«{021},
wäre
—
eine,
sind insgesamt 1 0 ,
kommen
Die
an
£c{012}, r { 1 3 0 ) ,
uns
folgende Tabelle
vor,
welcher
von
die F o r m e n
den gut
bekannten
22
100,0
m{ 110}
22
100,0
.'{021}
21
95,4
ρ {111}
20
90,9
<7(113}
3
13,6
./IO01
48
8-1 R
^-{211}
3
13,6
77 2
ζ
ίΐ2
6
'
mehr
δ{010},
22
Vorkommen
stellt
dar.
δ{010}
7
über-
der ungarischen
m{\ 10), p{\ 11),
%
00
20%
deren P - W e r t e
teilnehmen.
Fundort
α
P-Werte
allgemeine Kombinationsform
(akyc)
Die F u n d o r t p e r s i s t e n z
deren
nur 4 Formen
VA
Fundort
w{051)
4
%
o{112}
4
18,1
{023}
3
13,6
?
2 9'°
2
9
'°
1 6
7 2 , 7
e{101)
2
9,0
jfc{011}
13
59,0
H
2
9
2 0 1
)
Fundort = 4 .
18,1
,°
v{120}
j.(
3 8 0
j
W
ß
F
|
3 5 0
% =
4,5
ätt{094)
£{095}
5(032}
}
${0.14.1}
«
"
°91)
9(0-10.1}
w{071)
p{025}
j/{013}
A
304
£ 1 3 3 }
M{ 0 . 1 3 . 1 }
«{122}
#{061}
<^{311}
e{001}
10
45,4
τ (221)
2
9,0
v{031)
9
40,9
f/)(131|
2
9,0
$«{0.14.3}
^{324}
2/(102}
8
36,3
s(l21)
2
9,0
C{072}
κ{351}
« { 0 4 1 }f. Kristallographie.
6
2 7 , 2 LXIII.
Zeitschr.
£ { 0 5 2 }29
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450
L. Tokody
Die Fundorlpersistenz weist im ganzen 7 solche Formen auf, bei
welchen der Wert 70% überschreitet und nur 4 solche, bei welchen
der Wert mehr als 90% beträgt. 5 Formen besitzen eine Fundortpersistenz über 20% und 37 Formen schwanken zwischen 4—18%,
von diesen Formen haben 25 einen i^-Wert unter 4,5—10%.
Fig. 55.
Das Übereinstimmen der Kristallformen, welche durch die kombinatorische Persistenz und Fundortpersistenz als Hauptformen bestimmt
werden, ist augenscheinlich. Die kombinatorische Persistenz bezeichnet
mpbixr
(akyc) als Hauptformen, die Fundortpersistenz ergab ebenfalls
die Formen bmiprax
[kvcyx) als Hauptformen.
Die an ungarischen Cerussiten bestimmten 49 Formen reihen sich in
folgende Zonen.
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Kristallographische M o n o g r a p h i e der u n g a r i s c h e n Cerussite.
451
[ 1 0 0 ] ist die im allgemeinen und auch an den ungarischen Cerussiten
die am stärksten entwickelte Zone. Zu dieser Zone gehören 5 1 % der
an ungarischen Cerussiten beobachteten Formen (6{010} und e{00l} auch
mit eingerechnet). In Fig. 55 habe ich in bezug auf diese Zone P - und
i - W e r t e graphisch zur Darstellung gebracht. Die J 1 -Werte durch ausgefüllte, die P-Werte durch leere Kreise bezeichnet. Bemerkenswert sind
die hohen Werte der Formen &{010}, ΐ{021}, £{011}, «{012}, (e{001}).
Sobald in der [100]-Zone die Form i{021} nicht mit den Formen «{012}
und 7i{01l} zugleich, sondern mit anderen Prismen I. Art auftritt, ist sie
dominierend ausgebildet. Ist mit i{021} zugleich «{012} vorhanden,
dann stehen sie meist im Gleichgewicht. Beide Formen sind somit für
den Cerussit Gleichgewichtsformen.
Interessant ist die räumliche Anordnung dieser Formen, wie aus dem
Diagramm und auch aus den Winkelwerten ersichtlich ist:
b:i = 010 : 021 = 34°39'58"
i:x= 021 : 012 = 35 27 32
b\n—
n\i =
i: k =
k:x=
χ: ο =
010 : 051 =
051 : 021 =
021 : 011 =
011 : 012 =
012 : 001 =
15 27 46
19 12 12
19'2S 01
15 59 31
19 52 30
Auffallend ist ferner die Anhäufung der Formen in der Nähe von
&{010} und das sukzessive Abnehmen gegen c{001}.
[OOl]. In dieser Zone besitzen die Formen &{010} und m{110}
hohe P - W e r t e (100%); r{130} = 81,8%, a{ 100} = 77,2%. Die kombinatorische Persistenz = 94,2% bei m{110}, 8 9 , 3 % bei&{010}, 5 1 , 2 %
bei r{130} und 47,8% bei α{100}. Die übrigen Formen dieser Zone
sind von minderer Bedeutung. Die Gleichmäßigkeit der räumlichen Anordnung ist auch in der [001]-Zone auffallend, nämlich:
a-.m = 100 :110 = 31°22'55"
m :r = 1 10 :1 30 = 29 57 45
r:b = 130 : 010 = 28 39 20
[ 0 1 0 ] . Diese Zone ist im Gegensatz zu den vorigen weniger entwickelt. Sie ist durch P = 2 7 , 1 % und F= 36,3% der Form i/{102}
charakterisiert. Die Formen anderer Indizes dieser Zone treten nur an
einzelnen Fundorten und selten auf.
[ 1 1 0 ] . Die Zone ist durch die Formen m{110} und p { \ \ \ } ausgezeichnet, für m{110} ist P = 94,2%, P = 1 0 0 % , für p{111} ist
Ρ = 92,7 und F= 90,9%. Häufig halten sich beide Formen im Gleichgewicht. Die anderen Formen r{221}, o{112}, #{113} haben nur untergeordnete P - und F-Werte.
29*
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452
Beachtenswert sind noch folgende Zonen:
[201]-Zone enthält die Formen: y ο ab
[403]
Α μ b
[101]
eρ s φ b
[TO 2]
lw τ b
[103]
J κb
[02Ϊ]
αμ οχ
[017]
a J wρ αβ k
[012]
ατ s i
[013]
α φ ν
[112]
m J lρ i φ
[3*2]
r i β ορ
[211]
χρ μ y k φ
Die Flächenreichheit der obigen Zonen geht aus den folgenden Angaben hervor:
In der Zone [100] sind 25 Formen enthalten
[001]
[010]
[110]
[011]
[112]
[312]
[2TT]
[101]
[011]
[021]
[201]
[102]
[013]
[103]
[403]
Bei den ungarischen Cerussiten ist also [100] die Hauptzone und
[001]—[2ΪΤ] Nebenzonen.
Die als Hauptformen bestimmten 12 Formen gehören 3 Zonen an:
[100] 5 {010} i{ 021}
F = 100%
95,4
P=
89,3% 75,3
[110]
«{012}
72,7
61,8
m{ 110}
^=100%
P = 94,2%
£{011}
59,0
39,1
c{001}
45,4
21,7
«{031}
40,9
13,0
p{\ 11}
90,9
92,7
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«{041}
27,2
8,2
453
Krisfallographische Monographie der ungarischen Cerussite.
[001]
?-{130}
a{\00)
F =
77,2%
81,8
P =
47,8%
51,2
Der aus diesen 12 Formen bestehende häufige Typus läßt sich auf
eine Kombination zurückführen, welche aus den Formen b m ρ i besteht.
Aus diesem Grundtypus lassen sich alle übrigen Kombinationen
durch
die stärkere Ausbildung zweier Zonen und zwar in erster Linie
der
[100]-, zweitens der [001J-Zone ableiten; außer diesen kommt noch die
Zone [1T0] in Betracht.
Die anderen Zonen sind nicht von Belang.
Bei den ungarischen Cerussiten bestehen die einfachsten Kombinationen
aus zwei, die
Kombinationen
flächenreichsten
aus 2 6 Formen.
teilnehmenden Formen
Die Anzahl der in den
stellt uns folgende Tabelle darr
Kombinationen aus 2 Formen:
»
»
3
»
»
»
»
4
»
»
5
2
3
30
61
»
»
6
27
f/
»
7
21
»
»
8
y>
»
10
»
»
11
»
10
»
3
2
»
»
15
14
9
«
»
12
»
»
13
»
»
14
»
»
15
»
16
»
»
17
»
»
18
»
26
4
5
2
4
1
»
2
1
207
Am häufigsten sind die aus 5 Formen und zwar aus b i χ m ρ
stehenden Kombinationen.
ferner von b i k χ m ρ
und
bi k χ m rρ
einzelne Formen durch a { 1 0 0 }
zeitig substituiert werden.
sind selten, es kommen
be-
Häufig sind die Kombinationen von b im
oder b i χ m r ρ,
oder i / { 1 0 2 }
oder durch
bei
p,
denen
beide gleich-
Die Kombinationen aus mehr als 10 Formen
solche hauptsächlich
an Kristallen
von
bänya vor.
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Rez-
454
L. T o k o d y
Hinsichtlich der Typen sind die nach der Brachyachse verlängerten
und nach 6(010} mehr oder weniger tafeligen Kristalle am häufigsten.
Die nach der c-Achse gestreckten Kristalle sind meist nach ö{010} dünntafelig und in der Regel mehrfach zusammengesetzte Zwillinge. Weniger
häufig sind die nach c{001} oder a{100} tafeligen Kristalle (Rözbänya,
Ruszkabänya, Dognäcska, Pelsöc-Ardö). Selten sind die nach der c-Achse
säuligen Kristalle (Rezbänya, Dognäcska) und sehr selten solche Kristalle,
bei welchen die drei Endflächen dominierend ausgebildet sind (Ruszkabänya, Szäszkabänya).
Der Gerussit bildet Zwillinge nach zwei Gesetzen: nach m{\ 10} und
nach r{130}. Zwillinge nach beiden Gesetzen kommen in Ungarn vor.
Bei den Zwillingen nach »»{110} ist entweder eine Fläche von m{110}
die Verwachsungsebene oder aber eine zu ihr senkrechte Ebene. Es
kommen Zwillinge, Drillinge, selten mehrfach zusammengesetzte vor.
Die aus zwei Individuen bestehenden Zwillingskristalle sind in der Regel
aus nach der α-Achse gestreckten Kristallen zusammengesetzt. Die Drillinge
werden ausnahmslos aus nach 6(010} tafeligen und nach der c-Achse
verlängerten Individuen gebildet. Fast an sämtlichen ungarischen Fundorten sind nach m{\ \ 0} gestaltete Zwillinge in Juxtaposition oder Penetration zu finden. Zwillinge nach r(130} sind seltener, sie sind insgesamt von 3 Fundorten (R6zbänya, Ruszkabänya, Telekes) bekannt,
diese sind juxtapositionsarlig.
Der allgemeine Typus der ungarischen Cerussite wird also durch
aus den Formen b i m ρ oder b i χ m ρ bzw. b i k χ m r ρ bestehende,
in der Richtung der α-Achse gestreckte und nach m{\ \ 0} gebildete
Zwillinge dargestellt.
Bezüglich der Farbe sind am häufigsten die wasserhellen, durchsichtigen Kristalle zu beobachten, sehr verbreitet sind die gelblichweißeri
oder weißen Varietäten. Gelblichbraune, nelkenbraune Kristalle findet
man in O-Radna, Borsabänya, Rezbänya, Dognäcska, Pelsöc-Ardö und Pila.
Seltener sind die schwärzlichbraunen und ganz schwarzen Cerussite, die
von Tarkaica, O-Radna, Dognäcska, Vaskö und Pelsöc-Ardö bekannt
wurden. Grünliche sind in Rezbänya, Vaskö und Bocskö zu finden. —
Die ungarischen Cerussite besitzen im allgemeinen Diamantglanz.
Die Cerussitkristalle treten mit ockerigem Limonit oder Kalkstein,
Dolomit, manchmal auf quarzigem Untergrund auf. Die Begleitmineralien
sind: Galenit, Sphalerit, Pyrit, Quarz, seltener Pyromorphit, Malachit,
mitunter Chrysocolla, Wulfenit, Calcit und in je einem Falle Johnstonit
(Uj-Sinka) und Krokoit (R6zbänya).
Die Cerussit führenden Erzgänge kommen in Kalkstein — Dolomit,
in Andesit, in Kristallinenschiefer und Kontaktgesteinen vor.
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Kristallographische Monographie der ungarischen Cerussite.
Kalkstein-Dolomit
T0t Licspe
Pojnik
Pila
Jaraba
Szt. Andräs
Telekes
Pelsöc-Ardö
Jolsva-Dubrava
Ochtina-Csetnek
Brusztur
Andesit
Kristalline Schiefer
Selraecbanya
Jaszena
Misztbanya
Kis Muncsel
Bocsko
Uj Sinka
Borsabänya
Gyertyanliget
Offenbanya
Botes
Kis Almas
Nagyag
Kontaktgesteine
Ö-Radna
Rezbanya
Tarkaica
Ruszkabanya
Szaszkabänya
Uj Moldova
Dognacska
Vasko
Die geographische Verteilung der Fundorte ist folgende:
I . Magyar E r c h e g y s e g (Ungarisches Erzgebirge).
Komitat Zölyom:
Töt Lipcse
Pojnik
Jaszena
Jaraba
Szt. Andräs.
Komitat Bars:
Pila.
Komitat Hont:
Selmecbanya.
I I . S z e p e e - g ö m ö r i 6 r c h e g y s 0 g (Zips-Gömörer Erzgebirge).
Komitat Borsod:
Telekes.
Komitat Gömör:
Pelsöc-Ardö
Ochtina-Cselnek
Dubrava.
I I I . G n t i n h e g y s e g (Gutin-Gebirge).
Komitat Szatmär:
Misztbanya.
I V . M ä r m a r o s i h a v a s o k (Märmaroser Schneegebirge).
Komitat Marmaros:
Bocskö
Borsabanya
Gyertyänliget (Kabolapolyana).
Y. R o d n a i h a y a s o k (Rodnaer Schneegebirge).
Komitat
Beszterce-Naszöd:
. 0-Radna.
T l . F o g a r a s i h a v a s o k (Fogaraser Schneegebirge).
Komitat
455
Fogaras:
Uj Sinka.
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456
L· Tokody, Kristallographische Monographie der ungarischen Cerussite.
V I I . R ö z h e g y s e g (Rez-Gebirge).
Komitat Szilagy:
Brusztur.
V I I I . B i h a r h e g y s e g (Bihar-Gebirge).
Komitat Bihar:
Rezbanya
Tarkaicza.
I X . E r d i l y i E r c h e g y s i i g (Siebenbürgisches Erzgebirge).
Komitat Torda-Aranyos:
Olfenbanya.
K o m i t a t Alsö F e h e r :
Botes.
Komitat Hunyad:
Kis-Almas
Kis-Muncsel
Nagyäg.
X . K r a e s ö - s z ö r ä n y i k o n t a k t v o n n l a t (Krassö-Szörenyer Kontaktzug).
Komitat Krassö-Szöreny.
Ruszkabänya
Szaszkabanya
Dognacska
Yaskö
Uj Moldova.
Min.-geol. Institut d. Techn. Hochschule.
Budapest, 31. Oktober 1925.
(Eingegangen den 4. November 1925.)
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Download Date | 3/29/16 11:45 AM