Unter Emmentaler - Kirchgemeinde Trachselwald

DIENSTAG, 15. MÄRZ 2016
www.unter-emmentaler.ch
DIE ZEITUNG FÜR DEN OBERAARGAU, DAS EMMENTAL UND DAS LUZERNER HINTERLAND
Post CH AG, AZ 4950 Huttwil
141. Jahrgang, Nummer 31
Einzelpreis Fr. 1.50
SCHMIDIGEN
OBERAARGAU
UNIHOCKEY
Drittes Freilichtspiel
Kein richtiger Doktor
Der «Methusalem»
Die Freilichtspiele Schmidigen
gehen im Sommer mit dem anspruchsvollen Stück «d`Lindouere»
in die dritte Runde.
Seite 3
Immer mehr Personen versuchen
Krankheiten online selbst zu diagnostizieren. Dr. Google ist aber
noch kein richtiger Arzt.
Seite 5
Sacha Trüssel aus Hasle-Rüegsau
ist mit 37 Jahren der älteste Unihockeyspieler in der NLA. Mit GC
spielt er in den Playoffs.
Seite 10
SCHWEIZ
HEIMISBACH
Nicht alle besuchen
Hundehalterkurs
«Denk an den Schöpfer in jungen Jahren …»
Etwa 20 Prozent der Hundehalter in
der Schweiz drücken sich vor den obligatorischen Kursen. Der Bund
schlägt nun eine zentrale Erfassung
vor. Doch einzelne renitente Halter
lassen sich selbst durch Bussen nicht
für die Kurse begeistern. Heute sind
die Kantone und Gemeinden in der
Pflicht – und diese handhaben die
Überwachung «sehr unterschiedlich
und meist nicht systematisch». Dies
geht aus einem Bericht des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und
Veterinärwesen (BLV) von Anfang
März hervor. Das 128-seitige Papier
thematisiert hat die «NZZ am Sonntag». Der Bund empfiehlt deshalb, die
Halter und die absolvierten Kurse zentral zu erfassen und so zu überwachen.
Diejenigen Hundebesitzerinnen und
-besitzer, welche die Kurse besucht
haben, geben ihnen grundsätzlich
gute Noten. Zahlreiche Halter besuchen im Anschluss freiwillig weitere
Kurse. Allerdings fehlen gemäss Bericht klare Beweise dafür, dass die Kurse wirklich nützlich sind und das Obligatorium folglich gerechtfertigt ist.
Solche konkreten Belege wären den
Autoren zufolge beispielsweise eine
deutliche Abnahme der Vorfälle mit
Hunden oder deutliche Verhaltensunterschiede zwischen Besitzern, die
Kurse besucht und solchen, die Kurse
vermieden haben. Offenbar gibt es
vereinzelt renitente Hundefreunde:
Kantonale Veterinärdienste berichten
von Haltern, die trotz Bussen, Gebühren, Verfügungen und Strafanzeigen
keinen Kurs besuchten. Für das Bundesamt ist es auch denkbar, «im Rahmen einer Kosten-Nutzen-Analyse»
ganz auf die Kurspflicht zu verzichten.
Das Obligatorium besteht in der
Schweiz seit 2008: Neuhalter von Hunden müssen einen Theorie- und einen
Praxiskurs besuchen. Zudem muss für
einen weiteren Hund ein Praxiskurs
durchlaufen werden.
Auch der zweite Punkt gibt Anlass zu
Kritik – vor allem von den betroffenen
Zweithundehaltern. Das BLV empfiehlt, Ausnahmen möglich zu machen
– etwa für Halter, die weiterführende
Ausbildungen gemacht haben. An der
Evaluation für den Bericht haben sich
21 kantonale Veterinärdienste, über
1300 Hundehalter sowie mehr als 1000
Trainer beteiligt. Zudem wurden in der
Bevölkerung 1200 Personen befragt. In
der Tierdatenbank Anis waren Mitte
2015 gut eine halbe Million Hunde
und ihre Halter registriert. Anis ist Anfang Jahr von einer zentralen Datenbank abgelöst worden.
sda/UE
Am Sonntagabend hat das musikalische Trio Marianne Bohnenblust (Flöte), Markus Bucher (Oboe, Englischhorn) und Tatjana Massalova von Gunten (Klavier, Orgel) dem Publikum im Predigtsaal der MZA Heimisbach
ein eindrückliches musikalisches Erlebnis beschert. Die Kollekte des liturgischen Abendanlasses mit Pfarrer Peter Schwab dient als Beitrag an eine Sitzbank, welche die Kirchgemeinde Trachselwald dem Alterszentrum in Sumiswald spenden will.
Von Liselotte Jost-Zürcher
«Es kommt die Zeit wo wir älter werden.» Diesem Motto widmete Pfarrer
Peter Schwab am Sonntagabend seine
Besinnung, passend zum Benefizkonzert zu Gunsten von sumia, der Alterszentrum Sumiswald AG. Denn kein
Mensch komme am Älterwerden vorbei: «Mit jedem Tag, der vergeht, wird
die Lebenszeit um einen Tag kürzer.»
Die Stelle aus Prediger 12, 1 – 7, bezeichnete er als eine der schönsten
Bildworte in der Bibel, «schön und
nachdenklich stimmend zugleich.»
Schonungslos werden hier Beschwerden beschrieben, welche Menschen
am Lebensabend zu tragen haben.
Deshalb auch die Mahnung: «Denk
schon als junger Mensch an deinen
Schöpfer, bevor die beschwerlichen
Tage kommen und die Jahre näher rücken, in denen du keine Freude mehr
am Leben hast...»
Begnadetes Trio
Der Abend war aber vor allem eine
Einladung an die Anwesenden, sich
mit allen Sinnen dem Zauber der Musik aus den Instrumenten von Tatjana
Massalova von Gunten, Marianne
Bohnenblust und Markus Bucher zu
widmen.
Bereits der Auftakt mit Ignaz Moscheles «Concertante für Flöte und Oboe»
liess keine Zweifel aufkommen, welch
musikalisch begnadetes Trio sich für
die Abendmusik in Heimisbach hatte
gewinnen lassen. Mit unglaublicher
technischer und rythmischer Präzision flossen die Töne von Oboe und
Flöte miteinander, zueinander oder
auch auseinander heraus mit eindrücklichen Wechselspielen mitten in
schnellsten Läufen, gefühlvoll und
Marianne Bohnenblust, Markus Bucher und am Klavier Tatjana Massalova von Gunten bescherten in Heimisbach einen eindrücklichen Abend.
Bild: Liselotte Jost-Zürcher
ebenso präzise umrahmt von den perlenden Klängen des Klaviers. Etwas
melancholischer, aber mit temperamentvollen Einlagen, folgte eine Sonate von Francis Poulenc für Flöte und
Klavier. Aus der Heimat der Pianistin,
Organistin und Klavierlehrerin Tatjana
Massalova von Gunten stammte auch
der russische Komponist Anatoli Ljadov, dessen «Musikalische Tabakdose»
sie verspielt zum Besten gab.
Die anschliessende wunderschöne
«Sonata für Flöte, Violine und Basso»
von Carl Philippe Emanuel Bach trug
unverkennbar die Handschrift der al-
ten Meister, nämlich die seines Vaters
Johann Sebastian Bach und seines
ebenfalls berühmten Patens Georg
Philipp Telemann.
Mit Talent – und Kraft
Die «Melodia für Englischhorn und
Klavier» von Antonino Pasculli forderte den Oboisten Markus Bucher nicht
nur musikalisch, sondern auch körperlich, doch auch diese Herausforderung meisterte er bravourös. Charakteristisch für Pascullis Stil sind sehr
schnelle Tonleitern und gebrochene
Akkorde, die dem Solisten kaum Zeit
ANZEIGE
Greti Leuenberger
«Auergattig Lüt»
• 170240 mm
136 Seiten
• Äs Sammelsurium
us luschtige u
ärnschte Gschichte,
wo ganz guet ou
hüt no chönnti
gscheh.
• Verkaufspreis Fr. 25.–
«UE»-Abonnenten Fr. 20.–
RUBRIKEN
Zur Woche
Todesanzeigen
Rundschau
Sport
Wetter
2
8
8
9 bis 11
12
zum Atem holen lassen – schon gar
nicht mit dem Englischhorn.
Das Holzblasinstrument, das Alt-Instrument aus der Familie der Oboen, hat
einen festen Platz in romantischen
und modernen Sinfonieorchestern. Es
ist grösser als die Oboe und endet mit
einem birnenförmigen Schallbecher.
Das dünne, schmale Rohrblatt auf
dem gebogenen Verbindungsstück
zum Instrumentenkorpus benötigt
ungewöhnliche Kraft, um das Englischhorn zu blasen – geschweige denn
in einem so langen, überaus virtuosen
Stück wie die «Melodia». Die «Fantaisie concertante» für Flöte, Hautbois
und Klavier von Jules Demersseman
bot ein fulminantes musikalisches
Schlussbouquet.
Mit dem «Gebet des älter werdenden
Menschen» von der spanischen Mystikerin, Karmelitin und Schutzpatronin Teresa de Avila fand Peter Schwab
zweifellos die richtigen Worte für den
Abschluss des liturgischen Abends:
«Oh Herr, Du weisst besser als ich, dass
ich von Tag zu Tag älter und eines Tages alt sein werde. Bewahre mich vor
der Einbildung, bei jeder Gelegenheit
und zu jedem Thema etwas sagen zu
müssen. Erlöse mich von der grossen
Leidenschaft, die Angelegenheiten anderer ordnen zu wollen. Lehre mich,
nachdenklich aber nicht grüblerisch,
hilfreich aber nicht diktatorisch zu
sein...».
Ende Februar wurde der sumia-Neubau eröffnet (wir berichteten). Mit
Spenden werden Anschaffungen getätigt, welche viel zur Lebensqualität im
Alterszentrum in Sumiswald beitragen. Die Kirchgemeinde Trachselwald
möchte eine Sitzbank spenden und
wird dazu auch die Kollekte der konzertanten Abendmusik einsetzen.
UNIHOCKEY
Die Turnvereins-Unihockeyspielenden ermittelten ihre Meister in Hasle b. Burgdorf
Der Straub Sport-Cup – die Unihockeymeisterschaft der Turnvereine – fand an der Finalrunde in Hasle seinen Abschluss. Begehrt waren die Autogramme der anwesenden NLA-Cracks Christian Beer und Simon Flühmann. Bild: Stefan Leuenberger / Seite9
UNTER-EMMENTALER SCHÜRCH DRUCK & MEDIEN | E-MAIL [email protected] | TELEFON 062 959 80 70
Bestellungen unter:
Telefon 062 959 80 70
Edition Schürch, Huttwil
Erscheint Dienstag, Donnerstag und Samstag. Jeden zweiten Donnerstag regionale Grossauflage