Präventiver Brandschutz bei Grossballenpressen Die Feuerwehr fährt auf der Fronthydraulik mit An der diesjährigen Generalversammlung des Verbandes Lohnunternehmer Schweiz wurden zwei spezielle Einrichtungen vorgestellt, welche beim Einsatz von Grossballenpressen wesentlich zum präventiven Brandschutz beitragen. RoMü. In den letzten Jahren gerieten immer wieder schwerpunktmässig beim Einsatz mit Stroh zahlreiche Grossballenpressen beim Pressen in Brand. Zugleich führten solche Brände mitten in Strohfeldern auch zu grösseren Flächenbränden. Die Ursachen sind dabei vielfach beim eingesetzten Vorbauhäcksler zu suchen. Beim Zerkleinern des Strohs vor dem eigentlichen Pressvorgang können sich Funken bilden, welche zu einem Brand führen können. Doch auch etwas überhitzte Lager können auch zu einem Brand in der Presse führen. Es kann aber auch durchaus sein, dass sich beim Überfahren der Strohschwade sich das Stroh am Auspuff entzünden und dann in der Folge den Brand in der Presse auslösen kann. Davon sind insbesondere die Lohnunternehmer mit ihren Grossballenpressen betroffen. Dieses Phänomen ist aber nicht nur auf die Schweiz beschränkt. Im Ausland ist man mit denselben Problemen konfrontiert, welche gar dazu führen können, dass Versicherungen nicht mehr bereit sind, diese Pressen gegen Brand zu versichern. Entsprechend wurde diese Frage auch an der Generalversammlung des Verbandes Lohnunternehmer Schweiz in Oberbipp thematisiert und erste Lösungsansätze für den präventiven Brandschutz präsentiert. Dabei wurden zwei mögliche Modelle vorgeführt, wo an der Fronthydraulik quasi die Feuerwehr mitfährt und im Ernstfall einen sofortigen Löscheinsatz ermöglicht. „Wir wollen hier zugunsten unserer Mitglieder Abhilfe schaffen und haben mit verschiedenen Versicherungen Gespräche geführt“, führte Roger Stirnimann, Geschäftsführer des Verbandes vor den Mitgliedern aus. „Wir wollen mit diesem proaktiven Vorgehen zwecks Vermeidung von Versicherungsnotständen reagieren. Wir sind dabei beim Aushandeln von Vorteilen für Mitglieder auf offene Ohren und viel Verständnis gestossen, wenn man präventive Massnahmen trifft“, so Strinimann weiter. Wasser und Schaum Beide vorgestellten Systeme verfügen über eines unabhängig vom Traktorantrieb gewährtes Drucksystem, um einen Einsatz auch ohne Motorkraft möglich zu machen. Wird ein möglicher Glimmbrand oder bereits schon ein offener Brand frühzeitig entdeckt, so kann bereits mit wenig Wasser und einem beherzten Einsatz des Maschinenführers oder auch Dritten gelöscht oder wenigstes massiv eingedämmt werden. Die Zollet Unternehmungen AG setzt bei ihrem Verfahren auf einen Wassertank mit 300 Liter Inhalt, welcher an der Fronthydraulik aufgebaut ist. Für den notwendigen Druck von bis zu 10 Bar sorgen zwei mitgeführte Presslufttanks. Stellt der Fahrer nun einen Brand fest, so kann er über den Schlauch mit wenig Wasser gezielt mögliche Brandherde löschen oder wenigstens bis zu 25 Minuten Eindämmen, bis die Feuerwehr mit schweren Gerät eintrifft. Zugleich kommt ein unter dem Wassertank angebrachtes Schwadblech zum Einsatz, welches den Durchfluss des Strohs unter dem Schlepper verbessert. Die zweite ebenfalls an der Fronthydraulik angebaute und präsentierte Löschanlage Alligator 130, welche von Fiechter Lohnunternehmung GmbH in Kappelen eingesetzt wird, setzt auf Wasser und Schaum. Der Wassertank weisst ein Volumen von 129 Liter auf. Zugleich wird auch 1 Liter Schaummittel mitgeführt. Auch hier sorgt als Treibmittel mitgeführte Druckluft für einen Löschdruck von 8 Bar. Der Löscheinsatz erfolgt hier über einen 20 m langen Druckschlauch DN 32 und einem Turbokador 150 als Strahlrohr. Ziel der mit den Versicherungen geführten Gespräche ist, dass beim Einsatz dieser zusätzlichen Technologie und Löschmittel bessere Versicherungskonditionen ausgehandelt werden können. Fotos: Der Alligator 130 verfügt über 129 Liter Löschwasser und ein Liter Schaummittel Das Zollet-System führt 300 Liter Wasser mit
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