gesellschaft* macht* identität*

gesellschaft*
macht*
identität*
PROGRAMM _ 2016
VERSCHRÄNKUNGEN,
GRENZ­ZIE­HUN­GEN UND
LEERSTELLEN BENENNEN:
GESELLSCHAFT*MACHT*IDENTITÄT
In Taumel und Vorfreude präsentie­ren wir die vierte
Ausgabe von gesell­schaft*­macht*identität.
Mit einer fulminanten Mischung aus Vor­trägen,
Diskus­sionen, Workshops und künstlerischen Bei­
trägen versuchen wir, ins Blickfeld zu rücken, was im
Korsett gesellschaftlicher »Akzeptanz« und »Normen«
keinen Platz erhält. In Theorie und Praxis zeigen
wir klare Kante gegen sexistische und rassistische
Diskriminierung, antifeministische Parolen und
rechts­populistische Hetze.
Was uns am Herzen liegt, sind keine Luft­schlösser:
Wir fordern eine solidarische, queer­feministische
und diskriminierungsfreie Öffentlichkeit. Unser Pro­
gramm will Impulse setzen, Neugier wecken und eine
anregende sowie lustvolle Reise durch das Sommer­
semester anstimmen.
hi*queer
Alle Veranstaltungen mit Ausnahme von Performance
und Konzert sind kostenfrei. Die Veranstaltungsorte sind
weitestgehend barrierefrei - eine detaillierte Auskunft
erhaltet ihr unter [email protected].
TERMINÜBERSICHT
TITEL / THEMA
TERMIN
ZEIT
FORMAT
ORT
SEITE
RADIAL | RAUSCHEN
08.04.2016
19.00 Uhr
Performance und Nachgespräch
Domäne Marienburg
06
BEING QUEER
13.04.2016
18.00 – 20.00 Uhr
Input und Diskussion
Goschentor 1 / HAWK
07
BONDAGE
22.04.2016
14.00 – 18.00 Uhr
Workshop
G209 / Uni HI
08
PS - ANMERKUNGEN
22.04.2016
20.00 Uhr
Lesung
&büro
09
PSYCHIATRIE HINTERFRAGEN
27.04.2016
18.00 Uhr
Input und Diskussion
Goschentor 1 / HAWK
10
MEIN QUEERES HILDESHEIM
06.05.2016
14.30 – 18.00 Uhr
Workshop
Brühl 20 / HAWK
11
A TALK WITH WOMEN IN EXILE
11.05.2016
18.00 Uhr
Input und Diskussion
Goschentor 1 / HAWK
12
DIE MENSCHENLIEBE
25.05.2016
18.00 Uhr
Film und Nachgespräch
Audimax / Uni HI
13
GESCHLECHT & KAPITALISMUS
28.05.2016
11.00 – 18.00 Uhr
Workshop
&büro
14
LONELY BODIES
03.06.2016
12.00 – 18.00 Uhr
Workshop
Musiksaal / Uni HI
15
FEMINISTISCHE SOLIDARITÄT
08.06.2016
18.00 Uhr
Input und Diskussion
Goschentor 1 / HAWK
16
SELBSTHASS / TRANS* !?
22.06.2016
18.00 Uhr
Input und Diskussion
Goschentor 1 / HAWK
17
SERVIER | VORSCHLAG
23.06.2016
20.00 Uhr
Konzert und Party
Kufa, Loretta
18
RADIAL | RAUSCHEN
systhemrhizoma
(Konzept, Performance:
René Reith, Alba Scharnhorst;
Lichtdesign: Thimo Kortmann,
David Baur; Sounddesign:
Johann Mittmann; Projekt­
leitung: Laura Meinhardt)
Performance und
Nachgespräch
Freitag, 08.04.2016 /
19.00 Uhr
Burgtheater Domäne
Marienburg der
Universität Hildesheim
9€/5€
Kartenreservierung unter:
[email protected]
Premiere am 07. April,
weitere Aufführungen am
09. und 10. April 2016
06
Stell dir vor dein Körper wird
zu einer Fläche: Deine Haut –
Weite, dein Puls – Kreise, deine
Form – Rauschen.
Ein Bild landschaftlicher Wand­
lung legt sich auf die starre
Männlichkeit und Weiblichkeit
und fordert die Durchlässigkeit
dieser Kategorien heraus. Ru­
hig und sanft rauschen Wellen
an die Küste. Zwischen strö­
menden Gittern werden Jung­
frauen zu Verführerinnen, zu
Müttern und Hexen. Trocken
und scharfkantig zerbricht ein
Stein an der Zeit. Der starre
Mann zerfällt und verschwindet
im Wind.
BEING QUEER – QUEERE
IDENTITÄ­TEN UND PROGRESSIVE
IDENTITÄTSPOLITIK(EN)
Wir alle haben unsere Identi­
tät(en). Wir wissen, zumindest
meistens, wer wir sind und was
uns ausmacht. Diese Iden­
tität(en) sind aber vor allem
in politischen Bewegungen
immer wieder zu Mitteln ge­
worden, um Veränderung zu
erreichen.
Muriel Aichberger
Input und Diskussion
Mittwoch, 13.04.2016 /
18.00 – 20.00 Uhr
Goschentor 1, Raum 003,
HAWK Hildesheim
Der Begriff Queer als Kampf­
begriff fasst unter sich viele
Identitätsmöglichkeiten zu­
sam­­­­men. Hauptsächlich ist er
eine Kampfansage an Zwei­
geschlecht­lichkeit und Hetero­
normativität. Uns beschäftigen
im Vortrag die verschiedenen
politischen Möglich­keiten von
Identität. Dabei soll nicht nur
von bestehenden Konzepten
gelernt, sondern auch grundle­
gendes geklärt werden, um frei
mit Identitätskonzepten arbei­
ten zu können.
07
PS: ANMERKUNGEN ZUM
LITERATURBETRIEB /
POLITISCH SCHREIBEN
BONDAGE
Jen Nahe
Workshop
Freitag, 22.04.2016 /
14.00 – 18.00 Uhr
Gebäude G - G209
(kleiner Seminarraum),
Universität Hildesheim
Anmeldung unter:
gmi@asta­hildesheim.de
08
Der Workshop bietet die Mög­
lichkeit, Basics vom Fesseln
mit Seilen zu lernen. Gefesselt
wird mit Hanf­Seilen. Kleidet
euch einfach bequem. Schon
einige Zeit fessle ich selbst
aktiv & passiv und gebe die
Freude, die ich daran habe,
weiter. Ich möchte Menschen
inspirieren, etwas Neues aus­
zuprobieren und Ihren Hori­
zont über eventuelle Vorurteile
hinaus zu erweitern und euch
vor allem anhalten, darüber
zu kommunizieren. Ihr braucht
keine Partner*in mitzubringen,
es findet sich vor Ort eine
Person. Maximal können 20
Personen an einem Workshop
teilnehmen.
Wovon wir ausgehen: Der
Literaturbetrieb ist nicht neu­
tral. Es bedarf einer Analyse.
Schriftsteller_innen sind nicht
neutral. Wir schonen uns nicht.
Wovon wir ausgehen: Es kann
einen Kanon geben, der die
Geschichte aller abbildet und
nicht auf der Idee von Entwick­
lung und Fortschritt basiert. Es
gibt keine Frauen­ und Min­
derheitenliteratur; Frauen­ und
Minderheitenliteratur müssen
wir fördern. Das Besondere
muss zum Allgemeinen wer­
den, denn Kultur ist nicht –
Kultur wird gemacht.
Lesung
Freitag, 22.04.2016 /
20.00 Uhr
&büro
Wollenweberstraße 55
31134 Hildesheim
09
PSYCHIATRIE HINTERFRAGEN
Anne-Sophie Nagels
Input und Diskussion
Mittwoch, 27.04.2016 /
18.00 Uhr
Goschentor 1, Raum 003,
HAWK Hildesheim
Zwangseinweisungen, Zwangs­
diagnosen, Zwangsmedika­
tionen und Zwangsfixierungen
sind alltägliche Praktiken der
gegenwärtigen Psychiatrie, in
denen gewaltförmig Grund­
rechte missachtet werden.
Erste Kritiken dieser Prakti­
ken wurden bereits Ende des
19. Jahrhunderts formuliert
und verschärften sich seit den
1960er Jahren: Verschiede­
ne Bewegungen weisen noch
heute nicht nur auf die Miss­
stände in den Psychiatrien hin,
sondern stellen die Psychiatrie
und sogenannte »Psychische
Krankheit« radikal in Frage.
»MEIN QUEERES HILDESHEIM«:
ZINE- & FILMWORKSHOP
Wer länger in Hildesheim ge­
wohnt hat, weiß es, wer erst seit
Kurzem hier lebt, hofft darauf:
Hinter der verschlafenen Fas­
sade eines niedersächsischen
Städtchens schlummern die
aufregendsten Geschichten.
Lesbische Liebe, weit verzweig­
te polyamoröse Netzwerke,
Drag Shows, Trans*itions sind
Teil unserer (Alltags)erfahrung.
Dieser oral history Workshop
untersucht mit Personal Zines
(selbstgemachten Heften)
und Dokumentarfilm unse­
ren Wohn­ und Lebensraum
Hildesheim. Gemeinsam mit
euch möchten wir mit Film und
Papier eine Landkarte queerer
Stadterfahrungen erstellen.
Maria Bühner und
Simon Schultz
von Dratzig
Workshop
Freitag, 06.05.2016 /
14.30 – 18.00 Uhr
Samstag, 07.05.2016 /
11.00 – 18.00 Uhr
Brühl 20,
HAWK Hildesheim
Bitte meldet euch unter
gmi@asta­hildesheim.de an.
Da der zweite Tag auf dem
ersten Workshoptag aufbaut,
möchten wir euch bitten, an
beiden Tagen teilzunehmen.
10
11
A TALK WITH WOMEN IN EXILE
Women in Exile
Input und Diskussion
Mittwoch, 11.05.2016 /
18.00 Uhr
Goschentor 1, Raum 003,
HAWK Hildesheim
12
Women in Exile is an initiative
of refugee women founded in
Brandenburg in 2002 to fight
for their rights. The group calls
attention to the experiences
of refugee women as doubly
discriminated against not only
by racist laws and discriminati­
ve refugee laws in general but
also as women. In a modera­
ted talk we want to hear about
the current activities and action
fields of the group.
DIE MENSCHENLIEBE
Hab’ keine Angst mein Kind.
Jochen wartet vor dem Bordell,
in dem er Hausverbot hat, Sven
verliert sich zwischen bezahl­
tem Sex und Liebe. Ein Medley
über Sexualität und Selbstbe­
stimmung von Menschen mit
Behinderung.
Maximilian Haslberger
Film und Nachgespräch
mit Regisseur und
Expert*innen
Mittwoch, 25.05.2016 /
18.00 Uhr
Audimax,
Universität Hildesheim
13
GESCHLECHT UND
KAPITALISMUS:
EINE LOVESTORY
e*vibes
Workshop
Samstag, 28.05.2016 /
11.00 – 18.00 Uhr
&büro
Wollenweberstraße 55
31134 Hildesheim
Bitte meldet euch unter
gmi@asta­hildesheim.de an.
14
Wie in jeder guten Telenovela
ist auch die Beziehung zwi­
schen patriarchalen Strukturen
und bürgerlicher Wirtschafts­
weise eine facettenreiche und
durchaus wechselhafte. Trotz
ihres großen Altersunterschie­
des arrangierten sie sich mit­
einander, teilten Arbeit und
Haushalt, wuchsen aneinander
– und gerade auch an ihren
Differenzen. Wir werden ei­
nige Episoden anschauen und
einen Blick auf ihren aktuellen
Beziehungsstatus werfen. Mut­
maßen wir doch zusammen:
Wie geht es mit den beiden
weiter? Und lasst uns die Story
ein wenig weiterspinnen: Wie
sähe ein Happy End aus – und
inwiefern haben wir überhaupt
Einfluss auf das Script?
LONELY BODIES
Ein Körper ist niemals allei­
ne! Oder? In diesem Tanz­
workshop für alle, die sich
gerne mit Tanz beschäftigen,
werden
Körperexperimente,
Kontaktimprovisationen und
Choreografien aus den eige­
nen Bewegungen zusammen
vertanzt. Inspirieren werden uns
Fragen der Tanzwissenschaft
und das Thema Kollektivität.
Wir werden uns davon ent­
fernen eine Tanztechnik zu
erlernen, sondern nähern uns
unseren Körpern an, um ganz
eigene künstlerische Formen
des Bewegens zu erarbeiten.
René Reith
Workshop
Freitag, 03.06.2016 /
12.00 – 18.00 Uhr
Gebäude K - Musiksaal
(großer Seminarraum),
Universität Hildesheim
Bitte bringt Kleidung mit, in der
ihr euch gut bewegen könnt.
Bitte meldet euch unter
gmi@asta­hildesheim.de an.
15
WENN FEMINISTISCHE
SOLIDARITÄT FEHLT
Antje Schrupp
Input und Diskussion
Mittwoch, 08.06.2016 /
18.00 Uhr
Goschentor 1, Raum 003,
HAWK Hildesheim
Feminismus steht immer wie­
der vor dem Problem feh­
lender Solidarität: Einzelne
Feministinnen profilieren sich
auf Kosten anderer, inhaltli­
che Konflikte wachsen sich
zu unfruchtbaren Streitereien
aus, oder feministische Anlie­
gen werden für ganz andere
Agenden instrumentalisiert.
Wo verläuft die Grenze zwi­
schen fruchtbarem Dissens
und polemischer Häme? Wel­
che
Auseinandersetzungen
lohnt es zu führen und welche
nicht? Antje Schrupp schlägt
vor, das Thema von einer neu­
en Perspektive zu betrachten:
Statt feministischer Solidarität
sollten wir mehr auf weibliche
Souveränität setzen.
SELBSTHASS UNTER
TRANS*-MENSCHEN!?
Der politische Aktivismus
von Trans*-Menschen zeich­
net sich aktuell durch zwei
gegensätzliche
Strategien
aus: die einen argumentieren
mit Hilfe von neurowissen­
schaftlichen Theorien, dass
Transsexualität im Sinne der
heteronormativen Geschlech­
terbinarität angebo­ren sei. Das
andere Lager hingegen stellt
diese Binarität gestützt auf
Queer Theory in Frage und
plädiert für die Dekons­truktion
von Geschlecht. Dieser Vor­
trag geht der Frage nach, was
dieser massive Konflikt über
das Selbstbild von Trans*Menschen aussagt und welche
Folgen dies für politische Ar­
beit hat.
Till Amelung
Input und Diskussion
Mittwoch, 22.06.2016 /
18.00 Uhr
Goschentor 1, Raum 003,
HAWK Hildesheim
17
SERVIER | VORSCHLAG
Konzert und Party
Donnerstag, 23.06.2016 /
20.00 Uhr
Loretta,
Kulturfabrik e.V.
Langer Garten 1
31137 Hildesheim
Das vielfältige Menü gesell­
schaft*macht*identität ist ab­
gefrühstückt. Allen Gierigen
kredenzt hi*queer gemeinsam
mit dem Queerfeministischen
Institut für Tanzvergnügen
(QUIT) einen Nachtisch der
Extraklasse. Statt Zitroneneis­
parfait gibt es ein buntes Des­
sert samt Dekonstruktion und
Dekoration, garniert mit Luft­
schlössern und Leerstellen,
auf einem zartschmelzenden
Bouquet handgemachter und
elektronischer Sounds.
Diese Nacht ist nur eine Idee.
Sie könnte auch ganz anders
sein.
Das überregionale line*up wird
kurzfristig bekanntgegeben.
18
gesellschaft*
macht*
identität*
hi*queer
Universität Hildesheim
Universitätsplatz 1
31141 Hildesheim
[email protected]
Inhaltlich verantwortlich: hi*queer
Etwaige Programmänderungen werden unter hiqueer.de bekannt gegeben.
Gestaltung: Laura Juliane Hatting und Birte Rössner
Wir danken:
Gefördert aus Mitteln des
Landes Niedersachsen
durch das QNN