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«Wir lassen uns die Strategie nicht von Rankings diktieren»
Rankings schaffen Transparenz und Vergleichbarkeit. Und sie geben wertvolle Hinweise zur Verbesserung der
Qualität in Lehre, Forschung und Weiterbildung. Dennoch soll man die eigene Strategie verfolgen und sich nicht von
Rankings abhängig machen, ist Professor Winfried Ruigrok überzeugt.
Grafik: HSG
Herr Ruigrok, warum braucht es Hochschulrankings?
Winfried Ruigrok: Hochschulrankings sind eine Antwort darauf, dass
Studien- und Weiterbildungsinteressenten, Dozierende sowie
Arbeitgeber sich immer internationaler orientieren und nicht nur
Universitäten in der Schweiz, sondern Universitäten in ganz Europa
(oder sogar weltweit) miteinander vergleichen. Für Universitäten bieten
Rankings eine optimale Chance, um sich interessierten Stakeholdern zu
präsentieren.
Wie wichtig sind Rankings bezüglich der Wahl eines Studienstandortes?
Ruigrok: Rankings spielen eine Rolle bei der Auswahl des Studienortes, weil sich Studien- und
Weiterbildungsinteressenten von guten Rankingergebnissen eine bessere Ausbildung und bessere Jobchancen
erhoffen. Rankings sind nicht nur für Studien- und Weiterbildungsinteressenten, sondern auch für diejenigen, die
sich schon für ein Studium entschieden haben, bedeutsam. Allerdings gibt es unterschiedliche Gründe für die Wahl
eines Studien- und Weiterbildungsortes. Rankings sind im Fall der HSG tendenziell wichtiger für Interessenten aus
der Westschweiz oder aus dem Ausland, weil diese sich auf ein Studium weit weg von zu Hause orientieren, und
sind weniger wichtig für Interessenten aus der Region. Rankings sind zudem für MBA- und Executive-MBAStudierende wichtiger als für Bachelor-Studierende. Übrigens verstehen insbesondere unsere Ehemaligen, dass
sich positive Rankingergebnisse auf ihren Marktwert auswirken.
An welchen Rankings nimmt die Universität St.Gallen aktiv teil und aus welchen Gründen?
Ruigrok: Die Financial Times rankt unterschiedliche Programme wie Master, MBA, Executive MBA oder
massgeschneiderte firmeninterne Weiterbildungen. Diese Rankings werden professionell geführt und haben eine
sehr grosse internationale Ausstrahlung. Die HSG nimmt aktiv an diesen Rankings sowie am Financial Times
European Business School Ranking teil. Zudem nimmt die HSG an weiteren Rankings teil, die zu ihrem LehrForschungs- und Weiterbildungsangebot passen, wie die Economist und Business Week Rankings, Times Higher
Education World University Ranking, QS World University Ranking und Handelsblatt-Ranking sowie an den
Rankings des Zentrums für Hochschulentwicklung (CHE).
Wie hat sich die HSG in den für sie zentralen Rankings entwickelt?
Ruigrok: Für die HSG ist das jährliche Financial Times European Business School Ranking, das Anfang Dezember
erscheint und die einzelnen Programmrankings in einem übergreifenden Ranking zusammenfasst, am wichtigsten.
Die HSG ist in allen wichtigen Bereichen einer Business School vertreten: nicht nur hat sie mit dem SIM-HSG das
weltweit höchstgerankte Master-Programm, auch hat sie ein starkes Portfolio von Weiterbildungsprogrammen, wo
sie ebenfalls vorne mitspielt. Dies spiegelt sich in einer sehr erfreulichen Entwicklung wider: Im Dezember 2009
hatte die HSG im Gesamtranking Platz 30 inne, im Dezember 2015 belegte sie bereits den ausgezeichneten 4.
Rang.
Wo haben Rankings auch Schwachpunkte und Grenzen?
Ruigrok: Es gibt mittlerweile einen Wildwuchs von Rankings, der für Aussenseiter kaum noch durchschaubar ist.
Das grösste Problem ist, dass manche Rankings eine fragwürdige und intransparente Methodologie verfolgen. Dies
hat zur Folge, dass Rankingergebnisse auch für die Hochschulverantwortlichen manchmal schwer nachvollziehbar
sind. Ausserdem werden viele einflussreiche Hochschulrankings von Medienhäusern geführt, die das primäre Ziel
verfolgen, ihre Auflage oder Klickraten zu steigern. Letztlich haben manche Rankings nicht das eigentliche Ziel
Transparenz zu schaffen, sondern eher das Gegenteil zu erreichen, nämlich jeder Uni die Chance zu geben, sich
als «sehr gut» zu verkaufen. Die HSG nimmt an solchen zweifelhaften Rankings nicht teil. Trotzdem steht es diesen
Institutionen frei, Daten über Universitäten zu sammeln und ein Ranking zu präsentieren, in dem auch die HSG
irgendwo (und dann wohl nicht ganz oben) auftaucht.
Besteht nicht die Gefahr, dass man sich als Universität von diesen Rankings abhängig macht, weil man sich auf eine
Zahl in einer Rangliste reduzieren lässt?
Ruigrok: Diese Gefahr gibt es tatsächlich. Die HSG sieht Rankings als ein wertvolles Instrument, Feedback für die
Qualität ihrer Lehre, Forschung und Weiterbildung zu erhalten. Die HSG verfolgt hingegen ihre eigenen
strategischen Ziele, die sie sich jedoch von Rankings nicht diktieren lässt.
Gäbe es vielleicht auch ein Szenario, in welchem die HSG entscheiden würde aus den Rankings auszusteigen, wie
das andere schon im Bereich der Restaurant- und Hotelbewertung durch Gault Millau oder den Guide Michelin
gemacht haben?
Ruigrok: Das halte ich für weder wahrscheinlich noch wünschenswert. Während eines Jahres entscheiden sie sich
vielleicht zwanzigmal ein Restaurant zu besuchen. Die Entscheidung für eine Hochschule machen sie vermutlich
nur ein- oder zweimal im Leben. Da freuen sie sich über jede Hilfe, um die für sie beste Studien- oder
Weiterbildungswahl treffen zu können.
Interview: Marius Hasenböhler
Prof. Winfried Ruigrok, Ph.D., ist Delegierter des Rektorats für Universitätsentwicklung und Weiterbildung sowie
Dean der Executive School of Management, Technology and Law der Universität St.Gallen.
www.rankings.unisg.ch
Kreativität braucht Kontraste
Plädoyer für ein facettenreiches Kontextstudium. Von Martin Eppler
Zeichnung: Corinne Bromundt Hanging out with weirdos!
Welche Fähigkeit wird gemäss den letzten beiden, weltweiten CEO-Umfragen von IBM wichtiger für zukünftige
Führungskräfte als jede andere? Es ist – man staune – Kreativität. Obwohl HSG-Absolventen (noch) nicht dafür
bekannt sind, überdurchschnittlich kreativ zu sein, haben wir an der Universität St.Gallen eine besondere
Möglichkeit, kreative Impulse zu geben und schöpferisches Potenzial zu entfalten. Dieses Gefäss fürs anders
Denken heisst Kontextstudium und ist seit ich es kenne nicht nur kontrovers sondern auch dauergefährdet. Die
Hegemonie der Kernfächer und das Effizienzbestreben vieler Studierender können dazu führen, dass das
Kontextstudium mehr und mehr zum ‚Supplement‘ der Vertiefungsrichtung degeneriert und so seine ursprüngliche
Irritations- und Inspirationsfunktion verliert.
Warum es sich aber gerade im Hinblick auf kreative Fähigkeiten lohnt, ein möglichst kontrastreiches Kontextstudium
beizubehalten (bzw. als Student zu absolvieren), das mehr ist als eine Ausweitung der Kampfzone Hauptstudium,
möchte ich kurz und biographisch eingefärbt erläutern.
Lektionen in exotischem Denken
Fragt man mich, an welche Vorlesungen ich mich aus meiner eigenen Studienzeit in Boston, St.Gallen, Paris und
Genf am besten erinnern kann, ist die Antwort klar: Es waren zum einen die HSG-Kurse aus dem Kontextstudium
(damals Kulturfächer genannt). Diese erlaubten es mir, in völlig neue Denkweisen einzutauchen und mich rasch auf
ganz andere Perspektiven, Praktiken und Prioritäten einzustellen: Die Philosophievorlesung über die Postmoderne
liess mich beispielsweise erleben, wie man einen einzigen Gedanken während jeweils 90 Minuten hochkonzentriert
und rein verbal zerlegen und so vertiefen kann. Ähnlich ging es mir in Boston in einer Vorlesung über Shakespeare
sowie im Promotionsstudium in Genf: die denkwürdigste Vorlesung war auch dort nicht das Seminar über die
Zukunft des Managements, sondern die Ateliers in Linguistik, z.B. über den subtilen (aber psychohygienisch
wichtigen) Unterschied zwischen den drei französischen Begriffen craindre, redouter und avoir peur.
Der ‚Cash Value‘ dieser drei Veranstaltungen war dabei nicht besonders gross, gewiss, doch von diesen Lektionen
in exotischem Denken profitiere ich noch heute, denn sie sensibilisieren für alternative Denkweisen, für den
relativen Wert von Wissen und für die Gefahr unreflektierter Grundannahmen. Sie fördern den mentalen
Perspektivenwechsel und das Denken in Varianten – beides Grundvoraussetzungen für kreatives Problemlösen.
Nicht von ungefähr gibt Managementguru Tom Peters angehenden Führungskräften deshalb vor allem diesen Tipp
mit auf den Karriereweg: Hang out with weirdos! Dadurch, dass man sich auf radikal andere Sichtweisen einlässt
und den Austausch mit Andersdenkenden sucht, kultiviert man seine eigene Kreativität und Innovationsfähigkeit. An
der HSG haben wir als ‚Business School plus‘ eh nicht genug dieser seltsamen Kollegen vor Ort, da wäre es
schade, das Kontextstudium noch weiter auf den Mainstream von BWL, VWL, Recht oder internationalen
Beziehungen auszurichten.
Provokativer formuliert: Wir brauchen mehr Kurse wie diese aus dem aktuellen Programm des Kontextstudiums:
Trauma narratives, Die Mechanismen des Kunstbetriebes, Yugoslavism. Rise and Fall of a National Concept,
Urbanisation in Developing Countries, Neurosociety, Kultur(geschichte) der Täuschung, Was ist ein Held?, Soziales
Engagement in Praxis und Theorie, oder Dokumentarfilm-Workshop. Es ist nicht zu mutig, wenn wir es
Studierenden zumuten, sich auf Kernfach-ferne Sichtweisen einzulassen und dabei alternative Wertvorstellungen zu
berücksichtigen. Dies schafft die Voraussetzung für Fähigkeiten wie Empathie und Ambiguitätstoleranz, die in einer
globalisierten Welt und für die Arbeit in interkulturellen Teams essentiell sind.
Natürlich brauchen wir auch gezielte Programmierangebote, Mathlab- oder R-Kurse, sowie Vorlesungen zum
(historischen) Kontext von Recht, BWL, VWL und internationalen Beziehungen. Diese Vertiefungsderivate machen
jedoch nicht unbedingt das Alleinstellungsmerkmal des Kontextstudiums aus und sollten daher die ‚Lektionen in
exotischem Denken‘ nicht verdrängen.
Dem Zufall eine Chance geben
Fragen mich Studierende nach unserem Creability-Kurs jeweils, was Sie an der HSG weiter für die Entwicklung ihrer
eigenen Kreativität tun können, so verweise ich gerne auf die entsprechenden Veranstaltungen und Publikationen
von Chris Steyaert, Oliver Gassmann, Jörg Metelmann, Sabrina Bresciani, oder Walter Brenner und Falk
Übernickel. Ich betone aber auch, dass sie dem Zufall eine Chance geben sollten, indem sie einen Kurs im
Kontextstudium wählen, der nichts mit ihren bisherigem Studium oder Hauptinteressen zu tun hat. Dadurch
erweitern sie ihren Denkhorizont und erhalten kreative Impulse, für die vielleicht sonst im Studium kein Platz mehr
ist. Durch die Belegung von exotischen Fächern können Studierende die Binnenlogik des wirtschaftlichen,
rechtlichen oder politischen durchbrechen und Widersprüche in diesen verschiedenen Sphären entdecken. Das
mag zeitweise für Verwirrung oder gar Frustration sorgen, doch diese Verwirrung und die damit einhergehenden
Zweifel sind das Saatgut für zukünftige Ideen, oder wie es Salvador Dalì etwas pointierter formuliert hat: Man muss
systematisch Verwirrung stiften – das setzt Kreativität frei. Alles, was widersprüchlich ist, schafft Leben.
Die Universität St.Gallen möchte als Teil ihrer Strategie in ausgewählten Gebieten global als Denkplatz
wahrgenommen werden. Ich wünsche mir fürs 2016, dass die HSG zumindest in ihrem Kontextstudium auch ein
wenig ein Denktummelplatz bleibt. Denn neben der Diversity im Bereich der HSG-Studierenden und
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist Diversity auch im Fächerkanon eine wichtige Voraussetzung für Innovation.
Hüten wir uns also davor, das Kontextstudium als reines Überlauf-Gefäss des Fachstudiums zu betrachten und
nutzen wir weiterhin die Chance, die diese Horizonterweiterung bietet – wenn wir sie facettenreich gestalten.
Unser Kolumnist Martin Eppler ist Ordentlicher Professor für Medien- und Kommunikationsmanagement an der
Universität St.Gallen.
Gewinnen Sie einen HSG-Shop-Gutschein!
Sie kennen die Artikel in der aktuellen Ausgabe von HSG Focus? Dann haben Sie die Voraussetzungen, einen von
fünf HSG-Shop-Gutscheinen im Wert von je 100 Franken zu gewinnen. Teilnahmeschluss ist der 31. März 2016.
Bild: Stephanie Brändli
Wettbewerbsfrage: Mit welchem Thema setzte sich Selma Merdan in ihrer Bachelor-Arbeit auseinander?
Antwort und Ihre Adresse per E-Mail an [email protected] oder auf www.unisg.ch/hsgfocus.
Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt sind alle Personen über 18 Jahren. Vom Wettbewerb
ausgeschlossen sind Mitarbeitende der Universität St.Gallen sowie deren Agentur. Jeder Teilnehmer darf nur einmal
am Wettbewerb teilnehmen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist
ausgeschlossen. Die Gewinnerin oder der Gewinner wird per E-Mail benachrichtigt. (SB)
Migration und Frankenstärke im Öffentlichen Programm
Die Universität St.Gallen lädt die Bevölkerung im Frühjahrssemester 2016 zu 41 öffentlichen Vorlesungen ein. In
diesem Semester orientieren sich die Vorlesungsreihen am aktuellen Geschehen: die Flüchtlingskrise und die
Auswirkungen des hohen Frankenkurses in der Ostschweiz werden unter anderem behandelt.
Bild: HSG
Niemand weiss, wie sich die Flüchtlingswelle aus Syrien auf die europäische Politik und Gesellschaft auswirken
wird. Die Schweiz ist nach wie vor viel weniger betroffen als Deutschland, Österreich oder andere Länder. Gerade
deshalb kann es wertvoll sein, sich mit dem komplexen Thema Migration zu befassen. Grund genug für Prof. Dr.
Caspar Hirschi, Leiter des Öffentlichen Programms, das aktuelle Geschehen in den öffentlichen Vorlesungen zu
thematisieren.
Migration heute und damals
In der Reihe «Brennpunkt Migration: sechs Perspektiven» nehmen Wissenschaftler verschiedener Disziplinen und
direkt involvierte Akteure Stellung zu den politischen, sozialen, rechtlichen und kulturellen Implikationen der
Flüchtlingskrise.
Migration, Niederlassung, Einbürgerung, Integration sind auch Themen in zwei Vorlesungen zu Stadt und Region
St.Gallen. Die Vorlesung der Regionalgeschichte blickt zurück auf die vergangenen zwei Jahrhunderte und geht der
Frage nach, wie sich der Umgang mit den Zugewanderten verändert hat. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildeten
Italienerinnen und Italiener rasch die grösste Migrationsgruppe in der Schweiz. Sie waren weitgehend sich selbst
überlassen. So schufen Sie ihre eigene Gesellschaft. Die italienischen Parallelwelten und deren Einfluss auf den
Schweizer Alltag, werden in der Gesellschafts-Vorlesung thematisiert.
Frankenkrise und Wirtschaftskriminalität
Angesichts der Flüchtlingskrise wirkt die Frankenkrise schon fast alt, auch wenn sie noch längst nicht überstanden
ist. Die starke Aufwertung des Schweizer Frankens hat die Schweizer Unternehmen und die Angestellten enorm
unter Druck gesetzt. Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft behandeln in der Volkswirtschafts-Vorlesung die
Auswirkungen des hohen Frankenkurses auf Unternehmen in der Ostschweiz.
An Aktualität kaum zu überbieten ist die Rechts-Vorlesung zu den Themen Wirtschaftskriminalität, Korruption und
Menschenhandel. Darin erklärt Prof. Dr. Martin Killias, wie sich die in den Vereinigten Staaten entwickelten
Straftatbestände als «Inbegriffe des Bösen» international durchsetzen konnten. Angesichts des FIFA-Skandals – der
jahrzehntelang auf niedriger Flamme schwelte, aber sofort explodierte, als die amerikanische Justiz intervenierte, ist
diese Thematik für die Schweiz hochrelevant.
Zusammenarbeit mit der Schule für Gestaltung St.Gallen
Für das Programmheft hat die Universität mit der Foto-Fachklasse der Schule für Gestaltung St.Gallen
zusammengearbeitet. Jede Schülerin und jeder Schüler hatte den Auftrag, zum Thema «Lichtspiel» drei Fotos
einzureichen. Jeweils ein Foto wurde für das Programmheft ausgewählt. Zwölf weitere Bilder sind vom 22. Februar
bis zum 25. März im Bibliotheksgebäude ausgestellt. (SB)
Für Programmbestellungen: Universität St.Gallen (HSG), Kommunikation, Dufourstrasse 48, CH-9000 St.Gallen
Tel.: +41 71 224 22 25, E-Mail: [email protected]
Link zum Livepaper der Broschüre: Öffentliches Programm Frühjahrssemester 2016
8232 Studierende an der HSG
Im Herbstsemester 2015 waren an der Universität St.Gallen 8232 Studierende immatrikuliert (Vorjahr: 8020). Der
Frauenanteil betrug 34,15 (32,97) Prozent. Die Studierenden kamen aus 80 Staaten.
Bild: Hannes Thalmann
Im Assessment-Jahr studieren gesamthaft 1660 (1476) junge Menschen. Der Frauenanteil dieser Stufe beträgt 36
(36) Prozent. Von den 2666 (2654) Bachelor-Studierenden sind 870 (828) weiblich, was 33 (31) Prozent entspricht.
Auf der Master-Stufe studieren 34 (32) Prozent Frauen, bei 3201 (3143) Immatrikulierten. Der Frauenanteil auf der
Doktorats-Stufe (689 (719) Studierenden) liegt bei 37 (36) Prozent. Weitere 16 (28) Studierende belegen
zusätzliche Ausbildungen.
Zürcher stark vertreten
Wie schon 2014 übertrifft der Kanton Zürich in der Statistik der Herkunftskantone (Wohnort bei Erwerb der
Studienberechtigung) mit 1116 (1070) Studierenden den Kanton St.Gallen mit 894 (874). An dritter Stelle liegt der
Kanton Aargau mit 384 (383) Studierenden, gefolgt von Kantonen Bern und Thurgau mit jeweils 358 Studierenden
(Bern: 331, Thurgau: 352). Weiter bilden die Kantone Luzern mit 271 (268), Basel-Land 209 (216) sowie
Graubünden mit 204 (214) Studierenden grössere Gruppen an der Universität St.Gallen.
80 Nationen an der HSG
Die grösste Gruppe bei den ausländischen Studierenden inklusive Gaststudierende (ebenfalls Wohnort bei Erwerb
des Studienberechtigungsausweises) kommt aus den deutschsprachigen Ländern: Deutschland 1523 (1507),
Österreich 247 (229), Liechtenstein 75 (71). Grössere Gruppen kommen aus Italien 97 (86), Frankreich 85 (70),
China 78 (84), Russland 46 (50), den USA 40 (41), Spanien 32 (34), Indien 32 (34), Singapur 30 (34), Schweden 28
(27), Brasilien 24 (25) sowie Japan 24 (21). Insgesamt sind Studierende aus 80 (88) Nationen an der HSG
immatrikuliert. Die Ausländerquote ist an der Universität St.Gallen (HSG) seit den 60er-Jahren gesetzlich auf 25
Prozent festgelegt. (AH)
Die Universität St.Gallen (HSG) in Zahlen.
Verstärkung für die HSG Stiftung
Die HSG Stiftung ergänzt ihr Führungsgremium um fünf profilierte Persönlichkeiten. Neu werden als Präsident Dr.
Paul Achleitner und als Mitglieder Georg Schaeffler, Dr. h.c. Thomas Schmidheiny und Urs Wietlisbach sowie Prof.
Dr. Monika Bütler im Stiftungsrat tätig sein.
Bilder: zVg Oben, von links: Paul Achleitner, Thomas Bieger, Monika Bütler, Andreas Kirchschläger. Unten, von
links: Urs Landolf, Georg Schaeffler, Thomas Schmidheiny, Urs Wietlisbach.
Die HSG Stiftung hat den Zweck, die strategische Weiterentwicklung der Universität St.Gallen zu unterstützen und
die HSG mit vereinten Kräften als eine führende Wirtschafsuniversität Europas im globalen Wettbewerb um
talentierte Studierende, kreative Jungwissenschaftler und engagierte Professoren weiter zu stärken und zu
profilieren. Als selbstständige gemeinnützige Stiftung ist sie 2013 aus der HSG Alumni Stiftung hervorgegangen. Sie
wird gemeinsam von Absolventen (Alumni) und Förderern sowie von Vertretern der Universität geführt.
Acht profilierte Persönlichkeiten
Neu nehmen aus dem Kreis der Alumni und Förderer Georg Schaeffler, Vorsitzender des Ausichtsrats der Schaeffler
AG, Dr. h.c. Thomas Schmidheiny, Unternehmer, Urs Wietlisbach, Exekutives Mitglied des Verwaltungsrats der
Partners Group Holding AG, sowie aus dem Kreis der Wissenschaft Prof. Dr. Monika Bütler, Inhaberin des
Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik an der HSG, im Stiftungsrat Einsitz. Zum Präsidenten des Stiftungsrates wurde Paul
Achleitner, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutsche Bank AG, gewählt. Die neuen Stiftungsräte haben ihre
Arbeit im Januar 2016 aufgenommen.
Neben den fünf neu hinzugewonnenen Stiftungsräten engagieren sich seit mehreren Jahren der Rektor Prof. Dr.
Thomas Bieger (Vizepräsident), der Präsident der HSG Alumni, Dr. Urs Landolf, sowie Andreas R. Kirchschläger,
CEO der elea Foundation for Ethics in Globalization, im Stiftungsrat. Der bisherige Präsident Wolfram Martel, der
die Stiftung aufgebaut und etabliert hat, gibt sein Amt nach 15jähriger, verdienstvoller Tätigkeit ab. HSG Professor
Vito Roberto tritt nach einer vollen Amtszeit ebenfalls zurück. Seinen Sitz übernimmt Monika Bütler.
Verbundenheit mit der Alma Mater
«Ich freue mich, das Präsidium der HSG Stiftung übernehmen zu dürfen. Die HSG-Zeit war prägend für meinen
Lebensweg und ich möchte einen Beitrag zur Entwicklung meiner Alma Mater leisten», sagt der Präsident des
Stiftungsrates, Paul Achleitner.
«Wir sind stolz, dass so namhafte und erfahrene Persönlichkeiten für ein Engagement in unserer Stiftung begeistert
werden konnten. Die Bereitschaft, sich aktiv für die Förderung der Universität St.Gallen einzusetzen, zeigt ihre enge
Verbundenheit mit der HSG», betont Rektor Thomas Bieger.
HSG Alumni Präsident Urs Landolf ergänzt: «Es gehört zum Selbstverständnis unserer Absolventinnen und
Absolventen, der Universität durch persönlichen Einsatz und durch Fördertätigkeit etwas zurückzugeben. Die HSG
Stiftung ist ein bedeutender Meilenstein für uns als HSG Alumni.» (ML/SH)
Die Stiftungsratsmitglieder der HSG Stiftung:
Dr. Paul Achleitner
Präsident
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutsche Bank AG
Prof. Dr. Thomas Bieger
Vizepräsident (ex officio)
Rektor der Universität St.Gallen (HSG)
Prof. Dr. Monika Bütler
Stiftungsrätin (ex officio)
Direktorin des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik an der Universität St.Gallen (HSG)
Andreas R. Kirchschläger, lic. iur. HSG
Stiftungsrat (ex officio)
CEO der elea Foundation for Ethics in Globalization
Dr. Urs Landolf
Stiftungsrat (ex officio)
Präsident HSG Alumni
Georg Schaeffler, lic. oec. HSG
Stiftungsrat
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Schaeffler AG
Dr. h.c. Thomas Schmidheiny
Stiftungsrat
Unternehmer
Urs Wietlisbach, lic. oec. HSG
Stiftungsrat
Exekutives Mitglied des Verwaltungsrats der Partners Group Holding AG
HSG Stiftung
Leute
In dieser Rubrik finden sich News zu HSG-Angehörigen, die eine besondere Erwähnung verdienen.
Prof. em. Dr. Dr. h.c. Carl Baudenbacher
Carl Baudenbacher, Direktor EMBL-HSG, ist in der Liste der 15 einflussreichsten Denker der Schweiz, die
jeweils zu Beginn des Jahres von der Basler Zeitung erstellt wird, auf Platz 7 gesetzt worden. Gewürdigt
werden sein Wissen und seine Erfahrung im Europarecht.
Prof. Dr. Thomas Bieger
Thomas Bieger, Rektor der Universität St.Gallen, wird ab 1. August 2016 die Kammer Universitäre
Hochschulen von swissuniversities präsidieren. Dies haben seine Kolleginnen und Kollegen, die Rektorinnen,
Rektoren und Präsidenten der Schweizer Universitäten und Eidgenössischen Technischen Hochschulen, an
ihrer Sitzung vom 4./5. Februar 2016 einstimmig beschlossen. Thomas Bieger, der mit dem neuen Amt
zugleich ex officio Vizepräsident von swissuniversities wird, folgt auf Prof. Dr. Dominique Arlettaz, abtretender
Rektor der Universität Lausanne.
Prof. Dr. Winfried Koeniger, Prof. Dr. Michael Lechner
Winfried Koeniger und Michael Lechner (SEPS) sind ins Executive Board der European Association of Labour
Economics (EALE), der führenden Vereining der europäischen Arbeitsmarktökonomen, berufen worden.
Prof. Dr. Klaus Möller
IMA (Institute of Management Accountants), the association of accountants and financial professionals in
business, announced that Klaus Möller, Ph.D., Professor and Chair of Controlling and Performance
Management at the University of St.Gallen, will begin a two-year term as IMA Europe’s Honorary Professor in
Management Accounting. In his role, Professor Möller will support the growth of IMA’s mission, as well as
continue to promote the CMA certification in Europe. He will also contribute to Strategic Finance magazine
and chair IMA’s symposium at the 2016 Annual Congress of the European Accounting Association in
Maastricht, Netherlands, along with other planned speaking engagements on behalf of IMA, including IMA’s
2016 Annual Conference and Expo in Las Vegas and the American Accounting Association Conference (AAA)
in New York while continuing his teaching and course responsibilities at the University.
Ein Bericht von der Front der Robotik – im Dienste der Juristerei
Antrittsvorlesung
Zur Antrittsvorlesung von Thomas Burri, Assistenzprofessor für Völker- und Europarecht.
Was bedeutet es, wenn gesagt wird, ein Roboter oder eine künstlich
intelligente Agentin sei autonom? Dieser Frage geht die
Antrittsvorlesung nach. Nachdem zwei mögliche Perspektiven auf die
Frage aufgezeigt sein werden, werden die Implikationen solch
autonomer Homunculi/ae für das Recht, einschliesslich das
internationale Recht, angesprochen. Mit der Antrittsvorlesung soll den
Zuhörenden nicht nur eine aktuelle, gesellschaftlich zu führende
Debatte nahe gelegt werden; es soll auch ein Einblick in die Forschung
des Dozenten gegeben werden.
Prof. Dr. Thomas Burri, LL.M. (Brügge) ist Assistenzprofessor für Völkerrecht und Europarecht an der Universität
St.Gallen. Nach Abschluss des Habilitationsverfahrens hält er nun die Antrittsvorlesung als Privatdozent. Er hat
unter anderem in München und Harvard geforscht, in Zürich zum Völkerrecht promoviert und in Basel, Paris, und
Brügge studiert. Seine Habilitationsschrift “The Greatest Possible Freedom” ist kürzlich bei Nomos erschienen.
Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Thomas Burri:
HOMUNCULUS (in der Phiole zu Wagner):
Nun Väterchen! Wie steht’s? Es war kein Scherz!
Komm, drücke mich recht zärtlich an dein Herz! (6879)
[Ein Bericht von der Front der Robotik – im Dienste der Juristerei]
Dienstag, 1. März 2016, 18.15 Uhr, Raum 09-011.
Digitalisierung und Arbeit der Zukunft
Antrittsvorlesung
Jan Marco Leimeister beschäftigt sich in seiner Antrittsvorlesung mit Herausforderungen für Management,
Gesellschaft und Universitäten, die durch die Digitalisierung entstehen.
Die Digitalisierung verändert unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft
und unser Leben mit nie gekannter Geschwindigkeit. Der Vortrag
analysiert digitale Wertschöpfungs- und Arbeitsorganisationmodelle vor
diesem Hintergrund. Aufbauend auf dem Stand der Forschung werden
Chancen und Risiken digitaler Arbeitssysteme aufgezeigt und
Ansatzpunkte für die Hebung der Digitalisierungspotenziale identifiziert.
Dabei werden forschungsbasierte Impulse zur Weiterentwicklung von
Management-, Führungs-, Arbeits- und Wertschöpfungskonzepten
sowie Aus- und Weiterbildungsansätzen gegeben.
Prof. Dr. Jan Marco Leimeister ist Ordinarius und Direktor am Institut für Wirtschaftsinformatik (IWI-HSG) der
Universität St.Gallen. Er ist zudem Direktor am wissenschaftlichen Zentrum für Informationstechnikgestaltung der
Universität Kassel. Leimeister diplomierte an der Universität Hohenheim, wo er auch 2004 im Bereich
Wirtschaftsinformatik mit Auszeichnung promovierte. Von 2004 bis 2008 war er an der Technischen Universität
München (TUM), Institut für Informatik, als wissenschaftlicher Assistent tätig. 2008 habilitierte sich Leimeister an der
TUM und wurde an die Universität Kassel auf einen Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik berufen. Seit 2012 ist er an
der Universität St.Gallen tätig.
Jan Marco Leimeister ist international stark vernetzt und wurde für seine Forschungs- und Lehrleistungen
international mehrfach ausgezeichnet. Er forscht insbesondere über Gestaltung, Einführung und Management von
IT-gestützten Organisationsformen und Innovationen. Aktuelle Schwerpunkte sind Digitale Transformation, Digital
Business, Dienstleistungsforschung, Crowdsourcing, Digitale Arbeit, Collaboration & Learning Engineering.
Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Jan Marco Leimeister: «Digitalisierung und Arbeit der Zukunft − Herausforderungen
für Management, Gesellschaft und Universitäten», Dienstag, 8. März 2016, 18.15 Uhr, Raum 09-011.
Demokratische Innovation in Lateinamerika
Antrittsvorlesung
Yanina Welp blickt in ihrer Antrittsvorlesung auf die Frage, ob höhere Partizipation auch zu besserer Demokratie
führt.
Befürworter partizipativer Demokratiemodelle nehmen an, dass ein
demokratisches System auf die Unterstützung seiner Bürger
angewiesen ist, die über die Teilnahme an (parlamentarischen oder präsidentiellen) Wahlen hinausgeht. So sollen
partizipative Mechanismen «civic learning» fördern und sich positiv auf das Sozialkapital eines Landes auswirken.
Darüber hinaus wird angenommen, dass partizipative Instrumente das Vertrauen in demokratische Institutionen und
Akteure erhöhen können, da diese dazu beitragen politische Verantwortlichkeit und Responsivität von
Repräsentanten zu stärken. Die Vorlesung «Democratic Innovation in Latin America: Does more participation lead to
better democracy?» geht der Frage nach dem Zusammenspiel zwischen partizipativen Instrumenten und der
Qualität von Demokratie nach. Der Fokus liegt dabei vor allem auf partizipativen Instrumenten auf der lokalen
Ebene.
Yanina Welp ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Demokratie in Aarau – Abteilung Direkte
Demokratie – sowie Privatdozentin an der Universität St.Gallen. Von 2011-2014 arbeitete sie als Akademische
Koordinatorin des SNF-Doktorandenprogramms «The Dynamics of Transcultural Governance and Management in
Latin America» der Univeristät St.Gallen. Sie verfügt über einen Ph.D. in Politik- und Sozialwissenschaft der
Universidad Pompeu Fabra und einen Bachelor in Politik- und Kommunikationswissenschaften der Universidad de
Buenos Aires. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich der vergleichenden Politikwissenschaft, der
partizipativen und direkten Demokratie in Lateinamerika, sowie der demokratischen Qualität.
Antrittsvorlesung von PD Yanina Welp, Ph.D., «Democratic Innovation in Latin America: Does more participation
lead to better Democracy?», Dienstag, 22. März 2016, 18.15 Uhr, Raum 09-011.
Die Roboter kommen
Antrittsvorlesung
Isabelle Wildhaber geht in ihrer Antrittsvorlesung den Konsequenzen nach, die dadurch entstehen, dass im
Arbeitsmarkt immer mehr Menschen durch Maschinen ersetzt werden.
In den nächsten Jahren werden Maschinen viele Menschen im
Arbeitsmarkt ersetzen. Viel Aufmerksamkeit wird dem Thema gewidmet,
ob dabei Stellen verloren gehen und welches die notwendigen
Fähigkeiten der Arbeitnehmer in der Zukunft sind. Darüber hinaus gibt
es unzählige rechtliche Fragen, welche sich für Arbeitgeber stellen.
Isabelle Wildhaber analysiert die arbeitsrechtlichen Risiken und
Unbekannten, welche mit der Nutzung von Automatisierungsprozessen,
Robotik und Künstlicher Intelligenz am Arbeitsplatz einhergehen. Was
gilt es arbeitsrechtlich zu berücksichtigen, damit Arbeitgeber,
Arbeitnehmer und die Sozialpartnerschaft in einer «bot-based
economy» weiterhin gedeihen können?
Isabelle Wildhaber hat ihr Studium der Rechtswissenschaften 1996 und ihre Dissertation 1999 an der Universität
Basel summa cum laude abgeschlossen. Von 2000 bis 2001 absolvierte sie einen LL.M. an der Harvard Law School
und arbeitete von 2001 bis 2006 als Rechtsanwältin bei der internationalen Anwaltskanzlei Cleary Gottlieb. Sie
wechselte daraufhin von der Praxis in die Wissenschaft und erhielt 2011 die Venia Legendi für Privat- und
Wirtschaftsrecht der Universität Zürich. Isabelle Wildhaber war von 2010 bis 2015 Assistenzprofessorin und ist seit
dem 1. August 2015 Ordinaria für Privat- und Wirtschaftsrecht unter besonderer Berücksichtigung des Arbeitsrechts
an der Universität St.Gallen.
Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Isabelle Wildhaber: «Die Roboter kommen − Konsequenzen für Arbeit und
Arbeitsrecht», Dienstag, 19. April 2016, 18.15 Uhr, Raum 09-011.
Internationalisierung der Politik und Präferenzen der Bürger
Antrittsvorlesung
Tina Freyburg thematisiert in ihrer Antrittsvorlesung die Internationalisierung der Politik und wie das im Verhältnis zu
den Präferenzen der Bürger steht.
Wie sollen internationale Abkommen in den Augen der Bürger
verhandelt und durchgesetzt werden? Obwohl allgemein angenommen
wird, dass die Öffentlichkeit einer Internationalisierung der Politik kritisch
gegenüber steht, wissen wir wenig über ihre tatsächlichen Präferenzen.
Professorin Freyburg geht dieser Frage mit Hilfe eines Experimentes
nach, das Teil einer grossangelegten Umfrage mit 4000 Befragten aus
Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und der Schweiz ist. Konkret
untersucht sie, inwieweit die Bewertung internationaler Kooperationen
zu bestimmten globalen Herausforderungen (Flüchtlingskrise,
Klimawandel, Finanzkrise) davon abhängt, was der Einzelne unter
Demokratie versteht und wie stark der Nationalstaat die Kontrolle über die politische Entscheidungsfindung behält.
Tina Freyburg vertritt in Lehre und Forschung ein modernes Verständnis der Vergleichenden Politikwissenschaft,
welches die zunehmende Vernetzung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in einer globalisierten und
digitalisierten Welt anerkennt. Ihre Arbeit widmet sie dem Enträtseln einiger der heute brennendsten
gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen, insbesondere dem Stand der Demokratie in Zeiten
fortschreitender Denationalisierung. Ihr multidisziplinäres Studium der Politikwissenschaft, Psychologie
sowie Medien- und Kommunikationswissenschaft an den Universitäten Heidelberg, Mannheim, Berlin (FU) und
Lausanne ermöglichte ihr, innovative theoretische und analytische Zugänge zu wählen. Spätestens die Promotion
an der ETH Zürich begeisterte sie für systematische empirische und methodisch genaue Forschung. Vor ihrem Ruf
an die HSG lehrte und forschte sie unter anderem am Europäischen Hochschulinstitut Florenz, dem Weatherhead
Center for International Affairs an der Harvard University und an der Universität Warwick.
Antrittsvorlesung von Prof. Tina Freyburg, Ph.D.: «Internationalisierung der Politik und Präferenzen der Bürger – ein
Experiment», Dienstag, 17. Mai 2016, 18.15 Uhr, Raum 09-011.
Why African leaders like Chinese aid
Aid from China seems to be particularly vulnerable to political misuse by African political leaders. By Roland Hodler
Source: Dreher, Fuchs, Hodler, Parks, Raschky and Tierney, 2015. Chinese aid in African countries.
African political leaders like Chinese aid. One reason is Beijing’s policy of non-interference and its respect for the
autonomy of recipient governments to manage their own development policies. As President Museveni of Uganda
explains, “[t]he Western ruling groups are conceited, full of themselves, ignorant of our conditions, and they make
other people’s business their business, while the Chinese just deal with you as one who represents your country
[…].” This approach gives political leaders in aid-receiving countries more discretion to choose where to implement
development projects compared to the approach of Western donors. Such “aid on demand” may enable the aidreceiving countries’ political leader to site projects according to his personal “needs” rather than according to the
needs of the recipient population.
Where Chinese aid goes
In a working paper with Axel Dreher, Andreas Fuchs, Brad Parks, Paul Raschky and Michael Tierney, we test this
claim by comparing the subnational allocation of Chinese and World Bank development finance in Africa. To track
the amount of Chinese development finance given to all subnational administrative regions within African countries,
we have geocoded 1,955 Chinese development finance projects for the years 2000-2012. The figure provided
above shows the amount of aid that comes with these projects. While China is very active across the African
continent, there is significant variation not only across but also within countries — a difference that previous
research could not track.
We have then used our geocoded data to investigate where Chinese aid goes. Our empirical results demonstrate
that a disproportionate share of Chinese official financing goes to the birth regions of African political leaders. This is
true even after controlling for a large number of other factors that might affect the location of a project. Specifically,
our results indicate that the average African leader’s birth region receives nearly four times as much (270% more)
financial support from China during the period of time when he or she is in power.
A more rigorous evaluation
To see whether aid from Western donors suffer from the same type of politically-driven subnational resource
allocation, we have replicated our analysis with data from the World Bank. The World Bank is one of the largest
sources of development finance in Africa, and the only Western donor for which subnational data are available for
the entire African continent during our sample period. We do not find a similar pattern of politically-driven resource
allocation for World Bank development projects. World Bank projects are no more or less likely to end up in the
home region of the political leader than any other region in the country. A possible reason is that the World Bank
grants less discretion to recipient governments and evaluates proposed projects more rigorously.
Hence, while Beijing’s non-interference policy and its “aid on demand” approach may be motivated by good
intentions, they seem to make Chinese aid particularly vulnerable to political misuse by African political leaders. This
misuse may obviously come at the disadvantage of people living in communities with greater need, and might have
detrimental developmental effects. In a follow-up project, my co-authors and I will look at this later possibility by
comparing the regional growth impacts of Chinese and World Bank development finance.
A call for greater transparency
One practical way to encourage need-based targeting of Chinese (and other) aid is through greater transparency.
Development finance institutions can do much more to publicly disclose where they are situating their aid projects
and investments. Indeed, careful scrutiny of China’s “aid on demand” approach to foreign aid will become even more
important in future years, as China scales up its own bilateral aid program and assumes a leadership position in new
development finance institutions, including the Asian Infrastructure Investment Bank and the BRICS’ New
Development Bank.
Roland Hodler is Professor of Economics at the University of St.Gallen.
Von Entrepreneurship bis Russlanddeutschen
In dieser Rubrik werden neue Bücher kurz vorgestellt, die für ein breites Publikum interessant sind.
Comparative private law
Looking beyond the border of your own legal system is to embark on an exciting journey, with the promise of
gaining knowledge of foreign legal systems as well as a fresh perspective on your own. This book aims to
guide students, academics and lawyers on this journey, and to show that ideas developed elsewhere can be
a treasure trove of inspiration for national courts, legislators and legal practitioners. A particular concern was
to include non-Western countries in this endeavour. In the first part of the book, we look at the origins,
purposes and methods of comparative law, and discuss the process of transplanting and receiving legal
concepts with the potential pitfalls involved, using examples stretching from the reception of Roman law in
Europe to the comparatively new phenomenon of European private law. In the second part, we consider
selected legal systems, starting with the two most influential legal traditions, the Civil law and the Common
law. We examine their historical background and impact, the main sources of law, the predominant methods
of dispute resolution and the players shaping them. We then move on to the legal systems in East Asia that
are playing an increasingly important role in today’s world, namely China, Japan and South Korea. We also
take a close look at those systems shaped by a major world religion, in particular Saudi Arabia, the United
Arab Emirates and Israel. Order book
Entrepreneurship
Anerkannte wissenschaftliche Experten erläutern in diesem umfassenden Lehrbuch die Grundkonzepte des
Entrepreneurship sowie die wesentlichen Aspekte für ein erfolgreiches unternehmerisches Engagement. In
jedem Kapitel sorgen ein Unternehmerportrait und eine auf realen Unternehmenssituationen basierende
Fallstudie aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz für einen gelungenen Theorie-Praxis-Transfer. Für
die 4. Auflage wurden alle Kapitel überarbeitet. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse wurden berücksichtigt.
Buch bestellen
Lern- und Arbeitsstrategien
Ein Lernstrategien-Inventar mit beigelegtem Fragebogen zur Selbstdiagnose. Dieses Buch leitet Studierende
an, ihr Studium zielgerichtet, flexibel und selbstständig zu gestalten. Das angebotene Repertoire an Lern- und
Arbeitsstrategien eignet sich für Studienanfänger und für Studierende in höheren Semestern gleichermassen.
Auch Dozenten und Dozentinnen können Wie lerne ich? nutzen und in Veranstaltungen zum Thema «Lernen
und wissenschaftliches Arbeiten» einsetzen. Mit dem beigefügten Fragebogen (auch separat erhältlich)
können die Studierenden ihr Lernverhalten selbst diagnostizieren. Buch bestellen
Öffentliches Recht
Das Werk umfasst die grundlegenden Erlasse des schweizerischen Bundesstaatsrechts, ausgewählte
völkerrechtliche Verträge (insb. auf dem Gebiet des Menschenrechtsschutzes sowie das FZA) und
interkantonale Vereinbarungen (insb. HarmoS und das Hochschulkonkordat) sowie einige wichtige Erlasse
des Bundesverwaltungsrechts. Damit geben die Herausgeber den in der Rechtspraxis tätigen Personen wie
auch den Studierenden aller Stufen ein aktuelles und benutzerfreundliches Arbeitsinstrument in die Hand. Die
7. Auflage der Erlass-Sammlung berücksichtigt sämtliche Rechtsänderungen bis zum 1. Juli 2015 sowie
verschiedene bereits beschlossene, aber noch nicht in Kraft gesetzte Vorlagen (z.B. das Bürgerrechtsgesetz
und das Zweitwohnungsgesetz). Erweitert wurde die Textausgabe auch durch das 15. Zusatzprotokoll zur
EMRK. Buch bestellen
Russlanddeutsche
Die in Deutschland lebenden Russlanddeutschen werden von vielen einheimischen Deutschen oft
irreführend als «Russen» bezeichnet. Ein Grund dafür ist, dass es an Wissen über diese Be‐
völkerungsgruppe, ihre Geschichte sowie ihre gegenwärtige Situation mangelt. Dieses Wissen fehlte auch in
der Sowjetunion, aus der die meisten Russlanddeutschen stammen. Dort wurden sie «Faschisten» genannt.
Wer sind eigentlich diese Menschen? Warum haben sie deutsche Nachnamen und sprechen dennoch mit
russischem Akzent? Elena Denisova-Schmidt geht diesen und ähnlichen Fragen in ihrem vorliegenden Buch
detailliert nach und präsentiert ihre Forschungsergebnisse auf Deutsch und auf Russisch. Sie zeigt unter
anderem auf, dass Vereinsarbeit einen wichtigen Baustein zu einer erfolgreichen Integration darstellt. Ein
Standardwerk für jeden, der sich ernsthaft mit den Russlanddeutschen auseinandersetzen möchte. Buch
bestellen
Sozialversicherungsrecht
Die «Nutshell»-Publikation stellt kompakt das gesamte schweizerische Sozialversicherungsrecht dar.
Einerseits werden dabei die einzelnen Zweige des Sozialversicherungsrechts (AHV, IV, Unfallversicherung
etc.) behandelt; andererseits werden wichtige Grundbegriffe der sozialversicherungsrechtlichen
Unterstellung, der Finanzierung, des Leistungsrechts, des Koordinationsrechts und des Verfahrensrechts
erklärt und diskutiert. Damit soll der Leserin und dem Leser ein rascher und zugleich fundierter Zugang zu
sozialversicherungsrechtlichen Fragen erlaubt werden. Dank der konzeptionellen Ausrichtung auf die
zentralen Probleme und der konzisen Darstellung kommt dem Band ein hoher praktischer Nutzen zu. Dieser
wird in der vorliegenden überarbeiteten und erweiterten 3. Auflage zusätzlich erhöht, indem systematisch zu
allen Fragen die jeweiligen Leitentscheide des Bundesgerichts angeführt und vermehrt Beispiele eingefügt
wurden. Buch bestellen
Tarif und Tarifanpassung in der Krankenversicherung
Wie im Krankenversicherungsrecht die Leistungserbringer (Ärzte, Spitäler, Pflegeheime etc.) entschädigt
werden, legt das Krankenversicherungsgesetz nur in Grundzügen fest. Viele wichtige Fragen werden erst auf
Tarifebene geklärt. Tarife müssen angepasst werden. Neue Behandlungsmethoden entstehen; technische
Veränderungen müssen beachtet werden; die Alterung der Gesellschaft schreitet voran; die Qualität der
Behandlung soll erhöht werden. Tarifanpassungen gehören zu den besonders schwierigen Fragen. Und auch
dazu gibt das Krankenversicherungsgesetz kaum Vorgaben. Die Publikation von Kieser/Oggier/Bührer greift
das Thema in einem weit gefassten interdisziplinären Bogen auf. Es werden Antworten und Einordnungen
vorgeschlagen und begründet. Damit will die Publikation den Vorgang der Tarifanpassung kritisch und fundiert
begleiten. Buch bestellen
Technologien der Seele
Russlands Politik gegen innere und äussere «Feinde» hält die Welt in Atem. «Wir brauchen Filme, Bücher,
Ausstellungen, Videospiele, patriotisches Internet, Radio, Fernsehen. Wir müssen einen Gegenangriff
starten in diesem Krieg um die Seelen», hiess es im Januar 2015 auf einer kremlnahen Website.
Polittechnologen und Medienschaffende, Künstler und Schriftsteller arbeiten daran, Russland seine Grösse,
den Bürgern ihren Nationalstolz zurückzugeben. Welcher Mechanismen bedienen sie sich? Wo wächst
Widerstand gegen ihre Manipulationen? Innenansichten einer Gesellschaft, die ihren Nachbarn immer
rätselhafter wird. Buch bestellen
The St. Gallen Management Modell
Management is becoming ever more challenging and controversial. In a complex and entangled world,
effective management is based on a diverse multitude of premises. To understand this in a fundamental way
has never been so important. Only from a solid foundation can appropriate management praxis be designed
in such a way that organizational value creation in interaction with the organization’s dynamic environment
continues to be successfully developed. For manager communities, it is essential to carefully reflect upon
both the value creation for which they are responsible and their own approach to management. The St.
Gallen Management Model, rooted in a long tradition and here presented as the first English translation of the
fourth generation, is designed to make a contribution to this. Order book
Vermarktungsstrategien für das Buch im multimedialen Raum
Ziel dieses Bandes ist es, den ökonomischen, technologischen, gesellschaftlichen und kulturellen Kontext
des Buchmarketings zu erfassen. Besonders berücksichtigt werden dabei die Digitalisierung sowie die damit
entstehende Ökonomie der Aufmerksamkeit und Medienkonvergenz. Die vorliegenden Studien setzen mit
neuen Trends verbundene Schwerpunkte in den Bereichen Markenpotenzial der Buchbranche,
Buchmarketing in Fernsehen und Internet (insbesondere in den Sozialen Medien) sowie Verfilmung von
literarischen Werken als Marketing für Buchverlage. Die Beiträge beabsichtigen, die (inter)medialen
Handlungsräume des Buchmarketings wissenschaftlich – im Sinne eines Bestandes – zu dokumentieren
bzw. theoretisch für ein breites Publikum zu erläutern, das aus Professionellen der Buchbranche sowie aus
akademischen Forschern bestehen mag. Sie entsprechen der multidisziplinären Ausrichtung des am Institut
für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St.Gallen angesiedelten Kompetenzbereiches
Buch- und Medienwirtschaft, an dem alle Autorinnen dieses Bandes tätig waren. Buch bestellen
When Art meets Money
The Art Basel is more than just a fair in the commercial sense of the word, more than a temporally and
spatially concentrated gathering of dealers offering their goods for sale to interested buyers. It is at the same
time the site of a display of «holy» goods in the pres-ence of thousands and thousands of believers, a
pilgrim’s goal for the ritualized adoration of modern and contemporary art. It is also, and for precisely this
reason, the decisive wit-ness of the upheaval marking a radical change in that relationship between «Art»
and «Money» − with all the consequences, not least for the evaluation of what is to be re-garded as
«genuine» art. The present study, the result of several years of sociological field work, attempts to draw a
picture of this change as perceived by the participants, the or-ganizers of the fair, the gallerists, collectors,
curators, art consultants and artists, as a central problem of the contemporary art scene. The authors,
members of a research group of the University of St.Gallen, present in When Art meets Money a detailed
study of the practice of the contemporary «picture market», drawing upon Pierre Bourdieu’s influential
sociology of art. Order book
Money markets – The flow of money
HSG research at the Swiss Institute of Banking and Finance investigates how a dysfunctional money market
threatens financial stability. The ultimate goal is to make financial markets more stable and as such to have a
positive impact on the real economy and society. By Alexander Bechtel and Angelo Ranaldo
Photo: Fotolia/eyetronic
Since at least 1946, when the movie “It’s a wonderful life” reached American cinemas, we know that banks do not
keep their depositors’ money in vaults at the bank, but reuse it for other purposes. In a well-known scene from the
movie, George Baily (played by John Stewart) explains to an angry crowd of customers that the bank cannot pay out
everyone at once, because “the money is not here”.
What happens to our money once we deposit it on our bank account? The common answer is that banks re-lend it,
keeping a small fraction aside as safety cushion (in the Eurozone banks are bound to put aside 1% of their total
deposits, in Switzerland it is 2.5%). This is, however, only half of the story. It is very rarely the case that the inflow of
money at a bank perfectly matches the outflow. Consequently, banks either have too much or too little reserves. This
is where the money market comes into play. It brings cash-rich banks together with cash-seeking ones. In other
words, it facilitates an efficient allocation of capital among banks.
Where the money goes
Generally speaking, the money market is a place where institutions meet to borrow and lend cash for up to one year.
In the secured part of the market, lenders exchange cash for some form of collateral (e.g. a sovereign bond). This is
mainly done via so called repurchase agreements, or repos. The lender purchases the collateral from the borrower.
The borrower agrees to purchase it back for a higher price after some time. The difference between purchase and
repurchase price determines the repo rate, i.e. the interest rate for which the money is effectively lent. If the
borrower defaults, the lender can keep the collateral. This possibility does not exist in the unsecured part of the
market, where money changes hands without collateral. Market participants are not only banks (although they form
the core of the market), but also corporations, money market funds, and the government. Another important player is
the central bank, which uses the money market to implement its monetary policy.
While there is a big strand of literature on monetary policy, the research at our institute is mainly concerned with the
allocation of capital between banks. We are especially interested in situations when this allocation does not work
efficiently. This happened, e.g., during the last financial crisis from 2007 to 2009. Due to distrust among financial
institutions, capital was no longer flowing from cash-rich to cash-poor banks. Instead, banks with a surplus of capital
decided to “hoard” it and deposited it at the central bank.
Short-term money: A blessing and curse
A dysfunctional or even frozen money market has potentially devastating effects for the wider economy. Many banks
are dependent on the money market as a source of short-term funding. As soon as this source runs dry, they cannot
roll over their debt and thus fail to service their liabilities. As a consequence, other banks start pulling out their
money from these banks. This is the modern form of a bank run. Since financial institutions are highly
interconnected (not least through the money market), the failure of a single bank can cause the failure of others.
Understanding how the money market works can help us to avoid disruptions that undermine financial stability. To
that end we conducted the first systematic study of the Euro repo market and identified characteristics that make
repo markets more resilient in times of economic stress. With our research we aim at contributing to a wellfunctioning money market that stabilizes the real economy instead of being a trigger for crises.
Researcher Alexander Bechtel and Professor Dr. Angelo Ranaldo both represent the Swiss Institute of Banking and
Finance.
Are you into unique products? You might be a narcissist!
Researchers Dr. Emanuel de Bellis and Prof. Dr. Andreas Herrmann from the HSG’s Institute for Customer Insight
looked into how certain personality traits affect how and what we purchase. Specifically, they looked into the everexpanding world of mass customization.
Photo: Fotolia/vician_petar
Mass customization combines the tenants of mass production (like low costs) with the flexibility and personalization
of “custom-made” items. They point out that at the start of the 20th century, one out of every two cars in America
were Model T Fords. The American industrialist Henry Ford was famously quoted as saying that “any customer can
have a car painted any colour that he wants so long as it is black.” We’ve come a long way since then. Now firms
have the ability to mass produce products a la Ford but have found cost-efficient ways to customize their offerings
with the help of the Internet. Global firms with mass-produced products are giving consumers the option to
customize their own individual products such as cars (Audi), shoes (Nike), or food (Subway).
One-of-a-kind products
Mass customization provides consumers with the opportunity to create unique self-designed products that are oneof-a-kind. However, field evidence suggests that only a minority of consumers choose unique customization options
when they are offered, such as changing the colour of your new car from white to volcano red. Their research shows
a link to a consumer’s personality trait, specifically narcissism, to the use of customization options. The higher the
level of narcissism a person has, the more likely it is that they will be interested in tailor-making their new car or
basketball shoes in a way that stands out.
When talking about narcissistic traits, lead researcher de Bellis, who started his academic career studying
psychology with a focus on consumer decision making, is quick to point out that his research examines “healthy”
levels of narcissism (and not the more severe narcissistic personality disorder). Using this broader conceptualization
of narcissism, “about 20% of Western consumers are considered to be narcissists, with consumers from Eastern
cultures catching up rapidly. These societal changes inevitably change consumers’ preferences and the way they
make consumption decisions.”
While those with higher levels of narcissistic traits have been shown to prefer customizable products, research has
yet to explore how narcissistic tendencies influence the actual customization of products. Thus, one goal of the
current research was to show that the uniqueness of mass-customized products depends on consumers’ level of
narcissistic traits. No less important, the researchers aimed to provide consumers and firms with ways to influence
the choice share of unique products.
Increasing levels of narcissism
A key finding of the research is that consumers who have their narcissistic traits piqued for a short period of time
(called being in a narcissistic state) tend to also make mass customization decisions similar to those who have
regularly high levels of narcissistic traits. This technique can be used by firms to increase the customization of
unique products and can also be employed by policy makers – for instance, to nudge people to diversify their
retirement plans (a strategy that typically outperforms single stocks in the long run and therefore improves people’s
financial future).
Another interesting fact is that psychological research shows that there is a significant upward trend of those who
display strong levels of narcissistic tendencies than there was only a decade ago. While many question the role of
social media as a contributor to this trend, it is fairly certain that the demand and the use of mass customization for
all of the products we buy will be increasing.
Gordon Langlois
Link to the Journal of Retailing article: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0022435915000834
Leadership mit Energie und Fokus
Video
Führungskräfte brauchen Energie und einen klaren Blick für Prioritäten. Wenn sie ihrer Arbeit mit Leidenschaft und
Überzeugung nachgehen, wirkt sich das positiv auf das ganze Unternehmen aus. Von organisationaler Energie
handelt das jüngste Video der Animationsfilmserie «Little Green Bags». HSG-Professorin Heike Bruch bringt in dem
Video ihre Leadership-Forschung auf den Punkt.
Video: Universität St.Gallen (HSG)
Autorin: Prof. Dr. Heike Bruch. Produktion: zense.ch
Studentischer Brückenschlag
Einmal jährlich treffen sich die Studierenden-Vertreter von 50 führenden Wirtschaftsuniversitäten weltweit. Vom 5.
bis 8. April 2016 findet das Treffen – die Graduate Business Conference – auf dem HSG-Campus statt, organisiert
von Krenare Berisha und Shin Szedlak.
Bild: Hannes Thalmann Krenare Berisha und Shin Szedlak.
Im Mai 2015 reisten der damalige HSG-Studentenschaftspräsident Shin Szedlak, sein Nachfolger Dardan Zeqiri und
der jetzige Vizepräsident Borislav Djordjevic nach Shanghai. Mit den Dreien war in China zum ersten Mal eine
Vertretung der Studentenschaft der Universität St.Gallen an der Graduate Business Conference (GBC) dabei.
«Bereits da war für uns klar, wir wollen den Anlass nach St.Gallen bringen», sagt Szedlak. In St.Gallen schlugen die
drei der Universitätsleitung vor, sich für die Austragung der Graduate Business Conference 2016 zu bewerben. Im
Herbst 2015 erhielten sie den Zuschlag. Szedlak übernahm die Leitung der Organisation und konnte Krenare
Berisha als Co-Leiterin gewinnen.
Vertreter der besten Business Schools
Die Graduate Business Conference ist eine internationale Konferenz, die seit 1983 den Austausch zwischen
studentischen Interessensorganisationen fördert. Einmal jährlich treffen sich Studierendenvertreter der über 50
Wirtschaftsuniversitäten weltweit, die dem Netzwerk angehören. «Dabei tauschen sich die abtretenden und
nachfolgenden Präsidentinnen und Präsidenten der Studierendenorganisationen über Herausforderungen und BestPractice-Methoden aus», sagt Shin Szedlak. Ziel ist es, einen Mehrwert für die Studierenden auf dem eigenen
Campus mit nach Hause mitzunehmen.
Die Graduate Business Conference an der Universität St.Gallen steht unter dem Thema «Giving Back: The
Responsiblity of Future Leaders». Vom 6. bis 8. April 2016 treffen sich rund 150 Personen, um ihre Erfahrungen
auszutauschen. «Zur Conference gehören zwei Teile: Die Teilnehmenden diskutieren zu den Themen ‚universitäre
Bildung‘, ‚Social Entrepreneurship‘ sowie ‚politische Ethik‘», sagt Krenare Berisha. «Zudem sollen sie sich über die
Herausforderungen austauschen, auf die jede studentische Interessensorganisation trifft: Unter anderem die
Beziehung zu Universitätsleitung und Alumni-Organisation sowie die Wissenssicherung innerhalb der
Organisation.»
«Jede und jeder nimmt sich Zeit»
In ihrem Jahr im Vorstand der Studentenschaft hätte ein grosser Anlass gefehlt, sagt Berisha über ihre Motivation,
die Graduate Business Conference zu organisieren. Unterstützung erhalten die beiden von anderen HSGStudierenden. «Da sich im Vorstand Studierende aus jedem Studiums-Level befinden, gibt das eine gute
Mischung», sagt Szedlak. Eine Herausforderung bleibt trotzdem: Viele Vorstandsmitglieder absolvieren gerade ein
Praktikum und die MBA-Studierenden sind mit dem Studium sehr absorbiert. «Aber jede und jeder nimmt sich
trotzdem genügend Zeit, um einen tollen Anlass auf die Beine zu stellen», sagt Berisha.
Auch Szedlak und Berisha organisieren die Konferenz während ihres Praktikums in Zürich, das sie derzeit
absolvieren. Beide fahren nur für Sitzungen nach St.Gallen «Da hilft es nur, den Teamchefs zu vertrauen, dass sie
ihre Aufgaben machen», sagt Szedlak. Momentan sieht es gut aus und die Organisation läuft nach Plan. «Dies unter
anderem, weil die Teammitglieder alle bereits an anderen Anlässen oder bei der Studentenschaft mitgearbeitet
haben», sagt Berisha. Bei beiden hat sich darum auch schon eine Vorfreude eingestellt: Auf den Start der
Konferenz, auf die «stressigen» Tage und auf die vielen Teilnehmenden aus unterschiedlichsten Kulturkreisen.
Stephanie Brändli
Graduate Business Conference 2016
«Das Nervenzentrum der Universität»
Welchen Anliegen haben heutige Studierende an ihre Universität? Wie hat sich das Studium in den vergangenen 20
Jahren verändert? Und was denken Sie über Ghostwriting? Sieben Fragen an Marc Meyer, Direktor des Bereichs
Studium und Lehre der HSG.
Grafik: Walo von Büren
Herr Meyer, Sie sind seit einem Semester Direktor des Bereichs
Studium an der HSG. Was umfasst dieser Bereich?
Marc Meyer: Der Bereich Studium ist in vielerlei Hinsicht die
Schaltzentrale und das Nervenzentrum der Universität: Alles, was mit
dem Studienbetrieb zu tun hat, und dabei handelt es sich um das
Kerngeschäft der Universität, wird vom Bereich Studium gesteuert, der
seit Februar 2016 Teil des Prorektorats Studium und Lehre ist − von der
Zulassung zur Universität bis zur Graduierung, von der Entwicklung
sämtlicher Studienordnungen, Regelungen etc. bis zu deren Um- und
Durchsetzung, von der Einplanung der Vorlesungen über die
Durchführung aller zentralen Prüfungen bis zur Verfügung jeder an der Universität erteilten Note. Entsprechend
arbeiten «im Studium» auch Spezialisten ganz unterschiedlicher fachlicher Herkunft: von der Sinologin in der
Zulassungsstelle bis zum Juristen im Studiensekretariat, vom Psychologen im Service Center Beratung bis zu den
Software-Spezialisten im Team Prozesse.
Was sind die grössten Herausforderungen im Bereich Studium heute und in Zukunft?
Meyer: Da ist einmal die rasante Entwicklung im Bereich IT, welche uns doppelt fordert: In der Lehre gilt es, die
notwendigen rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen für das Unterrichten und Prüfen mit ITHilfsmitteln zu schaffen. In der Verwaltung gilt es, unsere Dienstleistungen in zeitgemässer Form verfügbar zu
machen, sprich: den Studierenden digitale Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, welche es ihnen erlauben, ihr
Studium im Prinzip auf ihrem Smartphone zu administrieren – komplett von der Semestereinschreibung bis zum
Empfang der Notenverfügungen. Zu diesem Zweck ist eine Applikation geplant. Eine fachliche Herausforderung
ganz anderer Art bildet zudem das Ziel, die vielen Reglemente, Richtlinien, Merkblätter, Ausführungsbestimmungen
etc. substanziell zu verwesentlichen, zu vereinfachen und handhabbar zu gestalten.
Welche Anliegen haben die Studierenden an die Universität heute?
Meyer: Die Bologna-Reform hat zu einer gewissen Verschulung des Studienbetriebs geführt. Gleichzeitig sind die
Studierenden heute im Schnitt jünger als früher, zumal die gymnasiale Ausbildung in vielen Kantonen verkürzt
wurde. Drittens bringen die Studierenden von ihren ehemaligen Mittelschulen heute breite Erfahrung mit
methodisch-didaktisch variantenreichem Unterricht und dem Einsatz erweiterter Lehr- und Lernformen mit. Und
viertens hat der Anspruch unserer Gesellschaft an eine hohe Dienstleistungsqualität kontinuierlich zugenommen. All
dies führt zu heute wesentlich höheren Erwartungen der Studierenden an die Qualität des universitären Unterrichts.
Dass der Präsident der Studentenschaft anlässlich des letzten Dies academicus selbstbewusst mehr Reflexion,
Diskussion und Feedback in der Lehre forderte, ist sprechender Ausdruck hiervon – und wäre früher undenkbar
gewesen.
Vor allem die Studierenden in den höheren Semestern wünschen sich zudem eine gute Betreuung durch
die Dozierenden beim Schreiben von Arbeiten – ein Anliegen, das in erster Linie mit einer genügend tiefen
Betreuungsquote erfüllt werden kann.
Weitere Anliegen der Studierenden sind der Einsatz moderner Medien und Arbeitsformen in der Lehre und
zeitgemässe Werkzeuge und Kommunikationskanäle für alle administrativen Belange, wie wir sie nun ja auch
entwickeln. Schliesslich wünschen sich die Studierenden einen attraktiven Campus mit genügend Raum für
Gruppenarbeiten und selbstständiges Arbeiten sowie einer modernen Infrastruktur. Ein vielfältiges Vereinsleben, ein
gut ausgebauter Universitätssport und eine Mensa mit schmackhaftem und gesundem Essen runden die
Bedürfnisse der Studierenden ab.
Unterscheiden sich die Bedürfnisse der HSG-Studierenden im Vergleich zu anderen Universitäten?
Meyer: Ein spezielles Anliegen der HSG-Studierenden bildet sicher ihr verständlicher Wunsch nach Abbau der
hohen Regulierungsdichte. Man muss aber sehen, dass auch die Studierenden ihren Beitrag zum bestehenden
Formalismus geleistet haben, indem sie Rekurse einlegen. Gerade Rekursentscheide führen in der Folge oft zu
Präzisierungen in den Regelungen, um rechtliche Unklarheiten und Lücken zu schliessen. Es wird an uns sein, in
Zukunft diesbezüglich Mut zur Lücke zu beweisen.
Bei den HSG-Studierenden verstärkt ausgeprägt ist zudem das Bedürfnis, möglichst zielgerichtet, effizient und
Erfolg versprechend auf die berufliche Laufbahn vorbereitet zu werden. Dieses teleologische und ein Stück weit
utilitaristische Verständnis des Studiums dürfte für Studierende anderer universitärer Fakultäten weniger zentral
sein.
Sie schlossen Ihr Studium im Jahr 1995 an der Universität Bern ab. Wie hat sich das Studium seither verändert?
Meyer: Die Bologna-Reform hat sicher die offensichtlichsten Veränderungen mit sich gebracht: Neue Titel, die
Möglichkeit, heute mit dem Bachelor-Abschluss, dem ehemaligen Grundstudium, bereits in den Beruf einzusteigen,
und das ECTS-System sind sichtbare Kennzeichen dieser Reform. Ferner wurde die Semesterstruktur verändert:
Die Semesterferien im Sommer dauerten früher bis weit in den Oktober hinein, dafür war das Zwischensemester im
Winter viel kürzer. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Das erhebende Gefühl, als Student Ende Juni zu
wissen, nun bis fast im November keine Studienverpflichtungen mehr zu haben, hatte aber schon etwas für sich…
Internet und IT-Hilfsmittel spielten in der universitären Lehre anfangs der 1990er-Jahre noch eine untergeordnete
Rolle, was heute ganz anders ist, und Social Media gab es erst gar nicht. Heute viel bedeutsamer sind schliesslich
die Austauschsemester, welche die HSG auch fördert.
Medien berichteten jüngst über das Thema Ghostwriting. Was ist Ihre persönliche Meinung dazu?
Meyer: Ghostwriting ist ein Armutszeugnis für alle Beteiligten: Für den Studierenden, weil er sein berufliches
Fundament auf Unehrlichkeit aufbaut, für den Ghostwriter, weil er aktiv ein System des systematischen Betrugs
unterhält, für die Hochschule, wenn sie nicht in der Lage ist, jede Arbeit so gut zu betreuen, dass Ghostwriting gar
nicht erst eine Chance hat.
Persönlich war ich auf meine Abschlussarbeiten immer stolz: Sie bildeten sozusagen zugleich die Bergetappe und
das Finish der jeweiligen Ausbildungsstufe. Wer möchte sich im Leben um solche Highlights bringen lassen? Erst
durch sie schmeckt der Erfolg so richtig süss. Wer seinen Abschluss dagegen nur mit einer fremd geschriebenen
Arbeit schafft, bringt sich nicht nur um diesen Stolz und diesen Genuss, er versagt auch fachlich und menschlich
zugleich, also eigentlich umfassend. Und macht sich ein Leben lang erpressbar.
Welche Wurst passt am besten zu Ihnen?
Meyer: Die Currywurst den Berlinern, die Tofuwurst den Veganern, die Blutwurst den Anti-Veganern, der Landjäger
den Rustikalen, den Cervelat den Prominenten. Für alle anderen bleibt die Bratwurst – in St. Gallen gar in
besonderer Vollendung. Dass sie hier pur, also ohne jegliche geschmackliche Aberration mittels Senf, Ketchup,
Mayonnaise oder was auch immer zu geniessen ist, hat man mir beizeiten eingebläut. Daran halte ich mich
selbstverständlich – besonders in St.Gallen…
Interview: Joe Sopko
Vom Campus in die Küche
Kochen ist Benjamin di Gallos grosse Leidenschaft. Da lag es nah, dies zu seinem Beruf zu machen. Seit
November 2015 führt der Masterstudent seine eigene Pizzeria und pendelt so zwischen Campus und Restaurant.
Bild: Angela di Gallo HSG-Student Benjamin di Gallo (links) mit seinem Bruder Nicola.
«Die beste Pizza gibt es in Neapel», hatte Benjamin di Gallo immer wieder gehört. Die Idee für ein eigenes
Pizzaunternehmen reifte da schon länger in seinen Gedanken. Als seine Eltern ihr Restaurant nicht mehr
weiterführen wollten, ergriff er die Gelegenheit und eröffnete sein Pizza-Schnellrestaurant in Kreuzlingen.
Schnellrestaurant mit fünf Pizzen
Mit der Vermarktung von Pizza liesse sich gut experimentieren, erklärt der Business-Innovation-Student seine
Produktwahl. Sein Geschäftskonzept: «Mein Unternehmen soll die Lücke füllen zwischen klassischem Fast Food
und einem Restaurant, wo man hinkommt, um zu verweilen. Ich biete ein gutes Produkt an, das man schnell und
günstig bekommt.» Beim Betreten des Restaurants bestellen und bezahlen die Kunden gleich am Eingang. Wenn
die Pizza fertig ist, wird sie an den Platz gebracht. Das spart Zeit bei der Bedienung. Kosten spart Benjamin die
Gallo durch das kleine Angebot: seine Kunden können zwischen fünf Pizzen wählen.
Von den Meistern lernen
Fragt man ihn nach dem Geheimnis seiner Pizzen, kommt der Student ins Schwärmen über Teig, Mehl und die
richtigen Tomaten. Um von den Meistern zu lernen, reiste er nach Neapel und besuchte dort einen Kurs zur
Herstellung von echter neapolitanischer Pizza. «Der Begriff ist geschützt und die Pizzen dürfen nur so genannt
werden, wenn sie in einem bestimmten Verfahren, mit ganz speziellen Zutaten zubereitet werden», erklärt er. Die
neapolitanische Pizza ist heisser und kürzer gebacken als übliche Pizzen. In seiner Küche versuche er so nah wie
möglich an das Produkt heranzukommen. Dafür lässt er extra Tomaten aus Italien anliefern: «Die italienischen
Tomaten sind einfach aromatischer.» Das Entscheidende an der Pizza sei aber der Teig. Den bereiten seine zwei
Angestellten frisch zu. Er selber bedient die Kasse und ist für den Service zuständig, so sähe er gleich, wie seine
Produkte bei den Kunden ankommen.
Spagat zwischen Job und Studium
Noch meistert er den Spagat zwischen Job und Studium: «Ich bin im vorletzten Semester, da habe ich sowieso nicht
mehr so viele Kurse und das Restaurant ist nur donnerstags bis samstags geöffnet.» Nach dem Studium wird er als
Heimleiter im elterlichen Unternehmen einsteigen. Das Restaurant soll aber weiter bestehen. Benjamin di Gallo hat
noch viel vor: «Wenn das Pizzageschäft gut läuft, werde ich noch weitere Filialen eröffnen.»
Maria Schmeiser
«Studierende ins Boot holen, um nicht an ihnen vorbeizuplanen»
Seit dem Herbstsemester 2015 haben Studierende die Möglichkeit, ihre Wünsche an die HSG-Bibliothek auf eine
virtuelle Ideenwand zu schreiben. Ziel ist es, die Wünsche der Studierenden abzuholen, damit die Bibliothek
innovativ und attraktiv bleibt. Ein Gespräch mit Anina Baumann, Innovationsbeauftragte der Bibliothek.
Screenshot: HSG
Frau Baumann, Sie sind Innovationsbeauftragte der HSG-Bibliothek
und damit verantwortlich für die Ideenwand. War die Wand Ihre eigene
Idee?
Anina Baumann: Nein, digitale Ideenwände existieren bereits in
anderen Bibliotheken. Wir haben das mitverfolgt, für sinnvoll befunden
und dann nachgeahmt. Wir haben bereits ein Forum für uns
Mitarbeitende, auf dem wir Ideen einbringen können. Dieses interne
Forum war uns jedoch zu wenig, da wir auch etwas im Bereich «Open
Innovation» erschaffen wollten. Ziel dabei war es, etwas
Niederschwelliges zu kreieren. Denn wir wissen, Studierende an der
Universität St.Gallen sind zeitlich gut ausgelastet und können keine grosse Wege gehen, um etwas mitzuteilen. So
kam es, dass wir im April 2015 eine physische Ideenwand aufstellten. Die Studierenden konnten uns ganz einfach
auf Flipcharts ihre Verbesserungsmöglichkeiten und ihr Feedback mitteilen.
Und steht die physische Ideenwand noch immer in der Bibliothek?
Baumann: Die physische Ideenwand hatten wir nur drei Wochen, immer an unterschiedlichen Standorten in der
Bibliothek. So war jeder Bereich in der Bibliothek abgedeckt. Die Resonanz auf der Wand war riesig. Anschliessend
haben wir entschieden, eine digitale Ideenwand zu erstellen, da zum Teil immer wieder das gleiche aufgeschrieben
wurde und es nicht mehr so übersichtlich war. Seit dem Herbstsemester 2015 haben die Bibliotheksbenutzenden
nun die Möglichkeit, ihre Vorschläge und Ideen online mitzuteilen.
Dann gibt es mittlerweile keine Möglichkeit mehr, Ideen offline zu kommunizieren?
Baumann: Doch, diese Möglichkeit besteht weiterhin. Bibliotheksbenutzende können alle Wege nutzen, welche
ihnen sympathisch sind. Sie können uns anrufen, eine Mail schreiben oder uns auf einem Blatt Papier die Ideen
übergeben – auch anonym. Die Ideenwand ist nur einer von vielen Wegen, um mit uns zu kommunizieren.
Und welche Idee haben Sie bereits umgesetzt?
Baumann: Beispielsweise konnten wir das Taschenverbot aufheben. Dies ist wahrscheinlich die Umsetzung, die die
Studierenden am meisten gefreut hat. Es ist sicherlich nicht die innovativste Idee, aber dieser Vorschlag wurde sehr
oft auf die Ideenwand geschrieben. Für die Lernphase im Sommer 2015 haben wir das Verbot aufgehoben und
Taschen zugelassen. Wir haben erkannt, dass der Betrieb auch mit Taschen in der Bibliothek gut läuft. Neu gibt es
darum auch Haken an den Tischen, um die Taschen aufzuhängen. Auch im Bereich Lernort konnten wir einige
Vorschläge umsetzen, um so das Lernen in der Bibliothek angenehmer zu machen. Da das Raumklima immer
wieder ein Thema ist, gibt es neu Decken zum Ausleihen. Dann wurde das Tool «Seatfinder» eingeführt: Die
Bibliotheksbenutzenden sehen damit, ob es noch freie Plätze zum Lernen gibt und falls ja, wo diese sind. Weiter
weisen QR-Codes in der Lehrbuchsammlung auf E-Books hin.
Gab es eine Idee, bei der Sie schmunzeln mussten, jedoch nicht umsetzen konnten?
Baumann: Ein Vorschlag war: «Nur noch HSG-Studierende sollen Zutritt zur Bibliothek haben.» Der Wunsch ist
nachvollziehbar, da es während der Lernphase immer viel zu wenige Plätze für die Studierenden hat. Aber wir sind
eine öffentliche Bibliothek und somit sind alle Personen herzlich willkommen.
Ich nehme an, Studierende reichen auch Vorschläge und Wünsche ein, welche erst die nächste Generation in
Anspruch nehmen können.
Baumann: Das stimmt. Viele grössere Wünsche, die jetzt geäussert werden, möchten wir auch umsetzen, müssen
jedoch die geplante HSG-Erweiterung im Jahr 2025 abwarten. Dies ist ein Ärgernis für die jetzigen Studierenden,
denn sie selbst werden davon nicht mehr profitieren. Was in zehn Jahren sein wird, interessiert die wenigsten.
Unser Ziel ist aber selbstverständlich, dass wir auch bis dahin eine attraktive Bibliothek und ein ebensolcher Lernort
bleiben und setzen viele realisierbare Ideen sofort um.
Gibt es weitere Pläne im Bereich Innovation?
Baumann: Aktuell planen wir gerade eine Ladestation für Smartphones und Tablets und versuchen, bestehende
Angebote weiter zu verbessern. Bei grösseren Projekten möchten wir Studierende mit ins Boot holen, um nicht an
ihnen vorbeizuplanen.
Interview: Stephanie Brändli
Ideenwand der HSG-Bibliothek
HSG-Studierende treiben viel Sport
Die Studierenden der HSG sind signifikant sportlich aktiver als noch vor fünf Jahren. Mit einem Anteil von 67 Prozent
der Studierenden, die mehrmals pro Woche und insgesamt mindestens drei Stunden Sport treiben, liegt die HSG
sogar an der Spitze der Schweizer Hochschulen.
Bild: Hannes Thalmann
Dies ergab eine nationale Umfrage über das Bewegungsverhalten der Schweizer Studierenden bei allen 18
Schweizer Hochschulen. Die Schweizer Hochschulsport-Direktoren-Konferenz liess die Umfrage nach 2005 und
2010 bereits zum dritten Mal bei allen Schweizer Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen durchführen.
Lamprecht & Stamm Sozialforschung und Beratung AG machte die Online-Befragung vom 16. März bis 26. Mai
2015 in Deutsch, Französisch und Englisch.
Noch sportlicher als vor fünf Jahren
Besonders erfreulich aus St.Galler Sicht ist die Tatsache, dass 67 Prozent der HSG-Studierenden angaben,
mehrmals pro Woche sowie insgesamt drei und mehr Stunden Sport zu treiben. Damit liegt die HSG an der Spitze
aller Schweizer Hochschulen. Weitere 14 Prozent trainieren mindestens wöchentlich, insgesamt zwei Stunden und
mehr. Gegenüber 2010 ist dies eine hohe und beachtliche Zunahme um 14 Prozent, was nebst dem attraktiven
Sportangebot und der Sportinfrastruktur auf dem Campus auch darauf zurückzuführen ist, dass die damals zum Teil
noch für den Vorlesungsbetrieb benutzten Räumlichkeiten in der Sporthalle in der Zwischenzeit gänzlich für den
Sportbetrieb zur Verfügung stehen.
Vier von fünf Studierenden treiben Sport
Die Studierenden der Schweizer Hochschulen sind insgesamt sportlich sehr aktiv und konnten ihre Sportaktivität in
den vergangenen Jahren sogar leicht steigern. Rund 80 Prozent der Studierenden geben an, sich mindestens
einmal pro Woche sportlich zu betätigen, 53 Prozent tun dies sogar mehrmals pro Woche in einem Umfang von
mehr als drei Stunden.
Gesundheit und Fitness, der Ausgleich zum Studium und zur Arbeit sowie der Spass am Sport sind die
Hauptgründe, um sich sportlich zu betätigen. Daneben sind auch die Stärkung der Leistungsfähigkeit, die
Verbesserung der Figur und das Naturerlebnis wichtige Sportmotive für die Studierenden. Bei den Frauen scheinen
die Gesundheit und die Figur noch etwas wichtiger zu sein, während bei den Männern das Leistungsmotiv und der
soziale Kontakt als wichtige Sportmotive herausstechen. Mehr Möglichkeiten zum individuellen Training, mehr
Angebote am Wochenende sowie die Ausdehnung der Öffnungszeiten am Abend sind die meist genannten
Wünsche der Sport treibenden Studierenden an den Unisport St.Gallen.
Nur 6 Prozent betätigen sich gar nicht
Nur ein sehr kleiner Anteil von 6 Prozent der Studierenden gibt an, gar keinen Sport zu treiben. Dieser Anteil ist im
Vergleich zur Gesamtbevölkerung rund viermal kleiner und hat sich in den vergangenen fünf Jahren nochmals leicht
reduziert. Zu den Wunschsportarten der inaktiven Frauen zählen Tanzen, Yoga und Schwimmen, zu jenen der
inaktiven Männer Schwimmen, Wandern und Jogging. (LE)
Befragung Sport und Studium 2015