bis 22.3.

Wien, ab dem 20.3.2016
EYC2016
Jugend-EM in Island – Jaqueline Witura ist dabei!
Die EYC2016 finden in der Gegend von Feuer und Eis statt und das ist vermutlich mit ein
Grund, warum das Teilnehmerfeld etwas begrenzt ist. Zu Zeiten, wo wie bei den Erwachsenen
jeweils 6 Mädchen/Burschen teilnehmen durften, kam man auf Spitzenteilnehmerzahlen von
256 (Thessaloniki 2007) und 249 (Helsinki 2008). Es stellte sich „überraschenderweise heraus,
dass viele mit den im Gegensatz zur allgemeinen Klasse jährlich stattfindenden Bewerben
finanzielle Probleme bekamen und man stellte auf je 4 W/M um.
In Wien 213 starteten 171, das entspricht von 6 auf 4 rückgerechnet dem Höchstwert von 2007.
Leicht übertroffen wurde das von Malmö 2009 mit 184 sowie München 2011 mit 182. Am
wenigsten waren 2015 in Leipzig mit 159. Wenig überraschend, dass es heuer in Island viel
weniger sind - 54 Mädchen + 84 Burschen, gesamt also nur 133. Es gibt außer von Helsinki
kaum Direktflüge, unsere Angebote reichten bis zu 3 x Umsteigen, man ist mühsam und teuer
unterwegs.
Für mich bestand aufgrund der Entwicklung unseres Riesentalents Jaqueline Witura kein Zweifel, dass sie unabhängig vom Gesamtbudget des BSFF teilnehmen würde und mit Thomas
Tybl hat sie auch den bestmöglichen Coach dazu. Nach ihrem 1, EM-Start noch vor ihrem 13.
Geburtstag hat sie gezeigt dass aus ihr viel werden kann und dabei nicht abhebt oder hochnäsig wird.
Nun 3 Jahre später und vor ihrem 16. Geburtstag ist sie also Österreichs Einzige bei einer
Jugend-EM. Schade, dass Tamara Adler und Marco Pilecky schon zu alt sind – so blöd das
auch im klingt – denn im Vergleich zum heute besuchten Wiener Seniorenfinale (Gratulation
an Manfred Panzenböck (A), Raimund Pattermann (B) und Walter Fiala (C), die heute Wiener
Meister in ihren Gruppen wurden. Jaqui braucht fast 4 Jahrzehnte, um da mitspielen zu dürfen
– da sieht man aber welch toller Sport Bowling ist – kaum etwas anderes ist so generationenübergreifend wie unser Sport.
Official Practice, Warten. Akklimatisieren
Anreise am 18.3. über Helsinki, am Abend Gelegenheit zum inofficial practise, dazu auch den
ganzen Samstag für die Gewöhnung an das ferne Eiland und die schöne Stadt. Heute Sonntag
gemeinsam mit der Ukraine (neben 4 Burschen auch nur 1 Mädchen) – 1,5 HR auf 4 Bahnen
für 6 Spieler reicht ja auch.
Wartezeit auch am 21.3. – da spielen ab 9:00 bzw. 13;15 die Burschen, da sieht man schon
wie sich gute Spieler zurecht finden und es ist ein weiterer Tag zum Eingewöhnen. Wenn Jaqui
am 22.3. ihr „Doppel“ spielt, dann hat sie bereits 6 Spiele auf diesen Bahnen für das Masters
am Konto, weitere 6 Spiele dann im combined-Team am 23. + 24.3.. Danach kommt der 25.3.
zum Ausrasten, da spielen die Burschen.
Am 26.3.2016, also erst am 8. Tag in Island, geht es dann darum, für das Einzel das abzurufen
was sie kann und die Position fürs Masters zu festigen
Jaqueline WITURA – du kannst es – und Bowling-Österreich hält dir alle Daumen!
Anton R. Schön
Erster Bericht von TZ - EYC 2016 Reykjavik Island
Jaqueline Witura und ich machten uns auf den Weg auf die aufregende Insel, wo heuer die
Jugendeuropameisterschaft ausgetragen wird. Leider muss ich sagen sind wir nur zu zweit,
jedoch ist der Rückgang an Jugendlichen in Österreichs Bowling sehr extrem.
Für Jaqueline ist der Bewerb aber trotzdem sehr wichtig, denn zum einen ist es immer wichtig
“up to date“ zu sein, und zweitens kann sie aus diesem Bewerb sehr viel lernen. Es wird wirklich schwer für sie werden hier ohne Team zu stehen und alles nur für sich selbst zu spielen,
eigentlich ganz das Gegenteil was so eine Jugendeuropameisterschaft ausmacht. Stimmung,
Singen, Party ist alles nicht, sondern nur fokussiert auf die eigenen Würfe. Aber es wird natürlich ein Training auf sehr hohem Niveau sein, und das ist gut für sie.
Island ist allemal eine Reise wert, sieht man davon ab dass 2 Kebab die kleine Summe von €
30 kosten, oder 2 x Pasta mit 2 Getränken um € 63 zu haben sind, bietet diese Insel ein Naturspektakel. Wir werden versuchen es in Bildern festzuhalten. Ja für etwaige Tipps „geht
doch in den Supermarkt“, da haben wir auch für eine Hand voll Artikel über € 40 bezahlt.
Aber hier liegt auch der Durchschnittsverdienst bei über € 40.000 im Jahr, also für unsere Wikinger ist das nicht so teuer.
So, über Bowling sollte ich auch etwas schreiben. Beim Inoffiziellen Training waren die Bahnen eigentlich recht gemütlich und einfacher zu spielen, was sich aber am nächsten Tag beim
offiziellen Training wieder stark änderte.
Ich denke dadurch dass das ganze technische Material nicht zur rechten Zeit, eigentlich viel
zu spät angekommen ist, sind sie noch nicht zu der wirklich endgültigen Bahnenölung gekommen. 39 Fuß wird es sein - wie viel Platz sich nach außen und innen befindet, das werden wir
erst am Dienstag wo Jaqueline das erste Mal spielt ausloten können.
Jaqueline kann hier sicher sehr gut spielen, davon bin ich überzeugt, nur wie schon am Anfang erwähnt es wird nicht nur technisch sondern auch mental eine ganz ganz schwere Geschichte.
Bis Bald TT
22.3.2016 - Jaqui startet sehr stark – 1254/6
„Wie erwartet“ klingt hochtrabend, aber dass Jaqui es kann, wissen wir ja alle. Das Thema in
jedem Sport ist aber, es dann „zu bringen. Wenn es drauf ankommt“ und das hat sie nach einigen Tagen Eingewöhnung heute im Combined Team beim Doppel umgesetzt. 2.254 Pin
sind für das erste Antreten eine starke Ansage. Damit ist zwar im Doppel alleine – leider gibt
es ja im weiblichen Nachwuchs eine Lücke – aber ein Platz unter den Top 8 für Österreich ist
ein Markstein – das sind fast 100 Pin Absicherung des Masters. So weit nach hinten wollen
wir gar nicht sehen, denn die Klasse fürs Masters ist zweifelsfrei da – im Vorjahr gab es im All
Event Platz 7 und Direktqualifikation für Step 2 des Masters.
Alles Gute weiterhin – der nächste Start ist wieder Combined – im Teambewerb
Anton R. Schön
Team 1. Durchgang 23.3.2016
Erster Durchgang 4er-Teams, und unser 1-Mädchen-Team natürlich im Combined Team.
Aber das störte Jaqueline Witura nicht wirklich – mit 198 – 278 – 210 legte sie eine 686er-Serie auf die Bahnen! Die zweithöchste Serie aller Teilnehmerinnen im ersten Squad, nur die
Schwedin Madelene Gullberg war mit 701 (259 – 215 – 227) einen Tick besser.
Der Lohn: zwischenzeitig (Squad 2 ist im Laufen) der dritte Platz in der All-Events-Wertung
hinter Cajsa Wegner, S, und Katie Tagg, ENG, mit 215,6 Schnitt!
www.eyc2016.eu
Jugend-EM 2016 / Tag 2, 6 Spiele Team:
Zu den ersten 3 Spielen ist glaube ich nicht viel zu sagen, das war schon extrem gutes Bowling. Immer wieder toll zu sehen, wenn Spieler, die man coacht, so einen Lauf bekommen, das
macht die Sache auch als Coach ein wenig leichter.
Der 2. Tag war da schon ein wenig schwieriger, denn zum Einen war die Bewegung nicht
ganz so rund wie am Vortag, und zum Zweiten hat Jaqueline Besuch von ihrer monatlichen
Freundin bekommen. Da musste sie leider auch ein Pulver nehmen (für Nada Verfechter natürlich nur erlaubte Mittel), aber ich denke, jede Frau kann nachvollziehen, dass man sich
doch anders fühlt. Deshalb ist für mich die zweite 3er Serie sogar höher einzustufen als die
erste. Denke, wir können mit den bisher gezeigten Leistungen zufrieden sein. Was mich besonders freut: dass in 12 Spielen 189 das schwächste war. Jetzt haben wir einen Tag Pause,
dann geht’s ans Einzel, kann mir schon ein paar Traumblasen vorstellen, Einzel, All Events
pfffffffffffffffffffffff.
Liebe Bowlingfreunde und Anhänger wir verfolgen hier nur eine Aufgabe, Wurf für Wurf unsere Aufgabe zu erledigen, aus jeder Situation lernen, mehr ist hier nicht zu tun. Der Rest passiert oder auch nicht.
Jaqueline-Statement: Zum Ersten vielen, vielen lieben Dank für die vielen Glückwünsche, und
dass ihr so mit mir mitfiebert. Ich werde auch weiterhin mein Bestes versuchen, ich fühle mich
sehr wohl, und habe auch sehr viel Spaß. Es ist auch megageil, dass mir Coaches von anderen Ländern gratulieren. Danke noch einmal!!!
Jaqueline & TT
Was auch immer nach den bisherigen tollen Auftritten noch kommt – es ist gut. Natürlich können jetzt auch die letzten allfälligen Zweifler (gibt’s vermutlich e nimma) nachvollziehen, dass
unabhängig vom Budget die Entsendung nach Reykjavik früh positiv zu entscheiden war.
Schade eigentlich nur, dass in Österreich die letzten Top-Jungen nur alle paar Jahre auftauchen und dann meist nur singulär – da fehlt uns die Dichte.
Vielleicht ist der international beachtete Auftritt von Jaqueline wieder ein kleines Kick-off für
andere, wo vor allem die vielen sehr jungen Mädels und Jungs aus Süden und Westen hoffen
lassen, dass da das eine oder andere Talent einen Sprung macht. Dazu gehört aber abgesehen vom Training der Wille etwas zu erreichen. Mit der Veranstaltung der ÖM Jugend von
Salzburg 2015 über Innsbruck 2016 und vermutlich Lauterach 2017 spielt die größere Menge
des jüngeren Nachwuchses eine immer stärkere Rolle.
Spitzenspieler müssen nicht aus Wien kommen, die kann es überall geben, auch im Bowling.
Wir werden schon bei den ÖM in Innsbruck sehen, ob sich weitere Talente herauskristallisieren. Wenn nicht - wie heuer mit EYC, EWC, EMC und ECC - mehrere EM am Plan stehen,
wird auch ein intensiverer Nachwuchskader wieder zu einer Jugend-EM fahren können. Nicht
als Belohnung, weil es gerade ein paar gibt die was treffen, sondern wenn man das Gefühl
bekommt, dass sich da mittel- und längerfristig etwas entwickelt, das für den gesamten Sport
gut ist und als Entwicklungskatalysator in dem einen oder anderen LV dienen kann. Da wäre
dann auch wieder Wien gefordert, wo nach Marco und Pauli die nächsten Talente irgendwie
steckenblieben, abhanden kamen oder sonst wie zwar gern mitfahren aber dann nicht weiterarbeiten wollten.
Ich werde unverändert für jeden Euro kämpfen, der im Rahmen der BSFF zu bekommen ist –
aber nur dann, wenn es auch Sinn macht solche Euro vorwärtsblickend auszugeben und nicht
einfach nur so. Da sind aber vor allem auch die Vereine gefordert, die vor allem in LV23, 24
und 29 derzeit nicht an Verjüngung leiden. Wenn Vereine und Bowling weiter existieren sollen,
wird der Bund nicht helfen können.
Anton R. Schön