Interkulturelle kommunikative Kompetenz Vorgaben und

Interkulturelle kommunikative Kompetenz
Vorgaben und Anmerkungen dazu (Klotter-Bucher)
Leitgedanken des Bildungsplans 2016
o […] Die Ausbildung der interkulturellen kommunikativen Kompetenz [ist] das
übergeordnete Ziel des Fremdsprachenlernens.
o Fremdsprachenkenntnisse […] befähigen den Einzelnen, sich in interkulturellen
Kontexten angemessen zu bewegen. […] und […] mit Individuen und Gruppen
anderer Kulturen angemessen und respektvoll zu interagieren
o Bei der Begegnung mit einer fremden Sprache [lernt] der Einzelne […] neue
[sprachliche] Ordnung als [eine] andere mögliche Interpretation von Welt kennen
und respektieren.
o Damit [trägt] der Fremdsprachenunterricht […] zu Toleranz und Akzeptanz von
Vielfalt und […] zu einem friedlichen Zusammenleben in der Welt bei. […]
o Fremdsprachenkenntnisse [sind] außerdem eine wichtige Voraussetzung […], um angemessen auf dem
globalen Markt zu agieren.
Was ist normal?
o Was normal, was befremdlich und was abzulehnen ist, hängt von Wertvorstellungen der jeweiligen Kulturkreise ab.
o Kulturelle Unterschiede sind nicht zu bewerten, sondern zu berücksichtigen.
o Lückenloses soziokulturelles Wissen über die Zielkultur ist weder möglich noch nötig. Entscheidend sind
Lernbereitschaft und Takt.
Wurzel des Übels
o Den Höflichkeitskonventionen in Frankreich, Großbritannien und Nordamerika ist eine historisch gewachsene bürgerliche Kultur gemeinsam, die Demokratie und Nation verbindet.
o In Deutschland waren Bürger lange zu schwach, um ihre Normen und Formen durchzusetzen.
o So führte nicht das Angebot der Frankfurter Paulskirche 1849 an den preußischen König zur Gründung
des deutschen Kaiserreichs, sondern der Krieg 1870-71.
o Daraufhin gab das Militär den Kommando-Ton an, während Redekunst, Höflichkeit und Witz zunehmend
als oberflächlich und frivol verpönt waren. Gegenbeispiele wirkten nicht stilbildend.
o Dem durchaus berechtigten Gefühl von Unsicherheit und Unterlegenheit entsprachen die Arroganz und
Ignoranz der selbst ernannten Herrenmenschen, die das Deutschenbild noch bis vor Kurzem prägten.
Problem und Lösung
o ”In general, U.S. Americans consider themselves direct in their communication style (and compared to
many cultures, such as those found in Asia, they are), but Germans are generally even more direct! A direct style of communication is one in which the meaning of what is said is found primarily in the words
spoken. In an indirect style of communication, the meaning is more often derived from factors other than
what is said, such as the sender’s status relative to the receiver, the context of the situation, and body
language. Direct communication is like ‘reading the headlines’ and indirect communication is like ‘reading between the lines.‘“
o “Our student did not have a cultural filter... that is... the pleasantries for small talk and conversation...
when she arrived. I remember a time when a neighbor gave her American chocolate as a gift... After
tasting it, she told the neighbor it wasn’t as good as German chocolate.” (Communication Style, "Handbook for Families Hosting German participants", AFS 2009)
o „Erhöhe im Umgang mit Ausländern die Dosierung deiner Liebenswürdigkeit in deinem Verhalten um
das Vielfache bis zu dem Punkt, an dem du es für wahnsinnig übertrieben hältst. Erst dann findet es dein
Gesprächspartner normal.“ (Dietrich Schwanitz, Länderkunde für die Frau und den Mann von Welt in
„Bildung, Alles was man wissen muss“, Frankfurt 2002)
Konsequenzen für den Englischunterricht
o Zielkultur und Höflichkeitskonventionen sind von Anfang an mit der Zielsprache zusammen zu lernen.
o Dazu gehören Stilmittel wie Über- bzw. Untertreibung, taktvolle Indirektheit sowie Humor.
o Die Lehrkraft kann Vorbild- bzw. Nachahmungslernen und damit interkulturelles Lernen ermöglichen.
o Oft gehörte Redemittel können Haltung und Stil mittelfristig verändern.
o Bildung von IKK gibt den Lernenden die Chance, erfolgreich in der Welt aufzutreten.