Jahresbericht Kriminalität 2015 Jahresbericht 2015 Impressum Herausgeber: Kreispolizeibehörde Herford Hansastraße 54 32049 Herford Layout: Leitungsstab Beiträge: Direktion Kriminalität Stand: März 2016 © Nachdruck oder sonstige Auswertung - auch auszugsweise ist nur mit Quellenangabe gestattet. 2 Jahresbericht 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Vorwort zur Polizeilichen Kriminalstatistik ......................................................... 4 2 Begriffsbestimmungen ...................................................................................... 5 3 Kriminalitätsentwicklung ................................................................................... 6 3.1 Bekannt gewordene Straftaten ......................................................................... 6 3.2 Aufklärungsquote .............................................................................................. 7 3.3 Häufigkeitszahl ................................................................................................. 9 4 Täterstruktur ................................................................................................... 10 4.1 Ermittelte Tatverdächtige ................................................................................ 10 4.2 Jugendkriminalität ........................................................................................... 11 4.3 Nichtdeutsche Tatverdächtige ........................................................................ 13 5 Ausgewählte Deliktsfelder............................................................................... 15 5.1 Behördenschwerpunkt „Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls“ ...... 15 5.2 Diebstahl ......................................................................................................... 17 5.2.1 Fahrraddiebstahl ............................................................................................. 18 5.2.2 Taschendiebstahl............................................................................................ 18 5.3 Rohheitsdelikte ............................................................................................... 19 5.4 Betrug ............................................................................................................. 20 5.5 Betäubungsmittelkriminalität ........................................................................... 21 6 Herausragende Delikte und Einsatzlagen ....................................................... 22 6.1 Mordkommission „Ellerbusch“......................................................................... 22 6.2 Mordkommission „Nasser“ .............................................................................. 22 6.3 Mordkommission „Kaitenweg“ ......................................................................... 22 3 Jahresbericht 2015 1 Vorwort zur Polizeilichen Kriminalstatistik Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) wird bundeseinheitlich nach gleichen Kriterien als sogenannte Ausgangsstatistik geführt und ist kein allumfassendes Spiegelbild der aktuellen Kriminalität in einer Region, sondern sie bildet lediglich alle bei der Polizei bekannt gewordenen und bearbeiteten Delikte ab (Hellfeld). Das sog. Dunkelfeld (nicht angezeigte oder nicht bekannt gewordene Straftaten) bleibt unberücksichtigt. Die Vielzahl der Einzeldelikte wird zur statistischen Auswertung in unterschiedlichen Kategorien zusammengefasst. So ist z. B. ein Handtaschenraub sowohl ein Delikt der Straßenkriminalität als auch der Eigentums- und Gewaltkriminalität. In der PKS sind nur Straftaten erfasst, bei denen die Ermittlungen in diesem Berichtszeitraum abgeschlossen und der Staatsanwaltschaft zugeleitet wurden. Somit stellt die PKS kein „tagesaktuelles“ Bild dar. Die PKS bietet durch die einheitlichen Erfassungsvorgaben Vergleichswerte auf Bundes, Landes-, Regional- und Ortsebene sowie besondere Datenaufbereitungen (z. B. Aufklärungsquoten, ermittelte Tatverdächtige und deren Altersstrukturen) an, die für Langzeitanalysen unverzichtbar sind und beispielsweise in die Kriminalitätsvorbeugungsprogramme oder gesellschaftspolitische Entscheidungen einfließen. In der Polizeilichen Kriminalstatistik sind Staatsschutz- und Verkehrsdelikte nicht enthalten. Die PKS ist mit der Strafverfolgungsstatistik der Justizbehörden wegen unterschiedlicher Erfassungsgrundsätze, -daten und -zeitpunkte nicht vergleichbar. 4 Jahresbericht 2015 2 Begriffsbestimmungen Aufklärungsquote (AQ) Die AQ bezeichnet das prozentuale Verhältnis von aufgeklärten zu bekannt gewordenen Fällen im Berichtszeitraum. Häufigkeitszahl (HZ) Die HZ ist die Zahl der bekannt gewordenen Fälle insgesamt oder innerhalb einzelner Deliktsarten, errechnet auf 100 000 Einwohner (Stichtag ist grundsätzlich der 31.12. des Vorjahres). Sie drückt die durch die Kriminalität verursachte Gefährdung aus. Rohheitsdelikte Bei den Rohheitsdelikten handelt es sich insbesondere um Raub- und Körperverletzungsdelikte sowie um Delikte der Freiheitsberaubung, Nötigung und Bedrohung. Jugendkriminalität Unter Jugendkriminalität versteht man alle Straftaten, die von Personen unter 21 Jahren begangen werden, wobei die Strafmündigkeit gesetzlich erst im Alter von 14 Jahren beginnt: Diese Personengruppe unterteilt sich in Kinder unter 8 Jahren 8- bis unter 14-jährige Kinder 14- bis unter 18-jährige Jugendliche 18- bis unter 21-jährige Heranwachsende 5 Jahresbericht 2015 3 Kriminalitätsentwicklung 3.1 Bekannt gewordene Straftaten 2012 2013 2014 2015 +/- 1 518 363 1 484 943 1 501 125 1 517 448 + 1,09 % RB Detmold 117 630 112 130 116 487 114 936 - 1,33 % Kreis Herford 13 742 13 243 13 152 12 340 - 6,17 % Land NRW Im Land Nordrhein-Westfalen stieg die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten um 1,09 %, im Regierungsbezirk Detmold sank sie um 1,33 %. Im Kreis Herford sank die Zahl der Straftaten um 6,17 %. Die Anzahl der Straftaten innerhalb des Kreises Herford teilt sich folgendermaßen auf: 2012 2013 2014 2015 +/- Herford 6 160 6 131 5 855 5 206 - 11,08 % Bünde 2 182 2 133 2 166 2 136 - 1,39 % Löhne 2 118 1 918 1 989 1 965 - 1,21 % Vlotho 838 572 688 716 + 4,07 % Hiddenhausen 658 685 681 586 - 13,95 % Kirchlengern 612 666 561 565 + 0,71 % Enger 615 556 573 557 - 2,79 % Spenge 353 368 408 428 + 4,90 % Rödinghausen 197 212 230 176 - 23,48 % In Herford, Hiddenhausen und Rödinghausen wurden deutlich weniger Delikte als im Vorjahr registriert. Bünde, Löhne und Enger haben ebenfalls einen Rückgang der Fallzahlen zu verzeichnen. In Vlotho, Kirchlengern und Spenge stiegen die Fallzahlen leicht an. 6 Jahresbericht 2015 3.2 Aufklärungsquote Von 12 340 Taten im Kreis Herford wurden 6 804 Taten (55,14 %) geklärt. Die Aufklärungsquote sank im Land NRW um 0,15 Prozentpunkte, im Regierungsbezirk Detmold stieg sie um 0,17 Prozentpunkte. Im Kreis Herford stieg die Aufklärungsquote um 1,95 Prozentpunkte. +/(Prozentpunkte) 2012 2013 2014 2015 Land NRW 49,10 % 48,90 % 49,77 % 49,62 % - 0,15 RB Detmold 53,75 % 54,10 % 54,74 % 54,91 % + 0,17 Kreis Herford 51,27 % 53,73 % 53,19 % 55,14 % + 1,95 7 Jahresbericht 2015 Tendenzen: Über einen Zeitraum von 10 Jahren betrachtet wird für den Kreis Herford deutlich, dass im Jahr 2015 weniger Straftaten als in den fünf Jahren davor bekannt wurden. Die Aufklärungsquote zeigt, über einen Zeitraum von 10 Jahren betrachtet, keine erhebliche Veränderung. Sie befindet sich nach wie vor auf einem gleichbleibend guten Niveau. 14 000 70,00 13 742 13 500 68,00 13 319 66,00 13 152 13 152 64,00 13 243 13 000 12 713 12 884 62,00 12 500 60,00 12 174 12 170 56,33 12 340 12 000 55,14 56,64 55,41 53,25 54,00 52,63 52,00 53,19 11 000 2007 2008 2009 2010 angezeigt 8 50,00 51,27 2006 2011 2012 AQ 56,00 53,73 53,72 11 500 58,00 2013 2014 2015 Jahresbericht 2015 3.3 Häufigkeitszahl 2012 2013 2014 2015 Land NRW 8 510 8 320 8 543 8 603 RB Detmold 5 731 5 484 5 695 5 663 Kreis Herford 5 547 5 364 5 282 4 951 Im Vergleich der Häufigkeitszahl, die Ausdruck der Kriminalitätsgefährdung ist, sind deutliche Unterschiede zwischen Land, Bezirk und Kreis erkennbar. Innerhalb des Kreises Herford ist die Kriminalitätsgefährdung in der Stadt Herford am größten und in der Gemeinde Rödinghausen am geringsten. 2012 2013 2014 2015 Herford 9 657 9 596 8 962 7 943 Löhne 5 284 4 807 5 033 4 961 Bünde 4 895 4 811 4 793 4 734 Vlotho 4 393 3 014 3 627 3 809 Kirchlengern 3 828 4 168 3 531 3 542 Hiddenhausen 3 321 3 489 3 472 2 991 Enger 3 084 2 802 2 833 2 732 Spenge 2 391 2 513 2 790 2 936 Rödinghausen 2 013 2 184 2 391 1 823 9 Jahresbericht 2015 4 Täterstruktur 4.1 Ermittelte Tatverdächtige Im Jahr 2015 wurden 5 269 Tatverdächtige ermittelt. Von den 5 269 Tatverdächtigen waren - 4 023 männlich (76,40 %) und 1 246 weiblich (23,60 %) 4 047 Erwachsene (77,09 %) und 1 207 unter 21 Jahre alt (22,91 %) 3 824 deutsch (72,58 %) und 1 445 nichtdeutsch (27,42 %) Von den 5 269 Tatverdächtigen wohnten zur Tatzeit - - 3 755 im Kreis Herford, davon o 3 022 in der Gemeinde bzw. Stadt des Tatortes o 733 im sonstigen Bereich des Kreises Herford 1 514 außerhalb des Kreises Herford Dementsprechend wurden 71,27 % örtliche Täter und 28,73 % überörtliche Täter ermittelt. 2 537 (48,10 %) Tatverdächtige waren bereits kriminalpolizeilich in Erscheinung getreten. 556 (8,70 %)Tatverdächtige standen zur Tatzeit unter Alkoholeinwirkung. 229 (4,30 %)Tatverdächtige waren Konsumenten harter Drogen. Bei 20 Straftaten (Vorjahr 21) wurde eine Schusswaffe mitgeführt. 10 Jahresbericht 2015 4.2 Jugendkriminalität Im Jahr 2015 wurden im Kreis Herford 1 207 Tatverdächtige ermittelt, die jünger als 21 Jahre waren. Das entspricht einem Anteil dieser Altersgruppe von 22,91 % aller ermittelten Tatverdächtigen bei einem Bevölkerungsanteil von 20,30 %. Seit 2011 ist der Anteil dieser Altersgruppe an den Tatverdächtigen somit von 26,49 % um 3,58 Prozentpunkte gesunken. Die tatverdächtigen Kinder unter 8 Jahre stellen in der Regel aufgrund der geringen Anzahl eine zu vernachlässigende Größe dar. Anzahl der Tatverdächtigen im Kreis Herford 6 000 5 560 5 473 5 446 5 327 5 269 5 000 4 000 3 000 2 000 1 450 26,49% 1 496 26,91% 1 356 24,90% 1 280 24,03% 1 207 22,91% 1 000 0 2011 2012 2013 TV ges. 2014 2015 8 bis 21 Jahre 11 Jahresbericht 2015 Die nachstehende Tabelle zeigt die Beteiligung von 8- bis unter 21-Jährigen an den von ihnen zumeist begangenen Delikten (einen Ausschnitt der Präferenzdelikte1). Anteil der TV unter 21 Jahren an der jeweiligen Gesamtzahl Präferenzdelikte 50 590 von 249 212 Einwohner 20,30 % der Bevölkerung Straftaten insgesamt 22,91% Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die pers. Freiheit 21,55% Ladendiebstahl 22,59% Körperverletzung 24,63% Diebstahl ohne erschwerende Umstände 24,75% Diebstahl aus/an Kraftfahrzeugen 27,45% Diebstahl unter erschwerenden Umständen 33,43% Gewaltkriminalität 33,93% Gefährliche und schwere Körperverletzung 34,64% Sachbeschädigung 40,85% Diebstahl von Fahrrädern 43,75% Allgemeine Rauschgiftdelikte (ohne Handel) 44,92% Diebstahl von Kraftwagen 71,43% Diebstahl von Mopeds und Krafträdern 81,48% 1 12 Präferenzdelikte: Delikte, die gehäuft von einer Altersgruppe begangen werden. Jahresbericht 2015 4.3 Nichtdeutsche Tatverdächtige Der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung im Kreis Herford beträgt 6,73 % (Stand 31.12.2014). Nicht in dieser Zahl enthalten sind Angehörige der Alliierten Stationierungsstreitkräfte und deren Familienangehörige, Touristen und Durchreisende sowie unerlaubt aufhältige Personen, da ihr ständiger Aufenthaltsort nicht im Bundesgebiet liegt. In der KPB Herford wurden 2015 insgesamt 1 445 (Vorjahr 1 145) nichtdeutsche Tatverdächtige ermittelt, was einem Anteil von 27,42 % entspricht. 6000 5000 1 121 20,16% 1 102 20,24% 1 145 21,49% 1 445 27,42% 4000 Nichtdeutsche TV 3000 Deutsche TV 2000 4 439 4 344 4 182 2013 2014 3 824 1000 0 2012 2015 13 Jahresbericht 2015 Die häufigsten Herkunftsländer der nichtdeutschen Tatverdächtigen sind der folgenden Tabelle zu entnehmen. Bei türkischen Tatverdächtigen ist ein Rückgang zu verzeichnen. Ein deutlicher Anstieg ist bei Tatverdächtigen aus Georgien, Rumänien und Bulgarien feststellbar. Anzahl nichtdeutscher Tatverdächtiger 225 2014 201 2015 148 103 32 24 11 11 1218 1622 4238 4246 3748 50 5650 48 26 23 107 87 65 62 55 58 42 78 Ausgewählte Straftatbestände und Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen: Nichtdeutsche TV Straftaten insgesamt Diebstahl (gesamt) 1 445 27,42 % 557 37,28 % davon Ladendiebstahl m Körperverletzung (gesamt) entspricht Anteil an der Gesamtzahl 421m 43,63 %m 219 21,66 % 13 16,46 % 485 28,87 % Rauschgiftdelikte 43 12,15 % Raub 19 33,93 % Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Vermögens- und Fälschungsdelikte 14 Jahresbericht 2015 5 Ausgewählte Deliktsfelder 5.1 Behördenschwerpunkt „Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls“ Im Jahr 2015 wurden im Kreis Herford 400 Wohnungseinbrüche registriert. Bis zum Herbst war ein sehr deutlicher Rückgang der Einbrüche gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres 2014 zu erkennen. Gegen Ende des Jahres erhöhten sich die Wohnungseinbrüche insbesondere im Stadtgebiet Herford. Mit der Bildung einer Ermittlungskommission (EK) stellte sich die Kreispolizeibehörde Herford der Entwicklung entgegen. Die Statistik zeigt für den Kreis Herford einen Rückgang von 5,75 %. Da noch Verfahren bei der EK zur Ermittlung von Tatverdächtigen bearbeitet werden und somit nicht in die Statistik für 2015 einflossen, geht die Polizei Herford von Wohnungseinbruchszahlen auf etwa gleichem Niveau aus. Bei 182 dieser Einbrüche handelt es sich um sogenannte Tageswohnungseinbrüche, die im Zeitraum zwischen 06:00 Uhr und 21:00 Uhr begangen wurden. Die Aufklärungsquote liegt bei 19,50 % im Kreis Herford, der Landesdurchschnitt beträgt 13,83 %. Die Anzahl der Versuche im Bereich Wohnungseinbruchdiebstahl beträgt für den Kreis Herford 161 der 400 Taten, das sind 40,25 %. Landesweit liegt die Quote bei 43,67 %. Wohnungseinbruchdiebstahl und Versuche 450 405 403 423 100 400 90 400 344 80 350 300 288 70 264 253 244 224 250 60 50 200 150 44,1 37,88 100 50 21,53 15,91 39,92 20,16 45,49 44,2 33,72 34,49 43,46 40 40,90 24,18 25,89 28,2 16,63 24,96 15,6 40,25 30 19,5 20 10 0 0 2006 2007 2008 2009 WED 2010 2011 Versuchsquote 2012 2013 2014 2015 AQ WED 15 Jahresbericht 2015 Der Schwerpunkt der Wohnungseinbrüche lag 2015 wie im Vorjahr klar im Stadtgebiet Herford, gefolgt von den Städten Löhne und Vlotho. 400 WED nach Gemeinden aufgeteilt Herford Kirchlengern; 20; 5% Rödinghausen; 6; 2% Spenge; 11; 3% Enger; 12; 3% Löhne Bünde Hiddenhausen; 22; 6% Vlotho Herford; 173; 43% Vlotho; 46; 11% Hiddenhausen Enger Spenge Kirchlengern Bünde; 38; 9% Rödinghausen Löhne; 72; 18% Die KPB Herford geht seit 2012 mit den Konzepten „Riegel vor! Sicher ist sicherer!“ und „Riegel vor! Mobile Täter im Visier“ sowohl präventiv als auch repressiv gegen den Wohnungseinbruchdiebstahl vor. Weiterhin wurde die Sachbearbeitung für den Wohnungseinbruch kreisweit zentral einem Kommissariat in Herford zugewiesen. Die Häufung der Fälle zum Jahresende führte zur Bildung der Ermittlungskommission „EK 244“, welche ausschließlich mit der Aufklärung und Bekämpfung von Einbruchskriminalität betraut ist. 16 Jahresbericht 2015 5.2 Diebstahl Die Diebstahlsdelikte dominieren mit 44,00 % Anteil und trotz einer Verringerung der Fallzahl um 417 Delikte auf 5 487 Taten an der Gesamtkriminalität auch 2015 die Statistik der KPB Herford. übrige Delikte 8% Vermögens/Fälschungsdelikte 21% Rohheitsdelikte 13% Diebstahlsdelikte 44% Sexualdelikte 1% Rauschgiftdelikte 3% Sachbeschädigung 10% Entwicklung der Diebstahlsdelikte: 10 000 Diebstahlsdelikte Kreis Herford 9 000 8 000 7 000 6 264 5 718 5 574 6 096 5 522 6 000 5 000 5 307 4 000 4 928 5 904 5 487 5 382 3 000 2 000 1 000 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 17 Jahresbericht 2015 5.2.1 Fahrraddiebstahl Der deutliche Rückgang der Diebstahlsdelikte ergibt sich insbesondere durch den Rückgang der Diebstähle von Fahrrädern. Diese Anzahl hat sich im Jahr 2015 um 309 Delikte auf 583 Delikte verringert. Ursächlich für den starken Rückgang könnte ein Ermittlungsverfahren gegen mehrere Beschuldigte sein, denen eine Vielzahl von Fahrraddiebstählen und Hehlerei zur Last gelegt wird. Diebstahl von Fahrrädern 900 850 800 750 700 650 600 550 500 892 700 651 626 583 2011 2012 2013 2014 2015 5.2.2 Taschendiebstahl Der Taschendiebstahl ist im Jahre 2015 landesweit um 1,60 % angestiegen. Im Kreis Herford wurden 221 Fälle bekannt, das sind 34 Fälle (18,00 %) mehr als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote wurde mit 6,79 % im Vergleich zu 3,21 % im Vorjahr mehr als verdoppelt. Landesweit liegt die Aufklärungsquote bei 6,50 %. Taschendiebstahl 350 14 300 286 12 250 238 207 200 150 221 8 187 AQ; 6,79 AQ; 5,88 AQ; 5,3 6 100 4 AQ; 3,86 AQ; 3,21 50 2 0 0 2011 18 10 2012 2013 2014 2015 Jahresbericht 2015 5.3 Rohheitsdelikte Im Jahr 2015 stieg die Anzahl der Rohheitsdelikte um 57 auf 1 577 Fälle. Die Anzahl der Rohheitsdelikte wird von der Anzahl der Körperverletzungsdelikte wesentlich beeinflusst. Bei diesen ist in 2015 ein Anstieg der Fallzahlen um 66 Delikte auf einen Jahreswert von 1 080 Fällen zu verzeichnen. Die leicht gestiegene Aufklärungsquote von 86,75 % blieb dabei auf einem zu den Vorjahren vergleichbaren hohen Niveau. 1 800 1 600 100 98 1 660 1 631 1 400 1 604 1 520 1 577 94 1 200 1 000 92 1 104 1 116 1 097 800 1 014 1 080 90 88 600 400 96 85,35 85,3 86,75 85,93 86 84 83,32 200 82 0 80 Rohheitsdelikte Körperverletzungsdelikte AQ 19 Jahresbericht 2015 5.4 Betrug In diesem Deliktsbereich ist diesjährig erneut eine deutliche Abnahme zu verzeichnen. Mit 2 114 Straftaten wurden 355 Taten weniger als im Vorjahr bekannt (- 14,38 %). Die Aufklärungsquote konnte signifikant um 3,89 Prozentpunkte auf 82,87 % gesteigert werden. 3 000 90 2 469 2 500 2 246 2 260 88 2 816 86 2 000 2 114 AQ; 82,87 84 1 500 82 1 000 80 500 AQ; 79,43 0 2011 AQ; 77,12 2012 76 2013 Betrugsdelikte 20 78 AQ; 78,98 AQ; 78,84 2014 AQ 2015 Jahresbericht 2015 5.5 Betäubungsmittelkriminalität Cannabis und Ecstasy sind weiterhin die am häufigsten verwendeten Betäubungsmittel. Insgesamt ist bei allen erfassten Drogenarten ein rückläufiger Trend erkennbar. Im Vergleich zu den 320 Delikten im Vorjahr wurden 250 Delikte für das Jahr 2015 festgestellt, das entspricht einem Rückgang von 16,45 %. Heroin Kokain Ecstasy Cannabis 2007 64 14 48 165 2008 28 6 48 191 2009 16 33 60 222 2010 20 6 68 211 2011 6 18 37 189 2012 3 12 63 196 2013 6 39 54 284 2014 6 7 61 246 2015 3 4 43 200 21 Jahresbericht 2015 6 Herausragende Delikte und Einsatzlagen 6.1 Mordkommission „Ellerbusch“ Am 14.05.2015 kam es in Löhne am Bahnhof zu einem Tötungsdelikt zum Nachteil eines 49-jährigen Mannes. Fünf Tatverdächtige brachten dem Geschädigten nach einem Streit mittels eines Spatenstieles und mittels Fußtritten lebensgefährliche Verletzungen bei. Zwei Tage später starb das Opfer an seinen Kopfverletzungen. Der Haupttäter wurde vom Gericht in erster Instanz freigesprochen, das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig. 6.2 Mordkommission „Nasser“ Am 02.11.2015 wird eine 25-jährige afghanische Staatsangehörige in hilfloser Lage aufgefunden. Die Frau wirkte apathisch, war nicht ansprechbar und hatte Würgemale am Hals. Die Frau wurde in das Klinikum eingeliefert und gab an, von ihrem Ehemann geschlagen worden zu sein. Die zunächst eingerichtete Mordkommission wurde aufgelöst, der Sachverhalt wurde als „Häusliche Gewalt“ bearbeitet. 6.3 Mordkommission „Kaitenweg“ Am 16.11.2015 kam es zu einem Tötungsdelikt in Vlotho. Der Tatverdacht richtet sich gegen eine 16-Jährige, die auf ihre Eltern mit einem Messer eingestochen haben soll. Der Vater der Tatverdächtigen verstarb noch am Tatort, die Mutter wurde schwer verletzt. Die 16-Jährige wurde festgenommen, ein Verfahren wurde eingeleitet. Mittlerweile wurde sie wegen Mordes angeklagt. 22
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