Jahresbericht Kriminalität 2015

Jahresbericht
Kriminalität
2015
Jahresbericht 2015
Impressum
Herausgeber:
Kreispolizeibehörde Herford
Hansastraße 54
32049 Herford
Layout:
Leitungsstab
Beiträge:
Direktion Kriminalität
Stand:
März 2016
© Nachdruck oder sonstige Auswertung - auch auszugsweise ist nur mit Quellenangabe gestattet.
2
Jahresbericht 2015
Inhaltsverzeichnis
1
Vorwort zur Polizeilichen Kriminalstatistik ......................................................... 4
2
Begriffsbestimmungen ...................................................................................... 5
3
Kriminalitätsentwicklung ................................................................................... 6
3.1
Bekannt gewordene Straftaten ......................................................................... 6
3.2
Aufklärungsquote .............................................................................................. 7
3.3
Häufigkeitszahl ................................................................................................. 9
4
Täterstruktur ................................................................................................... 10
4.1
Ermittelte Tatverdächtige ................................................................................ 10
4.2
Jugendkriminalität ........................................................................................... 11
4.3
Nichtdeutsche Tatverdächtige ........................................................................ 13
5
Ausgewählte Deliktsfelder............................................................................... 15
5.1
Behördenschwerpunkt „Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls“ ...... 15
5.2
Diebstahl ......................................................................................................... 17
5.2.1
Fahrraddiebstahl ............................................................................................. 18
5.2.2
Taschendiebstahl............................................................................................ 18
5.3
Rohheitsdelikte ............................................................................................... 19
5.4
Betrug ............................................................................................................. 20
5.5
Betäubungsmittelkriminalität ........................................................................... 21
6
Herausragende Delikte und Einsatzlagen ....................................................... 22
6.1
Mordkommission „Ellerbusch“......................................................................... 22
6.2
Mordkommission „Nasser“ .............................................................................. 22
6.3
Mordkommission „Kaitenweg“ ......................................................................... 22
3
Jahresbericht 2015
1 Vorwort zur Polizeilichen Kriminalstatistik
Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) wird bundeseinheitlich nach gleichen Kriterien als
sogenannte Ausgangsstatistik geführt und ist kein allumfassendes Spiegelbild der aktuellen
Kriminalität in einer Region, sondern sie bildet lediglich alle bei der Polizei bekannt
gewordenen und bearbeiteten Delikte ab (Hellfeld). Das sog. Dunkelfeld (nicht angezeigte
oder nicht bekannt gewordene Straftaten) bleibt unberücksichtigt.
Die Vielzahl der Einzeldelikte wird zur statistischen Auswertung in unterschiedlichen
Kategorien zusammengefasst.
So ist z. B. ein Handtaschenraub sowohl ein Delikt der Straßenkriminalität als auch der
Eigentums- und Gewaltkriminalität.
In der PKS sind nur Straftaten erfasst, bei denen die Ermittlungen in diesem
Berichtszeitraum abgeschlossen und der Staatsanwaltschaft zugeleitet wurden. Somit stellt
die PKS kein „tagesaktuelles“ Bild dar.
Die PKS bietet durch die einheitlichen Erfassungsvorgaben Vergleichswerte auf Bundes,
Landes-, Regional- und Ortsebene sowie besondere Datenaufbereitungen (z. B.
Aufklärungsquoten, ermittelte Tatverdächtige und deren Altersstrukturen) an, die für Langzeitanalysen unverzichtbar sind und beispielsweise in die Kriminalitätsvorbeugungsprogramme oder gesellschaftspolitische Entscheidungen einfließen.
In der Polizeilichen Kriminalstatistik sind Staatsschutz- und Verkehrsdelikte nicht enthalten.
Die PKS ist mit der Strafverfolgungsstatistik der Justizbehörden wegen unterschiedlicher
Erfassungsgrundsätze, -daten und -zeitpunkte nicht vergleichbar.
4
Jahresbericht 2015
2 Begriffsbestimmungen
Aufklärungsquote (AQ)
Die AQ bezeichnet das prozentuale Verhältnis von aufgeklärten zu bekannt gewordenen
Fällen im Berichtszeitraum.
Häufigkeitszahl (HZ)
Die HZ ist die Zahl der bekannt gewordenen Fälle insgesamt oder innerhalb einzelner
Deliktsarten, errechnet auf 100 000 Einwohner (Stichtag ist grundsätzlich der 31.12. des
Vorjahres). Sie drückt die durch die Kriminalität verursachte Gefährdung aus.
Rohheitsdelikte
Bei den Rohheitsdelikten handelt es sich insbesondere um Raub- und Körperverletzungsdelikte sowie um Delikte der Freiheitsberaubung, Nötigung und Bedrohung.
Jugendkriminalität
Unter Jugendkriminalität versteht man alle Straftaten, die von Personen unter 21 Jahren
begangen werden, wobei die Strafmündigkeit gesetzlich erst im Alter von 14 Jahren
beginnt:
Diese Personengruppe unterteilt sich in
 Kinder unter 8 Jahren
 8- bis unter 14-jährige Kinder
 14- bis unter 18-jährige Jugendliche
 18- bis unter 21-jährige Heranwachsende
5
Jahresbericht 2015
3 Kriminalitätsentwicklung
3.1 Bekannt gewordene Straftaten
2012
2013
2014
2015
+/-
1 518 363
1 484 943
1 501 125
1 517 448
+ 1,09 %
RB Detmold
117 630
112 130
116 487
114 936
- 1,33 %
Kreis Herford
13 742
13 243
13 152
12 340
- 6,17 %
Land NRW
Im Land Nordrhein-Westfalen stieg die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten um
1,09 %, im Regierungsbezirk Detmold sank sie um 1,33 %. Im Kreis Herford sank die
Zahl der Straftaten um 6,17 %.
Die Anzahl der Straftaten innerhalb des Kreises Herford teilt sich folgendermaßen auf:
2012
2013
2014
2015
+/-
Herford
6 160
6 131
5 855
5 206
- 11,08 %
Bünde
2 182
2 133
2 166
2 136
- 1,39 %
Löhne
2 118
1 918
1 989
1 965
- 1,21 %
Vlotho
838
572
688
716
+ 4,07 %
Hiddenhausen
658
685
681
586
- 13,95 %
Kirchlengern
612
666
561
565
+ 0,71 %
Enger
615
556
573
557
- 2,79 %
Spenge
353
368
408
428
+ 4,90 %
Rödinghausen
197
212
230
176
- 23,48 %
In Herford, Hiddenhausen und Rödinghausen wurden deutlich weniger Delikte als im
Vorjahr registriert. Bünde, Löhne und Enger haben ebenfalls einen Rückgang der
Fallzahlen zu verzeichnen. In Vlotho, Kirchlengern und Spenge stiegen die Fallzahlen
leicht an.
6
Jahresbericht 2015
3.2 Aufklärungsquote
Von 12 340 Taten im Kreis Herford wurden 6 804 Taten (55,14 %) geklärt. Die
Aufklärungsquote sank im Land NRW um 0,15 Prozentpunkte, im Regierungsbezirk
Detmold stieg sie um 0,17 Prozentpunkte. Im Kreis Herford stieg die Aufklärungsquote
um 1,95 Prozentpunkte.
+/(Prozentpunkte)
2012
2013
2014
2015
Land NRW
49,10 %
48,90 %
49,77 %
49,62 %
- 0,15
RB Detmold
53,75 %
54,10 %
54,74 %
54,91 %
+ 0,17
Kreis Herford
51,27 %
53,73 %
53,19 %
55,14 %
+ 1,95
7
Jahresbericht 2015
Tendenzen:
Über einen Zeitraum von 10 Jahren betrachtet wird für den Kreis Herford deutlich, dass im
Jahr 2015 weniger Straftaten als in den fünf Jahren davor bekannt wurden.
Die Aufklärungsquote zeigt, über einen Zeitraum von 10 Jahren betrachtet, keine
erhebliche Veränderung. Sie befindet sich nach wie vor auf einem gleichbleibend guten
Niveau.
14 000
70,00
13 742
13 500
68,00
13 319
66,00
13 152
13 152
64,00
13 243
13 000
12 713
12 884
62,00
12 500
60,00
12 174
12 170
56,33
12 340
12 000
55,14
56,64
55,41
53,25
54,00
52,63
52,00
53,19
11 000
2007
2008
2009
2010
angezeigt
8
50,00
51,27
2006
2011
2012
AQ
56,00
53,73
53,72
11 500
58,00
2013
2014
2015
Jahresbericht 2015
3.3 Häufigkeitszahl
2012
2013
2014
2015
Land NRW
8 510
8 320
8 543
8 603
RB Detmold
5 731
5 484
5 695
5 663
Kreis Herford
5 547
5 364
5 282
4 951
Im Vergleich der Häufigkeitszahl, die Ausdruck der Kriminalitätsgefährdung ist, sind
deutliche Unterschiede zwischen Land, Bezirk und Kreis erkennbar.
Innerhalb des Kreises Herford ist die Kriminalitätsgefährdung in der Stadt Herford am
größten und in der Gemeinde Rödinghausen am geringsten.
2012
2013
2014
2015
Herford
9 657
9 596
8 962
7 943
Löhne
5 284
4 807
5 033
4 961
Bünde
4 895
4 811
4 793
4 734
Vlotho
4 393
3 014
3 627
3 809
Kirchlengern
3 828
4 168
3 531
3 542
Hiddenhausen
3 321
3 489
3 472
2 991
Enger
3 084
2 802
2 833
2 732
Spenge
2 391
2 513
2 790
2 936
Rödinghausen
2 013
2 184
2 391
1 823
9
Jahresbericht 2015
4 Täterstruktur
4.1 Ermittelte Tatverdächtige
Im Jahr 2015 wurden 5 269 Tatverdächtige ermittelt.
Von den 5 269 Tatverdächtigen waren
-
4 023 männlich (76,40 %) und 1 246 weiblich (23,60 %)
4 047 Erwachsene (77,09 %) und 1 207 unter 21 Jahre alt (22,91 %)
3 824 deutsch (72,58 %) und 1 445 nichtdeutsch (27,42 %)
Von den 5 269 Tatverdächtigen wohnten zur Tatzeit
-
-
3 755 im Kreis Herford, davon
o 3 022 in der Gemeinde bzw. Stadt des Tatortes
o 733 im sonstigen Bereich des Kreises Herford
1 514 außerhalb des Kreises Herford
Dementsprechend wurden 71,27 % örtliche Täter und 28,73 % überörtliche Täter
ermittelt.
2 537 (48,10 %) Tatverdächtige waren bereits kriminalpolizeilich in Erscheinung
getreten.
556 (8,70 %)Tatverdächtige standen zur Tatzeit unter Alkoholeinwirkung.
229 (4,30 %)Tatverdächtige waren Konsumenten harter Drogen.
Bei 20 Straftaten (Vorjahr 21) wurde eine Schusswaffe mitgeführt.
10
Jahresbericht 2015
4.2 Jugendkriminalität
Im Jahr 2015 wurden im Kreis Herford 1 207 Tatverdächtige ermittelt, die jünger als 21
Jahre waren. Das entspricht einem Anteil dieser Altersgruppe von 22,91 % aller
ermittelten Tatverdächtigen bei einem Bevölkerungsanteil von 20,30 %. Seit 2011 ist der
Anteil dieser Altersgruppe an den Tatverdächtigen somit von 26,49 % um 3,58
Prozentpunkte gesunken.
Die tatverdächtigen Kinder unter 8 Jahre stellen in der Regel aufgrund der geringen
Anzahl eine zu vernachlässigende Größe dar.
Anzahl der Tatverdächtigen im Kreis Herford
6 000
5 560
5 473
5 446
5 327
5 269
5 000
4 000
3 000
2 000
1 450
26,49%
1 496
26,91%
1 356
24,90%
1 280
24,03%
1 207
22,91%
1 000
0
2011
2012
2013
TV ges.
2014
2015
8 bis 21 Jahre
11
Jahresbericht 2015
Die nachstehende Tabelle zeigt die Beteiligung von 8- bis unter 21-Jährigen an den
von ihnen zumeist begangenen Delikten (einen Ausschnitt der Präferenzdelikte1).
Anteil der TV unter 21 Jahren an
der jeweiligen Gesamtzahl
Präferenzdelikte
50 590 von 249 212 Einwohner
20,30 % der Bevölkerung
Straftaten insgesamt
22,91%
Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die pers.
Freiheit
21,55%
Ladendiebstahl
22,59%
Körperverletzung
24,63%
Diebstahl ohne erschwerende Umstände
24,75%
Diebstahl aus/an Kraftfahrzeugen
27,45%
Diebstahl unter erschwerenden Umständen
33,43%
Gewaltkriminalität
33,93%
Gefährliche und schwere Körperverletzung
34,64%
Sachbeschädigung
40,85%
Diebstahl von Fahrrädern
43,75%
Allgemeine Rauschgiftdelikte (ohne Handel)
44,92%
Diebstahl von Kraftwagen
71,43%
Diebstahl von Mopeds und Krafträdern
81,48%
1
12
Präferenzdelikte: Delikte, die gehäuft von einer Altersgruppe begangen werden.
Jahresbericht 2015
4.3 Nichtdeutsche Tatverdächtige
Der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung im Kreis Herford beträgt 6,73 %
(Stand 31.12.2014).
Nicht in dieser Zahl enthalten sind Angehörige der Alliierten Stationierungsstreitkräfte und
deren Familienangehörige, Touristen und Durchreisende sowie unerlaubt aufhältige
Personen, da ihr ständiger Aufenthaltsort nicht im Bundesgebiet liegt.
In der KPB Herford wurden 2015 insgesamt 1 445 (Vorjahr 1 145) nichtdeutsche
Tatverdächtige ermittelt, was einem Anteil von 27,42 % entspricht.
6000
5000
1 121
20,16%
1 102
20,24%
1 145
21,49%
1 445
27,42%
4000
Nichtdeutsche TV
3000
Deutsche TV
2000
4 439
4 344
4 182
2013
2014
3 824
1000
0
2012
2015
13
Jahresbericht 2015
Die häufigsten Herkunftsländer der nichtdeutschen Tatverdächtigen sind der folgenden
Tabelle zu entnehmen. Bei türkischen Tatverdächtigen ist ein Rückgang zu verzeichnen.
Ein deutlicher Anstieg ist bei Tatverdächtigen aus Georgien, Rumänien und Bulgarien
feststellbar.
Anzahl nichtdeutscher Tatverdächtiger
225
2014
201
2015
148
103
32
24
11 11 1218 1622
4238 4246 3748
50 5650
48
26
23
107
87
65 62
55 58
42
78
Ausgewählte Straftatbestände und Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen:
Nichtdeutsche TV
Straftaten insgesamt
Diebstahl (gesamt)
1 445
27,42 %
557
37,28 %
davon Ladendiebstahl m
Körperverletzung (gesamt)
entspricht Anteil an
der Gesamtzahl
421m
43,63 %m
219
21,66 %
13
16,46 %
485
28,87 %
Rauschgiftdelikte
43
12,15 %
Raub
19
33,93 %
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
Vermögens- und Fälschungsdelikte
14
Jahresbericht 2015
5 Ausgewählte Deliktsfelder
5.1 Behördenschwerpunkt „Bekämpfung des
Wohnungseinbruchdiebstahls“
Im Jahr 2015 wurden im Kreis Herford 400 Wohnungseinbrüche registriert. Bis zum
Herbst war ein sehr deutlicher Rückgang der Einbrüche gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres 2014 zu erkennen. Gegen Ende des Jahres erhöhten sich die
Wohnungseinbrüche insbesondere im Stadtgebiet Herford.
Mit der Bildung einer Ermittlungskommission (EK) stellte sich die Kreispolizeibehörde
Herford der Entwicklung entgegen. Die Statistik zeigt für den Kreis Herford einen
Rückgang von 5,75 %. Da noch Verfahren bei der EK zur Ermittlung von Tatverdächtigen
bearbeitet werden und somit nicht in die Statistik für 2015 einflossen, geht die Polizei
Herford von Wohnungseinbruchszahlen auf etwa gleichem Niveau aus.
Bei 182 dieser Einbrüche handelt es sich um sogenannte Tageswohnungseinbrüche, die
im Zeitraum zwischen 06:00 Uhr und 21:00 Uhr begangen wurden.
Die Aufklärungsquote liegt bei 19,50 % im Kreis Herford, der Landesdurchschnitt beträgt
13,83 %.
Die Anzahl der Versuche im Bereich Wohnungseinbruchdiebstahl beträgt für den Kreis
Herford 161 der 400 Taten, das sind 40,25 %. Landesweit liegt die Quote bei 43,67 %.
Wohnungseinbruchdiebstahl und Versuche
450
405
403
423
100
400
90
400
344
80
350
300
288
70
264
253
244
224
250
60
50
200
150
44,1
37,88
100
50
21,53
15,91
39,92
20,16
45,49
44,2
33,72
34,49
43,46
40
40,90
24,18
25,89
28,2
16,63
24,96
15,6
40,25
30
19,5 20
10
0
0
2006
2007
2008
2009
WED
2010
2011
Versuchsquote
2012
2013
2014
2015
AQ WED
15
Jahresbericht 2015
Der Schwerpunkt der Wohnungseinbrüche lag 2015 wie im Vorjahr klar im Stadtgebiet
Herford, gefolgt von den Städten Löhne und Vlotho.
400 WED nach Gemeinden aufgeteilt
Herford
Kirchlengern; 20; 5%
Rödinghausen; 6; 2%
Spenge; 11; 3%
Enger; 12; 3%
Löhne
Bünde
Hiddenhausen; 22; 6%
Vlotho
Herford; 173; 43%
Vlotho; 46; 11%
Hiddenhausen
Enger
Spenge
Kirchlengern
Bünde; 38; 9%
Rödinghausen
Löhne; 72; 18%
Die KPB Herford geht seit 2012 mit den Konzepten „Riegel vor! Sicher ist sicherer!“ und
„Riegel vor! Mobile Täter im Visier“ sowohl präventiv als auch repressiv gegen den
Wohnungseinbruchdiebstahl vor. Weiterhin wurde die Sachbearbeitung für den
Wohnungseinbruch kreisweit zentral einem Kommissariat in Herford zugewiesen.
Die Häufung der Fälle zum Jahresende führte zur Bildung der Ermittlungskommission
„EK 244“, welche ausschließlich mit der Aufklärung und Bekämpfung von
Einbruchskriminalität betraut ist.
16
Jahresbericht 2015
5.2 Diebstahl
Die Diebstahlsdelikte dominieren mit 44,00 % Anteil und trotz einer Verringerung der
Fallzahl um 417 Delikte auf 5 487 Taten an der Gesamtkriminalität auch 2015 die Statistik
der KPB Herford.
übrige Delikte
8%
Vermögens/Fälschungsdelikte
21%
Rohheitsdelikte
13%
Diebstahlsdelikte
44%
Sexualdelikte
1%
Rauschgiftdelikte
3%
Sachbeschädigung
10%
Entwicklung der Diebstahlsdelikte:
10 000
Diebstahlsdelikte Kreis Herford
9 000
8 000
7 000
6 264
5 718
5 574
6 096
5 522
6 000
5 000
5 307
4 000
4 928
5 904
5 487
5 382
3 000
2 000
1 000
0
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
17
Jahresbericht 2015
5.2.1 Fahrraddiebstahl
Der deutliche Rückgang der Diebstahlsdelikte ergibt sich insbesondere durch den
Rückgang der Diebstähle von Fahrrädern. Diese Anzahl hat sich im Jahr 2015 um 309
Delikte auf 583 Delikte verringert. Ursächlich für den starken Rückgang könnte ein
Ermittlungsverfahren gegen mehrere Beschuldigte sein, denen eine Vielzahl von
Fahrraddiebstählen und Hehlerei zur Last gelegt wird.
Diebstahl von Fahrrädern
900
850
800
750
700
650
600
550
500
892
700
651
626
583
2011
2012
2013
2014
2015
5.2.2 Taschendiebstahl
Der Taschendiebstahl ist im Jahre 2015 landesweit um 1,60 % angestiegen. Im Kreis
Herford wurden 221 Fälle bekannt, das sind 34 Fälle (18,00 %) mehr als im Vorjahr.
Die Aufklärungsquote wurde mit 6,79 % im Vergleich zu 3,21 % im Vorjahr mehr als
verdoppelt. Landesweit liegt die Aufklärungsquote bei 6,50 %.
Taschendiebstahl
350
14
300
286
12
250
238
207
200
150
221
8
187
AQ; 6,79
AQ; 5,88
AQ; 5,3
6
100
4
AQ; 3,86
AQ; 3,21
50
2
0
0
2011
18
10
2012
2013
2014
2015
Jahresbericht 2015
5.3 Rohheitsdelikte
Im Jahr 2015 stieg die Anzahl der Rohheitsdelikte um 57 auf 1 577 Fälle.
Die Anzahl der Rohheitsdelikte wird von der Anzahl der Körperverletzungsdelikte
wesentlich beeinflusst. Bei diesen ist in 2015 ein Anstieg der Fallzahlen um 66 Delikte
auf einen Jahreswert von 1 080 Fällen zu verzeichnen. Die leicht gestiegene
Aufklärungsquote von 86,75 % blieb dabei auf einem zu den Vorjahren vergleichbaren
hohen Niveau.
1 800
1 600
100
98
1 660
1 631
1 400
1 604
1 520
1 577
94
1 200
1 000
92
1 104
1 116
1 097
800
1 014
1 080
90
88
600
400
96
85,35
85,3
86,75
85,93
86
84
83,32
200
82
0
80
Rohheitsdelikte
Körperverletzungsdelikte
AQ
19
Jahresbericht 2015
5.4 Betrug
In diesem Deliktsbereich ist diesjährig erneut eine deutliche Abnahme zu verzeichnen.
Mit 2 114 Straftaten wurden 355 Taten weniger als im Vorjahr bekannt (- 14,38 %). Die
Aufklärungsquote konnte signifikant um 3,89 Prozentpunkte auf 82,87 % gesteigert
werden.
3 000
90
2 469
2 500
2 246
2 260
88
2 816
86
2 000
2 114
AQ; 82,87
84
1 500
82
1 000
80
500
AQ; 79,43
0
2011
AQ; 77,12
2012
76
2013
Betrugsdelikte
20
78
AQ; 78,98
AQ; 78,84
2014
AQ
2015
Jahresbericht 2015
5.5 Betäubungsmittelkriminalität
Cannabis und Ecstasy sind weiterhin die am häufigsten verwendeten
Betäubungsmittel.
Insgesamt ist bei allen erfassten Drogenarten ein rückläufiger Trend erkennbar. Im
Vergleich zu den 320 Delikten im Vorjahr wurden 250 Delikte für das Jahr 2015
festgestellt, das entspricht einem Rückgang von 16,45 %.
Heroin
Kokain
Ecstasy
Cannabis
2007
64
14
48
165
2008
28
6
48
191
2009
16
33
60
222
2010
20
6
68
211
2011
6
18
37
189
2012
3
12
63
196
2013
6
39
54
284
2014
6
7
61
246
2015
3
4
43
200
21
Jahresbericht 2015
6 Herausragende Delikte und Einsatzlagen
6.1 Mordkommission „Ellerbusch“
Am 14.05.2015 kam es in Löhne am Bahnhof zu einem Tötungsdelikt zum Nachteil
eines 49-jährigen Mannes. Fünf Tatverdächtige brachten dem Geschädigten nach
einem Streit mittels eines Spatenstieles und mittels Fußtritten lebensgefährliche
Verletzungen bei. Zwei Tage später starb das Opfer an seinen Kopfverletzungen. Der
Haupttäter wurde vom Gericht in erster Instanz freigesprochen, das Urteil ist jedoch
noch nicht rechtskräftig.
6.2 Mordkommission „Nasser“
Am 02.11.2015 wird eine 25-jährige afghanische Staatsangehörige in hilfloser Lage
aufgefunden. Die Frau wirkte apathisch, war nicht ansprechbar und hatte Würgemale
am Hals. Die Frau wurde in das Klinikum eingeliefert und gab an, von ihrem Ehemann
geschlagen worden zu sein. Die zunächst eingerichtete Mordkommission wurde
aufgelöst, der Sachverhalt wurde als „Häusliche Gewalt“ bearbeitet.
6.3 Mordkommission „Kaitenweg“
Am 16.11.2015 kam es zu einem Tötungsdelikt in Vlotho. Der Tatverdacht richtet sich
gegen eine 16-Jährige, die auf ihre Eltern mit einem Messer eingestochen haben soll.
Der Vater der Tatverdächtigen verstarb noch am Tatort, die Mutter wurde schwer
verletzt. Die 16-Jährige wurde festgenommen, ein Verfahren wurde eingeleitet.
Mittlerweile wurde sie wegen Mordes angeklagt.
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