Meldung als pdf - Pressestelle der Universität Augsburg

 UniPressedienst Verantwortlich: Pressestelle der Universität Augsburg Klaus P. Prem, Michael Hallermayer 86135 Augsburg Telefon 0821/598-­‐2096 [email protected]­‐augsburg.de [email protected]­‐augsburg.de www.presse.uni-­‐augsburg.de 32/16 – 16. März 2016 Europäische Museumsentwicklung im Allgäu Kooperationen mit den Stadtmuseen Kaufbeuren und Marktoberdorf zeigen die Umsetzbarkeit der innovativen Konzepte das EU-­‐Projekts „EuroVision – Museums Exhibiting Europe” Augsburg/MHa/KPP – In Kooperation mit den Stadtmuseen Marktoberdorf und Kaufbeuren tritt das europäische Museumsentwicklungsprojekt „EuroVision – Museums Exhibiting Europe“ (EMEE) jetzt auch in der Region der projektkoordinierenden Universität Augsburg an die Öffentlichkeit: Ende dieser Woche werden die Ausstellungen „Kaufbeurens Geschichte weitererzählen“ und „Euro-­‐
päische Spuren in Markoberdorf“ eröffnet. Beide folgen konzeptionell Leitlinien, die im Rahmen des seit 2012 von der EU finanzierten EMEE-­‐Projekts im Sinne einer partizipativen, emanzipatorischen und multiperspektivischen Ausrichtung von Museen entwickelt worden sind. „Wie vielerorts in ganz Europa dokumentieren wir jetzt zum Projektabschluss hin auch in Marktoberdorf und Kaufbeuren die Umsetzbarkeit unserer innovativen Konzepte“, so Prof. Dr. Susanne Popp, die Gesamtkoordina-­‐
torin des EU-­‐Projekts. Die wegweisenden Ergebnisse der in sieben europäischen Ländern von Expertinnen und Exper-­‐
ten aus Wissenschaft und Museumspraxis geleisteten EMEE-­‐Projektarbeit stehen inzwischen auf der EMEE-­‐Homepage zur freien Nutzung und Anwendung allen zur Verfügung, denen eine parti-­‐
zipative, emanzipatorische und multiperspektivische Ausrichtung von regionalen und nationa-­‐
len Museen im Sinne Europas bzw. einer europäischen Perspektive Anliegen ist. Um die entwi-­‐
ckelten Konzepte in der Museumspraxis zu testen und verankern zu helfen, zählen sogenannte EuroVision Laboratories in ausgewählten Museen und Kultureinrichtungen seit Projektbeginn zur EMEE-­‐Agenda. Die Resultate zweier solcher „Laboratorien“, in denen der Augsburger Ge-­‐
schichtsdidaktik-­‐Lehrstuhl gemeinsam mit den dortigen Stadtmuseen „experimentiert“ hat, sind in Kürze in Marktoberdorf und in Kaufbeuren zu sehen. UPD 32/16, Seite 1 von 2
Multiperspektivität und europäische Kontexte in regionalen Objekten: „Europäische Spuren in Marktoberdorf“ Dass europäische Bezüge auch in Stadtmuseen mit vermeintlich rein regionalen Objekten schlummern und fruchtbar gemacht werden können, belegt eindrucksvoll die Ausstellung „Eu-­‐
ropäische Spuren in Marktoberdorf“. Die Kuratorin und Leiterin des Stadtmuseums Marktober-­‐
dorf, Josephine Heddergott, demonstriert dies auf spannend und kurzweilig mit neun unter-­‐
schiedlichen thematischen Zugängen: U. a. in Kontexten wie Kunst, Mode und Religion, aber auch anhand von Themen wie Handelsbeziehungen oder Migrationsprozesse, zeigt die Ausstellung im Rathaussaal Marktoberdorf, dass und wie Europa im Allgäu gewirkt und Spuren hinterlassen hat. Die in diesem Ausstellungsprojekt umgesetzte multiperspektivische Herangehensweise ba-­‐
siert auf dem EMEE-­‐Toolkit 1 (Making Europe Visible. Re-­‐interpretation von Museumsobjekten und -­‐themen). Es handelt sich dabei um eines der insgesamt der sechs von den EMEE-­‐
Expertinnen und -­‐Experten erarbeiteten Handbücher. Durch Co-­‐Kuratieren neue Perspektiven der Bevölkerung ins Museum bringen: „Kaufbeurens Geschichte weitererzählen“ Im Jahr seiner Wiedereröffnung, 2013, mit dem Bayerischen Museumspreis ausgezeichnet und 2015 für den Europäischen Museumspreis nominiert, bot sich mit dem Stadtmuseum Kaufbeur-­‐
en ein international anerkanntes Regionalmuseum als EMEE-­‐Kooperationspartner an. Zugleich eröffnete das Ausstellungsvorhaben „Vom Wegmüssen und Ankommen“ aus Anlass des 70-­‐
jährigen Bestehens des heutigen Kaufbeurer Stadtteils Neugablonz – einer der fünf nach dem Zweiten Weltkrieg in Bayern gegründeten Vertriebenengemeinden – die Möglichkeit zur An-­‐
wendung der EMEE Toolkits 2 (Einbindung eines multikulturellen Europas) und 3 (Aktivie-­‐
rung/Partizipation), um Kaufbeurer Bürgerinnen und Bürger mit eigenen Migrationserfahrun-­‐
gen bereichernd in die Konzeption einzubinden. So fand sich eine Projektgruppe aus der Bürger-­‐
schaft zusammen, deren Mitglieder ihre jeweils eigenen, vom Migrationshintergrund mit gepräg-­‐
ten Blicke auf die Stadt reflektierten und diskutierten, um – unterstützt und begleitet von der Kuratorin Dr. Frauke Miera (Berlin) und von Petra Weber, der Leiterin des Stadtmuseums – jetzt schließlich „Kaufbeurens Geschichte weitererzählen“ als Ergänzung zur Ausstellung "Vom Weg-­‐
müssen und Ankommen" präsentieren zu können. In einer Reihe mehrerer Augsburger „Eurovision Labs“ Die Ausstellungen in Marktoberdorf und Kaufbeuren führen eine Reihe von „Eurovision Labs“ fort, mit denen der Augsburger Geschichtsdidaktik-­‐Lehrstuhl von Prof. Dr. Susanne Popp – über die EMEE-­‐Gesamtkoordination hinaus – zum erfolgreichen Verlauf des EU-­‐Projekts beigetragen hat. So bestand beispielweise eine enge Kooperation mit dem Museum für Kunst-­‐ und Kulturge-­‐
schichte der Stadt Dortmund bei der Konzeption und Umsetzung der Ausstellung „Die Münster-­‐
straße. Dortmunds buntes Pflaster“. Darüber hinaus wurden vor Ort in Augsburg unterschied-­‐
lichste EMEE-­‐Workshops für das interessierte Fachpublikum und für Studierende angeboten – zuletzt im Wintersemester 2015/16 auch eine öffentliche Vortragsreihe, in der international renommierte Fachleute unter dem Titel „Kulturerbe kontrovers“ über „Herausforderungen für Museen im 21. Jahrhundert“ referierten. UPD 32/16, Seite 2 von 4
_________________________ Ausstellung „Europäische Spuren in Marktoberdorf“ • 18. März bis 24. April 2016 • Rathaussaal Marktoberdorf, Richard-­‐Wengenmeier-­‐Platz 1, 87616 Marktoberdorf • Ausstellungseröffnung: 18. März 2016, 18.00 Uhr • Öffnungszeiten: Do 14.00 -­‐16.00 Uhr, So 10.00 -­‐12.00 und 14.00 -­‐16.00 Uhr • Eintritt: frei Ausstellung „Vom Wegmüssen und Ankommen“ (inkl. "Kaufbeurens Geschichte weitererzählen") • 18. März bis 3. Juli 2016 • Stadtmuseum Kaufbeuren, Kaisergäßchen 12-­‐14, 87600 Kaufbeuren • Öffnungszeiten: Di -­‐ So 10.00 -­‐ 17.00 Uhr • Eintritt 4,-­‐/5,-­‐ Euro • http://stadtmuseum-­‐kaufbeuren.de _________________________ Zum EU-­‐Projekt “EuroVision – Museums Exhibiting Europe“ „EuroVision – Museums Exhibiting Europe“ (EMEE) ist ein seit 2012 und noch bis Ende 2016 laufendes europäisches Museumsentwicklungsprojekt, in dessen Mittelpunkt geschichtsbezoge-­‐
ne National-­‐ und Regionalmuseen stehen. Basierend auf der wissenschaftlichen Geschichtsdi-­‐
daktik, entwickelt das EMEE-­‐Projekt – von der Europäischen Kommission mit zwei Millionen Euro gefördert – mit innovativen und interdisziplinären Konzepten multiperspektivische Ansät-­‐
ze für die „Europäisierung“ nationaler und regionaler Geschichtsmuseen. Das Projekt verfolgt einen innovativen, interdisziplinären Ansatz, der Museumsobjekte und Ob-­‐
jektgruppen in einem breiteren Kontext europäischer Geschichte auf neue Weise interpretiert. Ein internationales Team aus Museumsexperten, Kulturschaffenden und Szenografen arbeitet daran, diese Zielsetzung zu erreichen. Neue Wege der Präsentation und der Szenografie sowie vielfältige Partizipationsmöglichkeiten sollen den Besucherinnen und Besuchern unerwartete transnationale und europäische Perspektiven auf vertraute Objekte erschließen. Gleichzeitig werden kreative Konzepte zur Publikumsentwicklung erarbeitet: EMEE zielt darauf, verstärkt sogenannte „non-­‐visitor“-­‐Gruppen zu erschließen, und untersucht die neue Rolle einer „Social Arena“ für Geschichtsmuseen in einer zunehmend multikulturellen Gesellschaft. Das EMEE-­‐Projekt wird vom Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte an der Universität Augsburg koordiniert. Projektpartner sind das Archäologische Nationalmuseum Lissabon (Portugal), das Nationalmuseum für Zeitgenössische Geschichte, Ljubljana (Slowenien), das Nationalmuseum für Geschichte, Sofia (Bulgarien), das Atelier Brückner GmbH, Stuttgart (Deutschland), der mo-­‐
nochrom Kunstverein, Wien (Österreich), die Universität Roma Tre, Rom (Italien) sowie die Uni-­‐
versität Paris-­‐Est Créteil – ESPE, Paris (Frankreich). UPD 32/16, Seite 3 von 4
____________________________ EMEE-­‐Projekthomepage: http://www.museums-­‐exhibiting-­‐europe.eu ____________________________ Kontakt: Miriam Hannig Universität Augsburg Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte Telefon +49(0)821-­‐598-­‐5500 [email protected]­‐augsburg.de UPD 32/16, Seite 4 von 4