Fachartikel „Daseinsvorsorge aus einer Hand: Ein Modell für ganz Mitteleuropa“ Erschienen in: et – Energiewirtschaftliche Tagesfragen Ausgabe 3/2016 Seite 82-85 Gerhard Gottlieb Competence Center Utilities [email protected] www.horvath-partners.com MANAGEMENT EVU/EDU Daseinsvorsorge aus einer Hand: Ein Modell für ganz Mitteleuropa Gerhard Gottlieb Gut Ding braucht Weile: Eine Zusammenführung der Leistungen der Daseinsvorsorge geht nicht über Nacht. Wie ein österreichisches Beispiel zeigt, kann sich aber aus der Aufgabe alter Muster kommunaler Leistungserbringung ein für Bürgerinnen und Bürger attraktives, einzigartiges Modell entwickeln. Es liefert gebündelt alle Leistungen aus einer Hand und kann damit für ganz Mitteleuropa Vorbildcharakter gewinnen. Zu Beginn dieses Jahrtausends wurde im Zuge der Energieliberalisierung die Überlebensfähigkeit von Stadtwerken von verschiedenster Seite in Frage gestellt. Auch die Grazer Stadtwerke stellten diese Überlegungen an. Für die langfristige Absicherung des Strom-, Gas- und Fernwärmegeschäfts gründeten sie schließlich gemeinsam mit dem größeren Regionalversorger die „Energie Graz“ und setzten damit einen klaren Fokus auf die Bereiche Energievertrieb und Netzbetrieb. Die restlichen Bereiche – insbesondere der Verkehrs- und der Wasserbereich – verblieben bei den Stadtwerken. Zeitgleich wurde im Magistrat der Stadt Graz überlegt, die Leistungen der Daseinsvorsorge besser zu strukturieren. Die vier Magistratsabteilungen Stadtgartenamt, Straßen- und Brückenbauamt, Kanalbauamt und Wirtschaftshof erbrachten gemeinsam mit zwei Kapitalgesellschaften – der AEVG im Bereich Abfallaufbereitung und dem Rest der Stadtwerke (Wasser, Verkehr, Bestattung) – wesentliche Leistungen der Daseinsvorsorge. Diese über viele Jahre gewachsenen Strukturen hatten bestimmte Vorteile, aber auch viele Nachteile und Schwächen. Kurz nach der Jahrtausendwende leitete die Gründung der Wirtschaftsbetriebe der Stadt Graz die Strukturbereinigung ein. Dabei wurde eine klare Trennung zwischen hoheitlichen Aufgaben und operativen Leistungen vollzogen. Die hoheitlichen Aufgaben des Stadtgartenamts, des Straßen- und Brückenbauamts und des Wirtschaftshofs verblieben im Magistrat, die operativen Tätigkeiten wurden im Eigenbetrieb „Wirtschaftsbetriebe“ gebündelt. Damit verbunden erfolgte die Einführung moderner Managementtechniken. Als klares Zeichen für den Aufbruch 82 wurde ein erfahrener externer Manager als Geschäftsführer eingesetzt, der die Wirtschaftsbetriebe nach privatwirtschaftlichen Gesichtspunkten führen sollte. Das Reformprojekt „Haus Graz“ nahm 2003 Fahrt auf und mündete in einer Neuorganisation der gesamten kommunalen Leistungen der Stadt Graz: Unter dem Dach der „Holding Graz“ wurden im Jahr 2010 sämtliche Bereiche der Wirtschaftsbetriebe mit dem Kanalbetrieb, der AEVG und dem Geschäftsbereich „Wasser“ der Stadtwerke zur Sparte „Services“ zusammengeführt. Daneben wurde der Verkehrsbereich als eigener Spartenbereich in die Holding integriert und zusätzlich die Shared Service Unit „Managementservice“ für alle operativen Unternehmensbereiche installiert. Beginn einer neuen Zeitrechnung Die Struktur der Sparte „Services“ ist nicht nur in Österreich, sondern im gesamten deutschen Sprachraum einzigartig. Zwar gibt es einige Kommunen, die Teilbereiche innerhalb eines Unternehmens organisiert haben, aber die Konsequenz, mit der Graz vorgegangen ist, ist nirgendwo sonst zu beobachten. Die großen organisatorischen Veränderungen können an zwei Schlagworten festgemacht werden: „Stadtraum“ und „Wasserwirtschaft“. Stadtraum: Bürgernähe und konsequente Ausrichtung am Objekt Die ersten Schritte wurden bereits in den „Wirtschaftsbetrieben“ gesetzt, als zwei Bereiche geschaffen wurden: „Grünraum“ mit den Hauptaufgaben Grünflächenpflege, Baumpflege und Spielplatzbetreuung sowie „Straße“ mit Straßenerhaltung, Straßen- dienst, Straßenreinigung und Winterdienst. In diesem ersten Schritt wurden innerhalb der beiden Bereiche die Strukturen (wie interne Organisation und Standorte) und Arbeitsabläufe (wie Prozesse, Arbeitseinsatzund Schichtpläne) optimiert. Nachdem diese neue Organisation eingeschwungen war, wurde der nächste, größere Schritt gemacht: die Zusammenführung der beiden Bereiche in den Spartenbereich „Stadtraum“. Damit erfolgte die Betreuung der öffentlichen Fläche aus einer Hand; Grenzen in der Betreuung, die gerade aus Sicht der Bürger oft fragwürdig erschienen, wurden damit aufgehoben. Dies lässt sich anhand der Stadtreinigung sehr gut darstellen: Der Reinigungstrupp kümmert sich um die Fahrbahnen und die Grünflächen. Er entleert alle Papierkörbe, unabhängig davon, ob sie in einer Grünfläche stehen oder nicht. Und der Stadtreinigungstrupp säubert alle sonstigen öffentlichen Flächen im Straßenraum, wie Straßenbegleitgrün, Baumscheiben und Haltestellen. Auch zusätzliche Synergiemöglichkeiten konnten gehoben werden: ■■ Infrastrukturoptimierung: Die Standorte konnten weiterführend optimiert werden. Verbunden war das mit der Reduktion von Flächen und damit auch von Kosten. Gleichzeitig erfolgten aber auch Investitionen in moderne und optimierte Standorte. Ebenfalls verbessern ließ sich die Nutzung von Maschinen. Zugleich gelang eine Optimierung von Ersatzinvestitionen. ■■ Optimierung der Personaleinsatzplanung: In diesem Feld gelang der Abgleich von Spitzenauslastungen sowie die Reduktion von Personalkosten bei gleichem Personalstand (Reduktion von Überstunden, Abbau von Zeitausgleichsstunden ENERGIEWIRTSCHAFTLICHE TAGESFRAGEN 66. Jg. (2016) Heft 3 MANAGEMENT EVU/EDU etc.). Damit konnten Kostenpotenziale bei künftigen Nachbesetzungen gehoben werden. ■■ Schnittstellenoptimierung: Die Reduktion von Schnittstellen führte zu optimierten – vor allem auch sichtbar schnelleren – Abläufen und letztlich zur Erhöhung der Kundenzufriedenheit. Die Stadt versteht sich in dieser Neuausrichtung als Auftraggeber und der Bürger als „Konsument“ der sauberen Stadt. Neben der strukturellen und organisatorischen Verbesserung wurde nicht zuletzt auch in qualitätsverbessernde Maßnahmen investiert. Z. B. wurde eine Qualitätsmessung der Sauberkeit in der Stadtreinigung eingeführt und das Grazer Straßenmanagement System (GSS) weitergeführt. Neu eingeführt wurde zudem das Ereignismanagement im Bereich „Stadtraum“, um Entscheidungen zustandsorientiert treffen zu können. Schließlich müssen die Leistungen, die der Stadtraum erbringt, auch finanziert werden. Schlüssel für die leistungsorientierte Finanzierung sind Service Level Agreements (SLA) mit dem Eigentümer, die regelmäßig überprüft und auf die dynamische Entwicklung angepasst werden, gleichwohl aber unter dem Druck der knappen Budgets stehen. Das bedeutet auch eine permanente Überprüfung der Effektivität und Effizienz der Leistungserbringung. Wasserwirtschaft – ein europäisches Zukunftsmodell Die Zusammenführung von Straßenerhaltung, Straßenreinigung und Grünraumpflege zum „Stadtraum“ war ein großer und gelungener Wurf. Dieser wurde aber – je nach Blickwinkel – sogar noch übertroffen, indem die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung (Kanal und Kläranlage) unter eine gemeinsame Verantwortung zusammengeführt wurden, dem neuen Spartenbereich „Wasserwirtschaft“. Damit trat man auch dem langjährigen Vorurteil entgegen, dass Wasserver- und Abwasserentsorgung strikt getrennt sein müssten. Wie so oft geht es um die eine mutige Entscheidung, alte Denkmuster und Barrieren zu durchbrechen und etwas Neues zu wagen. Abb. 1 Funktionsmodell Wasserwirtschaft Genau das wurde in der Stadt Graz getan und wie der aktuelle Stand der Umsetzung zeigt, war es auch eine richtige Entscheidung. Das Funktionsmodell „Wasserwirtschaft“ (siehe Abb. 1) zeigt: Auch vermeintlich strikt zu trennende Bereiche können gemeinsam betrieben werden und Synergien erzeugen, etwa bei der Auslastung der eigenen Teams oder bei Fremdvergaben (Skaleneffekte). Rasche Einsparungen wurden vor allem in der Planung und beim Bau von Leitungen, der Zusammenführung der Geoinformationssysteme (GIS), der Kundenberatung sowie bei der Reduzierung auf drei Standorte gefunden. Wobei die „Quick Wins“ nur die eine Seite der Medaille sind. Die andere ist das Zusammenwachsen der Teams aus unterschiedlichen Strukturen, mit unterschiedlicher Besoldung und unterschiedlichen Kulturen. Das ist die eigentliche Aufgabe während der Integration. Die Zusammenführung erfolgte mit einem „Big Bang“, um Momentum zu schaffen. Analog zum Funktionsmodell wurden dann die operativen Funktionen Schritt für Schritt zusammengeführt – wo sinnvoll. Durch die Bündelung der Wasserwirtschaft, der Abfallwirtschaft, des Stadtraums sowie der Werkstätten als kommunale Spezialwerkstätten ist ein Leistungsportfolio entstanden, das seinesgleichen sucht und ENERGIEWIRTSCHAFTLICHE TAGESFRAGEN 66. Jg. (2016) Heft 3 geradezu dazu einlädt, dieses Know-how auch anderen Kommunen anzubieten. Folgerichtig wurde der neue Spartenbereich „KundInnenmanagement und Vertrieb“ aufgebaut, in dem es um weit mehr als Abrechnung und Call-Center- bzw. Customer-Care-Leistungen geht. Der Auftrag des Bereichs ist, das gesamte Wissen und das Leistungsportfolio der Sparte „Services“ aktiv zu vermarken und anderen Kommunen anzubieten. Acht Erfolgsfaktoren für die Umsetzung Im Wesentlichen können acht Erfolgsfaktoren herausgearbeitet werden, wobei jeder für sich nichts Neues oder Außergewöhnliches darstellt, aber in ihrem Zusammenspiel und der gemeinsamen Umsetzung den Erfolg möglich machten: 1. Eigentümer und Politik ziehen an einem Strang: Trotz aller unterschiedlichen Ideologien und Vorstellungen gab es eine große gemeinsame Vision, die letztlich von allen Parteien mitgetragen oder zumindest stillschweigend toleriert wurde. Die gemeinsame Philosophie des Eigentümers für die Steuerung von kommunalen Beteiligungen wurde vollinhaltlich umgesetzt. 2. Umsetzungsstärke der Führungskräfte: Die Führungskräfte des Unternehmens gingen konsequent den Weg der Umsetzung 83 MANAGEMENT EVU/EDU sollten. Kundenorientierung, Qualität und Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Im Fokus des Reviews standen im Wesentlichen drei Betrachtungsfelder: Abb. 2 Modell zur Organisationsanalyse und setzten die Veränderung auch gegen interne Widerstände durch. Wesentlich war ein geschicktes sozialpartnerschaftliches Vorgehen (im Sinne der Zusammenarbeit von Führung und Personalvertretung). 3. Kommunikation und Veränderungsmanagement: Die Umsetzung wurde von einem zielgruppenorientierten und langfristigen Kommunikationskonzept sowie einem Personalentwicklungskonzept begleitet. Alle Führungskräfte durchliefen eine gemeinsame Ausbildung. 4. Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung: Permanente Optimierungen waren stets das Ziel, denn auch kleine Schritte verbessern die Leistungsfähigkeit und das Resultat für den Kunden. Unterstützt von regelmäßigen Reviews wurde Bewegung im Unternehmen gehalten. 5. Rasche Erfolge (Quick Wins): Gerade zu Beginn der Zusammenführung konnten rasche und einfach umzusetzende Maßnahmen von der Sinnhaftigkeit und Praktikabilität der Veränderung überzeugen. Wie z. B. die Zusammenlegung des Winterdiensts für Straßen und Verkehrsbetriebe oder eine gemeinsame Servicenummer für alle Spartenbereiche. 6. Verbesserungen sichtbar machen: Es wurde anschaulich dargestellt, dass nicht nur Strukturen und Prozesse geändert, sondern auch die Infrastruktur verbessert wurde. 84 Quelle: Horváth & Partners 7. Optimale Veränderungsgeschwindigkeit finden: Durch ein an die Organisation angepasstes Tempo wurde diese nicht überfordert, aber dort rasche Initiativen gesetzt, wo es notwendig war, um das Momentum nicht zu verlieren. 8. Klare Zielvereinbarung mit der zweiten Ebene: Zielvereinbarungen unterstützen die Umsetzung und halten das Tempo hoch. Die zweite Führungsebene hat klare Zielvereinbarungen mit finanziellen Auswirkungen und eine erfolgsabhängige Entlohnung. Wesentlich war auch, dass die Umsetzung sehr gut exekutiert wurde, Ziele immer wieder kritisch hinterfragt, in der Realität überprüft und wenn nötig angepasst wurden. Aktuell hervorragend aufgestellt – die Umsetzung ist im Plan Nach zwei Jahren der neuen Organisationsstruktur wurde mit Horváth & Partners ein externer Unternehmensberater engagiert, der den aktuellen Stand der Umsetzung beleuchten und gemeinsam mit den Spartenbereichsleitern und Schlüsselmitarbeitern Vorschläge für mögliche Verbesserungen erarbeiten sollte („Organisationsreview“ oder „Gesundheits-Check“). Der Rahmen der Analyse wurde zu Beginn mit dem Auftraggeber klar abgesteckt und herausgearbeitet, welche Faktoren die Weiterentwicklung des Bereichs treiben ■■ Analyse des vorhandenen Aufgabenportfolios: Werden die richtigen Aufgaben an der richtigen Stellen mit optimalen Prozessen und Strukturen erbracht? ■■ Organisation Quick-Check: Hier stehen die Dimensionen „Strukturelle Exzellenz“ und „Operative Leistungsfähigkeit“ im Mittelpunkt. ■■ Prozess- und Schnittstellenanalyse: Bewertung der Ablauforganisation auf Basis vorhandener Prozessbeschreibungen und Best-Practice-Erfahrungen, Identifikation und Herausarbeitung typischer Ineffizienzen in Prozessen und Schnittstellen. Zur Analyse des bestehenden Aufgabenportfolios verwendete Horváth & Partners ein erprobtes Analyseraster, das sachlogisch abgearbeitet werden kann und auf jeder Stufe entsprechende Optimierungspotenziale aufzeigt. Es orientiert sich an vier wesentlichen Fragestellungen: ■■ Müssen wir den Service/die Leistungen anbieten? ■■ Sind die gegenwärtigen Service Level aus der Sicht des Empfängers angemessen? ■■ Handelt es sich um den richtigen Leistungserbringer oder kann es ein anderer Interner oder Externer effizienter? ■■ Sind die Prozesse, Organisation und Ressourcenverteilung beim Leistungsersteller effizient gestaltet? In einem nächsten Schritt wurde, um strukturelle Potenziale aufzudecken, mit den Führungskräften der Organisations-QuickCheck durchgeführt, mit folgenden Ausgangsüberlegungen: ■■ Passen die Strukturen zu den aktuellen Herausforderungen wie Wachstum und Volatilität des Umfelds oder geplanten Neuausrichtungen? Haben wir „strukturelle Exzellenz“? ■■ Erfüllt die Organisation die notwendigen Aufgaben effektiv und wirtschaftlich, d. h. arbeitet sie effizient zusammen und setzt Ressourcen optimal ein? Haben wir eine hohe operative Leistungsfähigkeit? ENERGIEWIRTSCHAFTLICHE TAGESFRAGEN 66. Jg. (2016) Heft 3 MANAGEMENT EVU/EDU Die Ergebnisse werden in einer „Heat-Map“ zusammengefasst und liefern ein vollständiges Bild über Handlungsfelder und mögliche Potenziale (Abb. 2. zeigt ein nicht auf die Graz Holding bezogenes Beispiel einer solchen Heat-Map). Schließlich blieben noch die Prozesse, wobei die gemeinsam definierten kritischen Prozesse (Auswahlkriterien: Wichtig für Versorgungssicherheit, Kundenzufriedenheit, hohe Allokation von Ressourcen etc.) anhand eines strukturierten Fragenkatalogs analysiert wurden. Je nach Prozess und Funktionsbereich reicht die Fragenpalette von Leistungsverzicht, Schnittstellenreduktion über Kontraktorensteuerung bis zu IT-Unterstützung (Workflows, Hand Helds etc.). Wesentlich ist, dass die Ergebnisse aller drei Betrachtungsfelder in konkrete Maßnahmen gegossen werden. Sprich: Die Beschreibung der Maßnahmen mit dem erwarteten Ergebnis, Kosten und Aufwendungen, Verantwortlichkeiten und Zeitplänen. Die Fortschritte müssen entsprechend nachgehalten wer- den, bspw. durch regelmäßige Fortschrittberichte. Auch hier ist die Umsetzungskonsequenz der entscheidende Erfolgsfaktor. Es kann zusammenfassend festgehalten werden: Alle vier Faktoren, die die Weiterentwicklung treiben, werden durch die Organisation unterstützt. Die hohe Wasserqualität und Betriebssicherheit sprechen eine klare Sprache, Kundenzufriedenheitsmessungen externer Unternehmen zeigen hohe bzw. steigende Zufriedenheitswerte. Die Wirtschaftlichkeit zeigt sich, indem bei gleichem und sogar zurückgehendem Mitarbeiterstand zusätzliche Aufgaben in einer rasch wachsenden Stadt bewältigt werden. Nachhaltigkeit ist immer eine Gradwanderung, aber durch entsprechende Analysemethoden und klare Priorisierungen kann sie hochgehalten werden. Entwicklung zum regionalen Player Wenn die Hausaufgaben gemacht wurden, kann auch an Expansion gedacht werden. Im Zusammenspiel zwischen dem Spartenbereich „KundInnenmanagement und Vertrieb“, den operativen Bereichen und der Tochterfirma SAS (Styrian Aqua Services) können die hochwertigen und effizient erbrachten Dienstleistungen auch im regionalen Umfeld angeboten werden. Dafür notwendige Vorarbeiten wie Marktund Kundenanalysen sowie die Erstellung eines Leistungsportfolios für externe Kunden sind getan und die benötigten zusätzlichen Mitarbeiter kommen schrittweise an Bord. Ein gängiger Spruch lautet: Stillstand heißt Rückschritt. Doch das ließ sich in den letzten Jahren bei der Graz Holding Services in keiner Weise beobachten. Es ist deshalb davon auszugehen, dass sich die Sparte weiterhin sehr positiv entwickelt und das Tempo hochgehalten wird. G. Gottlieb, Unternehmensberater, Horváth & Partners, Wien [email protected] Experten für erneuerbare Energien treffen sich in Lausanne Utility-Unternehmen auf der ganzen Welt suchen nach Wegen, die dezentralen Energiequellen Solar- und Windenergie, Biomasse sowie andere erneuerbare Energiequellen mithilfe von Smart Grid- und Microgrid-Systemen in den Energiemix zu integrieren, um fortschrittliche Dienstleistungen und eine verbesserte Ausnutzung der Netze zu liefern. Tatsächlich durchlaufen die traditionellen Unternehmensprozesse, Erlösmodelle und Netzwerke bedeutende Veränderungen in diesem Umfeld. Das Renewable Distributed Generation Forum, das vom 13.-15.4.2016 in Lausanne, Schweiz stattfindet, führt Top-Experten aus der gesamten Welt zusammen, um sich über die neuesten Entwicklungen im erneuerba- ENERGIEWIRTSCHAFTLICHE TAGESFRAGEN 66. Jg. (2016) Heft 3 re Energien-Bereich zu informieren. Der Schwerpunkt liegt auf konkreten Anwendungsfällen, aktuellen Erkenntnissen sowie auf der Weiterentwicklung von Erfolgsstrategien. Das Forum wird vom Informationsportal The Smart Grid Observer und Leclanché, einem Schweizer Batterie-Spezialist und Entwickler von LithiumIonen-Speicherlösungen, organisiert. Die École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), wo das Forum durchgeführt wird, bietet den Teilnehmern eine besondere Gelegenheit, das neueste Utility-Scale-Microgrid-Projekt des Instituts zu besuchen, welches im Jahr 2015 gestartet wurde. Weitere Informationen: www.distributed-generation-forum.com 85
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