Programmheft - Werkstatt für internationale Kultur und Politik

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April + Mai 2
Syrien sehen Adapter – Was tust Du, wenn die Welt zusammenbricht? Lesung Auslöser des Krieges: Regime und Opposition in
Syrien Intros zu Syrien (Teil 1) Dynamiken des Krieges: Syrien zwischen globalen Fronten und Warlordism Intros zu Syrien (Teil 2)
Syrien: Introspektiven Kurzfilme zeitAlter Werkstatt Ideenaustausch
Ist das Müll oder kann das weg? Workshop Integration als Dialog
Generationenaustausch Kauft Land! Es wird keines mehr produziert
Film + Gespräch Tasty Waste – Nahrungsmittel im Überfluss Workshop
Von Bakelit über PET zu Bioplastik Workshop
Das Titelbild zeigt ein Motiv von „The Syrian People Know
Their Way“, einer Netzcommunity von Künstler_innen, Designer_
innen und Aktivist_innen, die auf ihrem Blog Inspirationen für den
syrischen Freiheitskampf sammeln und weitergeben. Sie wollen
damit eine Plattform für Dialog und Austausch über das Schicksal
ihres Landes bieten. Diesen Gesprächsfaden nehmen wir mit unserer neuen Themenreihe „Syrien sehen“ auf und haben syrische
Expert_innen und Künstler_innen eingeladen, gemeinsam über
die Politik, Geschichte und Zukunft des Landes sowie über die
Rolle der Kunst in Zeiten des Krieges zu sprechen. Übrigens in
Deutsch und Arabisch – denn ein weiteres „sprechen über“ soll
es nicht werden.
Auch unser Projekt zeitAlter startet dieses Frühjahr mit einem
neuen Programmschwerpunkt: Mit einer Workshopreihe, die sich
um Ressourcen und Abfall sowie deren Verbleib dreht, wird hier
so einiges sichtbar, was sonst unsichtbar bleibt.
Vieles mehr entdeckt ihr beim Blättern im ersten W3-Programmheft des Jahres.
Viel Spaß dabei und einen schönen Frühling
wünscht euch das W3-Team
Syrien sehen Seite 3 – 8
zeitAlter Seite 9 – 11
Weitere Veranstaltungen Seite 12 – 17
Haus- und Mitgliedsgruppen Seite 18
Service Seite 19
Veranstaltungsübersicht Seite 20
Sofern nicht anders angegeben, finden alle Veranstaltungen im W3-Saal,
Nernstweg 34, 22765 Hamburg Altona statt.
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Foto: „The Syrian People Know Their Way“ / flickr.com/photos/3aref
Syrien sehen
Ist Krieg zu begreifen? Diese Themenreihe ist der Versuch
zu begreifen, was in Syrien vor fünf Jahren passiert ist, als ein
Graffiti das Fass zum Überlaufen brachte. Zu begreifen, was dazu
geführt hat, was seitdem geschehen ist und jeden Tag weiter
passiert. Dass hinter 10 Millionen Menschen, die innerhalb oder
außerhalb Syriens auf der Flucht sind, persönliche Geschichten
stehen, die gehört werden sollten. Dass hinter einem Land im
Krieg, globale Verstrickungen stehen, die verstanden werden
müssen. Ob als Erklärung, als Mahnung, als Tür zum Verstehen
oder einfach nur als Adapter, der das abstrakte Wort „Krieg“ wieder in konkrete Ursachen, Dynamiken und Menschen übersetzt.
Die Veranstaltungsreihe Syrien sehen macht diese Hintergründe, Konstellationen, Beschleuniger des Krieges und Geschichten
der Menschen im Krieg sichtbar. Wissenschaftler_innen, Autor_innen, Künstler_innen, Aktivist_innen lassen uns an ihrer Sicht der
Ereignisse teilhaben, mal analytisch einführend – mal poetisch
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künstlerisch. Auch dies bleibt nur eine fragmentarische Annäherung, ein Versuch des Verstehens. Es aber nicht zu versuchen –
wäre keine Alternative...
Gefördert aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes durch Brot für die
Welt-Evangelischer Entwicklungsdienst sowie durch die Landeszentrale für politische Bildung der Freien und Hansestadt Hamburg und von Engagement Global im
Auftrag des
Do, 7. April 2016 / 19.30 Uhr / Lesung / 4,Adapter: Was tust Du, wenn die Welt zusammenbricht?
Mit Wasim Ghrioui (Autor)
Adapter verbinden Komponenten, die nicht kompatibel sind. In
Wasim Ghriouis Geschichte sind es der Krieg und die Menschen,
die nicht zusammengehören. Welche Adapter helfen in einer
solchen Realität das Unvorstellbare zu begreifen, zu ertragen und
damit zu leben?
Wortgewandt, eindringlich und humorvoll erzählt der syrische
Künstler und Autor in seinem teils autobiographischen, teils
dokumentarischen Text vom Aufwachsen in Damaskus in einem
repressiven System. Über die Hoffnungen der Revolution und
schließlich vom Krieg, von zerstörten Beziehungen, einer zersplitterten Gesellschaft, von der Ohnmacht, von der Flucht nach Berlin
– und von einem Land im Auflösungsprozess.
So persönlich und nah Wasim Ghrioui die Zuhörenden an seinen
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Syrien sehen
persönlichen Erfahrungen teilhaben lässt, steht der Text doch
für eine kollektive Erfahrung und für den universellen menschlichen Umgang mit Extremsituationen. Und so funktioniert seine
Geschichte auch als Hilfestellung für die Zuhörenden, sich dem
Unerklärlichen und Unvorstellbaren ein stückweit zu nähern.
Der Debüt-Theatertext „Adapter“ von Wasim Ghrioui wurde
2015 als freie, interkulturelle Produktion von Nora Haakh im TAK
Theater im Aufbau Haus Berlin inszeniert. Für Hamburg wird das
Stück erstmals in einer arabisch-deutschen Lesung von Schauspielern vorgetragen. Im Anschluss findet ein Gespräch mit dem
Autor selbst statt.
Lesung in Arabisch und Deutsch. Anschließende Diskussion auf Englisch ggf. mit
Flüsterübersetzung.
Do, 21. April 2016 / 19 Uhr / Lecture / 3,Intros zu Syrien (Teil 1)
Auslöser des Krieges: Regime und Opposition in Syrien
Mit Dr. Huda Zein (Islamwissenschaftlerin, Soziologin, Köln)
„Alshaab yurid isqat alnizam” („Das Volk will den Sturz des Regimes“) – diese Worte des von Jugendlichen an die Wand gesprühten Graffitis waren 2011 der Ausgangspunkt – nicht aber die
tieferliegende Ursache – der lange Zeit friedlichen Massenproteste gegen das syrische Regime. Die syrische Islamwissenschaftlerin und Soziologin Huda Zein geht zum Start unserer vierteiligen
Vortragsreihe zu Syrien einen Schritt weiter zurück und beleuchtet die sozio-ökonomischen und gesellschaftlichen Strukturen
unter Assad. Wie sah die Lebenssituation und politische Lage
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in Syrien aus, die schließlich zum Aufstand führte? Welche Ziele
verfolgten die politischen und gesellschaftlichen Oppositionsgruppen und wie haben sie sich seit dem Ausbruch des Krieges
entwickelt? Der Vortrag versteht sich dabei als Einführung in
das komplexe Geflecht unterschiedlicher Akteur_innen innerhalb
Syriens – ohne dabei den Einfluss verschiedener regionaler und
internationaler Akteure auf die oppositionellen Kräfte und die
Dynamik des Krieges außen vor zu lassen.
Dr. Huda Zein ist Dozentin am Orientalischen Seminar der Universität zu Köln. Als promovierte Soziologin und Islamwissenschaftlerin beschäftigt sie sich seit Jahren mit den gesellschaftlichen
Strukturen im arabischen Raum und seit 2011 besonders mit den
oppositionellen Kräften sowie den neuen gesellschaftlichen Phänomenen in ihrem Heimatland Syrien und analysiert die Dynamiken im syrischen Bürgerkrieg.
Mit arabischer Übersetzung
Di, 3. Mai 2016 / 19 Uhr / Lecture / 3,Intros zu Syrien (Teil 2) Dynamiken des Krieges:
Syrien zwischen globalen Fronten und Warlordism
Mit Dr. Salam Said (Ökonomin, Berlin)
Immer häufiger wird im Zusammenhang der Kriegsaktivitäten in
Syrien von einem Stellvertreter_innenkrieg gesprochen. Aus einem zunächst friedlichen Versuch, das Assad-Regime zu stürzen,
hat sich ein Krieg entwickelt, in dem unter anderem Russland, die
USA, Saudi Arabien, der Iran, die Türkei sowie islamistische Fanatiker_innen auf den unterschiedlichen Seiten indirekt oder direkt
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Syrien sehen
mitmischen. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Salam Said zeigt
in ihrem Vortrag die jeweiligen geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen hinter diesen Interventionen auf und erklärt
die geostrategische Bedeutung Syriens für internationale und
regionale Großmächte. Auch geht sie auf die Kriegsökonomie ein,
an der Warlordism und Zwischenhändler_innen verdienen – und
als weitere Interessensgruppe den Krieg anheizen. Vor diesem
komplexen Interessensgeflecht beleuchtet Salam Said inwiefern
die unterschiedlichen Akteur_innen eine politische Lösung des
Krieges behindern oder auch fördern.
Dr. Salam Said ist Wirtschaftswissenschaftlerin, Dozentin und publiziert über gesellschaftliche und (sozio-)ökonomische Entwicklungen in Syrien. Zur Zeit betreut sie ein Forschungsprojekt der
Friedrich Ebert Stiftung zur „sozial gerechten Wirtschaftspolitik
in der MENA-Region“.
Mit arabischer Übersetzung
Do. 19. Mai 2016 / 19 Uhr / Kurzfilmabend / 4,Syrien: Introspektiven
Kurzfilme aus einem Land im Krieg
Mit Rafat Alzakout (Künstler_innen Kollektiv Masasit Mati), Jalal Maghout (Filmemacher), Khaled Abdulwahed (Videokünstler)
Kunst und Krieg – geht das zusammen? Wie unterschiedlich im
Rahmen von Kurzfilmen Krieg verarbeitet oder politisch Stellung
bezogen werden kann, zeigen die syrischen Regisseure, die
an diesem Abend in der W3 zu Gast sind. Das Künstler_innenKollektiv Masasit Mati vollbringt dies beispielsweise mit ihrem
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Syrien sehen
satirischen Puppenspiel in der ausgezeichneten Web-Serie „Top
Goon – Tagebücher eines Kleinen Diktators“, in der die Unterdrückungsstrategien des Assad-Regimes, aber auch die innere
Zerrissenheit, mit der sich Syrer_innen heute konfrontiert sehen,
erkundet werden.
Bei Jalal Maghouts „Canvas on Mixed Media“ erscheint eine Krähe als Hoffnungsträgerin. Sie soll mit ihrer Vorliebe für glitzernde
Objekte auch die kleinen metallenen Munitionen stehlen und an
einen fernen Ort bringen, damit das Leben weitergehen kann.
Khaled Abdulwahed dagegen belebt Graffiti-Motive als Zeugen
der syrischen Revolution und schafft damit in nur drei Minuten, die Tragik des Krieges darzustellen, ohne den Blick für das
Menschliche zu verlieren.
Die drei Regisseure werden an diesem Abend verschiedene
Kurzfilme präsentieren. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zum
Austausch über ihre Perspektiven auf die Entwicklungen in Syrien
und über Chancen und Grenzen von Kunst im Krieg.
Ausblick
Do, 2. Juni 2016 / 19 Uhr / Lecture / 3,Intros zu Syrien (Teil 3)
Futter für den Krieg: Waffenlieferungen
Di, 14. Juni 2016 / 19 Uhr / Lecture / 3,Intros zu Syrien (Teil 4)
Zivilgesellschaft
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zeitAlter – Globale Bildung für Ältere
Das, was übrig bleibt –
Von Ressourcen und ihrem Verbleib
Ressourcen sind knapp und ihre Nutzung ist extrem ungleich.
Daraus resultieren nicht nur ökologische Auswirkungen für alle,
sondern Fragen von Armut und Reichtum – bei uns und weltweit.
Die gegenwärtigen Wirtschafts- und Lebensweisen hinterlassen
Berge von Abfall und die Verbraucher_innen beruhigen sich mit
dem Glauben an die Wirksamkeit von Mülltrennung und Recycling. Wann sprechen wir eigentlich von Abfall? Welche Rolle spielt
er in der Wirtschaft? Wer lebt von dem, was übrig bleibt? Wo
werden Lebensräume so zerstört, dass nichts anderes bleibt als
wegzugehen? Die zeitAlter-Veranstaltungen laden ein, diesen Fragen nachzugehen, alte und neue Lösungsansätze zu diskutieren
und nach den Perspektiven für die Zukunft zu suchen.
Mit finanzieller Unterstützung von:
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Veranstaltungen im Rahmen der Workshopreihe:
Do 7. April, 10-16.30 Uhr / Workshop* / 5 bis 10,Ist das Müll oder kann das weg?
Über Abfälle, Wertstoffe und Ressourcenmanagement
Mit Henning Wilts (Leiter d. Forschungsgruppe Stoffströme und Ressourcenmanagement am Wuppertal Institut f. Klima, Umwelt, Energie GmbH)
Mo 18. April, 20 Uhr / Film+Gespräch / Abaton-Kino** / 8,Kauft Land! Es wird keines mehr produziert...
Dokumentarfilm „Landraub“ von Kurt Langbein und Gespräch
mit Natalie Berghahn und Heiko Hansen von FIAN Hamburg.
In Kooperation mit Agrar Koordination, FIAN Hamburg und GLS Bank Hamburg
Fr 22. April, 14-19.30 Uhr / Workshop* / 5 bis 10,Tasty Waste – Nahrungsmittel im Überfluss
Workshop mit Valentin Thurn (Filmemacher) im Rahmen des
ZEIT-Kochtags inkl. Essen im Restaurant Friedrich Fett aus „geretteten“ Lebensmitteln von foodsharing.
In Kooperation mit dem Restaurant Friedrich Fett, foodsharing, Ökomarkt e.V. und
der GLS Bank Hamburg
Di 24. Mai, 10-16.30 Uhr / Workshop* / 5 bis 10,Von Bakelit über PET zu Bioplastik – Unser Leben mit
Kunststoffen
* Anmeldung unter [email protected] oder 040/398053-83. Getränke, Snacks
und ein Mittagsimbiss sind bei den Workshops inkl. **Abaton-Kino, Allende-Platz 3
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zeitAlter – Globale Bildung für Ältere
Weitere zeitAlter-Veranstaltungen:
Mi 6. April, 10-12.30* Uhr / Ideenaustausch / Eintritt frei
zeitAlter-Werkstatt: Austausch und Ideenentwicklung
In der zeitAlter-Werkstatt treffen sich diejenigen, die Veranstaltungshinweise und Engagementmöglichkeiten austauschen
möchten. Jedes Mal werden zudem aktuelle Themen anhand
gemeinsam vorab gelesener Texte diskutiert, dieses Mal zum
Thema „gesellschaftliche Nützlichkeit“.
Bei Interesse werden die Texte gerne zugeschickt – ein Anruf oder eine E-Mail genügt. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. * W3-Clubraum, 1. OG.
Mi 13. April, 10-13 Uhr / Generationenaustausch / Eintritt frei
Integration als Dialog
Mit jungen Menschen aus dem „Vorbereitenden Jahr für Migrant_innen“
Diese Veranstaltung ist eine Einladung zum Dialog mit jungen
Migrant_innen zum Thema Integration. Der Dialog ist Teil eines
insgesamt 3-tägigen Workshops für Teilnehmer_innen des „Vorbereitenden Jahres für Migrant_innen“. Die ersten beiden Tage
sind der Entwicklung einer eigenen Perspektive auf das Thema
Integration gewidmet. Am dritten Tag findet das Austauschtreffen statt. Das gesamte Projekt wird filmisch begleitet. Wir laden
Sie herzlich ein, an diesem Dialog teilzunehmen.
Das Filmprojekt wird umgesetzt im Rahmen des Eine-Welt-Promotor_innen Programms Globales Lernen in Kooperation mit der Gewerbeschule 20 und dem Projekt
zeitAlter der W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik.
Für die Anmeldung sowie bei Fragen melden Sie sich gerne unter 040-39 80 53-83
oder [email protected]
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Weitere Veranstaltungen
Mo 4. April, 19.30 Uhr / Diskussion / Eintritt frei
Wege aus der Unsichtbarkeit
Über fehlende Entschädigung und Strategien der Repräsentanz der als „asozial“ Verfolgten
Sogenannte „Asoziale“ wurden im Nationalsozialismus entmündigt, zwangssterilisiert, in Arbeitshäusern und Konzentrationslagern zur Arbeit gezwungen und systematisch als „Schädlinge
der Volksgemeinschaft“ vernichtet. Auch Sinti und Roma wurden,
rassistisch argumentiert, zu dieser Gruppe hinzugezählt. Die Stigmatisierung und Verfolgung der „Asozialen“ bildet seit über hundert Jahren eine Kontinuität in der Geschichte der (deutschen)
Gesellschaft. Die Debatten in der Nachkriegszeit über Entschädigungszahlungen für die Menschen, die im NS als „asozial“ verfolgt wurden und die andauernde gesellschaftliche Verweigerung
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Foto: Eva Hein
Mit Anne Allex (Arbeitskreis „Marginalisierte – gestern und heute!“),
Tucké Royal (Zentralrat der Asozialen in Deutschland), Rudko Kawczynski (Rom und Cinti Union Hamburg)
der Anerkennung als Verfolgte zeigen diese Kontinuität deutlich.
In der Podiumsdiskussion sollen diese Stigmatisierung in ihrer
Kontinuität beleuchtet sowie Strategien der Repräsentanz und
Kampf um Anerkennung aufgezeigt werden.
Veranstaltet von der Afrikanischen Union Hamburg
Mi 6. April, 19.30 Uhr / Vortrag + Diskussion / 3,RomeroTage: Kolumbien – Der lange Weg zum Frieden
Mit Gloria Cala, Erik Arellana
Die Bevölkerung Kolumbiens wird seit über 60 Jahren von einem
bewaffneten Konflikt zwischen Regierung, Militär und bewaffneten Milizen auf der einen Seite und mehreren Guerrilla-Gruppen
auf der anderen Seite gepeinigt. Für März 2016 steht, nach vielen
vergeblichen Versuchen, der Abschluss eines Friedensabkommens in Aussicht. Dann allerdings beginnt der schwierigste Teil
der Wegstrecke zum Frieden: die Umsetzung der getroffenen Vereinbarungen. Darüber werden Erik Arellana Bautista und Gloria
Cala aus Kolumbien berichten.
Veranstaltet von FIAN FoodFirst Informations- und Aktions-Netzwerk, Lokalgruppe
Hamburg
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Sa 16. April, 14 Uhr / Vorträge + Diskussionen / Museum für Völkerkunde* / Eintritt frei
Frauen, wie seht Ihr Euer Afrika?
Mit u.a. Sitona Abdalla Osman (Botschafterin der Republik Südsudan)
Der Name der Veranstalterin FARD e.V. steht für Femmes Africaines pour la Reconstruction et le Développement – Afrikanische
Frauen für Wiederaufbau und Entwicklung. Ganz im Sinne des
Namens geht es um entwicklungspolitische Möglichkeiten und
Visionen aus weiblicher Perspektive rund um den afrikanischen
Kontinent. Als Hauptrednerin ist die Botschafterin der Republik
Südsudan, Sitona Abdalla Osman vor Ort – das Publikum erwartet ein spannender und diskussionsreicher Nachmittag.
* Museum für Völkerkunde Hamburg, Rothenbaumchaussee 64
Veranstaltet von FARD e. V. in Kooperation mit der W3 – Werkstatt für internationale
Kultur und Politik e.V., dem Museum für Völkerkunde Hamburg und dem Eine Welt
Netzwerk Hamburg.
Mit Unterstützung der Senatskanzlei Hamburg, der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg und der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.
Do 28. April, 19 Uhr / Film / Eintritt frei
Globalisierungskino: Alphabet – Angst oder Liebe
Regie: Erwin Wagenhofer (Dokumentarfilm, AUT 2013, 113 min. OmU)
Unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem wird durch krisenhafte Entwicklungen zunehmend in Frage gestellt und eine
Antwort ist nicht in Sicht. Mit erschreckender Deutlichkeit wird
nun sichtbar, dass uns die Grenzen unseres Denkens von Kindheit
an zu eng gesteckt wurden. Egal welche Schule wir besucht
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Weitere Veranstaltungen
haben, bewegen wir uns in Denkmustern, die aus der Frühzeit der
Industrialisierung stammen. „Leistung“ als Fetisch der Wettbewerbsgesellschaft ist weltweit zum unerbittlichen Maß aller
Dinge geworden.
Veranstaltet von Attac Hamburg
Di 24. Mai, 19:30 Uhr / Vortrag + Diskussion / Eintritt frei
Hoffnung am Kap der guten Hoffnung?
Denis Goldberg zur aktuellen Entwicklung in Südafrika.
Mit Prof. Denis Goldberg (Bürgerrechtler, Südafrika)
Südafrika mit seinen 54 Millionen Menschen spielt eine bedeutende ökonomische und politische Rolle auf dem afrikanischen
Kontinent, seit vor zwei Jahrzehnten das rassistische ApartheidRegime beseitigt wurde. Die vom ANC geführte Regierung hat
demokratische Freiheiten und soziale Verbesserungen erreicht,
doch zu einer grundlegenden Umgestaltung kam es nicht. Nach
wie vor lebt ein großer Teil der überwiegend schwarzen Bevölkerung in Armut, ohne Arbeit und soziale Perspektive. Gibt es
Hoffnung für die Mehrheit? Denis Goldberg zeigt seine Sicht auf
die Entwicklung und Südafrika heute.
ANC-Aktivist Denis Goldberg hat auf vielfältige Weise politisch
und im Kampf gegen die Apartheid seinen Beitrag zur Befreiung
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des Landes geleistet. Den Rassist_innen galt er seinerzeit als
„the most dangerous white man in South Africa“. 1964 wurde er
im legendären Rivonia-Prozess zusammen mit Nelson Mandela
verurteilt. 22 Jahre musste er im Gefängnis verbringen.
Veranstaltet von der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg in Kooperation mit der
W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V.
Mi, 25. Mai, 19 Uhr / Gespräch / Eintritt frei
Was ist denn nun Exil?
Mit Teilnehmer_innen der Silent University Hamburg
Wenn es um die Menschen geht, die derzeit nach Europa fliehen,
ist selten die Rede von Exil. Die politischen Entwicklungen in
Konfliktzonen werden jedoch zu prominenten Themen und sind
aus der aktuellen Berichterstattung nicht wegzudenken. Anstatt
von Exil zu sprechen, wird über Grenzschließungen verhandelt.
Was bedeutet Exil heute? Wie verändert sich das Verständnis von
Zugehörigkeit, Marginalisierung und Identität? Diesen Fragen
und vielen mehr werden Teilnehmer_innen der Silent University
Hamburg in einem Gespräch nachgehen.
Veranstaltet von der Silent University Hamburg. Ein Angebot initiiert von Curating
the City e.V. in Kooperation mit Stadtkuratorin Hamburg, W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V. und Zusammen Leben & Arbeiten e.V.
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Weitere Veranstaltungen
Do 26. Mai, 19 Uhr / Film / Eintritt frei
Globalisierungskino: Die Piroge
Regie: Moussa Touré (Spielfilm, Frankreich/Senegal, 2012. 87 min OmU)
„Im Senegal hat sich eigentlich aus jeder Familie jemand mit
einem Boot auf den Weg gemacht, um sein Glück in Europa zu
suchen“, sagt der Regisseur Moussa Touré. Sein Spielfilm „La
Pirogue“ erzählt von dem Fischer Baye Laye, der sich widerwillig
als Kapitän anheuern lässt, um eine Gruppe von dreißig Männern
über den Atlantik zu den Kanarischen Inseln zu bringen. In einem
einfachen Fischerboot mit einem Minimum an Ausrüstung und
Know-how.
Veranstaltet von attac Hamburg
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Die KinderKulturKarawane ist ein internationales Netzwerk von
Menschen und Organisationen, das mit Kreativität und Freude die
Welt positiv verändert und sich für die weltweite Umsetzung der
Kinderrechte einsetzt. Jedes Jahr begeistern sechs Jugendkulturgruppen aus dem Globalen Süden mit Theater, Tanz, Musik oder
Zirkus das Publikum in Europa. Die jungen Künstler_innen stammen
aus benachteiligten Verhältnissen. Dank ihrer kulturellen und kreativen Projekte entwickeln sie ihre Talente und neue Perspektiven.
Durch ihren kreativen peer-to-peer-Ansatz setzt die KinderKulturKarawane wichtige Impulse für die kulturelle Kinder- und Jugendarbeit sowie für die Bildung für nachhaltige Entwicklung.
[email protected]
Haus- und Mitgliedsgruppen der W3 Anti-Atom-Büro (AAB) [email protected]
Afrikanische Union in Hamburg (AUH) [email protected] Agrar Koordination [email protected] Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) [email protected] Attac
Hamburg [email protected] auge altona [email protected] autWorker e.G. info@autworker.
de Bundeskoordination Interna-tionalismus (BUKO) [email protected] CulturCooperation info@
culturcooperation.de Flüchtlingsrat Hamburg [email protected] Hamburger
Arbeitskreis Asyl [email protected] Institut für Migrations- und Rassismusforschung (iMiR)
[email protected] Istitut für Ökologie und Politik GmbH [email protected] International Peace Observers Network (IPON) [email protected] KinderKulturKarawane [email protected] Mit Migranten für Migranten (MiMi) [email protected] Miteinanders ali.fathi@
miteinanders.de Nicaragua Verein [email protected] Nutzmüll kontakt@nutzmuell.
de Open School 21 [email protected] Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN) info@pan-germany.
org Sozialpolitische Opposition Hamburg [email protected] terre des hommes [email protected]
Theater PappeLaPapp [email protected] The Silent University [email protected] Tibet Initiative Deutschland e.V. [email protected] Verein für solidarische
Perspektiven [email protected] Verkehrsclub Deutschland [email protected]
Wohnschiffprojekt e.V. wohnschiffprojekt.blogsport.eu
Impressum: V.i.S.d.P.: Naciye Demirbilek, W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V.,
Nernstweg 32 – 34, 22765 Hamburg / Redaktion: Imke Bredehöft, Sophia Kleyboldt / Titelbild:
„The Syrian People Know Their Way“ / www.flickr.com/photos/3aref / Gestaltung: Ulrike Sommer,
Ulrike Steffel
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Die W3 ist ein Bildungs- und Kulturzentrum rund um globale Gerechtigkeit. Seit über 35 Jahren gestaltet der gemeinnützige
Verein aktiv das interkulturelle Zusammenleben in Hamburg und
beteiligt sich am globalen Lernen und der entwicklungspolitischen
Bildungsarbeit. Die W3 fördert dabei einen offenen, gleichberechtigten Austausch von Ideen und Einstellungen und gibt Impulse,
das globale Zusammenleben engagiert mitzugestalten. Neben der
aktiven Bildungsarbeit ist die W3 Bühne und Treffpunkt für verschiedenste Initiativen und Organisationen in Hamburg.
W3-Büro Programmentwicklung, -koordination, Information
Mo, Di, Do, Fr 10 – 13 und 15 – 17 Uhr, Mittwoch geschlossen
Tel. 040 398053-60, Fax 040 398053-69, [email protected]
www.w3-hamburg.de, www.facebook.de/w3.hamburg
Raumvermietung Di und Do 10 – 13 Uhr
Tel. 040 398053-62, [email protected]
Open School 21 gUG Tel. 040 398076-90
[email protected], www.openschool21.de
Projekt zeitAlter Tel. 040 398053-83
[email protected], www.werkstatt3.de/zeitalter
Projekt Orte der Vielfalt Tel. 040 398053-64
[email protected], www.werkstatt3.de/ortedervielfalt
Spendenkonto W3 Evangelische Bank
IBAN: DE64 5206 0410 0006 4085 16, BIC: GENODEF1EK1
Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt.
Die W3 wird institutionell von der Kulturbehörde der
Freien und Hansestadt Hamburg gefördert.
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April
Mo 04. Wege aus der Unsichtbarkeit Diskussion, 19.30 Uhr, S. 12
Mi 06. zeitAlter-Werkstatt Ideenaustausch, 10-12.30 Uhr, S. 11
Mi 06. Kolumbien – Der lange Weg zum Frieden Vortrag,
19.30 Uhr, S. 13
Do 07. Ist das Müll oder kann das weg? Workshop, 10-16.30 Uhr, S. 10
Do 07. Adapter Lesung, 19.30 Uhr, S. 4
Mi 13. zeitAlter: Integration als Dialog Austausch, 10-13 Uhr, S. 11
Sa 16. Frauen, wie seht Ihr Euer Afrika? Vorträge + Diskussionen,
14 Uhr (Museum für Völkerkunde), S. 14
Mo 18. Kauft Land! Es wird keines mehr produziert Film,
20 Uhr (Abaton), S. 10
Do 21. Auslöser des Krieges: Regime und Opposition in Syrien
Lecture, 19 Uhr, S. 5
Fr 22. Tasty Waste Workshop, 14-19.30 Uhr, S. 10
Do 28. Globalisierungskino: Alphabet Film, 19 Uhr, S. 15
Mai
Di 03. Dynamiken des Krieges: Syrien zwischen globalen Fronten und Warlordism Lecture, 19 Uhr, S. 6
Do 19. Syrien: Introspektiven Kurzfilmabend, 19 Uhr, S. 7
Di 24. Von Bakelit über PET zu Bioplastik Workshop, 10-16.30 Uhr, S. 10
Di 24. Denis Goldberg: Hoffnung am Kap der guten Hoffnung?
Vortrag, 19.30 Uhr, S. 16
Mi 25. Silent University: Was ist denn nun Exil? Gespräch, 19 Uhr, S. 17
Do 26. Globalisierungskino: Die Piroge Film, 19 Uhr, S. 17
W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V.
www.w3-hamburg.de, www.facebook.de/w3.hamburg
Nernstweg 32 – 34, 22765 Hamburg Altona
Zu Fuß ca. 5 Min. vom Bahnhof Altona