Polizeiliche Sicherheit 2015

Polizeiliche Sicherheit.
Kanton Aargau.
2015
Departement
Volkswirtschaft und Inneres
Kantonspolizei
Kontakt
Departement Volkswirtschaft und Inneres
Kantonspolizei Aargau
Tellistrasse 85
5004 Aarau
Telefon 062 835 81 81
[email protected]
www.polizei-ag.ch
Impressum
Herausgeber
Kantonspolizei Aargau
Leitung und Realisation
Kantonspolizei Aargau, Kommandobereiche
Datenbasis
Datenbasis 2015 inklusive Vorjahre
Datenquellen
Kantonspolizei Aargau,
Verband Aargauer Gemeindepolizeien,
Polizeiliche Kriminalstatistik,
MISTRA (Verkehrs- und Unfallstatistik)
Konzept, Koordination, Gesamtredaktion
Kantonspolizei Aargau, Kommandobereiche
Fotos
Kantonspolizei Aargau,
VAG (Lokale Sicherheit),
Andrea Micheli (Seite 3),
Aargauer Zeitung, Chris Iseli (Seite 13)
Gestaltung
leuenberger* werbeagentur gmbh, Biel
Druck
SuterKeller Druck AG, Oberentfelden
© 2016 Kantonspolizei Aargau
2
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
3
Editorial.
«Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird
am Ende beides verlieren», sagte einst Benjamin Franklin,
einer der Gründungsväter der USA. Es ist eine der grossen
Herausforderungen der Politik und auch der Polizei, das
«richtige» Verhältnis zwischen dem Sicherheitsbedürfnis
der Bevölkerung und der Wahrung der Freiheit unserer
Bürgerinnen und Bürger zu finden. Dies gilt ganz speziell
vor dem Hintergrund der neuen Bedrohungslage, die weltweit, auch in der Schweiz und im Aargau besteht: Terroristische Anschläge von IS-Dschihadisten, wie sie in Paris
und anderen europäischen Ländern geschehen sind, können auch uns treffen. Wir haben im Aargau die Wachsamkeit in diesem Bereich erhöht und bereiten unsere Polizistinnen und Polizisten noch besser auf mögliche
terroristische ­Attacken vor. Dazu gehört auch eine enge
Zusammenarbeit mit dem Nachrichtendienst des Bundes.
Ziel dabei muss es immer sein, eine sorgfältige Über­
wachung von potenziell gewalttätigen Personen aus islamistischen Kreisen zu gewährleisten, ohne die Freiheiten
unserer Bürgerinnen und Bürger über Gebühr einzuschränken. Diese Herausforderung für unsere offene Gesellschaft
und die Polizei wird uns auch im nächsten Jahr begleiten.
Sicherheit heisst, Risiken minimieren, um eine gewisse
Gefahrenfreiheit zu erreichen. Je komplexer ein System
ist, desto schwieriger wird es, Risiken völlig auszuschliessen. Die Gefahren sind vielfältig und unberechenbar: Gewalttaten, Verkehrsunfälle, Diebstähle, Einbrüche, Terroranschläge, aber auch Umweltkatastrophen, ökonomische
Krisen oder Pandemien.
Die Einbruchkriminalität, deren Bekämpfung ein Schwerpunkt der Polizeiarbeit darstellt, war im vergangenen Jahr
rückläufig – eine Trendwende, so hoffen wir. Das ist auf die
hervorragende Arbeit des Aargauer Polizeikorps zurückzuführen. Der Erfolg unseres Korps – und hier leistet die Kantonspolizei Aargau schon seit Jahren exemplarische Arbeit
– ist auf die sehr gute Vernetzung mit anderen Sicherheitspartnern zurückzuführen. Die gute Zusammenarbeit mit
den Regionalpolizeien, der Transportpolizei, dem Grenzwachkorps, der deutschen Landespolizei Baden-Württemberg und den Polizeikorps der benachbarten Kantone
zeichnet die Kantonspolizei Aargau aus und macht sie besonders schlagkräftig. Der optimale Einsatz der – im Vergleich zu anderen Korps – äusserst knapp bemessenen
personellen Ressourcen macht unsere Kantonspolizei
überdurchschnittlich leistungsfähig.
4
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
Dr. Urs Hofmann
Regierungsrat
Vorsteher Departement
Volkswirtschaft und Inneres
Die vom Grossen Rat mit dem AFP 2016 ff. beschlossenen
Entlastungsmassnahmen treffen auch die Polizei. Die Kantonspolizei musste in den vergangenen Jahren sowohl bei
den Sachausgaben als auch im personellen Bereich
schmerzhafte Einschnitte hinnehmen. Weitergehende
Sparmassnahmen würden die Gewährleistung der Sicherheit in unserem Kanton beeinträchtigen.
Die Kantonspolizei konnte die Sicherheit im Jahr 2015 auf
hohem Niveau gewährleisten. Die Aargauer Bevölkerung
kann sich sicher fühlen und mit der Arbeit der Polizei zufrieden sein. Im Namen des Regierungsrats danke ich allen
Mitarbeitenden der Kantonspolizei Aargau wie auch ihren
Partnerorganisationen für ihren engagierten Einsatz für die
Sicherheit im Aargau.
Dr. Urs Hofmann
Vorsteher Departement Volkswirtschaft und Inneres
Das Jahr 2015 hat deutlich aufgezeigt, dass auch in Europa
Sicherheit und Stabilität keine Selbstverständlichkeiten
sind. Dass Sicherheit ein entscheidend wichtiges Gut ist,
wurde wieder klarer in das kollektive Bewusstsein auch der
Schweizerinnen und Schweizer gerückt. Sicherheit braucht
auch in unserem Land wieder vermehrt kontinuierliche Anstrengungen in personeller, finanzieller und organisatorischer Hinsicht. Organisationen wie Polizei und Armee
lassen sich bei Verschlechterung der Sicherheitslage nicht
einfach kurzfristig hochfahren. Sie müssen vielmehr langfristig geplant und nachhaltig ausgerüstet, permanent ausgebildet und trainiert sowie stetig weiterentwickelt und
den sich wandelnden Bedrohungen angepasst werden.
Die Kantonspolizei hat im Berichtsjahr ihre operativen
Ziele weitestgehend erreicht oder sogar übertroffen: Die
Zahl der Einbruchdiebstähle konnte um 19 % gesenkt
werden; die Aufklärungsquote erreichte den Wert von
14 %. Die Gewaltvorfälle im öffentlichen Raum haben
deutlich abgenommen. Insbesondere konnte die Gewalt
rund um Sportveranstaltungen wirksam eingedämmt
werden: ­
Diverse Gewalttäter konnten strafrechtlich zur
Rechenschaft gezogen und mit Administrativmassnahmen
belegt werden. Sehr bedauerlich war indessen die grosse
Zahl von 14 Opfern von vollendeten vorsätzlichen Tötungs­
delikten sowie der Umstand, dass unter den Schwer­
geschädigten im Strassenverkehr 28 Tote zu beklagen waren. Diese Zahlen sind zwar statistisch nicht signifikant und
lassen keine direkten Schlussfolgerungen auf die objektive
Sicherheitslage im Kanton Aargau zu. Sie bedeuten jedoch
grosses Leid und eine dramatische Erschütterung von
vermeintlichen Lebensgewissheiten für die betroffenen
An­gehörigen.
Das Jahr 2015 war für die Kantonspolizei durch folgende
Schwerpunkte gekennzeichnet:
• D
ie proaktive Bekämpfung der seriellen Vermögens­
kriminalität – insbesondere durch Verhinderung von
Einbruchdiebstählen und anderen Vermögensdelikten
– war, ist und bleibt die oberste operative Priorität.
• D
ie permanente Lageverfolgung, der systematisch
hochgehaltene Kontrolldruck auf die potenziellen Tätergruppierungen sowie die Koordination sämtlicher repressiver und präventiver Massnahmen mittels einer
besonderen Aufbauorganisation (Task Force EBD) waren die Schlüsselfaktoren zu einer markanten Senkung
der Anzahl der Einbruchsdelikte.
Oberst Michael Leupold
Kommandant der
Kantonspolizei Aargau
• «
Intelligence led policing» – also der Umgang mit Information als polizeilicher Schlüsselressource – war auch
im Berichtsjahr das wichtigste Leitmotiv, das sämtliche
Prozessüberprüfungen und Anpassungen prägte und
auch auf die in Realisierung befindlichen technischen
und informatischen Projekte massgebenden Einfluss
ausübt.
• D
ie Kantonspolizei hat sich eingehend mit der terroristischen Bedrohungslage befasst. Neben einer permanenten Lagebeurteilung und der Umsetzung angepasster operativer Massnahmen wurde insbesondere
die Führungsorganisation für ausserordentliche Bedrohungslagen weiterentwickelt, trainiert und in komplexen Übungen überprüft.
• D
as sicherheitspolizeiliche Training aller Korpsange­
höriger ist 2015 nochmals um einen halben Tag verlängert worden. Besondere Ausbildungs- und Trainingsschwerpunkte bildeten einerseits die Eigensicherung
sowie die Intervention bei Terrorlagen und andererseits
die Weiter­­bildung in taktischer Medizin mit dem Ziel,
die Be­
herrschung der lebensrettenden Sofortmass­
nahmen bei allen Korpsangehörigen zu festigen.
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
5
Einmal mehr ist es gelungen, mit dem im Vergleich zur
Bevölkerungszahl schweizweit mit Abstand kleinsten
­
­Kantonspolizeikorps sehr gute Resultate zu erzielen. Das ist
nur möglich dank dem ausgezeichneten persönlichen
­Engagement aller Kantonspolizistinnen, Kantonspolizisten
und zivilen Angestellten sowie ihrer grossen Identifikation
mit dem Korps und seinen Zielen. Festzuhalten ist aber,
dass bereits in der Normallage sämtliche polizeilichen
­Mittel zur Auftragserfüllung eingesetzt werden müssen –
Reserven zur Bewältigung von ausserordentlichen Lagen
fehlen im Kanton Aargau fast vollständig, was ein nicht
­unerhebliches Risiko darstellt.
Ich danke allen Angehörigen der Kantonspolizei für ihre
Arbeit und ihren wertvollen Beitrag zur Sicherheit im
­
­Kanton Aargau.
Oberst Michael Leupold
Kommandant der Kantonspolizei Aargau
Die Kantonspolizei A
­ argau…
…ist eine moderne Dienstleisterin, die der Regierung,
der Justiz und der gesamten Bevölkerung dient.
650 Kantonspolizistinnen und Kantonspolizisten sowie
90 zivile Mitarbeitende sorgen gemeinsam mit den
Regional­polizeien für die Sicherheit der rund 653 000
Einwohnerinnen und Einwohner des 1 404 Quadrat­
kilometer grossen Kantons mit 11 Bezirken.
Die Kantonspolizei kümmert sich um kriminal-, sicherheits- und verkehrspolizeiliche Aufgaben. Sie hat Verbrechen und Vergehen zu verhüten und aufzuklären,
unterstützt die Behörden bei der Aufrechterhaltung der
öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Sie schützt
­Personen und Eigentum, gewährleistet die Verkehrs­
sicherheit auf Autobahnen und Kantonsstrassen und
leistet schnell Hilfe bei Unfällen und Katastrophen.
6
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
Inhaltsverzeichnis.
Verkehrssicherheit.8
Verkehrsunfälle im Überblick
9
Verkehrsunfälle Personen- und Sachschaden
9
Sachschaden durch Verkehrsunfälle
9
Entwicklung im 10-Jahres-Vergleich
10
Unfallorte10
Verkehrsrelevante Kennzahlen
10
Sicherheit und Ordnung.
12
Sicherheitspolizeiliche Spezialbereiche
14
Telefonische Notrufe
14
Massnahmen im Bereich Waffen
14
Uniformierte Präsenz der KAPO Aargau
15
Gefangenentransporte der KAPO Aargau
15
Selbsttötung im Kanton Aargau
15
Suizide15
Kriminalitätsbekämpfung.16
PKS – Polizeiliche Kriminalstatistik
17
Kriminalitätshäufigkeit18
Erfasste & geklärte StGB-Straftaten
18
Tötung18
Gewaltstraftaten19
Raub19
Einbruch19
Vergewaltigung20
Straftaten gegen die sexuelle Integrität
20
Ermittelte Täter nach Alter und Geschlecht (Strafgesetzbuch)
20
Ermittelte Täter nach Nationen
21
Drogentote22
Ermittelte Täter nach Alter und Geschlecht (Betäubungsmittelgesetz)
22
Betäubungsmittel-Straftaten22
Festnahmen23
Brandstiftung23
Organisation.24
Die Führung der Kantonspolizei Aargau
24
Das Organigramm
25
Was kostet die KAPO den Kanton Aargau?
26
Zahlen und Fakten
26
Aus dem Stellenplan
27
Polizeidichte27
Gliederung der Nettoarbeitszeit
27
Zentrale Projekte der Kantonspolizei Aargau.
28
Lokale Sicherheit.
30
Die Polizeiorganisationen der Gemeinden
32
Festnahmen33
Intervention häusliche Gewalt
33
Fahren in nicht fahrfähigem Zustand / Fahren in angetrunkenem Zustand
33
Uniformierte Präsenz
34
Verkehrsunterricht34
Ordnungsbussen34
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
7
Verkehrssicherheit.
Weniger Schwerverletzte –
mehr Verkehrstote
Die Aargauer Strassen können als sicher bezeichnet werden. Die Anzahl
polizeilich registrierter Verkehrsunfälle blieb mit 2 487 (Vorjahr: 2 553)
auf einem stabilen und im Verhältnis zum erneut angewachsenen
Motorfahrzeugbestand tiefen Niveau. Bei den Unfallursachen und
-­kategorien zeigen sich keine Trendwenden.
245 (253) Personen wurden schwer verletzt. Dies bedeutet für den
Zeitraum der letzten 50 Jahre einen absoluten Tiefstwert. Leider musste
mit 28 (25) Verkehrstoten ein erneuter Anstieg verzeichnet werden. Dies
bedeutet den Höchstwert der vergangenen 10 Jahre. Auffallend sind 11
betroffene Seniorinnen und Senioren sowie das Einzelereignis vom 26.
September 2015 in Rheinfelden. Bei einem Selbstunfall mit einem Personenwagen kamen 5 junge Männer auf tragische Weise ums Leben.
Bezogen auf die Hauptverursacher lag der zahlreichste Unfallgrund in
640 (621) Fällen beim Missachten des Vortrittsrechts. Bei 188 (203)
Verkehrsunfällen standen die Hauptverursacher unter Alkoholein­fluss.
In 129 (126) Fällen konnte Übermüdung und in 79 (79) Fällen der
Konsum oder Missbrauch von Betäubungsmitteln und/oder Medi­
­
kamenten als Unfallursache nachgewiesen werden. Auch im zweiten
Jahr seit der Einführung der neuen gesetzlichen Bestimmungen des
Alkoholverbotes für bestimmte Personengruppen (z.B. Neulenker,
Berufschauffeure) zeigt sich ein erfreuliches Ergebnis. Wie im Vorjahr
befanden sich nur 5 Unfallverursacher in einem ungesetzlichen Zustand.
Die Kantonspolizei setzte ihre reduzierten verkehrspolizeilichen Ressourcen zielgerichtet auf die Ahndung von groben und sicherheits­
relevanten Delikten wie Nichtfahrfähigkeit, massives Überschreiten der
Höchstgeschwindigkeit, krasses Nichteinhalten des Abstandes, aktive
Ablenkung und Inverkehrbringen von nicht betriebssicheren Fahrzeugen ein. Die Anzahl der durchgeführten Geschwindigkeitskontrollen im
Ausserortsbereich und auf Autobahnen (Zuständigkeitsbereich der
KAPO) ist seit Jahren konstant.
Der technologische Fortschritt verbessert die Selbstüberwachung der
Fahrzeuge zunehmend, was sich positiv auf die Verkehrsunfallentwicklung auswirken wird. Die unterschiedlichen Systeme und die noch vorhandenen rechtlichen Lücken bei der Datenhaltung stellen für die polizeiliche Beweissicherung eine grosse Herausforderung dar.
Individuelle Mobilität ist ein grosses Bedürfnis – die sichere Umsetzung
der wichtigste Anspruch!
Major Rudolf Scherer
Leistungsgruppenverantwortlicher Verkehrssicherheit
8
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
Neulenker und Berufschauffeure beachten
Alkoholverbot sehr gut.
Verkehrsunfälle im Überblick
2500
2000
2 479
2 553
2 487
3000
0
Unfälle total
Verletzte total
Leichtverletzte
15
25
28
500
Anzahl Verkehrsunfälle:
■ 2013
308
253
245
1000
1141
1 210
1241
1449
1463
1486
1500
Schwerverletzte
■ 2014
■ 2015
Tote
Die Gesamtunfallbilanz auf den Aargauer Strassen ist stabil. Die Anzahl
Schwergeschädigter (Schwerverletzte und Tote) ist im Mehrjahres­
vergleich tief. Unter den 28 Verkehrstoten befanden sich 11 Personen
im Alter 65+. Tödlich verletzt wurden 4 Personenwagen-, 4 Motorrad-,
1 Lastwagen-, 1 Mofa- und 7 Fahrradlenker sowie 6 Fussgänger und
5 Insassen eines Personenwagens. Bei 4 tödlich verletzten Fahrzeug­
lenkern war Alkohol die Unfallursache.
Verkehrsunfälle Personen- und Sachschaden
1213
1274
900
1215
1338
1200
1191
1288
1500
600
Anzahl Verkehrsunfälle:
300
■ mit Personenschaden
■ nur mit Sachschaden
0
2013
2014
2015
Sachschaden durch Verkehrsunfälle
26,857
20
29,235
25
27,131
30
15
10
5
0
■ Sachschaden in Mio. Fr.
2013
2014
2015
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
9
Entwicklung im 10-Jahres-Vergleich
Unfälle, Verletzte und Verkehrstote
4200
2007
2008
2009
2 487
2 553
2 479
2 552
2 644
2 759
2010
2013
1 241
245
2014
28
25
15
2012
1 210
253
1141
308
1 243
294
2011
21
12
289
1 346
299
1 360
■ Unfälle
14
2 848
19
262
20
317
1 393
1493
337
2006
25
0
26
700
332
1400
1498
2100
1 517
2 790
2 983
2800
2 983
3500
■ Leichtverletzte
■ Schwerverletzte
■ Verkehrstote
2015
Im beobachteten Entwicklungszeitraum sind im Aargau über 80 000 zusätzliche Motorfahrzeuge registriert worden. Trotzdem hat sich die Verkehrssicherheit weiter verbessert. Die 28 Verkehrstoten stellen den
höchsten Wert seit 10 Jahren dar.
Unfallorte
2000
1750
1594
1471
1415
1457
1450
642
634
667
620
646
408
447
397
2011
2012
2013
1500
1250
1000
750
500
250
■ Innerorts
476
391
2014
2015
Autobahnen sind die Hauptverkehrsträger und gleichzeitig die sichersten Strassen. Innerorts sind die Anforderungen an die Verkehrsteil­
nehmenden komplex.
Verkehrsrelevante Kennzahlen
2013
2014
2015
Schwere Widerhandlungen
(Strassenverkehrsgesetz Art. 90/2
und Art. 90/3)
1 785
1 796
1 608
Fahren in angetrunkenem Zustand
(FiaZ)
1 299
959
977
649
561
806
Stunden Verkehrskontrollen
45 208
41 073
40 981
Ordnungsbussen
54 101
56 574
54 566
Fahren in nicht fahrfähigem Zustand
Der Fokus der verkehrspolizeilichen Repression wird zielgerichtet
auf grobe und sicherheitsrelevante Delikte gerichtet. Damit soll
eine nachhaltige Wirkung erzielt werden.
10
■ Ausserorts
■ Autobahn
0
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
Sicherheit und Ordnung.
Die operative Zusammenarbeit mit unseren Sicherheitspartnern aus
dem In- und Ausland wurde durch gemeinsame Operationen und
­regelmässige Lagerapporte intensiviert. Diese Massnahmen erhöhten
zusammen mit der Vernetzung mit Partnern den polizeilichen Wirkungsgrad. Die Polizeiarbeit der Kantonspolizei Aargau wird durch verschiedene Software-Programme unterstützt. Im Bereich des «­Predictive
Policing» werden Einbrüche analysiert und Prognosen über Folge­
delikte zusammengestellt. Die Datenaufbereitung ermöglicht den Einsatzpolizisten durch gezielt ausgerichtete Einsatzplanung Folgedelikte
zu verhindern.
Das Einsatzelement «FOKUS» ist eine mobile uniformierte Einheit und
wird von Mitarbeitenden der Regionalpolizei temporär unterstützt. Die
Einheit ist vorwiegend in kriminalitätsintensiven Tages- und Nachtzeiten und an Wochenenden kantonsweit im Einsatz. «FOKUS» agiert
primär im kriminal- und sicherheitspolizeilichen Bereich. Grundlage der
erfolgreichen Einsätze bei der Verhinderung und Aufklärung von Einbruchdelikten sind präzise Lagebilder – aufbereitet durch die Analysten
des Polizeikommandos. «FOKUS» hat im vergangenen Jahr mehrere
Kriminaltouristen angehalten. Dieses polizeiliche Reserveelement unterstützt die Frontpolizisten beispielsweise bei Haus- und Geländedurchsuchungen.
Am Rande von Demonstrationen und Sportveranstaltungen – insbesondere bei Fussballspielen – kommt es gelegentlich zu Ausschreitungen. Innerhalb der Stadien sind private Sicherheitsdienste für die
Ordnung zuständig. Kantonspolizei und Regionalpolizei sind vor, während und nach den Sportveranstaltungen für die Aufrechterhaltung von
Ruhe, Ordnung und Sicherheit zuständig. Im Berichtsjahr leistete die
Kantonspolizei regelmässig Einsatzstunden im Ordnungsdienst oder
unterstützte externe Anlässe – beispielsweise als Teil einer nationalen
Verbundslösung am WEF in Davos. Als PKNW-Partner wurden 1 469
Stunden Ordnungsdienst in den Städten Bern und Basel geleistet und
verrechnet.
Die Sondereinheit «ARGUS» leistete 26 Interventionen mit erhöhtem
Einsatzrisiko und Gefährdungspotenzial. Im Zusammenhang mit der
Terrorlage in Europa wurden 125 Polizisten der Mobilen Einsatzpolizei
mit dem Sturmgewehr SIG 516 ausgerüstet und ausgebildet. Die zusätzliche Bewaffnung steigert die Interventionskraft.
Ein Spezialistenteam der Kantonspolizei hat im vergangenen Jahr 27
Personen auf vier Kontinente begleitet ausgeschafft (zurückgeführt).
Zehn Rückführungen konnten nicht erfolgreich abgeschlossen werden.
Einerseits wegen massivem Widerstand der auszuschaffenden Person,
andererseits weil Personen vor der Rückführung abgetaucht sind.
12
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
Kantons- und Regionalpolizeien intervenierten im letzten Jahr in 1 693
Fällen wegen häuslicher Gewalt. Dies ist eine Steigerung gegenüber
2014 (1 589 Fälle). Ein im letzten Jahr eingeführtes Informationskonzept
führt dazu, dass am Fall beteiligte Organisationen nach der polizeilichen Intervention jeweils schneller und umfassender informiert
­werden und dadurch zeitgewinnend auf Fälle reagieren können. Die
Regionalpolizei hat im Bereich der häuslichen Gewalt 991 Fälle in
­
­eigener Verantwortung bearbeitet und die Kantonspolizei nachhaltig
entlastet.
erkennen – handeln.
2015 hat die Kantonspolizei 1 066 Waffen sichergestellt. Das ist eine
­Reduktion von 29 % gegenüber dem Vorjahr. Waffensicherstellungen
erfolgen niederschwellig und die Waffen werden je nach Verfahrensverlauf vernichtet. Entscheidend in der Beurteilung ist, ob eine Selbstoder Fremdgefährdung vorliegt.
Die Diensthundeführer rückten 350 Mal mit ihren vierbeinigen Begleitern zur Suche nach Personen und Betäubungsmitteln oder zum Schutzdienst aus. Der Hundeeinsatz führte zu mehreren Täteranhaltungen.
Polizeihunde im Ordnungsdienst verstärken die präventive Wirkung
des Polizeieinsatzes.
Hptm André Zumsteg
Leistungsgruppenverantwortlicher Sicherheit und Ordnung
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
13
Sicherheitspolizeiliche Spezialbereiche
25 000
350
365
1621
3 770
1272
1211
3170
5 000
0
2013
300
200
5 011
10 000
400
19 636
22 472
19 406
20 000
15 000
471
500
2014
2015
2013
2014
Skala links:
■ Einsatzstunden Ordnungsdienst
■ Einsatzstunden SE Argus
■ Einsatzstunden Rückführungen
100
Skala rechts:
0
■ Anzahl Hundeeinsätze
(Personen- & Betäubungsmittelsuche)
2015
Die Einsatzstunden im Ordnungsdienst reduzierten sich insbesondere
wegen dem Abstieg des FC Aarau aus der höchsten Fussballspiel­klasse.
Die Anzahl der Rückführungen stieg gegenüber dem Vorjahr und gestaltete sich insgesamt personalintensiver.
Telefonische Notrufe
150000
117 832
117 366
90000
120 420
120000
10 815
30000
10 935
12 301
60000
Anzahl Notrufe:
■ 117 / 112
■ 118
0
2013
2014
2015
Die Einsatzzentrale der Kantonspolizei nahm täglich im Durchschnitt
323 Polizei-Notrufe entgegen, was zu einem Mittelwert von 157 Ereignissen pro Tag führte. Spitzenbelastungen wurden in den Sommer­
monaten verzeichnet, vornehmlich am Freitag- und Samstagabend.
Massnahmen im Bereich Waffen
4 000
3 536
3 500
2 500
3 058
3 060
3 000
2 000
14
2014
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
1066
1502
2013
■ Eingezogene Waffen
882
0
768
500
687
1 000
1119
1 500
2015
■ Vernichtete Waffen
■ Ausgestellte Waffenerwerbsscheine
Uniformierte Präsenz der KAPO Aargau
100 000
158 125
143 200
150 000
159 174
200 000
2014
2015
50 000
■ Uniformierte Präsenz in Stunden
0
2013
Die Einbruchsprävention mittels uniformierter Kräfte an gezielten Hotspots hat die angestrebte Wirkung erzielt.
Gefangenentransporte der KAPO Aargau
2000
2 092
2 507
2500
0
■ Amt für Migration & Integration (MIKA)
630
919
843
663
961
851
492
500
Anzahl Transporte:
■ KAPO
964
1358
1500
1000
2 171
3000
■ Übrige Auftraggeber
■ Ausserkantonale Amtsstellen
2013
2014
2015
Untersuchungsbehörden, Gerichte und Justizvollzugsanstalten generierten die Mehrzahl der Aufträge. Die Transporte stagnierten auf dem
Vorjahresniveau.
60
148
48
113
100
99
89
Anzahl Personen:
30
■ Vollendete Selbsttötung
davon ■ männlich ■ weiblich
■ Versuchte Selbsttötung
2013
2014
2015
Erhängen
23
21
23
Erschiessen
21
15
24
Ersticken
2
1
1
Ertrinken
4
8
4
Gas
2
2
2
Gift
1
0
1
Medikamente
6
7
8
Selbstverletzung
3
3
3
48
46
57
Strom
1
0
1
Sturz aus Höhe
8
6
10
15
22
14
Verbrennen
1
0
0
andere
0
1
0
Sterbehilfeorganisation
93
0
Suizide
2013 2014 2015
77
90
43 132
135
120
93
150
42
Selbsttötung im Kanton Aargau
Überfahrenlassen
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
15
Kriminalitätsbekämpfung.
Die Kriminalitätsbekämpfung 2015 war geprägt von einer allgemein
stabilen Sicherheitslage. Es mussten im vergangenen Jahr jedoch
besonders tragische Kapitaldelikte verzeichnet werden. Am 9. Mai 2015
kam es zu einem vierfachen Tötungsdelikt in Würenlingen mit
anschliessender Selbsttötung des Täters. Kurz vor Weihnachten folgte
ein weiteres vierfaches Tötungsdelikt: Am 21. ­Dezember tötete eine
bislang unbekannte Täterschaft in Rupperswil eine Mutter mit ihren
beiden Söhnen und die Freundin des älteren Sohnes. In der
dokumentierten Kriminalgeschichte des Kantons A
­ argau gab es bisher
noch nie vierfache Tötungsdelikte.
Die kriminalpolizeiliche Grundbelastung war auf kantonaler Ebene insgesamt hoch, auch wenn die Anzahl der registrierten Straftaten nach
Schweizerischem Strafgesetzbuch (StGB) gegenüber dem Vorjahr von
32 168 auf 26 876 Delikte zurückging (- 16 %). Ein wesentlicher Faktor für
diesen Rückgang war, dass ein umfangreiches Ermittlungsverfahren im
Bereich Wirtschaftskriminalität, welches in den Vorjahren jeweils mehrere Tausend rapportierte Straftaten generiert hatte, Ende 2014 abgeschlossen werden konnte.
Die Gesamtaufklärungsquote aller Straftaten nach Strafgesetzbuch
konnte, nach einer Steigerung im Vorjahr um 2,5 %, mit 43,8 % praktisch
gleich hoch gehalten werden.
Bei den Gewaltstraftaten (wie Tötungsdelikte, Körperverletzung, Ver­
gewaltigung, Raub, Tätlichkeiten, Raufhandel, Nötigung, Drohung,
­Erpressung) hat sich der leichte Rückgang fortgesetzt. Im Jahr 2015
­wurden 2 134 Gewaltstraftaten registriert. Das sind 2 % weniger als im
Vorjahr (2 174). Die Aufklärungsquote aller Gewaltstraftaten betrug
91,5 % (91,5 %). Mit insgesamt 21 Tötungsdelikten (14 vollendete, 7 versuchte) musste ein trauriger Rekord in der Kriminalstatistik verzeichnet
werden. Im langjährigen Mittel registriert der Kanton jeweils zwischen
10 und 12 Tötungsdelikte. Mit Ausnahme des Gewaltdelikts in Rupperswil mit vier Opfern konnten bis Ende 2015 alle Tötungsdelikte aufgeklärt werden.
Die Anzahl Raubüberfälle ging von 71 auf 42 Fälle markant zurück. Die
Aufklärungsquote stieg auf 61,9 % (54,9 %). In 15 Fällen wurde körperliche Gewalt, in 9 Fällen wurden Stichwaffen und in weiteren 9 Fällen
Schusswaffen als Drohmittel eingesetzt.
Gegenüber 2014 erhöhte sich die Anzahl der Brandstiftungen 2015 von
33 auf 43 Delikte (+ 30 %). Neben den Brandstiftungen wurden 38
Sprengstoffdelikte verzeichnet. Dabei handelte es sich vorwiegend um
Vandalendelikte mit Pyrokörpern gemäss Art. 224 StGB. Betroffen
­waren vor allem Briefkästen. In einem Fall kam es am 10. August 2015
in Brugg zur Explosion eines Selbstlaborats in einer Wohnung, dabei
verletzte sich der «Bastler».
16
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
Erneut zeigte die konsequente Schwerpunktbildung in der Bekämpfung
der Einbruchkriminalität Wirkung. Neben der Steigerung der
Aufklärungsquote auf rund 14 % konnte ein deutlicher Rückgang der
Einbruch- und Einschleichdiebstähle gegenüber dem Vorjahr von 2 986
auf 2 512 Delikte erzielt werden. Dazu beigetragen hat neben den
operativen Massnahmen auch die Task Force «EBD», zu deren
Aufgabengebiet die Früherkennung von Serien, die rasche Einleitung
notwendiger Vor­
ermittlungen sowie die inner- und interkantonale
Koordination der Ermittlungshandlungen gehört. Ferner wurden im
­
Einbruchsbereich die Prävention erneut verstärkt und mehrere Kampagnen zur Sensibilisierung der Bevölkerung durchgeführt.
2015 nahm die Anzahl Anzeigen wegen Betäubungsmitteldelikten von
3 188 auf 3 668 (+ 15 %) zu. Erfolgreich konnte wiederum die Bildung
­einer offenen Drogenszene verhindert werden. In 1 169 Fällen wurde
der Konsum/Besitz einer geringfügigen Menge von Cannabis im
Ordnungsbussenverfahren geahndet. In der Berichtsperiode gab es im
Kanton Aargau drei Drogentote.
PKS – Polizeiliche
­Kriminalstatistik
Die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) gibt
Auskunft über Umfang, Struktur und Entwicklung ausgewählter polizeilich registrierter Straftaten respektive Straftatengruppen. Zum einen wird damit die seitens
der Bevölkerung angezeigte Kriminalität,
zum anderen die Kontrollkriminalität seitens der Polizei erfasst.
Die PKS spiegelt das Kriminalitätsgeschehen im Kanton Aargau wider, unabhängig
von der Organisation, welche die Leistung
erbracht hat (KAPO, Polizeikräfte der Gemeinden, ausserkantonale Amtsstellen).
Wiederum spielten relevante Hinweise aus der Bevölkerung bei einer
beachtlichen Anzahl der geklärten Straftaten eine wesentliche Rolle. In
der Prävention als auch in der polizeilichen Straftatenaufklärung sind
das Wahrnehmen von verdächtigem Verhalten und die schnelle
­Alarmierung der Polizei bedeutende Erfolgsfaktoren.
Hptm Markus Gisin
Leistungsgruppenverantwortlicher Kriminalitätsbekämpfung
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
17
Kriminalitätshäufigkeit
2013
2014
2015
Minuten Sekunden
Minuten Sekunden
Minuten Sekunden
StGB*-Straftat alle
15
20
16
21
19
34
Tage
Stunden
Tage
Stunden
Tage
Stunden
Tötung
alle
30
10
33
4
17
9
Raub
alle
5
3
5
3
8
17
Stunden
Minuten
Stunden
Minuten
Stunden
Minuten
3
12
3
36
4
28
Einbruch
alle
*StGB = Strafgesetzbuch
Erfasste & geklärte StGB-Straftaten
25 000
26 876
30 000
32 168
34 290
35 000
20 000
10 000
43,8
41,1
43,5
15 000
5 000
■ Straftaten
■ Klärung in %
0
2013
2014
2015
Ein wesentlicher Faktor für den Rückgang der Anzeigen nach Schweizerischem Strafgesetzbuch gegenüber 2014 ist, dass in den beiden Vorjahren ein umfangreiches Ermittlungsverfahren im Bereich Wirtschaftskriminalität mehrere Tausend rapportierte Straftaten generiert hatte.
Tötung
Nach Art
Tötung
25
21
20
5
1
0
4
Erstechen
5
7
11
Ersticken / Erschlagen
0
1
1
Andere Tathilfsmittel
2
2
2
Körpergewalt
4
1
3
■ Straftaten
■ Klärung
0
2011
2012
2013
2014
2015
Mit insgesamt 21 Tötungsdelikten muss ein trauriger Rekord in der
­Kriminalstatistik verzeichnet werden. In zwei Fällen wurden jeweils 4
Personen getötet.
18
Erschiessen
11
11
12
12
12
11
12
12
10
17
15
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
2013 2014 2015
Gewaltstraftaten
1 953
2 134
1 989
1500
2 174
2 102
2000
2 272
2500
1000
500
■ Straftaten
■ Klärung
0
2013
2014
2015
Die Gewaltstraftaten nach PKS haben um 1,8 % (40 Straftaten) abge­
nommen bei einer gleichen Aufklärungsquote von 91,5 %.
Raub
60
71
70
71
80
39
40
20
26
29
30
42
50
■ Straftaten
10
■ Klärung
0
2013
2014
2015
Die Raubstraftaten haben gegenüber dem Vorjahr um 29 Fälle (- 41 %)
abgenommen. Gleichzeitig konnte die Aufklärungsquote von 54,9 %
auf 61,9 % gesteigert werden.
Einbruch
1 958
2000
2 430
2500
2 739
3000
1500
270
316
500
351
1000
■ Straftaten
■ Klärung
0
2013
2014
2015
Die Anstrengungen in der Bekämpfung der Einbruchkriminalität zeigten
2015 Wirkung. Die Anzahl der Einbrüche ging um 472 Straftaten (- 19 %)
deutlich zu­rück. Die Aufklärungsquote konnte leicht gesteigert werden.
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
19
Vergewaltigung
30
30
30
18
20
23
25
25
15
15
10
5
■ Straftaten
■ Klärung
0
2013
2014
2015
Die Mehrheit der zur Anzeige gebrachten Vergewaltigungen sind Be­
ziehungsdelikte.
Straftaten gegen die sexuelle Integrität
2013
2014
2015
Sexuelle Handlungen mit Kindern
81
77
64
Sexuelle Nötigung
24
26
30
Vergewaltigung
18
30
25
9
5
8
34
28
43
145
99
91
58
77
68
4
1
4
Schändung
Exhibitionismus
Pornographie
Sexuelle Belästigung
Übrige gegen sexuelle Integrität
Ermittelte Täter nach Alter und Geschlecht
Straftaten nach Strafgesetzbuch
<10
196
334
217
263
302
223
58
216
■ weiblich
0
0
0
0
1
200
84
262
49
111
400
111
289
577
587
670
600
701
854
800
905
1000
10 -14 15-17 18-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40 -49 50- 59
60+
o.A.
Die 20- bis 30-jährigen Täter bilden seit vielen Jahren den Hauptteil der
Straftäter. Das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Beschuldigten ist stabil und beträgt 74 % zu 26 %. Eine Person wird, unabhängig davon wie viele Straftaten ihr zugeschrieben werden, nur einmal gezählt.
20
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
■ männlich
Ermittelte Täter nach Nationen
Strafgesetzbuch: Beschuldigte nach Nationalität und Aufenthaltsstatus
Aufenthaltsstatus
Total
Total
7 010
Ständige
Asyl-
Übrige
Wohnbevölk.
bereich
Ausländer
6 070
216
724
Schweiz
3 401
3 401
Total Ausländer
3 609
2 669
216
724
Deutschland
466
378
0
88
Italien
400
371
0
29
Serbien und Montenegro
347
300
5
42
Kosovo
343
283
5
55
Türkei
253
243
1
9
Portugal
187
174
0
13
Mazedonien
177
161
1
15
Rumänien
169
9
0
160
Bosnien und Herzegowina
108
101
0
7
Eritrea
106
47
57
2
Kroatien
76
69
1
6
Spanien
55
48
0
7
Österreich
53
43
0
10
Frankreich
44
16
0
28
Sri Lanka
42
38
4
0
Algerien
38
4
20
14
Polen
36
22
0
14
Ungarn
34
15
0
19
Marokko
34
7
15
12
Tunesien
34
12
10
12
Brasilien
Übrige Nationalitäten
34
33
0
1
573
295
97
181
■ Ständige Wohnbevölkerung: wohnhaft in der Schweiz, Ausländer mit gültigem Aufenthaltsstatus
■ Asylbereich: Ausländer im Asylverfahren
■ Übrige Ausländer: Ausländische Touristen oder Personen mit illegalem Aufenthalt
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
21
Drogentote
12
10
8
5
6
3
4
4
2
2
■ Personen
1
0
2011
2012
2013
2014
2015
Ermittelte Täter nach Alter und Geschlecht
Straftaten nach Betäubungsmittelgesetz
393
400
350
302
300
244
255
250
200
180
137
4
10
0
0
34
10 -14 15-17 18-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40 -49 50-59
60+
o.A.
17
21
26
46
28
43
■ weiblich
12
78
<10
5
0
0
0
22
50
143
150
100
Eine Person wird, unabhängig davon wie viele Straftaten ihr zugeschrieben werden, nur einmal gezählt.
Betäubungsmittel-Straftaten
2013
2014
2015
2 426
1 684
2 015
327
311
234
1 867
1 010
1 266
Anbau/Herstellung
92
110
84
Schmuggel
80
73
69
Konsum
Handel
Besitz/Sicherstellung
2015 nahm die Anzahl Anzeigen wegen Betäubungsmitteldelikten
um 480 zu. Die Anzeigen im Ordnungsbussenverfahren sind hier
nicht abgebildet.
22
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
■ männlich
Festnahmen
KAPO Aargau
2013
2014
1658
1822
1 500
1849
2 000
1 000
500
0
■ Anzahl Festnahmen
2015
Es werden der Polizeigewahrsam (PolG § 31) sowie die vorläufigen
Festnahmen mit und ohne Ausschreibung (StPO Art. 217) erfasst.
Brandstiftung
49
50
52
60
38
43
40
33
30
10
11
16
17
10
15
20
2011
2012
2013
2014
■ Straftaten
■ Klärung
0
2015
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
23
Organisation.
Die Führung der Kantonspolizei Aargau
V.l.: Hptm Hans Widmer (Polizeitechnik), Oberstlt Peter Gassler (Kommandobereiche),
Hptm Peter Kaltenrieder (KAPO West), Oberst Michael Leupold (Kommandant),
Hptm Markus Gisin (Kriminalpolizei), Maj Rudolf Scherer (Mobile Einsatzpolizei),
Hptm André Zumsteg (Führung & Einsatz), Hptm Heinz Meier (KAPO Ost)
Stand: 1. Januar 2016
24
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
Das Organigramm
Stand: 1. Januar 2016
Kantonspolizei
Kommandobereiche
Führung & Einsatz
Lage- & Analysezentrum
Sicherheitspolizei
Ausbildung / PE
Sonderbelange
Einsatzzentralen
SIWAS
Gefangenentransport
FOKUS
IT KAPO
Telekommunikation
Psychologischer
Dienst
IT-Projektleiter
Rechtsdienst
Logistik
Garage / Fahrzeuge
Projekt KNZ-EFI
Controlling &
Finanzen
Medien & PR
Polizeitechnik
ICT
Personal
Diensthundewesen
Operationen
Projekt KAPO 2020
Kommandosupport
Planung & Projekte
KAPO Nord
KAPO Ost
KAPO West
Mobile
Einsatzpolizei
Kriminalpolizei
KRIPO Stab
Polizeiposten
Polizeiposten
Polizeiposten
Einsatz
Bad Zurzach
Baden
Aarau
MEPO 1
Brugg
Bremgarten
Lenzburg
MEPO 2
Frick
Muri
Reinach
MEPO 3
Leib und Leben
Klingnau
Spreitenbach
Schöftland
MEPO 4
OHG / Sexualdelikte
Laufenburg
Wohlen
Unterkulm
MEPO 5
Vermögen
Rheinfelden
Fahndung
Fahndung
Zofingen
Fahndung
Einsatz & Planung
Einsatz & Planung
Abteilungen
Jugend & Gewalt
Einsatz & Planung
Ermittlung / OK
Verkehr
Verkehrstechnik
Technische Kontrollen
Messwesen / OBZ
Wirtschaftskriminalität / OK
Innenfahndung
Unfallgruppe
FIZ / KKS
ARV-Betriebskontrolle
FIZ / RIPOL
Umwelt- / Tierdelikte
FIZ / Support
Dienste
Sonderaufgaben
Polizeiposten, Fachstellen,
Einheiten, Gruppen
Autobahnbelange
Projekte, befristete
Organisationseinheiten
Betäubungsmittel
Kriminaltechnik
Veranstaltungen /
Bewilligungen
Dokumentation
Verkehrsunfallstatistik
Analyse
Koordination
Identifikation
Brand / Sprengstoffe
Planung
ITK
Support
IT-Forensik
Kommunikationsüberwachung
Observation / Mob.
Einsatzkommando
Staatsschutz
Pol. Beratungsstelle
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
25
Was kostet die KAPO den Kanton Aargau?
IST
Budget
IST
Abweichung
Abweichung
2014
2015
2015
absolut
in %
Total Aufwand Aufgabenbereich
109 507
111 255
111 628
373
0,3 %
Total Ertrag Aufgabenbereich
– 31 357
– 30 195
– 32 508
– 2 313
7,7 %
78 150
81 060
79 120
– 1 940
– 2,4 %
Werte in Fr. 1 000
Saldo Aufgabenbereich
Zahlen und Fakten
Im Berichtsjahr kostete die KAPO rund Fr. 79 Mio. Der Grossteil der
Kosten, nämlich 83 % des Gesamtaufwands, fiel auf den Personal­
aufwand. Das Rechnungsergebnis war um Fr. 1,9 Mio. besser als
budgetiert. Die positive Abweichung resultierte in erster Linie aus dem
Globalbudget. Dazu geführt hatten vor allem einmalige Sondereffekte,
die sich aus neuen Vorgaben zur periodengerechten Verbuchung von
Aufwand und Ertrag ergaben. Im Investitionsbereich wurden Ausgaben
in den Projekten Ersatz der Rapportierungs- und Zeitwirtschaftssoft­
ware, Ersatzbeschaffung Navigation, Ortung und Abfrage (NOA) und
Kan­tonale Notrufzentrale (KNZ) getätigt.
26
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
Aus dem Stellenplan
800
677,1
687,0
696,6
709,3
722
577,4
593,0
603,9
617,1
625,8
600
400
■ Vollzeitstellen
(Durchschnittswert)
200
37
39
40
37
35
2011
2012
2013
2014
2015
■ Polizeistellen (Vollzeit)
(Durchschnittswert)
■ Polizeischüler/-innen
0
Die unterdurchschnittliche Fluktuation von 3,9 % (Planung 5 %) er­
möglicht aus heutiger Sicht den planmässigen Aufbau der Polizei­stellen
bis 2017.
Polizeidichte
900
750
741
725
714
703
689
600
450
300
150
0
■ Anzahl Einwohner auf
eine Polizistin/einen Polizisten
2011
2012
2013
2014
2015
Die Initiative «Mehr Sicherheit für alle» beauftragte den Kanton und die
Gemeinden, bis 2017 ein vorgesehenes Verhältnis von einer Polizeikraft
pro 700 Einwohner/innen einsatzfähig bereit zu stellen. Die Polizeidichte
konnte gegenüber dem Vorjahr von 1:703 auf 1:689 erhöht werden. Die
Vorgabe ist damit im Jahr 2015 erreicht. Die weitere Entwicklung ist
abhängig vom Bevölkerungswachstum und dem dadurch notwendigen
Stellenaufbau.
Gliederung der Nettoarbeitszeit
40
45,2
45,8
46,9
50
30
22,9
22,7
21,6
21,6
22,8
Anteil Nettoarbeitszeit in %
23,5
20
8,7
9,2
0
9,1
10
2013
2014
2015
■ Verkehrssicherheit
■ Sicherheit und Ordnung
■ Kriminalitätsbekämpfung
■ Management, Technik, Projekt
Der Schwerpunkt wird weiterhin in der Kriminalitätsbekämpfung liegen.
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
27
Zentrale Projekte der Kantonspolizei Aargau.
KAPO 2020
Die Arbeit der Kantonspolizei Aargau ist erfolgreich. Sie trägt und trug wesentlich dazu bei, die
Kriminalität auf einem verträglichen Niveau stabil zu halten und die Verkehrsunfälle in den vergangenen Jahren signifikant zu senken. Einsätze des täglichen Dienstes und ausserordentliche
Ereignisse werden routiniert und professionell bewältigt. Den Vergleich mit anderen Kantons­
polizeien braucht die KAPO Aargau nicht zu scheuen. Dennoch ist die Notwendigkeit der Weiterentwicklung unbestritten.
Das Projekt KAPO 2020 verfolgt vier strategische Zielsetzungen:
• D
urch die Stärkung der Kernaufgabe Kriminalitätsbekämpfung wird die prioritäre Verfolgung
aller Formen von Kriminalität durch Strafverfolgung und Prävention auf hohem Niveau gewährleistet. Nebst einer originären Aufgabenerfüllung können die angepassten Strukturen
flexibel auf neue Kriminalitätsphänomene reagieren.
• Mit einer komplementären Aufstellung der Kantonspolizei wird den gewachsenen Strukturen
der kommunalen Polizeiorganisationen Rechnung getragen.
• Um die Wirkung der lageabhängigen, operativen Prozesse zu verbessern, wird die Handlungsfreiheit auf allen Stufen erhöht. Ein Vorgang, der unter den aktuellen Rahmenbedingungen mit einem engen Personal- und Finanzrahmen, ausschliesslich über das Mittel der
Kräftekonzentration erfolgen kann. In einem weiteren Schritt wird die Steuerbarkeit des
Polizei­systems Aargau als Ganzes optimiert.
• Um eine bestmögliche Aufgabenerfüllung zu gewährleisten, wird eine Kongruenz von Verantwortung, Kompetenzen und Mitteln angestrebt. Die Aufgabenzuteilung im operativen Bereich richtet sich nach themenspezifischen Prinzipien.
Die in Planung befindliche Reorganisation schafft die Grund­voraussetzungen, um die Leistungsund Handlungsfähigkeit der Kantonspolizei Aargau für das nächste Jahrzehnt zu sichern.
Kantonale Notrufzentrale und
Erneuerung Führungs­infrastruktur Aargau
Der KNZ-Rohbau ist erstellt, die Fassadenelemente und die ersten Fensterelemente sind eingebaut, der Innenausbau hat begonnen. Als Resultat der umfangreichen Evaluation der Submissionen für die Kernsysteme (Einsatzleitsystem, Kommunikation, Verkabelung und Monitorwand)
konnten die Arbeitsvergaben Ende Jahr verfügt werden. Ende Sommer 2016 sind die Integraltests der Gebäudesysteme geplant, worauf im Anschluss mit dem Einbau der KNZ-spezifischen
Technik begonnen werden kann. Die Kosten und Termine entsprechen der Planung.
Projekt ImmoPol und Standortüberprüfung KAPO:
Gebäudeentwicklung bei der KAPO
Das veränderte gesellschaftliche und polizeiliche Sicherheitsumfeld sowie die aktuellen und
kommenden Herausforderungen führen dazu, dass höhere Anforderungen an Polizeigebäude
28
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
gestellt werden. Auch der Personalaufwuchs, die Organisationsentwicklung und neue Arbeits­
verfahren lösen kurz-, mittel- und langfristige Massnahmen zur Optimierung der Gebäudeinfrastruktur und des Sicherheitsstandards bei der Kantonspolizei aus. Der Bedarf kontrastiert teilweise mit dem bestehenden Angebot an den heutigen Standorten.
Beispielsweise in Rheinfelden: Zusammen mit der Ortsbürger- und Einwohnergemeinde Rheinfelden konnte der Kanton nach rund 4-jähriger Planungs- und Realisierungsphase einen Neubau
im Minergie-P-Eco Standard im August 2015 einweihen. Nebst Kantons- und Regionalpolizei ist
auch die Staatsanwaltschaft im modernen Neubau integriert. Erstmals sind die Immobilien­
standards für Polizeigebäude und für Staatsanwaltschaften umgesetzt. Dies bedeutet, dass
­öffentliche und interne Bereiche konsequent getrennt sind und der Zutritt überwacht ist. Das
Sicherheitskonzept von Rheinfelden steht als Modell für künftige Gebäudeprojekte der Polizei.
Beispielsweise in Lenzburg: Obwohl die Baurealisierung noch nicht in Griffnähe liegt, konnten
im letzten Jahr gute Zwischenergebnisse erzielt werden. Namentlich wurde der Projektwettbewerb erfolgreich mit einem überzeugenden Siegerprojekt abgeschlossen. Auf einer Baurechtsparzelle der Stadt Lenzburg am Malagarain ist der Neubau des Gerichtsgebäudes geplant
sowie eine Erweiterung des bestehenden Gebäudes für die Unterbringung der Kantonspolizei in
unmittelbarer Nachbarschaft zur Regionalpolizei Lenzburg. Die Zusammenführung an einem
Standort ermöglicht die optimale Erschliessung betrieblicher und räumlicher Synergien. Ziel ist
es, das Bauprojekt am Malagarain bis 2017 zu realisieren. Weitere Gebäudeprojekte der Kantonspolizei sind in Brugg, in Frick und beim Polizeikommando in der Telli in Aarau in Planung.
Polizeitechnik
Am 1. Juli 2015 konnte das neue Informationssystem zur Zeit- und Leistungserfassung in Betrieb
genommen werden. Neu können sämtliche Einsätze der Kantonspolizei zentral geplant und
­jederzeit die verfügbaren personellen Mittel in Echtzeit abgerufen sowie wenn notwendig eingesetzt werden. Die aufwendige Mehrfacherfassung der Daten in verschiedenen Systemen gehört
damit der Vergangenheit an.
Seit Oktober 2015 nutzen gut 100 Mitarbeitende die neue Rapportierungsapplikation POLARIS
im Pilotbetrieb. Ab Sommer 2016 soll POLARIS im ganzen Korps eingesetzt werden.
Bereits gut 70 Fahrzeuge (50 der KAPO und 20 der REPOL) nutzen das neue System für Navigation und Ortung. Für die mobile Datenerfassung und -abfrage setzt die Kantonspolizei konsequent auf mobile Geräte, die sowohl als Notebook als auch als Tablet genutzt werden können. Es
sind bereits 150 Geräte ausgeliefert worden. Bis Mitte 2016 sollen alle ausrückenden Mitarbeitenden mit mobilen Informatikmitteln ausgerüstet werden. Damit kommen zwei wichtige Ziele
der Datenverarbeitung in greifbare Nähe: Erstens sind die Daten nach einmaliger Erfassung
mehrfach nutzbar; zweitens sind die Daten zeit- und ortsunabhängig verfügbar.
Mit der Auslieferung der dritten Generation von POLYCOM-Handfunkgeräten kann ein weiteres
wichtiges Projekt bis Ende März 2016 abgeschlossen werden. Die neuen POLYCOM-Endgeräte
können bis Mitte des nächsten Jahrzehnts genutzt werden. Als nächster Meilenstein steht in den
kommenden 2 bis 3 Jahren die Erneuerung der POLYCOM-Basisinfrastruktur an.
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2014
29
Lokale Sicherheit.
«Unterwegs für Ihre Sicherheit»
Die gesteckten Ziele des Verbands Aargauer Regionalpolizeien (VAG)
für das Jahr 2015 konnten weitgehend erfüllt werden. Die Umstrukturierung des Verbandes wurde erfolgreich abgeschlossen. Ziel des Verbandes ist es, die anfallenden Geschäfte und Aufträge auf mehrere
Schultern zu verteilen. In den letzten Jahren hat die Einbindung des
Verbands in strategische und operative Abläufe auf Kantons- und
­Gemeindestufe konstant zugenommen. Ein wichtiger Grund dafür ist
der personelle Aufwuchs bei den Regionalpolizeien. Die höheren Anforderungen an die persönliche Weiterbildung der einzelnen Polizei­
angehörigen verursacht Ausbildungsmehrbedarf. Um eine effi­
ziente
Ausbildung zu gewährleisten stellt der Verband Instruktoren und Infrastruktur dazu bereit.
Personalentwicklung Regionalpolizeien
200
288
264
250
307
300
308
350
150
100
Anzahl Mitarbeitende:
53
51
53
0
40
50
2012
2013
2014
2015
Weiterbildung
Eine der Kernkompetenzen des Verbandes ist die qualitativ hoch­
stehende und schweizweit einzigartige Vielfalt der verbandsinternen
Ausbildungsangebote. Die Zusammenarbeit mit der Fachhochschule
Nordwestschweiz in Windisch funktioniert seit Jahren sehr gut. Die so
gewonnenen Synergien ermöglichen Angebote, die sonst grossen
Aufwand und hohe finanzielle Belastung mit sich brächten. Die
Polizeitrainings für unsere Mitarbeiter werden weiterhin auf einem
hohen Niveau gehalten und künftig noch intensiviert. Die Sicherheits­
lage und -entwicklung ist der Massstab unserer Weiterbildungsinhalte.
30
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
■ Polizisten
■ Zivilangestellte
Am Jahres-Verbandsrapport des VAG werden Schwerpunktthemen
besprochen. Im Jahr 2015 stand die Strafverfolgungsbehörde im Fokus.
Der leitende Jugendanwalt und ein leitender Staatsanwalt besuchten
unseren Rapport als Gastreferenten. Die Praxisbeispiele der Referenten
führten zu einem interessanten Austausch. Der Jahresrapport bietet
den Angehörigen der Regionalpolizeien eine Plattform für Diskussion
und Austausch zu aktuellen Themen. Darüber hinaus werden laufende
Projekte besprochen und neue vorgestellt.
Lokale Sicherheit
Dank des unermüdlichen Einsatzes der Regionalpolizistinnen und
Regionalpolizisten ist es möglich, den Gemeinden mass­ge­schneiderte
Angebotspakete anzubieten. Die politischen Vor­gesetzten der Regional­
polizeien treffen sich mehrfach im Jahr zu Sitzungen mit der Spitze des
Verbandes, um die Strategie und die allgemeine Marsch­
richtung
festzulegen. Die gute Zusammen­
arbeit mit unseren politischen Vor­
gesetzten ist ein wichtiger Faktor in der Wahrnehmung der lokalen
Sicherheit.
Ausblick 2016
• Einführung neuer Polizeiinformatiksysteme
• Kontinuierliche, proaktive Bekämpfung diverser Phänomene
• Grosses Aus- und Weiterbildungsangebot für Angehörige der
Regionalpolizeien
Ich danke allen Angehörigen der Stadt- und Regionalpolizeien für ihren
unermüdlichen Einsatz, für ihren Willen, täglich das Beste für die
Bevölkerung zu geben und für ihre Loyalität gegenüber der dualen
Polizeiarchitektur.
Oblt René Lippuner
Präsident Verband Aargauer Regionalpolizeien
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
31
Die Polizeiorganisationen der Gemeinden
Stand 1. Januar 2016
15
11
8
5
3
12
9
1
6
13
10
4
Stapo Aarau
Repol Aargau Süd
Stapo Baden
Repol Bremgarten
Repol Brugg
14
2
Repol Limmat Aare Reuss
Repol Lenzburg
7
Repol Muri
Polizei oberes Fricktal
Repol Rohrdorferberg Reusst
Repol Seetal
Repol Spreitenbach
Polizeiverbund Suret
Repol unteres Fricktal
Polizei
Wettingen
Polizeiorganisation
Repol Wohlen
Bestand
Mitarbeitende
Repol Zofingen
Repol Zurzibiet
32
Einwohner
Einzugsgebiet
(gerundet)
1
■ Stadtpolizei Aarau
30
46 000
2
■ Repol aargauSüd
13
30 000
3
■ Stadtpolizei Baden (Repol LAR integriert)
43
58 000
4
■ Repol Bremgarten
15
42 000
5
■ Repol Brugg
21
45 000
6
■ Repol Lenzburg
22
55 000
7
■ Repol Muri
14
32 000
8
■ Polizei Oberes Fricktal
12
33 000
9
■ Repol Rohrdorferberg / Reusstal
12
29 000
10
■ Repol Suret
15
34 500
11
■ Repol Unteres Fricktal
14
48 000
12
■ Repol Wettingen-Limmattal
32
51 500
13
■ Repol Wohlen
16
36 000
14
■ Repol Zofingen
30
80 000
15
■ Repol Zurzibiet
13
33 000
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
Die Personalbestände beziehen sich auf Polizistinnen und Polizisten (ohne Zivilangestellte)
in Vollzeitstellen.
Festnahmen
449
400
526
500
579
600
300
200
100
■ Anzahl Festnahmen
0
2013
2014
2015
Die intensiven Fahndungsmassnahmen rund um das Phänomen der
Dämmerungseinbrüche führten zu mehr Festnahmen.
Es werden der Polizeigewahrsam (PolG § 31), die vorläufige Festnahme
mit und ohne Ausschreibung (StPO Art. 217) erfasst.
Intervention häusliche Gewalt
900
1148
1434
1200
1323
1500
600
300
■ Anzahl Interventionen
0
2013
2014
2015
Die Interventionen stiegen gegenüber den Vorjahren nochmals. Es zeigt
sich, dass auch bei niederschwelligen, verbalen Streitereien oftmals die
Polizei avisiert wird und dies zu einem schriftlichen Bericht führt.
Fahren in nicht fahrfähigem Zustand /
Fahren in angetrunkenem Zustand
400
300
347
400
427
500
200
100
■ Anzahl Verkehrsstraftaten
0
2013
2014
2015
Die minimale Erhöhung lässt sich nicht explizit erklären und liegt in der
üblichen Bandbreite. Es zeigt sich, dass in diesem Bereich bezüglich
Verkehrssicherheit die notwendige Aufmerksamkeit seitens der Polizei
gefordert ist.
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
33
Uniformierte Präsenz
20 000
28 301
25 000
27 145
30 000
2013
2014
30 410
35 000
15 000
10 000
5 000
■ Personentage
0
2015
Der Fokus liegt nach wie vor in der uniformierten Präsenz in den
Wohnquartieren. Weiter wurde die Kontrolltätigkeit im Bereich der
Asylbewerberunterkünfte sowie der Bahnhöfe intensiviert.
Verkehrsunterricht
1706
1627
1500
1846
2 000
1000
500
■ Personentage
0
2013
2014
2015
Der Verkehrsunterricht ist ein wichtiger Tätigkeitsbereich für die
Regionalpolizeien. Dies wird von der Bevölkerung äusserst positiv zur
Kenntnis genommen und ist breit abgestützt. Die Zunahme der
Bevölkerung im Aargau spiegelt sich auch in der Zunahme der
eingesetzten Stunden wieder.
Ordnungsbussen
250 026
200 000
252 813
250 000
2013
2014
275 148
300 000
150 000
100 000
50 000
■ Ordnungsbussen
0
2015
Die Umsetzung von diversen Tempo-30-Zonen zieht mehr Kontrollen
nach sich. Aus diesem Grund ist eine Erhöhung der Ordnungsbussen
zu verzeichnen.
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Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
Polizeiliche Sicherheit · Kanton Aargau · 2015
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