Economic Adviser März 2016 deutsch

Economics & Strategy
Economic Adviser
19. Februar 2016 • Ausgabe März
Themenübersicht
Special: Mexiko – Coverage-Aufnahme
2
USA: Dollar nur kurzfristig stärker
3
Euroland: BIP wächst um 1,5% – Warten auf EZB
4
Deutschland: Konjunkturerwartungen gesunken
6
Frankreich: Höchstes Wachstum seit vier Jahren
7
Italien: Schwächeres Wachstum im IV. Quartal
8
Spanien: Neuwahlen im Juni?
8
Schweiz: SNB vs. EZB – tit for tat?
9
Japan: Abenomics in der Krise?
10
China: BIP-Wachstum 2016 schwächer erwartet
11
Großbritannien: Brexit-Debatte als Damoklesschwert
12
Kanada: Gegensätzliche Konjunktursignale
12
Mexiko: Notenbank zeigt Aktivität
13
Total Returns: Markt preist EZB-Zinssenkung ein
14
Aktienmärkte: Nervosität trotz leichter Entspannung
16
Übersicht Prognosen
17
Special: Mexiko – ein Länderporträt zur Aufnahme in die Coverage
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
Fed Funds Target Rate
Banxico Overnight Rate
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Ab dieser Ausgabe des Economic Advisers werden wir monatlich die wirtschaftliche Entwicklung Mexikos analysieren. Dabei sollen die aktuelle konjunkturelle Lage und der Ausblick, die Fiskal- und Geldpolitik sowie die Zins- und Wechselkurstendenzen im Fokus stehen. In diesem Special schauen wir noch
einmal auf die grundsätzliche Situation Mexikos, wobei Details dazu im Strategy View Nr. 115 vom
5. Februar 2016 zu finden sind. Unsere Einschätzung auf Seite 2.
Wir bitten um Beachtung der besonderen Hinweise auf den letzten Seiten dieser Studie.
Economic Adviser ♦ März 2016
Special: Mexiko – ein Länderporträt
zur Aufnahme in die Coverage
Mexiko stand lange im Schatten seines nördlichen Nachbarn USA. Seit der Gründung der
nordamerikanischen Freihandelszone NAFTA im
Jahr 1994 profitiert das Land von einer Ausweitung der Exporte in die USA, die der mit Abstand
größte Abnehmer mexikanischer Waren und
Dienstleistungen sind. Zudem haben sich die
makroökonomischen Daten Mexikos in den vergangenen beiden Jahrzehnten spürbar verbessert, was unter anderem auf eine veränderte
Wirtschaftspolitik zurückzuführen ist, die sich
vermehrt an den Vereinigten Staaten orientiert.
Die wichtigste Branche Mexikos ist der Erdölsektor, der bislang einen wesentlichen Beitrag zu
den Steuereinnahmen des Landes geleistet hat.
Daneben spielt der Maschinenbau eine bedeutsame Rolle, der vor allem im Norden des Landes
an der Grenze zu den USA angesiedelt ist. Im
Jahr 2015 erzielte Mexiko ein BIP-Wachstum
von 2,5%. Damit knüpft das Land allmählich
wieder an den Wachstumspfad aus den Jahren
vor der Finanzkrise an. Mexiko profitiert seit
2013 von einer zunehmenden Nachfrage aus
den USA sowie einem belebten Binnenkonsum.
Diese Faktoren wurden begleitet von einer investitionsfreundlichen Fiskal- und Geldpolitik.
Großer Profiteur der NAFTA
Mit der 1994 gegründeten NAFTA gelang es, die
Zölle zwischen den USA, Kanada und Mexiko
abzubauen und eine höhere Rechtssicherheit für
ausländische Direktinvestitionen zu bieten. Tatsächlich hat sich die Wirtschaftspolitik Mexikos
den USA spürbar angenähert. Nach Phasen
hoher Staatsverschuldung in den 1980er Jahren
sah sich das Land zu einer stärkeren Marktöffnung gezwungen. Die Erleichterung ausländischer Direktinvestitionen sowie die Intensivierung des Außenhandels waren zwei wesentliche
Bausteine zur Erhöhung des Wettbewerbs. Seit
Einführung der NAFTA konnte Mexiko seine
Exporte in die USA spürbar ausweiten. Das Land
wurde stabiler und musste keine Währungskrise
mehr bewältigen. Mexikos Wirtschaftswachstum
der letzten Jahre war vor allem getragen von
einem Boom im Exportbereich. Hier hat das
Land dank der Einführung der NAFTA von der
deutlich gestiegenen US-Nachfrage profitiert.
Auch umgekehrt konnten die Ausfuhren der USA
nach Mexiko signifikant ausgeweitet werden. Die
Staatsfinanzen sind solide geführt, die Staats-
verschuldung ist gemessen am BIP deutlich
niedriger als in vergleichbaren Ländern. Die
Steuereinnahmen wurden auf eine breitere Basis
gestellt, die Kürzung von Staatsausgaben sowie
die Reduzierung von Wettbewerbsbeschränkungen vor allem im Energie- und Telekommunikationssektor, half. Nachteilig wirkte sich der Ölpreisverfall aus. Schließlich steuert die Erdölindustrie etwa 30% zum Staatshaushalt bei. Größtes Risiko für den Staatshaushalt sind deshalb
dauerhaft niedrige Ölpreise.
Der Beitritt zur NAFTA hat sich auch positiv auf
die Geldpolitik Mexikos ausgewirkt. Das Land
hat seit der Peso Krise 1994/95 ein System flexibler Wechselkurse eingeführt und verfolgt seitdem ein festes Inflationsziel. Für die Banco de
Mexico (Banxico) impliziert dies, dass Preisstabilität als fundamentales geldpolitisches Ziel anerkannt wird. Die Geldpolitik Mexikos ist zwar formal unabhängig, jedoch orientiert sie sich noch
stärker als andere Zentralbanken an der Federal
Reserve. Exemplarisch war dies im Dezember
letzten Jahres zu erkennen, als die Zentralbank
Mexikos – einen Tag nachdem die Federal Reserve den Leitzins angehoben hatte – sich ebenfalls für eine etwas restriktivere Geldpolitik entschied und den Leitzins auf 3,25% anhob. Dieser
Gleichklang wird nun zu einer besonderen Herausforderung. Die Befreiung des Landes von
zweistelligen Inflationsraten kann die Banxico als
Erfolg für sich verbuchen. Die am aktuellen Rand
umgesetzte Leitzinsanhebung der mexikanischen Notenbank auf 3,75% muss in den Kontext der signifikanten Abwertungstendenzen
beim Peso gestellt werden. Die Entscheidungsträger in Mexiko City wollten unbedingt den
Druck auf die Währung des Landes verringern
und haben daher – trotz oder gerade wegen der
Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten –
einen hinreichenden Handlungsdruck verspürt.
Fazit
Mexiko orientiert sich immer stärker an den USA,
was sich vorteilhaft auf den Außenhandel, die
ausländischen Direktinvestitionen und die Wettbewerbsfähigkeit der mexikanischen Industrie
auswirkt. Perspektivisch dürfte das Land von
seinem nördlichen Nachbarn profitieren und
seine Exporte entsprechend weiter steigern. Als
Hauptrisiko ist derzeit ein dauerhaft niedriger
Ölpreis anzusehen, der den Haushalt belasten
und mit einem Rückgang der staatlichen Investitionsnachfrage einhergehen würde.
Tobias Basse, Bernd Krampen, Johannes Tholl
NORD/LB Economics & Strategy
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Economic Adviser ♦ März 2016
USA
Tobias Basse, Bernd Krampen
•
Positive Nachrichten vom Einzelhandel
•
Fed sollte zunächst abwarten wollen
•
Dollar nur kurzfristig stärker
Positive Nachrichten vom Einzelhandel
Aufgrund der zuletzt an den Finanzmärkten aufkeimenden Verunsicherung bezüglich der Robustheit des Aufschwungs der US-Wirtschaft
stehen alle wichtigen Konjunkturdaten aus den
Vereinigten Staaten natürlich unter besonderer
Beobachtung. In diesem Kontext waren die aktuellen Zahlen zur Entwicklung der Einzelhandelsumsätze ganz offensichtlich von großem
Interesse. Angesichts des momentanen Umfeldes ist es schon bemerkenswert, dass sich bei
dieser Zeitreihe im Januar eine positive Überraschung gezeigt hat. Gemeldet wurde ein Anstieg
des Volumens der Verkäufe im Einzelhandel um
immerhin 0,2% M/M. Auch die Revisionen an
den für den Berichtsmonat Dezember gemeldeten Zahlen führen dazu, dass sich nun mit Blick
auf das Konsumverhalten der US-Verbraucher
ein doch freundlicheres Bild zeigt. Exklusive
Automobile ergab sich im Januar ein etwas geringerer Anstieg der Einzelhandelsumsätze. In
dieser Abgrenzung wurde eine Veränderungsrate von 0,1% M/M gemeldet. Die Verkäufe von
Kraftfahrzeugen und Automobilteilen wirkten am
aktuellen Rand also erwartungsgemäß stützend
auf die Nachfrage. In diesem Segment des USEinzelhandels zeigte sich ein Anstieg von immerhin 0,6% M/M. Eine entsprechende Entwicklung konnte aus anderen Datenquellen allerdings
bereits recht frühzeitig abgelesen werden. Insofern darf man an dieser Stelle sicherlich nicht
von einer positiven Überraschung sprechen.
Angesichts der Entwicklungen beim Benzinpreis
hat ebenfalls nicht überrascht, dass sich im Berichtsmonat Januar bei den Umsätzen an den
Tankstellen klare Belastungen gezeigt haben.
Der doch sehr ausgeprägte Rückgang dieser
Unterkomponente um 3,1% M/M mag lediglich
vom Umfang her als unerwartete Nachricht zu
werten sein. Dieses Faktum kann aber natürlich
auch positiv interpretiert werden – exklusive
Treibstoff zeigte sich nämlich folgerichtig eine
sehr erfreuliche Entwicklung der Einzelhandelsumsätze; der Zuwachs notiert bei sehr beachtlichen 0,4% M/M! Die für die Erhebung der BIPZahlen maßgebliche Kontrollgruppe legte mit
einer Veränderungsrate von 0,6% M/M sogar
noch eine Spur stärker zu. Damit stemmen sich
die US-Konsumenten regelrecht gegen die an
den Finanzmärkten momentan gespielten Rezessionsängste. Grundsätzlich hat sich unser
Bild der ökonomischen Lage der USA entsprechend auch nicht verändert. Der niedrige Ölpreis
belastet momentan zwar die Fracking-Industrie,
wir glauben aber, dass die Kombination aus
einer Besserung der Beschäftigungssituation,
höheren Löhnen und niedrigen Benzinpreisen
den Konsum ab dem II. Quartal sehr nachhaltig
stützen wird.
Fed sollte zunächst abwarten wollen
In diesem Umfeld sollte die Fed unter (allerdings
wohl nicht akutem) Zugzwang bleiben. Die Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten
machen einigen US-Zentralbankern schon gewisse Sorgen. Zudem – und darauf wies erst
kürzlich Eric Rosengren von der Boston Fed
wieder hin – bleibt die Inflation auf sehr niedrigem Niveau. Wir gehen dennoch weiterhin davon aus, dass die Fed im Laufe des Jahres 2016
noch zwei weitere Leitzinsanhebungen vornehmen wollen wird. Diese sehr langsame Normalisierung der Geldpolitik in den USA sollte unserer
Auffassung nach dazu führen, dass die Kapitalmarktzinsen im Land der unbegrenzten Möglichleiten ebenfalls eher zaghaft zulegen dürften. Für
dieses Szenario spricht vor allem die zu erwartende weitere Besserung der Beschäftigungssituation.
Dollar nur kurzfristig stärker
Der Devisenmarkt blickt angesichts der aktuellen
Lage weiterhin mit besonderem Interesse auf die
Geldpolitik in Washington und Frankfurt. Dem
Euro konnten verstärkte Sorgen um die USKonjunktur und die Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten zwischenzeitlich schon
helfen. Im FX-Segment wird nun mit einer nur
sehr vorsichtig agierenden Fed gerechnet. Allerdings kommen aus der EZB mittlerweile Hinweise in Richtung der bevorstehenden Umsetzung
von zusätzlichen stützenden geldpolitischen
Maßnahmen durch die Währungshüter aus
Frankfurt. Diese Signale sind kurzfristig natürlich
eine Belastung für den Euro. Zudem dürften mit
besseren Zahlen zur Lage der US-Wirtschaft
wieder etwas stärkere Anhebungen der Fed
Funds Target Rate eingepreist werden; dies mag
den Druck auf den Euro sogar noch etwas erhöhen; perspektivisch dürfte eine sich verbessernde Wirtschaftslage in Euroland der Gemeinschaftswährung vom Main jedoch helfen können.
NORD/LB Economics & Strategy
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Economic Adviser ♦ März 2016
Fundamentalprognosen USA
Euroland
2015
2016
2017
2,4
3,1
0,4
3,8
1,1
5,0
0,1
5,3
-4,5
-2,5
2,2
2,1
0,5
4,5
2,5
2,5
1,0
4,7
-4,2
-2,5
2,4
2,1
0,5
5,0
3,0
2,0
2,3
4,6
-3,7
-2,5
BIP
Privater Konsum
Öffentl. Konsum
Investitionen
Export
Import
Inflation
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
Quartalsprognosen USA
II/15
III/15
IV/15
I/16
II/16
3,9
2,7
0,0
2,0
2,1
0,1
0,2
1,8
0,5
1,8
2,1
0,9
2,8
1,8
0,7
BIP ann.
BIP Y/Y
Inflation Y/Y
Veränderung in %
Zinsen und Wechselkurs USA
Fed funds rate
3M-Satz
10J Treasuries
Spread 10J Bund
EUR in USD
18.02.
3M
6M
12M
0,50
0,62
1,74
152
1,11
0,50
0,70
2,00
180
1,07
0,75
0,85
2,25
185
1,08
1,00
1,15
2,50
200
1,14
Coming Up…
m
Chicago Fed Index
S&P C+S 20 HPI
Verbrauchervertrauen
Richmond Fed Index
Neubauverkäufe
Kansas City Fed Index
Chicago PMI
ISM PMI
ISM Prices Paid
ISM NY
ISM PMI Non-Manu
Arbeitslosenquote
Einzelhandelsumsätze
Philadelphia-Index
Frühindikatoren
• BIP wächst 2015 um 1,5%
• Arbeitsmarkt stark verbessert –
Inflation im Frühjahr erneut leicht negativ
• Zinsen vor der EZB-Sitzung stark gesunken
BIP wächst 2015 um 1,5%
Die moderate konjunkturelle Erholung hat sich in
der Eurozone auch im IV. Quartal fortgesetzt.
Gemäß der ersten Schätzung von Eurostat erhöhte sich das preis- und saisonbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Währungsunion wie
erwartet um 0,3% im Vergleich zum Vorquartal.
Die Jahresrate verringerte sich leicht auf 1,5%.
Auch für das Gesamtjahr 2015 ergibt sich damit
ein Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts in Höhe
von 1,5% im Vergleich zu 2014.
Das Wachstum verteilt sich im zurückliegenden
Quartal erneut auf mehrere Schultern. In
Deutschland, der größten Volkswirtschaft der
Eurozone, legte die Wirtschaftsleistung ebenfalls
um 0,3% gegenüber dem Vorquartal zu. Nur
marginal schwächer fiel das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal in Frankreich aus (+0,2%
Q/Q). Italien (+0,1% Q/Q) und Spanien (+0,8%
Q/Q) entwickeln sich weiterhin sehr unterschiedlich. In Belgien und den Niederlanden verlief die
Expansion durchschnittlich, während Österreichs
Wirtschaft erneut nur stagnierte.
Konjunkturerholung auf breiter Front in 2015
vorh.
Wert
Datum Indikator
22.02.
23.02.
23.02.
23.02.
24.02
25.02.
29.02.
01.03.
01.03.
02.03.
03.03.
04.03.
15.03.
17.03.
17.03.
Christian Lips
Jan
Dez
Feb
Feb
Feb
Feb
Feb
Feb
Feb
Feb
Feb
Feb
Feb
Mär
Feb
-0,22
175,7
98,1
2
544K
-9
55,6
48,2
33,5
54,6
53,5
4,9%
0,2%
-2,8
-0,2%
M/M, q Q/Q annualisiert, kursiv: vorl. Ergebnis
Aktuelle Prognosen in unserem Wochenkalender
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
BIP-Wachstum 2015, sa, in %
Griechenland
Finnland
Italien
Österreich
Frankreich
Estland
Belgien
Zypern
Portugal
Deutschland
Euroland
Litauen
Niederlande
Slowenien
Lettland
Spanien
Slowakei
Luxemburg
Malta
Irland
-1
0
1
2
3
4
5
6
7
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Wie erwartet kam es in Griechenland zu einem
Rückfall in die Rezession. Die Wirtschaftsleistung verringerte sich jedoch trotz der massiven
Verwerfungen zur Jahresmitte und neuen empfindlichen Einschnitten der Regierung „nur“ um
0,6% gegenüber dem Vorquartal. Portugal steht
NORD/LB Economics & Strategy
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Economic Adviser ♦ März 2016
besonders im Fokus, da die Anleihen des Landes in den letzten Wochen unter erheblichen
Abgabedruck gerieten. Im Schlussquartal legte
hier das BIP um immerhin 0,2% Q/Q zu. Von
wenigen Ausnahmen abgesehen war das Jahr
2015 von einer breiten konjunkturellen Erholung
in der Eurozone gekennzeichnet (vgl. Chart).
Arbeitsmarkt stark verbessert –
Inflation im Frühjahr erneut leicht negativ
Der Arbeitsmarkt hat von dieser guten konjunkturellen Entwicklung erheblich profitiert. Innerhalb
von zwölf Monaten verbesserte sich die Arbeitslosenquote bis zum Jahresende 2015 um immerhin einen Prozentpunkt auf zuletzt 10,4%.
Auch die Jugendarbeitslosigkeit ging deutlich
zurück, verharrt jedoch noch immer mit 22,0%
deutlich über dem Vorkrisenwert. Auch wenn die
wirtschaftliche Dynamik in diesem Jahr wohl
nicht höher als im Jahr 2015 ausfallen wird,
rechnen wir mit einer Fortsetzung des positiven
Arbeitsmarkttrends. Dies wird auch in den kommenden Monaten zu einer anhaltend kräftigen
Expansion des privaten Konsums beitragen.
Zudem wird die reale Kaufkraft der Verbraucher
durch die anhaltend geringe Inflationsrate gestützt. Durch den Einbruch des Ölpreises ist für
das II. Quartal sogar mit einer temporären Rückkehr der Inflationsrate in negatives Terrain zu
rechnen. Aber auch im Gesamtjahr dürfte das
Preisniveau nur marginal steigen, wir prognostizieren eine jahresdurchschnittliche Inflationsrate
von 0,4% Y/Y.
Zinsen vor der EZB-Sitzung stark gesunken
Abgesehen von dieser erneut sehr deutlichen
Verfehlung des EZB-Inflationsziels ist das ökonomische Umfeld in der Eurozone bis zuletzt
recht stabil geblieben. Allerdings hat der Pessimismus an den Märkten mit bisweilen panikartigen Zügen das Potenzial, irgendwann auch die
Realwirtschaft in Mitleidenschaft zu ziehen. Daher ist die EZB nicht nur wegen der extrem niedrigen Inflationserwartungen gefordert. Für den
März rechnen wir – bei aller Skepsis über die
Wirksamkeit einer solchen Maßnahme – mit
einer deutlichen Senkung des Zinssatzes für die
Einlagefazilität auf -0,50% durch die EZB. Zudem ist es wahrscheinlich, dass die Notenbank
Maßnahmen ergreift, um ihre Bilanz noch
schneller auszuweiten. In einem adversen Szenario einer fortgesetzten Panik an den Märkten
und einem Spillover auf die Realwirtschaft könn-
te aber die Geldpolitik mit ihrem Instrumentarium
an die Grenzen ihrer Möglichkeiten stoßen.
Fundamentalprognosen Euroland
BIP
Privater Konsum
Öffentl. Konsum
Investitionen
1
Außenbeitrag
Inflation
2
Arbeitslosenquote
3
Haushaltssaldo
3
Leistungsbilanzsaldo
2015
2016
2017
1,5
1,6
1,5
2,2
0,1
0,0
10,9
-2,1
3,0
1,4
1,6
1,6
2,0
-0,1
0,4
10,2
-1,9
2,8
1,7
1,6
1,4
3,3
0,1
1,6
9,8
-1,7
2,6
Veränderung gg. Vj. in %; 1 Wachstumsbeitrag;
2
in % der Erwerbstätigen; 3 in % des BIP
Quartalsprognosen Euroland
II/15
III/15
IV/15
I/16
II/16
0,4
1,6
0,2
0,3
1,6
0,1
0,3
1,5
0,2
0,4
1,4
0,3
0,3
1,3
0,1
BIP Q/Q
BIP Y/Y
Inflation Y/Y
Veränderung in %
Zinsen Euroland
Tendersatz EZB
3M-Satz
10J Bund
18.02.
3M
6M
12M
0,05
-0,20
0,22
0,05
-0,25
0,20
0,05
-0,35
0,40
0,05
-0,35
0,50
Coming Up…
Datum
Indikator
22.02.
22.02.
25.02.
26.02.
26.02.
26.02.
29.02.
01.03.
02.03.
03.03.
07.03.
08.03.
10.03.
10.03.
14.03.
17.03.
17.03.
PMI Industrie, vorl.
PMI Dienstleister, vorl.
y
Geldmenge M3
Economic Sentiment
Industrievertrauen
Dienstleistervertrauen
y
HVPI Flash Estimate
Arbeitslosenquote
y
Erzeugerpreise
m
Einzelhandelsumsätze
Sentix-Investorvertrauen
q
BIP , sb, 2. Meldung
EZB Hauptrefi.-satz
EZB Einlagefazilitätssatz
m
Industrieproduktion
Handelsbilanz, in Mrd. €
m
Bauproduktion
m
vorh.
Wert
Feb
Feb
Jan
Feb
Feb
Feb
Feb
Jan
Jan
Jan
März
Q4
Jan
Jan
Jan
52,3
53,6
4,7%
105,0
-3,2
11,6
0,4%
10,4%
-3,0%
0,3%
6,0
0,3%
0,05%
-0,3%
-1,0%
21,0
-0,6%
M/M, q Q/Q, y Y/Y, kursiv: vorl. Ergebnis
Aktuelle Prognosen in unserem Wochenkalender
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
NORD/LB Economics & Strategy
Seite 5 von 22
Economic Adviser ♦ März 2016
•
Moderate Dynamik im IV. Quartal
dieser Korrektur statistischer Besonderheiten
bleibt die Grunddynamik im Verarbeitenden Gewerbe sicher vorerst noch schwach.
•
Konjunkturerwartungen deutlich gesunken
Dezember: Sondereffekte belasten Industrie
•
Konjunkturprognose leicht gesenkt
30
Deutschland
Christian Lips
20
Moderate Dynamik im IV. Quartal
Die deutsche Wirtschaft ist zum Ende des vergangenen Jahres auf Wachstumskurs geblieben.
Gemäß der ersten Schätzung des Statistischen
Bundesamtes legte das preis- und saisonbereinigte Bruttoinlandsprodukt im Schlussquartal um
knapp 0,3% gegenüber dem Vorquartal zu. Im
Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum ergibt sich ein Anstieg um 1,3% bzw. ohne
Arbeitstagebereinigung um 2,1%. Die deutsche
Wirtschaft konnte somit das Wachstumstempo
der Vorquartale zwar nicht ganz halten, der moderate Aufschwung setzte sich aber fort.
Wie üblich veröffentlichten die Statistiker im
Rahmen der Vorausschätzung noch keine Details. Allerdings finden sich in der Pressemitteilung zumindest Hinweise zur Entwicklung der
Komponenten. Wenig überraschend kamen
demnach erneut positive Impulse vom privaten
und vor allem vom öffentlichen Konsum. Bei den
Investitionen hat es gemäß unserer Prognose
ein zweigeteiltes Bild gegeben: Während die
Bauinvestitionen von der milden Witterung und
einer spürbar anziehenden Nachfrage profitieren
konnten, blieb die Dynamik bei Ausrüstungsinvestitionen ein weiteres Mal gedämpft. Hier belastet vor allem die konjunkturelle Abkühlung in
wichtigen Exportmärkten: Erneut lieferten die
Nettoexporte keinen Wachstumsbeitrag, die
Exporte gingen stärker zurück als die Importe.
Im Berichtsmonat Dezember waren die Industriedaten überraschend schwach ausgefallen.
Trotz einer im IV. Quartal insgesamt aufwärtsgerichteten Entwicklung des Auftragsbestands fiel
die Industrieproduktion kräftig um -1,2% M/M.
Vor allem Investitionsgüter wurden weniger produziert. Wir gehen aber davon aus, dass hier die
Bereinigung um Arbeitstageeffekte zu einer
Überzeichnung des Rückgangs geführt hat. Im
Verarbeitenden Gewerbe wird an den Werktagen
zwischen Weihnachten und Neujahr deutlich
weniger als an „normalen“ Arbeitstagen produziert worden sein. Insofern ist hier eine Korrektur
im Januar zu erwarten – hierauf deuten auch
vorläufige Produktionszahlen vom Verband der
deutschen Automobilindustrie für Januar. Trotz
Salden
%, Y/Y
15
10
10
5
0
0
-10
-5
-20
-10
-30
-15
-40
-20
-50
2004
-25
2007
2010
2013
2016
Industrieproduktion, 3MMA, Y/Y (r. S.)
ifo-Produktionspläne
Auftragseingänge, 3MMA, Y/Y (r. S.)
Quelle: Feri, Destatis, NORD/LB Economics & Strategy
Konjunkturerwartungen deutlich gesunken
Insgesamt sind die harten Konjunkturzahlen aber
alles andere als ein Vorbote eines konjunkturellen Abschwungs. Allerdings droht das schlechte
Marktsentiment, das seit dem Jahreswechsel
anhält, irgendwann auch die Realwirtschaft in
Mitleidenschaft zu reißen, sofern es nicht bald zu
einer Stimmungsumkehr kommt. Entsprechend
pessimistischer fiel zuletzt der Blick in die nähere
Zukunft seitens der Finanzmarktexperten aus.
Sowohl bei der sentix-Konjunkturumfrage als
auch dem ZEW-Finanzmarkttest gingen die Konjunkturerwartungen im Februar erneut spürbar
zurück. Beim ZEW notiert die Erwartungskomponente praktisch auf der Nulllinie (1,0 Saldenpunkte). Nun erwarten viele, dass die EZB es
wieder einmal richten möge. Ob die Notenbank
aber eine nachhaltige Stimmungsumkehr initiieren kann, ist zumindest fraglich.
Konjunkturprognose leicht gesenkt –
Wirtschaft bleibt aber auf Wachstumskurs
Eine Prognose der konjunkturellen Entwicklung
Deutschlands ist in diesem Umfeld mit hoher
Unsicherheit behaftet. Grundsätzlich sind die
Rahmenbedingungen mit niedrigem Ölpreis und
Niedrigzinsumfeld, einem robusten Arbeitsmarkt
und kräftigen Reallohnsteigerungen sehr positiv.
Allerdings könnte sich die deutsche Wirtschaft
von externen Schocks nicht vollständig abkoppeln. Wenn die Panik weichen sollte, steht aber
einem Wachstum über Potenzial auch in 2016
NORD/LB Economics & Strategy
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Economic Adviser ♦ März 2016
nichts im Wege. Wir haben angesichts der gestiegenen Zahl von Risikofaktoren dennoch unsere Wachstumsprognose leicht gesenkt und
erwarten nun ein Wachstum in etwa in der gleichen Größenordnung wie im vergangenen Jahr.
Fundamentalprognosen Deutschland
BIP
Privater Konsum
Öffentl. Konsum
Investitionen
Exporte
Importe
1
Außenbeitrag
2
Inflation
3
Arbeitslosenquote
4
Haushaltssaldo
4
Leistungsbilanzsaldo
2015
2016
2017
1,7
1,9
2,8
1,7
5,4
5,7
0,2
0,1
6,4
0,5
8,3
1,6
1,6
2,7
2,3
2,5
3,3
-0,1
0,5
6,2
0,3
8,3
1,6
1,4
2,1
2,8
4,7
4,7
0,3
1,9
6,1
0,1
8,1
Veränderung gg. Vj. In %; 1 Wachstumsbeitrag; 2 HVPI;
in % der ziv. Erwerbspersonen (BA-Definition); 4 in % des
BIP
3
Quartalsprognosen Deutschland
BIP Q/Q
BIP (nsb) Y/Y
1
Inflation Y/Y
II/15
III/15
IV/15
I/16
II/16
0,4
1,6
0,4
0,3
1,7
0,0
0,3
2,1
0,2
0,4
0,9
0,4
0,3
2,8
0,1
Veränderung in % ; 1 HVPI
Coming Up…
vorh.
Wert
Datum Indikator
22.02.
22.02.
23.02.
23.02.
24.02.
25.02.
25.02.
26.02.
27.02.
01.03.
07.03.
08.03.
10.03.
10.03.
10.03.
10.03.
18.03.
PMI Industrie, vorl.
PMI Dienstleister, vorl.
q
BIP , sb, 2. Meldung
ifo Geschäftsklimaindex
y
Importpreise
y
HVPI , endg.
GfK Verbrauchervertr.
y
HVPI , vorl.
m
Einzelhandelsumsätze
Arbeitslosenquote, sb
m
Auftragseingänge
m
Industrieproduktion
Handelsbilanz (Mrd. €)
Leistungsbilanz (Mrd. €)
m
Exporte
m
Importe
y
Erzeugerpreise
Feb
Feb
Q4
Feb
Jan
Jan
Mrz
Feb
Jan
Jan
Jan
Jan
Jan
Jan
Jan
Jan
Feb
52,3
55,0
0,3%
107,3
-3,1%
0,4%
9,4
0,6%
6,2%
-0,7%
-1,2%
18,8
25,6
-1,6%
-1,6%
-2,4%
Frankreich
•
2015: Höchstes Wachstum seit vier Jahren
•
Stimmung bis zuletzt relativ stabil
•
Hollande: Schwierige Lage im Vorwahljahr
Die französische Wirtschaft erreichte im Jahr
2015 das höchste Wachstum seit 2011. Nach
drei Jahren annähernder Stagnation erhöhte sich
das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vergangenen Jahr dank einer stärkeren Binnennachfrage um 1,1%. So legte der private Konsum mit
1,4% Y/Y doppelt so stark wie im Vorjahr zu.
Zudem bremsten die Investitionen das Wachstum nicht mehr, vor allem dank stärkerer Ausrüstungsinvestitionen. Vom Außenhandel gingen
hingegen leicht dämpfende Effekte für das
Wachstum aus. Die konjunkturelle Dynamik sollte sich in diesem Jahr noch einmal leicht erhöhen, da neben einer anhaltend hohen Konsumneigung auch etwas höhere Investitionen zu
erwarten sind. Die Frühindikatoren deuten auf
ein höheres Wachstum zum Jahresauftakt hin.
Vor allem das Konsumentenvertrauen hat sich
zuletzt deutlich verbessert, aber auch in der Industrie, im Bau und im Einzelhandel verbesserte
sich die von der EU-Kommission gemessene
Stimmung. Der Economic-Sentiment-Indikator
kletterte daher gegen den europäischen Trend
auf 103,2 Punkte. Die Einkaufsmanagerindizes
notieren zudem knapp im Expansionsbereich.
Politisch steht François Hollande vor schwierigen
Monaten. So muss er im Vorwahljahr endlich
Erfolge bei der Rückführung der hohen Arbeitslosigkeit vorweisen können. Zudem haben die
Regionalwahlen den Druck von rechts (FN) verdeutlicht. In diesem Kontext ist sicher die Absage Valls an Angela Merkel für eine europäische
Lösung der Flüchtlingskrise zu sehen.
Fundamentalprognosen Frankreich
BIP
Inflation (HVPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
2015
2016
2017
1,1
0,1
10,4
-3,7
-0,1
1,3
0,4
10,1
-3,5
0,2
1,6
1,6
9,8
-3,2
0,1
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
Zinsen und Spreads Frankreich
m
M/M, y Y/Y, q Q/Q, kursiv: vorl. Ergebnis
Aktuelle Prognosen in unserem Wochenkalender
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Christian Lips
10J
Spread 10J Bund
NORD/LB Economics & Strategy
18.02.
3M
6M
12M
0,58
36
0,60
40
0,70
30
0,90
40
Seite 7 von 22
Economic Adviser ♦ März 2016
Italien
Dr. Jens Kramer
Spanien
Dr. Jens Kramer
•
Schwächeres Wachstum im IV. Quartal
•
Beachtliches Wirtschaftswachstum
•
Impulse von den Konsumausgaben
•
Neuwahlen im Juni?
•
Schwindender Vertrauensvorschuss
•
Konjunkturindikatoren reagieren kaum
Das Statistikamt Istat hat eine erste Vorausschätzung zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im IV. Quartal 2015 veröffentlicht.
Demnach ist das Wirtschaftswachstum mit saisonbereinigt 0,1% Q/Q zum Jahresende etwas
schwächer ausgefallen als in den Perioden davor. Den bisher nur spärlichen Erläuterungen ist
zu entnehmen, dass von der Binnennachfrage
dämpfende Effekte ausgegangen sind, während
der Außenhandel einen positiven Wachstumsbeitrag lieferte. Im Gesamtjahr 2015 ist die italienische Wirtschaft damit kalenderbereinigt um
0,6% Y/Y gewachsen. Immerhin spricht der zuletzt wieder aufwärts gerichtete Verlauf der Konsumklimaindizes dafür, dass sich die Konjunktur
auch im neuen Jahr auf den privaten Verbrauch
stützen kann. Neben dem Stimulus der nahe der
Nulllinie liegenden Inflationsraten gehört hierzu
aber vor allem eine verbesserte Beschäftigungslage. Die Arbeitslosenquote verblieb im Dezember jedoch bei unbefriedigenden 11,4%. Unterdessen hat die Regierung von Ministerpräsident
Renzi bei der EU-Kommission beantragt, das
zunächst geplante Haushaltsdefizit überschreiten zu dürfen. Begründet wurden die Anträge mit
den Kosten für Strukturreformen, der Aufnahme
von Flüchtlingen und der Terrorismusbekämpfung. Der Vertrauensvorschuss der Finanzmärkte für den Reformwillen und die wirtschaftliche
Genesung ist indes geschwunden: Die Rendite
10-jähriger Staatsanleihen kletterte zwischenzeitlich über 1,7%, der Spread zu Bundesanleihen auf mehr als 150 Basispunkte.
Auch im Schlussquartal 2015 hat sich der Konjunkturaufschwung in Spanien mit unvermindert
hohem Tempo fortgesetzt. Die Wirtschaftsleistung erhöhte sich um 0,8% Q/Q und im Gesamtjahr 2015 damit um beachtliche 3,2% Y/Y. Ob
sich die Erfolgsgeschichte auch in diesem Jahr
fortsetzen wird, steht ganz wesentlich unter dem
Vorbehalt der nach der Parlamentswahl am 20.
Dezember immer noch völlig undurchsichtigen
politischen Ausgangskonstellation. Der spanische König hat den Generalsekretär der sozialistischen PSOE Pedro Sánchez nun mit der Regierungsbildung beauftragt. Die PSOE ist mit
ihren 90 Parlamentssitzen entweder auf eine
große Koalition mit der bisher regierenden konservativen Volkspartei angewiesen. Hier scheint
das Porzellan aber ein für alle Male zerschlagen
worden zu sein. Eine zweite denkbare Konstellation ist ein Bündnis der PSOE mit der fundamentaloppositionellen Linkspartei Podemos und der
wirtschaftsliberalen Ciudadanos, in dem es nahezu unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten geben dürfte. Sollte sich – und danach sieht
es wohl aus – bis Ende April keine stabile Mehrheit für einen neuen Ministerpräsidenten finden,
sind Neuwahlen vermutlich noch im Juni unausweichlich. Das Land wird bis dahin schon gut ein
halbes Jahr lang in einem politischen Vakuum
verbracht haben – mit auch danach ungewissen
Perspektiven. Bisher ist dies an der nur dezenten Abschwächung der vor- und gleichlaufenden
Konjunkturindikatoren allerdings noch kaum
erkennbar. In Spanien stirbt die Hoffnung zuletzt.
Fundamentalprognosen Italien
Fundamentalprognosen Spanien
BIP
Inflation (HVPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
2015
2016
2017
0,6
0,1
11,9
-2,7
1,8
1,2
0,5
10,9
-2,4
1,7
1,1
1,3
10,0
-2,1
1,4
BIP
Inflation (HVPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
2015
2016
2017
3,2
-0,6
22,1
-4,6
1,0
2,6
0,3
19,3
-3,6
0,8
2,1
1,2
16,8
-3,3
0,6
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
Zinsen und Spreads Italien
Zinsen und Spreads Spanien
10J
Spread 10J Bund
18.02.
3M
6M
12M
1,55
134
1,60
140
1,70
130
1,80
130
10J
Spread 10J Bund
NORD/LB Economics & Strategy
18.02.
3M
6M
12M
1,70
148
1,80
160
1,90
150
2,00
150
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Economic Adviser ♦ März 2016
Schweiz
Christian Lips
•
Frühindikatoren signalisieren nur mäßiges
Wachstum
•
SNB vs. EZB – tit for tat?
•
Frankenkurs hält sich über Marke von 1,10
Frühindikatoren signalisieren nur mäßiges
Wachstum
Das Wirtschaftswachstum in der Schweiz ist
auch zum Ende des Jahres 2015 schwach geblieben. Nachdem die Schweizer Wirtschaft die
ersten drei Quartale insgesamt stagnierte, rechnen wir für das IV. Quartal mit einem nur leichten
Zuwachs in Höhe von 0,1% Q/Q. Die Frühindikatoren haben sich zuletzt zwar etwas stabilisieren
können, dennoch deuten sie auch für das laufende Quartal noch nicht eine Rückkehr zu einer
deutlich höheren Dynamik an. Das KOFKonjunkturbarometer kletterte immerhin im Januar wieder über die Marke von 100 Punkten.
Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie ging
zwar wieder etwas zurück, hielt sich mit 50,0
Punkten aber auf Höhe der Expansionsschwelle.
Frühindikatoren mit Stabilisierung
6
Y/Y in
standar
%
disiert
4
Ein besonderes Augenmerk auf die Ergebnisse
der Märzsitzung der EZB wird auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) richten, deren turnusmäßige geldpolitische Lagebeurteilung eine
Woche später am 17. März auf der Agenda
steht. Thomas Jordan hat bereits angekündigt,
sehr genau die Entwicklungen in Frankfurt zu
beobachten und bekräftigte die Bereitschaft, für
eine weitere Abschwächung des Frankens aktiv
zu werden. Daher schließe er neben Devisenmarktinterventionen auch eine weitere Senkung
des Einlagesatzes (aktuell: -0,75%) nicht aus.
Einem neuen Frankenmindestkurs – gegenüber
einer Währung oder einem Korb – erteilte er
aber eine Absage. Wir erwarten bei einer Zinssenkung durch die EZB eine entsprechende
Gegenreaktion der SNB. Trotz des Festhaltens
der SNB am 1.000-CHF-Schein droht bei -1,00%
noch kein massives Umschichten in Bargeld.
Frankenkurs halt sich über Marke von 1,10
-2
Die Art und das Ausmaß der SNB-Reaktion hängen sicher vor allem von der Devisenmarktentwicklung ab. Im gegenwärtigen Umfeld mit erheblicher Verunsicherung der Finanzmärkte ist
jedoch ein erneuter Zustrom von Finanzmitteln in
den sicheren Hafen Schweiz nicht unwahrscheinlich. Zuletzt waren wieder vermehrte Zuflüsse aus Emerging Markets festzustellen. Zwar
ist der Franken nach der Kaufkraftparitätentheorie gegenüber dem Euro nach wie vor überbewertet. Dieses langfristige Kriterium spielt jedoch
im aktuellen Wettlauf um tiefere Zinsen und bei
hoher Verunsicherung kaum eine Rolle.
-3
Fundamentalprognosen Schweiz
3
2
1
2
0
0
-1
-2
SNB vs. EZB – tit for tat?
-4
-4
1997
2001
2005
2009
2013
BIP sa Y/Y
PMI Industrie (r.S.)
KOF-Indikator (r.S.)
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Bei den Verbrauchern bleibt die Stimmung gedämpft. Mit dem Anstieg des SECOVerbrauchervertrauens zeichnet sich aber am
aktuellen Rand eine allmähliche Stabilisierung
ab. Zwar bleibt der Gesamtindex mit -14 Punkten
noch unter dem langjährigen Mittelwert. Allerdings haben die Verbraucher nicht mehr ganz so
negative Erwartungen zur zukünftigen Arbeitsmarktentwicklung. Nach dem jüngsten Ölpreisrückgang ist es wenig überraschend, dass zugleich die Erwartungen zur Inflationsentwicklung
erneut nach unten angepasst wurden.
BIP
Inflation (CPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
2015
2016
2017
0,7
-1,1
3,3
0,0
11,2
1,0
-0,7
3,5
-0,1
9,3
1,9
0,6
3,6
0,2
12,1
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
Zinsen und Wechselkurs Schweiz
LIBOR-Zielsatz
3M-Satz
10J
Spread 10J Bund
EUR in CHF
NORD/LB Economics & Strategy
18.02.
3M
6M
12M
-0,75
-0,78
-0,34
-56
1,10
-1,00
-1,00
-0,25
-45
1,10
-1,00
-1,00
-0,20
-60
1,11
-1,00
-1,00
-0,20
-70
1,12
Seite 9 von 22
Economic Adviser ♦ März 2016
Japan
•
Abenomics in der Krise
•
Bank of Japan
•
Renditen auf Tauchstation
Dr. Stefan Große
lenzen vom Anfang des Jahres werden ebenfalls
einen Eindruck hinterlassen haben.
BoJ wird bald handeln
Abenomics in der Krise
Shinzo Abe hatte es seit seinem Amtsantritt Ende 2012 geschafft, mit einem bemerkenswerten
Konjunkturprogramm und im Gleichklang mit der
Notenbank Japan aus der lang andauernden
Wirtschaftskrise zu holen, was zuvor nur temporär Junichiro Koizumi geschafft hatte. Die Agenda war so erfolgreich, dass der Begriff „Abenomics“ geprägt wurde. Selbst die Konsumsteuererhöhung wurde noch verhältnismäßig gut weggesteckt. Nun zeigt sich so langsam, dass es
Schwierigkeiten mit der Nachhaltigkeit des
Wachstums gibt. Schon das III. Quartal 2015 war
eher durchwachsen. Doch das IV. Quartal präsentiert sich mit -0,4% Q/Q ausgesprochen
schwach. Dass der Welthandel deutlich an Dynamik verliert und einen geringer werdenden
Beitrag leistet, liegt auf der Hand. Das wird sich
auch in 2016 fortsetzten, wie die Außenhandelszahlen für den Januar zeigen (-12,9% Y/Y). Was
uns aber bedenklich stimmt, ist der außerordentlich schwache Binnenkonsum. Dieser ging
um 0,8% im Quartalsvergleich zurück. Auch
wenn die erste BIP-Schätzung in Japan zuletzt
mit einer hohen Unsicherheit behaftet ist – im
III. Quartal wurde die Zahl immerhin von -0,2%
auf +0,3% Q/Q nach oben korrigiert – die tiefe
Delle beim Konsum war schon beeindruckend
und wird im Gegensatz zu anderen Komponenten eher nicht nach oben korrigiert. Doch gerade
der Binnenkonsum ist das Standbein der japanischen Wirtschaft. Genau auf diesen haben viele
Konjunkturmaßnahmen von Shinzo Abe abgezielt. Es erweist sich hier als Fehler, dass der
Premierminister seinen „3. Pfeil“ – die Reformen
nur sehr zögerlich angegangen ist. Bislang ist da
auch nicht viel Besserung in Sicht. Wir rechnen
eher mit einem weiteren milliardenschweren
Konjunkturpaket, schließlich wird ja bald das
Oberhaus gewählt. Die Ausgaben wirken aber
nur temporär, wenn es keine strukturellen Änderungen gibt. Letztlich ist von den Rekordgewinnen der Unternehmen erstaunlich wenig in den
Gehältern angekommen. Auch dies ist ein Faktor. Im Dezember waren die realen Barlöhne
rückläufig. Keine guten Voraussetzungen für die
Kauflaune der Japaner. Die Finanzmarktturbu-
In der letzten Ausgabe des Economic Advisers
waren wir noch der Meinung, dass die Bank of
Japan frühestens im April handeln wird. Wir revidieren dies: Spätestens am 15. März wird auch
die japanische Notenbank erneut tätig. Bereits
am 29. Januar wurden Negativzinsen auf Zusatzreserven eingeführt. Dies konnte nicht verhindern, dass der Yen durch den Safe Haven
Effekt und Janet Yellens Reden stark aufwertete.
So gerieten die Japaner unter Druck, da nicht
nur die Exporte, sondern auch das Preisziel
noch stärker gefährdet ist. Auch Devisenmarktinterventionen sind nicht unwahrscheinlich, zumindest wurde von offizieller Seite angedeutet, dass
man sich mit anderen Notenbanken in Gesprächen befände. Auf der Märzsitzung rechnen wir
mit einem höheren Volumen für das Aufkaufprogramm, einer Anpassung des Geldmengenziels
und möglicherweise sogar mit einem noch negativeren Reservezinssatz.
Renditen auf Tauchstation
Dank der großen Risikoaversion und dem neuen
Negativzins auf zusätzliche Reserven von Banken bei der BoJ befinden sich die Renditen japanischer Staatsanleihen wieder auf Talfahrt.
Temporär rutschten sogar die von 10-jährigen
Papieren in den negativen Bereich. Da wir mit
einer noch expansiveren Notenbank rechnen,
haben wir unsere Prognose deutlich nach unten
revidiert.
Fundamentalprognosen Japan
2015
2016
2017
0,4
0,8
3,4
-6,7
3,3
0,6
0,7
3,5
-6,0
3,2
1,3
1,8
3,8
-5,0
3,1
BIP
Inflation
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen; 2 in %
des BIP
Zinsen und Wechselkurs Japan
Call rate
3M-Satz
10J
Spread 10J Bund
EUR in JPY
USD in JPY
NORD/LB Economics & Strategy
18.02.
3M
6M
12M
0,10
0,11
0,02
-20
126
113
0,00
0,10
0,07
-13
125
117
0,00
0,09
0,09
-31
129
119
0,00
0,15
0,14
-36
139
122
Seite 10 von 22
Economic Adviser ♦ März 2016
China
Frederik Kunze
•
BIP-Wachstum 2016: Schwächer erwartet
•
Kreditvergabe im Fokus
•
Zentralbankchef meldet sich zu Wort
BIP-Wachstum 2016: Schwächer erwartet
Der chinesische Außenhandel droht zum Sorgenkind für das Reich der Mitte zu werden.
Schwache Angaben zu den Ausfuhren – wie im
Berichtsmonat Januar – dürften sich im weiteren
Jahresverlauf wiederholen. Auch wenn die Entwicklung auf der Importseite wert- und zunehmend auch mengenmäßig an Dynamik verlieren
dürfte, sehen wir in Summe aber doch spürbare
Bremseffekte aus Richtung der Nettoexporte. In
Verbindung mit dem Kampf gegen die Überkapazitäten sehen wir somit auch Anpassungsbedarf für unsere BIP-Wachstumsprognose für die
weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft. Im Jahr
2016 rechnen wir noch mit einem Zuwachs der
jährlichen Wirtschaftsleistung um 6,6%. Im
Folgejahr dürfte das BIP noch um 6,5% zulegen.
Damit ist das Reich der Mitte nach wie vor weit
von einer harten Landung entfernt. Der Umbau
des Wachstumsmodells und das immer noch als
sehr herausfordernd zu bezeichnende globale
Umfeld dürften auch in den kommenden Monaten für wenig Euphorie im Industriesektor sorgen, was letztlich auch durch die einschlägigen
Stimmungsindikatoren angezeigt wird. Eine gewisse Hoffnung dürfte andererseits der Dienstleistungssektor verleihen – so sollte der auch im
Fokus von Pekings wirtschaftspolitischer Agenda
stehende tertiäre Sektor in 2016 weiter an Bedeutung gewinnen.
Kreditvergabe im Fokus
Für den Berichtsmonat Januar haben die chinesischen Statistikbehörden einen Rekordanstieg
bei den RMB-Krediten (RMB 2.510 Mrd. vs.
RMB 598 Mrd. im Vormonat) bzw. bei der aggregierten Finanzierung (RMB 3.420 Mrd. vs.
RMB 1.800 Mrd.) gemeldet. Die Geldmenge M2
ist immerhin um 14,0% Y/Y (Vormonat: 13,3%
Y/Y) angezogen. Die Beurteilung dieser rasanten
Entwicklung muss durchaus mit gewisser Vorsicht vorgenommen werden. So spricht eine
hohe Kreditnachfrage isoliert betrachtet schon
für eine dynamischere Wirtschaftsaktivität. Allerdings dürfen Fragezeichen in Bezug auf die
volkswirtschaftliche Gesamtverschuldung nicht
außer Acht gelassen werden. Aus Sicht der poli-
tischen Entscheidungsträger in Peking mag sich
die Alarmbereitschaft insbesondere mit Blick auf
die Kreditverpflichtungen im Unternehmenssektor spürbar erhöht haben – der Anteil am BIP
liegt im Reich der Mitte bereits bei gut 110%. Da
wir trotz der Anpassung unserer Wachstumsprognosen nicht mit einer harten Landung rechnen, sollte das Szenario einer systemischen
Krise allerdings nicht unnötig herbeigeredet werden. Gleichwohl signalisiert die Schuldenentwicklung, dass die Themen „notleidende Kredite“
bzw. „Bond Defaults“ im Jahr 2016 schon fast
unweigerlich den Weg auf die Tagesordnung
finden werden. Auch der politische Druck auf die
Entscheidungsträger der Lokalregierungen dürfte
sich erhöhen. Der Schutz der sog. „ZombieUnternehmen“ dürfe nicht aufrechterhalten werden, heißt es hierzu aus Peking. Schließlich
bremst dies den Umbau des Wachstumsmodells.
Zentralbankchef meldet sich zu Wort
An den Märkten gehen die China-Ängste nicht
spurlos vorbei. Insbesondere die Festlandbörsen
und die Devisenmärkte (sowohl On- als auch
Offshore) gerieten unter Druck. Die jüngsten
Äußerungen von Zhou Xiaochuan haben beruhigend bewirkt. Der PBOC-Chef gab sich überzeugt, dass es keine drastische RMB-Abwertung
geben würde. In Verbindung mit PBOCStützungskäufen konnten die Worte ihre Wirkung
noch besser entfalten. Die Gefahr für eine Währungskrise würden wir tatsächlich als gering einstufen. Gleichwohl rechnen wir mit einer weiteren RMB-Abwertung, was nicht zuletzt auf anhaltende Kapitalabflüsse zurückzuführen ist.
Fundamentalprognosen China
2015
2016
2017
6,9
1,5
4,3
-2,4
2,4
6,6
1,9
4,2
-3,1
2,5
6,5
2,2
4,2
-3,2
2,5
BIP
Inflation
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen; 2 in %
des BIP
Zinsen und Wechselkurs China
Einlagensatz
3M-SHIBOR
10J
Spread 10J Bund
EUR in CNY
USD in CNY
NORD/LB Economics & Strategy
18.02.
3M
6M
12M
1,50
3,00
2,88
266
7,24
6,52
1,25
3,10
2,90
270
7,06
6,60
1,25
3,25
3,00
260
7,21
6,68
1,25
3,30
3,10
260
7,70
6,75
Seite 11 von 22
Economic Adviser ♦ März 2016
Großbritannien
Dr. Jens Kramer
Kanada
Tobias Basse, Bernd Krampen
•
Anhaltender Aufschwung
•
Gegensätzliche Konjunktursignale
•
Brexit-Debatte als Damoklesschwert
•
BoC abwartend an der Seitenlinie
•
Kein Zinsschritte mehr in 2016
•
Übertreibungen beim Loonie und Zinsen
Im Vereinigten Königreich ist die Wirtschaftsleistung im IV. Quartal 2015 um 0,5% Q/Q gewachsen. Damit hat sich das Bild eines bis zuletzt
anhaltenden Aufschwungs bestätigt. Die Aussichten für die britische Wirtschaft präsentieren
sich weiterhin solide, darauf deutet vor allem
auch die sehr gute Beschäftigungssituation bei
nur geringem Lohndruck hin. Wie ein Damoklesschwert hängt allerdings die Brexit-Diskussion
momentan über der Insel. Sollte die zunehmende Verunsicherung stärker auf die Stimmung der
Unternehmen schlagen, würden sich sicher weitere Belastungen ergeben. Das Monetary Policy
Committee der Bank of England hat sich am
4. Februar erwartungsgemäß für eine Beibehaltung der bisherigen geldpolitischen Ausrichtung
entschieden. Bemerkenswert ist, dass sich Ian
McCafferty zuletzt nicht mehr für eine Anhebung
des Leitzinses ausgesprochen hat und das Votum damit einstimmig erging. Notenbankchef
Marc Carney hatte jüngst bereits sehr unmissverständlich angekündigt, dass man kurzfristig
nicht daran denke, auf einen neutraleren geldpolitischen Kurs zurückzukehren. Vor allem die
niedrigen Inflationsraten bleiben hier ein maßgebliches Argument. Wir erwarten einen ersten
Zinsschritt erst zu Beginn des nächsten Jahres.
Das britische Pfund wird mit der Brexit-Debatte
vorerst unter Druck bleiben.
Mit dem Ölpreisverfall und den Verunsicherungen bezüglich des globalen und des USWachstums haben sich auch die Wachstumsaussichten Kanadas eingetrübt. Die ölproduzierenden Provinzen gerieten ohnehin unter Druck.
Aber auch die restlichen Regionen verlieren an
Dynamik, obwohl die beiden Faktoren niedrigere
Energiepreise und Abwertung des kanadischen
Dollar dort stützend wirken sollten. Die aktuellen
Konjunkturindikatoren mit dem BIP-Wachstum
für November lassen eine Stagnation im IV.
Quartal erwarten. Der Produktionssektor steckt
weiterhin in einer schwierigen Lage – die rasante
Aufhellung beim Ivey-Stimmungsindikator sollte
nicht überbewertet werden. Der Arbeitsmarkt
präsentiert sich ebenfalls weniger freundlich.
Uneinheitliche Entwicklungen zeigten sich auf
dem Immobilienmarkt und bei den Einzelhandelsumsätzen. Die Inflationsrate bei 1,6% ist dagegen unbedenklich. So wird die Bank of Canada
die Entwicklung beobachten, aber in 2016 – im
Gegensatz zur Fed – vermutlich nicht handeln.
Die massive Loonie-Abwertung könnte konjunkturstützend wirken. Viel wird von der Resistenz
der US-Wirtschaft abhängen. Im Falle einer (erwarteten) Beruhigung der Lage auf den Kapitalmärkten sollte sich der Lonnie etwas stabilisieren
und die kanadischen Renditen zusammen mit
denen der US-Treasuries ansteigen.
Fundamentalprognosen Großbritannien
Fundamentalprognosen Kanada
2015
2016
2017
2,2
0,1
5,5
-4,3
-4,8
2,1
0,7
5,3
-3,1
-4,5
2,0
1,3
5,2
-2,4
-4,0
BIP
Inflation (CPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
2015
2016
2017
1,2
1,1
6,9
-1,9
-3,4
1,3
1,7
7,1
-1,5
-2,9
2,0
2,0
6,9
-1,3
-2,1
BIP
Inflation
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen nach
ILO-Konzept; 2 in % des BIP
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen; 2 in %
des BIP
Zinsen und Wechselkurs Großbritannien
Zinsen und Wechselkurs Kanada
Reposatz
3M-Satz
10J
Spread 10J Bund
EUR in GBP
GBP in USD
18.02.
3M
6M
12M
0,50
0,59
1,45
123
0,77
1,43
0,50
0,60
1,60
140
0,78
1,37
0,50
0,60
1,70
130
0,75
1,44
0,75
0,90
2,00
150
0,71
1,61
O/N-Zielsatz
3M-Satz
10J
Spread 10J Bund
EUR in CAD
USD in CAD
NORD/LB Economics & Strategy
18.02.
3M
6M
12M
0,50
0,46
1,11
90
1,52
1,37
0,50
0,45
1,30
110
1,50
1,40
0,50
0,55
1,40
100
1,53
1,42
0,50
0,70
1,40
90
1,60
1,40
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Economic Adviser ♦ März 2016
Mexiko
Tobias Basse, Bernd Krampen
Änderungen
Mit der März-Ausgabe haben wir Mexiko in
unsere Coverage aufgenommen.
•
Überraschende Zinsanhebung
•
Fed im Fokus
•
Abwertung des Peso gestoppt?
Aufgrund der ausgeprägten Schwäche der heimischen Währung hatten die Märkte bei einigen
Notenbankern in Mexiko City zwar schon Tendenzen in Richtung der Befürwortung einer Leitzinsanhebung gesehen, die nun verkündete
Anhebung der Overnight Rate um 50bp stellte
aber dennoch eine große Überraschung dar. Da
in den USA zunächst nicht mit konkreten geldpolitischen Maßnahmen zu rechnen ist, dürfte die
mexikanische Zentralbank nun unter keinem
signifikantem Druck stehen, weitere zeitnahe
Anpassungen an ihrem Leitzinsniveau vorzunehmen. Auch die Notenbanker in Mexiko City
blicken natürlich mit gewissen Bedenken auf die
Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten, die schon zu Belastungen des heimischen
Wachstums führen könnten. Das generelle Umfeld spricht mittlerweile also klar für die Strategie
des Abwartens. In den USA sollte die als bedrohlich niedrig empfundene Inflation die Federal
Reserve unserer Auffassung nach erst im Juni
vorsichtig handeln lassen, was den US-Leitzins
um 25bp erhöhen würde. Die Banxico dürfte der
Fed dann in der gewohnten Manier einfach „nur“
folgen. Mit dieser geldpolitischen Maßnahme
werden die Offiziellen der Notenbank in Mexiko
City versuchen, einen zusätzlichen Druck auf die
heimische Währung zu vermeiden.
Aufgrund der zuletzt etwas schwächeren Makrodaten haben wir für einige Länder unsere
Wachstumsprognosen leicht nach unten
korrigiert.
Fundamentalprognosen Mexiko
2015
2016
2017
2,5
2,7
4,3
-3,5
-2,6
2,4
2,8
4,2
-3,0
-2,6
2,7
3,2
4,0
-2,5
-2,6
BIP
Inflation
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen; 2 in %
des BIP
Zinsen und Wechselkurs Mexiko
O/N-Zielsatz
3M-Satz
10J
Spread 10J Bund
EUR in CAD
USD in CAD
Hinweise
18.02.
3M
6M
12M
3,75
3,83
6,09
587
20,32
18,30
3,75
3,85
6,20
600
19,26
18,00
4,00
4,10
6,30
590
18,90
17,50
4,25
4,40
6,50
600
19,38
17,00
Die in der vorliegenden Publikation ausgewiesenen historischen Daten stammen von Feri
sowie Bloomberg (Finanzmarktzeitreihen). Alle
Finanzmarktzeitreihen (Wechselkurse, Zinsen,
Renditen) werden auf Schlusskursbasis ausgewiesen.
NORD/LB Economics & Strategy
Seite 13 von 22
Economic Adviser ♦ März 2016
Portfoliostrategien
Zinsstrukturkurve Euroland
Renditen
(in %)
NORD/LB Prognose
auf Sicht von
Prognosen Zinsstrukturkurve
aktuell
3M
6M
12M
3M
-0,20
-0,25
-0,35
-0,35
1J
-0,51
-0,60
-0,55
-0,55
2J
-0,52
-0,60
-0,55
-0,55
3J
-0,47
-0,55
-0,50
-0,50
4J
-0,41
-0,47
-0,45
-0,45
0,00
5J
-0,32
-0,35
-0,30
-0,30
-0,25
6J
-0,27
-0,27
-0,17
-0,15
-0,50
7J
-0,16
-0,17
-0,03
-0,01
-0,75
8J
-0,06
-0,06
0,09
0,14
9J
0,10
0,07
0,25
0,32
10J
0,22
0,20
0,40
0,50
1,00
%
0,75
0,50
0,25
3M
1
2
3
Aktuell
4
5
6
3M
7
8
9
6M
10
12M
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Einschätzung: Konjunktursorgen, der Preisverfall bei Rohstoffen und damit einhergehend eine nervöse
Grundstimmung an den Finanzmärkten haben Investoren vermehrt in Safe-haven-Assets getrieben. Insbesondere deutsche Bundesanleihen waren zuletzt stark gefragt, die Rendite verringerte sich über die
gesamte Kurve hinweg recht deutlich. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel binnen Monatsfrist
von ca. 0,50% zeitweise um mehr als 30 Basispunkte. Hierzu haben auch Erwartungen zur weiteren EZBGeldpolitik beigetragen. Inzwischen preist der Markt eine Senkung des Einlagesatzes um mehr als zehn
Basispunkte ein. Wir gehen davon aus, dass sich diesmal das Lager um Mario Draghi durchsetzen und
eine Absenkung auf -0,50% ein Ergebnis der Märzsitzung sein wird. Aber auch Maßnahmen zur beschleunigten Bilanzausweitung dürften Teil eines Gesamtpakets sein. Daher haben wir unsere Zinsprognose gesenkt. Wegen der Marktentwicklung der vergangenen Wochen ergeben sich aber allenfalls im
kurzfristigen Laufzeitenbereich in unserer Total-Return-Analyse leicht positive Ertragsaussichten.
Total Returns (in %)
auf Sicht von
3M
6M
12M
3M
-0,05
-0,11
-0,29
1J
-0,06
-0,23
-0,51
2J
0,01
-0,21
-0,49
3J
0,14
0,21
-0,31
4J
0,19
0,02
-0,14
5J
0,22
0,10
0,22
6J
0,08
-0,28
-0,10
7J
0,16
-0,47
-0,25
8J
0,20
-0,63
-0,37
9J
0,52
-0,57
-0,25
10J
0,53
-0,87
-0,68
1,0
Erwartete Total Returns
in %
0,5
0,0
-0,5
-1,0
3M
1
2
3
3M
4
6M
5
6
7
8
9
10
12M
Quelle: NORD/LB Economics & Strategy
Der Total Return misst den absoluten Ertrag einer Anlage im betrachteten Zeithorizont unter Berücksichtigung der zeitanteiligen
Rendite zuzüglich der aufgrund der prognostizierten Zinsstrukturkurvenveränderung zu erwartenden Kursgewinne bzw. -verluste.
NORD/LB Economics & Strategy
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Economic Adviser ♦ März 2016
Portfoliostrategien
Zinsstrukturkurve international – 3-Monats- und 12-Monatssicht
Auf 3-Monatssicht
Erwartete Total Returns (in %)
in Euro
EUR
USD
GBP
Erwartete Total Returns (in %)
in Landeswährung
JPY
CHF
3M
USD
GBP
JPY
CHF
3M
1J
-0,1
4,0
-0,6
0,8
0,1
1J
0,1
0,0
-0,1
-0,2
2J
0,0
4,1
-0,7
0,7
0,1
2J
0,2
-0,1
-0,2
-0,2
3J
0,1
4,2
-0,7
0,7
0,1
3J
0,3
-0,1
-0,2
-0,2
4J
0,2
4,1
-0,9
0,6
0,1
4J
0,2
-0,2
-0,3
-0,2
5J
0,2
4,0
-0,5
0,6
0,0
5J
0,1
0,1
-0,3
-0,4
6J
0,1
4,0
-0,7
0,6
-0,1
6J
0,1
-0,1
-0,3
-0,4
7J
0,2
3,8
-0,5
0,6
-0,2
7J
-0,1
0,1
-0,3
-0,5
8J
0,2
3,5
-0,8
0,5
-0,2
8J
-0,4
-0,2
-0,4
-0,5
9J
0,5
3,3
-1,1
0,5
-0,1
9J
-0,6
-0,5
-0,4
-0,5
10J
0,5
3,3
-1,6
0,4
-0,3
10J
-0,5
-0,9
-0,5
-0,6
Kurzfristige 3M-Strategie (in Euro): Anlagen in europäische Staatsanleihen (Bunds) dürften unseren Prognosen zufolge auf kurze Sicht keine signifikanten Returns abwerfen. Aus diesem Grund ist damit eine
Portfoliodiversifizierung anzuraten. Dabei bietet sich am aktuellen Rand der US-Dollar an. Zudem weist
auch der japanische Yen ein gewisses Potential auf. Beim britischen Pfund und beim Schweizer Franken
sind über alle Laufzeitenbereiche im Grunde keine Renditemöglichkeiten auszumachen.
Auf 12-Monatssicht
Erwartete Total Returns (in %)
in Euro
EUR
USD
GBP
Erwartete Total Returns (in %)
in Landeswährung
JPY
CHF
3M
USD
GBP
JPY
CHF
3M
1J
-0,5
-1,9
9,6
-9,4
-2,4
1J
0,6
0,4
-0,2
-1,0
2J
-0,5
-2,0
8,9
-9,5
-2,5
2J
0,5
-0,3
-0,3
-1,1
3J
-0,3
-2,1
8,2
-9,7
-2,5
3J
0,4
-0,9
-0,4
-1,0
4J
-0,1
-2,4
7,7
-9,7
-2,3
4J
0,1
-1,4
-0,5
-0,9
5J
0,2
-2,7
7,7
-9,7
-2,3
5J
-0,2
-1,3
-0,5
-0,8
6J
-0,1
-3,3
7,2
-9,8
-2,2
6J
-0,8
-1,8
-0,6
-0,8
7J
-0,2
-3,8
6,9
-9,9
-2,3
7J
-1,3
-2,1
-0,7
-0,9
8J
-0,4
-4,3
6,2
-9,8
-2,1
8J
-1,9
-2,8
-0,6
-0,6
9J
-0,3
-4,7
6,0
-9,7
-2,1
9J
-2,3
-2,9
-0,5
-0,6
10J
-0,7
-5,2
5,9
-9,8
-2,2
10J
-2,8
-3,0
-0,6
-0,7
Quelle: NORD/LB Economics & Strategy
Langfristige 12M-Strategie (in Euro): Die Aussichten für Anlagen in europäische Staatsanleihen (Bunds)
sind auch auf längerfristige Sicht wenig interessant. Bei der anzuratenden Portfoliodiversifizierung bietet
sich derzeit aber im Grunde einzig das britische Pfund als lukrative Investition an. Alle anderen betrachteten Währungsräume zeichnen sich dagegen durch zu erwartende, teilweise deutlich negative Total Returns aus.
NORD/LB Economics & Strategy
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Economic Adviser ♦ März 2016
Portfoliostrategien
Aktienmarktstrategie – 3-Monats-, 6-Monats- und 12-Monatssicht
Wert am
18.02.2016
Vormonat
Stand
Jahresbeginn
Performance seit
Vormonat
Jahresbeginn
DAX
9.463,64
9.798,11
10.743,01
-3,41%
-11,91%
MDAX
19.124,19
19.478,04
20.774,62
-1,82%
-7,94%
EuroSTOXX50
2.895,15
3.045,09
3.267,52
-4,92%
-11,40%
STOXX50
2.759,78
2.902,41
3.100,26
-4,91%
-10,98%
STOXX600
328,91
342,27
365,81
-3,90%
-10,09%
Dow Jones
16.453,83
16.466,30
17.425,03
-0,08%
-5,57%
S&P 500
1.926,82
1.940,24
2.043,94
-0,69%
-5,73%
Nikkei
16.196,80
17.518,30
19.033,71
-7,54%
-14,90%
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Einschätzung: Zuletzt hatte sich an den internationalen Aktienmärkten eine größere Verunsicherung bezüglich der Stabilität des Aufschwungs der US-Wirtschaft gezeigt. Zwischenzeitlich waren sogar größere
Rezessionsängste aufgekommen. Mittlerweile sind zwar wieder leichte Entspannungstendenzen beobachtbar, die Markteilnehmer bleiben aber ziemlich nervös und behalten insbesondere alle wichtigen
Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten im Auge. Nach den erfreulichen Zahlen zur Entwicklung der
Einzelhandelsumsätze kam es im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zuletzt auch zu einem ausgeprägten Anstieg der Industrieproduktion. In beiden Fällen handelte es sich um Angaben für den Berichtsmonat Januar. Der fast schon gigantisch anmutende Zuwachs der Industrieproduktion um 0,9% M/M ist
natürlich in starkem Maße eine Konsequenz von Wettereffekten und Revisionen an den für Dezember
gemeldeten Daten. Allerdings lassen sich auch aus den Details einige ziemlich erfreuliche Fakten ablesen. Die positiven Zahlen sind somit sicherlich nicht nur das Produkt von Datenverzerrungen. Wir rechnen
- vor allem ab dem II. Quartal - zudem mit weiteren erfreulichen Nachrichten zur Lage der US-Wirtschaft.
Dieses ökonomische Umfeld sollte den internationalen Aktienmärkten helfen können; mit Blick auf den
DAX sehen wir in den kommenden 12 Monaten beispielsweise eine Bewegung in Richtung der psychologisch wichtigen Marke von 11.000 Punkten. Die asiatischen Aktienmärkte stehen weiterhin im Bann des
niedrigen Rohölpreises, der Verfassung der chinesischen Volkswirtschaft sowie des stärkeren Yen. Aufgrund des anhaltend niedrigeren Rohölpreises und der Enttäuschung bezüglich einer konzertierten Angebotsverknappung beim Öl gewinnt die Debatte um mögliche Schieflagen von Staatshaushalten und Unternehmensbilanzen an Fahrt. Die Bremsspuren in Chinas Außenhandel belasten insbesondere exportorientierte Titel. Die Region Asien-Pazifik dürfte zwar von der harten Landung Chinas verschont bleiben. Der
Umbau des Wachstumsmodells wird aber auch die Nachfrage nach Industriegütern zurückdrängen.
Index
NORD/LB Prognose
auf Sicht von
4000
2200
3800
2100
3M
6M
12M
3600
2000
DAX
10100
10600
11000
3400
MDAX
19800
20800
21500
3200
EuroSTOXX50
3100
3150
3300
3000
STOXX50
2925
2950
3100
STOXX600
345
350
370
Dow Jones
16400
16700
17250
S&P 500
1905
1950
2000
Nikkei
16800
17500
18000
1900
1800
1700
1600
2800
1500
2600
1400
2400
19.02.2015
EuroSTOXX50
S&P 500 (r.S.)
1300
18.02.2016
200-Tage-Linie
200-Tage-Linie (r.S.)
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy. Weitere aktuelle Informationen finden Sie im wöchentlich erscheinenden Strategy Weekly.
NORD/LB Economics & Strategy
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Economic Adviser ♦ März 2016
Übersicht Prognosen
Fundamentalprognosen
BIP-Wachstum
in %
Haushaltssaldo2
Arbeitslosenquote1
Inflationsrate
2015
2016
2017
2015
2016
2017
2015
USA
2,4
2,2
2,4
0,1
1,0
2,3
5,3
4,7
4,6
-4,5
-4,2
-3,7
Euroland
1,5
1,4
1,7
0,0
0,4
1,6
10,9
10,2
9,8
-2,1
-1,9
-1,7
Deutschland
1,7
1,6
1,6
0,1
0,5
1,9
6,4
6,2
6,1
0,5
0,3
0,1
Frankreich
1,1
1,3
1,6
0,1
0,4
1,6
10,4
10,1
9,8
-3,7
-3,5
-3,2
Italien
0,6
1,2
1,1
0,1
0,5
1,3
11,9
10,9
10,0
-2,7
-2,4
-2,1
Spanien
3,2
2,6
2,1
-0,6
0,3
1,2
22,1
19,3
16,8
-4,6
-3,6
-3,3
Japan
0,4
0,6
1,3
0,8
0,7
1,8
3,4
3,5
3,8
-6,7
-6,0
-5,0
Großbritannien
2,2
2,1
2,0
0,1
0,7
1,3
5,5
5,3
5,2
-4,3
-3,1
-2,4
Schweiz
0,7
1,0
1,9
-1,1
-0,7
0,6
3,3
3,5
3,6
0,0
-0,1
0,2
China
6,9
6,6
6,5
1,5
1,9
2,2
4,3
4,2
4,2
-2,4
-3,1
-3,2
Kanada
1,2
1,3
2,0
1,1
1,7
2,0
6,9
7,1
6,9
-1,9
-1,5
-1,3
Mexiko
2,5
2,4
2,7
2,7
2,8
3,2
4,3
4,2
4,0
-3,5
-3,0
-2,5
1
2016
2017
2015
2016
2017
2
Veränderung ggü. Vj. in %; in % der Erwerbstätigen (Deutschland: BA-Definition); in % des BIP
Quelle: Feri, NORD/LB Economics & Strategy
Leitzinsen
Wechselkurse
EUR
in %
18.02.16
3M
6M
12M
in...
USD
JPY
GBP
CHF
CNY
CAD
MXN
USD
EUR
JPY
GBP
CHF
CNY
CAD
0,50
0,05
0,10
0,50
-0,75
1,50
0,50
0,50
0,05
0,00
0,50
-1,00
1,25
0,50
0,75
0,05
0,00
0,50
-1,00
1,25
0,50
1,00
0,05
0,00
0,75
-1,00
1,25
0,50
MXN
3,75
3,75
4,00
4,25
18.02.16
1,11
126
0,77
1,10
7,24
1,52
20,32
3M
6M
12M
1,07
125
0,78
1,10
7,06
1,50
19,26
1,08
129
0,75
1,11
7,21
1,53
18,90
1,14
139
0,71
1,12
7,70
1,60
19,38
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Zinsen (Staatsanleihen)
3M-Sätze
18.02.
3M
6M
Renditen 2J
12M
18.02.
3M
6M
Renditen 5J
12M
18.02.
3M
6M
Renditen 10J
12M
18.02.
3M
6M
12M
USD
0,62
0,70
0,85
1,15
0,69
0,80
1,00
1,25
1,20
1,40
1,55
1,95
1,74
2,00
2,25
2,50
EUR
-0,20
-0,25
-0,35
-0,35
-0,52
-0,60
-0,55
-0,55
-0,32
-0,35
-0,30
-0,30
0,22
0,20
0,40
0,50
JPY
0,11
0,10
0,09
0,15
-0,16
-0,14
-0,13
-0,09
-0,16
-0,11
-0,10
-0,07
0,02
0,07
0,09
0,14
GBP
0,59
0,60
0,60
0,90
0,37
0,45
0,50
1,10
0,78
0,80
0,85
1,45
1,45
1,60
1,70
2,00
CHF
-0,78
-1,00
-1,00
-1,00
-1,05
-1,10
-1,00
-1,00
-0,81
-0,75
-0,70
-0,70
-0,34
-0,25
-0,20
-0,20
CNY
3,00
3,10
3,25
3,30
2,55
2,45
2,55
2,75
2,72
2,70
2,75
2,80
2,88
2,90
3,00
3,10
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Spreads (Bp)
3M EURIBOR
18.02.
3M
2J Bund
5J Bund
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Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
NORD/LB Economics & Strategy
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Economic Adviser ♦ März 2016
Ihre Ansprechpartner
NORD/LB Economics & Strategy
Tobias Basse (USA, Kanada, Mexiko, Strategy): Tel. 0511/361-9473, E-Mail: [email protected]
Dr. Stefan Große (Euroland, Deutschland, Japan, Strategy): Tel. 0511/361-2365, E-Mail: [email protected]
Dr. Jens Kramer (Euroland, Deutschland, Italien, Spanien, UK, Strategy): Tel. 0511/361-6083, Mail: [email protected]
Bernd Krampen (USA, Kanada, Mexiko, Strategy): Tel. 0511/361-9472, E-Mail: [email protected]
Frederik Kunze (China, Strategy): Tel. 0511/361-5380, E-Mail: [email protected]
Christian Lips (Euroland, Deutschland, Frankreich, Schweiz, Strategy): Tel. 0511/361-2980, E-Mail: [email protected]
Redaktionsschluss: 19. Februar 2016
Der nächste Economic Adviser erscheint am 18.03.2016.
Kontakt
Dr. Jens Kramer:
Christian Lips:
[email protected],
[email protected],
Tel. 0511/361-6083
Tel. 0511/361-2980
NORD/LB Economics & Strategy
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Economic Adviser ♦ März 2016
Disclaimer
Diese Finanzanalyse (nachfolgend als „Analyse“ bezeichnet) ist von der NORDDEUTSCHEN LANDESBANK GIROZENTRALE
(„NORD/LB“) erstellt worden. Die für die NORD/LB zuständigen Aufsichtsbehörden sind die Europäische Zentralbank („EZB“), Sonnemannstraße 20, D-60314 Frankfurt am Main, und die Bundesanstalt für Finanzdienstleitungsaufsicht („BaFin“), Graurheindorfer Str. 108,
D-53117 Bonn und Marie-Curie-Str. 24-28, D-60439 Frankfurt am Main. Sofern Ihnen diese Analyse durch Ihre Sparkasse überreicht
worden ist, unterliegt auch diese Sparkasse der Aufsicht der BaFin und ggf. auch der EZB. Eine Überprüfung oder Billigung dieser Präsentation oder der hierin beschriebenen Produkte oder Dienstleistungen durch die zuständige Aufsichtsbehörde ist grundsätzlich nicht
erfolgt.
Diese Analyse richtet sich ausschließlich an Empfänger in Deutschland (nachfolgend als „relevante Personen“ oder „Empfänger“ bezeichnet). Die Inhalte dieser Analyse werden den Empfängern auf streng vertraulicher Basis gewährt und die Empfänger erklären mit der
Entgegennahme dieser Analyse ihr Einverständnis, diese nicht ohne die vorherige schriftliche Zustimmung der NORD/LB an Dritte weiterzugeben, zu kopieren und/oder zu reproduzieren. Die in dieser Analyse untersuchten Werte sind nur an die relevanten Personen
gerichtet und andere Personen als die relevanten Personen dürfen nicht auf diese Analyse vertrauen. Insbesondere darf weder diese
Analyse noch eine Kopie hiervon nach Japan, Kanada oder in die Vereinigten Staaten von Amerika oder in ihre Territorien oder Besitztümer gebracht oder übertragen oder an Mitarbeiter oder an verbundene Gesellschaften in diesen Rechtsordnungen ansässiger Empfänger verteilt werden.
Diese Analyse wurde in Übereinstimmung mit den anwendbaren Bestimmungen des Wertpapierhandelsgesetzes und der Verordnung
über die Analyse von Finanzinstrumenten erstellt. Der Bereich Research der NORD/LB ist in organisatorischer, hierarchischer, funktioneller und örtlicher Hinsicht unabhängig von Bereichen, die für die Emission von Wertpapieren und für Investment Banking, für den
Wertpapierhandel (einschließlich Eigenhandel) mit und Verkauf von Wertpapieren und für das Kreditgeschäft verantwortlich sind.
Diese Analyse und die hierin enthaltenen Informationen wurden ausschließlich zu Informationszwecken erstellt und werden ausschließlich zu Informationszwecken bereitgestellt. Es ist nicht beabsichtigt, dass diese Analyse einen Anreiz für Investitionstätigkeiten darstellt.
Sie wird für die persönliche Information des Empfängers mit dem ausdrücklichen, durch den Empfänger anerkannten Verständnis bereitgestellt, dass sie kein direktes oder indirektes Angebot, keine individuelle Empfehlung, keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf sowie keine Aufforderung zur Zeichnung oder zum Erwerb von Wertpapieren oder anderen Finanzinstrumenten und keine Maßnahme, durch die Finanzinstrumente angeboten oder verkauft werden könnten, darstellt.
Alle hierin enthaltenen tatsächlichen Angaben, Informationen und getroffenen Aussagen sind Quellen entnommen, die von der NORD/LB
für zuverlässig erachtet wurden. Da insoweit allerdings keine neutrale Überprüfung dieser Quellen vorgenommen wird, kann die
NORD/LB keine Gewähr oder Verantwortung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hierin enthaltenen Informationen übernehmen.
Die aufgrund dieser Quellen in der vorstehenden Analyse geäußerten Meinungen und Prognosen stellen unverbindliche Werturteile der
Analysten der NORD/LB dar. Veränderungen der Prämissen können einen erheblichen Einfluss auf die dargestellten Entwicklungen
haben. Weder die NORD/LB, noch ihre Organe oder Mitarbeiter können für die Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der
Informationen oder für einen Renditeverlust, indirekte Schäden, Folge- oder sonstige Schäden, die Personen entstehen, die auf die
Informationen, Aussagen oder Meinungen in dieser Analyse vertrauen (unabhängig davon, ob diese Verluste durch Fahrlässigkeit dieser
Personen oder auf andere Weise entstanden sind), die Gewähr, Verantwortung oder Haftung übernehmen.
Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Währungskurse, Kursschwankungen der
Finanzinstrumente und ähnliche Faktoren können den Wert, Preis und die Rendite der in dieser Analyse in Bezug genommenen Finanzinstrumente oder darauf bezogener Instrumente negativ beeinflussen. Die Bewertung aufgrund der historischen Wertentwicklung eines
Wertpapiers oder Finanzinstruments lässt sich nicht zwingend auf dessen zukünftige Entwicklung übertragen.
Diese Analyse stellt keine Anlage-, Rechts-, Bilanzierungs- oder Steuerberatung sowie keine Zusicherung dar, dass ein Investment oder
eine Strategie für die individuellen Verhältnisse des Empfängers geeignet oder angemessen ist, und kein Teil dieser Analyse stellt eine
persönliche Empfehlung an einen Empfänger der Analyse dar. Auf die in dieser Analyse Bezug genommenen Wertpapiere oder sonstigen Finanzinstrumente sind möglicherweise nicht für die persönlichen Anlagestrategien und -ziele, die finanzielle Situation oder individuellen Bedürfnisse des Empfängers geeignet.
Ebenso wenig handelt es sich bei dieser Analyse im Ganzen oder in Teilen um einen Verkaufs- oder anderweitigen Prospekt. Dementsprechend stellen die in dieser Analyse enthaltenen Informationen lediglich eine Übersicht dar und dienen nicht als Grundlage einer
möglichen Kauf- oder Verkaufsentscheidung eines Investors. Eine vollständige Beschreibung der Einzelheiten von Finanzinstrumenten
oder Geschäften, die im Zusammenhang mit dem Gegenstand dieser Analyse stehen könnten, ist der jeweiligen (Finanzierungs-) Dokumentation zu entnehmen. Soweit es sich bei den in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumenten um prospektpflichtige eigene Emissionen der NORD/LB handelt, sind allein verbindlich die für das konkrete Finanzinstrument geltenden Anleihebedingungen sowie der
jeweilig veröffentlichte Prospekt und das jeweilige Registrierungsformular der NORD/LB, die insgesamt unter www.nordlb.de heruntergeladen werden können und die bei der NORD/LB, Georgsplatz 1, 30159 Hannover kostenlos erhältlich sind. Eine eventuelle Anlageentscheidung sollte in jedem Fall nur auf Grundlage dieser (Finanzierungs-) Dokumentation getroffen werden. Diese Analyse ersetzt nicht
die persönliche Beratung. Jeder Empfänger sollte, bevor er eine Anlageentscheidung trifft, im Hinblick auf die Angemessenheit von
Investitionen in Finanzinstrumente oder Anlagestrategien, die Gegenstand dieser Analyse sind, sowie für weitere und aktuellere Informationen im Hinblick auf bestimmte Anlagemöglichkeiten sowie für eine individuelle Anlageberatung einen unabhängigen Anlageberater
konsultieren.
Jedes in dieser Analyse in Bezug genommene Finanzinstrument kann ein hohes Risiko einschließlich des Kapital-, Zins-, Index-, Währungs- und Kreditrisikos, politischer Risiken, Zeitwert-, Rohstoff- und Marktrisiken aufweisen. Die Finanzinstrumente können einen plötzlichen und großen Wertverlust bis hin zum Totalverlust des Investments erfahren. Jede Transaktion sollte nur aufgrund einer eigenen
Beurteilung der individuellen finanziellen Situation, der Angemessenheit und der Risiken des Investments erfolgen.
Die NORD/LB und mit ihr verbundene Unternehmen können an Geschäften mit den in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumenten
oder deren Basiswerte für eigene oder fremde Rechnung beteiligt sein, weitere Finanzinstrumente ausgeben, die gleiche oder ähnliche
Ausgestaltungsmerkmale wie die der in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumente haben sowie Absicherungsgeschäfte zur Absicherung von Positionen vornehmen. Diese Maßnahmen können den Preis der in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumente beeinflussen.
NORD/LB Economics & Strategy
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Soweit es sich bei den in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumenten um Derivate handelt, können diese je nach Ausgestaltung
zum Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses einen aus Kundensicht anfänglichen negativen Marktwert beinhalten. Die NORD/LB behält
sich weiterhin vor, ihr wirtschaftliches Risiko aus einem mit ihr abgeschlossenen Derivat mittels eines spiegelbildlichen Gegengeschäfts
an Dritte in den Markt abzugeben.
Nähere Informationen zu etwaigen Provisionszahlungen, die im Verkaufspreis enthalten sein können, finden Sie in der Broschüre „Kundeninformation zum Wertpapiergeschäft“. die unter www.nordlb.de abrufbar ist.
Die in dieser Analyse enthaltenen Informationen ersetzen alle vorherigen Versionen einer entsprechenden Analyse und beziehen sich
ausschließlich auf den Zeitpunkt der Erstellung der Analyse. Zukünftige Versionen dieser Analyse ersetzen die vorliegende Fassung.
Eine Verpflichtung der NORD/LB, die Informationen in dieser Analyse zu aktualisieren und/oder in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, besteht nicht. Eine Garantie für die Aktualität und fortgeltende Richtigkeit kann daher nicht gegeben werden.
Mit der Verwendung dieser Analyse erkennt der Empfänger die obigen Bedingungen an.
Die NORD/LB gehört dem Sicherungssystem der Deutschen Sparkassen-Finanzgruppe an. Weitere Informationen erhält der Empfänger
unter Nr. 28 der Allgemeinen Geschäftsbedingungen der NORD/LB oder unter www.dsgv.de/sicherungssystem.
Vorkehrungen zur vertraulichen Behandlung von sensiblen Kunden- und Geschäftsdaten, zur Vermeidung von Interessenkonflikten und
zum Umgang mit Interessenkonflikten
Die NORD/LB hat Geschäftsbereiche, die Zugang zu sensiblen Kunden- und Geschäftsdaten haben können (Vertraulichkeitsbereiche),
funktional, räumlich und/oder durch dv-technische Maßnahmen von anderen Bereichen (z.B. dem NORD/LB-Research) abgeschottet.
Zusätzliche Informationen für Empfänger im Vereinigten Königreich
Die NORD/LB unterliegt einer teilweisen Regulierung durch die „Financial Conduct Authority“ (FCA) und die „Prudential Regulation Authority“ (PRA). Details über den Umfang der Regulierung durch die FCA und die PRA sind bei der NORD/LB auf Anfrage erhältlich.
Diese Analyse ist “financial promotion“. Empfänger im Vereinigten Königreich sollten wegen möglicher Fragen die Londoner Niederlassung der NORD/LB, Abteilung Investment Banking, Telefon: 0044 / 2079725400, kontaktieren.
Ein Investment in Finanzinstrumente, auf die in dieser Analyse Bezug genommen wurde, kann den Investor einem signifikanten Risiko
aussetzen, das gesamte investierte Kapital zu verlieren.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Frankreich
Die NORD/LB ist teilweise reguliert durch die „Autorité des Marchés Financiers“. Details über den Umfang unserer Regulierung durch die
zuständigen Behörden sind von uns auf Anfrage erhältlich.
Diese Analyse stellt eine Finanzanalyse i.S.v. Art. 24 Abs. 1 der Richtlinie 2006/73/EG, Art. L.544-1 und R.621-30-1 des Französischen
Geld- und Finanzgesetzes dar und ist als Finanzanalyse gemäß der Richtlinie 2003/6/EG und 2003/125/EG zu qualifizieren.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Österreich
Keine der in dieser Analyse enthaltenen Informationen stellt eine Aufforderung oder ein Angebot der NORD/LB oder mit ihr verbundener
Unternehmen dar, Wertpapiere, Terminprodukte oder andere Finanzinstrumente zu kaufen oder zu verkaufen oder an irgendeiner Anlagestrategie zu partizipieren. Nur der veröffentlichte Prospekt gemäß dem Österreichischen Kapitalmarktgesetz kann die Grundlage für
die Investmententscheidung des Empfängers darstellen.
Aus Regulierungsgründen können Finanzprodukte, die in dieser Analyse erwähnt werden, möglicherweise nicht in Österreich angeboten
werden und deswegen nicht für Investoren in Österreich verfügbar sein. Deswegen kann die NORD/LB ggf. gehindert sein, diese Produkte zu verkaufen bzw. auszugeben oder Anfragen zu akzeptieren, diese Produkte zu verkaufen oder auszugeben, soweit sie für Investoren mit Sitz in Österreich oder für Mittelsmänner, die im Auftrag solcher Investoren handeln, bestimmt sind.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Belgien
Die Bewertung individueller Finanzinstrumente auf der Grundlage der in der Vergangenheit liegenden Erträge ist nicht notwendigerweise
ein Indikator für zukünftige Ergebnisse. Die Empfänger sollten beachten, dass die verlautbarten Zahlen sich auf vergangene Jahre beziehen.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Zypern
Diese Analyse stellt eine Finanzanalyse i.S.d. Abschnitts über Begriffsbestimmungen der Zypriotischen Richtlinie D1444-2007-01 (Nr.
426/07) dar. Darüber hinaus wird diese Analyse nur für Informations- und Werbezwecke zur Verfügung gestellt und stellt keine individuelle Aufforderung oder Angebot zum Verkauf, Kauf oder Zeichnung eines Investmentprodukts dar.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Dänemark
Diese Analyse stellt keinen Prospekt i.S.d. Dänischen Wertpapierrechts dar und dementsprechend besteht keine Verpflichtung, noch ist
es unternommen worden, sie bei der Dänischen Finanzaufsichtsbehörde einzureichen oder von ihr genehmigen zu lassen, da diese
Analyse (i) nicht im Zusammenhang mit einem öffentlichen Anbieten von Wertpapieren in Dänemark oder der Zulassung von Wertpapieren zum Handel auf einem regulierten Markt i.S.d. Dänischen Wertpapierhandelsgesetzes oder darauf erlassenen Durchführungsverordnungen erstellt worden ist oder (ii) im Zusammenhang mit einem öffentlichen Anbieten von Wertpapieren in Dänemark oder der Zulassung von Wertpapieren zum Handel auf einem regulierten Markt unter Berufung auf einen oder mehrere Ausnahmetatbestände von dem
Erfordernis der Erstellung und der Herausgabe eines Prospekts nach dem Dänischen Wertpapierhandelsgesetz oder darauf erlassenen
Durchführungsverordnungen erstellt worden ist.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Griechenland
Die in dieser Analyse enthaltenen Informationen beschreiben die Sicht des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und dürfen vom
Empfänger nicht verwendet werden, bevor nicht feststeht, dass sie zum Zeitpunkt ihrer Verwendung zutreffend und aktuell sind.
Erträge in der Vergangenheit, Simulationen oder Vorhersagen sind daher kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse. Investmentfonds haben keine garantierten Erträge und Renditen in der Vergangenheit garantieren keine Erträge in der Zukunft.
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Zusätzliche Informationen für Empfänger in Irland
Diese Analyse wurde nicht in Übereinstimmung mit der Richtlinie 2003/71/EG (in der gültigen Fassung) betreffend Prospekte (die „Prospektrichtlinie“) oder aufgrund der Prospektrichtlinie ergriffenen Maßnahmen oder dem Recht irgendeines Mitgliedsstaates oder EWRVertragsstaates, der die Prospektrichtlinie oder solche Maßnahme umsetzt, erstellt und enthält deswegen nicht alle diejenigen Informationen, die ein Dokument enthalten muss, das entsprechend der Prospektrichtlinie oder den genannten Bestimmungen erstellt wird.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Luxemburg
Unter keinen Umständen stellt diese Analyse ein individuelles Angebot zum Kauf oder zur Ausgabe oder eine Aufforderung zur Abgabe
eines Angebots zum Kauf oder zur Abnahme von Finanzinstrumenten oder Finanzdienstleistungen in Luxemburg dar.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in den Niederlanden
Der Wert Ihres Investments kann schwanken. Erzielte Gewinne in der Vergangenheit bieten keinerlei Garantie für die Zukunft. (De waarde van uw belegging kan fluctueren. In het verleden behaalde resultaten bieden geen garantie voor de toekomst).
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Polen
Diese Analyse stellt keine Empfehlung i.S.d. Regelung des Polnischen Finanzministers betreffend Informationen zu Empfehlungen zu
Finanzinstrumenten oder deren Aussteller vom 19.10.2005 dar.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Portugal
Diese Analyse ist nur für institutionelle Kunden gedacht und darf nicht (i) genutzt werden von, (ii) in irgendeiner Form kopiert werden für
oder (iii) verbreitet werden an irgendeine andere Art von Investor, insbesondere keinen Privatkunden. Diese Analyse stellt weder ein
Angebot noch den Teil eines Angebots zum Kauf oder Verkauf von in der Analyse behandelten Wertpapiere dar, noch kann sie als eine
Anfrage verstanden werden, Wertpapiere zu kaufen oder zu verkaufen, sofern diese Vorgehensweise für ungesetzlich gehalten werden
könnte. Diese Analyse basiert auf Informationen aus Quellen, von denen wir glauben, dass sie verlässlich sind. Trotzdem können Richtigkeit und Vollständigkeit nicht garantiert werden. Soweit nicht ausdrücklich anders angegeben, sind alle hierin enthaltenen Ansichten
bloßer Ausdruck unserer Recherche und Analyse, die ohne weitere Benachrichtigung Veränderungen unterliegen können.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Schweden
Diese Analyse stellt keinen Prospekt, kein öffentliches Angebot, kein sonstiges Angebot und keine Aufforderung (und auch keinen Teil
davon) zum Erwerb, Verkauf, Zeichnung oder anderen Handel mit Aktien, Bezugsrechten oder anderen Wertpapieren dar. Sie und auch
nur Teile davon dürfen nicht zur Grundlage von Verträgen oder Verpflichtungen jeglicher Art gemacht oder hierfür als verlässlich angesehen werden. Diese Analyse wurde von keiner Regulierungsbehörde genehmigt. Jedes prospektpflichtige Angebot von Wertpapieren
erfolgt ausschließlich gemäß der EG-Prospektrichtlinie und diese Analyse ist nicht an Personen oder Investoren in einer Jurisdiktion
gerichtet, in der eine solche Analyse vollständig oder teilweise rechtlichen Beschränkungen unterliegt oder wo eine solche Analyse einen
zusätzlichen Prospekt, Registrierungen oder andere Maßnahmen erfordern sollte.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in der Schweiz
Diese Analyse wurde nicht von der Bundesbankenkommission (übergegangen in die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA am
01.01.2009) genehmigt.
Die NORD/LB hält sich an die Vorgaben der Richtlinien der Schweizer Bankvereinigung über die Unabhängigkeit von Finanzanalysen (in
der jeweils gültigen Fassung).
Diese Analyse stellt keinen Ausgabeprospekt gemäß Art. 652a oder Art. 1156 des Schweizerischen Obligationenrechts dar. Diese Analyse wird allein zu Informationszwecken über die in dieser Analyse erwähnten Produkte veröffentlicht. Die Produkte sind nicht als Bestandteile einer kollektiven Kapitalanlage gemäß dem Bundesgesetz über Kollektive Kapitalanlagen (CISA) zu qualifizieren und unterliegen daher nicht der Überwachung durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Kanada
Diese Analyse wurde allein für Informationszwecke im Zusammenhang mit den hierin enthaltenen Produkten erstellt und ist unter keinen
Umständen als ein öffentliches Angebot oder als ein sonstiges (direktes oder indirektes) Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren in einer Provinz oder einem Territorium Kanadas zu verstehen.
Keine Finanzmarktaufsicht oder eine ähnliche Regulierungsbehörde in Kanada hat diese Wertpapiere dem Grunde nach bewertet oder
diese Analyse überprüft und jede entgegenstehende Erklärung stellt ein Vergehen dar.
Mögliche Verkaufsbeschränkungen sind ggf. in dem Prospekt oder anderer Dokumentation des betreffenden Produktes enthalten.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Estland
Es ist empfehlenswert, alle Geschäfts- und Vertragsbedingungen der von der NORD/LB angebotenen Dienstleistungen genau zu prüfen.
Falls notwendig, sollten sich Empfänger dieser Analyse mit einem Fachmann beraten.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Finnland
Die in dieser Analyse beschriebenen Finanzprodukte dürfen, direkt oder indirekt, Einwohnern der Republik Finnland oder in der Republik
Finnland nicht angeboten oder verkauft werden, es sei denn in Übereinstimmung mit den anwendbaren Finnischen Gesetzen und Regelungen. Speziell im Falle von Aktien dürfen diese nicht, direkt oder indirekt, der Öffentlichkeit angeboten oder verkauft werden – wie im
Finnischen Wertpapiermarktgesetz (746/2012, in der gültigen Fassung) definiert.
Der Wert der Investments kann steigen oder sinken. Es gibt keine Garantie dafür, den investierten Betrag zurückzuerhalten. Erträge in
der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Tschechischen Republik
Es gibt keine Garantie dafür, den investierten Betrag zurückzuerhalten. Erträge in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige
Ergebnisse. Der Wert der Investments kann steigen oder sinken.
Die in dieser Analyse enthaltenen Informationen werden nur auf einer unverbindlichen Basis angeboten und der Autor übernimmt keine
Gewähr für die Richtigkeit des Inhalts.
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Die Weitergabe vertraulicher Informationen, die Einfluss auf Wertpapierkurse haben kann, wird durch die von den Handels-, Geschäftsund Abwicklungsabteilungen unabhängige Compliance-Stelle der NORD/LB überwacht. Diese neutrale Stelle kontrolliert täglich die von
der NORD/LB und ihren Mitarbeitern durchgeführten Transaktionen, um sicherzustellen, dass diese den Marktbedingungen entsprechen.
Die Compliance-Stelle kann evtl. erforderliche Handelsverbote und -beschränkungen aussprechen, um sicherzustellen, dass Informationen, die Einfluss auf Wertpapierkurse haben können, nicht missbräuchlich verwendet werden und um zu verhindern, dass vertrauliche
Informationen an Bereiche weitergegeben werden, die nur öffentlich zugängliche Informationen verwenden dürfen. Um Interessenkonflikte bei der Erstellung von Finanzanalysen zu verhindern, sind die Analysten der NORD/LB verpflichtet, die Compliance-Stelle über die
Erstellung von Studien zu unterrichten und dürfen nicht in die von ihnen betreuten Finanzinstrumente investieren. Sie sind verpflichtet,
die Compliance-Stelle über sämtliche (einschließlich externe) Transaktionen zu unterrichten, die sie auf eigene Rechnung oder für
Rechnung eines Dritten oder im Interesse von Dritten tätigen. Auf diese Weise wird die Compliance-Stelle in die Lage versetzt, jegliche
nicht-erlaubten Transaktionen durch die Analysten, wie Insiderhandel und Front- und Parallel Running, zu identifizieren. Bei der Erstellung einer Finanzanalyse, bei der offen zu legende Interessenkonflikte innerhalb der NORD/LB Gruppe bestehen, werden Informationen
über Interessenkonflikte erst nach der Fertigstellung der Finanzanalyse von der Compliance-Stelle verfügbar gemacht. Eine nachträgliche Änderung einer Finanzanalyse kommt nur nach Einbindung der Compliance-Stelle in Betracht, wenn sichergestellt ist, dass die
Kenntnis dieser Interessenkonflikte das Ergebnis der Studie nicht beeinflusst. Weitere Informationen hierzu sind unserer Finanzanalyse
bzw. Interessenkonflikt-Policy zu entnehmen, die auf Nachfrage bei der Compliance Stelle der NORD/LB erhältlich ist.
Redaktionsschluss
19. Februar 2016 14:16h
Offenlegung möglicher Interessenkonflikte der NORD/LB nach § 34b Abs. 1 WpHG und § 5 FinAnV
Keine
Zusätzliche Angaben
Quellen und Kursangaben
Für die Erstellung der Finanzanalysen nutzen wir emittentenspezifisch jeweils Finanzdatenanbieter, eigene Schätzungen, Unternehmensangaben und öffentlich zugängliche Medien. Wenn in der Studie nicht anders angegeben, beziehen sich Kursangaben
auf den Schlusskurs des Vortages. Im Zusammenhang mit Wertpapieren (Kauf, Verkauf, Verwahrung) fallen Gebühren und
Provisionen an, welche die Rendite des Investments mindern.
Bewertungsgrundlagen und Aktualisierungsrhythmus
Für die Erstellung der Finanzanalysen verwenden wir jeweils volkswirtschaftliche Modelle fundamentaler Art, quantitative / statistische Methoden und Modelle sowie Verfahrensweisen aus der technischen Analyse. Hierbei ist zu beachten, dass die Ergebnisse der Analysen Momentaufnahmen sind und die Wertentwicklung in der Vergangenheit kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Erträge ist. Die Bewertungsgrundlagen können sich jederzeit und unvorhersehbar ändern, was zu abweichenden Urteilen
führen kann. Die vorstehende Studie wird monatlich erstellt. Ein Anspruch des Empfängers auf Veröffentlichung von aktualisierten Studien besteht nicht.
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