Briten zahlen immer später – offene Forderungen steigen

PRESSEMELDUNG
Briten zahlen immer später – offene Forderungen steigen
PRISMA sieht wachsende Unsicherheit bei versicherten Unternehmen wegen bevorstehendem
Brexit-Votum.
Wien, 22.03.2016: Nicht nur der mögliche Brexit bereitet derzeit europäischen Exporteuren
Sorgen, sondern auch die sinkende Zahlungsmoral britischer Unternehmen. Laut einer
Studie von PRISMA Die Kreditversicherung und Euler Hermes sind die britischen
Zahlungsverzögerungen im 4. Quartal 2015 im Vergleich zum Vorquartal um erstaunliche
12 % gestiegen. „Bisher kam es bei unseren Kunden noch zu keinen Zahlungsausfällen,
aber unsere nach Großbritannien liefernden Versicherungsnehmer sind verunsichert – und
das zu Recht!“, zeigt sich Ludwig Mertes, Markenvorstand von PRISMA Die
Kreditversicherung, besorgt.
Verschlechterte Zahlungsmoral
Nach Angaben britischer Unternehmen zahlt einer von sechs Kunden für bestellte Waren
oder Services zu spät. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr (2015: 17 %, 2014: 10 %). Diese
Entwicklung betrifft alle wichtigen Branchen in Großbritannien. Betrachtet man das
Gesamtjahr 2015, so hat sich die durchschnittliche, um saisonale Effekte bereinigte
Zahlungsmoral im Vergleich zum Vorjahr um 8 % verschlechtert. Von 2013 auf 2014 hatte
sie sich noch um 11 % verbessert.
Überdurchschnittlich steigende Insolvenzen
Der finanzielle Druck auf britische Unternehmen steigt, auch wenn sie weiter auf Wachstum
ausgerichtet sind. Dieses Phänomen wird derzeit in vielen wichtigen Exportmärkten
beobachtet, allen voran die USA, China und nun auch Großbritannien. Das zieht einen
negativen Dominoeffekt mit sich.
Weltweit werden 2016 erstmals wieder eine Trendwende und steigende Insolvenzen um 1 %
erwartet. In Großbritannien steigen sie mit 5 % sogar stärker als der weltweite Durchschnitt.
Zusammen mit einem möglichen Brexit, über den die britische Bevölkerung im Juni
abstimmen wird, sind Geschäfte mit britischen Firmen derzeit zum Teil mit erheblichen
Unsicherheiten verbunden. „Unternehmen müssen bei ihren Zahlungskonditionen
vorsichtiger sein, insbesondere bei neuen Verträgen oder Neukunden“, rät Mertes.
Höchste Zahlungsverzüge im Metall- und Bausektor
International wird in 14 von 17 wichtigen Sektoren im Vergleich zum Vorjahr eine
Verschlechterung der Zahlungsmoral verzeichnet. Im Metall- und Bausektor sind
Zahlungsverzüge um jeweils mehr als ein Viertel gestiegen.
Der Anstieg ist erheblich und zeigt, dass viele Unternehmen unter den margenschwachen
Verträgen leiden, die sie in der wirtschaftlichen Rezession bereits abschließen mussten.
Hinzu kommen höhere Kapitalkosten.
Gute Nachrichten gibt es nur aus den Branchen Automobil und Elektronik, in denen sich die
Zahlungsmoral verbessert hat. Zahlungsverzüge nahmen um 12 % beziehungsweise 15 %
ab.
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Österreichische Exporteure bisher verschont
„Noch haben unsere österreichischen Versicherungsnehmer davon nichts zu spüren
bekommen. Der österreichische Exportanteil nach Großbritannien ist eher gering und gesamt
betrachtet würde sich der Brexit auf die österreichische Wirtschaft wenig auswirken“, erklärt
Ludwig Mertes. „Europa würde jedoch durch einen Austritt Großbritanniens wirtschaftlich und
politisch an Glaubwürdigkeit verlieren und weitere Länderaustritte könnten folgen.“
Internationale Analyse der Zahlungsmoral
Seit 2013 analysiert Euler Hermes quartalsweise in einem „Overdue Payment Report“
gemeldete Zahlungsverzögerungen in den 17 wichtigsten Branchen in Großbritannien.
Ausgewertet werden die täglichen Meldungen solcher Vorfälle der 250.000 britischen
Versicherungskunden des Weltmarktführers. 2015 wurden mehr als 32.000 einzelne
Zahlungsverzögerungen verzeichnet, die Kunden gemeldet haben. Als Zahlungsverzögerung
werden dabei offene Forderungen gewertet, die zwei Monate nach dem vereinbarten
Fälligkeitsdatum noch nicht bezahlt wurden. Diese Zahlungsverzögerungen oder
„Zahlungsvorfälle“ enthalten entsprechend auch Nichtzahlungen, Zahlungsausfälle,
Insolvenzen und sonstige Schadensmeldungen.
Die Euler Hermes Studie „Brexit me if you can“ (in englischer Sprache) finden Sie hier:
http://www.eulerhermes.com/mediacenter/Lists/mediacenter-documents/Economic-InsightBrexit-UK-US-nov15.pdf
PRISMA Die Kreditversicherung – eine Marke der Acredia Versicherung AG.
Prisma sichert Forderungen gegen das Risiko des Zahlungsausfalles. Seit 1989 belebt die
Marke Prisma den österreichischen Kreditversicherungsmarkt, seit 2009 führt sie ihn an.
International gut vernetzt, stehen Prisma mehr als 40 Mio. Firmeninformationen zur
Verfügung. In der Betreuung seiner Versicherungsnehmer agiert der Kreditversicherer
schnell und lösungsorientiert. PRISMA Die Kreditversicherung ist eine Marke der Acredia
Versicherung AG. Acredia ist ein Tochterunternehmen der Oesterreichischen Kontrollbank
AG (51 %) sowie der Euler Hermes AG (49 %), Hamburg. www.prisma-kredit.com
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
 Mag. Marion Koll, Pressesprecherin der Acredia Versicherung AG
Tel +43 (0)5 01 02-1410, Mobil: +43/664 80102 1410
E-Mail: [email protected]
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