Im Bistro Seilerhaus an der Kirchhalde in Stockach wird

SEILEREI-MUSEUM ERÖFFNET IM HERZEN DER STADT
➤ Tradition
➤ Handwerk
➤ Geschichte
Die Geschichte der Firma Muffler
VON CL AUDIA L ADWIG
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Davon habe er schon immer
geträumt, sagt Bernhard Muffler. Im Seilerhaus an der Kirchhalde in Stockach hat er jetzt
ein Museum eingerichtet. Das
wird heute eröffnet. Gemeinsam mit dem Kunsthistoriker
und Werbegrafiker Michael
Fuchs, der auch Präsident des
Langensteiner Fasnachtsmuseum ist, wurde die Idee
konkret: „Das war eine sehr
glückliche und fruchtbare
Zusammenarbeit, da hat sich
was gefunden.“
Als er vor sechs Jahren seinen
Laden im Gewerbegebiet Blumhof eröffnete, wurde aus der
Seilerei des Seilerhaus mit Café
und Bistro. „Wir haben mit
anderthalb tausend Metern Seil
dekoriert. Es ist uns gelungen,
das Thema präsent zu halten.“
Mit dem Museum, das vom
Betreiberpaar des Bistros ebenfalls unterstützt wird, werde
nun das Konzept weitergeführt.
Muffler musste die alte Werkstatt leerräumen, Gegenstände
verlagern und organisieren.
Dann galt es zu prüfen, was der
Raum hergibt, welche Exponate
gibt es, was wert ist, ausgestellt
zu werden. Im Dachspitz hätte
er mit Sohn Alexander über
Seilergenerationen gesammelte
Dinge entdeckt. „Da waren
Geschirre und Gerätschaften,
von denen man nichts wusste,
die ältesten 250 Jahre alt“, so
Muffler. Wurmbefall und
Feuchtigkeit hatten ihnen
zugesetzt, sie mussten restauriert werden. Wolfgang Scholz,
Restaurator aus Zizenhausen,
übernahm diese Arbeit. Die
Teile wurden begast, um sie
vom Wurmbefall zu befreien.
Um den Raum optimal zu
nutzen, wurden Vitrinen im
Boden eingebaut. „Das gibt uns
die Möglichkeit, auf engstem
Raum viele sehenswerte Dinge
zu zeigen.“ Darunter auch zwei
Pickelhauben, die von Barbara
Fuchs auseinander genommen
Im Bistro Seilerhaus an der Kirchhalde in Stockach wird am heutigen Freitag,
18. März, das Seilermuseum eröffnet.
und restauriert wurden.
Das Museum präsentiert
nicht nur Material der vier
Muffler-Generationen, sondern
auch aus der Zeit des Seilers
Blank, der zuvor auf der Kirchhalde war. Außerdem bekam
Muffler Exponate zugetragen:
die Maschine in der Untergrund-Vitrine aus Tschechien,
ein paar Holzlehren aus einer
ehemaligen Seilerei aus Montabaur und nicht zuletzt eine
Frankfurter Spinnmaschine
vom Seilermeister-Kollegen
Walter Lutze aus Schöningen.
Für die Wände hat Michael
Fuchs zu den einzelnen Zeitepochen und Familiengenerationen Bilder und Texte verfasst. Zweierlei Führungen sind
geplant: Eine kurze, etwa einstündige mit Arbeitsproben,
damit die Besucher die Arbeit
der Maschinen verstehen oder
– in der aufwändigeren anderthalbstündigen Variante gar
selbst ein Seil drehen. „Ich
möchte mit den Leuten etwas
Seiler Bernhard Muffler im Seilermuseum. B I L D ER : C L A U D I A L A DW I G
tun, damit sie das Prinzip verstehen und auch auf einem
historischen Wabel- oder Nudelgeschirr etwas drehen können. Dazu haben wir ein 200 bis
250 Jahre altes Exponat, das wir
auf eine feste Unterkonstruktion bauen. Damit können die
Besucher das Seilmuster verstehen und drehen.“ Sein
Handwerk sei heute körperlich
nicht mehr so anstrengend.
Anfangs habe der Hanf selber
angebaut und gehechelt werden müssen. Es gab Nadelbänke, durch die die groben Hanffasern gezogen wurden, um sie
zu parallelisieren und spinnfertig zu machen. Die Hanfgarne mussten selber gesponnen
werden. Alles zusammen war
eine hohe Lungenbelastung,
die Arbeit habe das Leben der
Menschen verkürzt, beschreibt
Bernhard Muffler. Heute bekommt er Hanf als fertiges Garn
oder auch spinnfertig. Er arbeitet mit einer Gasmaske,
damit sich die feinen Stäube
nicht auf seine Lunge legen.
Museumsführungen bietet
Muffler nur in Kombi mit einem
Besuch im Seilerhaus-Cafés an.
Der Betreiber sei gelernter
Restaurantkoch, er werde
kreative gemeinschaftliche
Verwöhn-Menus zaubern.
Bernhard Muffler sieht sein
kleines Museum als Bereicherung für die Stadt, vielleicht
auch für die Region. Für Vereine, Familien und für alle, die
eine Museumsführung buchen
möchten, steht er gerne zur
Verfügung. Am verkaufsoffenen
Sonntag können sich Besucher
in kleinen Gruppen einen
ersten Überblick verschaffen.
„Zurückbleiben soll ein einzigartiger Eindruck“, lautet das
Ziel von Seiler Muffler.
Ausführung der Trockenbau- und Malerarbeiten.
Wir wünschen diesem besonderen Museum viel Erfolg
WA L T E R
Nenzingen
Tel. 07771 - 33 82
www.maler-walter.de
Farbe – Dämmung – Umbau
Wir als Handwerker sind stolz darauf, dass
wir bei diesem Projekt, bei dem es um die
Darstellung/Wertschätzung eines alten
Handwerks geht, mitwirken durften.
Hierfür möchten wir uns bedanken.
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E-Mail: [email protected]
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