PI_Höhere Wildunfallzahlen in 2015

LANDESJAGDVERBAND RHEINLAND-PFALZ E. V.
ANERKANNTER NATURSCHUTZVERBAND
Pressemeldung
22.03.2016
Wildunfallzahlen gestiegen
22.922 Wildunfälle ereigneten sich 2015 in Rheinland-Pfalz. Im Vergleich zum Vorjahr
(20.021 Wildunfälle) bedeutet das einen Anstieg von 12,66 Prozent. Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. (LJV) warnt zudem vor erhöhter Wildunfallgefahr nach
der Zeitumstellung Ende März.
Die sinkenden Wildunfallzahlen in den Jahren 2012, 2013 und 2014 gaben
Grund zur Hoffnung. Doch in 2015 stieg die Zahl von Verkehrsunfällen mit Wildtieren
um 2.901 Kollisionen an. „Dieser enormer Anstieg ist besorgniserregend“, sagt LJVPräsident Kurt Alexander Michael. Mit knapp 2.200 Wildunfällen gab es im Monat Mai
die meisten Crashs mit Wildtieren. „Im Mai zeigt das Rehwild erhöhte Wanderbewegungen. Denn in diesem Monat vertreiben Rehmütter ihre einjährigen Sprösslinge, um sich
voll und ganz den neugeborenen Kitzen zu widmen. Die verstoßenen Jährlinge streifen
nun auf der Suche nach einem eigenen Revier umher“, erklärt der LJV-Präsident. Rehwild ist der traurige Spitzenreiter in der Wildunfallstatistik. Keine andere Wildart kommt
so häufig unter die Räder. Im Jagdjahr 2014/2015 starben mehr als 9.000 Rehe im Straßenverkehr.
Wenn am 27. März die Uhren auf Sommerzeit umgestellt werden, steigt in der Dämmerung die Wildunfallgefahr. Der LJV ruft Autofahrer auf, in den Wochen nach der Zeitumstellung besonders vorausschauend zu fahren. Denn wenn der Berufsverkehr mit den
Nahrungsgewohnheiten der Wildtiere kollidiert, steigt die Gefahr von Wildunfällen. In
den Dämmerungsstunden machen sich die Tiere auf Nahrungssuche oder kehren in ihre
Tageseinstände zurück. Nicht selten versuchen „Reh und Co.“ Straßen zu überqueren,
um an das satte Grün zu kommen, das sie insbesondere in den kommenden Wochen für
den Haarwechsel und die anstehenden Geburten brauchen.
Mit dem richtigen Verhalten können Autofahrer selbst Wildunfälle vermeiden. Die wichtigste Regel ist, die Geschwindigkeit den Gegebenheiten anzupassen. Denn wer mit 80
statt mit 100 Stundenkilometern unterwegs ist, hat bereits einen 25 Meter kürzeren
Bremsweg. Wechseln Wildtiere über die Straße, sollte der Fahrzeugführer das Licht abblenden, hupen und bremsen – unter keinen Umständen versuchen, auszuweichen.
Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V.
Egon-Anheuser-Haus - 55457 Gensingen - Tel. 06727/89440 - Fax. 06727/894422
[email protected] - www.ljv-rlp.de
Günther Diether Klein, Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, E-Mail: [email protected]
Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e. V. ist eine nach § 38 Landesnaturschutzgesetz anerkannte Naturschutzorganisation. Aufgaben
und Ziele des Verbandes sind die Pflege und Förderung aller Zweige des Jagdwesens, insbesondere der Schutz und die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen sowie die Förderung des Natur- und Umweltschutzes, der Landschaftspflege und des Tierschutzes. Im 1949 gegründeten Landesjagdverband Rheinland-Pfalz sind die Jäger des Landes zusammengeschlossen. Er hat zurzeit rund 18.000 Mitglieder.
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ANERKANNTER NATURSCHUTZVERBAND
Ist es trotz aller Vorsicht zu einem Wildunfall gekommen, sollte der Autofahrer die Unfallstelle sichern und umgehend die Polizei verständigen. Ist das Wildtier noch am Leben,
so verständigen die Ordnungshüter den zuständigen Jäger, damit dieser das Tier von seinen Leiden erlöst. Keinesfalls darf ein verendetes Tier in das eigene Auto „eingepackt“
werden, denn das wäre Jagdwilderei.
Um die Zahl der Wildunfälle zu reduzieren, montieren Jägerinnen und Jäger in Rheinland-Pfalz Wildwarnreflektoren an den Straßenbegrenzungspfosten. In Rheinland-Pfalz
gibt es rund 18.000 Straßenkilometer, etwa 1.810 km stattete die Jägerschaft mit ca.
46.000 Wildwarnreflektoren aus und konnten damit lokal die Zahl der Wildunfälle um
70% bis 80% reduzieren. Nahezu 250.000 Euro sind in diese Maßnahme zur Erhöhung
der Verkehrssicherheit geflossen – mehr als die Hälfte bezahlten die Jägerinnen und Jäger aus der eigenen Tasche, der Rest wurde von verschiedenen Sponsoren gespendet.
„Inzwischen sind etwa 494 Jagdreviere in Rheinland-Pfalz mit Wildwarnreflektoren ausgestattet“, sagt LJV-Präsident Kurt Alexander Michael.
„Landesregierung und Kommunen müssen sich bei der Ausstattung der Straßen mit
Wildwarnreflektoren finanziell einbringen“, fordert Michael. „Die Kosten für die Erhöhung der Verkehrssicherheit dürfen nicht auf Privatpersonen abgewälzt werden.“
So funktionieren Wildwarnreflektoren:
Durch eine spezielle blaue Reflektorfolie wird das Scheinwerferlicht nahender Fahrzeuge
Richtung Wald und Feld abgelenkt. Die meisten Wildtiere nehmen die Farbe Blau als Signalfarbe wahr. Durch das reflektierende Licht sollen die Wildtiere vor heranfahrenden
Fahrzeugen gewarnt und vom Überqueren der Straße abgehalten werden.
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Günther Diether Klein, Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, E-Mail: [email protected]
Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e. V. ist eine nach § 38 Landesnaturschutzgesetz anerkannte Naturschutzorganisation. Aufgaben
und Ziele des Verbandes sind die Pflege und Förderung aller Zweige des Jagdwesens, insbesondere der Schutz und die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen sowie die Förderung des Natur- und Umweltschutzes, der Landschaftspflege und des Tierschutzes. Im 1949 gegründeten Landesjagdverband Rheinland-Pfalz sind die Jäger des Landes zusammengeschlossen. Er hat zurzeit rund 18.000 Mitglieder.