Mrz - Berenberg

Makroausblick 2016
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Volkswirtschaft, 18.03.2016
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Makroökonomischer Blick auf die Welt
EUROZONE
CHINA
Die Marktturbulenzen dämpfen das Wirtschaftsvertrauen
und die Investitionstätigkeit wohl nur kurzzeitig.
Nach einer vorübergehenden Wachstumsdelle sollte die
Eurozone ihren moderaten Wachstumskurs ab Sommer
wieder aufnehmen. Die ultralockere Geldpolitik der EZB,
der schwache Euro und der niedrige Ölpreis stützen. Wir
erwarten für 2016 ein BIP-Wachstum von 1,3 %.
Neben den wirtschaftlichen Chancen sind
zahlreiche politische Risiken im Auge zu behalten.
jedoch
USA
Für das laufende Jahr erwarten wir einen BIP-Anstieg von
2,2 %, für 2017 von 2,5 %.
18.03.2016
Die Notenbank erhöht abermals die Kreditmenge, senkt die
Zinsen und versucht, mit Devisenmarktinterventionen die
Kapitalabflüsse abzubremsen. So soll das diesjährige
Wachstumsziel von 6,5 % erreicht werden.
JAPAN
Der Konjunkturverlauf bleibt zwiespältig. Industrieproduktion (-1,0 % gegen Vorjahr) und Exporte (-6,6 %)
belasten. Auf der anderen Seite sorgt der lebhafte
Arbeitsmarkt für robuste Konsum- und Bauausgaben
(Einzelhandel +3,1 % gegen Vorjahr, Baubeginne +30,9%).
Die Verbraucherpreise ziehen langsam wieder an.
2
Volkskongress, Parteiführung und Ministerpräsident geben
nun erst einmal der konjunkturpolitischen Stabilisierung
Vorrang vor dem weiteren Reform- und Transformationsprozess. Steuern werden gesenkt, die Neuverschuldung erhöht, Infrastrukturinvestitionen beschleunigt.
Makroausblick ǀ März ǀ 2016
Japans Wirtschaft bleibt schwach. Die Ausfuhren lagen
zuletzt 4,0 % unter Vorjahr. Die Konsumausgaben fielen
um 3,1 % yoy. Die Stimmung in Industrie und Dienstleistungsbetrieben trübt sich weiter ein.
Damit haben sich die Wachstumsperspektiven trotz einiger
konjunkturstimulierender Maßnahmen der Regierung und
der Einführung von Negativzinsen durch die Notenbank
verschlechtert ( BIP +0,8 % in 2016 und auch 2017).
Eurozone
Konjunktur- und Preisentwicklung
Moderat aufwärts
Deflationssorgen halten an
• Die Marktturbulenzen haben unseren kurzfristigen
Wachstumsausblick etwas gedämpft. Angesichts der
erhöhten Unsicherheit werden die Unternehmen
vermutlich vorsichtiger agieren und einige Investitionen
zurückstellen. So haben sich die Einkaufsmagerindizes
sowie das Industrie- und das Verbrauchervertrauen
zuletzt weiter eingetrübt.
• Die Preisentwicklung wird weiterhin durch die immer
noch niedrigen Ölpreise überschattet. Die Inflationsrate
ist im Februar 2016 erneut in den negativen Bereich
gefallen (–0,2 % nach +0,3 % im Januar). Die Kernrate
ohne die schwankungsanfälligen Energie- und
Nahrungsmittelpreise fiel auf 0,8 % (Januar: 1,0 %).
• Wir erwarten aber, dass die Eurozone ihren moderaten
Wachstumskurs ab Sommer wieder aufnehmen wird und
2016 um 1,3 % wachsen kann.
Euroland Verbraucherpreise
Euroland Stimmungsindikatoren
5
0
0
-5
-5
-10
-10
-15
-15
-20
-20
-25
-25
-30
-30
-35
-35
-40
Jan 01
Jan 03
Jan 05
Jan 07
Verbrauchervertrauen
Jan 09
18.03.2016
Jan 13
Jan 15
5
4
4
3
3
2
2
1
1
0
0
-1
Jan 99
Industrievertrauen
Quelle: Europäische Kommission.
3
Jan 11
5
in %
10
5
in Pkt.
in Pkt.
10
-40
Jan 99
• Um einem anhaltenden Preisrückgang auf breiter Front
(Deflation)
vorzubeugen,
wird
die
EZB
ihr
Wertpapierankaufprogramm ab April bis mindestens
März 2017 von 60 Mrd. Euro auf 80 Mrd. Euro monatlich
aufstocken.
Makroausblick ǀ März ǀ 2016
Zeitraum: 31.01.1999 – 29.02.2016
-1
Jan 01
Jan 03
Jan 05
Jan 07
Verbraucherpreise (YoY)
Quelle: Eurostat.
Jan 09
Jan 11
Jan 13
Jan 15
Kernrate der Verbraucherpreise (YoY)
Zeitraum: 31.01.1999 – 29.02.2016
Deutschland
Konjunktur- und Preisentwicklung
Wirtschaft bleibt auf solidem Wachstumskurs
Preisauftrieb bleibt gedämpft
• Die Wachstumsabkühlung der Schwellenländer sowie
die Marktturbulenzen hinterlassen konjunkturelle Bremsspuren: Das Ifo-Geschäftsklima ist das dritte Mal in
Folge gefallen. Aber die Industrieproduktion ist zuletzt
kräftig gestiegen und das Konsumklima hat sich auf
seinem hohen Niveau leicht verbessert.
• Der Rückgang der Ölpreise wirkt weiter preisdämpfend:
Die Verbraucherpreise stagnierten im Februar 2016
(Januar: +0,5 %). Ohne Energiepreise wäre die
Inflationsrate mit 0,9 % deutlich höher ausgefallen.
• Wir erwarten, dass die deutsche Wirtschaft dank ihrer
robusten Binnennachfrage nach einer vorübergehenden
Wachstumsdelle im Jahresverlauf 2016 wieder stärker
zulegen und im Jahresdurchschnitt um 1,3 % wachsen
wird.
130
6
120
4
110
3,50
3,50
3,00
3,00
2,50
2,50
2,00
2,00
1,50
1,50
100
0
90
-2
80
1,00
1,00
-4
70
0,50
0,50
-6
60
0,00
0,00
-8
Mrz 00
50
Mrz 02
Mrz 04
Mrz 06
BIP (YoY)
Mrz 08
Mrz 10
Mrz 14
Ifo Geschäftsklimaindex (rechte Skala)
Quellen: Destatis, Ifo Institut.
18.03.2016
Mrz 12
Makroausblick ǀ März ǀ 2016
Zeitraum: 31.03.2000 – 29.02.2016
in %
2
-0,50
Jan 99
in %
8
in Pkt.
in %
• Bei steigenden Löhnen und anziehender Konjunktur
erwarten wir für 2017 wieder Inflationsraten über 1 %.
Deutschland Verbraucherpreise
Deutsches BIP und Ifo Geschäftsklima
4
• So gingen die Energiepreise im Februar wieder stärker
zurück: –8,5 % nach –5,8 % im Januar. Zudem hat sich
der Anstieg für Nahrungsmittel (0,8 % nach 0,9 %) und
für Dienstleistungen (0,9 % nach 1,2 %) verringert.
-0,50
Jan 01
Jan 03
Jan 05
Verbraucherpreise
Quelle: Destatis, Eurostat.
Jan 07
Jan 09
Jan 11
Jan 13
Jan 15
Kernrate der Verbraucherpreise
Zeitraum: 31.01.1999 – 29.02.2016
USA
Konjunktur- und Preisentwicklung
Konjunktur: Zwiespältig
Fed zeigt sich noch abwartend
• Der Konjunkturverlauf bleibt zwiespältig. Industrieproduktion (-1,0 % gegen Vorjahr) und Exporte (-6,6 %)
belasten. Auf der anderen Seite sorgt der lebhafte Arbeitsmarkt für robuste Konsum- und Bauausgaben (Einzelhandel +3,1 % gegen Vorjahr, Baubeginne +30,9 %).
• Per Saldo erwarten wir zu Jahresbeginn eine leichte
Wachstumsbeschleunigung (im Quartalsvergleich) auf
annualisierte 2 %. Für das Gesamtjahr gehen wir von
einem BIP-Anstieg um 2,2 % (2,5 % in 2017) aus.
60
2
50
0
40
-2
30
-4
20
BIP (YoY)
Dez 05
18.03.2016
10
Dez 15
6
3
3
0
0
-3
Jan 99
ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala)
Zeitraum: 29.12.1995 – 29.02.2016
Quellen: BEA, ISM.
5
Dez 10
6
in %
4
in Pkt.
70
in %
6
Dez 00
• So könnte Druck auf die Fed entstehen, doch mehr als
die zuletzt avisierten zwei Zinsschritte in diesem Jahr zu
unternehmen.
USA Verbraucherpreise
USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex
-6
Dez 95
• Die Arbeitslosenquote entspricht mit 4,9 % in etwa dem
Vollbeschäftigungsniveau. Trotzdem steigen die Löhne
kaum an. Die Erholung der Energiepreise, deutlich
anziehende Mieten und Gesundheitskosten führen
dennoch zu konstant höheren Teuerungsraten (Feb.
1,0% gegen Vorjahr). In der Kernrate (ohne Energie und
Nahrungsmittel) waren es immerhin schon 2,3 %.
Makroausblick ǀ März ǀ 2016
-3
Jan 01
Jan 03
Jan 05
Verbraucherpreise (YoY)
Quelle: BLS.
Jan 07
Jan 09
Jan 11
Jan 13
Jan 15
Kernrate der Verbraucherpreise (YoY)
Zeitraum: 31.01.1999 – 31.01.2016
China
Konjunktur- und Preisentwicklung
Yuan-Stabilisierung im Fokus
Neue Prioritäten
• Für Volkskongress, Parteiführung und Ministerpräsident
hat nun erst einmal die konjunkturpolitische Stabilisierung Priorität vor dem weiteren Reform- und Transformationsprozess. Das diesjährige, amtliche Wachstumsziel liegt bei 6,5 bis 7 Prozent.
• Denn: auch nach 12 Monaten geld- und fiskalpolitischer
Stützungsmaßnahmen zeichnet sich kein Ende der
Industrie-Rezession und der Exportschwäche ab.
• Nun sollen Steuern gesenkt, die Neuverschuldung
erhöht, Infrastrukturinvestitionen beschleunigt werden.
60
12
55
50
8
45
6
40
in %
in Pkt.
10
35
BIP (YoY)
Mrz 09
Mrz 11
18.03.2016
Mrz 15
25
25
20
20
15
15
10
10
5
5
0
0
-5
-5
-10
Mrz 01
PMI Verarbeitendes Gewerbe (rechte Skala)
Zeitraum: 31.01.2005 – 29.02.2016
Quellen: NBS, CFLB.
6
Mrz 13
in %
14
Mrz 07
• Der Anstieg der Verbraucherpreise hat sich auf 2,3 %
(von zuvor 1,8 %) beschleunigt, stellt aber kein
Hindernis für weitere Lockerungsmaßnahmen da.
China Verbraucherpreise (YoY)
China BIP-Wachstum und PMI
4
Mrz 05
• Die Notenbank erhöht abermals die Kreditmenge, senkt
die Zinsen und versucht, mit Devisenmarktinterventionen die Landeswährung zu stabilisieren. Erste
Erfolge stellen sich ein. Der Yuan konnte leicht zulegen.
Die Kapitalabflüsse haben sich im Februar auf 65 Mrd.
US-Dollar in etwa halbiert.
Makroausblick ǀ März ǀ 2016
-10
Mrz 03
Mrz 05
Mrz 07
Verbraucherpreise
Quelle: NBS.
Mrz 09
Mrz 11
Mrz 13
Mrz 15
Preise für Nahrungsmittel
Zeitraum: 31.03.2001 – 29.02.2016
Japan
Konjunktur- und Preisentwicklung
Anhaltende Schwäche
Inflationsziel abgesenkt – Negativzinsen etabliert
• Japans Wirtschaft bleibt schwach. Die Ausfuhren lagen
im Februar 4,0 % unter Vorjahr. Chinas Wachstumsschwäche strahlt aus. Die Konsumausgaben fielen um
3,1 % yoy. Die Stimmung in Industrie und Dienstleistungsbetrieben trübt sich weiter ein.
• Die Notenbank hat ihr Inflationsziel für das Fiskaljahr
2016/2017 von 1,4 % auf 0,8 % abgesenkt. Im Jahr
danach sollen die Preise dann um 1,8 % steigen. Um
dies zu erreichen, hat sie ihr Wertpapierankaufprogramm um Negativzinsen auf Guthaben bei ihr
ergänzt. Die erhoffte Yen-Abschwächung blieb bislang
allerdings aus.
• Die Wachstumsperspektiven sind schlechter geworden.
Also plant die Regierung einen zweiten Nachtragshaushalt und die Verschiebung der nächsten Mehrwertsteuererhöhung. Derzeit erwarten wir noch eine BIPZunahme von jeweils 0,8 % in 2016 und 2017.
60
4
40
2
20
0
0
-2
-20
-4
-40
-6
-60
-8
-80
in Pkt.
in %
6
-10
-100
Mrz 95 Mrz 97 Mrz 99 Mrz 01 Mrz 03 Mrz 05 Mrz 07 Mrz 09 Mrz 11 Mrz 13 Mrz 15
18.03.2016
4
4
3
3
2
2
1
1
0
0
-1
-1
-2
-2
-3
Mrz 96
-3
Mrz 01
Mrz 06
Mrz 11
Tankan Großproduzenten Index (rechte Skala)
Zeitraum: 31.03.1995 – 31.12.2015
Quellen: ESRI, BoJ.
7
in %
Japan Verbraucherpreise (YoY)
Japan BIP-Wachstum und Tankan Index
BIP (YoY)
• Die Verbraucherpreise haben sich zuletzt gegenüber
Vorjahr nicht verändert. Ohne Nahrungsmittel und
Energie wurde ein Anstieg von 0,7 % ausgewiesen.
Makroausblick ǀ März ǀ 2016
Quelle: MIC.
Zeitraum: 31.03.1996 – 31.01.2016
Osteuropa
Konjunktur- und Preisentwicklung
Russland
Türkei
• Während sich Ölpreis und Rubel erholten, fiel auch die
Inflation den zweiten Monat in Folge. Dahinter stecken
zum Einen starke Basiseffekte, zum Anderen der fortschreitende Ersatz teurer westlicher Importe durch
billige russische Produkte. Geldpolitisch öffnet sich also
langsam ein Fenster für Zinssenkungen: Bis zur
Jahresmitte ist ein Leitzins unter 10 % wahrscheinlich.
• Weitere Terroranschläge sind zu befürchten. Frühling
heißt, dass die PKK mehr Truppen aus den Bergen
mobilisieren kann und wird. Letzte Woche gab es zudem
erneut Bombendrohungen und -funde in den größten
Städten, sowie Ausgangssperren und neue Operationen
von Regierungstruppen im Südosten des Landes.
• Wir erwarten aber weiter etwa –2,6 % BIP-Wachstum für
dieses Jahr und ein Budgetdefizit von rund 4,5 % des
BIP. Einen Staatsbankrott sehen wir nicht.
• Mehr Terror bedeutet nicht nur mehr Tote, sondern auch
ein Schlag auf die Tourismuseinnahmen und die
Verbraucher- und Investorenstimmung. Lira-Volatilität
und stärkere Kapitalabflüsse sind wahrscheinlich.
Türkei Leitzinsen und Verbraucherpreise (YoY)
100
100
80
80
60
12
9
9
6
6
60
3
Mrz 11
40
Mrz 11
Mrz 12
Mrz 13
Mrz 14
18.03.2016
Mrz 15
Makroausblick ǀ März ǀ 2016
Mrz 12
40
Mrz 16
Zeitraum: 17.03.2011 – 17.03.2016
Quelle: Bloomberg.
8
12
in %
120
in %
Rubel in US-Dollar (Index = 100 zu Beginn)
120
Mrz 13
Leitzinsen
Quellen: TCMB, TUIK.
Mrz 14
Mrz 15
3
Mrz 16
Verbraucherpreise
Zeitraum: 17.03.2011 – 17.03.2016
Marktentwicklung
Zinsen
Geldpolitik driftet auseinander
Zinsen bleiben niedrig
• Die EZB hat ihre Geldpolitik weiter gelockert und ihren
Leitzins um fünf Basispunkte auf 0 % und den Einlagezins um weitere zehn Basispunkte auf –0,40 % gesenkt.
Zudem wird sie ihr Ankaufprogramm um 20 Mrd. Euro
auf 80 Mrd. Euro monatlich aufstocken und künftig auch
Investment-Grade Unternehmensanleihen kaufen.
• Die Turbulenzen an den Finanzmärkten, die Sorgen um
die Weltkonjunktur und der Rückfall in die Deflation
haben die EZB zu einem Bündel weiterer geldpolitischer
Lockerungsmaßnahmen veranlasst.
• In den USA hat die Fed ihren Leitzins dagegen im
Dezember 2015 um 25 Basispunkte auf 0,25 % - 0,50 %
nach oben geschleust. Wir erwarten für dieses Jahr
noch zwei weitere Schritte um jeweils 25 Basispunkte.
• Aufgrund der globalen Wachstumseintrübung und
tendenziell schwächerer US-Konjunkturdaten wird sich
die Fed zudem etwas mehr Zeit mit den nächsten
Zinserhöhungsschritten lassen.
in %
7
7
6
6
5
5
4
4
3
3
2
2
1
1
0
0
-1
Feb 01
Feb 03
Feb 05
Feb 07
EZB
Feb 09
18.03.2016
Feb 13
Feb 15
6
6
5
5
4
4
3
3
2
2
1
1
0
Mrz 06
Fed
Zeitraum: 01.02.1999 – 17.03.2016
Quelle: Bloomberg.
9
Feb 11
in %
Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen
Leitzinsen
-1
Feb 99
• 10-jährige Bundesanleihen rentieren aktuell mit 0,2 %
und die Zinsen für Bundesanleihen sind in den
Laufzeitbereichen bis acht Jahre negativ.
Makroausblick ǀ März ǀ 2016
Mrz 08
Mrz 10
Deutschland
Quelle: Bloomberg.
Mrz 12
Mrz 14
0
Mrz 16
USA
Zeitraum: 17.03.2006 – 17.03.2016
Marktentwicklung
Rohstoffe
Öl: Preisverfall beendet?
Gold bleibt gefragt
• Die russisch-saudische Übereinkunft, ihre Fördermengen auf dem Januar-Stand einzufrieren, ist auf
positive Resonanz gestoßen.
• Da nun auch die US-Fracking-Produktion abnimmt,
haben sich die Ölpreise deutlich von ihren zyklischen
Tiefständen erholt. Brent stieg von unter 30 US-Dollar je
Fass um mehr als 30 % auf etwa 40 Dollar.
• Aufgrund der anhaltenden Überversorgung sollte hier
erst einmal Schluss sein. Wir rechnen bis zum Frühsommer mit einer Schwankungsbreite von 30 bis 40 Dollar.
• Gold hat sich seit Jahresbeginn um 20 % verteuert. Eine
zögerlichere Fed und Negativ-Zinsen in Japan sowie
der Eurozone haben das Anlegerinteresse beflügelt. Die
Zuflüsse in goldgedeckte ETFs waren zuletzt so hoch
wie seit knapp fünf Jahren nicht mehr. Weitere
Preissteigerungen sind wahrscheinlich.
• Die zweistelligen Preiserholungen der Industriemetalle
stehen auf tönernen Füßen. Chinas Konjunktur bleibt
schwach. Short-Eindeckungen waren die treibende
Kraft. Wir sehen Rückschlagspotential.
Goldpreis gegenüber globalen Gold-ETF-Beständen
in US-Dollar
Öl
160
160
140
140
120
120
100
100
80
80
60
60
40
40
20
Mrz 06
Mrz 08
Mrz 10
Mrz 12
18.03.2016
20
Mrz 16
Zeitraum: 17.03.2006 – 17.03.2016
Quelle: Bloomberg.
10
Mrz 14
Makroausblick ǀ März ǀ 2016
2100
85000
1750
75000
1400
65000
1050
55000
700
45000
350
35000
0
Jan 08
25000
Jan 10
Goldpreis je Unze
Quelle: Bloomberg.
Jan 12
Jan 14
Jan 16
Gold-ETF-Bestände in Tausend Unzen (rechte Achse)
Zeitraum: 01.01.2008 – 17.03.2016
Marktentwicklung
Währungen
Euro legt trotz EZB-Lockerung leicht zu
Der Yen kann sich weiter behaupten
• Der Euro behauptet sich auch nach den unerwartet
weitgehenden Lockerungsschritten der EZB in seiner
volatilen Seitwärtsbewegung gegenüber dem US-Dollar.
Das war so nicht unbedingt zu erwarten, entspricht aber
in etwa der Reaktion des Yen nach der Einführung
japanischer Negativzinsen.
• Die von China ausgelösten Börsen-Turbulenzen haben
zu Zuflüssen in den Yen und zu steigenden Yen-Kursen
geführt. Weder der von der BoJ beschlossene negative
Einlagezins noch die schwachen Konjunkturdaten haben
den Yen-Anstieg substantiell drehen können.
• Die US-Notenbank setzt zwar prinzipiell auf eine
straffere Geldpolitik. Doch angesichts eingetrübter Konjunkturaussichten und wackelnder Börsen wird sich die
Fed wohl stärker zurückhalten als bislang erwartet.
Wechselkurs Euro/Japanischer Yen
1,50
1,40
1,40
1,30
1,30
in US-Dollar
1,50
1,20
1,20
1,10
1,10
Mrz 12
Mrz 13
Mrz 14
18.03.2016
1,00
Mrz 16
Zeitraum: 17.03.2011 – 17.03.2016
Quelle: Bloomberg.
11
Mrz 15
Makroausblick ǀ März ǀ 2016
150
150
140
140
130
130
120
120
110
110
100
100
in Yen
Wechselkurs Euro/US-Dollar
1,00
Mrz 11
• Das fundamentale Umfeld bleibt für den Yen dennoch
weiter schwierig. Die lockere Geldpolitik und die Staatsschulden sind eine Bürde, die Strukturreformen stocken.
Wir erwarten mittelfristig wieder einen schwächeren Yen.
90
Mrz 11
Quelle: Bloomberg.
Mrz 12
Mrz 13
Mrz 14
Mrz 15
90
Mrz 16
Zeitraum: 17.03.2011 – 17.03.2016
Wirtschaftliches Umfeld
BIP
Inflation
Anteil
2014
2015
2016
2017
WELT*
100
2,4
2,4
2,4
2,7
USA
22,5
2,4
2,4
2,2
Japan
6,0
-0,1
0,5
China
13,4
7,3
Indien
2,7
Lateinamerika
Arbeitslosenquote
Saldo Staatshaushalt
2014
2015
2016
2017
2014
2015
2016
2017
2014
2015
2016
2017
2,5
1,6
0,1
1,6
2,1
6,2
5,3
4,8
4,5
-2,8
-2,4
-2,2
-2,1
0,8
0,8
2,7
0,8
0,3
1,8
3,6
3,4
3,1
3,0
-7,8
-6,5
-6,3
-5,0
6,9
6,5
6,1
2,0
1,4
2,2
2,3
4,1
4,1
4,3
4,3
-1,8
-2,3
-3,0
-3,0
7,2
7,5
7,5
6,8
4,5
4,0
4,0
-6,9
-6,5
-6,0
-5,5
6,0
6,0
5,0
4,0
-3,5
-4,0
-3,5
-3,0
7,5
1,1
0,0
0,3
1,9
EUROPA
29,8
1,3
1,0
1,0
1,6
Eurozone
17,3
0,9
1,5
1,3
1,7
0,4
0,0
0,4
1,6
11,6
10,9
10,1
9,6
-2,4
-2,1
-2,2
-2,0
Deutschland
5,0
1,6
1,4
1,3
1,7
0,8
0,1
0,3
1,3
5,0
4,6
4,5
4,9
0,7
0,6
0,0
-0,2
Frankreich
3,7
0,2
1,1
1,0
1,3
0,6
0,1
0,3
1,4
10,3
10,4
10,3
9,6
-4,0
-3,8
-3,6
-3,5
Italien
2,8
-0,3
0,6
0,8
1,2
0,2
0,1
0,4
1,4
12,6
11,9
11,3
10,9
-3,0
-2,6
-2,6
-2,5
Spanien
1,8
1,4
3,2
2,8
2,4
-0,2
-0,6
-0,1
1,4
24,5
22,1
19,5
18,0
-5,7
-4,5
-3,4
-2,9
Großbritannien
3,8
2,9
2,2
1,9
2,1
1,5
0,1
0,9
1,8
6,2
5,4
5,0
4,9
-5,5
-4,4
-3,4
-2,5
Schweiz
0,9
2,0
0,9
1,2
2,0
0,1
-1,1
-0,8
0,3
3,2
3,4
3,4
3,2
0,5
-0,1
0,1
0,2
Schweden
0,7
2,4
3,8
2,7
2,5
0,2
0,8
1,2
2,2
7,8
7,6
7,2
6,7
-1,8
-1,3
-0,8
-0,5
Russland
2,4
0,6
-3,7
-2,6
-0,6
7,8
15,6
11,3
9,2
5,2
5,6
6,5
6,2
-0,7
-3,2
-4,5
-3,3
Türkei
1,0
2,9
3,3
2,9
3,0
8,9
7,7
8,7
8,2
10,0
10,6
10,1
10,2
-1,3
-1,8
-2,0
-2,1
ANDERES WESTEUROPA
OSTEUROPA
Quelle: Arbeitslosigkeit: ILO/Eurostat Definition; Saldo Staatshaushalt in % des BIP.
* Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht Kaufkraftparität, KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen.
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