mAtthiAs Bouten - Zeitschriften

April 2016
deutschlAnds grosses pferdemAgAzin
Newcomer
mAtthiAs
Bouten
Vom Hintergrund
ins Rampenlicht
www.st-georg.de
mitteilungen des deutschen
reiter- und fahrer-Verbandes
Matt
SöhnlehiniasBrBiloultiaen und
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Experten warnen
Genick im fokus
04
Wir gurten
zu fest!
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5,50 €
Richtig Reiten
15
Tipps zum
Geraderichten
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ScHiEf!
fokus
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Österreich 6,30 € schweiz 9,70 sfr itALieN € 7,50 BeLgieN 6,50 € LuxemBurg 6,50 € fiNNLANd 7,40 €
7 Trensen
im Vergleich
Summer Collection
#Equiline
equiline.it
Editorial
Jan TönJes, Chefredakteur
[email protected]
weiTer so, DressursporT?
Foto: www.toffi-images.de
d
ie Dressurgemeinde ist wieder einmal
in Aufruhr. Dass sich der exklusive
Club jener Top-Liga-Reiter vorolympischer Hysterie hingibt, wäre nicht
weiter bedeutsam für Otto-NormalReiter. Reiter, Richter, Trainer – der Wanderzirkus, der sich hinter dem Kürzel CDI+ Sternchen versteckt, ist ein exklusiver Kreis. Sollen sie
sich doch vergnügen. Jeder so, wie er mag.
Die Sache mit der Jetset-Dressur hat bloß
einen kleinen Haken: Wenn Springpferde durch
die Welt geflogen werden, um an exotischen
Plätzen im Parcours unterwegs zu sein, dann
gilt dort, genau wie in Klein Muckelshausen: zu
langsam, Stange runter – Pech gehabt! Der eine
spült den Frust im VIP-Bereich mit einem Glas
Champagner herunter, der andere mit einem
schalen Bier aus einem Plastikbecher. Egal – der
Sport ist derselbe. Beim Dressurreiten ist das
im Prinzip genau so. Es gibt dieselben Noten,
dieselben Aufgaben und gerüchteweise auch
dieselbe Skala der Ausbildung. Theoretisch ist
also eine Sieben immer eine „ziemlich gute“, eine
Acht immer eine „gute“ und eine Neun immer
eine „sehr gute“ Bewertung. Und praktisch? Beim
CDI3* in Moskau haben fünf Richter der Russin
Inessa Merkulova für einen Grand Prix-Ritt 82,2
Prozent gegeben. Eine absolute Weltklasse-Note,
medaillenverdächtig im Olympiajahr. Unter den
fünf Juroren: der Niederländer Ghislain Fouarge,
einst „oberster Richter“ des Weltreiterverbandes
(FEI) und Verfasser des „Handbuchs zum Richten von Dressurprüfungen“. Ein Mann mit hoher
Reputation. Seine Beurteilung lag ziemlich genau
auf dem Durchschnittswert 82,2 Prozent. Sein
Problem: Bilder im Internet zeigen ihn vermeintlich beim Trainieren der Siegerin. Das wäre ein
Regelverstoß. Schnell stellte die FEI fest: Nein,
alles korrekt verlaufen (mehr dazu siehe S. 14).
Alles O.K.? Nein! 82,2 Prozent ist ein Wert, den
im Grand Prix bislang vielleicht eine Handvoll
Pferde überhaupt erreicht hat. Wer das Video des
Ritts sieht, fragt sich, wie diese Noten zustande
kommen. Ein Video mag nicht alles wiedergeben. Aber Taktfehler in Trabverstärkungen,
kaum erkennbare Rahmenerweiterung sowie ein
Hinterbein, das in den starken Tempi kaum die
Spuren der Vorderhufe erreicht, leicht schwan-
Inessa Merkulova und Mister X, hier in Aachen 2015.
kende fliegende Galoppwechsel und Traversalen
mit kaum wahrnehmbarer Längsbiegung kann
man erkennen. Wenn man es denn will. Was
Merkulovas Pferd fantastisch zeigt, sind Piaffen,
Passagen und Galopppirouetten auf kleinstem
Kreis gesprungen. 76, vielleicht 77 Prozent
wären vertretbar gewesen. In Moskau wie in
Mümmelsdorf müssen weniger gute Lektionen
auch entsprechend tiefer beurteilt werden. Mag
der Spitzensport sich von den Normalo-Reitern
immer mehr entfernen, so werden dennoch hier
die Maßstäbe gesetzt. Im konkreten Fall in eine
bedenkliche Richtung. Und: Olympiajahr. Wollen
wir hoffen, dass dort wirklich gutes Reiten vorne
steht. Die Zeichen stehen dafür nicht eben gut.
Zumal Marina Aframeeva, Merkulovas Schwester, ihre persönliche Bestleistung um knapp sechs
Prozent auf demselben Turnier steigerte. Von 70
Prozent, „teilgenommen“, auf 76 Prozent, „wow!“
– eine bemerkenswerte Leistungssteigerung
einer Reiterin, deren Abreiten beim Hamburger
Derby 2015 alles andere als schön aussah. Die
Zukunft der olympischen Reiterei (s. S. 16) ist in
der Diskussion. Ein Sport, der seine komplexen,
selbst definierten Maßstäbe nicht konsequent
einzuhalten in der Lage ist, muss sich die Frage
stellen lassen, ob er in der olympischen Familie
richtig aufgehoben ist.
Herzlichst ihr
inhalt
April 2016
24
Foto: www.paulinevonhardenberg.com
Newcomer
matthias BouteN:
Vom hintergrund
ins rampenlicht.
A
sattlermeister Jochen hennig
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experteN warNeN:
wir gurten zu fest!
Foto: www.slawik.com
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B
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thermotherapie:
Vorbeugen, anregen,
heilen – was wärme
alles kann.
In Teilen dieser Ausgabe finden Sie Beilagen von Hamburg Messe, HKM, Ecora, Busse, Voss Reitsport, Roeckl, British Shop, USG und Ceratex.
Wir bitten um freundliche Beachtung.
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4/2016
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Foto: www.paulinevonhardenberg.com
richtig reiteN:
Nie wieder schief!
15 tipps zum
geraderichten.
K
Sp
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„Kein Mensch käme auf die Idee,
beim Joggen nach ein paar Minuten
den Gürtel enger zu schnallen.“
F
aktuelles
◆ Das sind unsere Titelthemen
PFERDE & LEUTE �� 9
SPORT AKTUELL��10
u.a. Finale Meggle Champions, Dortmund
Namen des Monats ��22
ZUCHT AKTUELL ��78
sport
DOSSIER: OLYMPISCHE VIELSEITIGKEIT: VIER-KAMPF ��16
Wie geht es weiter mit dem Vielseitigkeitssport bei Olympia?
reportage
◆ ANGEKOMMEN��24
Matthias Bouten hat seinen Weg gefunden
richtig reiten
◆ LINIENTREU��38
Praktische Tipps zum Geraderichten
EIN GANZES REITERLEBEN… ��46
Gedanken der Reiterlegende Paul Stecken zum Pferdesport
KRÄFTEMESSEN ��48
Gestestet: So verteilen Trensen den Druck im Genick
Matthias Bouten hat
seinen Weg gefunden. Der
ehemalige Bereiter bei
Isabell Werth steht mit seinen Erfolgen inzwischen
selbst im Rampenlicht
(siehe Seite 24).
Foto: von Hardenberg
special
◆ WOHLIGE WÄRME ��66
So unterstützt Wärme den Organismus
Zucht
DER NÄCHSTE VERSUCH ��80
Premiere der Hengstleistungsprüfungs-Reform in Münster
ratgeber
PFERDE & PRAxIS ��87
FRAGEN & ANTWORTEN ��88
u.a. viel Futter und trotzdem hungrig
◆ ZU FEST GEGURTET? ��92
Wie sehr beeinflusst ein zu strammer Sattelgurt das Pferd?
SO VIEL ENERGIE WIE HAFER ��98
Leistung trotz ausschließlicher Heufütterung – geht das?
RUND UMS PFERD ��102
u.a. Pferde machen glücklich
jeden monat
EDITORIAL �� 3
LESERBRIEFE �� 6
DER MOMENT ��20
xENOPHON ��85
IMPRESSUM ��103
TIPPS & TRENDS��104
GEORGIE ��106
VORSCHAU ��136
FUSSNOTE��138
drFV aktuell
ABWECHSLUNG IST TRUMPF! �� 53
Rolf Schettler betont den Nutzen des Fahrens für
das Reitpferd
EINE FRAGE DER EHRE �� 54
Offene und geschlossene Turnierprüfungen
NEWS �� 60
u.a. Lehrgänge, Termine, Geburtstage
Jahr Top Special Verlag GmbH & Co KG,
Troplowitzstr. 5, 22529 Hamburg
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COMPETITION LINE
ONE STEP AHEAD
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Leserbriefe
brief
des
monats
Zuerst einmal möchte ich Ihnen ein wirklich großes Lob aussprechen!
Ich bin seit kurzem Abonnentin Ihrer Zeitschrift und wirklich sehr begeistert: St.GEORG ist sehr informativ, interessant und schön zu lesen!
Besonders gefallen mir die Portraits von Reitern, das ist immer sehr
aufschlussreich!
Daher wollte ich mal fragen, warum Sie denn nicht mal wieder eine
Homestory über Kristina Bröring-Sprehe machen?
Bei dem letzten Mal, als Sie bei ihr waren, haben Sie sie als Newcomerin
vorgestellt mit Ausblick auf London als Traum. Wäre es jetzt nicht toll, nach so einer
Entwicklung eine Homestory von der neuen Nummer eins der Welt zu bekommen? Ich
hoffe, Sie nehmen meine Idee nicht als Kritik auf, ganz im Gegenteil.
Ansonsten machen Sie bitte so weiter, es ist immer wieder schön, einen neuen St.GEORG
zu lesen!
Vanessa Warnke per e-mail
effektiv entwurmen
St.GEORG 3/16, Special,
S. 66-81, „Klein, gemein &
widerstandsfähig“, wann welche
Wurmkur hilft
Vielen Dank für den tollen
und ausführlichen Artikel über
Wurmkuren! Ein wirkliches
Highlight! Meine Reitgemeinschaft und ich schicken schon
mehrere Jahre unsere Kotproben an Prof. von Samson-Himmelstjerna und sind begeistert
von den Ergebnissen. Resistenzen klar erkannt, viel effektivere
Entwurmung mit dem jeweils
richtigen Mittel – genau wie in
Ihrem Artikel beschrieben.
Heike Rohde per e-mail
zeichen setzen!
St.GEORG 3/16, Kommentar,
S. 12, „Dem Grauen ein Ende
setzen, jetzt!“, die britische Journalistin Pippa Cuckson über den
Distanzsport
Was soll man von Ländern,
die Menschenrechte missachten, die Todesstrafe vollstrecken und deren Kultur das
Geld ist, in Bezug auf Tierrechte erwarten? Vielleicht würde
sich mit der Zeit etwas ändern,
wenn die FEI konsequent und
ohne Dollarzeichen im Auge
Regelverstöße so hart wie möglich bestraft. Tut den Reitern
dort nicht nur im Portemonnaie weh, sondern durch
Missbilligung und Bestrafung
bis zum Entzug der WM. Setzt
endlich ein Zeichen, auch im
Namen der Menschenrechte.
Gabriele Appelt per e-mail
Welchen Wert haben nun
die „neuen“ Regeln? Dienen
sie nur dazu, die Austragung
der WM 2016 in den UAE
belassen bzw. rechtfertigen zu
können? Wer kontrolliert die
Einhaltung? Gibt es irgendetwas, was wir 08/15-Reiter,
wir Nicht-Funktionäre, wir
Nicht-Sponsoren tun können,
um diesem Elend ein Ende
zu bereiten? Ich fürchte nicht.
Meine FN-Mitgliedschaft habe
ich gekündigt. Letztlich aber
auch nur ein hilfloser Versuch
Stellung zu beziehen.
Gabriele Wels per e-mail
Das ist also aus den einst so
stolzen Männern geworden,
die für ihre Pferde einstanden, sie verehrt, geachtet, sie
gepflegt und geliebt haben:
übelste Pferdeschänder und
Tierquäler.
An dieser Stelle möchte ich
noch Gandhi zitieren: Die
Größe und den moralischen
Fortschritt einer Nation kann
man daran messen, wie sie die
Tiere behandelt. Gute Nacht,
arabische Welt!
Monika Lindner per e-mail
Geld regiert die Welt und so
leider auch den Reitsport. Aber
gute Ausbildung braucht ihren
Weg und ihre Zeit. Solange
solche eigentümlichen Ausbildungsmethoden Erfolge feiern
dürfen, wird sich absolut nichts
ändern. Denn am Ende gibt
der Erfolg ihnen recht.
Gundula Hinsch per e-mail
WiR vERlOSEn dieses Mal unter allen
Leserbrief-Einsendern ein paar Ariat
„Cobalt VX Stiefeletten“ (wahlweise mit
Reißverschluss oder mit Schnürung) im
Wert von 249,90 Euro.
Reiten hat etwas mit Talent
und Gefühl zu tun. Nicht nur
Hirn, sondern auch Hintern.
Was man nicht fühlt, lässt sich
auch nicht erjagen, auch wenn
ich noch so viel denke und
theoretisiere.
H. Günther Hein,
26197 Großenkneten
höhenfLüge
St.GEORG 3/16, Reportage,
S. 24-32, „Guck nicht am Boden…“, zu Besuch bei Christian
Ahlmann
Der einjährige Ferdinand hat
sich schnell den St.GEORG
seines Ur-Opas Heinz Schütte
geschnappt.
In diesen Ländern, wo Geld,
Skrupellosigkeit und Arroganz so stark ausgeprägt sind,
finden sich immer Partner,
die sich leicht korrumpieren
lassen. Die Aussage, man muss
den Reitern/Menschen nur
Zeit geben, umzulernen und
kulturelle Unterschiede zu
respektieren, ist schlichtweg
„schwachsinnig“. Ja, sie sollten
Zeit bekommen über ihre Einstellung nachzudenken – aber
nicht als Mitglieder der FEI.
H.-D. Meier per e-mail
nicht nur hirn
St.GEORG 3/16, Fußnote,
S. 130, „Atemlos“, Reiten ist kein
Denksport
Glückwunsch zu Ihrem
„Atemlosen“ Beitrag von Don
Hitmeyer. Besser kann man es
nicht auf den Punkt bringen.
Ich lese sehr gerne Ihre
Beiträge über die Sportler und
Sportlerinnen, die wir Tag ein
Tag aus bewundern und ihnen
nacheifern. Der vorherige Artikel mit Janne-Friederike Meyer
und jetzt in der März-Ausgabe
mit Christian Ahlmann regt
zum Nachdenken an. Wie oft
ist ein Reiter oder eine Reiterin
am Boden zerstört und hat
im selben Atemzug wieder
Höhenflüge. In Ihren Beiträgen
wird nicht nur über das Leben
der Sportler geschrieben,
sondern werden auch sehr
lehrreiche Tipps und Tricks
gegeben, die auch der Ottonormal-Verbraucher anwenden
und vor allem umsetzen kann.
Macht weiter so!
Julia Junghard per e-mail
schreiben sie uns
Redaktion ST.GEORG,
Troplowitzstr. 5, 22529 Hamburg,
Fax: 040/38906-308 oder per
e-mail: [email protected]
Leserbriefe geben die persönliche Meinung des Absenders, aber nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Sie können von der Redaktion gekürzt werden.
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4/2016
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