Wien Energie

Projektmanagement in der Praxis S 6
Wien wächst
Eine Milliarde Euro für die Energienetze S 12
Halbmarathon
Nicht retournieren!
WERBUNG
FOTO: PETRA RAUTENSTRAUCH
Start der Wien Energie-Sportwochen S 26
ÖSTERREICHISCHE POST AG, FIRMENZEITUNG 12Z039267 F
Planen
& Steuern
DVR 09927021
Wien Energie-Magazin für Unternehmen Nr 16/März 2016
13:23
28_01_cover_fin.indd 1
25.02.16 10:05
Demner, Merlicek & Bergmann
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SO
EDITORIAL
Nr 16/März 2016
6 Projekt ist dann, wenn man
MEGA Float, MEGA Garant und MEGA Float Cap –
die Strom- und Erdgastarife für Unternehmer.
Wasserkraft
Windenergie
feste oder flüssige Biomasse
sonstige Ökoenergie
Erdgas
CO2-Emissionen
radioaktiver Abfall
48,85 %
6,17 %
3,45 %
1,72 %
39,81 %
136,48 g/kWh
0,00 mg/kWh
Stromkennzeichnung: Gemäß § 78 Abs. 1 ElWOG 2010 und Stromkennzeichnungsverordnung
2011 hat die Wien Energie Vertrieb GmbH & Co KG im Zeitraum 1.10.2013 – 30.9.2014 auf Basis
der in der untenstehenden Tabelle angeführten Primärenergieträger Strom an Endverbraucher
verkauft. Die Herkunftsnachweise stammen aus Österreich (71,48 %), Norwegen (19,41 %), Niederlande (3,97 %), Schweden (3,36 %) und Finnland (1,78 %). Das Erdgas wird mit höchster Effizienz in modernen KWK-Kraftwerken zur gleichzeitigen Erzeugung von Strom und Fernwärme
eingesetzt. Gemäß § 78 Abs. 2 ElWOG 2010 und Stromkennzeichnungsverordnung 2011 entstanden bei der Stromerzeugung in diesem Zeitraum nebenstehende Umweltauswirkungen. Unsere
Lieferungen sind frei von Atomstrom. Bei der Erzeugung entstehen keine radioaktiven Abfälle.
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• sparen Sie bei den Energiekosten
• profitieren Sie von 100 % Ökostrom bzw. 5 % Biogasanteil *
• holen Sie mehr für Ihr Unternehmen heraus auf wienenergie.at/business
FOTOS: WIEN ENERGIE/RINGHOFER, GETTY IMAGES, WIEN ENERGIE/MARTIN STICKLER, WIEN ENERGIE/IAN EHM, WIEN ENERGIE/DIENER
OPTIONAL A
ÖKO-VARIANTE
Wien Energie Vertrieb, ein Unternehmen der EnergieAllianz Austria.
die Energienetze
wachsen mit.
Vom Chaos zum Plan
NEU: LS
www.wienenergie.at
12 Wien wächst –
vorher nicht weiß, was zu tun ist.
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* Optional bei MEGA Float, MEGA Garant und MEGA Float Cap.
INHALT
Wie oft fragen Sie sich in Ihrem Berufsalltag: „Habe ich alles bedacht? Was ist
noch zu tun? Habe ich auch nichts vergessen?“ Als Chefredakteurinnen kennen
wir diese Fragen nur zu gut, wenn wir
eine neue Ausgabe von Energie konzipieren, andenken und umsetzen. Ein gedrucktes Ergebnis halten wir vier Mal im
Jahr nur in Händen, weil wir wissen:
Strukturiertes Arbeiten, die Verteilung
und Steuerung von Aufgaben ist erfolgsentscheidend.
Kreatives Chaos in Ehren, aber alle Ideen
und Themen ohne Plan zu berücksichtigen,
verursacht nur Kopfschmerzen. Und die
Wahrscheinlichkeit, dass etwas falsch bewertet wird oder sich andere Fehler einschleichen, ist groß. Mit einem Projektplan klappt es.
Experte Hannes Tschürtz verweist aber
mit Recht darauf, dass nicht jede Aufgabe
gleich ein Projekt ist – zu lesen ab Seite
10. Das Vertrauen auf bestehendes
Know-how und funktionierende Abläufe
ersetzt den einen oder anderen Projektauftrag.
Wir wünschen Ihnen jedenfalls viel Erfolg bei Ihren Projekten und freuen uns,
wenn wir Ihnen mit diesem Heft Denkanstöße für das Planen & Steuern geben
können.
Ihre Redaktion mit Energie!
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Wien Energie baut die Nutzung
erneuerbarer Energie aus.
Mit dem Halbmarathon starten
die Wien Energie-Sportwochen.
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News mit Energie!
Aktuelle Meldungen
Thema: Planen & Steuern
Großprojekte, gut gemanaget
Zum Thema: Der große Irrtum
Grundlagen, Chancen und Fehler
Zum Thema: Stadtentwicklung
Die Energienetze wachsen mit Wien
Zum Thema: Smartes Projekt
Neue Unternehmenszentrale
Energieeffizienz für Unternehmen
Servicepakete von Wien Energie helfen
E-Mobilität kommt in Fahrt
Bundesweite Vernetzung durch Ö-HUB
Erneuerbare Energie
News von Solar-, Wind- und Wasserkraft
Interview: Ulli Sima
Daseinsvorsorge im Teamwork
After Work
Veranstaltungstipps & Gewinnspiele
IMPRESSUM
Medieninhaber und Herausgeber: Wiener Stadtwerke Holding AG, 1030 Wien, Thomas-Klestil-Platz 14. Verleger:
­Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m.b.H. & Co. KG, 1110 Wien, Leberstraße 122. Chefredaktion: Alexandra
­Dobernigg, Ilona Matusch. Chefs vom Dienst: Christian August. Grafische Gestaltung: Marion Karasek. Design:
Perndl+Co. Fotoredaktion: Kathrin Ludwig. Coverfoto: Andrew Rinkhy. Anzeigenannahme: Schmid Verlagsges.m.b.H.,
1110 Wien, Leberstraße 122, Tel. (01) 740 32-735. Herstellung: Repromedia Druckges.m.b.H. Nfg. KG, 1110 Wien.
Druck: Berger, Horn. Leserbriefe richten Sie bitte an „Energie!“, Bohmann-Verlag, 1110 Wien, Leberstraße 122, oder per
E-Mail an [email protected]. Die Wiener Stadtwerke Holding AG steht zu 100 % im Eigentum der Stadt Wien. Weitere
Informationen gemäß § 25 Mediengesetz auf www.wienerstadtwerke.at/impressum.
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ENERGIE-NEWS
Alle Neuigkeiten
auf einen Blick
Telefonzelle liefert
Ökostrom fürs E-Auto
Wien wächst – die
Energienetze wachsen mit
Schwankungen im
Netz müssen ständig
ausgeglichen werden,
um das Stromnetz
stabil zu halten.
Keine Stadtentwicklung ohne Energie.
In Klosterneuburg haben Wien Energie und A1
eine Telefonzelle mit integrierter Stromtankstelle und Photovoltaikpaneel installiert. Die
Tankstelle in verkehrsgünstiger Lage bei der
Kreuzung Wiener Straße/Weidlinger Straße ermöglicht so allen, die mit Elektrofahrzeugen in
Klosterneuburg unterwegs sind, ein bequemes
Stromtanken. Und das ist in der Pilotphase gratis.
Der Fahrer muss nicht bei der Ladestation warten: Wenn der Akku voll ist, informiert eine SMS.
Wien Energie senkt den Erdgaspreis schon
zum vierten Mal seit 2012.
Erdgas wird billiger:
7 Prozent Ersparnis
Info
Ab 1. Mai sinkt der Preis der Standardtarife für
Erdgas. Die Reduktion des Arbeitspreises wird
sieben Prozent betragen. Das heißt: Ein Wiener Unternehmen, das mit Erdgas heizt und/
oder Warmwasser aufbereitet, kann bei einem
Jahresverbrauch von 25.000 Kilowattstunden
mit einer Ersparnis von rund 76 Euro brutto
jährlich rechnen. Die Reduktion gilt für
GewerbekundInnen in den Tarifen MEGA und
MEGA online. Rückblickend handelt es sich
damit um die vierte Preissenkung innerhalb
der letzten vier Jahre.
www.a1.net
„FlexPool“ trägt zur Stabilität des Stromnetzes bei.
Das Servicepaket von Wien Energie macht es für Partner aus Gewerbe und
Industrie einfach, sich am Strommarkt zu beteiligen.
800.000 Kilometer werden die Züge der WLB Cargo
im Jahr 2016 in Österreich zurücklegen.
Strom für die Schiene
Die EAA-EnergieAllianz Austria ist neue Energieversroger für die Güterzüge der Wiener Lokalbahnen (WLB) Cargo. 2016 werden 19 Gigawattstunden Strom geliefert, mit denen die
WLB Cargo-Züge in Österreich 800.000 Kilometer zurücklegen können. Neben der Westbahn sind die Wiener Lokalbahnen Cargo bereits der zweite bedeutende Kunde im neuen
EAA-Geschäftsfeld Schienenstrom. Die EAA ist
die gemein­
same Vertriebsgesellschaft von
Wien Energie, EVN und Energie Burgenland.
Info
www.wlb-cargo.at, www.energieallianz.at
4
D
er Hintergrund, in einfachen Worten: Strom
ist nicht gut speicherbar, daher muss ein
ständiger Ausgleich zwischen Erzeugung
und Verbrauch hergestellt werden. Das funktioniert über eine dreistufige Regelung, die Stromschwankungen innerhalb von Sekunden (Primärregelung) oder Minuten (Tertiärregelung)
ausgleicht. Wird zu wenig Strom erzeugt, werden
weitere Quellen dazu- oder Verbraucher abgeschaltet. Und umgekehrt: Gibt‘s zu viel Strom,
wird die Stromproduktion gedrosselt oder es
werden sinnvoll weitere Verbraucher eingesetzt.
Und hier kommt nun „FlexPool“, das virtuelle
Kraftwerk von Wien Energie, ins Spiel.
Full-Service für die Poolpartner
Wien Energie schaut sich in einer Potenzialanalyse an, welche der Anlagen in einem Unternehmen für die Teilnahme infrage kommen – das
können unter anderem Solarkraftanlagen eben-
so sein wie Kleinwasserkraftwerke oder auch
Notstromaggregate. Ebenso werden die Verbraucher gecheckt.
Die Teilnahme am „Tertiärregelenergiemarkt“
ermöglicht einem Unternehmen, Geld zu verdienen. Die Bereitstellung von Flexibilitäten
wird über den Leistungspreis abgegolten, und
bei Aktivierung der in FlexPool eingebundenen
technischen Einheit erhält das Unternehmen
darüber hinaus einen Arbeitspreis.
Die ExpertInnen von Wien Energie kümmern
sich um alle technischen Details bis hin zur Vermarktung von geliefertem Strom. Die Unternehmen erhalten eine monatliche Abrechnung über
die auf dem Strommarkt erzielten Erlöse.
Info
D.Wirt.Ing.(FH) Bernhard Kremser
(01) 977 00-38552
E-Mail [email protected]
FOTOS: WIEN ENERGIE/IAN EHM, WLB/JOHANNES ZINNER, WIEN ENERGIE (2), PID/DAVID BOHMANN, FRANZ PFLUEGL
Mit flexibler Anlagennutzung
Geld verdienen
Wer flexibel ist, spart
bei der Energie
Die Wiener Netze investieren eine Milliarde Euro in die Erhaltung und den Ausbau der
Energieinfrastruktur. Das sichert die Energieversorgung und schafft Arbeit.
Z
wei Millionen EinwohnerInnen wird die Hauptstadt in wenigen Jahren zählen. Eine Infrastruktur­
offensive im Bereich der Energienetze mit Investitionen von einer Milliarde Euro bis 2020 soll die
Grundlagen für das Wachstum der Stadt und ihre mitwachsende Wirtschaft weiter verbessern.
Neben Wasserver- und -entsorgung ist es vor allem
Energie, die man in neuen Stadtentwicklungsgebieten
braucht. Ein Fall für die Wiener Netze. Das Unternehmen betreibt schon jetzt für die sichere Energieversorgung Wiens 23.000 Kilometer Stromnetz, 4.670 Kilometer Erdgasnetz und 1.200 Kilometer Fernwärmenetz.
Dazu kommt ein Glasfasernetzwerk für den raschen
und sicheren Datentransfer, der beim Ausbau alternativer Energienutzung an Bedeutung gewinnt.
Die Wiener Netze unterstützen die Entwicklung zur
umweltfreundlichen Energieversorgung, indem sie
ihre Netze auf die optimale Einbindung erneuerbarer
Energie vorbereiten. Ziel ist, einer der zuverlässigsten
Verteilernetzbetreiber in Europa zu bleiben – mit einer
Versorgungssicherheit von schon bisher 99,99 Prozent.
Info
www.wienernetze.at
Tag der Töchter
Wenn die Marktpreise für Erdgas oder Strom
sinken, können Wien Energie-Gewerbekund­
Innen davon profitieren. Nämlich mit den
Tarifen MEGA Float und MEGA Float Cap. In
beiden Fällen wird dann monatlich der Verbrauchspreis an die Entwicklung der Marktindizes angepasst. Die KundInnen werden per
E-Mail informiert und sind so immer auf dem
letzten Stand. Beim Tarif MEGA Float Cap wird
überdies eine Preis­obergrenze vereinbart, womit Wien Energie-KundInnen
von plötzlichen Preissprüngen verschont bleiben.
Mädchen von elf bis 16 Jahre haben beim
Wiener Töchtertag am 28. April 2016 die
Gelegenheit, ihren Horizont in Sachen Berufswahl zu erweitern. Sie können einen
Einblick in die berufliche Praxis gewinnen,
den Arbeitsalltag hautnah miterleben und
ihre Fähigkeiten ausprobieren. Der
Schwer­punkt liegt auf technischen, handwerklichen und naturwissen­schaftlichen
Berufen. Noch bis 1. April können sich
Unternehmen zur Teilnahme anmelden.
Info
www.wienenergie.at/business
Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt und
Wiener Stadtwerke, und StadtwerkeVorstand Peter Weinelt präsentierten
das Investitionsprogramm.
Beim Töchtertag können die Mädchen
erfolgreiche weibliche Vorbilder in Branchen
treffen, die für Frauen untypisch sind.
Info
www.toechtertag.at
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PLANEN & STEUERN
Projektmanagement
in der Praxis
Von Stadien,
Mannerschnitten
und anderen Projekten
Wer ein Haus baut, braucht einen Plan.
Egal, ob ein neues Bauwerk entstehen soll oder neue Technik in einer Firma Einzug hält:
Planen und Steuern sind das Um und Auf, um bei einer komplexen Aufgabenstellung nicht den Überblick zu verlieren.
Richtiges Projektmanagement hilft, das Ziel und die Schritte zu seiner Erreichung im Blick zu behalten.
Flott ist es gegangen
Ein dermaßen großes Projekt zu managen, wie geht das? Der
SK Rapid und Harry Gartler holten sich Unterstützung von
der Firma IFS (Institut für Sportstättenberatung, Anm.), ein
deutsches Unternehmen, das schon 30 Stadien gebaut hat.
Gartler: „Mit dieser Firma haben wir das Konzept entwickelt,
die Ausschreibung vorbereitet. Diese Ausschreibung war Basis für den Wettbewerb, der uns vier Stadienentwürfe gebracht hat. Dann hat das ganze Prozedere mit den behördlichen Einreichungen begonnen. Mit den unterschiedlichsten
Normen und Richtlinien – von den Breiten der Stufen bis zu
den Entfluchtungsszenarien.“ Ein intensiver Prozess mit einer
Lawine von Terminen bei den Behörden beschäftigte das
Team ordentlich. Alles ist gut gegangen, sagt Gartler heute.
Dabei hat es der Projektleiter für das Allianz-Stadion gar nicht
so sehr mit der „Wissenschaft“ Projektmanagement. „Ich bin
6
Nach relativ kurzer Bauzeit wird im Sommer
2016 eröffnet. Rechts im Bild gut erkennbar:
Der Lichtmast ist das letzte Überbleibsel des
alten Hanappi-Stadions.
da reingerutscht. Nie hätte ich mir gedacht, dass ich einmal
Stadionmanager werde. Ich maße mir auch nicht an zu sagen, ich bin so schlau wie ein Projektmanager“, sagt Gartler
schmunzelnd. Aber es müsse halt einen geben, der wie im
Fall des Stadions alles organisiert.
Harry Gartler leitete das
Projekt Allianz-Stadion
des SK Rapid.
Projektmanagement nimmt die Komplexität
Energie
Fakten
90
Grad wird das
Allianz-Stadion
gedreht, wie bereits
einst von Gerhard
Hanappi geplant.
Die Tribüne für die
Heimfans befindet
sich jetzt im Süden.
24.200
Sitzplätze erwarten
im neuen Stadion
die Fans.
1.400
Kilowatt wird
die Leistung der
Flutlichtanlage
betragen.
Wer mit Hannes Tschürtz, einem Experten für Projektmanagement, spricht, erkennt rasch, dass Harry Gartler alles
richtig gemacht hat. Tschürtz ist Leiter des Masterlehrgangs
„Safety and Systems Engineering“ an der FH Campus Wien.
Warum es ohne Projektmanagement heute kaum noch geht?
„Weil das Engineering unserer technischen Systeme – Produkte, Maschinen, Anlagen – immer komplexer wird. Mit
einem richtig angewendeten Projektmanagement kann ich
den Projekten diese Komplexität nehmen“, erläutert Tschürtz.
Doch eines soll Projektmanagement nie sein: ein Knebel für
die Kreativität. Oder – noch schlimmer – eine unnötige Belastung vor allem für kleinere oder kleine Betriebe. Im Gegenteil: Richtig angewandt, biete Projektmanagement die Möglichkeit, sich einen guten Überblick über das Vorhaben zu
verschaffen: „Damit werden komplexere Aufgaben einfach
steuerbar, und ich kann auf unerwartete Ereignisse besser
und schneller reagieren. Wenn ich Aufgaben mit Hausverstand lösen kann oder ohnehin weiß, wie alles gemacht wird,
dann würde ich diese mit dem herkömmlichen Vorgehen lösen“, sagt Tschürtz.
Oder wie Harry Gartler auf die Frage, wie er es schaffe bei der
Fülle an Details, die ein Stadion-Neubau mit sich bringt, den
Das Allianz-Stadion wird
24.200 Sitzplätze bieten.
FOTOS: PICTURE BY SONY, BOHMANN/RENÉ WALLENTIN, SK RAPID
Wenn Harry Gartler einen Blick durch das große Fenster seines
Büros auf die gegenüberliegende Straßenseite wirft, sieht er,
was ihn seit Jahren tagsüber – und auch manchmal nachts –
auf Trab hält: das neue Allianz-Stadion des SK Rapid. Ein Jahr
nach dem Abriss des alten Gerhard-Hanappi-Stadions ragt es
bereits rund 20 Meter in die Höhe. Die Eckdaten sind beeindruckend: 24.200 Sitzplätze, 2.500 Business-Seats, 41 Logen
für VIP-Gäste – insgesamt ein 53-Millionen-Euro-Projekt.
Von Gartlers Büro aus lässt sich der Baufortschritt beim Stadion wunderbar beobachten. „Am Anfang der Bauarbeiten
hat es noch mehr zu sehen gegeben“, meint Gartler noch.
Und: „Wir sind absolut im Zeitplan!“
7
PLANEN & STEUERN
Projektmanagement
in der Praxis
INTERVIEW
Gute Nachred' durch
Bürgerbeteiligung
Klemens Neubauer
Wien Energie-Experte im
Geschäftsfeld regenerative Erzeugung
Projekt Beteiligung
Wiener Netze-Projektleiter
Peter Steczowicz hat sechs
Jahre in das Projekt „Smart
Campus“ investiert.
Überblick zu behalten, antwortet: „Der Job ist auf mich zugeschnitten, weil ich im organisatorischen Bereich sehr, sehr
gut aufgestellt bin. Und ich zum Glück mit der entsprechenden Disziplin ausgestattet bin. Dazu gehört auch, dass mein
Schreibtisch, wenn ich am Ende des Tages nach Hause gehe,
aufgeräumt ist.“
Projektziele definieren
Es ist eine Politik konsequenter Schritte, die zu setzen sind,
um Projekte erfolgreich zu managen. Experte Tschürtz:
„Prinzipiell geht es vorerst darum, das Resultat des Projekts
zu beschreiben und davon die Projektziele und den Projektzweck abzuleiten.“ Danach sei es notwendig, dafür erforderliche Vorgehen und die Leistungen zu definieren, diese mit
entsprechenden Schätzmethoden einzugrenzen und zeitlich zu planen – vom ganz Groben zum immer Feineren.
„Schritt für Schritt, damit keine Lücken bleiben.“
Es ist, als hätte Michael Höbinger, der als Projektleiter beim
Schnittenproduzenten Manner ein Vorhaben zu verantworten hatte, das österreichweit für Schlagzeilen sorgte, diese
Worte gehört: „Wir haben uns Schritt für Schritt durchgearbeitet“, sagt er. Der traditionsreiche Süßwarenhersteller
8
Manner und Wien Energie haben eine in dieser Form einmalige Kooperation fixiert. „Mit dem Ausbau des Produktionsstandorts in Wien stellen wir auch die technologischen
Weichen für die Zukunft von Manner. Die Nutzung der Abwärme für Fernwärmekunden von Wien Energie ist innovativ und energieeffizient. Wir sind globaler Süßwarenerzeuger
und dank Wien Energie nun auch lokaler Energieproduzent“,
sagt der Vorstand für Produktion und Technik bei Manner,
Thomas Gratzer (siehe zu diesem Thema auch Seite 23 in
dieser Ausgabe).
Ähnlich wie beim Stadion-Neubau sind auch die Eckdaten
für den Manner-Ausbau beeindruckend: 40 Millionen Euro
investiert der österreichische Traditionsbetrieb (gegründet
1890, Slogan: „Manner mag man eben“), der zuletzt rund
176 Millionen Euro Umsatz machte und damit Nummer
zwei auf dem gesamten österreichischen Süßwarenmarkt ist.
Kommunizieren und dokumentieren
Um ein Eckhaus teurer ist die künftige Unternehmenszentrale der Wiener Netze. Der „Smart Campus“ in Wien-Simmering spielt alle Stückeln in Sachen Energieeffizienz und
wird nach einer fast sechsjährigen Planungs- und Bauzeit im
T ipp
Berufsaussichten
Projektmanager ist ein
Beruf mit Zukunft. Experte Hannes Tschürtz
erklärt, warum: „Vor
allem bei technischen
Aufgabenstellungen
werden die Systeme
immer komplexer.
Speziell in sicherheitskritischen Bereichen
sind gut ausgebildete
Projektmanager sehr
gefragt.“
FOTOS: BOHMANN/ERWIN SCHUH (2), HOLZBAUER&PARTNER, GETTY IMAGES
Was steht am Start eines Bürgerkraftwerks?
Zunächst einmal sind die technischen und rechtli­
chen Rahmenbedingungen zu klären: Welche Fläche
steht zur Verfügung, wie viel Strom kann ich erzeu­
gen, und was passiert damit? Es gibt grundsätzlich
zwei Modelle: Der Kunde verbraucht den in seiner
Anlage erzeugten Strom größtenteils selbst und liefert
nur den Überschuss ins Netz: „Solarkraft Einfach­
Nutzen“. Oder das Modell „SolarKraft FreiRaum“.
Hier wird die gesamte Menge ins Netz eingespeist.
kommenden Sommer eröffnet (siehe auch Seite 14 in dieser Ausgabe). Projektleiter Peter Steczowicz und sein Team sind stolz
darauf, den Zeit- und den mit 200 Millionen Euro dotierten
Budgetplan eingehalten zu haben. Sein Tipp für erfolgreiches
Projektmanagement: „Viel kommunizieren, jeden Schritt dokumentieren und vor der nächsten Etappe auf Erfüllung der
beschlossenen Maßnahmen überprüfen!“ Ein paar Grundregeln, die sicherlich auch für kleine Projekte Gültigkeit haben.
Was kommt nach dem Projekt?
Bereits im Juli 2016 werden die grün-weißen Kicker im neuen
Allianz-Stadion auflaufen. Was ist, Herr Gartler, nach dem Projekt? „Es kommt die nächste Aufgabe“, sagt er lächelnd, „parallel zum Stadionbau bereiten wir schon jetzt den Betrieb des
Stadions vor.“
Im Stadion-Management werden Harry Gartler und sein Team
nicht nur für das heiße Thema Stadionsicherheit verantwortlich sein, sondern auch für den gesamten Betrieb. Um die 25
Spiele pro Jahr sollen hier steigen, und bis zu 250 Indoor-Veranstaltungen – vom kleinen Seminar für zehn Leute bis zum
Ball für 500 oder 1.000 Menschen. Projekte genug, damit das
Stadion für Harry Gartler ein Fulltime-Job bleibt ... —
Gut ausgebildete
Projektmanager
werden in einer
komplexen Arbeitswelt
immer gefragter.
Wie lange ist der Vorlauf für ein Kraftwerksprojekt?
Die Projektierungsphase von den ersten Machbar­
keitsüberlegungen bis zum Vertrag dauert im Durch­
schnitt ein Jahr, die Umsetzung etwa sechs Monate.
Manchmal geht das auch deutlich schneller. Vieles
hängt von der Komplexität der Entscheidungswege
beim Kunden und behördlichen Auflagen ab.
Wie wird entschieden, welches Kraftwerk als
Bürgerbeteiligungsprojekt infrage kommt?
Die Bürgerbeteiligung bedarf für jedes Projekt einer
Einzelgenehmigung. Entscheidend sind der Kunden­
nutzen und der Nutzen, der aus einem thematischen
Zusammenhang entsteht: etwa Mitspracherecht in
der eigenen Gemeinde, Ökologisierung eines Be­
triebs, Umweltaspekte, etc. Ein schönes Beispiel
ist die LGV Frischgemüse, wo wir von nachhaltig
erzeugtem Gemüse sprechen können.
Die Anteile an den Bürgerkraftwerken waren immer
in Windeseile verkauft. Haben Sie damit gerechnet?
Anfangs waren wir sehr positiv überrascht über das
große Interesse. Bei einem der letzten Projekte wur­
den die bisher ausreichenden Serverkapazitäten so­
gar echt auf die Probe gestellt.
Info
www.buergerkraftwerke.at
9
PROJEKTMANAGEMENT
Experten-Tipps von
Hannes Tschürtz
Grundlagen
und gute Tipps
❶ UNTERSTÜTZUNG
3. Durchführung
PM
2. Planung
Als Projektmanagement
(PM) bezeichnet man das
Initiieren, Planen, Steuern,
Kontrollieren und Abschließen
von Projekten.
Am Beispiel dieses
4-Phasen-Modells.
In der Planungsphase wird
das Team organisiert. Auf­
gaben-, Ablauf- und Termin­
pläne sowie u. a. Kapazitäten
definiert und das Risiko­
management werden festgelegt.
„Meilensteine“ markieren
die wichtigsten Punkte
des Projekts.
HOLEN: Qualifizierte Projektmanager finden Sie
unter den AbsolventInnen
der FH Campus Wien. Die
TÜV Austria Akademie
bietet einen praxisnahen
Kurs für die Ausbildung
zum zertifizierten Projektmanager an.
Projektdurchführung und
-kontrolle: Diese Phase umfasst die Kontrolle des
Projektfortschritts und die
Reaktion auf projekt­­störende Ereignisse.
3x Abbruch
❷ LITERATUR: Ein gutes
Projektstörende
Ereignisse – etwa das
Nichterreichen eines
Meilensteins – können
den Abbruch des
Projekts auslösen.
und einfach lesbares
Fachbuch ist das Buch
„Projektmanagement“ von
Bruno Jenny.
1. Definition
❸ BERATER: Bei größeren
Projektziel wird festgelegt, Chancen und Risiken werden analysiert
und die wesentlichen
Inhalte definiert. Kosten,
Ausmaß und Zeit werden grob geschätzt.
Projekten empfiehlt sich
Unterstützung durch
einen Berater/eine
Beraterin, zum Beispiel
hier zu finden:
www.consultingteam.at.
4. Abschluss
Die Ergebnisse werden
präsentiert und dokumentiert.
Das Projekt wird rückblickend
bewertet. Die damit gemachten
Erfahrungen können in einem
„Lessons-Learned-Bericht“
festgehalten werden.
DER GROSSE IRRTUM
Die Bewältigung
komplexer
Aufgaben erfordert
systematisches
Vorgehen.
Projekt ist dann, wenn ich vorher nicht weiß, was ich tun muss.
„Nicht alles, was Arbeit macht, ist auch schon ein Projekt“, sagt Experte Hannes Tschürtz. Was unter
Projektmanagement wirklich zu verstehen ist, und welche Gefahren dabei drohen.
10
Know-how erfordern kein Projektmanagement. Einfacher
gesagt: Der Malermeister, der weiß, wie er eine Wohnung
weiß malen kann, wird dafür kein Projekt aufsetzen ...
S er v
ice
Ausbildung
Planung und Know-how für komplexe Aufgaben
Wenn die Aufgaben neu und/oder komplexer sind, dann
kommt Projektmanagement ins Spiel. „Definieren wir als
Ziel die Errichtung eines Einfamilienhauses und als Zweck
die Unterbringung einer vierköpfigen Familie“, sagt Hannes
Tschürtz. Zu den Hauptaufgaben des Baumeisters gehöre
dann, die Anforderungen des Bauherrn einzuholen. Danach
werden die dafür erforderlichen Leistungen- bzw. Arbeitspakete definiert, die entsprechenden Aufwände abgeschätzt
und erst dann wird zeitlich geplant.
Hier kommt auch noch die Frage des nötigen Fachwissens
Dr. Hannes Tschürtz, MSc MSc
unterrichtet an der FH Campus Wien. Er ist Leiter des
Masterlehrgangs Safety and Systems Engineering und
gilt als absoluter Experte in Sachen Projektmanagement.
Jeder kann Projektmanagement erlernen?
FOTOS: GETTY IMAGES (2), FH CAMPUS WIEN
W
enn in Unternehmen neue Aufgaben anstehen – sagen wir: die Einführung eines Registrierkassensystems –, dann wird schnell von „Projekt“ gesprochen.
Doch das ist meist schon ein grundlegender Irrtum, wie
Hannes Tschürtz, Experte von der FH Campus Wien, erklärt.
„Wenn ich das erste Mal in eine Projektmanagement-Lehrveranstaltung gehe, frage ich die Studierenden gerne, was
denn ein Projekt ist. Dann bekomme ich meist eine Definition als Antwort, die viele nicht verstehen“, erzählt Tschürtz.
Seine schlüssige Erklärung des Begriffs: „Wenn ich eine
komplexere Aufgabe zu bewältigen habe, die in einer bestimmten Zeit durchgeführt werden muss und ich vorerst
nicht weiß, wie ich es tun muss, dann hat es einen Projektcharakter.“ Heißt aber von der anderen Seite betrachtet
auch: Funktionierende Arbeitsprozesse mit bestehendem
hinzu: „Nehmen wir an, es soll mit Erdwärme geheizt werden, dann braucht der Baumeister das entsprechende Knowhow in seinem Projekt. Ist dieses nicht vorhanden, dann hat
er in seinem Projekt ein Risiko, das er managen muss“, sagt
Tschürtz. Um dieses Risiko auf ein akzeptables Niveau reduzieren zu können, hat er nun mehrere Möglichkeiten: Er
kann das erforderliche Wissen zukaufen oder seine MitarbeiterInnen schulen lassen.
❹ FÜNF SCHRITTE ZUM
ERFOLGREICHEN PROJEKT:
●Eine eindeutige Projektabgrenzung ver-
schafft einen Überblick
darüber, was zu tun ist
und – ganz wichtig –
was nicht zu tun ist.
●Nutzen Sie standardisierte Vorgehensmodelle
(zum Beispiel ISaPro®
der FH Campus Wien),
um einen ganzheitlichen Projektüberblick
zu gewinnen.
●Gehen Sie bei der Planung systematisch vor.
Das hilft, Planungslücken zu vermeiden.
●Einsatz der richtigen
Methoden, welche der
Komplexität und der
Größe des Projekts
entsprechen (auch hier
gilt: Weniger ist oft
mehr!).
●Gutes Risikomanagement ist Teil des Planungsprozesses, um auf
unerwartete Ereignisse
rasch und richtig reagieren zu können.
Ein Studium an der
FH Campus Wien
kann auch nebenberuflich absolviert
werden. Infos anfordern per Mail an sse@
fh-campuswien.ac.at
oder (01) 606 68 778403.
Die TÜV Austria
Akademie bietet Kurse
zum zertifizierten
Projektmanager an:
www.tuv-akademie.at
„Eigentlich nicht wirklich, auch wenn man glaubt es zu können“, sagt der Lehrende schmunzelnd. „Wenn ich bei der Bewältigung komplexer Aufgaben nicht systematisch vorgehe,
dann werde ich Lücken in der Planung haben und diese führen dann meist zu Projektverzögerungen, zu höheren Kosten,
wenn nicht sogar zu Projektabbrüchen.“ Probleme könne es
auch mit einem „unreifen Projektteam“ geben, mit MitarbeiterInnen, die sich gerne auf einen „Das-haben-wir-nochnie-so-gemacht-Standpunkt“ zurückziehen.
Und doch gibt es Ausbildungen und Kurse für Projektmanagement. Eine entsprechende Ausbildung bei der TÜV Austria Akademie schließt mit einer Zertifizierung ab. „Grundsätzlich ist ein Studium natürlich von Vorteil, weil es viel, viel
weiter in die Tiefe geht“, so Hannes Tschürtz. Fachwissen und
jede Menge Erfahrung im Projektgeschehen hält er bei großen komplexen Projekten für unbedingt notwendig. —
11
PLANEN & STEUERN
Stadtentwicklung erfordert
vorausschauendes Denken
Von der grünen
Wiese zum neuen
Stadtteil
Stadtentwicklung braucht Energie.
Ob Seestadt Aspern oder „In der Wiesen“ in Liesing: Den Platz für neue Stadtteile findet Wien in der Peripherie – oder auf neu erschlossenen Flächen wie
dem Nordwestbahnhof. Was auch immer gebaut werden soll: Es braucht Strom.
O
hne Strom fährt kein Baukran“, sagt Wiener Netze-Geschäftsführer Hermann Nebel schmunzelnd. Logisch,
dass die Energieversorgung neuer Stadtteile eine der
ersten Infrastruktureinrichtungen (neben Kanalisation
und Wasser) sein muss. Es geht aber noch um viel mehr.
Hermann Nebel: „Wohnungen und Betriebsgebäude brauchen Wärme. Also muss schon im Vorfeld mit der Stadt und
den Planern entschieden werden, ob die Wärme mittels
Anbindung an das Erdgas- oder das Fernwärmenetz bereitgestellt wird.“ Vorausschauende Planung ist also unbedingt
erforderlich.
Welche Bedeutung das für die Bevölkerung hat, zeigt ein
einfaches Beispiel: In der stark wachsenden Donaustadt
steht die Erneuerung der 10-kV-Anlage im Umspannwerk
Stadlau an. An dieser Anlage hängen wiederum 289 Trafostationen, die 80.000 Haushalte versorgen.
Ähnliches gilt für die Stadtentwicklungsgebiete in Liesing,
auf dem Nordbahn- und dem Nordwestbahnhofgelände –
wenn Tausende Wohnungen gebaut werden, muss die
Netzinfrastruktur mitwachsen. Beispielsweise für „In der
Wiesen Süd“ im 23. Bezirk beginnen schon 2016 die Arbeiten für die Herstellung der Energieversorgung für 2.000
Personen. Die Investitionskosten betragen alleine für diesen Abschnitt mehr als eine Million Euro. In der endgültigen Ausbauphase werden die Wiener Netze „In der Wiesen“ rund 24.000 KundInnen mit Energie versorgen.
INTERVIEW
Anforderungen an
Energienetze von morgen
Karin Zipperer
Geschäftsführerin Wiener Netze
Vorausschauende Planung
Hohe Wohn- und
Freizeitqualität soll die
Wohnprojekte in den
Stadtentwicklungsgebieten auszeichnen.
Versorgungssicherheit ist oberstes Ziel
Planen für die Energie-Zukunft
Der allgemeine Trend zu erneuerbarer Energie stellt die
Netzbetreiber vor neue Herausforderungen: Die Netze
müssen flexibler und mit den notwendigen Mess- und
Steuereinrichtungen ausgestattet werden, damit diese vielen kleinen bis mittelgroßen Kraftwerke in einen stabilen
und sicheren Netzbetrieb integriert werden können. Stichwort Smart Grids. Die Wiener Netze haben dazu entsprechende Forschungsprojekte gestartet und etwa die Seestadt Aspern schon vorausschauend mit einem Smart Grid
ausgestattet.
12
Umspannwerk auf der grünen Wiese
Fa k t
FOTOS: WIEN ENERGIE/MARTIN STICKLER, MISCHEK, WIENER NETZE
Ziel ist, die fast 100-prozentige Versorgungssicherheit zu
erhalten. Das kostet Geld: Die Wiener Netze investieren bis
2020 mehr als eine Milliarde Euro in die Erneuerung und
den Ausbau der Energienetze. „Dadurch ergibt sich auch
die langfristige Sicherung von Arbeitsplätzen bei den Wiener Netzen und bei vielen Zulieferern“, betont Hermann
Nebel.
Etwa 20 Millionen Euro werden im Zuge der U4-Sanierung,
jeweils rund elf Millionen Euro in die Umspannwerke Stadlau und Eisenstadtplatz sowie rund drei Millionen Euro in
den Neubau des Umspannwerks Arsenal investiert. 48 Millionen Euro fließen in Erhalt und Ausbau des Fernwärmenetzes, zum Beispiel in die 3,5 Kilometer lange Fernwärmeleitung zur SCS. Auch das Gasnetz wird erhalten und
verbessert. Bis 2020 fließen 30 Millionen Euro in die Erneuerung von Hausanschlussleitungen.
Im Projekt „Aspern Smart City Research“ von Wiener Netzen,
Wien Energie, Siemens und der Stadt Wien wird die lokale
Energieerzeugung mittels Photovoltaik und Solarthermie mit
neuesten Technologien in der Gebäudeautomatisation verknüpft. Ein wesentlicher Punkt dabei ist die Einbindung der
NutzerInnen, deren Verhalten bei der Energienutzung Aufschluss über den künftigen Einsatz von Mess- und Regelsystemen geben soll.
en
Wiener Netze
Mit Stand 2016 betreibt der Wiener Netzdienstleister – der
größte Österreichs –
23.000 Kilometer
Stromnetz, 4.670 Kilometer Gasnetz, 1.200
Kilometer Fernwärmenetz und 2.000 Kilometer Glasfasernetz für
insgesamt 1,6 Millionen KundInnen. Neben
dem Wiener Stadtgebiet werden wachsende
Gebiete im sogenannten „Speckgürtel“ auf
NÖ-Gebiet versorgt.
Einen weiteren Aspekt hat die Vorbereitung auf die Energie
der Zukunft: nämlich einen lokalen. Denn die Netzinfrastruktur muss immer öfter dorthin kommen, wo die Energie erzeugt wird. So bauten die Wiener Netze bei Pottendorf ein
eigenes Umspannwerk, um die Früchte des dortigen Windparks – des größten von Wien Energie – ernten zu können.
Auch die BürgerInnenkraftwerke von Wien Energie wurden
in das Verteilnetz der Wiener Netze integriert. Mittlerweile
wurden bereits 24 BürgerInnen-Solarkraftwerke im Großraum Wien ans Netz angeschlossen,einige davon stehen auf
niederösterreichischem Boden, etwa in Traiskirchen,
Purkersdorf und Perchtoldsdorf.
Doch auch bei der Gasversorgung werden neue Wege gegangen. In der Hightech-Anlage Biogas Wien werden pro Jahr
insgesamt 22.000 Tonnen an Küchenabfällen verwertet. Das
dabei entstehende Biomethan wird gereinigt und in das Gasnetz der Wiener Netze eingespeist. 900 Wiener Haushalte
werden damit umweltfreundlich versorgt. Dieser spezielle
Beitrag zum Klimaschutz spart jährlich mehr als 3.000 Tonnen CO2-Ausstoß. —
Ohne Energie gibt es keine Stadtentwicklung.
Wie plant man ein Netz für ganze Stadtteile?
Die Wiener Netze sind aufgrund ihrer rund 150
Jahre Erfahrung und ihrer kompetenten Mitarbeiter
ideal aufgestellt, um den Ausbau der notwendigen Energieversorgung in einer Großstadt wie
Wien zu gewährleisten. Als Infrastrukturbetreiber
für die Strom-, Gas- und Fernwärmenetze ist
die vorausschauende Planung unter Berücksichtigung des regionalen Wachstums und der
Technologieentwicklungen Grundvoraussetzung.
In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Wien
sorgen wir für einen nachhaltigen Energieausbau mit dem Ziel, die Versorgungssicherheit von
bisher 99,99 Prozent weiter zu gewährleisten.
Mehr Einsatz von erneuerbaren Energieträgern
stellt die Energienetzbetreiber vor neue Herausforderungen. Was ist da eigentlich das Problem?
Wir müssen diese erneuerbaren Energieträger
in die bestehende Netzinfrastruktur integrieren. Wind- oder Sonnenkraft ist nicht planbar
und unterliegt starken Schwankungen. Daher
sind wir gefordert, unsere Energienetze flexibler
und smart zu machen, um diese Schwankungen ausgleichen und überschüssige Energie
effizient nützen oder speichern zu können.
Was tun die Wiener Netze für die Entwicklung
der Smart Grids?
Hier setzen wir uns im Rahmen eines Forschungsprojektes in der Seestadt Aspern mit der
Optimierung der urbanen Energieerzeugung und
des Energieverbrauchs auseinander. Anhand der
gewonnenen Erkenntnisse wird ein realitätsnaher
Einblick in die Anforderungen an das Energienetz von übermorgen erarbeitet, um letztendlich
Vorteile für unsere KundInnen zu erzielen.
13
AUS DER PRAXIS
Ein smartes
Projekt
Der „Smart Campus“ wird im Sommer fertig.
Fast sechs Jahre dauerte ein Mega-Projekt der Wiener Netze, mit dem eine
neue Unternehmenszentrale erschaffen wurde.
SO SCHMECKT
A LA CARTE
DAS PROBIER-ABO
INTERVIEW
Unternehmenszentrale
der Wiener Netze
„Smart Campus“
voll im Plan
Peter Steczowicz
Leiter der Stabsstelle
Organisationsentwicklung der Wiener
Netze, Projektleiter „Smart Campus“
Dokumentieren & checken
EINE FLASCHE LAURENT-PERRIER BRUT
UND ZWEI AUSGABEN VON A LA CARTE
FÜR NUR € 25,–
Kurz vor der Fertigstellung: Was war für Sie der entscheidende Moment des Projekts „Smart Campus“?
Dass wir sowohl Termin- als auch Kostenplan voll und
ganz eingehalten haben. Wenn ich jetzt durchs Haus
gehe, schaut vieles schon ganz fertig aus und bei anderen Gewerken wird der Übergabe­termin 4. Juli eine
sehr sportliche Herausforderung.
Wie hat die Zusammenarbeit mit den vielen
Zulieferern funktioniert?
Wir haben bei der Auswahl des Generalunternehmers
und auch bei anderen Zulieferern von Anfang an
darauf Wert gelegt, dass wir partnerschaftlich agieren.
Es ist so auch ein gemeinsames Projekt aller Beteiligten geworden, mit hoher Identifikation. „Strenge
Rechnung, gute Freunde“ hat sich bewährt.
Erfolgsfaktor vorausschauende Kommunikation
Facts
Der „Smart Campus“ in
der Erdbergstraße 236
wird 1.400 Mitarbeiter
beherbergen. Für den
Rohbau wurden 82.000
Tonnen Beton und
10.000 Tonnen Stahl
verbaut. Von 286.000
Tonnen Aushub wurde
ein Drittel mit der Bahn
abtransportiert. Das
sparte Tausende LkwFahrten und damit 55
Tonnen CO2-Ausstoß.
14
Das Projekt hatte klare Vorgaben: Nach der Auflassung kleinerer
Standorte der Wiener Netze sollte in Simmering die Verschmelzung von Betrieb und Verwaltung gelingen. Geplant wurde
nicht nur von oben: „In den ersten zwei Jahren des Projekts haben wir intensiv kommuniziert. Wir haben die Nutzer gefragt:
Was brauchst du? Wie soll das funktionieren? Wie können wir
deine Arbeitsprozesse verbessern?“ Das Erfolgsgeheimnis war
sozusagen die gute Mischung von Projektmanagement und
ständiger Kommunikation mit den Betroffenen. Dutzende
Schnittstellen – intern und extern – waren zu koordinieren.
Flexibel und auf neue Anforderungen anpassbar sollte das
Haus sein. „Wir haben im Verwaltungsbereich Systemtrennwände vorgesehen, mit denen man bei organisatorischen Änderungen rasch umbauen kann und nicht Wände einreißen
Info
www.wienernetze.at, www.smart-campus.at
muss.“ Auch im Bauprozess wurden aktuelle Entwicklungen berücksichtigt. So ist etwa die Photovoltaik-Anlage,
die das gesamte Haus mit Ökostrom versorgen kann, erst
im Vorjahr bestellt worden, um den neuesten Stand der
Technik zu haben. Auch bei der Beleuchtung war Flexibilität gefragt: „Zu Beginn der Planung wäre LED-Licht
noch wirtschaftlich unsinnig gewesen“, erzählt Monika
Wührer, stellvertretende Projektleiterin und Leiterin der
Stabsstelle Kommunikation. Zuletzt habe die technologische Entwicklung auf dem Sektor dazu geführt, dass nun
doch größtenteils LED-Lampen eingesetzt werden. —
Bestellen Sie Ihr A la Carte-Probier-Abo für nur € 25,–:
Sie erhalten dafür 2 Ausgaben des A la Carte-Magazins*
und 1 Flasche Laurent-Perrier Brut** zugeschickt.
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Dieses Angebot gilt nur in Österreich bis 30. Juni 2015 und solange der Vorrat an Champagner
reicht. Druckfehler und Irrtum vorbehalten. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Barablöse nicht
möglich. Die Zustellung des Champagners erfolgt nach verbuchtem Zahlungseingang.
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I
st der „Smart Campus“ ein Musterbeispiel für ein gelungenes
Projekt? Peter Steczowicz lacht: „Ich will das Fell des Bären
nicht verteilen, bevor er erlegt ist. Aber wie es aussieht, wird
alles rechtzeitig fertig.“ Der Projektleiter blickt auf eine fast
sechsjährige Arbeit zurück – im Juli 2016 soll das neue Haus
bezugsfertig sein.
FOTOS: HOLZBAUER&PARTNER, BOHMANN/ERWIN SCHUH
„Smart Campus“ an
der Erdbergstraße:
Rendering des südlichen
Haupteingangsbereichs.
Welche Tipps hätten Sie für jemanden,
der ein Projekt angehen will?
Eine wichtige Grundregel: Machen Sie regelmäßige
Projektteamsitzungen und dokumentieren Sie penibel genau alle Maßnahmen. Erster Punkt der
nächsten Sitzung sollte der Check der offenen Maßnahmen sein. Das muss man konsequent verfolgen.
Noch ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist es, kurze
Wege zu den Entscheidungsträgern zu haben. Das
beschleunigt den Projektfortschritt enorm.
* Normalpreis im Zeitschriftenhandel € 5,– pro Ausgabe
** Empfohlener Verkaufspreis im Einzelhandel € 38,90
ENERGIE-EFFIZIENZ
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Neue Services und
Produkte zum Energiesparen
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Einfach gemacht:
Effizienz im Betrieb
Mit einer Vielzahl von
Maßnahmen ist es Wien
Energie gelungen, die
Voragben des Energie­
effzienzgesetzes zu
übertreffen. Eine davon
ist der weitere Ausbau
erneuerbarer Energie –
im Bild das Wasserkraftwerk Opponitz nach der
Revitalisierung.
Umweltfreundlichkeit ist alles.
Maßgeschneiderte Dienstleistungen für Großkunden unterstützen dabei, ein Unternehmen
energieeffizient zu führen – von der Gebäudeoptimierung bis zur Anlagenwartung.
Photovoltaik-Anlagen
planen leicht gemacht
Info
www.wienenergie.at/solartools
Telefon 0810 610 805
16
Seit das Energieeffizienzgesetz Anfang 2015 in
Kraft getreten ist, sind EnergielieferantInnen
wie Wien Energie verpflichtet, 0,6 Prozent ihres
Energieabsatzes pro Jahr einzusparen. Jetzt
steht fest: Sowohl die Wien Energie Vertrieb
GmbH & Co KG als auch die Wien Energie GmbH
haben die gesetzliche Einsparungspflicht im
ersten Jahr ihrer Gültigkeit deutlich übertroffen.
M
it der neuen Linie „Effizienz für
Unternehmen“ will Wien Energie GroßkundInnen dabei unterstützen, ein Energiemanagement
einzuführen und ihr Unternehmen effizienter zu gestalten. Die Dienstleistungen, die Wien Energie den Betrieben im Bereich Energiemanagement
und Energieeffizienz bietet, wurden
unter einem Dach gebündelt und in
sieben Kategorien aufgeteilt.
Effiziente Gebäude
Die Optimierung von gebäudetechnischen Anlagen steht dabei im Vordergrund. Das Dienstleistungsspektrum
reicht von kurzfristig umsetzbaren
Einmal-Dienstleistungen wie EnergieAudits, Energieanalysen oder Thermografien bis zu mehrjährigen
Dienstleistungsverträgen zur Optimierung von gebäudetechnischen An-
Erste Ergebnisse
lagen und Erreichung vorgegebener
Einsparziele. Auch das Thema Wartung spielt eine Rolle. Darüber hinaus
setzt sich Wien Energie zum Ziel, die
eigenen Anlagen zu optimieren und
die hohen Qualitätsstandards einzuhalten.
Wien Energie legt darauf Wert, möglichst individuelle Lösungen für Unternehmen zu finden. Nach einer Potenzialerfassung werden maßgeschneiderte
Energieeffizienz-Maßnahmen umgesetzt und im nächsten Schritt von
Wien Energie-ExpertInnen überpüft
und optimiert.
Im Bereich Energieerzeugung unterstützt Wien Energie UnternehmerInnen in verschiedensten Bereichen:
Egal, ob es darum geht, den Betrieb im
Winter mit Erdgas oder Biomasse zu
heizen oder das Gebäude im Sommer
mit Fernkälte zu kühlen.
Mit Wien Energie
können Unternehmer
ihre Betriebe
umweltfreundlich
führen.
Effizienz für
Unternehmen
Alle EnergieeffizienzMaßnahmen auf einen
Blick gibt es unter
www.wienenergie.at/
business
FOTOS: GETTY IMAGES, BOHMANN/ERWIN SCHUH, WIEN ENERGIE/IAN EHM, WIENER NETZE
Mit dem „SolarKraft-Planungstool“ bieten
die Solarenergie-ExpertInnen von Wien
Energie einen kostenlosen Service, mit
der sich umweltfreundliche Solarenergie
ganz einfach im Betrieb integrieren lässt.
Das Tool stellt Planungselemente und
Standardbausteine für CAD zur Unterstützung von ArchitektInnen, Bauträgern
und Gemeinden bereit.
Ein Hintergrund für die Entwicklung des
„SolarKraft-Planungstools“: Die neue
Wiener Bauordnung, die für alle neu zu
genehmigenden Gebäude (ausgenonmmen Wohnbauten und Bildungseinrichtungen) die Errichtung von PhotovoltaikAnlagen vorschreibt. Mit „SolarKraft
Einfach Nutzen“ bietet Wien Energie ein
Paket, das über die Planung hinausgeht:
Auch Finanzierung, Errichtung und Wartung der Photovoltaik-Anlagen sind auf
Wunsch enthalten.
Die bisherige Bilanz ist erfreulich: Das
„SolarKraft-Planungstool“ wird gut angenommen und mithilfe der Rückmeldungen von ArchitektektInnen und PlanerInnen laufend weiterentwickelt und um
neue Funktionen erweitert.
Vorgaben übertroffen
Im Februar 2016 mussten nun Energielieferant­
Innen erstmals ihre Effizienzmaßnahmen an
die Monitoringstelle melden. Wie das zu geschehen hat, regelt eine neue Richtlinien-Verordnung zum Energieeffizienzgesetz. Sie defi-
niert die Anrechenbarkeit sowie grundlegende
Dokumentationserfordernisse von Energieeffizienzmaßnahmen.
Wien Energie will seine Effizienzangebote weiter ausbauen und berät KundInnen, wie sie
bestmöglich Energie sparen können – sei es
durch LED-Beleuchtung oder eigene Stromerzeugung per Photovoltaik. Für Gewerbe- und
GroßkundInnen gibt es neben verschiedenen
Energieeffizienzdienstleistungen auch die Möglichkeit, ihre Effizienzmaßnahmen an Wien
Energie abzutreten.
Info
www.wienenergie.at
Online zum Meister der
Effizienz werden
Anhand des Lastprofils können Wiener Netze-KundInnen
ablesen, wie sich ihr Energieverbrauch entwickelt.
Energie sparen dank
Lastprofilerstellung
Österreichs E-Wirtschaft hat im Dezember
eine Plattform zur Energieeffizienz gestartet:
Diese will VerkäuferInnen und KäuferInnen
zusammenzubringen, die sicher, unkompliziert und ohne großen Aufwand Transaktionen im Energiebereich tätigen wollen.
Für Anlagen ab einem Verbrauch von 100.000
kWh/Jahr (Strom) bzw. 400.000 kWh/Jahr
(Gas) bieten die Wiener Netze eine Lastprofil­
erstellung an. Das Service soll Großkund­Innen
zeigen, wie hoch ihre Verbrauchsspitzen sind
und wann bzw. wo sie anfallen. Daraus werden
Anregungen gegeben, wie sie ihren Verbrauch
senken und Energie sparen können – etwa, indem Unternehmen auf neuere, effizientere
Maschinen umsteigen.
Info
Info
www.effizienzmeister.at
service.wienernetze.at
17
E-MOBILITY
News zu alternativen
Fahrzeugkonzepten
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KOMMENTAR
E-Mobility steht vor
einer rasanten Entwicklung
Jürgen Halasz
ist Vorsitzender des Bundesverbands
Elektromobilität Österreich (BEÖ)
E-Mobilität nimmt
Fahrt auf
Lange Ladezeiten an der normalen Steckdose
schränken die Möglichkeiten der E-Mobilität
deutlich ein. Die Easy TANKE Wallbox ist dafür
die optimale Lösung – die starke Stromtankstelle
in der eigenen Garage. Mit einem 11-kW-Anschluss lässt sich ein E-Auto im Durchschnitt in
zwei Stunden vollladen.
info
www.tanke-wienenergie.at
Info
Der Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ) vertritt
die Interessen von elf Energieversorgungsunternehmen in
Österreich – darunter Wien Energie – und setzt sich für eine
flächendeckende, offene und interoperable Versorgung mit
Elektromobilität aus erneuerbarer Energie ein.
www.beoe.at
a
J e t zt E x t r
Demner, Merlicek & Bergmann
Diese Tatsachen und auch das immer größer werdende Angebot an Fahrzeugen mit Elektroantrieb
oder Plugin-­Hybriden sollte heuer zu einem deutlichen Zuwachs bei den Neuzulassungen führen.
Doch gelingen wird das nur, wenn Elektromobilität
nicht nur leistbarer, sondern auch einfacher nutzbar – sagen wir bequemer – wird. Der BEÖ hat dazu
mit dem Start des Ö-HUB-Projekts, gefördert vom
Klima- und Energiefonds, eine für die Zukunft entscheidende, bundesweite Entwicklung in Gang
gesetzt.
at
WERBUNG
Starker Strom aus der
eigenen Steckdose
extrawuerstel.
Deutliche Impulse vor allem im Bereich von
Firmen-Pkws erwarten wir uns von der am 1. Jänner
in Kraft getretenen Steuerreform. Diese brachte
– nicht zuletzt durch die Aktivitäten des BEÖ maßgeblich beeinflusst – einen ernsthaften Anreiz für
den Umstieg auf E-Mobilität: Bei der Anschaffung
von Elektroautos können Unternehmen den Vorsteuerabzug geltend machen. Und bei der privaten
Nutzung von Dienstfahrzeugen gilt nun die Befreiung vom Sachbezug. Ein echtes Zuckerl, sowohl für
UnternehmerInnen als auch ihre MitarbeiterInnen.
FOTOS: WIEN ENERGIE/IAN EHM, BOHMANN/ERWIN SCHUH, WIEN ENERGIE
Ein E-Bike oder E-Auto soll bald so einfach
zu laden sein wie ein Handy. „Es genügen
dann ein einziger Vertrag und ein Zugangsmedium wie eine Karte oder ein Smartphone,
w
den!
Österreichweit vernetzt
mit dem die Kunden an allen teilnehmenden Stromladestationen ihre Fahrzeuge
laden können“, so Halasz. Im ersten Schritt
des Projekts Ö-HUB werden die Betreiber
der Ladestationen mit den Anbietern von
E-Mobility-Dienstleistungen vernetzt. Der
Kunde kann dann Strom von der Ladestation eines anderen Netzbetreibers nützen.
Auch das Bezahlen an der Strom-Ladestation wird einfacher. „In Zukunft wird das
mit dem Smartphone möglich sein“, sagt
Halasz.
Mit dem Ö-HUB wird der Grundstein für
eine flächendeckende, anbieterübergreifende Ladeinfrastruktur in Österreich gelegt. Nach Projektabschluss soll der Ö-HUB
allen E-Mobility-Anbietern offenstehen.
tel-App do
oa
„Das Interesse an Elektroautos wird größer“,
sagt Jürgen Halasz, E-Mobilitätsexperte
von Wien Energie. Nicht überraschend,
gilt der Stromantrieb doch als Zukunftsmodell – er ist sauber, leise und umweltfreundlich, wenn mit erneuerbarer Energie „gefüttert“ wird. Im Alltag durchsetzen
wird sich das Modell aber nur, wenn E-Fahrzeuge bequem nutzbar sind. Genau hier
setzt das Projekt Ö-HUB des Bundesverbands Elektromobilität Österreich (BEÖ) an.
Ein Jahr nach der Gründung des BEÖ stehen uns
weitere spannende Zeiten ins Haus. Die Zulassungszahlen bei rein elektrisch betriebenen Autos
sind deutlich gestiegen. Die Zahl der Ladestationen
hat mit 2.200 ebenfalls einen neuen Höchststand
ereicht. Doch selbsterständlich bleibt vieles zu tun.
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Abgabe der Angebote und Preise der Gewinnspiele nur an VerbraucherInnen im Sinne des KschG. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barablöse. Die Gewinnsteuer trägt Wien Energie. Weitere Informationen
und Teilnahmebedingungen finden Sie auf extrawuerstel.at
18
www.wienenergie.at
Wien Energie, ein Partner der EnergieAllianz Austria.
ERNEUERBARE ENERGIE
Strom aus Sonne, Wind und
Wasser – effizient genützt
Ökostrom für Kukuruz
Eine Studie zeigt: Die
Bevölkerung ist bereit
für einen Umstieg auf
erneuerbare Energien.
Sonnenstrom im
Speicher
Frischer Wind
Erneuerbare Energie ist in.
Lichtoptimierte Architektur, hochwärmegedämmte Zimmer, energieeffiziente
Haushaltsgeräte und Aufzüge mit Bremsrückgewinnungsenergie: Das „GreenHouse“ gilt als das weltweit energieeffizienteste Wohnheim für Studierende. Das
Gebäude in der Seestadt Aspern ist Teil
eines mehrjährigen Forschungsprojekts
der Aspern Smart City Research (ASCR)
mit Beteiligung von Wien Energie und
Wiener Netzen. Im Fokus der bereits
begonnenen Unter­suchungen steht das
Zusammenspiel aus Erzeugung und
Speicherung, Energie­
nutzung, das Ver­
brauchsverhalten der BewohnerInnen
und Entwicklung der CO2-Einsparungen.
Eine Photo­voltaik­anlage mit hocheffizienten Paneelen versorgt das „GreenHouse“ mit Strom. Überschüssige Energie wird in einem Batteriespeicher im
Keller zwischengelagert.
Info
www.ascr.at, www.oejab.at/greenhouse
20
Eine aktuelle Studie der WU Wien zeigt: Österreicher wollen preiswerte, zuverlässige und
klimafreundliche Energie und sind auch bereit, in diese zu investieren.
In den letzten Jahren fand ein Umdenken in Österreich statt: Eine Studie der
WU Wien gemeinsam durchgeführt
mit Deloitte Österreich und Wien Energie ergab, dass viele österreichische
Haushalte neuen Energietechnologien
äußerst positiv gegenüberstehen. „Die
Österreicherinnen und Österreicher
vertrauen erneuerbaren Energien in
hohem Maße und schreiben ihnen sogar wesentliches Potenzial für ein zukünftiges CO2-neutrales Wirtschaftswachstum zu“, erklärt Studienautorin
Nina Hampl vom WU-Institut für Strategisches Management.
Solarenergie auf Platz eins
Die positive Stimmungslage besteht
insbesondere gegenüber Photovoltaik,
denn die meisten ÖsterreicherInnen
assoziieren mit dem Begriff erneuerbare Energien die Sonnenenergie. So
wären zwei Drittel der Hauseigentü-
merInnen dazu bereit, ihre Dachfläche
entgeltlich für Solarpaneele zur Verfügung zu stellen. Von jenen, die bereits
eine Photovoltaikanlage besitzen,
plant ein Viertel, einen Stromspeicher
zu installieren, und nimmt dabei bis
zu zehn Prozent Aufpreis in Kauf. Die
StudienautorInnen legen daher nahe,
den Ausbau von Solarenergie von privater sowie öffentlicher Seite entsprechend zu fördern.
Dass die österreichische Bevölkerung
aktiv an der Nutzung erneuerbarer
Energien mitwirken möchte, zeigt
auch die hohe Bereitschaft, in Bürger­
Innenbeteiligungsprojekte zu investieren. Rund 46 Prozent der Befragten
würden sich mit einer Summe von
1.000 Euro an einem derartigen Projekt beteiligen. Auch E-Mobilität liegt
im Trend: Ein Drittel der Befragten hat
bereits über den Kauf eines Elektro­
autos nachgedacht. —
S er v
ice
Details
Die Studie „Erneuerbare
Energien in Österreich
2015“ basiert auf
einer repräsentativen
Befragung von 1.014
ÖsterreicherInnen im
Alter zwischen 18 und
70 Jahren.
www.wu.ac/ism
FOTOS: WIENER STADTWERKE/CHRISTIAN HOUDEK, WIEN ENERGIE/LUDWIG SCHEDL (2), WIEN ENERGIE/ASTRID KNIE, WIEN ENERGIE/FOTO BY HOFER, WIEN ENERGIE/IAN EHM
Das Studierendenheim mit 313 Wohneinheiten ist als Passivhaus ausgelegt.
Nach einem erfolgreichen Feldversuch
erleichtert Wien Energie der Landwirtschaft den Umstieg auf erneuerbare
Energien: Tröpfchenbewässerung mit Solarenergie hat sich bewährt. Im Sommer
2015 erzielte Biobauer Michael Hütten­
eder beim Pilotprojekt trotz des dürren
Sommers ein gutes Pflanzenwachstum
auf seinem Biomaisfeld. Wien Energie
macht die innovative Bewässerungstechnik nun serienreif: Das neu entwickelte
Produkt „SolarKraft – EinfachGießen“
beinhaltet ein mobiles Photovoltaik-Bewässerungssystem, durchgehende Funktionsfernüberwachung, ein Reparaturservice und die jährliche Wartung. Die
Landwirtschaftskammer unterstützt Biobauern beim Kauf mit einer Förderung.
Info
KOMMENTAR
Breites Feld für
Technologieentwicklung
Thomas Irschik
Vorsitzender der Geschäftsführung
von Wien Energie
Erneuerbare Energie
ist mehr als Öko
Neues Produkt für Landwirte: Ökostrom,
weniger Wasserverbrauch und keine
Emissionen.
www.wienenergie.at
Bürgerbeteiligung
ist gefragt
Wasserkraft für
4.500 Haushalte
Innerhalb weniger Minuten waren alle
712 Anteile am Solarkraftwerk Mödling
verkauft. Die Anlage ist das 23. Bürger­
Innenbeteiligungsprojekt von Wien Energie und liefert Sonnenstrom für die städtische Abwasserentsorgung. Auch Schwechat
setzt auf Solarkraft und Partizipation: Auf
den Dächern des Abfallverbandes wurden
zwei Bürger­Innensolarkraftwerke errichtet, die sauberen Ökostrom für rund 32
Haushalte erzeugen werden.
Wien Energie baut die Produktionskapazitäten bei erneuerbarer Energie weiter
aus und erwarb ein hochmodernes
Kleinwasserkraftwerk bei Amstetten. Das
2014 fertiggestellte Wasserkraftwerk
Hausmening an der Ybbs ersetzt zwei
alte Kraftwerke und produziert 13.000
Megawattstunden elektrische Energie.
Die Anlage ist mit einer Fischauf- und -abstiegshilfe ausgestattet und kann 4.500
Haushalte mit Ökostrom versorgen.
Info
Info
www.buergerkraftwerke.at.at
www.wienenergie.at
Regenerative Energieerzeugung – Solarenergie,
Windkraft, Wasserkraft oder auch Biomasse – wird
überall auf der Welt weiter ausgebaut. Es geht
dabei um den Klimaschutz, primär um die Senkung
von Treibhausgas-Emissionen. Das gilt auch für
Wien: In den nächsten fünf Jahren investieren wir
als Wien Energie mehr als 460 Millionen Euro in
Projekte zu erneuerbaren Energieträgern.
Doch die langfristige Umstellung unseres Energiesystems auf regenerative Erzeugung ist noch viel
mehr als ökologisch sinnvoll. Zusammen mit dem
Thema Energieeffizienz ist die Nutzung erneuerbarer Energieträger ein breites Feld für neue Technologien und für die Weiterentwicklung vorhandener.
Zum Beispiel stellt der Einsatz von dezentralen
Kleinkraftwerken oder Windparks neue Anforderungen an die Entwicklung der Stromnetze und der damit verbundenen Technik.
Selbst in den kleinsten Einheiten, den Haushalten,
schafft die digitale Vernetzung von Heizung und
strombetriebenen Haushaltsgeräten neue Möglichkeiten. Unter dem Strich wird der Einsatz von Energie deutlich effizienter und „intelligenter“ – wofür
wir als Energieversorger wiederum neue Services
entwickeln. Die Zeiten des bloßen Verkaufs von
Strom und Wärme sind definitiv vorbei.
Bestes Beispiel für eine neue Herangehensweise
sind die BürgerInnenkraftwerke, von denen Wien
Energie im Großraum Wien innerhalb weniger Jahre
24 errichtet hat. 6.000 Personen haben sich daran
beteiligt und etwa 27 Millionen Euro investiert.
Und auch darum ist erneuerbare Energie mehr als
Öko: In diesen Projekten sind neue Technologien,
Umweltschutzziele und die Partizipation der
BürgerInnen idealtypisch miteinander verbunden.
21
ENERGIE-NEWS
Nachrichten aus der
Welt der Energie
Süß geheizt
Top in Qualität
und Umwelt
INTERVIEW
Verschwendung auf jeder
Ebene vermeiden
Wärme mag man eben.
Einheizen mit Manner-Schnitten: Ab Herbst 2016 wird die Abwärme der
Backprozesse der Hernalser Fabrik in das lokale Fernwärmenetz eingespeist.
Die Wiener Netze können mittlerweile
sechs Zertifizierungen vorweisen – unter
anderem für die Errichtung von Stahlbauwerken oder für das Compliance Management System. Der jüngste Erfolg ist eine
Auszeichnung des Umwelts- und Qualitätsmanagement des Gasnetzbetreibers.
Die Quality Austria Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungs GmbH führte
im November 2015 eine Qualitätsüberwachung des gesamten Unternehmens
durch. Die erfolgreiche Zertifizierung bestätigt den Wiener Netzen eine transpa-
Thomas Gratzer
Vorstand für Produktion und Technik,
Josef Manner & Comp. AG
Wärme an Nachbarn
weitergeben
195 Staaten nahmen an
der Klimakonferenz teil.
Klimakonferenz:
Treibhausgase auf null
Chance und Herausforderung für heimische Wirtschaft.
D
rente und nachvollziehbare Organisation
und einen hohen Standard in Qualitätsund Umweltfragen. Damit der größte Verteilnetzbetreiber Österreichs die Qualitätssiegel nach ISO 90001 und ISO 14001
behalten kann, werden auch in Zukunft
sämtliche Prozesse laufend überprüft.
„Die Zertifizierungen sehen wir als Bestätigung unserer Arbeit, aber auch als Auftrag, die Latte weiterhin hoch zu legen
und uns kontinuierlich zu verbessern“, so
Gerhard Fida, Geschäftsführer der Wiener
Netze.
Info
www.wienernetze.at
22
ie Teilnehmerstaaten einigten sich
auf der Klimakonferenz in Paris
darauf, die globalen Netto-Treibhausgasemissionen in der zweiten
Hälfte dieses Jahrhunderts auf null zu
reduzieren. Organisationen wie WWF,
GLOBAL 2000 und Greenpeace fordern
nun einen Energiewendeplan: „Wir müssen die Energieverschwendung stoppen und erneuerbare Energien ausbauen, ohne die Natur zu zerstören“,
so WWF-Energiereferent Karl Schellmann. Doch wie wirkt sich der Klimavertrag auf österreichische Betriebe aus?
Österreich hat die Nase vorn
Stephan Schwarzer, Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik
der WKO, weist darauf hin, dass Österreich in dieser Hinsicht bereits weiter
ist als die meisten anderen Staaten.
„Es ist nicht so, dass wir erst jetzt aufwachen. Wir haben bereits seit 14 Jahren das Ökostromgesetz und seit zwei
Jahren das Energieeffizienzgesetz.“
Mit positiven Auswirkungen können
Unternehmen rechnen, die Güter wie
Wärmepumpen oder Solaranlagen exportieren, sagt Schwarzer: „Für die
Energietechnikbranche bietet der Vertrag vielfältige Chancen als Technologieführer auf vielen Märkten.“ Hauptbetroffene im negativen Sinn sei die
Industrie, die mit hohen CO2-Kosten
rechnen müsse und vermutlich am
meisten von der europäischen Politik
in die Pflicht genommen werde.
„Für einen normalen Klein- und Mittelunternehmer in Österreich wird
sich durch Paris vorerst nichts ändern“, sagt Schwarzer. Wobei es generell alltäglicher werde, auf erneuerbare Energieversorgung zu setzen: „Der
Immobiliensektor wird das beispielsweise vermehrt beim Hausbau berücksichtigen, und auch der Kauf von
E-Autos als Firmenfahrzeug rechnet
sich ja bereits jetzt schon.“
Paris-Abkommen
Um das gesteckte
1,5°-Ziel erreichen zu
können, müssen die
Treibhausgasemissi­
onen weltweit zwischen 2045 und
2060 auf null zurückgefahren werden.
FOTOS: WWW.PICTUREDESK.COM, WIENER STADTWERKE, WIEN ENERGIE/FOTO BY HOFER, BERNHARD NOLL/MANNER
Auf weniger als zwei Grad Celsius, „möglichst 1,5“, soll die Erderwärmung
begrenzt werden. Sofortiges Handeln ist gefragt.
Im Bild v. l.: Manner-Vorstand Thomas Gratzer, Wien Energie-Geschäftsführer Peter Gönitzer und Michael
Höbinger, Technischer Leiter bei Manner.
D
ie Manner-Traditionsfabrik im 17. Bezirk wird sich in Zukunft nicht nur auf
den Geruchs- und Geschmackssinn,
sondern auch auf das Wärmeempfinden
vieler WienerInnen auswirken. Die produktionsbedingte Abwärme beim Schnittenbacken wird künftig für Heizung und
Warmwasser verwendet, indem sie über
eine 3,5 Kilometer lange Verbindung in
das Fernwärmenetz von Wien Energie eingespeist wird. Die effiziente Energieverwertung ist Teil einer Modernisierung des
Standorts, die sich der global agierende
Süßwarenhersteller 40 Millionen Euro
kosten lässt.
Schnitten liefern Strom
„Wir nutzen die Abwärme aus industriellen Prozessen der Waffelproduktion und
können so bis zu 600 Haushalte und Betriebe mit Fernwärme versorgen“, sagt Wien
Energie-Geschäftsführer Peter Gönitzer.
„Damit tun wir der Umwelt und den Men-
schen etwas Gutes. Denn die Wärme wird
in unmittelbarer Nähe derer erzeugt, die
sie verbrauchen. Das ist besonders energieeffizient und reduziert den jährlichen
CO2-Ausstoß um 1.000 Tonnen.“
Die überschüssige Abwärme aus dem Backprozess wird darüber hinaus in Kälte umgewandelt und für Kühlzwecke verwendet.
Die Leistung beträgt ein Megawatt. „Manner ist ein Paradebeispiel dafür, wie wir die
dezentrale Erzeugung in den nächsten
Jahren forcieren und die Versorgungssicherheit erhöhen“, so Gönitzer weiter.
Die berühmten Manner-Schnitten werden
den HernalserInnen und OttakringerInnen planmäßig ab Oktober 2016 einheizen. Bis dahin werden auf dem Gelände
der Manner-Produktionsstätte eine Fernwärmeleitung, ein Wärmetauscher und
die Verbindungen dazu errichtet.
Info
www.manner.com
Wie kam es dazu, dass die Abwärme von
Manner ins Fernwärmenetz eingespeist wird?
Im Zuge der Modernisierung des Werks in Wien
wurde 2013 über den Einsatz einer zweiten
Wärmerückgewinnungsanlage diskutiert. Bei
diesen Gesprächen entstand in Zusammenarbeit mit Wien Energie die Idee, die Abwärme
aus dem Backprozess ins Wärmenetz zu leiten. Beide Unternehmen haben einen starken
Wien-Bezug, und deshalb empfinde ich die
Kooperation als sehr passend. Die Wärme an
unsere Nachbarn weiterzugeben ist ein schöner
Gedanke, der gut in unser Wertesystem passt.
Welche Hürden sind bis zur Umsetzung
im Oktober 2016 noch zu bewältigen?
Wir sind gerade mitten in der Übersiedlungsphase der Anlagen von Perg nach Wien. Dabei bleibt
kein Stein auf dem anderen, und schlussendlich
wird jede einzelne Anlage in unser Stammwerk in
Wien-Hernals übersiedelt. Das alles stellt eine sehr
große Herausforderung für das gesamte Team dar,
das hervorragende Arbeit leistet. Das Abwärmeprojekt wird gleichzeitig bewerkstelligt, aber wir sind
überzeugt davon, alles rechtzeitig zu schaffen.
Weshalb ist effizientere Energieverwertung
für Manner wichtig?
Letztendlich spielt nicht nur der Kostenfaktor
eine Rolle, sondern es ist uns ein Anliegen,
Verschwendung auf jeder Ebene zu vermeiden.
Wir sind davon überzeugt, dass es nicht reicht,
gute, qualitativ hochwertige Produkte herzustellen. Auch Nachhaltigkeit ist ein wichtiges
Thema, und wir wollen dieses für die Umwelt,
unsere Kunden und Mitarbeiter leben. Das Projekt wird diesem Anspruch sicher gerecht.
23
INTERVIEW
7 Fragen an …
Sie sind seit Langem für den Umweltschutz in Wien zuständig und tragen nun Verantwortung für eines der größten Unternehmen Österreichs, die Wiener Stadtwerke.
Passt das zusammen?
Das passt hervorragend zusammen. Nehmen wir einen Bereich, in dem wir schon lange ressortübergreifend kooperiert haben: die Müllverbrennung. Ein Drittel der Fernwärme in Wien wird durch die umweltschonende Verwertung
des Mülls erzeugt. Oder nehmen wir den stetig steigenden
Anteil an Ökostrom aus erneuerbaren Energieträgern. Wien
Energie fokussiert schon länger auf alternative Energiegewinnung und ist in vielen Bereichen technologisch führend,
wenn wir das Konzept der Kraft-Wärme-Kopplung als Beispiel nehmen.
Dazu hat das dann noch eine „technische“ Seite: Kanal,
Wasser und Energienetze spielen sich zum größten Teil unterirdisch ab. Was liegt näher, als diese Bereiche koordiniert
zu führen?
Die Stadt wächst – in Wien werden bald zwei Millionen
Menschen leben und arbeiten. Welche Aufgaben kommen
auf Ihr Ressort zu?
Wir sind immer die Ersten, wenn es um die Erschließung
von Stadtentwicklungsgebieten geht. Zuerst kommt der Kanal, dann Wasser und Strom und dann weitere Infrastruktur
wie die Öffis. Und die Letzten sind wir auch, weil wir nach
Fertigstellung der Wohnbauten noch die Parks und Grünflächen einrichten. Da sind wir natürlich auch finanziell gefordert, und das ist bei angespannten Budgets ein Problem.
Ulli Sima
ist 1968 in Klagenfurt
geboren und studierte
Molekularbiologe in
Wien. Sie war einige
Jahre bei der Umwelt­
schutzorganisation
GLOBAL 2000 tätig
und von 1999 bis
2004 für die SPÖ im
Nationalrat. Seit Juli
2004 ist Ulli Sima
Wiener Umwelt­
stadträtin.
Manchmal umstrittenes Thema ist das öffentliche
Eigentum an der städtischen Infrastruktur. Wie sehen
Sie diesen Themenkomplex?
Die Daseinsvorsorge-Einrichtungen sollen im Eigentum der
Stadt bleiben, dürfen nicht privatisiert werden, das ist meine
Meinung dazu. Wien ist eine der wenigen Millionenstädte in
Europa, wo das noch so ist.
Die Erfahrung mit internationalen Beispielen zeigt ja, dass
nur die lukrativen Geschäftsfelder ausgegliedert werden.
Mega-Ressort für „Daseinsvorsorge“.
FOTO: PID/CHRISTIAN HOUDEK
Die Bereiche, in denen man nichts verdienen kann, interessieren eh niemanden. Also beispielsweise im Stadtzentrum
den Müll zu entsorgen, dafür findet sich rasch ein Privater.
Aber der fährt dann nicht mehr zu den einzelnen Häusern in
der Peripherie, weil sich das für ihn nicht rechnet.
Unterm Strich bringt privates Eigentum an städtischer Infrastuktur nur die Privatisierung der Gewinne und eine Kommunalisierung der Verluste. Wirtschaftlich hat das für die
Stadt keinen Sinn. Man sieht an anderen Städten, dass durch
Privatisierungen die Erhaltung der Infrastruktur gefährdet
war und die Städte daher wieder rekommunalisieren, beispielsweise die Wasserversorgung in Paris.
Die Kooperation dieser Einheiten gibt es aber schon ...
Ja, wir haben auch bisher eng zusammengearbeitet und
wollen jetzt noch etwas näher zusammenrücken, ohne
strukturell etwas zu verändern. Die Koordination im Baustellenbereich kann noch verbessert werden, und vielleicht
finden wir auch weitere Synergien in dem gemeinsamen
Ressort. Beispielsweise werden ja jetzt schon die Wasserzähler von den Stadtwerken abgelesen.
Gegenseitige Unterstützung ist eine Stärke. Darum liegt mir
die Teamsicht sehr am Herzen, und es ist schön, die Wiener
Stadtwerke, die Wiener Netze und Wien Energie in diesem
Team dabeizuhaben. Wenn man miteinander redet, kommt
man auf sinnvolle Lösungen und entdeckt überraschende
Querverbindungen.
TEAMWORK
FÜR WIEN
In Ulli Simas Stadtratbüro wachsen nun die städtischen Einrichtungen für Wasser,
Kanal und Müllabfuhr mit der Energieinfrastruktur der Wiener Stadtwerke zusammen. Ein breites
Aufgabenfeld, dem sie sich ziemlich gelassen und mit Selbstvertrauen stellt.
Ihre Aufgabenbereiche wurden als Daseinsvorsorge-Ressort bezeichnet. Wie schaut das Konzept dahinter aus?
Daseinsvorsorge ist ein bisschen ein sperriges Wort, aber es
beschreibt sehr gut, worum’s geht: Die Grundversorgung
der Menschen, das Befriedigen von Bedürfnissen, die jeder
hat, ist jetzt in dem Ressort zusammengefasst. Jeder Mensch
braucht Wasser, eine funktionierende Müllabfuhr, eine ordentliche Kanalisation, und es soll sauber sein in der Stadt.
Gas, Strom und Fernwärme passen da sehr gut dazu. Auch
der öffentliche Verkehr, der das Grundbedürfnis nach Mobilität abdeckt. Das sind übrigens auch alles Grundlagen für
eine funktionierende Wirtschaft.
Wien wird bei bester Bonität keine Schwierigkeiten
haben, Geld aufzunehmen. Wo liegt das Problem?
Darin, dass es im städtischen Haushalt laut EU-Richtlinie
nicht erlaubt ist, solche Infrastruktureinrichtungen mit Krediten zu finanzieren, man müsste das aus dem laufenden
Budget machen. Das ist wirtschaftlich unsinnig. Jeder Unternehmer, der sich ein neues Betriebsgebäude kauft, verteilt die Investitionskosten mittels Kredit auf eine längere
Laufzeit. Wir bauen Schulen, Wohnhäuser, Energienetze,
Straßen und Parks und sollten solche Investitionen auch
fremdfinanzieren dürfen. Wien steht mit diesem Problem in
Europa leider relativ alleine da, weil wir die einzige Stadt
sind, die derart wächst. Andererseits ist es natürlich schön,
dass unsere Stadt für die Menschen so attraktiv ist.
Sie sind für 13 Magistratsabteilungen und den Konzern
Wiener Stadtwerke zuständig. Wie geht sich das arbeitstechnisch aus?
Wenn ich jetzt alle diese Aufgaben neu bekommen hätte,
wäre das sicher nicht möglich. Aber bei den zehn Ressorts,
die ich bisher über hatte, sind wir schon länger sehr gut
aufgestellt. Ich habe dort tolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und die Geschäfte laufen gut. Darum kann ich mich
nun stärker den neuen Aufgaben widmen. Ich habe neben
den Wiener Stadtwerken auch das Marktamt, die Lebensmitteluntersuchungsanstalt und den Bürgerdienst in meinen Aufgabenbereich übernommen. Fad wird mir also
sicher nicht. —
25
FREIZEIT & SPORT
„Evita“ – die Geschichte
einer Frau auf dem Weg
zur First Lady.
Vorteile mit
Energie!
29. Österreichischer
Frauenlauf im Prater
nn
Ge w i
Damit geht
dir nie der
Saft aus
Mehr als 33.000 Läuferinnen werden zur
heurigen Auflage des Österreichischen
Frauenlaufs erwartet. Gestartet wird am
22. Mai in den Disziplinen 5-KilometerLauf, 10-Kilometer-Lauf oder fünf Kilometer Nordic Walking. Im März startet
die Online-Anmeldung und die gemeinsamen Trainingswochenenden. Der
Rundkurs führt wie gewohnt durch die
Prater Hauptallee.
Pure Kraft in Grün-Weiß. Bekanntermaßen
geht den Rapid-Spielern die Energie auf dem
Spielfeld nicht so schnell aus. Ihren UnterstützerInnen auf der Fanmeile auch nicht, sofern
sie im Besitz einer SK Rapid Power-Bank sind:
Wir verlosen drei Stück externe Power-Akkus
in Trikotform.
Info
www.oesterreichischer-frauenlauf.at
spiel
3.000 Starter werden
beim Halbmarathon in
der Donaustadt erwartet.
Sport ist Energie
Wien Energie Sportwochen: Mitmachen & mitfiebern.
Mit dem Halbmarathon am 13. März startet das vielfältige Programm der Sportwochen. GratisTickets für Sportveranstaltungen und ein Gewinnspiel locken frühlingsgerecht ins Freie.
Premiere für die
besten Kurzfilme
Zum siebten Mal hat Wien Energie zum
Kurzfilm-Wettbewerb „Night of the Light“
aufgerufen. Die fünf besten eingereichten
Drehbücher zum Thema „Power to the
People“ wurden mit einem Produktionsbudget von 3.000 Euro ausgestattet. Die
dreiminütigen Filme werden im Rahmen
des internationalen Kurzfilmfestivals
„Vienna Independent Shorts“ am 30. Mai
ihre Premiere feiern.
Info
www.nightofthelight.at
26
Sportwochen mit allerlei Zuckerln
Und von Massen kann man bei den Lauf-Events
der Sportwochen durchaus sprechen, wenn etwa
am 13. März der 13. Wien Energie-Halbmarathon
startet. Nebenbewerbe wie der Kids Cup für die
Kleinen und der Fun Cup werden auch die nicht
ganz so trainierten Hobby-AthletInnen anlocken.
Mehr als 3.000 LäuferInnen gehen dann von der
Donaustädter Wagramer Straße aus auf die 21,1
Kilometer lange Strecke, mit einer sehr schönen
Route rund um die Alte Donau. Viele von ihnen
trainieren für den Vienna City Marathon, der am
10. April auch den Höhepunkt und den Abschluss
der Wien Energie-Sportwochen markiert.
Die Sportwelt ist rund
Neben den großen Lauf-Events dreht sich bei den
Wien Energie-Sportwochen alles um die Kugel in
sämtlichen Varianten. Da wird gekickt, geworfen
und getackelt – fast 20 Matches bieten Fußball,
Handball oder Basketball vom Feinsten. Ein echter
Höhepunkt wird wohl das kleine Wiener Derby
zwischen dem Wiener Sportklub und dem FC Vienna am 1. April sein. Auch ein Match der starken
Männer der Vienna Vikings steht auf dem Programm.
Gewinnspiel mit schönen Preisen
Das Beste für Sportfans: Von Wien Energie gibt‘s
Gratistickets und ein Gewinnspiel mit Preisen im
Gesamtwert von 20.000 Euro, zum Beispiel Gratisstarts für Vienna City Marathon, Frauenlauf oder
Jahreskarten für Partnerklubs wie den SK Rapid.
Info
www.wienenergiebewegt.at
Der Power-Akku hat eine Kapazität von beachtlichen 5.000 mAh und ist im SK RapidFanshop um 35 Euro zu erwerben.
FOTOS: WIEN ENERGIE/DIENER, LUDWIG SCHEDL, RAFAELA PRÖLL, FOTO HOFER
Die preisgekrönten Filme werden im Rahmen
der Vienna Independent Shorts präsentiert.
S
port hat immer etwas mit Energie zu tun. Wer
sportelt, verbraucht zwar Energie, verbessert
aber zugleich Ausdauer, Kraft und schöpft daraus ein positives Lebensgefühl. Ein Grund, warum für Wien Energie Sport und die Unterstützung
von SportlerInnen zur Unternehmensphilosophie
gehören. Wichtig war dabei immer, dass nicht nur
Spitzensport und Profis unterstützt werden, sondern der Breitensport und das gemeinsame Erlebnis sportlicher Aktivität für die breite Masse im
Fokus bleiben.
Power-Bank gewinnen:
Mozart übergibt an Evita
Noch bis 20. März rockt Wolferl das Raimund
Theater. Im selben Monat startet ein neues Wiener Musical-Highlight mit „Evita“ im Ronacher.
Das Musical basiert auf der Biografie von Eva
Perón, vom argentinischen Volk liebevoll „Evita“
genannt. Die Geschichte handelt von ihrem gesellschaftlichen und politischen Aufstieg, vor
dem Hintergrund der historischen Ereignisse in
Argentinien zwischen 1934 und 1952.
Die aus einfachen Verhältnissen stammende
Evita, bereits zu Lebzeiten von den „Descamisados“, den „Hemdlosen“, wie eine Heilige verehrt,
wurde von den Bürgerlichen und Intellektuellen
verachtet. Ihren Weg nach ganz oben säumten
etliche Liebhabe, bis sie schließlich auf den
Militärattaché Perón trifft. Sie unterstützte ihn
tatkräftig bei seinem Aufstieg zum Präsidenten
und wurde selbst zur First Lady.
Eva Perón lebte ihren Traum von Luxus. Ihr Gespür und Geschick, öffentlichkeitswirksam ihre
Sympathie für die Armen und Unterdrückten zu
demonstrieren, machte sie dennoch zur Hoffnungsträgerin und zum Idol für ein ganzes Volk.
1 x 2 Tickets gewinnen
Zu gewinnen sind 2 Tickets für ein Musical der
Vereinigten Bühnen Wiens nach Wahl.
Mitmachen per E-Mail an [email protected]
oder per Post an Bohmann Verlag,
1110 Wien, Leberstraße 122
Betreff: Musical.
Einsendeschluss: 21. 3. 2016.
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Wien ist Musik
Mitmachen per E-Mail an
24energie@­bohmann.at.
Betreff: Power-Akku.
Einsendeschluss: 21. 3. 2016.
Die Vereinigten Bühnen Wiens warten in diesem Frühjahr mit
einem bunten Programm auf.
www.skrapid.at.
Pünktlich zu Ostern: Messiah Rocks
Europäische Erstaufführung von Händels Oratorium „Der
Messias“ als spektakuläre Rockversion im Raimund Theater.
24.–27. März 2016
Die Songs von Udo Jürgens
Das Erfolgsmusical „Ich war noch niemals in New York“,
mit den größten Songs von Udo Jürgens, kehrt wegen großer
Publikumsnachfrage nach fast vier Jahren von April bis Juli
2016 nach Wien zurück. Ab 17. April im Raimund Theater.
www.musicalvienna.at
27
Wer zieht in die
Hofburg ein?
Die KandidatInnen zu Gast
bei Gerald Groß auf schau tv.
Jeweils ab 18 Uhr und
in der Mediathek auf
schaumedia.at.
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FOTO: PETRA RAUTENSTRAUCH
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