Mehr Asylcontainer: «Grünau wird wieder abgewertet

29. Jahrgang
GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
Donnerstag, 17. März 2016
Nr. 11
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Irene Widmer, Präsidentin der Strassen-Miteigentümergemeinschaft Hardhof, beim vorgeschlagenen Alternativstandort zwischen Bändlistrasse und Bernerstrasse Nord (B), der umgezont
werden müsste. Rechts das bereits ausgesteckte Projekt der Asylorganisation Zürich (A) auf Parkplätzen des Grundwasserwerks beim Hardhof.
Plan: map.search.ch/Fotos: ho.
Mehr Asylcontainer: «Grünau wird wieder abgewertet»
Gegen die geplanten Asylcontainer beim Hardhof formiert
sich Widerstand. Die Quartiervereine Grünau und Altstetten
kritisieren die Asyldichte im
Quartier, Anwohner schlagen
einen Alternativstandort vor.
Thomas Hoffman
Die Asylorganisation Zürich (AOZ)
will beim Hardhof auf dem Areal des
Grundwasserwerks Wohncontainer
aufstellen. Hier sollen neben der
Tramhaltestelle Tüffenwies bis 2032
maximal 48 Asylbewerber untergebracht werden. 35 Parkplätze würden wegfallen.
«Diese Parkplätze sind immer gut
belegt», erklärt Irene Widmer, Präsidentin der benachbarten Strassen-
Miteigentümergemeinschaft Hardhof:
«Sie werden von Badegästen der
Werdinsel benützt, von den Fussballern, Tennisspielern und von Leuten,
die an der Limmat mit ihren Hunden
spazieren gehen.» Ihr Kollege Beni
Graziano sorgt sich um die Sicherheit
sowohl seiner Tochter, wenn sie im
Dunkeln bei der abgelegenen Tramhaltestelle aussteigen muss, als auch
um die Sicherheit der Asylbewerber:
«Beim nahen Wehr in der Limmat
sind schon öfter Asylbewerber ertrunken.»
«Kein Problem für Kinder»
Die Miteigentümergemeinschaft verstehe die schwierige Situation der
AOZ, die wegen des erhöhten Aufnahmekontingents mehr Plätze für
Flüchtlinge bereitstellen muss. Daher
schlug man vor einem Monat einen
Alternativstandort vor: ebenfalls auf
Land der Stadt Zürich, zwischen der
Bändlistrasse und der Bernerstrasse
Nord. Der Nachteil: Die Wiese befindet sich in der Erholungszone E2 und
müsste zuerst umgezont werden. Bei
der AOZ ist man momentan dabei,
den vorgeschlagenen alternativen
Standort genauer abzuklären.
Bezüglich
Ertrinkungsgefahr
meint die AOZ, dass es wie bei allen
anderen Unterkünften gelte, die Bewohner auf potenzielle Gefahren in
der Umgebung aufmerksam zu machen. Die Gegend stelle aufgrund
langjähriger Erfahrungen «keine besonderen Probleme» dar, auch nicht
für Kinder. «Die AOZ unterstützt in
der Stadt Zürich rund 3400 Personen
des Asyl- und Flüchtlingsbereichs»,
so Kommunikationschef Thomas
Schmutz. «Viele von ihnen wohnen in
oder nahe bei Wohnquartieren – zum
Teil auch in der Nähe von Haltestel-
len des öffentlichen Verkehrs oder
von Schulen.»
«Grünau hat 1% der Bevölkerung
und 14% der Asylbewerber»
Wegen der wegfallenden Parkplätze
beim Hardhof sähe Esther Leibundgut, Präsidentin des Quartiervereins
Altstetten, die Unterkünfte lieber auf
dem vorgeschlagenen Alternativstandort. Allerdings sei die Konzentration von Asylbewerbern in Zürich
West problematisch: «Wir haben hier
bereits die Asylunterkünfte Juch und
Altstetterstrasse.»
Das ist auch für Dalibor Malina
der zentrale Kritikpunkt. Der Präsident des Quartiervereins Grünau betont: «Wir haben Zürich-weit die
höchste Dichte an Asylunterkünften.
In der Grünau leben rund 1% der
Zürcher Bevölkerung und rund 14%
der Zürcher Asylsuchenden.» Zudem
befänden sich hier viele andere Nutzungen, die in der Stadt niemand
möchte, wie die Verrichtungsboxen
und das Areal für Fahrende.
Jahrelang habe die Stadt Zürich
die Grünau aufgewertet, heisst es bei
der
Miteigentümergemeinschaft
Hardhof, «aber jetzt wird sie wieder
abgewertet». Malina sieht es ebenso:
«Wenn in einem Quartier mit eher
sozial schwacher Bevölkerung zusätzlich die sozial schwächsten Asylsuchenden einquartiert werden, ist es
definitiv eine Abwertung.» Diese Last
müsse gleichmässig auf alle Quartiere
verteilt werden.
«Der Bau einer temporären
Wohnsiedlung für Personen des Asylund Flüchtlingsbereichs ist keine Abwertung eines Quartiers», schreibt
hingegen die AOZ. «Ein gutes Beispiel dafür ist die temporäre Wohnsiedlung Leutschenbach.»
ANZEIGEN
Polizei schnappt Bankräuber
Am Dienstag überfiel ein Mann die
Filiale der Coop-Bank an der Birmensdorferstrasse in Wiedikon und
flüchtete mit einer Beute im Wert von
mehreren zehntausend Franken. Der
mutmassliche Täter konnte nach sofort eingeleiteter Grossfahndung in
Altstetten von der Stadtpolizei Zürich
verhaftet werden. Der Mann sprang
gemäss Stadtpolizei in der Bank über
die Theke, bedrohte eine anwesende
Angestellte, packte diese und forderte
die Herausgabe von Bargeld. Mit
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Badenerstr. 672, 8048 Altstetten
044 431 04 20
mehreren zehntausend Franken in
Form von Fremdwährungen verliess
er die Bank. Angestellte und Passanten beobachteten, wie der Täter in
einen grünen VW-Polo stieg und davonbrauste. Wenig später sichtete ihn
eine Patrouille in der Nähe des Lindenplatzes und folgte dem Fahrzeug.
Auf der Hohlstrasse beim Bahnhof
Altstetten konnten die Polizisten die
Flucht beenden, den mutmasslichen
Bankräuber festnehmen und das
Bargeld sicherstellen. (zw.)
Viele Eiben
Viele Besucher
Viele Vergiftungen
Am Üetliberg gedeiht der grösste Eibenbestand in ganz Europa. Nun plant die Stadt Zürich einen Eibenpfad – als Stadtspaziergang «Züri z Fuess». Im Mai wird er auf dem Hohensteinspielplatz eröffnet.
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Über 10 000 Interessierte nutzten den Tag der offenen Türen,
um sich ein Bild vom neuen Bettenhaus des Stadtspitals
Triemli zu machen. Als besondere Highlights erwiesen sich
dabei der Gesundheitspfad und der Kinderpfad.
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Über 38 000 Anfragen zu Vergiftungen gingen letztes Jahr bei
Tox Info Suisse ein. Auffallend war dabei die hohe Anzahl
Vergiftungen mit Medikamenten, aber auch jene mit Frostschutzmitteln.
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Stadt Zürich
Nr. 11
17. März 2016
AKTUELL
«Kids on Ice»: Traumspektakel auf Eis
300 Kinder und Jugendliche
und die Stargäste Sarah
Meier und Ariella Kaeslin
zaubern zu Live-Musik von
Andrew Bond eine farbenprächtige Abenteuerwelt
aufs Eis.
«Jesus Christ Superstar»: Szene aus der umjubelten Neuinszenierung.
zvg.
Legendäre Rockoper ist zurück
Der Musical-Welterfolg
«Jesus Christ Superstar»
kommt mit einer Starbesetzung aus dem Londoner
West End nach Zürich.
«Jesus Christ Superstar» nannten Andrew Lloyd Webber und Tim Rice ihr
Werk, mit dem sie vor über 40 Jahren
ihren Durchbruch feierten. Mit packendem Soundtrack und aufwühlenden Bildern erzählt das Musical die
Leidensgeschichte Jesu aus neuer Perspektive und ist dabei ebenso klug wie
unterhaltsam. Die Verbindung von
Arien und Balladen, Rocknummern
und Chorpassagen machte die «Rockoper» längst zur Legende. Nun kommt
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für
die Premiere von «Jesus Christ
Superstar» am Dienstag, 29.
März, um 19.30 Uhr im Theater
11. Wer mit dabei sein will,
schickt bis 21. März eine Mail mit
Betreffzeile «Jesus» und vollständigem Absender an:
[email protected]
sie in einer opulenten, temporeichen
Neuinszenierung und mit gefeierten
Darstellern aus dem Londoner West
End zurück auf die Bühne in Zürich.
(pd./mai.)
29. März bis 3. April, Theater 11, Thurgauerstrasse 7, 8050 Zürich.
Den Alltag gesünder gestalten
LowCarb, CrossFit, LowFat, FitnessApps oder Saftwochen – was hilft am
besten gegen überflüssige Pfunde?
Wie finden übergewichtige Kinder
und Jugendliche den Weg zu einem
gesunden Körpergewicht? Das Sportamt des Kantons Zürich organisiert
zum achten Mal das Sportcamp
ZACK für Kinder und Jugendliche mit
Übergewicht. Das Ziel des Sportcamps ist nicht, das Gewicht innerhalb von nur einer Woche erheblich
zu reduzieren. Vielmehr sollen die
Kinder und Jugendlichen zu Verhaltensänderungen motiviert werden,
die eine langfristige und nachhaltige
Gewichtsreduktion erst ermöglichen.
Im Jugendsportcamp ZACK erleben
die Jugendlichen, dass Sport und gesundes Essen Spass machen können.
Sie kochen selbst, gehen einkaufen
und lernen, worauf dabei zu achten
ist. Und nebenbei entdecken sie beim
Ausprobieren verschiedener SportANZEIGEN
arten vielleicht eine, die sie auch zu
Hause weiterhin betreiben wollen. In
der Sportwoche geht es also weniger
um das Körpergewicht als um das
Körpergefühl. Ein gutes Körpergefühl
heisst, sich im eigenen Körper wohlzufühlen und mit diesem selbstbewusst durchs Leben zu gehen.
Schliesslich erwartet die Teilnehmenden ein abwechslungsreiches Programm, spannende Ausflüge und gemütliche Lagerabende.
Das Lager findet in Zürich und
Zweisimmen statt. Für alle ZKB-Jugendkontoinhaber übernimmt die
Bank 20 Prozent der Lagerkosten.
Geleitet werden die Camps von Fachpersonen aus den Bereichen Bewegung, Pädagogik und Ernährung sowie Jugend+Sport-Leitenden. (pd.)
Informationen und Anmeldeformular im
Internet unter www.sport.zh.ch/zack oder
beim Sportamt des Kantons Zürich, Telefon 043 259 52 72.
Mit von der Partie sind über 200 junge Eiskunstläuferinnen und Eiskunstläufer des Winterthurer Schlittschuh-Clubs. Zusammen mit Andrew
Bond zaubern sie eine farbenprächtige Show aufs Eis. Viele Lieder von
Andrew Bond sind längst Schweizer
Kulturgut. Wo Bond auftritt, glänzen
Kinderaugen. Bei «Kids on Ice» spielt
er mit seiner Band Lieder aus der Erfolgsproduktion «Chleiderchischte»,
angereichert mit weiteren Bond-Klassikern. Dabei hat er mit seiner Musik
eine Geschichte kreiert, die nun von
den Kindern auf dem Eis in einer inspirierenden Choreografie umgesetzt
wird.
Im Schweizer Eiskunstlauf führt
kein Weg vorbei an Sarah Meier,
Europameisterin
und
mehrfache
Schweizer Meisterin. Seit ihrem
Rücktritt vom Wettkampfsport nach
dem Gewinn des Europameistertitels
2011 ist sie beliebter Stargast an
grossen Eiskunstlauf-Galas weltweit.
Für das turnerische Highlight des
Traumhafte Eiskunstlauf-Darbietungen und spektakuläre Turneinlagen:
Szene aus der Show «Kids on Ice» im Hallenstadion. Foto: zvg/Michael Hottinger
Nachmittags sorgt ein weiterer grosser Name aus der Schweizer Sportszene: Ariella Kaeslin, Europameisterin und Vize-Weltmeisterin im Kunstturnen. Der Turnstar wird zusammen
mit 90 Jugendlichen der Geräteturnriege Flaachtal das Publikum ins
Staunen versetzen.
Die Show «Kids on Ice» ist ein
hochstehender Familienevent, der
sowohl kleine wie auch grosse Fans
in die Welt des Eiskunstlaufs, des
Turnens und der Musik eintauchen
lässt und einlädt zum Träumen, Mitsingen und Mittanzen. (pd./mai.)
Sonntag, 3. April, 15.30 Uhr, Hallenstadion Zürich. www.ticketcorner.ch.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für
«Kids on Ice» am 3. April im Hallenstadion. Wer mitmachen will,
schickt bis 21. März eine Mail mit
Betreffzeile «Kids on Ice» und
vollständigem Absender an:
[email protected]
oder eine Postkarte an
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Kids on Ice»
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Schweizer Erstaufführung im St. Peter
Am 18. März um 19.30 Uhr und am
20. März um 17 Uhr wird in der Kirche St. Peter die Johannes-Passion
von Johann Sebastian Bach, Instrumentierung von Robert Schumann,
aufgeführt. Es handelt sich um eine
Schweizer Erstaufführung. Es treten
der Zürcher Bach Chor, cantus firmus
consort auf historischen Instrumenten sowie die Solisten Meike Leluschko (Sopranistin), Nicole Pieper (Alt),
Raphael Höhn (Evangelist), Lisandro
Abadie (Bass) und Falko Hönisch
(Bass) auf. Die Leitung hat Andreas
Reize inne.
Robert Schumann schätzte die Johannes-Passion besonders und stellte
sie sogar über die Matthäus-Passion,
die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bekannter war. Aus mehreren Briefen spricht Begeisterung:
«Kennen Sie die Bachsche Johannes-Passion, die sogenannte kleine?
Finden Sie sie nicht auch um vieles
Der Zürcher Bach Chor führt die Johannes-Passion auf.
kühner, gewaltiger, poetischer als die
nach Matthäus ...?» Als Schumann
1848 in Dresden den gemischten
Chorgesangverein gründet, werden
die Choräle und Chöre der Johan-
Foto: zvg.
nes-Passion zu einem Schwerpunkt
seines Repertoires. (pd.)
Vorverkauf: zbc.ch/konzerte, Musik Hug,
Jecklin, Ticketino, Tel. 0900 441 441.
Zürich West
AKTUELL
Nr. 11
17. März 2016
AUF
EIN WORT
IN KÜRZE
Suva spart
Die Suva lässt ihre Daten sprechen und spart damit über 200
Millionen Franken: Innovative
Technik erkennt Rechnungen mit
ungerechtfertigten Forderungen
und fängt sie bereits vor der Zahlung ab. Im Jahr 2015 meldeten
die
Suva-Versicherten
über
463 000 Unfälle und Berufskrankheiten. Insgesamt überprüfte die
Suva Rechnungen von über
600 000 laufenden Fällen.
Diese Baumscheibe von der Seestrasse wurde halbiert.
Foto: ls.
Konsumentenpreise
Stadt plant Eibenpfad am Üetliberg
Der Zürcher Index der Konsumentenpreise ist im Februar gegenüber dem Vormonat um 0,2
Prozent gestiegen und hat den
Stand von 99,9 Punkten erreicht
(Basis Dezember 2015 = 100).
Die Jahresteuerung betrug minus
0,6 Prozent. Hauptverantwortlich
für den Indexanstieg im Februar
gegenüber dem Vormonat waren
die um 2 Prozent höheren Preise
in der Hauptgruppe Bekleidung
und Schuhe.
Am Üetliberg gedeiht der
grösste Eibenbestand ganz
Europas. Nun plant die Stadt
Zürich einen Eibenpfad – als
Stadtspaziergang «Züri z
Fuess». Im Mai wird er auf
dem Hohensteinspielplatz
eröffnet. Dort entsteht auch
ein spezieller Eibenbrunnen.
Karin Steiner
Eine der Skulpturen aus Eibenholz wird ein Keltenmotiv darstellen. Der
Künstler: Oskar Studer aus Hausen am Albis.
Foto: zvg.
erklärt auf Anfrage, der Plan zum Eibenpfad werde momentan erstellt.
Ausserdem werde der Eibenpfad im
Online-Stadtplan aufgeschaltet sein.
Und: «Statt Tafeln vor Ort werden einige Künstler und Künstlerinnen Beiträge leisten, neben zwei Eibenbrunnen drei Skulpturen aus Eibenholz
sowie eine spezielle Reh-Skulptur aus
Eichenholz.»
Knatsch um «Wächter-Eibe»
Lorenz Steinmann
Mehr Arbeitslose
Im Februar nahm die Zahl der
Arbeitslosen um 171 auf 31 501
Personen zu, die Arbeitslosenquote verharrte bei 4 Prozent. Im
normalen Saisonverlauf würde
die Arbeitslosigkeit derzeit bereits sinken. Wegen konjunkturell
bedingten Zunahmen in verschiedenen Wirtschaftszweigen zeigt
sich im Kanton Zürich jedoch
noch keine Aufhellung am Arbeitsmarkt.
Prämienverbilligung
Der Regierungsrat hat die Berechtigungsgrenzen für die individuelle Verbilligung der Krankenkassenprämien für das Jahr
2017 festgelegt. Nach leichten Erhöhungen in den Vorjahren werden die Einkommensgrenzen dieses Mal gesenkt; die Vermögensgrenzen bleiben unverändert. Damit können die finanziellen Zielsetzungen im kommenden Jahr
erreicht werden.
Die Stadt Zürich will der mit viel
Mystik verbundenen Eibe ein Denkmal setzen. Denn die Eibe ist heute in
Europa fast ausgerottet. Eines ihrer
letzten Refugien hat sie am Üetliberg
und an der Albiskette, dank verstärkter Pflege seit gut 50 Jahren. Dass die
Eibe die Jahrhunderte vorher nicht
einging am Üetliberg, ist indirekt
dem Militär zu verdanken. Denn wegen des lauten Schiessplatzes auf der
Allmend machten sich die Rehe lange
Jahre rar in diesem Gebiet – und so
wurden die jungen Eiben nicht weggefressen. Für Rehe gelten die Eibensprösslinge als Delikatesse.
Nun plant die Stadt Zürich einen
Eibenpfad – als Stadtspaziergang
«Züri z Fuess». Am Samstag, 28.
Mai, um 11 Uhr wird er auf dem Hohensteinspielplatz eröffnet. Dort wird
auch ein spezieller Eibenbrunnen zu
stehen kommen. Lukas Handschin
Eine der höchsten Eiben am Üetliberg.
Archivfoto: Lisa Maire
AUS DEM GEMEINDERAT
Erhalt Mammutbaum und Parkgebühren
Roger Bartholdi
Hagenholz
ERZ Entsorgung + Recycling Zürich führt neben den ständig erforderlichen Instandhaltungsarbeiten einmal jährlich eine Grossrevision an den zwei Kehrichtverbrennungslinien im Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz durch.
Der Stadtrat hat dafür gebundene
Ausgaben in der Höhe von
16,491 Millionen Franken bewilligt. Für Sanierungsarbeiten am
alten Verwaltungsgebäude hat er
zudem einen Objektkredit von
702 000 Franken gutgeheissen.
Musikschulgesetz
Mit einer knappen Mehrheit empfiehlt die vorberatende Kommission für Bildung und Kultur
(KBIK) dem Kantonsrat, auf das
Musikschulgesetz nicht einzutreten. Der Zürcher Stadtrat hält
dies für kurzsichtig und unverantwortlich. Die Chance, den Musikschulunterricht endlich auch
im Kanton Zürich klar zu regeln
und gesetzlich zu verankern, dürfe nicht verpasst werden.
Nicht geklappt hat es mit einem ganz
speziellen Exponat. Vorgesehen war,
eine Baumscheibe der sogenannten
«Wächter-Eibe» des abgerissenen
Hauses an der Seestrasse 416 in Wollishofen auszustellen. «Grün Stadt
Zürich wurde ein Stück des Stamms
der Wächter-Eibe zugestellt. Leider
ist der Stamm halbiert, sodass daraus keine Scheibe gesägt werden
kann», sagt Handschin dazu. Für den
ehemaligen Bewohner und Holz-Bildhauer Alfred Eicher ein unverständlicher Vorgang. «Die Fällung war ein
Massaker, die Äste wurden mit der
Baggerkralle abgerissen und sofort
zerhäckselt. Der Stamm wurde so abgesägt, dass eine Altersbestimmung
schwierig ist.» Im Raum steht, dass
dies mit Absicht geschah, um die Erinnerung an diese mächtige Eibe zu
tilgen. Nichtsdestotrotz kann man
sich auf den 28. Mai freuen, wenn
den Zürcher Eiben ein bleibendes
Denkmal gesetzt wird – halt ohne die
uralte Baumscheibe.
Die SVP-Gemeinderäte Samuel Balsiger und Rolf Müller haben einen Vorstoss zum Erhalt des Mammutbaums
an der Hohlstrasse in Altstetten eingereicht. Dieser imposante Riese
dient jeweils auch als Weihnachtsbaum und steht direkt vor der Bank
Julius Bär. Mit den Bauarbeiten für
die Limmattalbahn und der möglichen Verschiebung des Velowegs
könnte es nun an die Wurzeln des
über 100 Jahre alten Baums gehen.
Bereits an der Generalversammlung
des Quartiervereins Altstetten im
Spirgarten war der mögliche Verlust
des Mammutbaums ein Thema. Mit
dem nun eingereichten Postulat (siehe auch Seite 7) wird der Erhalt dieses Baumriesen gefordert. Ich hoffe,
dieser Vorstoss wird auch von den
anderen Parteien unterstützt und
dem Stadtrat überwiesen.
Gewerbefeindliche Parkgebühren
Der Gemeinderat debattierte letzte
Woche über drastische Erhöhungen
der Parkiergebühren in sogenannten
Hochtarifzonen. Diese Zonen befinden sich in der Innenstadt und in
Oerlikon und sollen nun mit einem
Gebiet in Zürich West (nördlich der
SBB-Gleise) erweitert werden. Neben
«SVP war die einzige Fraktion,
die gegen diese
Gebührenerhöhung stimmte»
Roger Bartholdi, Gemeinderat SVP
der Neuregelung der Betriebszeiten
der Parkuhren sollen zusätzlich die
Parkgebühren massiv, bis um 100
Prozent, erhöht werden. Alleine die
komplizierte Preisgestaltung verdient
es, die Vorlage abzulehnen. Diese
wird aus einer Parkuhrkontrollgebühr und der eigentlichen Parkgebühr zusammen errechnet, und die
Kosten steigen alle zehn Minuten. So
sollen 60 Minuten 3 Franken und
120 Minuten bereits Fr. 7.50 kosten.
Diese gewerbefeindliche Erhöhung
verschärft die Situation in diesen
Zonen zusätzlich. Einerseits hat man
notorisch Parkplätze abgebaut oder
in entfernte Parkhäuser verlegt, andererseits werden mit dieser drastischen Erhöhung Konsumenten und
Kunden in andere Gebiete ausweichen, auch ausserhalb der Stadt Zürich.
Leider war die SVP die einzige
Fraktion im Gemeinderat, die gegen
diese Gebührenerhöhung stimmte
und damit ihrem Wahlversprechen,
weniger Steuern, Abgaben und Gebühren treu blieb. Die Mobilität sollte
für die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt erschwinglich bleiben und
die Preispolitik fair gestaltet werden.
Nur noch ein Referendum könnte
diese Erhöhung und den Ausbau der
Parkgebühren stoppen. Dann könnten die Stadtzürcher an der Urne entscheiden, ob sie eine so starke Erhöhung der Parkgebühren für sinnvoll
halten oder ob diese auf dem bisherigen Niveau bleiben sollen.
Roger Bartholdi sitzt seit 2002 für die SVP
im Gemeinderat der Stadt Zürich. Er ist 1.
Vizepräsident des Rats, Mitglied der Interfraktionellen Konferenz sowie der Paritätischen Kommission LR Uri/GR von Zürich.
Zudem wirkt Bartholdi als Vizepräsident
der SVP Kreis 9.
Die Jagd nach Likes sind für viele
Nutzer von Facebook, Twitter &
Co. zum Lebensinhalt geworden.
Um spektakuläre Selfies ins Netz
stellen zu können, scheuen sie
weder Schamgefühle noch Gefahren. Gefährlich sind Selfies nämlich nicht nur dann, wenn sie
durch allzu grosse Freizügigkeit
die falschen Leute anlocken, sondern auch wenn sie am falschen
Ort aufgenommen werden.
Abenteuer
ohne Grenzen
In Russland boomt seit längerem das sogenannte Roofing. Dabei klettern meist junge Leute
komplett ungesichert auf sehr hohe Gebäude und Bauwerke und
fotografieren sich dabei. Wer es
besonders extrem mag, reist nach
Hongkong oder Dubai und klettert
auf die höchsten Wolkenkratzer
der Welt.
Das gewagte Treiben ging so
weit, dass das russische Innenministerium nach vielen tragischen
Vorfällen eine Kampagne startete,
die die Bewohner des Landes aufklären soll, wann sie besser keine
Selfies machen sollten. Unter dem
Motto «Deine Gesundheit und
dein Leben sind das Risiko für
eine Million Likes nicht wert»
wurde eine Selfie-Warn-Broschüre herausgegeben, die nun an
Smartphone-Nutzer verteilt wird.
Die Menschen sollen darauf aufmerksam gemacht werden, dass
sie beispielsweise keine Selfies
vor Zügen machen und auf keine
Starkstrommasten klettern sollen,
um sich selbst zu fotografieren
oder sich auch nicht an Dachantennen festhalten sollen, um spektakuläre Perspektiven zu erhalten.
Wie die Nachrichtenagentur «Associated Press» schreibt, sind allein 2015 nach gefährlichen Selfie-Versuchen in Russland 10
Menschen gestorben und 100 verletzt worden. So posierten zwei
junge Männer im Ural mit einer
entsicherten Handgranate, und
ein Jugendlicher kletterte für ein
Selfie auf eine Eisenbahnbrücke
und berührte dabei ein Stromkabel. Alle kamen ums Leben.
Auch Indien reagierte bereits
auf die steigende Zahl der SelfieUnfälle. Laut «BBC News» führten
die Behörden beim letztjährigen
Hindu-Fest «No Selfie»-Zonen ein.
Sie sollten verhindern, dass sich
zu viele Menschen an beliebten
Fotospots drängen und Panik ausbricht. Verschiedene InternetNews-Portale zeigen die gefährlichsten Selfies und warnen vor
dem Extrem-Selfie-Trend. Zu sehen sind meist junge Männer, die
neben Haien schwimmen oder
von Stieren gejagt werden, auf
Hausdächern herumklettern oder
Löwen knuddeln.
Dieser
lebensbedrohliche
Trend hat mich nachdenklich gestimmt. Ist den jungen Leuten das
Leben so wenig wert, dass sie es
für ein paar hochgehobene Daumen aufs Spiel setzen? Ich zweifle
daran, ob Kampagnen und Broschüren die Abenteuerlustigen
zur Vernunft bringen. Das einzig
wirksame Mittel gegen solches
Treiben
wäre,
Extrem-Selfies
nicht zu liken. Denn ohne Likes
ist das Ganze schliesslich sinnlos.
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Stadt Zürich
Nr. 11
17. März 2016
AKTUELL
Von Gärten aus aller Welt und Zürcher Gärten
«Gartenjahr 2016 – Raum
für Begegnungen» lautet
das Motto einer Kampagne
zum Erhalt und zur Entwicklung von Freiräumen
und Gärten in der Schweiz.
Das Museum Rietberg lädt in der
Ausstellung «Gärten der Welt» zu einem Spaziergang durch die Gärten
von Japan bis England, vom Alten
Ägypten bis in die heutigen Tage.
Kunstwerke, Fotos und Videos zeigen, wie sich Menschen in unterschiedlichen Kulturen und Epochen
Gärten herbeigesehnt und sie verwirklicht haben. Grosse Namen der
Kunst sind in der Ausstellung vertreten, etwa Claude Monet, oder auch
Zeitgenossen wie Ai Weiwei. Präsent
sind auch Gartenbilder aus der
Schweiz von Künstlern wie Paul Klee,
Alberto Giacometti oder Adolf Dietrich. Der Villengarten des Museums,
der Rieterpark, bildet die Kulisse der
Ausstellung. Er wird eigens für die
Ausstellung wieder mit Blumenbeeten bepflanzt, wie sie im 19. Jahrhundert Mode und auch im Rieterpark zu bewundern waren.
Zürich besitzt eine Fülle an Gärten und Parks. Unter dem Motto
«Gärten in Zürich» stellt Grün Stadt
Zürich auf seiner Facebook-Seite von
Mai bis Oktober jede Woche eine
Grünanlage vor. Der Garten mit den
Gärten sind ein Ort für Begegnungen aller Generationen.
meisten «Gefällt mir»-Angaben wird
zum Park des Monats gekürt. Die
Sukkulenten-Sammlung
Zürich
Foto: zvg.
nimmt das Thema des Museums
Rietberg auf. Zudem bietet Nahreisen
2016 Exkursionen an. (pd.)
Sicherheit und Perspektive
Mehr Velounfälle, mehr Verletzte
Über 200 Vertreterinnen
und Vertreter von Migrantenorganisationen nahmen
an einem Informationsund Vernetzungstreffen
im Zürcher Stadthaus teil.
Nach langjährigem Abwärtstrend gibt es in der Stadt
Zürich wieder mehr verunfallte Personen.
Renske Heddema, Co-Präsidentin des
Ausländerinnen- und Ausländerbeirats der Stadt Zürich, unterstützte in
ihrer Ansprache die Forderung nach
einer weltweit in vielen Städten umgesetzten Stadtbürgerschaft («Urban
Citizenship»). Bürgerinnen und Bürger einer Stadt erhalten eine «ID»,
die unter anderem auch den Sans Papiers ermöglicht, am sozialen Leben
ANZEIGEN
teilzunehmen und Leistungen im Gesundheitswesen zu beziehen. Der
Ausländerinnen- und Ausländerbeirat fordert einen Weg, um diesen
Menschen einen legalen Aufenthalt
zu ermöglichen. Einige Mitglieder des
Beirats waren selbst von dieser Situation betroffen und wissen, wie wichtig und notwendig ein rechtskräftiger
Aufenthaltsstatus ist. Es ist daher ein
Anliegen, auch von den Migrantinnen- und Migrantenorganisationen,
dass die Zürcher Bevölkerung verstärkt zusammenwächst. Dies ist einer Mitteilung zu entnehmen.
Zudem wird darauf hingewiesen,
dass die Solidarität vonseiten dieser
Organisationen gegenüber Flüchtlingen und Sans Papiers hoch ist. (pd.)
Im Jahr 2015 verunfallten in der
Stadt Zürich bei polizeilich registrierten Verkehrsunfällen 1361 Personen.
Dies entspricht einer Zunahme im
Vergleich zum Durchschnitt der fünf
Vorjahre (plus 106 Verunfallte). Während bei der Anzahl Schwerverletzter
ein Rückgang auf 181 Personen
(Fünfjahresdurchschnitt: 210 Personen) zu verzeichnen ist, gab es bei
den Leichtverletzten einen Anstieg
auf 1174 Personen (1037). Sechs
Menschen
verunglückten
tödlich
(Fünfjahresdurchschnitt: acht Getötete). Dies teilt die Dienstabteilung Verkehr der Stadt Zürich mit.
Beim Anstieg der Anzahl Verunfallter (425 Personen, Fünfjahresdurchschnitt: 291 Personen) besteht
ein Zusammenhang mit der Zunahme von Velo- und insbesondere E-Bike-Unfällen. Die zunehmende Beliebtheit des Veloverkehrs, die anhand von Verkehrszählungen und
Verkaufszahlen
nachweisbar
ist,
führt häufiger zu einer Beteiligung an
Unfällen. Andererseits sind die klassischen Unfallursachen, Unfälle unter
Alkoholeinwirkung und diejenigen
aufgrund von nicht angepasster Geschwindigkeit, zurückgegangen, so
die Dienstabteilung Verkehr. (pd.)
Kunterbunte Eier und
fantasievolle Nester
Die Zürcher Gemeinschaftszentren
pflegen die Osterbräuche. Kinder und
Erwachsene können Ostereier färben,
Osternester gestalten oder SchoggiOsterhasen giessen. (pd.)
• Affoltern: Ostereier färben, Eier verzieren: 23.3., 14–18 Uhr; 26.3.,
13–17 Uhr. Bachwiesen: Ostereier
färben und verzieren (gekochte Eier
mitbringen): 16.–19.3., und 23.3.,
14– 17.15 Uhr; Osternester gestalten: 19.3., 14–17 Uhr.
• Heuried: Osternester gestalten:
22./23.3., 14.30–18 und 24.3.,
15.30– 18 Uhr. Hirzenbach: Ostereier färben und verzieren: 23.3.,
14–17 Uhr.
• Leimbach: Osternester gestalten
und Filzhasen basteln: 16.3., 14–
17.30 Uhr; Teighasen backen: 22.3,
14–17.30 Uhr; Ostereier färben (Eier mitbringen): 23.3., 14–17.30 Uhr.
Loogarten: Oster-Blumentopf bemalen: 16./23.3., 14–18 Uhr und 17./
24.3., 15.30–18 Uhr; Ostereier färben (Eier mitbringen): 20.3.,
14–17.30 Uhr.
• Oerlikon: Osterdekorationen basteln: 18.3., 14.30–18 Uhr.
• Seebach: Ostereier färben (Eier vorhanden): 23.3., 14–17 Uhr.
• Wipkingen: Osternester gestalten
und Eier färben (gekochte Eier mitbringen): 16./23.3., 14–16.30 Uhr
und 18.3., 14–16 Uhr; russische Ostern (Ostereier und Oster-Matrjoschkas bemalen): 17.3., 14–18 Uhr.
• Witikon: Osternester gestalten: Mi,
23.3., 13.30–17 Uhr.
• Wollishofen: Schoggihasen giessen:
23.3., 14–17.30 Uhr ( GZ Neubühl).
www.gz-zh.ch
Zürich West
AKTUELL
Nr. 11
17. März 2016
5
Über 2000 Besucher stürmten die «Bank»
Vor einem Jahr schwebte
das grosse Projekt noch in
den Wolken, seit Herbst
wurde es konkret. Nun
feierte die Partnerschaft
von Café Bank und John
Baker am Helvetiaplatz
ihre Eröffnungsfeier.
Pauline Broccard
Die Gemeinschaft besteht aus drei
Partnern: Freddy Burger, Miteinander GmbH und Kulturcafé AG. Hinzu
kommt die Bäckerei John Baker.
Mehr als 2000 Besucher kamen am
Mittwochabend letzte Woche an den
Helvetiaplatz. Gemäss Freddy Burger
sei mit der Situation, dass die BankLocation frei wurde, die Gelegenheit
gepackt worden, etwas Neues zu gestalten. «Diese Art von Gastronomie
und Bäckerei gibt es noch nicht.» Er
freue sich, dass der sonst tote Helvetiaplatz somit belebt werde.
Ein grosser Ansturm erfolgte letzte Woche am Helvetiaplatz für die Eröffnung des Cafés Bank.
Fotos: Pauline Broccard
Neue Klientel für John Baker
Jens Jung erklärt «Zürich West» das
Konzept seiner neuen Bäckerei. Es
soll eine Erfolgsbäckerei werden, in
der ein «super Brot» für einen angemessenen Preis gekauft werden
kann. «Die Bäckerei ist nicht nur für
Hipster da.» Der John Baker des Stadelhofens im Kreis 1 ist sich einen
Pendlerverkehr gewöhnt. Der John
Baker des Helvetiaplatzes sei hier für
die durchmischte Klientel von Bewohnern und Berufstätigen der Umgebung. Im Quartier fehle bis jetzt eine Bäckerei, wie Jung erzählt. Er sei
sehr zufrieden mit der Location, der
Helvetiaplatz sei ein geschichtsträchtiger Platz, eine «super und prominente Ecke». Mit der Infrastruktur
könne Jens Jung die Qualität sichern,
auf welche er grossen Wert legt.
Positive Vetterliwirtschaft
Die Zusammenarbeit habe sich
bewährt, sie hätten den gleichen
«Groove». Das «Bank»-Lokal habe
die Message und den Auftrag des Bäckers übernommen: keinen Überfluss
an Ware und Beachtung der Herkunft
bei der Herstellung der Produkte. Es
würden die Nächsten in der Umge-
Eine grosse Brotauswahl gibt es im John Baker.
bung berücksichtigt. «Das ist sehr
wichtig – eigentlich logisch.» Dementsprechend werde regional eingekauft
und auch verkauft. «Wir liefern, so
weit unser Velo mit Anhänger
kommt.» Es herrsche ein gegenseitiges «Pushen» unter den Unternehmen, die «es aus Freude machen»,
wie Jung sagt. Es sei im positiven
Sinn eine Vetterliwirtschaft.
Raum für Diskussionen
Im Verlauf des Abends wird das Manifest des neuen Lokals vorgestellt:
Es sei wichtig, dass der Platz im Alltag belebt werde, «Voll für Bio», für
einen «minimalsten ökologischen Unsinn», das «Recht auf das beste
Brot», Raum für Diskussionen, Zusammenbringen von Generationen,
gute Bedingungen für Mitarbeiter
und «einen Wartesaal für Liebe,
Glück und mehr». Auch Koni Frei
kommt zu Wort und nennt den
Abend einen historischen Moment.
Jens Jung.
Es sei das grösste Strassencafé der
alten Nordseite und mit einem Wohlfühlbeton belegt. Für wöchentliche
Tischgespräche sei jeder willkommen. Die Diskussionen würden auf
Facebook und YouTube live übertragen werden. «Wir sind die Bank»,
endet Koni Frei seine Rede.
Gegenüber «Zürich West» zeigt
sich Koni Frei sehr zufrieden mit
dem Ansturm auf das Café Bank.
2000 Besucher, schätzt er. Er erläutert das Gastro-Konzept: «Es ist eine
Gaststube und ein Ort der Zusammenkunft.» Die Bäckerei und das
Café seien keine Konkurrenten, sondern eine Ergänzung. Die Bäckerei
bringe viele Leute herbei. Man kaufe
ein Brot und bleibe für einen Kaffee.
Er betont, dass das Café Bank kein
Essrestaurant sei. Es werden Kleinigkeiten serviert, darunter Ofenbrot,
gegrilltes Gemüse und die Spezialität
Poulet. Es seien keine Reservationen
möglich. Auch sei es erlaubt, ohne
Koni Frei.
Konsumation dazusitzen. Mit dem
Computer oder der Zeitung könnten
sich die Leute ebenfalls einrichten.
Drinnen sind es 160 Sitzplätze und
draussen 220. Am Markttag oder am
ersten Mai könnten die Stühle und
Tische in der Tiefgarage versenkt
werden, witzelt Frei.
Die Grafik und das Erscheinungsbild wurden von Ueli Hinder gestaltet. Die Einrichtung der Lokale erbrachte er in Zusammenarbeit mit
Yves Spink. Mischa Dieterich aus
dem Gestaltungsteam erzählt, dass
die Zusammenarbeit während der
letzten eineinhalb Jahre dank gleichen Interessen und Professionalität
ein grosser Erfolg war.
Bewohner freuen sich
Silvio Baviera ist im Kreis 4 geboren
und aufgewachsen. Er hat dadurch
jede Bewegung im Quartier mitbekommen. Er hoffe, das neue Lokal
werde ein neuer Kulturtreffpunkt,
Freddy Burger.
und heisst es herzlich willkommen.
Der Kreis 4 sei weltweit das kreativste Quartier. 28 000 Bewohner auf
10,8 Quadratkilometern. Auf so einer
engen Fläche seien nirgends so viel
kreative Leute. «Das Quartier hat
weltweites Potenzial.» Das Phänomen
bestünde darin, dass hier 45 Prozent
Ausländer aus 99 Nationen leben.
«Mein Herz schlägt da», sagt Baviera.
Irene Schweizer ist seit 40 Jahren
im Kreis 4. Sie erzählt, dass es in der
Kalkbreite auch Restaurants gebe, jedoch habe sie, wegen der ständigen
Ausbuchungen, noch nie dort gegessen. Sie freut sich darüber, dass man
im Café Bank nicht reservieren kann.
Die Bewohnerinnen fügen hinzu, sie
fänden die Wahl des Lokals gut,
«zum Glück kein weiteres Kleidungsgeschäft oder einen Coiffeur», sagt
Schweizer. Es sei auch sehr angenehm, nach dem wöchentlichen
Marktbesuch einen Ort zu haben für
einen Kaffee und ein Schwätzchen.
Neue wollen Gewerbeverein verjüngen und vernetzen
Neue Vorstandsmitglieder,
neuer Wind, neue Ziele:
Der Gewerbeverein Zürich
Vier startet an der Generalversammlung im «Werdguet» mit Elan ins neue
Vereinsjahr.
Pauline Broccard
Auch an der Generalversammlung
des Gewerbevereins Zürich Vier wird
der internationale Frauen-Tag gefeiert: Jede Frau bekommt eine Rose
geschenkt. Präsident Feo A. Bugno
berichtet der Assemblee, ein gutes
Jahr hinter sich lassen zu können.
Jedoch bedaure er die grosse Fluktuation von Mitgliedern wegen des
Wegzugs von Geschäften. Das Ziel,
den Stand der Mitglieder zu erhöhen,
müsse 2016 fortgesetzt werden.
Drei neue Vorstandsmitglieder
Aus dem Vorstand treten Beni Graziano und Christoph Zügler zurück
und werden mit «einem guten Tropfen» und einem grossen Applaus verabschiedet. Der Präsident wie die
restlichen Vorstandsmitglieder werden wiedergewählt. Neu im Vorstand
heisst man Nathalie Bloch, Omar
Turcato und Flo Schläfli willkommen.
Nathalie Bloch freut sich auf ihr neues Amt und ist gespannt auf die Zusammenarbeit mit den Kollegen. Auf
die Frage, was die neuen Mitglieder
Omar Turcato und Flo Schläfli dem
Verein mitbringen, erläutern sie gegenüber «Zürich West» ihre zwei
Hauptziele: den Verein verjüngen und
die Medien «pushen». Es brauche einen frischen Wind, eine neue Generation. «Qualität statt Quantität», findet Turcato. Trotzdem wolle er die
jungen Leute «abholen». Flo Schläfli
betont die Wichtigkeit eines Netzwerks. Dies müsse verbessert werden. Mit dem Kreis 1 als Nachbar sei
es umso bedeutender, den Kreis 4 dynamisch und als Gesamtheit auftreten zu lassen. «Die Jungen wissen
gar nicht, dass es so einen Verein
gibt», merkt Turcato an. Die beiden
neuen Vorstandsmitglieder wollen
das «Vereinsgefühl» neu wecken und
durch Soziale Medien und ihr persönliches Netzwerk ein attraktives
Produkt schaffen. «Die Leute müssen
wollen», akzentuiert Schläfli. Mit
Der Vorstand des Gewerbevereins Zürich Vier (ohne Heinz Wyssling). F.: pb.
Herzblut und viel Engagement freuen
sich die zwei auf das kommende
Jahr.
Freuen kann man sich ebenfalls
über einige neue Mitglieder, unter anderem aus den Bereichen IT, 3DDruck, Textil, Automobil, Ausbildung,
Kosmetik und Blumenmarkt. Weitere
Interessierte können sich im Internet
auf zuerich4.ch melden.
Präsident Bugno lobt, dass die
Veranstaltungen des vergangenen
Jahres mit durchschnittlich 30 Besuchern erfolgreich waren. Durch die
Hoffnung, mehr Mitglieder zu gewinnen, wurde das Budget etwas zu
hoch angesetzt. Dank dem Beitrag
von 14 000 Franken wegen der Auflösung des Langstrassenfests summiert sich ein sattes Vermögen von
73 000 Franken.
Diskussion Sonntagsverkauf
Präsident Bugno appelliert an mehr
Solidarität unter den Mitgliedern. Das
breite Angebot und die vielen Möglichkeiten sollen von den Mitgliedern
genutzt und gegenseitig unter Quar-
tierpartnern Werbung betrieben werden.
Für das aktuelle Jahr sind noch
nicht viele Events geplant. Vorerst
finden sicherlich die Führung durch
die Europaallee und der Grillplausch
statt. Demzufolge werden die Mitglieder gebeten, Online-Einladungen zu
den Treffen vermehrt zu berücksichtigen und bei einem Wegzug oder EMail-Adressenänderungen den Vorstand zu informieren.
Angesprochen wird auch, die
Sonntagsverkäufe in der Adventszeit
im Kreis 4 in die Wege zu leiten. Man
findet es wichtig, der Innenstadt etwas gegenüberzustellen. Das Echo
der Mitglieder teilt sich: es sei ausprobiert worden, jedoch würden sich
der Aufwand und Umsatz nicht lohnen. Andere erzählen, dass Kundenanschreibungen mit einer Einladung
zu einem Aperitif und einem Gutschein als Weihnachtsgeschenk viele
Leute angezogen hätte. Zusätzlich sei
der Wunsch nach einer einheitlichen
Weihnachtsbeleuchtung eingegangen.
Das Quartier brauche zur Weihnachtszeit mehr Licht und Wärme,
um mehr Leben und Stimmung reinzubringen.
6
Stadt Zürich
Nr. 11
17. März 2016
AKTUELL
Von links: «Cheap Art» von Jim Avignon (Berlin), 3D-Design von Jan Löchler (Baden), Illustration von Kevin Zysset (Zürich), visuelle Kommunikation von Nicolas Friedli (Basel).
Schweizer Grafik – analog und digital
Die Grafik16, die dreitägige
Schweizer Werkschau für
Grafikdesign und visuelle
Ausdrucksformen, öffnet
am Freitag ihre Türen.
An der fünften Ausgabe der GrafikSchweiz zeigen 130 nationale und vereinzelt internationale Grafiker, Illustratorinnen, Typografen, visuelle Gestalterinnen, Game Designer und
Künstlerinnen ihre liebsten aktuellen
Arbeiten. Die Grafik16 will aktuelle
Tendenzen und die vielseitigen Ausdrucksformen von Grafik-Designs aufzeigen. Zu ebendiesen Ausdrucksformen gehören Classic & Crossover Media – Grafik-Design, Icon Design, Typografie, Corporate Identity, VectorGrafiken und Illustration – genauso
wie Urban- und Streetart, Graffiti sowie Digital & New Media mit Application und Web Design, Motion Graphic,
Interaction und Game Design oder
3D-Animation und 3D-Mapping. Teil
der Grafik16 ist denn auch die Sonderausstellung #Game16 mit Beiträgen von über 50 Game-Designern und
-Produzenten, wobei 3 Kunsthochschulen und 11 Studios beteiligt sind.
Die Game-Schau wird wie der Bereich
Digital & New Media von der Kulturstiftung Pro Helvetia mitkuratiert.
Stargäste an der Grafik16 sind der
kalifornische Künstler Dave «Persue»
Ross, Schöpfer der berühmten Graffiti-Figur «BunnyKitty» – eines heroischen Kätzchens im Hasenkostüm –,
und der deutsche Pop-Art-Künstler
Jim Avignon, nach eigenen Angaben
mit durchschnittlich 4,37 Werken pro
Die Illustratorin Gina Graeser aus
Zürich hat eine Vorliebe für Comics
und Haariges.
Foto: zvg.
Tag «der schnellste Maler der Welt»,
der seine Bilder oft zu sehr niedrigen
Preisen verkauft oder gar verschenkt.
Auch andere bekannte Namen sind an
Live-Painting für
einen guten Zweck
der Grafik16 vertreten. Etwa die Zürcher Grafikerin und Illustratorin Blanda Eggenschwiler, die für internationale Brands und für Magazine wie
«Vogue», «Elle» und «Rolling Stone»
arbeitet. Oder der Badener UrbanArt-Künstler Claude «Note» Lüthi, unter dessen Leitung die Justiz- und
Vollzugsanstalt Lenzburg in Streetart
gehüllt wurde. Die Zürcherin Ona Sadkowsky ist wieder mit ihren unverkennbaren Comic-Figuren mit dabei,
ebenso Ata «Toast» Bozaci, einer der
prägenden Künstler der Schweizer Urban Art, oder der gebürtige Pole Sebastian Onufszak, der zu den renommiertesten Illustratoren und Designern in Deutschland gehört. (mai.)
Freitag, 18., bis Sonntag, 20. März, jeweils
11–20Uhr, Maag Halle, Hardstrasse 219,
8005 Zürich. www.grafik-schweiz.ch.
Die GDK Gestaltungsschule Zürich ist mit Live-Painting an der
Grafik16. Für das Projekt konnte
der bekannte Illustrator Frederick
«Fredinko» Rossmann gewonnen
werden. Er zeichnet an den drei
Tagen auf sechs grossen, unterteilten Leinwänden Linien und
Formen vor. Besucherinnen und
Besucher können dann die Illustration mit Molotow-Farben füllen. Die so entstehenden quadratischen Painting-Tafeln (50 x 50
cm) sind für einen Obolus erwerbbar. Den Erlös spendet GDK
Zürich an die gemeinnützige Organisation Viva con Agua, die
sich für einen weltweiten menschenwürdigen Zugang zu sauberem Trinkwasser einsetzt. (mai.)
Kiko Milano eröffnet einen neuen Trendshop im Letzipark
Mit Kiko Milano eröffnet
das aktuell angesagteste
und grösste italienische
Label für Kosmetik, Makeup und Skin-Care seinen
ersten Store auf Zürcher
Stadtgebiet.
Kiko Milano ist ein italienisches Kosmetikunternehmen mit über 700 Verkaufsstellen auf der ganzen Welt. Mit
dem Einzug in den Zürcher Letzipark
eröffnet Kiko bereits seinen 12.
Standort in der Schweiz seit dem
Markteintritt in 2013. Der trendige
Kosmetik-Anbieter empfängt seine
Kundinnen und Kunden im über-
Kiko Milano spricht junge, modebewusste Menschen an.
sichtlich und sehr funktionell eingerichteten Beautyparadies nach nur
zweimonatigen Umbauarbeiten. Auf
den 64 Quadratmeter der ehemaligen
Foto: zvg.
Ladenfläche von Schirm Fredi auf
der mittleren Verkaufsebene zwischen We Men und Manor ist eine
grosse Auswahl an einzigartigen Far-
Fotos: zvg.
ben, Effekten und wohltuenden Texturen zu finden.
Kiko Milano bietet eine breite Palette an innovativen Make-up-, Gesichts- und Körperpflegeprodukten
zu attraktiven Preisen an, alle «Made
in Italy». Somit wird ganz bewusst eine junge, sehr modebewusste Zielgruppe angesprochen, die immer auf
der Suche nach dem neusten Trend
ist. Das grosse Angebot umfasst sichere und wirkungsvolle Produkte
von höchster Qualität, die in Europa
entwickelt und in Italien produziert
und nur in Kiko-eigenen Stores verkauft werden.
Für Centerleiter Renato Blösch ist
der Einzug von Kiko Milano ein
Glücksfall: «Mit Kiko eröffnet im Let-
Publireportage
zipark ein weltweit sehr erfolgreiches
Shop-Konzept im Beautybereich,
dass bestens zu unserem jungen und
urbanen Publikum passt.» Auch Sandra Freund, Country Director Switzerland & Austria von Kiko Milano,
ist stolz auf die Premiere: «Wir freuen uns sehr, dass wir mit der KikoShop-Eröffnung im Einkaufszentrum
Letzipark nun auch in der Stadt Zürich vertreten sind. Das neue KikoTeam im Letzipark freut sich darauf,
die anspruchsvollen und trendbewussten Stadtzürcher Kundinnen
professionell und umfassend mit den
neuesten Make-up-Trends beraten zu
dürfen.» (pd.)
www.letzipark.ch
KLEINANZEIGEN
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Übernimmt gerne Gartenarbeit.
Telefon 079 634 62 27
Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr.
5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG,«Kleinanzeigen»,Buckhauserstr.11,8048 Zürich.Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
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❏ Fahrzeuge
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Zürich West
AKTUELL
LESERBRIEF
Kein Verständnis
für Grünflächen
Tatsache ist, dass immer mehr Grünflächen in unseren Quartieren verschwinden. Es befremdet schon, wie
die Fraktionen der SP und SVP im
Gemeinderat diesen Prozess unterstützen und sich gegen eine nachhaltige Lösung der GLP stellen. Es macht
den Anschein, dass die beiden grossen Parteien SP und SVP nicht an
freien Grünflächen für die Quartierbevölkerung interessiert sind, geschweige denn, sich dafür einsetzten.
Bestes Beispiel ist die unverständliche Verweigerung der Zustimmung
zum Postulat der Grünliberalen im
Gemeinderat, «Erhalt und Ersatz für
Familien- und Kleingartenareale».
Die Stadtplaner stehen vor einem
Dilemma: Einerseits soll genügend
Wohnraum angeboten werden, damit
die Mieten bezahlbar bleiben. Andererseits führt eine verdichtete Bebauung dazu, dass in der Stadt immer
mehr Grünflächen verschwinden und
somit die Gartenareale mehr und
mehr verschwinden. Denn bei Überbauungen wählt die Stadt meist den
Weg des geringsten Widerstands und
überbaut die Gartenareale. Beispiele
haben wir in Zürich West genügend:
17. März 2016
7
SVP will Mammutbaum retten
Binz-Besetzer kommen
fast gratis davon
Der Stadtrat soll verhindern,
dass der Mammutbaum beim
Bahnhof Altstetten bei Bauarbeiten wegen der Limmattalbahn zerstört wird. Das
fordern die SVP-Gemeinderäte
Samuel Balsiger und Rolf
Müller in einem Postulat.
Im Juli 2015 wurde das Binz-Areal
ein weiteres Mal besetzt. Dabei entstanden für den Einsatz der Stadtpolizei Kosten von rund 225 000
Franken. Diese Kosten werden den
Besetzern nicht verrechnet, schreibt
das Polizeidepartement in seiner Antwort auf eine Interpellation der FDPFraktion. Wie bereits bei der Prüfung
ähnlicher Fälle sei der Stadtrat zum
Schluss gekommen, dass hier kein
begründeter Anlass bestehe, um vom
Grundsatz abzuweichen, wonach
Stadtpolizeieinsätze auf Stadtgebiet
in der Regel nicht zu verrechnen
sind. «Die Ausübung des Gewaltmonopols wird mit allgemeinen
Staatsmitteln und nicht mit Gebühren
finanziert.»
Hingegen will ERZ Entsorgung +
Recycling Zürich den Besetzern die
Kosten verrechnen, die für Entsorgungsarbeiten entstandenen. Das
sind rund 32 5000 Franken. Die Baudirektion des Kantons hatte eine
Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung und Verstoss gegen das Abfallgesetz eingereicht. In diesem Rahmen macht ERZ
die Geldforderung geltend. (ho.)
Thomas Hoffmann
Um für den Bau der Limmattalbahn
allen Verkehrsmitteln Platz zu machen, muss die Hohlstrasse verbreitert werden. Auf den Bauplänen führt
der Veloweg bis auf wenige Zentimeter an den Mammutbaum an der
Hohlstrasse 602 heran, schreiben
Balsiger und Müller in ihrer Begründung. Gemäss verschiedenen Einschätzungen würden die Bauarbeiten
die Wurzeln, Äste und die gesamte
Gesundheit des ungefähr 120-jährigen Baumes so stark beschädigen,
dass der langfristige Fortbestand mit
grösster Bestimmtheit nicht gesichert
wäre.
Der Stadtrat soll nun prüfen, ob
auf dem Streckenabschnitt vor dem
Baum der zukünftige Veloweg mit der
Autostrasse zusammengeführt werden kann. Als gleichwertiges Beispiel
nennen die beiden SVP-Gemeinderäte die Badenerstrasse 736 bis 738.
«Bei diesem Abschnitt reichte der
Platz ebenfalls nicht für eine separate
Der 120-jährige Mammutbaum an der Hohlstrasse 602.
Velospur, weshalb die entsprechende
Markierung für die kurze Distanz
aufgehoben wurde.» Für wenige Meter teilen sich dort die Velo- und
Autofahrenden die Spur. Beim Bahn-
Foto: ho.
hof Altstetten würden «die paar wenigen Meter einer gemeinsamen
Velo- und Autospur dem Mammutbaum elementaren Lebensraum erhalten», betonen Müller und Balsiger.
Interaktive Kleider selber herstellen
Intelligente Taschen, interaktive Kleidung: Jugendliche
Freilager: Gärten müssen Schul- aus dem Kreis 9 und Hard
Archivfoto: ho.
haus weichen.
entwerfen, bauen und proSchulanlage Freilager, Eishockey- grammieren ihre eigenen
Arena Untere Isleren, Überbauung Wearables mit professioneller
Hard und Pfingstweid.
Unterstützung und lernen
Angesichtes der Tatsache, dass
unsere Stadt ja ohnehin sehr dicht dabei Design, Handwerk und
bebaut ist und künftige Generationen Programmieren.
mit Sicherheit noch genügend freie
Flächen benötigen, stellt man sich
schon die Frage nach der Sinnhaftigkeit, warum eine knappe Mehrheit
von einer Stimme die Ablehnung zum
Schutz der Grünflächen beschlossen
hat. Wie würde die Stadt wohl heute
aussehen, hätte man sich in den letzten Jahrzehnten so verhalten wie die
beiden grossen Parteien im Gemeinderat am Mittwoch letzter Woche?
Hätten wir noch eine grüne Stadt Zürich? Oder wäre alles im 20. Jahrhundert mit Häusern zugepflastert
worden? Unter Verantwortungtragen
für die zukünftigen Generationen verstehe ich etwas anderes! Eine Befürchtung meinerseits ist nun, dass
wir uns rüsten müssen für einen weiteren Angriff seitens der Stadtplaner,
dass die bestehenden Grünflächen
das gleiche Schicksal erleiden könnten und weitere grüne Zonen aus
dem Stadtbild verschwinden.
Daher ist festzuhalten, dass Gartenareale und Grünflächen integrativ
wirken, identitätsstiftend sind und
den Quartierzusammenhalt fördern.
Es sind intakte soziokulturelle Strukturen, ohne spezielle Förderung
durch städtische Fachstellen und hohe finanzielle Mittel. In dicht besiedelten und versiegelten Gebieten sind
diversifizierte Grünflächen wertvoll.
Daher verstehe ich bis heute nicht,
warum die SP- und SVP-Gemeinderäte gegen die oben aufgeführten Argumente sind und eine Absage an die
zukünftige Lebensqualität in den
Quartieren erteilt haben.
Markus Baumann,
Gemeinderat GLP Kreis 9
Nr. 11
«Pfefferspray-Kärcher»:
Politiker doppeln nach
Die Stadtpolizei Zürich setzt neuerdings «Pfefferspray-Kärcher» ein, berichtete «Zürich West» am 18. Februar. Das ist eine Art Spritzpistole mit
Pfefferspray. Sie ist durch einen
Schlauch mit einem Tank in einem
Einsatzwagen verbunden. Die Stadtpolizei wollte damals «aus einsatztechnischen Gründen» nicht sagen,
wie viele solcher Geräte sie besitzt,
wie hoch der Preis ist und wie gross
der jeweilige «Kampfstofftank» ist.
Nun schaltet sich die Politik ein. Die
beiden Grünen-Gemeinderäte Felix
Moser und Markus Knauss erkundigen sich in einer schriftlichen Anfrage über Richtlinien, Einsatzmöglichkeiten und mögliche Gefahren.
Wie schützt man Unbeteiligte?
Wie viele «Pfefferspray-Kärcher» besitzt die Stadtpolizei und wie hoch
waren die Kosten für die Beschaffung, fragen nun auch Moser und
Knauss. Sie wollen zudem wissen,
wie viel Pfefferspray mit einer Ladung versprüht werden kann und
welche Regeln für den Einsatz des
«Pfefferspray-Kärchers» gelten. «Gibt
es einen Mindestabstand, gibt es eine
Maximalmenge, die versprüht werden darf?», erkundigen sich die zwei
Gemeinderäte und fragen: «Wie können bei einem Einsatz des ‹Pfefferspray-Kärchers› unbeteiligte Personen vor dem Pfefferspray geschützt
werden?» Auf Video-Aufnahmen sei
zu sehen, dass damit ganze Menschenmengen bespritzt werden können. (ho.)
Lars Koch *
In der Gesellschaft und damit in der
Lebenswelt von Jugendlichen spielen
Computer im weiteren Sinne eine immer grössere Rolle – sei es in Form
von Smartphones oder auch Tablets,
sei es in Form von sogenannten intelligenten Geräten, die miteinander
oder mit Netzplattformen kommunizieren. Dabei werden immer mehr
alltägliche Abläufe durch informationsverarbeitende Systeme unterstützt, deren genaue Funktionsweise
den Nutzenden aber auf den ersten
Blick meist verborgen bleibt.
Ein Pilotprojekt
Das Verständnis von informationsverarbeitenden Systemen wird daher
immer wichtiger, um Entscheidungen
über Käufe und die Delegation eigener Tätigkeiten an technische Geräte
zu treffen. Emanzipation und Mündigkeit – weiterhin wichtige Zielvorstellungen von Pädagogik und insbesondere Jugendarbeit – kommen
nicht ohne informatisches Wissen
aus. Selber entsprechende Systeme
entwerfen zu können, ist gleichzeitig
eine Kompetenz, die grosse Handlungsspielräume eröffnet.
Hier setzt die OJA Kreis 9 & Hard
zusammen mit Fachpersonen aus
Medienpädagogik, Informatik und
Design an und schafft ein niederschwelliges Ferienangebot für Jugendliche. Auf spielerische Art und
Weise wird Jugendlichen ein Zugang
zu Technik und Design geboten und
damit Hemmschwellen abgebaut. Im
Das Ferienprojekt bietet Jugendlichen Zugang zu Technik und Design. zvg.
Bereich digitale Medien gibt es in der
Jugendarbeit schon viel Erfahrung –
nicht so im Bereich von Wearables.
Es handelt sich um ein Pilotprojekt.
Die dabei gemachten Erfahrungen
werden dokumentiert und für weitere
Projekte ausgewertet und weiterentwickelt.
Finanzhilfe gesucht
Auch für die Finanzierung sucht OJA
Kreis 9 & Hard neue Wege. Bisher
hat man für grössere Projekte klassisches Fundraising betrieben, indem
man bei Stiftungen und dem lokalen
Gewerbe um Unterstützung ersuchte.
Für dieses Projekt erprobt OJA Kreis
9 & Hard den Weg über eine Crowdfunding-Plattform. Als Gegenleistung
bietet man Einblick in ein spannendes und innovatives Projekt. So werden Unterstützer zum Beispiel an die
Präsentation der von Jugendlichen
programmierten und verarbeiteten
Wearables eingeladen. Unter www.
projektstarter.ch finden Interessierte
mehr Infos darüber, wie sie das Projekt unterstützen können. Weitere
Angaben zum Projekt gibt es auch
auf dem Blogg www.info-shop.ch.
* Lars Koch, Stellenleiter OJA Kreis 9 & Hard
Petition für vielfältige
Ladenkultur im Kreis 5
Die Jungen Grünen Zürich lancieren
mit dem Verein «5im5i» sowie den
Restaurants Maison Blunt und Bebek
eine Petition für den Verbleib der bedrohten Lädeli Dirok und Ege im
Kreis 5. «Mit Entsetzen» hätten sie
von den Plänen der Immobilienfirma
Wincasa erfahren, die Lädeli aus
ihren Lokalitäten zu vertreiben. «Es
kann nicht sein, dass kleine, lebendige Quartierläden der Profitmaximierung weichen müssen und der
Kreis 5 konstant aufgewertet wird»,
sagt die Co-Parteipräsidentin Elena
Marti. (ho.)
8
Zürich West
Nr. 11
17. März 2016
KULTUR
Neue Proberäume für Zürcher Sängerknaben
Nebst dem bisherigen Probelokal für die Zürcher Sängerknaben in der Binz öffnen
am 9. Mai zwei weitere: in
Höngg und beim Stadelhofen. Damit sollen für die
fünf- bis achtjährigen Sänger
die Wege von zu Hause in
die Proben kürzer werden.
Nadine Golinelli
«Wir wollen allen Kindern einen Zugang ermöglichen und kommen nun
Eltern der angehenden Sänger aus
dem Umfeld Stadelhofen und Höngg
entgegen. Deren Kinder müssten
sonst einen langen Weg auf sich nehmen, um in unser Probelokal an der
Uetlibergstrasse zu gelangen», erklärt Chorleiter Konrad von Aarburg.
Vor allem wolle er den kleineren, mit
dem öffentlichen Verkehr noch nicht
so vertrauten Kindern entgegenkommen. Die konkreten Standorte stehen
bereits fest: «Sowohl im Montessori-
Die Zürcher Sängerknaben reisen jedes Jahr auch zu Konzertauftritten im Ausland.
Kinderhaus in Höngg als auch in den
Räumen der reformierten französischen Kirche Nähe Stadelhofen sollen
die fünf- bis achtjährigen Singbegeisterten jeweils proben können», betont von Aarburg.
In der sogenannten Singschule erfahren die Buben einmal wöchentlich
in einer kleinen Gruppe von maximal
zehn Teilnehmern eine Art «musikalische Früherziehung».. Bereits kleinere Auftritte, beispielsweise in Al-
tersheimen, liefern einen ersten Vorgeschmack auf die späteren Konzerte. Vorkenntnisse für die Singschule
braucht es keine. «Einzig die Freude
am Singen sollte vorhanden sein»,
meint von Aarburg. Später werden
die Kleinen dann in den Konzertchor
aufgenommen: «Sie sind oft begeistert von der Stimmgewalt des Konzertchors und voller Vorfreude, nun
auch mitsingen zu dürfen», erklärt
der passionierte Singlehrer. Meist
Foto: zvg.
dauere es ein bis drei Jahre, bis ein
Junge die Singschule verlasse und
zum Konzertchor übergehe, weiss
Vorstandspräsidentin Lucie Zumsteg-Schenkel. «Mein Sohn ist bereits
seit über neun Jahren bei den Sängerknaben. Mit dem Stimmbruch
wechseln die meisten dann zum Erwachsenenchor und üben dort ihre
Leidenschaft weiter aus», erzählt sie.
Bei den Sängerknaben gibt es keine Auslese nach Einkommen, son-
dern nach Können. «Wir verrechnen
im Verhältnis zu anderen Musikschulen günstige 200 Franken pro Semester», so von Aarburg. ZumstegSchenkel verweist auch auf den bestehenden Stipendienfonds für Familien: «Wir möchten allen Interessierten die Möglichkeit bieten, ihr Talent
auszuleben.»
Von Aarburg, Sohn des Gründers
und künstlerischen Leiters Alphons
von Aarburg, sieht in der Singschule
eine sinnvolle Beschäftigung: «Kinder
singen, wenn sie glücklich sind. Für
sie ist das Singen sozusagen ein
Grundbedürfnis. Die Knaben beschäftigen sich intensiv mit einer Sache und fühlen sich auch wohl, einmal nur unter Jungs zu sein.» Jeweils
vor und nach der Probe werde noch
einige Zeit Tischtennis gespielt. «Oft
auch singend», erzählt von Aarburg
begeistert. Einmal jährlich verreisen
die älteren Sängerknaben zudem ins
Ausland, letztes Jahr beispielsweise
nach Tschechien ans Festival der
geistlichen Musik.
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Die Nachbarschaftshilfe Kreis 9 (vgl. auch www.nachbarschaftshilfe.ch) vermittelt
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• rasche Auffassungsgabe
• Freude am selbstständigen Arbeiten
• Bezug zum Kreis 9
• Arbeitsbeginn im 2. Quartal 2016.
Teamfähigkeit und Verschwiegenheit runden Ihr Profil ab.
Wir bieten Ihnen:
• eine spannende und herausfordernde Arbeit
• interessanten Umgang mit Menschen aus allen Schichten des Quartiers
• marktgerechter Lohn und Möglichkeit zur Weiterbildung.
Die Stelle eignet sich ideal für Wiedereinsteiger/-innen.
Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen senden Sie bitte an
Monika Dohner, Nachbarschaftshilfe Kreis 9, Dachslernstrasse 2, 8048 Zürich
044 432 82 22, [email protected]
Zürich West
AKTUELL
Nr. 11
17. März 2016
Infos, Gesundheitstest, immer wieder Ausblicke und Begegnungen mit Kunst: Besucherinnen und Besucher wandeln auf verschiedenen Themenpfaden durchs Triemli-Bettenhaus.
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Fotos: Lisa Maire
Spitalbesuch als Event für die ganze Familie
Über 10 000 Interessierte
nutzten am Samstag den
Tag der offenen Türen, um
sich ein Bild vom neuen
Bettenhaus des Stadtspitals
Triemli zu machen.
Lisa Maire
Die einen kamen wegen der Gesundheitsinformationen und Attraktionen
für die Kinder, die anderen wegen Architektur und Infrastruktur, die dritten
einfach «um zu schauen, wo man später vielleicht mal hinkommt». Zusammen ergaben sie ein zehntausendköpfiges Publikum, das am Samstag – drei
Wochen vor der Eröffnung – neugierig
durch das «modernste Bettenhaus der
Schweiz» pilgerte. Vor dem Eingang
bildeten sich zeitweise lange Schlangen, entsprechend gross war das Gedränge vor den Liften, und auch in
den Treppenhäusern stand man sich
zum Teil auf die Füsse. «Wir haben
schon mit vielen Besuchern gerechnet», kommentiert Lisa Steger, Leiterin Unternehmenskommunikation im
Triemlispital. «Aber mit so vielen
dann doch wieder nicht.» Bald einmal
musste der unablässige Besucherstrom bereits am Eingang gesteuert
werden: Nur wenn Leute rauskamen,
durften wieder welche rein.
Besonders gefallen haben den Besuchern die komfortablen Ein- und
Zwei-Bett-Zimmer für Allgemein- und
Privatpatienten. «Der würde sich auch
in meiner Wohnung gut machen», befand eine Frau mit Blick auf den schicken Sessel in den Zimmern auf der
Privatetage. Immer wieder waren Besucher zu beobachten, die nach dem
Eintritt in einen Raum direkt auf die
bodenhohen Fenster zusteuerten und
dort in den einmaligen Ausblick auf
Stadt oder Üetliberg versanken. Auf
Gefallen stiess auch der künstlerisch
gestaltete Sichtbeton in den Gängen.
Vor allem die Wandzeichnungen auf
der Kinderstation und in der Tagesklinik entzückten hör- und sichtbar.
Auf ausgesprochen reges Interesse
stiess zudem das vielfältige Veranstaltungsprogramm: Die Vortragssäle waren voll, dicke Trauben von kleinen
und grossen Menschen bildeten sich
dort, wo in einen Rettungswagen oder
in einen Rega-Helikopter geschaut
werden konnte, und die Themenpfade
mit Schwerpunkten wie Infrastruktur,
Gesundheit oder Nachhaltigkeit waren
in etwa so dicht bevölkert wie die Wege ums Zürcher Seebecken am ersten
warmen Frühlingssonntag.
Infusionen für den Teddy
Als besondere Highlights erwiesen
sich dabei der Gesundheitspfad und
der Kinderpfad. Auf Ersterem konnten
Besucher Handkraft, Blutzucker, Blutdruck und Gleichgewicht testen oder
einen Perspektivenwechsel wagen: Mit
Bleiweste behängt und in einen ausgestopften Anzug (Konfektionsgrösse 66)
gesteckt, erfuhren sie körperliche Einschränkungen bei Adipositas am eigenen Leib. Und auf der Kinderstation
schauten die Kleinen zu, wie dem Teddy Infusionen gesteckt werden, stellten sich geduldig in die Reihe, um einen bunten Verband um die Hand gelegt zu bekommen (die Farbe Lila war
um 14 Uhr schon aus) oder um sich in
der Fotoecke als Mini-Chirurg mitsamt
hellblauer Haube verewigen zu lassen.
Einige mochten die Haube dann gar
nicht mehr ablegen: Noch unten an
der Tramhaltestelle leuchtete es hellblau von Kinderköpfen.
Fragen und Antworten zur modernen Dialysetechnik (l.) und «Selbsterfahrung» zum Thema Adipositas.
Ein- und Aussicht: Rege besuchtes
Zimmer auf der Kinderstation.
Ob Zahnbürste, Giraffe oder Turnschuh: Die Wandzeichnungen auf der Kinderstation entzückten Klein und Gross.
Wie gut ist meine Balance? Wie kräftig mein Händedruck? Viele Besucher
nahmen die angebotenen Gesundheitstests in Anspruch.
«Kunst Station Triemli»
Die Kunst, der man im Bettenhaus
begegnet, ist das Abschlussprojekt
des mehrteiligen Gesamtkonzepts
«Kunst Station Triemli», das während der Bauzeit von einem interdisziplinären Kuratorenteam unter
Leitung der Fachstelle Kunst und
Bau des Hochbauamts entwickelt
und umgesetzt wurde. Für «Disegno» (Zeichnung) haben zehn Kunstschaffende je ein Geschoss gestaltet
– in Form von Bilderserien für Patientenräume. Vier von ihnen bringen
zusätzlich Leben auf die Korridorwände der Geschosse B, I, L und M.
So verwebt Ingo Giezendanner
mit seinen riesigen comicartigen
Wandzeichnungen Reiseeindrücke
zu einer ungeheuer detailreichen
multikulturellen Welt. Marc Bauers
Kohle- und Pastellzeichnungen brin-
gen eindrückliche Schweizer Stadtund Landschaftsansichten ins Spital
hinein, und Renée Levi schafft mit
drei grossen, aus verschiedenfarbigen Farbflächen komponierten Bildpaaren Orientierung an «wegweisenden» Orten auf der Etage. Speziell ist das Konzept von Zilla Leutenegger für die Kinderstation: Ob
Zahnbürste, Turnschuh, Goldfisch
oder Giraffe: Ihre berührend einfachen Zeichnungen erinnern an den
Alltag und an schöne Erlebnisse wie
einen Zoobesuch oder ein Fussballspiel. Die Motive wurden auch auf
Bildtafeln übertragen, die rückseitig
mit Geschichten von Max Küng versehen sind. Jeder kleine Patient
kann sich aus 30 Motiven seinen Favoriten auswählen und auf eine Bilderleiste vor dem Bett stellen. (mai.)
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Zürich West
Nr. 11
17. März 2016
AKTUELL
Zürich West
Nr. 11
17. März 2016
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Sein Buch ist noch keine Unterrichtslektüre
Roger Staub ist Lehrer am
Gymnasium. Nebenbei hat
er einen Roman geschrieben. Unterrichtsstoff ist er
nicht, aber einige seiner
Schüler haben das Buch
freiwillig gelesen.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost drei Exemplare
des Buchs «Ein Freund unserer
Zeit» von Roger Staub. Wer sich
ein Exemplar ergattern will,
schreibt einfach bis spätestens
20. März eine E-Mail mit der Betreffzeile «Roger Staub» an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Roger Staub»
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
Pascal Wiederkehr
«Nein, mein Buch ist nicht offizielle
Unterrichtslektüre», sagt Roger Staub
lächelnd. Trotzdem hätten es einige
seiner Schüler gelesen. «Aber freiwillig», fügt er an. Staub, der Deutsch an
der Kantonsschule Schaffhausen unterrichtet, lebt seit 27 Jahren im Quartier Hottingen. Für sein Erstlingswerk
«Ein Freund unserer Zeit» hat er sein
Pensum als Lehrer reduziert, um regelmässig am Buch arbeiten zu können. «Von der Rohfassung bis zum
endgültigen Manuskript vergingen etwa zweieinhalb bis drei Jahre», so
Staub. In dieser Zeit habe er intensiv
an seinem Erstling geschrieben. «Irgendwann beginnt man auch von seinen Figuren zu träumen, sie werden
Teil der eigenen Erinnerung.»
Schauplätze aus der Erinnerung
Der Roman handelt von Percy Hartmann. Dieser arbeitet als Mittelschullehrer in Biel. Obwohl Staub selbst einen Teil seiner Kindheit in Biel verbracht hat, sei der Roman nicht autobiografisch. «Gewisse Schauplätze
entstammen aber meiner Erinnerung.» So auch der zweite Schauplatz
auf Sizilien. Vor acht Jahren hatte ihn
eine Reise zum griechischen Kultort
Herakleia Minoa an die Südküste der
Insel geführt. «Ich habe auf das Meer
hinausgeschaut. Es war Winter, und
die Sonne kam nur zögerlich zwischen
den schwarzen Wolken am Himmel
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Der Autor und Lehrer Roger Staub schreibt aktuell an seinem zweiten Buch – einem Jugendroman.
hervor», erklärt der 58-jährige Autor.
«Da vermischten sich zwei Ideen, die
ich schon lange mit mir herumtrug».
Ausgangspunkt seien zwei Orte gewesen. «Ursprünglich wollte ich die Geschichte aus der Sicht von zwei Figuren erzählen.» Am Ende blieb es beim
Ich-Erzähler Percy. Dieser erfährt
durch ein Telegramm, dass sein Jugendfreund Roy Brousse in Sizilien gestorben ist. Sein Freund bittet ihn, seinen Nachlass zu regeln – obwohl sich
die beiden seit 20 Jahren nicht mehr
gesehen haben.
Percy ist geschieden und ein typischer Durchschnittstyp. Er kommt aus
gutem Haus, hätte eigentlich Anwalt
werden sollen, studierte dann aber
Ökonomie und wurde Lehrer. Er lebt
ein überschaubares Leben und muss
sich nun in dieser Situation bewähren.
Staub: «Ob er das tut, muss jeder Leser für sich selbst entscheiden.» Percy
reist also nach Sizilien und versucht
den Nachlass zu ordnen. Als er wieder
in die Schweiz zurückkehrt, kommen
viele Dinge ins Rollen. Sie führen in
die Zeit, als Roy in Deutschland und
der Schweiz politisch aktiv war. Plötzlich wird auch ein Verdacht auf Terror
laut. Roy soll vor den Gesetzeshütern
nach Sizilien geflohen sein.
Interesse an Politik
Als der Hottinger Autor mit zehn Jahren am Radio von den Jugendprotesten in den 68er-Jahren hörte, habe er
zuerst gedacht, «die schlagen für die
Jungen den Weg frei». Doch sein Stiefvater, der kurz vor dem Bau der Mauer aus der DDR geflohen war, hielt immer mit Fakten dagegen. Sein Stiefvater sei belesen und sehr kritisch gegenüber allen politischen Strömungen
gewesen. «Beim Argumentieren wurde der jugendliche Übermut schnell
ausgebremst», erinnert sich Staub.
Politik habe ihn dann aber auch während seines Studiums in Germanistik,
Geschichte und Philosophie sehr interessiert. «In der Staatsphilosophie habe ich mich zwei Jahre lang intensiv
mit rechtsextremem und linksextremem Terror befasst.» Nicht nur bei
rechtsextremen Gruppierungen, sondern auch bei linken Strömungen sei
Foto: pw.
es teilweise nur um Gewalt gegangen.
Auch im Roman taucht das Motiv der
Gewalt auf. Die Figuren sind geprägt
von der 68er-Bewegung. Der Name
Roy bedeutete in der keltischen Sprache nicht umsonst rot oder rothaarig.
«Percy und Roy werden von den Lesern unterschiedlich wahrgenommen.»
Die erste Auflage mit 700 Exemplaren sei schon bald erschöpft, sagt
Staub. «Das ist schon ein Erfolg für
mich.» Oftmals müssten Autoren etwa
200 bis 300 Exemplare praktisch selber verteilen und der Rest bleibe dann
am Lager. Ursprünglich habe er drei
grosse Verlage angeschrieben und immer nett formulierte Absagen erhalten. Motiviert durch eine Freundin,
die deutsche Schriftstellerin Ines Geipel, bot er sein Buch danach weiteren,
aber kleineren Verlagen an. «Mit dem
Zürcher Verlag Edition 8 habe ich nun
den idealen Partner gefunden.» Nicht
nur, weil dieser einen Teil der Vermarktung übernommen, sondern
auch, weil er hinter dem Romanstoff
gestanden habe. Aktuell arbeitet Staub
an seinem zweiten Buch, einem Jugendroman. «Ich bin aber erst in der
Konzeptionsphase.» Der nächste Termin ist die Buchmesse in Leipzig. Am
kommenden Samstag wird der Hottinger dort aus seinem Erstlingswerk lesen. «Letztes Jahr waren wir zu spät
dran, jetzt hat es geklappt», freut sich
der Autor. Sie würden mit dem Nachtzug nach Leipzig fahren.
Fiire mit de Chliine
Pfr. Thomas Schüpbach & Team
11.00 Andreaskirche
20. März bis 24. März
Passionsandachten. Fünf kurze
Besinnungen – gestaltet von
Freiwilligen
19.30 Uhr, Andreaskirche
Karfreitag, 25. März
Gottesdienst mit Abendmahl
Pfrn. Heidi Scholz
10.00 Andreaskirche
Veranstaltungen
Dienstag, 22. März
Mittagstisch
12.00 Uhr, Saal Andreaskirche
Anmeldung bis Freitag,
18. März, 12.00 Uhr, bei
Christina Falke, 044 492 72 00
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Zürich-Hard
Lesungen brauchen Überwindung
Um aus seinem eigenen Buch zu lesen, brauche es immer Überwindung.
Staub: «Es ist schon seltsam, wenn
man aus einem Text vorliest, den man
sich beim Schreiben Satz für Satz abgerungen hat.» Nächste Woche am
Dienstag liest Staub zudem in der
Buchhandlung Hirslanden aus «Ein
Freund unserer Zeit».
Und wenn es das erste Buch nicht
schaffen sollte, in den Schulkanon aufgenommen zu werden, dann vielleicht
der geplante Jugendroman.
Lesung: Dienstag, 22. März, 20 Uhr, Buchhandlung Hirslanden, Freiestrasse 221,
8032 Zürich.
KIRCHEN
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Albisrieden
Palmsonntag, 20. März
10.00 Neue Kirche: Palmsonntag,
3.-Klass-Unti-Gottesdienst mit
Abendmahl, Orgel Y. Müdespacher.
17 Uhr, Neue Kirche: Palmsonntags-Konzert des Klassikchors unter der Leitung von B. Just. Mitwirkung von Corinne Kappeler, Harfe,
und Barbara Epper, Flöte.
Eintritt frei – Kollekte.
Montag, 21. März
17.00 Alte Kirche: Passionsbesinnung, Diakonin E. Hahn,
Orgel B. Just.
Röm.-kath. Kirchgemeinde
Herz Jesu Wiedikon
Donnerstag, 17. März 2016
9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
18.15 Ökumenischer Gottesdienst
im Altersheim Burstwiesen
18.30 Gottesdienst im Altersheim
Sieberstrasse
Freitag, 18. März 2016
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
Samstag, 19. März 2016
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
17.00 Eucharistiefeier, Oberkirche
Palmsonntag, 20. März 2016
8.00 Eucharistiefeier entfällt
10.00 Eucharistiefeier, Pace e
Bene Palmsonntag mit Singschule,
Oberkirche
Dienstag, 22. März 2016
19.00 Eucharistie mit Bussfeier,
Unterkirche
Mittwoch, 23. März 2016
16.00 Bussfeier mit Krankensalbung
Gründonnerstag, 24. März 2016
19.00 Familiengottesdienst mit
Fusswaschung, Musik United Voices, Oberkirche
Karfreitag, 25. März 2016
15.00 Eucharistiefeier mit
Gregorius- Chor
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Wiedikon
Freitag, 18. März
18.30 Bethaus
Abendmahlfeier
Leitung: Abendmahlteam
Palmsonntag, 20. März
9.00 Einsingen, Bühlkirche
9.30 Beginn Gottesdienst mit Abendmahl, Pfarrer Thomas Fischer mit
den 3.-Klass-Unti-Kindern und der
Katechetin Liselotte Baumgartner
Anschliessend Chilekafi
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Altstetten
Palmsonntag, 20. März 2016
10.00 Uhr, Grosse Kirche, FamilienGottesdienst mit Abendmahl und den
Kindern vom kirchlichen Unterricht
Club 3, Predigt: Pfr. M. Saxer, Mitwirkung: M. Défayes und R. Rechsteiner,
Katechetinnen, Orgel: D. Timokhine
Kinderhüeti, Anschliessend Chilekafi
19.00 Uhr, Kirche Suteracher
Youth Point, Thema: «be yourself»
Predigt: Franziska Jud
Mitwirkung: Youth-Point-Team
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Im Gut, Thomaskirche
Donnerstag, 17. März
18.15 Seniorama Burstwiese
Ökumenischer Gottesdienst
St. Konrad und Im Gut
Pfrn. Jolanda Majoleth
Freitag, 18. März
10.00 Alterszentrum Langgrüt
Gottesdienst mit Abendmahl
Pfrn. Jolanda Majoleth
Freitag, 18. März
Nachmittagswanderung
Endstation Seebach – Katzensee
Auskunft und Informationen:
Elsbeth Wenger, 044 462 83 76
Samstag, 19. März
11.00 bis 15.00 Kirchgemeindeareal
Suppen- und Pizzaschmaus mit Kinderprogramm. Der gesamte Erlös
kommt vollumfänglich der InterMission Schweiz für deren IndienProjekte zugute.
Palmsonntag, 20. März
9.30 Thomaskirche, Gottesdienst
Palmsonntag, Pfrn. Jolanda Majoleth
anschliessend Kirchenkaffee
Montag, 21. März
Passionslesungen: Lukasevangelium
Dienstag, 22. März
Passionslesungen:
Matthäusevangelium
Mittwoch, 23. März
Passionslesungen:
Johannesevangelium
Gründonnerstag, 24. März
mit Abendmahl
Passionslesungen: Markusevangelium
jeweils 19.30 in der Thomaskirche
Karfreitag, 25. März
9.30 Thomaskirche, Gottesdienst
mit Isabelle Weilbach, Violine
und Andrzej Luka, Orgel
Pfrn. Jolanda Majoleth
Ostersonntag, 27. März
9.30 Uhr, Thomaskirche,
Gottesdienst mit Abendmahl
Pfrn. Jolanda Majoleth
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Sihlfeld
Palmsonntag, 20. März
Gottesdienst
Pfr. Thomas Schüpbach
10.00 Andreaskirche
anschliessend Chilekafi
Palmsonntag, 20. März
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Aussersihl
Gottesdienste:
Palmsonntag, 20. März
10.00 Gottesdienst mit Pfr. Patrick
Schwarzenbach
Karfreitag, 25. März
10.00 Karfreitags-Gottesdienst mit
Pfr. P. Schwarzenbach (Abendmahl)
Veranstaltungen:
Montag, 14. März
19.00 Vom Atem zum Klang mit
Verena Gohl
Mittwoch, 16. März
19.00 Film «Ruanda» mit Einleitung
und Diskussion
Donnerstag, 17. März
12.15 Mittags-Singen
19.30h Tanz der 5 Rhythmen mit Iris
Bentschik
Sonntag, 20. März
14.00 Sema – Drehritual der
Derwische
Montag, 21. März
19.00 Open-Yoga mit Nadine
von Grünigen
Donnerstag, 17. März 2016
7.00 und 19. 00 in der Bullingerkirche: Tagzeitengebet Stadtkloster,
bis 24. 3. 2016 täglich.
Samstag, 19. März 2016
18.00 Feier-Abend in der
Kirche St. Felix und Regula.
Palmsonntag, 20. März 2016
Bullingerkirche.
9.30 Gottesdienst mit Pfr. Rolf
Mauch. «Kafi uf dä Wäg».
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Zürich Industriequartier
Palmsonntag, 20. März
10.00 Johanneskirche, Gottesdienst
zum Palmsonntag mit Abendmahl,
Pfr. Karl Flückiger, Orgel: Tobias
Willi
11.15 Johanneskirche, Kunsthistorische Matinee mit Ulrich Stückelberger, anschliessend Apéro
16.00 LimmatHall, Tanzkurs
Montag, 21. März
19.30 Johanneskirche, Chorkonzert
«Stabat Mater» mit Werken von
Scarlatti, Pärt u. a., VocalEnsemble
ZHdK; Leitung: Markus Utz, Eintritt
frei – Kollekte
Dienstag, 22. März
14.30 Alterszentrum Limmat,
Literaturclub
18.30 Uhr, Johanneskirche, ChorVesper mit Werken von Studer,
Brunner und Distler, Kantorei der
ZHdK, Leitung: Beat Schäfer, Liturgie: Pfrn. Verena Mühlethaler
18.30 Uhr, Alterszentrum Limmat,
Andacht
Mittwoch, 23. März
18.00 Uhr, Johanneskirche,
Gesprächsrunde vor dem
Isenheimer Altar.
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Stadt Zürich
Nr. 11
17. März 2016
AU TO M O B I L
Windschlüpfriger Prius ist Toyotas Stolz
Weil jeder den Toyota Prius
kennt, durfte auch aus dem
neuen kein «schönes» Auto
werden. Das Verbesserungspotenzial wurde ansonsten
genutzt, was insbesondere
die Taxihalter interessieren
dürfte.
Jürg Wick
Toyota hat den ersten Hybrid in
Grossserie in Europa im Jahr 2000
als optisch profane Limousine mit
vier Türen lanciert und mit kleinen
Volumen Erfahrungen gesammelt.
Die zweite Generation schaffte 2003
als Fünftürer den Durchbruch, nicht
zuletzt dank der gewöhnungsbedürftigen Karosserie mit Alleinstellungsmerkmal.
Jeder Mensch erkannte den Prius,
selbst an Autos völlig desinteressierte
Politiker(innen). Nicht wenige schafften sich deshalb sogar einen an, um
sich ein artgerechtes Umweltmäntelchen anzuziehen. Nur so liess sich
die teure Hybridtechnologie vorerst
unter die Leute bringen. Nun wenden
die Japaner die gleiche Strategie bei
ihrem ersten Wasserstoffauto an,
dem Mirai; unverwechselbar, aber
mit keinerlei Ambitionen auf einen
Schönheitspreis.
Der Prius ist gewachsen
Mit dem Prius Generation vier bleiben sie dabei; ein Schönling ist der
neue nicht geworden, aber als Ökoauto erkennt man ihn sofort. Über
die provokative Gestaltung der Heckleuchten und die fein herausgearbeiteten schwarzen C-Säulen wurde das
Profil weiter geschärft, und wie das
Der neue Prius präsentiert sich in eigenwilligem Design. Er bietet mehr Platz, höhere Effizienz und einen günstigeren Preis als sein Vorgänger.
so ist, musste das Auto auch etwas
wachsen. Mit 4,54 Meter Aussenlänge und 1,76 Meter Breite streckt er
sich um 8 Zentimeter in der Länge
und um 2 zwischen den Aussenspiegeln. Das wird dem vor allem bei Taxihaltern weltweit sehr beliebten Prius helfen, sich noch besser zu etablieren.
Weil die Batterie jetzt unter der
Rückbank angeordnet ist, wuchs der
Kofferraum um beachtliche 55 auf
501 Liter, und auch im Fond ist etwas Raumgewinn hinzugekommen.
Wegen der hinter den Vordersitzen
abfallenden Dachform möchte man
den Taxifahrern allerdings beinahe
empfehlen, der hinten zusteigenden
Kundschaft via «Polizeigriff» beim
Einsteigen zu helfen; einmal Platz ge-
nommen, ist die Kopffreiheit hinten
aber ganz ordentlich. Sonst kommt
einem alles bekannt vor. Armaturen
und Bedienung sind zuerst etwas gewöhnungsbedürftig, aber letztlich
okay.
Und er fährt sich sehr flott (0 auf
100 km/h in 10,6 Sekunden), obwohl
die werksseitige Gesamtleistung um
rund 14 PS auf 122 PS abgenommen
hat. Verbesserungen wurden insbesondere bei der Aerodynamik erzielt.
Der cw-Wert von 0,24 stellt einen
momentanen Bestwert dar, der
Normverbrauch konnte von 3,9 auf
3,3 Liter auf 100 Kilometer reduziert
werden (70 statt 89 Gramm CO2/km).
Im Alltag lässt sich dieser annähernd
erreichen, sofern man von den Rekuperationsmöglichkeiten ausgiebig Ge-
brauch macht. Theoretisch kann man
den Hybrid bis zu 110 km/h rein
elektrisch fahren, und für einige Kilometer in Wohngebieten reicht die
Stromversorgung nun auch.
Sogar etwas günstiger geworden
Seine Unterhaltskosten sind inzwischen legendär, dazu gehört nicht
bloss der Verbrauch, sondern auch
der Bremsverschleiss. Die Batterie ist
nicht nur gemäss Toyota Schweiz,
sondern nach Rückfrage auch bei Taxiunternehmungen für einen Betrieb
von weit über 200 000 Kilometer
standhaft. Von den 11 850 in der
Schweiz verkauften Prius sind rund
10 900 immer noch in Betrieb.
Das sagt einiges über die Standhaftigkeit der Akkus aus. Ausstat-
Ford fährt mit dem neuen Ranger vor
Nach einem Facelift ist der
Ranger hübscher, sparsamer
und moderner. Ein Fremdkörper im Schweizer Strassenverkehr bleibt der grosse
Pick-up dennoch. Wir mögen ihn trotzdem – oder
gerade deswegen.
Verschiedene Varianten
Spannender für die Schweiz dürften
aber der 3,2-Liter-5-Zylinder-Diesel
mit 200 PS sein, der ausschliesslich
mit Automatik angeboten wird, sowie
die Topvariante Wildtrak, die mit
Teilledersitzen, schicken Ziernähten
und einer umfangreichen Ausstattung auftrumpft. Von aussen sehen
aber alle Varianten gut aus; wie Gölä
mit seinen Tattoos hat auch der Ranger sein Aussehen weiterentwickelt.
tungsbereinigt ist der neue Prius,
dem man auch eine bessere Agilität
nachsagen darf, mit 36 900 Franken
leicht günstiger geworden. Im Vergleich zu 2009 trennen ihn 16 900
Franken, was dem starken Franken
zu verdanken ist. Die vierte Generation kommt ab diesem Monat zur Auslieferung, das Modellprogramm wurde auf zwei Versionen (1,8 L Sol und
1,8 L Sol Premium) gestutzt.
Über eine Allradversion wird in
Japan scheinbar nachgedacht, sicher
ist gemäss Philipp Rhomberg, Generaldirektor Toyota Schweiz, aber
nichts. Lieber erwähnt er, dass der
bei den Taxiunternehmen inzwischen
ebenfalls beliebte Prius+ Wagon Hybrid weiterhin im Programm figuriert.
AUTONEWS
Nissan
Nissan wird noch in diesem Jahr
den NV300 auf den Markt bringen, der nach dem Wegfall des
Primastar die Lücke zwischen
NV200 und NV400 schliesst. Gebaut wird das neue Modell von
Allianzpartner Renault.
General Motors
General Motors benennt seine
Motorensparte Powertrain in GM
Global Propulsion Systems um.
Damit will das US-Unternehmen
den Veränderungen beim Fahrzeugantrieb Rechnung tragen.
Dave Schneider
Seit der Überarbeitung verbrauchen
die drei angebotenen Dieselmotoren
des Ford Ranger bis 17 Prozent weniger als vorher, obwohl sie teilweise
mehr leisten. Die Version mit 2,2-Liter-4-Zylinder-Diesel in der stärkeren
Version mit 160 PS, die wir mit manuellem 6-Gang-Getriebe fahren,
brüstet sich mit einem Durchschnittsverbrauch von 6,5 Litern und einem
CO2-Ausstoss von 171 Gramm pro Kilometer. Das ist sehr gesittet für diesen riesigen Chrampfer mit bis 5,4
Meter Länge und über 2,2 Tonnen
Leergewicht (je nach Variante). Den
gleichen Motor gibt es auch mit 130
PS, dann jedoch ohne Stopp-StartSystem. Wahlweise ist eine 6-GangAutomatik erhältlich.
F: zvg.
Volkswagen
Für schweres Gelände und auch mehr: Der neue Ford Ranger macht seiFotos: zvg.
nem Namen alle Ehre. Abseits der Strasse ist er stark.
Der Pick-up ist als Zweisitzer (Single
Cab), als 2+2-Sitzer (Extra Cab) mit
kurzen, gegenläufig öffnenden Fondtüren sowie als vollwertiger Viertürer
(Double Cab) erhältlich; der Single
Cab wird als Einstiegsversion auch
als reiner Hecktriebler angeboten.
Freilich stehen verschiedene Abdeckungen für die Ladefläche bis hin
zum Hardtop zur Wahl. Somit deckt
der Ranger den Markt der Pick-upKäufer vom kostenbewussten Handwerker bis zum lifestyle-versessenen
Grossstadtabenteurer komplett ab.
Die Preisspanne bewegt sich zwischen 22 917 und 42 185 Franken.
Der Kunde muss sich aber schon
bewusst sein, dass er es hier mit einem Büezer zu tun hat – für den langen Familienausflug gibt es komfortablere Gefährte, auch wenn sich der
Ranger in seiner neuesten Form
durchaus bemüht, kultiviert zu sein.
Bezüglich Technik ist er auf einem
modernen Stand: Spurhalteassistent,
Auffahrwarnsystem, Verkehrsschildererkennung und ein adaptiver
Tempomat sind genauso erhältlich
wie eine breite Palette von Audiound Infotainmentsystemen. Die Spitze markiert hier das Konnektivitätssystem Sync 2.0 mit Navi, grossem
Touchscreen und sechs Lautsprechern. Digitales Radio gibt es in allen
Varianten nur gegen Aufpreis.
Gute Übersicht
Auf der Strasse lässt sich der Koloss
einfach bewegen und dank einer guten Übersicht auch verhältnismässig
leicht manövrieren. Der Abrollkomfort des hinten blattgefederten Ranger wirkt im Vergleich mit modernen
SUV etwas grobschlächtig, für einen
rustikalen Pick-up macht er seine Sache aber sehr gut. Via Drehregler
lässt sich der Allradantrieb während
der Fahrt bis Tempo 120 zuschalten,
für den gröberen Einsatz steht eine
Untersetzung zur Verfügung. Ein
elektronisches Sperrdifferenzial an
der Hinterachse sorgt für mehr Traktion im Gelände.
Dort, abseits der Strassen, kann
der Ranger seine wahren Talente
ausspielen. Dank einer Bodenfreiheit
bis 23 Zentimeter, einer Wattiefe bis
80 Zentimeter, Böschungswinkeln
von 28 Grad (vorne und hinten) und
einem Rampenwinkel von 25 Grad
kommt der Ford-Pick-up auch durch
schweres Gelände. Natürlich sind die
Anhängelast (je nach Version 1,6 bis
3,5 Tonnen) und die Nutzlast (1 bis
1,2 Tonnen) weitere Argumente für
ein solches Fahrzeug.
VW bekommt die Folgen des Dieselskandals zu spüren: Im Januar
wurden in den USA 20 100 Einheiten verkauft, was einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14 Prozent entspricht.
Toyota
Toyota wird den neuen HybridCrossover, der auf der Studie CHR basiert und in Genf Premiere
feierte, in der Türkei fertigen.
Kia
Das Kompakt-SUV Kia Niro
kommt im 3. Quartal nach Europa. Der Antrieb: eine Mischung
aus 1,6-Liter-Benziner (105 PS)
und einem E-Motor mit 44 PS.
Stadt Zürich
Nr. 11
17. März 2016
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ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Raquel Marquard und Alexandra
Classen (l.), «Girlsmusthave».
Duma-Abegordnete
Elena Volkovitch.
Vergnügt in den Frühling: Hotelbesitzerin und Kommerzialrätin Ljuba
Manz-Lurje mit ihren Gästen Renate Tanner (l.) und Renata Jacobs.
Wenn Frauen Frühling feiern
Dass der «Tag der Frau» am 8. März
nicht zwingend mit feministischen
Parolen oder gänzlich ohne Glamour
begangen werden muss, bewies die
«Spring Ladies Night». Die Freundinnen Ljuba Manz-Lurje und Raquel
Marquard waren die Gastgeberinnen
für den festlichen Anlass im Hotel St.
Gotthard. 130 Ladys gaben sich ein
Stelldichein. Angesagt war nebst Networking eine Modeschau, organisiert
von Olivier Timonin, Inhaber der
Boutique Coast in Küsnacht. Die Outfits wurden von Monique Hollinger,
Aurélie
Sulzer
Wolfensberger,
Jacqueline Sander, Sarah Geiger
und Naomi, der Freundin von Raquel
Marquards Sohn Vincent, vorgeführt.
Zu sehen waren auch Preziosen von
Bulgari, welche gleich bei Store Manager Claudio Quattrini bestellt werden konnten, sowie Pelze von Prato.
Ein Give-away gabs von Yves Rocher
ANZEIGEN
und Coiffure Valentino. Dass der
Champagner beim Apéro bereits
reichlich floss, machte die Damengesellschaft munter und aufgekratzt.
Für
einen
Stimmungshöhepunkt
sorgte ein durchtrainierter «Chippendale». Die Frauen, denen das gefiel,
kreischten vor Vergnügen, andere delektierten sich indes lieber am erlesenen Frühlings-Dreigangmenü.
Nach Auffassung von Hotelbesitzerin Ljuba Manz sollte am «Tag der
Frau» neben ernsteren Agenda-Themen ganz einfach mal der «Lebensfreude, Schönheit und Ausstrahlung
der weiblichen Natur» gehuldigt werden. Die attraktive Unternehmerin
geht selber mit bestem Beispiel voran. Ihre Moderation des Abends versprühte viel Esprit. Sie hat das Talent, alle mit ihrem natürlichen
Charme und vereinnahmenden Auftreten zu begeistern und ihre Gäste
Ekaterina Anisimova (Mitte) mit Ludmila Maximova
und Ella Tatarinova (r.).
auf ungezwungene Weise miteinander bekannt zu machen.
Selber erinnerte sie sich an frühere Zeiten, als Frauen noch nicht das
Beatrice à Porta und Sandra Vassalli (r.) genossen
die «Ladies Spring Night».
Society-Lady Monique Hollinger als Model in der
Fashion-Schau von «Coast».
Selbstverständnis und die Akzeptanz
von heute genossen: «Als ich jung
war, brauchte es noch die Unterschrift des Ehemanns, wenn man als
Amüsierten sich bestens:
Dr. Lotti Höner Dessauer
(l.) und Claire Graf.
Frau ein Haushaltgerät kaufen wollte. Dabei spielte es keine Rolle, dass
man Managerin mit eigenem Gehalt
war.»
Kristina Dillier und Bea Pure Lebensfreude: Margit
Blum (r.): Harmonie in Van Geloven und Socialite
Rot und Schwarz.
Shawne Fielding,
14
Zürich West
Nr. 11
17. März 2016
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Die Pestalozzi Bibliothek
(www.pbz.ch) empfiehlt:
Tragisches Ende
Für diesen Roman hat sich
die amerikanische Autorin Lily King von den
Forschungsreisen
Margaret
Meads inspirieren lassen.
Neuguinea, Anfang der 1930er-Jahre: Die junge
Ethnologin Nell Stone lebt mit ihrem Kollegen und Ehemann Fen
bei den Tam, einem weiblich dominierten Volksstamm. Unterschwellig ist immer ein Konkurrenzkampf spürbar. Als der Ethnologe Andrew Bankson zum
Ehepaar stösst – er ist nach langen Jahren einsamer Feldforschung dankbar für jeden Kontakt –, entsteht eine neue Dynamik. In nächtelangen Diskussionen entwickeln sie neue Theorien
und Gedankenmodelle. Dabei
kommen sich Nell und Andrew
näher, und die Geschichte endet –
anders als im richtigen Leben von
Margaret Mead – tragisch. Dank
Kings
gründlicher
Recherche
lernt man einiges über die Lebensweise und die Riten des hier
geschilderten Volkes. Die Problematik und Grenzen der Feldforschung kommen in diesem faszinierenden Roman ebenfalls zur
Sprache.
Lily King. Euphoria. C.H. Beck, 2015
Ungeschönt
Ob dies «die
wohl schönste
und
unsentimentalste Liebesgeschichte
dieses
Jahrzehnts» ist, wie
es die «New
York
Times»
schreibt,
sei
dahingestellt. Ein lesenswerter
Roman über Entfremdung und
Verlorenheit in dieser Welt ist es
auf jeden Fall. Schauplatz ist New
York. Die Uigurin Zou Lei ist nach
dem Tod ihrer Eltern über Mexiko
bis hierhin geflüchtet. Sie hat keine Aufenthaltsbewilligung und
lebt in ständiger Angst, wieder
ausgewiesen zu werden. Arbeit
hat sie in einer chinesischen Suppenküche gefunden, und in der
Freizeit treibt sie wie besessen
Sport. Sie verliebt sich in den
traumatisierten, tablettensüchtigen Irak-Veteranen Skinner, mit
dem sie sich kaum verständigen
kann – das grösste Vergnügen ist
für die beiden, einen Nachmittag
im Fitnesscenter zu verbringen.
Das kann nicht gut gehen und
geht nicht gut. Eines Tages rastet
Skinner ganz aus und begeht
Selbstmord. Zou Lei verliert ihre
wenigen Habseligkeiten und muss
einmal mehr flüchten.
Atticus Lish erzählt mit dokumentarischer Härte und in einer
ungeschönten, rohen Sprache, die
uns die Welt mit den Augen einer
Uigurin sehen lässt.
Atticus Lish. Vorbereitung auf das nächste
Leben. Arche Verlag, 2015.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 17. März
13.30 Preisjassen: Schieber mit zugelosten Partnern. Leitung: Margrit Bischofberger. Alterszentrum Limmat, Limmatstrasse 186.
14.30 «Giovanni Segantini – ein ruheloser Einzelgänger»: Bildvortrag mit Max Huber, Diakon, Langnau am Albis. Alterszentrum Bullinger-Hardau,
Bullingerstrasse 69.
19.00 Vernissage: Anmutig, eindringlich und bisweilen provokant sind die Plakate von François
Berthoud für das Opernhaus Zürich. Das Museum
für Gestaltung zeigt die ersten 48 Plakate. Ausstellung bis 29. Mai. Toni-Areal (Nordwand in der
Eingangshalle), Pfingstweidstrasse 96.
19.30 GV Quartierverein Wiedikon: 19 Uhr: Eröffnungskonzert Musik Verkehrsbetriebe Zürich.
Gasthaus Falken.
20.00 Timo Wopp: Er ist pfeilschnell, scharfzüngig,
und sein Motto lautet: «Wer weniger nachdenkt,
hat mehr Zeit zum Reden.» Abendkasse und Bar
ab 19 Uhr. Infos und Reservation unter www.imhochhaus.ch. Im Hochhaus, Migros Limmatplatz.
20.00 Komödie «Säg doch eifach ja!»: In zwei Akten. Vorverkauf: im Internet oder 056 619 78 84,
Mo bis Fr von 7.30 bis 20 Uhr. Ref. Kirche Friesenberg, Schweighofstrasse 239.
Freitag, 18. März
6.00–11.00 Wochenmarkt: Helvetiaplatz.
12.00–20.30 Tag der offenen Tür: Nebst Einblicken
in die einzigartige Architektur der neuen Schulungsräume erwartet die Besucher ein vielfältiges
Programm mit kostenlosen Impuls-Seminaren,
Digital-Lounge und Sihlpost-Slotmachine. KV Zürich Business School, Limmatstrasse 310.
14.30 Konzertnachmittag: Mit dem Duo Accento.
Pflegezentrum Käferberg, Emil-Klöti-Strasse 25.
18.30 Kulinarische Köstlichkeit – Apfel: Apéro:
18.30 Uhr. Reservation erwünscht: 044 457 10 65
oder [email protected]. Kulturmarkt,
Aemtlerstrasse 23.
19.30–21.30 Zu Gast: Flutlicht Fussball Filmfestival:
19.30 Uhr: FCZ-Filmsensationen 1969–1978. 21
Uhr: Kurzfilmprogramm Best-of FFF. 22.30 Uhr:
«Una meravigliosa stagione fallimentare», Mario
Bucci, I 2015. Geschäftsstelle FC Zürich, Werdstrasse 21.
20.00 «Midlife Crisis»: Guy Landolt – das TrioEden-Urgestein der Comedy-Szene. ComedyHaus,
Albisriederstrasse 16.
20.00 Komödie, Vor-Derniere: Ab 18 Uhr Spaghettiplausch. Ref. Kirche Friesenberg, Schweighofstrasse 239.
Samstag, 19. März
6.00–12.00 Wochenmarkt: Lindenplatz.
10.00–14.00 Repair Café Friesenberg: Wer sein Velo
für den Frühling wieder in Schuss bringen möchten, die kaputten Latten an den Gartenstühlen reparieren will oder das Loch im Sommerkleid
stopfen sollte, ist richtig im Repair Café Friesenberg. Keine Anmeldung notwendig. GZ Heuried,
Döltschiweg 130.
10.00–14.00 Tag der offenen Tür: Kita Bethanien
Kalkbreite, Badenerstrasse 177.
14.30 Theateraufführung «En Notfall»: Das Theater
Zürich-Nord zeigt den unterhaltsamen Schwank
in einem Akt von Hanna Frei. Alterszentrum Mathysweg, Altstetterstrasse 267.
19.00 «Al Andaluz»: Liebesgedichte und Geschichten aus dem maurischen Südspanien. Türöffnung
18.30 Uhr. Werk2, Grubenstrasse 45.
19.15 Derniere, Komödie: Ab 17 Uhr Spaghettiplausch, Musik und Tanz. Komödie «Säg doch eifach ja!» in zwei Akten. Ref. Kirche Friesenberg,
Schweighofstrasse 239.
20.00 Timo Wopp: Siehe Donnerstag.
20.00 «Midlife Crisis»: Siehe Freitag.
11.00–12.00 und 13.00–14.00 Matinee: Begleitveranstaltung zur laufenden Fokusausstellung «Alles
Kaktus?». Sukkulenten-Sammlung Zürich, Mythenquai 88.
Dienstag, 22. März
6.00–11.00 Wochenmarkt: Helvetiaplatz.
9.00–10.30 und 10.30–12.00 Computerkurse: Für
Seniorinnen und Senioren. Individuell ausgewählte Unterlagen durcharbeiten, im eigenen
Tempo und mit Unterstützung von Freiwilligen.
Computeria Zürich. Platzreservation: 079 344 94
69. Pfarrei Felix und Regula, Hirzelstrasse 22.
14.00 Zentrumsführung: Alterszentrum Trotte,
Trottenstrasse 76.
20.00 Generalversammlung QV Aussersihl-Hard:
18.30 Uhr: Essen. Ref. Kirchgemeindehaus Hard,
Bullingerstrasse 10.
Mittwoch, 23. März
6.00–11.00 Wochenmarkt: Lindenplatz.
13.30–15.30 Internet und Computercorner: Freiwillige MitarbeiterInnen führen in die Welt des Computers und seine vielen Möglichkeiten ein. Weitere Infos unter www.computercorner.ch. Alterszentrum Laubegg, Hegianwandweg 16.
13.30 Strickmoden-Verkauf: Die Firma Senior Joy
präsentiert Strickwaren für Damen und Herren,
mit kompetenter Beratung. Alterszentrum Mathysweg, Altstetterstrasse 267.
14.30 Orchester: Das Senioren Orchester Zürich
spielt. Alterszentrum Limmat, Limmatstrasse
186.
20.30 Jazzbaragge Wednesday Jam: Mit Eliyah Reichen (p), James Krüttli (b), Dominik Burkhalter
(dr). Moods, Schiffbaustrasse 6.
Sonntag, 20. März
Donnerstag, 24. März
11.00 Amina Abdulkadir und Martin Kunz zu Gast:
«Von Heimat und Fremdsein». Ortsmuseum Albisrieden, Triemlistrasse 2.
17.00 La Lupa singt: Italienisches Frühlingslied
aus dem Labyrinth in alle vier Himmelsrichtungen. Labyrinthplatz, Zeughaushof
«Heuwender»: Von Heimat, Flucht und Fremdsein
Die Reihe «Heuwender – Kultur im
Ortsmuseum Albisrieden» kommt am
Sonntag, 20. März, um 11 Uhr mit
«einem drängenden Thema unserer
Gegenwart».
Täglich flüchten Hunderte Menschen aus Krisen- und Kriegsgebieten nach Europa, täglich kommen
fremde Menschen zu uns. Was macht
das mit uns? Warum haben so viele
Menschen Angst vor dem Fremden?
Amina Abdulkadir und Martin Kunz sind zu Gast im «Heuwender».
Fotos: zvg.
Was heisst überhaupt Heimat und
Identität? Wer sind wir? Darüber reden im «Heuwender» die Autorin
Amina Abdulkadir, die mit drei Jahren aus Somalia in die Schweiz kam,
und der Philosoph Martin Kunz, der
in Albisrieden das Atelier für Kunst
und Philosophie betreibt. Man darf
gespannt sein auf ihre Sichtweisen
und Antworten auf drängende Fragen unserer Zeit. (e.)
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 21’906 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.56/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Thomas Hoffmann (ho.),
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Sabrina Stallone (sab.), Toni Spitale (tsp.)3
Hanna Lauer (lau.), Sarah Koller (sk.),
Marcus Weiss (mw.), Heinz Schluep (hs.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Thomas Käser, Tel. 044 913 53 33
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Produktion:
AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
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Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich
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Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Zürich West
Veranstaltungen & Freizeit
Chorale Klänge, Sturm und Blitze
Am Palmsonntag wird der KlassikChor der reformierten Kirche Albisrieden unter der Leitung von Burkhard Just, Orgel und Flügel, ein festliches und abwechslungsreiches Programm darbieten. Harfenistin Corinne Kappeler und Flötistin Barbara
Epper werden den Klassik-Chor musikalisch bereichern. Es erklingen
Werke von Händel, Gounod, Liszt,
Dussek, Glière, Blanco.
Einen besonderen Hinweis verdient aus dem Konzertprogramm sicherlich die Aufführung von Liszts
«Chapelle de Guillaume Tell» (Wilhelm Tell, 1855). Choralartige Klänge
kontrastieren mit Klängen, die an
Sturm und Blitze denken lassen, bis
sich am Schluss wieder der Choral
durchsetzt und das Stück einen feierlichen Schluss findet. Eigentlich für
Klavier komponiert, eignet sich das
Stück sehr gut für Orgel. Die Übertragung hat Burkhard Just vorgenommen, der die Orgel der Neuen Kirche
Albisrieden in romantischen Farben
erklingen lassen wird.
Palmsonntagskonzert, 20. März, 17 Uhr,
Neue Kirche Albisrieden, Ginsterstr. 50.
Harfenistin Corinne Kappeler wirkt im «paul taylor orCHestra» und im
Musikkollegium Winterthur mit.
Foto: zvg.
GEMEINSCHAFTSZENTREN
GZ Bachwiesen
Bachwiesenstrasse 40, 8047 Zürich
Telefon 044 4368636
[email protected]
www.gz-zh.ch/3
Ostereier färben: Mi, 16./23. März, Do,
17. März, Fr, 18 März, von 14 bis
17.15 Uhr, Sa, 19. März, von 14 bis
17 Uhr, für Kinder ab 3 Jahren.
Vor-Oster-Werken: Sa, 19. März, von
14 bis 17 Uhr, für Familien.
GZ Grünau
Grünauring 18, 8064 Zürich
Telefon 044 431 86 00
www.gz-zh.ch/5
Offenes Atelier für Erwachsene: Do, 17.
März, 19 bis 21 Uhr.
Sprach-Café: Fr, 18. März, 10.15 bis
11.30 Uhr.
Malwerkstatt für Kinder: Freitag, 18.
März, 14.30 bis 17 Uhr.
KrabbelKafi; Di, 22. März ab 9 Uhr.
Werken für Vorschulkinder und
Deutsch singen und musizieren.
Osterwerken: Mi, 23. März, ab 14 Uhr.
GZ Heuried
Döltschiweg 130, 8055 Zürich
Telefon 043 2686080
www.gz-zh.ch/6
Chum-in-Stall-Rundgang: Do, 17. März,
15 bis 16 Uhr. Der einzelne Rundgang dauert jeweils ca. ¼ Stunde.
Repair Café: Sa, 19. März, 10 bis 14
Uhr. Lassen Sie sich von Fachleuten
zeigen, wie sie repariert werden können. Mehr www.gz-zh. ch/heuried.
Rollender Sonntag: Sa, 30. März, 14.30
bis 18.30 Uhr, für Kinder von 1 bis 6
Jahren.
Werken: Di, 22. März, 14.30 bis 18
Uhr, Osterwerken.
Werken: Mi, 23. März, 14.30 bis 18
Uhr, Osterwerken.
GZ Loogarten
Salzweg 1, 8048 Zürich
Telefon 044 4379020
www.gz-zh.ch/loogarten
Medienwerkstatt: Fr, 18. März, 15.30
bis 18 Uhr, ab 10 Jahren.
Familienkino: Fr, 18. März, 16 Uhr. Kinospass für die ganze Familie. Ab 4
Jahren.
Familie Freitag: Fr, 18. März, 18 bis
20.30 Uhr. Jeden 3. Freitag im Monat
können sich Familien zum fröhlichen
Beisammensein treffen.
Nähatelier: Mo, 21. März, 13.30 bis
15.30 Uhr.
ANZEIGEN
Keramikwerkstatt: Mo, 21. März, 19
bis 21 Uhr.
Blumen für den Hasen: Mi, 23. März,
14 bis 18 Uhr, ab 6 Jahren.
Nr. 11
17. März 2016
15
16
Zürich West
Nr. 11
17. März 2016
H I N TE R G R U N D
Verwechslungsgefahr: Im mittleren Glas ist das gefährliche Frostschutzmittel, links Blutorangen-Sirup, rechts Grapefruit-Cranberry-Saft.
Foto: Hans-Peter Neukom
Für Kinderhand unerreichbar aufbewahren
Über 38 000 Anfragen zu
Vergiftungen gingen letztes
Jahr bei Tox Info Suisse
ein. Auffallend waren dabei
die hohe Anzahl Vergiftungen mit Medikamenten,
aber auch jene mit Frostschutzmitteln.
Hans-Peter Neukom
Bei einer Vergiftung ist rasches Handeln angesagt. Die richtige Diagnose
und Therapie per Telefon kann
manchmal über Leben oder Tod entscheiden. So steht die kostenlose Hotline 145 von Tox Info Suisse sowohl
Laien als auch Fachpersonen zur
Verfügung. Neu ist das Beratungszentrum auch per Smartphone über die
«Tox Info»-App einfach erreichbar.
Betreut wird die Hotline rund um die
Uhr von spezialisierten Expertinnen
und Experten. «Über 100 Beratungen
pro Tag gingen beim Tox-Zentrum
2015 zu Vergiftungen ein, so viele
wie nie seit der Gründung 1966»,
sagt Hugo Kupferschmidt, Direktor
von Tox Info Suisse. Total wurden
letztes Jahr 38 396 Fragen von Hilfesuchenden durch die Giftexperten beantwortet – knapp 1000 mehr als im
Vorjahr. Auffallend waren die über
11 000 Anfragen zu Vergiftungen mit
Medikamenten.
Vorsicht im Umgang mit Arzneien
Täglich vergiften sich in der Schweiz
30 Menschen mit Medikamenten. Fast
zwei Drittel davon geschehen unfallmässig oder versehentlich. Dagegen
sind rund ein Drittel der Arzneimittelvergiftungen beabsichtigt und gehen
auf das Konto von Suizidversuchen.
Da Arzneien vielfach hochwirksame
Substanzen enthalten, verlaufen solche Vergiftungen oft schwer. Knapp
die Hälfte betrifft dabei Kinder, die
meisten im Vorschulalter. «Das sind
auffallend viele. Oft ist dies auf einen
leichtfertigen Umgang mit Arzneimitteln zurückzuführen», sagt Hugo Kupferschmidt und erklärt: «Medikamente
müssen für Kinderhand unerreichbar
aufbewahrt werden. Wegen der Gefahr des Nachahmens sollten wir Me-
dikamente nicht regelmässig vor den
Augen von Kleinkindern einnehmen.
Insbesondere bunte Pillen haben für
Kinder vielfach eine hohe Anziehungskraft.»
Medikamentenmissbrauch
Vorsicht geboten ist aber auch bei Medikamenten, die heute einfach im Ausland oder übers Internet angeboten
werden. Bei nicht registrierten Mitteln
besteht da vor allem das Problem der
fehlenden Qualitätssicherung. Oft werden die enthaltenen Wirkstoffe gar
nicht, unvollständig oder falsch deklariert. Gelegentlich enthalten sie zudem
unwirksame oder sogar giftige Bestandteile wie Schwermetalle. Deshalb
könne bei nicht offiziell zugelassenen
Medikamenten ein erhebliches gesundheitliches Risiko bestehen, betont
Kupferschmidt.
Die rund 300 Anfragen nach Vergiftungsverdacht mit opioidhaltigen
Schmerzmitteln waren letztes Jahr
unter anderem auf Medikamentenmissbrauch zurückzuführen. Anfragen
zu diesen Arzneien hätten sich innerhalb der letzten zehn Jahre verdoppelt, sagt Kupferschmidt. Opioidhaltige Medikamente werden oft nach einer Operation zur Schmerztherapie
verschrieben. Dabei handelt sich um
potente Wirkstoffe, die zu Abhängigkeit und Sucht führen können.
Süsses Gift
Aufgefallen sind auch regelmässige
Anfragen zu Vergiftungsfällen mit
Ethylenglykol («Glykol»), das unter
Vergiftung – Was tun?
Bei einer Vergiftung soll unter der
Notfallnummer 145 unverzüglich
Rat bei Tox Info Suisse eingeholt
werden. Bei schweren Symptomen
soll als erste Massnahme so rasch
wie möglich ein Arzt aufgesucht
werden. Was im Einzelfall zu tun ist,
hängt wesentlich von der Art und
Menge des Giftes ab, das eingenommen wurde oder mit dem man in
Berührung gekommen ist. Daher
gibt es keine allgemeingültige, für alle Fälle passende Erste-Hilfe-Massnahme bei Vergiftungen. Das Beratungszentrum empfiehlt jedoch, Aktivkohle in die Hausapotheke aufzunehmen. Denn bei vielen Vergiftungen ist die Einnahme einer Aktivkohlesuspension (1 Gramm pro Kilo
anderem in vielen Frostschutzmitteln
vorkommt. Diese Fälle sind aber
nicht zu verwechseln mit dem österreichischen Weinskandal von 1985.
Das von den Weinbauern damals verbotenerweise als Süssungsmittel verwendete Diethylenglykol wird in modernen Frostschutzmitteln kaum
mehr eingesetzt.
Bis die Temperaturen im Frühling
wieder steigen, braucht fast jeder Autofahrer Frostschutzmittel für Kühler
und Scheibenwaschanlage. Viele Autohalter besitzen daher im Auto
selbst, im Keller oder in der Garage
einen Vorrat. Was die wenigsten wissen: Das in einigen Frostschutzmit-
Briefmarke zum Jubiläum
Tox Info Suisse feiert dieses Jahr
sein 50-Jahr-Jubiläum. Zu diesem
Anlass hat die Post der privaten Stiftung eine Sonderbriefmarke gewidmet. «Mit der Briefmarke wollen wir
unsere Institution und die Notfallnummer 145 in der Schweizer Bevölkerung und bei Fachpersonen
noch besser verankern», sagt Stiftungspräsidentin Elisabeth Anderegg-Wirth. Seit Anfang März ist die
Sondermarke an allen Poststellen
oder unter www.postchop.ch erhältlich. (hpn)
Sonderbriefmarke zum 50. Geburtstag.
Foto: Schweizerische Post
Körpergewicht) eine sinnvolle erste
Massnahme. Allerdings soll sie nur
auf Verordnung eines Arztes oder
Tox Info Suisse eingenommen werden. Aktivkohle bindet das Gift bereits im Magen, so kann es nicht
weiter in den Körper gelangen. Bei
Kleinkindern wird die Verabreichung erleichtert, indem man gesüsste Getränke oder Joghurt mit
der Kohlesuspension mischt. Sie
wird im Fachhandel unter dem Namen «Carbovit» angeboten. Auch
bei Tiervergiftungen kann Aktivkohle helfen. (hpn)
Informationen und Bestellungen von
Merkblättern über www.toxinfo.ch.
24-Stunden-Notfalltelefon 145, für nicht
dringliche Fälle Tel. 044 251 66 66.
teln in hoher Konzentration enthaltene Ethylenglykol ist giftig. Im Handel
erhältliche Produkte können sogar
über 90 Prozent Ethylenglykol enthalten. Ethylenglykol, der einfachste
2-wertige Alkohol, ist eine farblose,
sirupartige Flüssigkeit mit süssem
Geschmack. Der deutsche Name
«Glykol» stammt aus dem Griechischen: glycos = süss. Dadurch wird
die Flüssigkeit beim Schlucken nicht
gleich als gefährlich erkannt.
Vergiftungssymptome
Eine zu gleichen Teilen hergestellte
Mischung aus Ethylenglykol und
Wasser senkt den Gefrierpunkt auf
minus 40° C. Frostschutzmittel schützen daher Kühler- und Scheibenwaschflüssigkeiten von Kraftfahrzeugen vor dem Gefrieren. Oft sind sie
mit einer blauen oder einer himbeerenähnlichen Farbe eingefärbt. Zudem sind auf der Verpackung des jeweiligen Frostschutzmittels Gefahrensymbole mit der Bedeutung wie
«Achtung! Gesundheitsschädlich. Bei
Verschlucken ist ärztlicher Rat erforderlich» aufgebracht.
Bereits ein Schluck Frostschutzmittel kann zu schweren Symptomen
führen. Giftig sind vor allem die
durch das Ethylenglykol entstehenden Stoffwechselprodukte (Metaboliten) Glykolsäure, Glyoxylsäure und
Oxalsäure. Die Vergiftung verläuft in
mehreren Phasen: Erste Symptome
wie Trunkenheit, Schwindel, Übelkeit
und Erbrechen zeigen sich bereits
nach etwa einer halben Stunde. Im
weiteren Krankheitsverlauf kommt es
dann zu Symptomen wie rascher
Atem, Übersäuerung des Blutes (Azidose), Herzrhythmusstörungen und
nach ein bis drei Tagen, ohne ärztliche Behandlung, zu Nierenversagen.
Wichtig bei einer Vergiftung mit
Ethylenglykol ist die frühe medizinische Behandlung mit einem Gegenmittel wie Fomepizol. Dieses hemmt
die Alkoholdehydrogenase, ein Enzym, das für die Bildung der giftigen
Metaboliten aus Ethylenglykol verantwortlich ist. Dadurch kann Ethylenglykol unverändert über die Nieren ausgeschieden werden.
Da die chemische Zusammensetzung in den vielen im Handel angebotenen Frostschutzmitteln stark
schwankt, kann Tox Info Suisse nach
Angabe des Produktenamens und der
eingenommenen Menge rasch klären,
ob und welche Massnahmen zu ergreifen sind. Deshalb sollte die Originalverpackung beim Anruf an das
Beratungszentrum griffbereit sein
oder auch zum Arzt mitgenommen
werden.
Warnhinweise beachten
«Die grösste Gefahr einer Vergiftung
lauert, wenn Frostschutzmittel in eine Limonaden- oder Saftflasche umgefüllt und so versehentlich eingenommen werden», sagt Kupferschmidt. Vorsicht ist vor allem bei
Kindern geboten: Auf sie wirken
Frostschutzmittel wegen der attraktiven Farbe und dem süsslichen Geschmack
besonders
verlockend.
Frostschutzmittel sollen stets in der
Originalverpackung – getrennt von
Lebensmitteln – an einem Ort lagern,
den Kinder nicht erreichen können.
Dasselbe gilt übrigens auch für Putzmittel und andere chemische Flüssigkeiten. Wie bei den Medikamenten
auf der Verpackungsbeilage sollten
auch hier die jeweiligen Warnhinweise auf den Behältern befolgt werden;
so könnten Vergiftungen häufig vermieden werden, betont Giftexperte
Kupferschmidt.