Kolumbus, MarcoPolo &Co.

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Veronika Ederer
Marco Polo
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Downloadauszug
aus dem Originaltitel:
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Marco Polo
Hintergrundinformationen und Arbeitsmaterialien
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Kolumbus, Marco Polo & Co.
Mit Kindern berühmte Entdeckungsreisen nacherleben
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Marco Polo
Informationen für Lehrkräfte
Die Reisen des Marco Polo
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Im Jahr 1255 brachen die venezianischen Kaufleute und Brüder Maffeo und Niccolò Polo zu
dem mongolischen Großkhan nach Peking auf.
Sie erhielten von ihm den Auftrag, den Papst um
die Entsendung von Missionaren zu bitten, um
das mongolische Volk zu christianisieren. Als sie
1269 nach Venedig zurückkehrten, war der Papst
gestorben, und die Wahl des neuen Papstes zog
sich hin. Um den Großkhan nicht länger warten
zu lassen, brachen sie 1271 zusammen mit ihrem Sohn und Neffen Marco Polo erneut nach
Hochasien auf, durchquerten das mongolische
Weltreich, reisten von Syrien aus zum persischen
Golf, durchquerten Persien und das Hochland
von Pamir bis nach Peking.
wurde Dschingis Khan zum Anführer der Stammesgruppen gewählt. Er griff Nachbarstaaten an
und unternahm Feldzüge bis ins heutige China.
Der Herrscher der Chin (Chinesen) musste daraufhin seine Residenz von Peking nach K’ai-feng
verlegen. 1215 fiel Peking in mongolische Hand,
der größte Teil Nordchinas und das Kernland der
Mandschurei unterstanden Dschingis Khan. Nach
der Niederschlagung eines Aufstands gegen die
Mongolen im Jahr 1227 starb Dschingis Khan.
1229 wurde sein Sohn Ogodai zum Nachfolger
gewählt. Dessen Sohn Möngke eroberte weite
Teile des chinesischen Gebietes und drang bis
Vietnam vor. Sein jüngerer Bruder Kublai Khan
(1215–1294) kehrte nach Peking zurück, um den
Kaiserthron zu besetzen.
Kublai Khan, der 34 Jahre regierte, umgab sich
mit chinesischen Beratern und stabilisierte das
Reich. Unter seiner Regierung blühte der Asienhandel auf, aber auch der Handel mit Venedig und Genua, die Stützpunkte in mongolischen
Territorien geschaffen hatten. Kublai Khan führte
das Mongolische als zweite Verwaltungssprache
ein, respektierte die chinesische Kultur und überließ den einzelnen Gebieten ihre Eigenständigkeit. Die Verwaltung der Regierung lag teils in
mongolischen, teils in chinesischen Händen, wobei die Mongolen die herrschende Klasse im Land
waren. Kublai Khan gewährte weitgehende Religionsfreiheit für den Buddhismus und den Taoismus, außerdem war er dem Christentum gegenüber sehr tolerant.
Der Aufstieg des Mongolenreiches
Die drei Handelsreisenden erlebten Peking und
das von den Mongolen besetzte China zu seiner Blütezeit. Die Mongolen waren ein in verschiedene Stämme gegliedertes Steppenvolk, typische Nomaden mit Pferde-, Kamel-, Rinder-,
Schaf- und Ziegenhaltung. Das Pferd diente als
Reittier und Kapitalanlage, und es verkörperte
den Reichtum seines Besitzers. In der baumlosen Steppe dienten Pferde- und Kamelmist als
Brennstoff. Die Menschen lebten mit ihren Herden in den Wüsten und Hochebenen in traditionellen Jurten, runden Hütten aus einem scherenförmigen Gittergerüst mit Filzbedeckung. Als
Nahrung nutzten sie hauptsächlich Fleisch und
Milchprodukte, dazu wurde gejagt und gesammelt. Auf ihren saisonalen Wanderungen zu den
Weideplätzen ihrer Tiere konnten die Mongolen
mitunter Ackerbau mit Jagd kombinieren.
Der Aufstieg des Mongolenreiches hatte seinen
Ursprung im beginnenden Zusammenschluss
der Steppenvölker zu größeren Verbänden. 1206
Marco Polo in China
Marco Polo blieb bis 1292 in China und bereiste
im Auftrag des Großkhans die Provinzen. Er
wurde mit den Sitten der Tartaren bekannt und
lernte verschiedene tartarische Sprachen sprechen und schreiben. Er berichtete dem Kaiser
über die bereisten Länder und wurde auf viele
vertrauliche Missionen geschickt. Durch Täfelchen geschützt, die ihm sicheres Geleit garan-
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tierten, bereiste er das Hochplateau von Tibet,
Birma und Ceylon. Er hörte auch von dem sagenhaften Land Cipangu (Japan), in dem die Tempel
mit Gold gedeckt sein sollten.
Marco Polo beschrieb den Hofstaat des Kublai
Khans als groß, prächtig und mit Gold ausgeschmückt. An diesem Hof arbeiteten viele Bedienstete und Handwerker, aber auch Zauberkünstler:
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„Die Bettelmönche am Hof des Kaisers sind sehr erfahren in den Zauberkünsten. Wenn der Großkhan in der
Halle beim Mahle sitzt, so steht das Essen und Trinken
in einiger Entfernung zu ihm auf einem Büfett. Durch
ihre Kunst bewirken die Zauberer, dass Flaschen mit
Milch, Wein oder anderen Getränken von selbst die
Becher füllen, ohne dass ein Bediensteter sie berührt.
Die Becher fliegen dann zehn Schritt weit durch die
Luft bis zur Hand des Großkhans. Sobald er diese geleert hat, fliegen sie wieder zurück zum Büfett. Die geladenen Gäste sind Zeugen dieser Kunst.“
Polo, Marco (2003): Die Wunder der Welt. Frankfurt
am Main
zösischen Mitgefangenen seinen Reisebericht.
Der venezianische Reisende bekam von den Zeitgenossen den Spitznamen „Millione“, weil seine
Entfernungen, Bevölkerungszahlen und Größenangaben als groteske Übertreibungen angesehen wurden. Marco Polos Reisebericht „Die Beschreibung der Welt“ behandelt neben seinen
tatsächlichen Reisen auch Erzählungen über andere Länder, von denen er nur gehört hatte. Obwohl viele Schilderungen unglaubwürdig waren,
wurde dem Werk ein großer Erfolg zuteil. Der Bericht beleuchtete eine neue Dimension der Welt
und ließ eine wahre Modebegeisterung für China
aufkommen.
Marco Polo beschrieb die Errungenschaften und
Erfindungen des Reiches wie die Sternbeobachtung, Papier, Schießpulver oder Kohle:
„Aus allen Bergen in dem Land Cathai gräbt man
schwarze Steine, die im Feuer brennen wie Holz, und
wenn sie brennen, so halten sie das Feuer eine Zeitlang – wenn man das Feuer abends anzündet, so hält
es die ganze Nacht. Die Steine geben dazu eine große
Hitze ab.“
ebd.
Die Familie Polo wurde während ihres Aufenthalts in China sehr ehrerbietig behandelt. Die
Polos fürchteten aber um ihr Leben, sollte der
Großkhan sterben und sie ungeschützt zurücklassen, denn es drohten unruhige Zeiten. Deshalb benutzten sie eine diplomatische Mission,
um zurückzureisen: Der Herrscher von Persien
hatte eine mongolische Königstochter angefordert, und die Polos ergriffen die Gelegenheit, die
Prinzessin auf dem Seeweg sicher zu ihrem Bräutigam zu bringen, da der Landweg zu gefährlich
erschien. 1295 kehrten die Polos schließlich nach
Venedig zurück.
Auf seiner Rückkehr geriet Marco Polo in genuesische Gefangenschaft und diktierte einem fran-
War Marco Polo wirklich in China?
Ob Marco Polo wirklich China bereist hat, wird
ernsthaft angezweifelt. Viele Unsicherheiten und
Auslassungen, dazu mangelhafte Entfernungsangaben und Ortsbeschreibungen lassen Wissenschaftler vermuten, dass er nur bis Persien
gekommen ist und den Rest seiner Geschichte erfunden hat. An der ersten Reise seines Vaters und
Onkels wird allerdings nicht gezweifelt.
Zu den generellen Unsicherheiten zählt die Behauptung, die Polos hätten als Kaufleute große
Hoffnungen in die Handelsmöglichkeiten der
Reise gesetzt. Für einen Handel war der Weg
ziemlich weit, zumal man eingesetztes Kapital
beispielsweise durch Räuber verlieren konnte
und nicht wusste, welche Güter im Gegenzug erwünscht waren. Außerdem scheint der Auftrag,
dass die Polos den Khan mit dem christlichen
Glauben bekannt machen sollten, obwohl schon
viele Missionare vor ihnen dort gewesen waren,
als überaus fraglich.
Marco Polos Erzählung ist außerdem kein persönlicher Reisebericht, keine Schilderung von etwas Erlebtem, sondern eher eine sachliche historische bzw. geografische Abhandlung. Er schrieb
den Bericht nicht selbst, sondern diktierte ihn
Jahre später dem Mitgefangenen Rustichello, der
neben anderen fantastischen Berichten auch die
Artussage am englischen Hof schrieb. Der Bericht
weist drei große geografische Sprünge auf, wo39
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realistische Schilderungen. Marco Polo erwähnte
zwar Papier und Papiergeld, nicht aber die typischen chinesischen Schriftzeichen oder Bücher
(in China war der Buchdruck schon verbreitet,
während man in Europa noch mit dem Gänsekiel
schrieb). Er beschrieb Lebensmittel, aber nicht
die Sitte, mit Stäbchen zu essen, und Orte, an
denen Tee angebaut wurde, nicht aber den Tee
selbst oder die üblichen Einladungen in Teehäuser. Weiterhin verschwieg er den Brauch der Chinesen, den Frauen die Füße einzuschnüren, und
das Fischen mit abgerichteten Kormoranen, was
einem Europäer mit Sicherheit aufgefallen wäre.
Und zu guter Letzt schrieb er kein einziges Wort
über die Chinesische Mauer.
War Marco Polo wirklich in China?
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bei nur die Entfernungen von einem zum nächsten Ziel angegeben werden. Marco Polo gab dazu
noch völlig falsche Entfernungen an, weswegen Schätzungen der Größe der Welt, die auf
Grundlage seiner Angaben vorgenommen wurden, falsch waren. Als gesicherte Information
überliefert ist nur die Tatsache, dass Marco Polo
26 Jahre von Venedig fort war. Was er wo tat,
kommt aus vielen Quellen. Seine Spur geht irgendwo in Persien verloren, da er wahrscheinlich auf persische Reiseberichte zurückgegriffen
hat.
Marco Polo beschrieb einige typische Klischees
wie die Fabelwesen Gog und Magog im Osten
hinter der Großen Mauer, die Alexander der
Große bauen ließ, und die „Frauen-“ und „Männerinsel“, auf der angeblich jeweils nur Frauen
und Männer lebten. Knapp zweihundert Jahre
später sollte Kolumbus, angeregt durch den Bericht des Marco Polo, den Seeweg nach China
und unter anderem diese Inseln suchen.
Andere Unklarheiten sind noch gravierender:
In keiner der chinesischen oder mongolischen
Quellen taucht der Name Marco Polo auf. Es gibt
keinen Bericht über seine 17 Jahre andauernde
Reise durch China und keine einzige Erwähnung
seiner amtlichen Funktionen. Beispielsweise findet sich in den Annalen der Stadt Yangzhous,
die er drei Jahre lang regiert haben soll, kein
Hinweis auf ihn, und sogar seine eigenen Beschreibungen von dieser Stadt sind äußerst dürftig. Überhaupt ist von anderen europäischen Besuchern in den Quellen nur selten die Rede; es
wird zum Beispiel nur erwähnt, dass ein kräftiges europäisches Pferd Aufsehen in Peking erregt haben soll. Auch die Personennamen bleiben ein Rätsel. Marco Polo nennt den Namen des
Großkhans auf Persisch, wo er ihn doch nach
17 Jahren am Hof auf Mongolisch gekannt haben müsste. Ebenso werden andere Personennamen vom Hof des Kublai Khan selten (3 von
60) auf Chinesisch genannt.
Beschreibungen des Kaiserpalastes in Peking, so
zum Beispiel die Rasenflächen des Palastgartens
– Gras wurde als Brutstätte für Stechmücken angesehen und ausgerissen – sind eher Märchen als
Arbeitsmaterial für den Unterricht
Das Thema „Marco Polo“ kann gut in einer
Stunde besprochen werden. Die Kinder werden
zunächst mit China und den Mongolen zur Zeit
Marco Polos vertraut gemacht und erfahren Einzelheiten über seine Reise (S. 42). Hier sollte mit
einer großen Asienkarte an der Wand gearbeitet werden. Später erhalten die Kinder das Arbeitsblatt „Der Entdecker Marco Polo“, das gemeinsam besprochen wird (S. 43 – 44). Die beiden
Fragen können im Unterricht oder zu Hause beantwortet werden. Wichtig ist die Frage nach Kolumbus, da sie zum nächsten möglichen Thema
überleitet. Auf das Informationsblatt „Wertvoller
Stoff – Papier“ (S. 45) können die Schüler ein
Stückchen handgeschöpftes Papier einkleben,
das die Lehrkraft mitbringt. Handgeschöpftes Papier kann man im Bastelladen, im Schreibwarenladen oder im Dritte-Welt-Laden kaufen.
Die Kinder sollten aber auch erfahren, dass einige Wissenschaftler an Marco Polos Reise zweifeln, und weshalb. Die verschiedenen Gründe
können gemeinsam erarbeitet und in Spalten an
die Tafel geschrieben werden (s. S. 48). Die Schüler sollten lernen, dass man nicht alles glauben
sollte, was landläufig behauptet wird. Sie sollen
mit den Anregungen der Lehrkraft alle Gründe
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nen sie versuchen, die Tiere nachzulegen. Die
„fertigen“ Tiere, die in Schwarz klein neben den
Puzzleteilen abgebildet sind, können helfen.
Sollte diese Hilfestellung nicht genügen, kann
die Lehrkraft das komplette Arbeitsblatt als Folie auf den Overheadprojektor legen. Die Schüler können dann die Anordnung der Einzelteile
noch besser nachvollziehen.
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für und gegen die Aussage erörtern und sich am
Ende selbst eine Meinung bilden können – was
glauben sie selbst?
Zum Thema China bekommen die Kinder kopierte
Vorlage für das chinesische Puzzle „Tangram“
(S. 49). Sie sollen die jeweils sieben einzelnen
Teile des Puzzles sehr sorgfältig entlang der Linien ausschneiden und mischen. Danach kön-
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Marco Polos Reiseweg
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Veronika Ederer: Kolumbus, Marco Polo & Co.
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Betrachte die Karte: Auf ihr sind die Reisewege von Maffeo und Niccolò Polo (1255 –1269) und Marco Polo (1271–1292) eingezeichnet. Suche in der Gruppe in einem Atlas eine Karte von diesem Gebiet. Durch welche Landschaften sind Marco
Polo und seine Gefährten gereist? Auf welche Hindernisse sind sie gestoßen? Welche Teile der Reise können besonders leicht gewesen sein?
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Arbeitsblatt
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Arbeitsblatt
Der Entdecker Marco Polo
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Klasse:
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In den Jahren 1271–1275 – so heißt es – reisten die Brüder Niccolò und Maffeo Polo zusammen
mit ihrem Neffen und Sohn Marco Polo von Venedig aus nach Kambaluk, dem heutigen Peking, in
China. Sie wollten Kublai Khan treffen, den Herrscher des Mongolenreiches und Enkel des Dschingis Khan, und mit Gewürzen und kostbaren Stoffen handeln.
Der Kaiserpalast in Peking
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Der junge Marco Polo berichtete ausführlich von seiner Reise: Er beschrieb z. B. die Wüste Gobi
und schilderte das Reitervolk der Mongolen, die mit ihren Herden umherzogen und in Jurten lebten.
1275 erreichte er zusammen mit seinem Vater und seinem Onkel Kambaluk und wurde Gast von
Kublai Khan.
Der Mongolenherrscher war von Marco Polos Klugheit so beeindruckt,
dass er ihn zu seinem Privatsekretär machte. Marco Polo reiste in
Kublai Khans Auftrag in ganz China umher. Die Familie Polo
wurde während ihres Aufenthalts bei Kublai Khan sehr gut
behandelt.
Erst 1295 kehrten sie, nach 24 Jahren der Reise, nach
Venedig zurück. 1298 geriet Marco Polo in Kriegsgefangenschaft und diktierte einem Mitgefangenen
seinen umfangreichen Bericht über die Reise nach
China, den er „Die Beschreibung der Welt“ nannte.
Die Chinesische Mauer
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Arbeitsblatt
Der Entdecker Marco Polo
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Klasse:
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Doch weil die Leute seine Schilderungen für zu fantastisch und übertrieben
hielten, glaubte ihm niemand. Marco Polo berichtete auch von der Erfindung
des Papiers, des Schießpulvers und der Schrift, und dass er zum ersten Mal ein
Feuerwerk sah. Er erzählte außerdem von der unermesslich reichen Insel Cipangu (Japan), wo der Palast des Königs mit Goldplatten geschmückt sein soll.
Mit der Strecke, die er auf seiner Reise zurückgelegt hatte, verschätzte er sich allerdings, weshalb man glaubte, die Welt sei viel
kleiner, als sie eigentlich ist. Marco Polo verstarb 1324 verarmt in
Venedig. Viele hielten ihn für einen Lügner.
Marco Polo
Frage 1: Kannst du dir vorstellen, warum die Leute an Marco Polos Erzählungen zweifelten?
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Frage 2: Fast 200 Jahre später wurde ein anderer berühmter Seefahrer von Marco Polos Bericht
so beeindruckt, dass er versuchte, China von Spanien aus mit dem Schiff zu erreichen.
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Informationsblatt
Wertvoller Stoff – Papier
Name:
Klasse:
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In chinesischen Quellen wird Papier etwa um 105 n. Chr. erwähnt, als der kaiserliche Hofbeamte
Ts’ai Lun einen Stoff zum Beschreiben herstellte – wie er dies erfand, ist nicht geklärt. Der Faserbrei, den er verwendete, bestand aus Maulbeerbaumrinde, Hanf, Lumpen und alten Fischernetzen. Diese Mischung wurde mit einem Mörser angerührt. Der Hofbeamte selbst nahm ein unrühmliches Ende, als er sich das Leben nahm, um einer Bestrafung für Hofintrigen zu entgehen. Seine
Erfindung aber verbreitete sich in China. Papier wurde nicht nur als Schreibpapier, sondern auch
zu Taschentüchern, Packpapier und Toilettenpapier verarbeitet. Als chinesische Papiermacher
von den Arabern gefangen genommen wurden, verbreitete sich die Erfindung auch im Westen. Da
hier aber kein Maulbeerbaum zur Verfügung stand, fertigten die Araber ihr Papier ausschließlich
aus Lumpen. Von Samarkand über Bagdad, Damaskus und die marokkanische Küste verbreitete
sich Papier in das maurische Spanien. Die erste europäische Papiermühle wurde 1276 in Italien
errichtet. In Deutschland entstand die erste Papiermühle 1389/90 bei Nürnberg.
handgeschöpftes Papier
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Arbeitsblatt
Aus Marco Polos Tagebuch
Name:
Klasse:
57. Kapitel: Die Stadt und die Wüste Lop
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Die große Stadt Lop liegt an der nordöstlichen Grenze der Wüste Lop. Seine Einwohner sind Muslime und müssen dem Großkhan Steuern zahlen. Jeder Wüstenreisende legt in der Stadt Lop eine Rast ein, um sich und seine
Tiere zu stärken. Er kauft dort Nahrung für sich und seine Tiere und zieht dann in die Wüste.
Die Wüste Lop der Länge nach zu durchqueren, so sagt man, würde ein Jahr dauern. Durch ihre schmalste Stelle
benötigt man hingegen nur einen Monat. Überall sind Berge und Täler aus Sand. Es gibt fast nichts Essbares,
aber entlang des Weges findet man Trinkwasser, ausreichend für fünfzig oder hundert Menschen mit ihren Tieren. Im Abstand von einem Tag oder einer Nacht gibt es Wasserstellen, von denen zwar einige ungenießbar
sind, aber alle anderen Wasserstellen sind für die Reisenden sehr nützlich.
Folgendes erzählt man sich von der Wüste Lop: Wenn einer der Reisenden nachts zurückbleibt oder sich von
seinen Gefährten entfernt und wieder zu ihnen zurückkehren möchte, dann hört er Geisterstimmen, die mit den
Stimmen seiner Gefährten sprechen. Sie rufen seinen Namen, und wenn er ihnen folgt, dann führen sie ihn derartig in die Irre, dass er seine Karawane nie mehr findet. Auf diese Weise sind schon viele spurlos verschwunden und in der Wüste gestorben. Manche Menschen erzählen auch, dass sie diese Stimmen am Tag gehört haben, dazu auch Musik und Trommeln.
Nun wisst ihr, was es heißt, diese Wüste zu durchqueren, und wie beschwerlich dies ist.
Aufgabe: Du bist ein Bewohner der Stadt Lop. Ein Kaufmann kommt zu dir und fragt dich um Rat,
was er zu beachten hat, wenn er mit seiner Karawane durch die Wüste ziehen möchte.
Was erzählst du ihm? Sprecht in Zweiergruppen.
Frage 1: Wodurch ist die Stadt Lop wohl so groß und reich geworden?
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Frage 2: Was könnten die Geisterstimmen wohl sein, die man angeblich nachts in der Wüste
hört?
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Arbeitsblatt
Aus Marco Polos Tagebuch
Name:
Klasse:
84. Kapitel: Der Palast des Großkhans
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Während der Monate Dezember, Januar und Februar wohnt der Großkhan in seinem Palast in der Hauptstadt
Canbaluc. Der Palast ist von einer langen und sehr dicken weißen Mauer umgeben. Die Mauer mit Zinnen hat
fünf Tore. Das große mittlere Tor wird nur geöffnet, wenn der Khan ein- und ausgeht. An der Mauer stehen in
den Ecken insgesamt acht Gebäude mit den Waffen des Herrschers.
In der Mitte der Mauern erhebt sich der Kaiserpalast. Er ist höher als die ihn umgebenden Gebäude. Die Wände
der riesigen Räume sind mit Gold und Silber ausgekleidet, sie sind mit Reitern, Drachen und Vögeln verziert.
Das Dach des Palastes ist leuchtend lackiert und glitzert in allen Farben. Zwischen dem Palast und den Mauern liegen Wiesen und wachsen stattliche Bäume. Alle möglichen Tiere werden hier gehalten, weiße Hirsche
und Damhirsche, Rehe und Moschusochsen. Außer auf den Wegen, die für die Menschen angelegt sind, weiden und lagern überall Tiere.
In der nordwestlichen Ecke des Palastes ist ein Teich angelegt. Der Großkhan hat angeordnet, dass unterschiedliche Fische dort eingesetzt werden, und jeder Wunsch nach einem Fischgericht kann ihm erfüllt werden. Der
Teich wird von einem kleinen Bach gespeist, dessen Ein- und Ausgang mit Gittern versehen wurde, damit die
Fische nicht davonschwimmen können.
In nördlicher Richtung vom Palast hat der Khan einen Hügel aufschütten lassen, der etwa 30 Meter hoch ist.
Er ist mit Bäumen bepflanzt, die das ganze Jahr über Blätter tragen. Immer, wenn der Khan von einem schönen Baum hört, so lässt er ihn ausgraben und mit Elefanten auf den Berg tragen. Oben auf der Kuppe des Hügels erhebt sich ein grünes Schloss. Außerdem hat er angeordnet, die ganze Anhöhe mit grünem Stein zu belegen, daher der Name „Grüner Hügel“.
Aufgabe: Zeichne den Kaiserpalast mit seinen verzierten Wänden und Dächern und dem Park,
in dem er liegt.
Frage 1: Wie heißt die Stadt Canbaluc heute? Schau in deinem Atlas nach.
Frage 2: Welche Bäume kennst du, die das ganze Jahr ihre Blätter behalten?
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170. Kapitel: Das Königreich Lanbri
Im heidnischen Lanbri herrscht ein König, der dem Großkhan Steuern zahlt. Überall im Land gibt es Holz und
teure Gewürze. Etwas Absonderliches erwähne ich noch: In diesem Königreich leben behaarte Menschen mit
einem Schwanz, länger als 20 cm. Die Schwänze sind so dick wie die der Hunde. Diese Eingeborenen wohnen
in den Bergen, nicht in der Stadt. Außerdem lebt das Einhorn in Lanbri.
Frage 3: Was könnten die behaarten Menschen mit Schwanz wirklich gewesen sein?
Frage 4: Welches weitere Tier macht den Bericht für uns unglaubwürdig?
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Tafelbild: War Marco Polo in China?
Der Grund für die Reise ist
unsicher:
– In keiner chinesischen/mongolischen Quelle taucht der Name
Marco Polo auf.
– Es existiert kein Bericht über
seine 17 Jahre andauernde
Reise durch China.
– Es gibt keine einzige Erwähnung
seiner amtlichen Funktionen
(in den Annalen der Stadt
Yangzhous, die er drei Jahre
lang regiert haben soll, ist kein
Hinweis auf ihn zu finden; seine
Beschreibungen von dieser
Stadt sind äußerst dürftig).
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– Hoffnung auf Handelsmöglichkeiten? Kontra: der Weg war
weit; Gefahr, durch Räuber
Kapital zu verlieren; Unsicherheit, welche Güter im Gegenzug
erwünscht waren
– Die Polos als christliche
Missionare? Kontra: Schon viele
Missionare sind vor ihnen dort
gewesen.
Hinweise in chinesischen
Quellen?
War Marco Polo
in China?
Der Reisebericht selbst ist
fraglich, da …
Inhaltliche Fehler und
Auslassungen:
– … es eigentlich kein Erlebnisbericht, sondern eine historische/
geografische Abhandlung ist.
– … seine Spur irgendwo in Persien
verloren geht; vermutlich wurde
auf persische Reiseberichte
zurückgegriffen.
– … er drei geografische Sprünge
enthält; nur die Entfernungen
zum nächsten Ziel sind angegeben.
– … Marco Polo ihn nicht selbst
schrieb, sondern einem Mitgefangenen diktierte.
– Fabelwesen und Klischees
(Fabelwesen Gog und Magog,
„Frauen-“ und „Männerinsel“)
– der Name des Großkhans und
andere Personennamen vom Hof
sind auf Persisch genannt, nicht
auf Mongolisch
– Beschreibungen des Kaiserpalastes (Rasenflächen) ungenau
– wichtige Besonderheiten
werden nicht erwähnt (Schrift,
Essen mit Stäbchen, Tee oder
Teehäuser, Einschnüren der
Füße der Frauen, Fischen mit
abgerichteten Kormoranen, die
Chinesische Mauer)
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Spiel
Das chinesische Tangram
Name:
Klasse:
Ente
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Schwan
Fuchs
Gans
Hund
Katze
Veronika Ederer: Kolumbus, Marco Polo & Co.
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Reiter
Rabe
Pferd
nach: Schreiber/Xuang (1999)
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Arbeitsblatt: Märchen von den Inuit und den Wikingern (Seite 35)
Frage 1:
Auch an die Schuhsohlen war Fell genäht, mit der Wuchsrichtung nach vorne. So rutschten die Inuit
auf dem Eis nicht aus.
Frage 2:
Die Steinhaufen, auch Inukshuk genannt, dienten als Wegmarkierung in Schnee und Eis.
Arbeitsblatt: Der Entdecker Marco Polo (Seite 44)
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Frage 1:
Die Leute glaubten ihm nicht, weil die Beschreibungen für die Zeit zu fantastisch waren. Auch heute
gibt es genug Gründe, an seiner Reise zu zweifeln. Marco Polo hat seine Erlebnisse nicht selbst niedergeschrieben, sondern im Kerker einem Mitgefangenen diktiert, der neben anderen fantastischen
Berichten auch die Artussage am englischen Hof schrieb. Marco Polo hat außerdem keine eindeutigen
Beweise von seiner Reise mitgebracht.
Frage 2:
Christoph Kolumbus. Er las die Reiseberichte von Marco Polo und errechnete daraus die Entfernung,
die er mit dem Schiff nach Asien zurücklegen müsste.
Arbeitsblatt: Aus Marco Polos Tagebuch (Seite 46)
Frage 1:
Die Stadt Lop ist so reich geworden, weil jeder, der die Wüste durchqueren will, dort rasten und seine
Vorräte auffüllen muss.
Frage 2:
Es könnte der Wind sein. Vielleicht hat der Reisende aber auch wirklich die Stimmen seiner Kameraden gehört und sich nur in der Richtung getäuscht.
Arbeitsblatt: Aus Marco Polos Tagebuch (Seite 47)
Frage 1:
Es ist Peking.
Frage 2:
Bei uns vor allem Nadelbäume: Fichte, Tanne, Kiefer, Eibe, Wacholder etc.
Frage 3:
Es könnte sich um Affen gehandelt haben.
Frage 4:
Das Einhorn.
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14.05.2008 11:40:53 Uhr
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Grafik: Julia Flasche
Fotos: Veronika Ederer
Autor: Veronika Ederer
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