Der Werkstätter VI - Jugendwerkstatt Hönow eV

JUG
Eine Zeitung der Jugendwerkstatt Hönow e.V.
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August 2014
JUBILÄUMSAUSGABE / 6. Ausgabe
Die Jugendwerkstatt Hönow e.V.
Am liebsten erinnere ich mich an die Zukunft. (Salvador Dali)
DAS ERWARTET SIE
20 JAHRE JUGENDWERKSTATT
2 Jahrzehnte Vereinsarbeit, 10 Jahre AATTraining in MOL und 5 Jahre am neuen
Standort im Hönower Dorf. Ein Rückblick.
Seite 2
Die Jugendwerkstatt in Hönow
„UND WAS MACHST DU SO?“
Bericht vom Arbeitsalltag im Jugendclub.
Seite 3
HOLZBAU, HANDWERK, HINDERNISSE
Einblicke in die vielseitige Gartengestaltung
auf dem Gelände Dorfstraße 26 in Hönow. Seite 4
MEINE FREIHEIT, DEINE FREIHEIT
Arbeit mit delinquenten Mädchen im Projekt
Haftvermeidung durch soziale Integration.
Seite 5
BEGINN NEUER WEGE
erlebnispädagogische Gruppenarbeit S. 8-9
Impressum - Letzte Seite
Streitschlichter in Hönow S.7,
Abenteuer Sommerfahrten S.12,
Gefangen im Netz? S.13, Sonne
auf Rädern S.14, Hilfen zu Erziehung S.15, Frischer Wind bei HSI
S.16, Mein Weg in die Jugendwerkstatt S.17, u.v.m.
Schulsozialarbeit an der Lise-Meitner-Oberschule in Strausberg.
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Jugendwerkstatt Hönow e.V., Dorfstr. 26a, 15366 Hoppegarten | (03342) 302497 | www.jugendwerkstatt-hoenow.de
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20 JAHRE
EIN RÜCKBLICK ZUM AUSBLICK - 1994 BIS 2014
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„Und was machst du so?“
ARBEITSALLTAG JUGENDCLUB
Im August diesen Jahres steht der
Jugendwerkstatt Hönow e.V. ein
großes Ereignis ins Haus. Wir
blicken zurück auf 20 Jahre Arbeit
als eingetragener Verein; zwei
Jahrzehnte voll mit Ideen, Abenteuern, Wachstum, Krisen, Veränderungen & Entwicklungen!
Anfang der 1990er Jahre brach
mit der Wende auch die Angebotsstruktur der Kinder- und Jugendarbeit der ehemaligen DDR
zusammen. Diese Entwicklung
ging an Hönow nicht spurlos vorbei: offene Räume der Entfaltung
für die jüngeren Bewohner unserer Gemeinde gab es nicht. Probleme waren daher vorprogrammiert, als sich Kinder und Jugendliche an Orten und öffentlichen
Plätzen trafen, die für sie nicht
vorgesehen waren. So fand sich
ein Kreis aus Enthusiasten zusammen, die 1992 begonnen haben, sich in der offenen Kinderund Jugendarbeit sowie der Gemeinwesenarbeit in dem Ort
Hönow zu engagieren.
Im Laufe der ersten Jahre mussten die ehrenamtlichen BetreuerInnen erkennen, dass sie mit ihren bislang entwickelten Formen
und Konzepten an ihre Grenzen
gekommen waren. Immer mehr
Kinder und Jugendliche nahmen
die Angebote der studentischen
Initiative an. Aber um die Arbeit
überhaupt weiter gestalten und
den Anforderungen an eine qualitativere Kinder- und Jugendarbeit
gerecht zu werden, musste eine
juristische Person aus der Taufe
gehoben werden, ein Verein,
durch dessen Rechtsstruktur man
verbindlich Verträge eingehen
konnte.
Aus dieser Initiative heraus entstand im August 1994 der Verein
Jugendwerkstatt Hönow e.V.!
Veränderungen in der Gemeinde
(u.a. Gemeindegebietsreform
2003) sowie gesellschaftliche
Entwicklungen haben über diese
Jahre stark die Ausrichtung und
inhaltliche Arbeit der Jugendwerkstatt Hönow e.V. geprägt. Hier nur
einige wichtige Etappen im Überblick: seit 2005 anerkannter freier
Träger der Kinder- und Jugendhilfe im Landkreis MOL, 2006 Zusammenschluss mit dem Mediationsbüro MOL (Erweiterung der
Tätigkeitsfelder), seit 2008 Partner im Netzwerk HSI (Haftvermeidung durch soziale Integration),
seit September 2009 neuer
Standort in Hönow.
Unterstützungskräften zu einem
abwechslungsreichen und schönen Gartengrundstück ausbauen,
wo heute nicht nur die Besucher
des Jugendclubs sondern auch
Schulen und Horte gemeinsam
Aktivitäten durchführen.
Neben dem großen Vereins-Jubiläum blicken wir zudem auf 10
erfolgreiche und intensive Jahre
Anti-Aggressivitäts-Training
(AAT®) im Landkreis MOL zurück, welche durch das HSI-Projekt in den vergangen Jahren stetig weiterentwickelt wurde. Gerade dieses Projekt trägt einen
wichtigen Teil zur sozialen Integration delinquenter Jugendlicher
und junger Menschen in gesellschaftliche Strukturen bei.
Durch diese und viele weitere
Entwicklungen wurde aus einer
Anfang der 90er Jahre gegründeten ehrenamtlichen Initiative über
die Jahre hinweg ein Verein &
mittelständiges Unternehmen,
welches heute 14 feste und mehrere freie Mitarbeiter in fünf pädagogischen Tätigkeitsfeldern und
einem touristischen Projekt beschäftigt und über die Landesgrenzen von Märkisch-Oderland
hinaus zahlreiche Angebote und
Projekte vorhält und sich dabei
stetig weiterentwickelt.
Vor 5 Jahren wurde mit dem Umzug vom langjährigen Standort
am U-Bahnhof Hönow (heute ALDI-Markt) in die Dorfstraße 26a im
alten Dorf von Hönow wichtige
neue Grundsteine für die Jugendund Gemeinwesenarbeit in der
Gemeinde Hoppegarten gelegt. In
diesen Jahren konnten wir u.a.
eine vormals brachliegende Fläche gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen und ehrenamtlichen
Wir möchten uns bereits an dieser
Stelle herzlich bei allen Mitarbeitern und Ehrenamtlichen bedanken, ohne deren Engagement und
Einsatz vieles so nicht möglich
gewesen wäre und die über die
20 Jahre hinweg den Verein „jung
& dynamisch“ gehalten haben.
Vielen Dank!
Stefan Döbrich &
Johannes Köckeritz
Jugendwerkstatt Hönow e.V., Dorfstr. 26a, 15366 Hoppegarten | (03342) 302497 | www.jugendwerkstatt-hoenow.de
Wenn ich gefragt werde, was
ich beruflich mache und ich
antworte: „Ich arbeite in einem
Jugendclub“, weiten sich die
Augen des Fragestellers und
die nächste Stunde Redezeit
gehört mir. Denn „die Jugend“
ist interessant für die meisten
Menschen, wohlmöglich werden brisante Geschichten über
Drogenexzesse, Gewalteskapaden und Mediensucht erwartet. Auch das viel beobachtete,
aber bisher fachlich nicht näher definierte „Natur-DefizitSyndrom“ ist immer wieder
Thema und Aufhänger, um
verständnislos den Kopf zu
schütteln und Alternativen zu
erfragen.
Was bietet Ihr denn für die Jugendlichen an, welche Möglichkeiten gibt es in der Jugendwerkstatt? Die nächste
Gesprächseinheit ist gesichert
und wird meinerseits gefüllt.
Ich erzähle von der aufsuchenden und mobilen Kinderund Jugendarbeit, die wir seit
fünf Jahren zweimal wöchentlich auf dem Spielplatz in der
Siedlung in Hönow anbieten.
Betone an dieser Stelle, wie
toll die Spiele zur körperlichen
Bewegung animieren, welches
Potenzial Artistikartikel wie
Diabolo, Pedalo und Co. für
die Förderung von links- und
rechtshemisphärischer Zusammenarbeit haben und wie
zudem das gemeinsame Spiel
von Eltern und Kindern angeregt wird.
Anerkennendes Nicken von
den Zuhörern. Ich berichte
weiterhin von handwerklichen
Projekten, bei denen Kinder
und Jugendliche unter Anleitung versierter Kollegen so tolle Sachen wie Papierherstellung, Linoldruck oder den Bau
eines Steinbackofens erproben
können.
Überhaupt wird auf unserem
Gelände und im Garten viel
selber gebaut, geackert und
gestaltet. Selbstverständlich
helfen die Kinder und Jugendlichen auch dabei. Auf die Frage nach Gender-Mainstreaming, informiere ich souverän
von einem Mädchenprojekt,
welches seit nunmehr vier Jahren von den gleichen Teilnehmerinnen einmal wöchentlich
besucht wird.
Die Mädchen sollen selbstbestimmt ihre Freizeit gestalten,
die Möglichkeiten haben sich
in einem wertfreien und geschützten Raum auszuprobieren und Selbstbewusstsein
durch vielfältige Erfahrungen
und ein solidarisches Gemeinschaftsgefühl entwickeln.
Wenn mein Gesprächspartner
dann noch Stand hält, stelle
ich ihm die Evergreens unter
den Jugendfreizeitangeboten
vor: Fußball und Kochen. Geht
immer, läuft wie am Schnürchen und macht Spaß. Am
liebsten sind mir die Freitagabende, die wir mit Kochen,
gemeinsam Essen und anschließendem Zusammensitzen am Lagerfeuer ausklingen
lassen.
Den Besucherzahlen nach zu
urteilen, ist dies auch bei den
Kindern und Jugendlichen sehr
beliebt. Ich sehe wie mein Gegenüber ernsthaft seine Berufswahl überdenkt, ignoriere
die Frage nach dem Gehalt
und setze ein letztes Mal an,
um zu erläutern, dass die offenen Clubzeiten im Jugendclub
auch mal genutzt werden
müssen, um von Natur-AktivKreativ Erlebnissen zu entspannen und via Smartphone
nächste Missionen zu planen.
Marén Schiller
Jugendwerkstatt Hönow e.V., Dorfstr. 26a, 15366 Hoppegarten | (03342) 302497 | www.jugendwerkstatt-hoenow.de
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Meine Freiheit, Deine Freiheit
ARBEIT MIT DELINQUENTEN MÄDCHEN
Bau des Brot- und Pizzabackofens
Delinquente Mädchen im Alter
zwischen 14 und 21 Jahren
weisen in der Straffälligenarbeit/-hilfe prozentual eine geringe Zahl auf. Trotz der sichtbaren 'Minderheit' ist nicht zu
schlussfolgern, dass Straftaten, die von weiblichen Jugendlichen begangen werden,
weniger „gefährlich“ sind. Sie
zeichnen sich eher durch ein
(anderes) strategisches Vorgehen aus. Elementar sind
dabei die sozialen, physischen
und psychischen Ebenen. Das
Aufwachsen in der Kindheit,
Familie und Freundeskreis.
Holztorwand
Holzbau, Handwerk, Hindernisse
GARTENGESTALTUNG IN DER DORFSTRAßE
Seit fast 5 Jahren schon sind Mitarbeiter, Ehrenamtler sowie Kinder
und Jugendliche regelmäßig auf
dem Grundstück in der Dorfstraße
26a handwerklich und kreativ aktiv.
Im vergangenen Jahr bestand die
Aufgabe darin, das Angebot der Jugendwerkstatt durch geeignete
Formen der Gestaltung im Hof weiter auszubauen.
Immer wieder wurde deutlich, dass
gut gestaltete Elemente auf dem
Hof Jugendliche anziehen, gern genutzt und anerkannt werden. Das
zeigt auch das sehr geringe Maß an
Beschädigungen. Ein robuster Aufbau sollte allerdings vorausgesetzt
werden.
Neben den Aktivitäten der Mitarbeiter waren auch die aufgelegten Projekte mit Kindern und Jugendlichen
bei „Torwand/Spielhaus“, „Gestaltung eines Hindernisparcours“,
„Gartenweg“ und „Backofenbau“ in
der Vergangenheit bestimmend.
Das unser Geschäftsführer jetzt perfekt Dach decken kann, hat er am
Backofen geübt. Unsere Teamleiterin der Jugend- und Gemeinwesen-
arbeit ist mittlerweile der Zimmermann und Betonbauer in der Gruppe; und, und, und…!
Als Ergebnis kann bereits jetzt festgehalten werden, dass die Brote
schmecken, viele Tore geschossen
wurden und einzelne Hindernisse zu
besichtigen sind.
Nicht immer waren die Bedingungen
einfach, der ein oder andere Einsatz
musste verschoben werde, da der
zuverlässige Beginn der Arbeit
durch fehlende Anwesenheit der
Jugendlichen und jungen Menschen
oft schwerfiel. Aber es war und ist
auch eine Aufgabe, Zuverlässigkeit
und Pünktlichkeit zu trainieren.
Auch aus Steinen,
die in den Weg
gelegt werden, kann
man Schönes bauen.
(J. W. von Goethe)
Auf jeden Fall warten die weiteren
Projekte auf die Verwirklichung. Wir
sehen u.a. noch die Reparatur und
Teilpflasterung der Hoffläche sowie
den Ausbau eines Multifunktionsraums in der Pipeline. Die weitere
Gestaltung des Geländes wird auch
in Zukunft Herzensache bleiben.
Dr. Helmut Kunze
Jugendwerkstatt Hönow e.V., Dorfstr. 26a, 15366 Hoppegarten | (03342) 302497 | www.jugendwerkstatt-hoenow.de
Für die Auseinandersetzung
mit verschiedenen Themenschwerpunkten – wie Gewalt,
Aggressionen und Konflikte
sowie die Entwicklung von Opferempathie und (Schuld-) Bewusstsein der begangenen
Straftaten – bedarf es einer
kontinuierlichen sowie spezifischen Konfrontation. Weibliche
Delinquente stellen vor allem
in der sozialpädagogischen
Gruppenarbeit eine zusätzliche
und besondere Herausforderung dar. Das verlangt oftmals
eine andere (pädagogische)
Herangehensweise als bei
männlichen Straftätern. Hilfestellungen erfolgen hierbei in
komplexeren und unterschiedlichen Lebensbereichen.
Mädchen müssen sich insbesondere in Gruppen, bei denen
deutlich eine männliche Dominanz präsent ist, profilieren
und behaupten. Aus ihrer Per-
spektive geht es oftmals um
das „stärkere Geschlecht“,
welches sich beweisen bzw.
zur Schau stellen muss. Jedoch können heterogene
Gruppenkonstellationen sehr
viel Potenzial für die sozialpädagogische Arbeit bieten.
Zurückblickend können wir eine deutliche Zunahme von
weiblichen straffälligen Jugendlichen in Brandenburg
feststellen. In den HSI-Kursen
zur Haftvermeidung durch Soziale Integration, die im Landkreis Märkisch-Oderland
durchgeführt werden, hatten
wir im vergangenen Jahr 4
Teilnehmerinnen zu verzeichnen. Davon waren jeweils 2
Mädchen an unseren Standorten in Bad Freienwalde sowie
Strausberg vertreten.
Highlight für delinquente Mädchen aus den Haftvermeidungsprojekten war im vergangenen Jahr ein ganz besonderer Tag in Neuruppin,
welcher ausschließlich nur
dem „stärkeren Geschlecht“
galt. Zwei Trainerinnen von der
Outlaw gGmbH (ebenso HSIPartner) haben erstmals einen
„Girlietag“ ins Leben gerufen.
Es waren insgesamt 9 straffällig gewordene junge Frauen im
Alter zwischen 14 und 21 Jahren aus verschiedenen Landkreisen anwesend. Es bestand
die Möglichkeit sich in einem
anderen Rahmen (außerhalb
des Sozialen Trainingskurses)
sowie einer homogenen Grup-
pe mit ähnlichen Problemen
auszutauschen. Für den thematischen Einstieg in mögliche
Konsequenzen die einzelnen
Mädchen drohen könnten,
wurden Ausschnitte des Films
„Meine Freiheit, deine Freiheit“
gezeigt. Die Regisseurin Diana
Näcke begleitete 2 weibliche
Insassinnen der Justizvollzugsanstalt in Berlin-Lichtenberg auf dem Weg aus dem
Gefängnis in ein von der Gesellschaft akzeptiertes, „normales“ Leben. Eindrucksvolle
Aufnahmen und berührende
Erzählungen veranschaulichten realitätsnahe Perspektiven.
Die Reaktionen der Mädchen
waren unterschiedlich. Neben
nachdenklichem, zurückhaltendem Verhalten und erstaunten Gesichtern gab es auch
Rückmeldungen wie „Da will
ich ganz bestimmt nicht hin!“
und „Na ja, das kennt man ja.“
Für eine verbale Offenbarung
der (eigenen) Betroffenheit hat
in diesem Kontext eindeutig
Vertrauen gefehlt - auch ein
gewisses Schamgefühl soll in
diesem Zusammenhang nicht
unerwähnt bleiben.
Der Versuch einen „Girlietag“
für straffällig gewordene Mädels zu initiieren war ein Erfolg
und stieß auf großes Interesse. Nachhaltig könnte das eine
gute Basis für die Straffälligenarbeit mit dieser Klientel
darstellen.
Tina Michalek
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Beginn neuer Wege
Richten oder Schlichten
SCHULSOZIALARBEIT IN STRAUSBERG
STREITSCHLICHTERAUSBILDUNG AN DER HÖNOWER GRUNDSCHULE
Lange hat die Lise-Meitner-Oberschule Strausberg dafür
gekämpft, sozialpädagogische
Unterstützung im Schulalltag
zu erfahren. Das Schülerklientel hat sich verändert in den
letzten Jahren. Die Schüler
kommen nicht nur mit einem
Rucksack voller Bücher und
Hefte in die Schule; mit im Gepäck sind auch unterschiedlichste Lebenslagen, individuelle Schicksale, aber auch
Konflikte und Probleme verschiedenster Art.
So müssen sich die Jugendlichen häufig mit Themen wie
Konsum von elektronischen
Medien, Drogen und Jugenddelinquenz auseinandersetzen. Hinzu kommen bei einigen erschwerende persönliche
Lebensumstände. Da am Ort
„Schule“ die meiste Zeit am
Tag verbracht wird, ist es folglich auch mit die Aufgabe der
Schule, die Schüler in ihrer
Selbstständigkeit und Eigenverantwortung zu stützen bzw.
zu befähigen.
Die Lise-Meitner-Oberschule
ist eine Ganztagsschule. Täglich stellen sich die Lehrer neben dem Unterrichten, auch
den persönlichen und sozialen
Belangen der insgesamt ca.
200 Schüler, doch oft können
sie dem zeitlich und qualitativ
kaum noch gerecht werden.
Seit Mai 2013 führt die Jugendwerkstatt Hönow e.V.
Schulsozialarbeit an der LiseMeitner-Oberschule in Straus-
berg durch, welche durch die
Stadt Strausberg finanziert
wird. Mit insgesamt 40 Stunden in der Woche stellen sich
die zwei Sozialpädagogen Gina Studinski und Helmer van
der Heide - gerne der Herausforderung. Die Schüler stehen
dabei mit ihrer eigenen Persönlichkeit und Realität im
Vordergrund. Es gilt deren Bedürfnisse und Interessen zu
erkennen, um gemeinsam den
Ort „Schule“ als einen vertrauensvollen und angenehmen
Ort zu empfinden und zu gestalten.
Individuelle Einzelberatung
und -betreuung der Jugendlichen in Form von Gesprächen
sind dabei besonders wichtig,
um vorhandene Ressourcen
zu aktivieren und bestehende
Problemlagen benennen und
beheben zu können. Weiterhin
ist es elementar die „Sozialen
Kompetenzen“ der Schüler zu
stärken, was auch im Rahmen
der „Sozialen Gruppenarbeit“
stattfindet. Die Jugendlichen
trainieren unter sozialpädagogischer Anleitung ihr Nähe-Distanz-Verhalten und lernen mit
Angelegenheiten wie Teamfähigkeit, Konflikten sowie mit
Gewalt und Mobbing besser
umzugehen. Ziel ist es, ein
angenehmes Klassen- bzw.
Gruppenklima zu schaffen, indem die eigenen Stärken, aber
auch Schwächen erkannt werden und damit einer neuer
Weg gefunden wird.
Das individuelle Empfinden
eines Jugendlichen in seiner
eigenen Lebenswelt kann man
nur durch das ganzheitliche
Betrachten seines Sozialraums
erfahren. Dazu gehört, sich
über die Schule und das Elternhaus hinaus, auch mit seinen Kontakten zu Ämtern (wie
u.a. Jugendamt), zu Freizeiteinrichtungen (Jugendclubs
etc.) und anderen Kooperationspartnern zu beschäftigen
und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Die Netzwerkarbeit in verschiedenen Gremien (beispielsweise Schulkonferenzen,
Sozialarbeitertreffen,...) bieten
dafür eine gute Möglichkeit.
Ein regelmäßiger Austausch ist
an dieser Stelle unumgänglich.
Die Schulsozialarbeit wird vom
Kollegium der Schule, insbesondere aber auch von den
Schülern sehr gut angenommen. Die Zusammenarbeit mit
den Lehrern ist konstruktiv,
kooperativ und offen. Viele
Schüler nehmen das sozialpädagogische Angebot auf
unterschiedlichsten Ebenen
gerne wahr, sei es in plötzlich
auftretenden Konflikten, in regelmäßigen Beratungsgesprächen, in kleinen freiwilligen
Lerngruppen, u.v.m.
Aus diesem Grund gestaltet
sich kein Tag wie der andere
an der Schule, weder für die
Schüler, noch für die Schulsozialarbeiter.
Gina Studinski
Jugendwerkstatt Hönow e.V., Dorfstr. 26a, 15366 Hoppegarten | (03342) 302497 | www.jugendwerkstatt-hoenow.de
Wie würden bei diesem Bild die
Fragen lauten, die den beiden
Eselchen von einem Lehrer (sinnbildlich für die Rolle eines Richter)
gestellt werden:
- Welcher Esel war eher da?
- Wer hat sie zusammen gebunden?
- Wer hat die Heuhaufen platziert?
Das Ergebnis dieses Verfahrens
wäre wahrscheinlich, dass ein
Esel satt würde und der andere
Hunger leiden müsste oder das
beide Esel nicht von dem Heu
essen könnten.
Genau mit dieser Veranschaulichung - nur das die Kinder die
Eselchen waren und zu den
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Gummibärchen wollten - haben
wir auch im vergangenen Jahr
den zweiten Durchgang zur
Streitschlichterausbildung an
der Gebrüder-Grimm-Grundschule
beworben. Die Lösung für diese
Aufgabe haben die Schüler der 5.
Klassen schnell gefunden.
uns, den Kindern die Inhalte der
Mediation, wie Wahrnehmung,
Kommunikation und Konfliktarbeit,
möglichst anschaulich, spannend
und praxisnah zu vermitteln. Bewegungsorientierte Spiele für zwischendurch dürfen natürlich nicht
fehlen.
Die Streitschlichterausbildung ist
darauf ausgelegt den Schülern die
Fähigkeiten zu vermitteln, um einfache Mediationsgespräche an
ihrer Schule durchführen zu können. Sie sollen in der Lage sein, in
einem kurzen Gespräch die Interessen der Parteien offen zu legen
und auf dieser Basis eine „winwin“-Situation zu beiderseitigen
Vorteil zu entwickeln. Dieser konstruktive Umgang mit Konflikten
soll an der Gebrüder-GrimmGrundschule nachhaltig zu einem
besseren Schulklima beitragen.
Mit der dauerhaften Betreuung der
praktizierenden Streitschlichter
durch den Schulsozialarbeiter
Herrn Köhler und der fortlaufenden Ausbildung neuer Konfliktlotsen ist die Gebrüder-GrimmGrundschule auf einem guten
Weg Konfliktsituationen, welche
im alltäglichen Umgang am sozialen Treffpunkt Schule ausgetragen
werden, wahr zu nehmen und ihnen adäquat und konstruktiv zu
begegnen. Das Engagement seitens der Schule, insbesondere
durch die Schulleitung Frau Heitmann, ist dabei unabdingbar.
Nachdem wir im Herbst 2012 die
ersten Streitschlichter in ihre
Dienste entlassen konnten, starteten wir mit Beginn des neuen
Schuljahres 2013 die 2. Ausbildungsrunde. Nach den ersten
Terminen hat sich die Teilnehmerzahl auf neun Schüler stabil zurechtgerückt. Wir arbeiten in diesem Durchgang ausschließlich mit
Schülern der 5. Klassen, da die
Erfahrung gezeigt hat, dass diese
die notwendigen kommunikativen
und kognitiven Fähigkeiten für die
Ausbildung mitbringen.
Doch auch für die „Großen“ ist es
jeden Dienstag wieder eine Herausforderung sich zwei Stunden
nach Schulschluss noch einmal zu
konzentrieren, zuzuhören und still
zu sitzen. Daher bemühen wir
Durch ihr Vertrauen gegenüber
der Jugendwerkstatt Hönow e.V.
als durchführende Instanz der
Ausbildung, die Bereitstellung der
nötigen finanziellen Mittel durch
die Gemeinde Hoppegarten und
nicht zuletzt durch die entsprechende Organisation und Umgestaltung des Stundenplans ist es
uns möglich, die Schüler der Gebrüder-Grimm-Grundschule nachhaltig zu begleiten und sie zu
kompetenten Streitschlichtern
auszubilden. Aufbauend auf diesen Erfahrungen starten wir im
September 2014 mit dem nunmehr 3. Durchgang.
Anja Pleinert
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Abenteuer pur!
HARTE SCHALEN UND ROHE EIER IN DER ERLEBNISPÄDAGOGIK
Gruppenaktivitäten nehmen heutzutage
in der Jugendwerkstatt Hönow e.V. einen immer höheren Stellenwert ein und
finden sich in fast allen Tätigkeitsfelder
des Vereins wieder. Wer dabei Gruppen
mit neuen Herausforderungen konfrontiert, sollte diese am Besten erst einmal
an sich persönlich testen! So gesehen
war es nur folgerichtig, dass die pädagogischen Mitarbeiter der Jugendwerkstatt selbst im September 2013
einen praktischen Blick durchs Schlüsselloch nach draußen in die Welt der
Erlebnispädagogik warfen. Im Lernen
und Erfahren von- und miteinander und
am Besten da, wo die Konsequenzen
des eigenen Handelns sofort klar wird
(mitten in der Natur!), konnten alle dank
wunderschönem Spätsommerwetter
auch viel Spaß bei dieser internen Weiterbildung haben.
Ähnlich ging es auch vielen Kindern
und Jugendliche in den vergangenen
Jahren auf verschiedene Exkursionen,
wo sie „nach draußen gingen“, um „in
sich zu gehen“. Oft war das Wetter in
seiner Unerbittlichkeit dabei sehr hilfreich und gleichzeitig einer der größten
Herausforderungen. Auf den erlebnispädagogische Fahrten - auch
schon mal als Survivaltour - steht das
Verhalten in der Gruppe im Vordergrund, ist es doch dieses, was uns in
unserer heutigen Gesellschaft „überleben“ lässt. Mach' ich mit oder gucke ich
zu, sähe ich Zweifel oder Zuversicht,
nehme ich Rücksicht oder setze ich
mich durch? Fragen die jeder einzelne
für sich, aber gleichzeitig im jeweiligen
Gruppenkontext beantworten muss, um
eine Herausforderung für die Gruppe
zum Erfolg werden zu lassen. Besonders wenn der Erfolg ein genussvolles
Abendessen, die Eroberung eines
Maskottchens, die Überquerung einer
Schlucht oder das Erreichen eines
Schlafplatzes bedeutet.
Im Rahmen des Anti-AggressivitätsTraining (AAT®) für straffällige Jugendliche fuhren wir im vergangenen Jahr
mehrfach an Intensiv-Wochenenden
weg. Zweimal auf die Mecklenburgische Seenplatte, davon
einmal zu Fuß und ein
zweites Mal mit Paddelboot aufs Wasser.
Beide Male mit Sack
und Pack, alles dabei
was man für zwei Übernachtungen unter
freien Himmel brauchen
könnte.
So starteten wir im
Frühjahr 2013 am Abend mit Lagerfeuer am
Kompetenztraining in der Natur
Teufelsstein bei Temmen (Templin). Der
Himmel war klar und wir schliefen unter
Sternen. Die Jugendliche hatten die
Aufgabe, selber mit Karte und Kompass
den besten Wanderweg planen und uns
auf Kurs halten. Am nächsten Morgen
wurden wir begrüßt mit leichtem Regen,
Wir können den Wind
und was wir nicht ahnten; es würde für
die kommenden zwei Tage zum richtinicht ändern,
gen Dauerregen werden.
aber die Segel setzen.
Jetzt war grenzenloser Optimismus und
Durchsetzungsfähigkeit gefragt. Für die
(Aristoteles)
zweite Übernachtung fanden wir dann
eine Pension; noch nie hatten alle sich
so über eine Büchse Suppe und ein
Kaminfeuer gefreut! Fast sechzig Kilometer später kamen wir dann erschöpft
- und überrascht über unsere Fähigkeiten - am Ausgangspunkt zurück. Zwei
Wochen später zogen wir mit Paddelboote bei Mirow los. Das Wetter war
sommerlich. Wer dabei erwartet hatte,
dass das Unternehmen dadurch leichter wäre, hatte sich geirrt. Die Sonne ist
- wie der Regen - unerbittlich und wer
keine Rücksicht nimmt, muss die Folgen tragen. So kamen Körper und Geist
erschöpft aber gestärkt zurück.
... Fortsetzung auf Seite 9
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Gruppenzusammenhalt beim „Säureteich“
Nicht ganz so streng wurden einige
Schulklassen der Natur als Lehrer
ausgesetzt. Zweimal waren wir im vergangenen Sommer mit einer 8. und
einer 9. Klasse auf einem Zwei-TageTraining in Waldsieversdorf. Ein weiteres Mal fand ein Training mit eine 8.
Klasse in der Lise-Meitner Oberschule
statt. In alle drei Schulklassen war der
Zusammenhalt, Selbstwertgefühl und
Vertrauen unter den Schüler gering;
Akzeptanz und Empathie sollten verstärkt und Mobbing somit verringert bzw.
vorgebeugt werden. Was in zwei Tage
erreicht werden kann ist begrenzt, deshalb stiegen wir mit steiler Kurve in das
gemeinsame Erlebnis ein; zur Initiation
wurde „Hatitata“ langsam Inbegriff für
Anti-Blamier-Spaß-und-Mutprobe.
Je nach örtlichen Gegebenheiten waren
die ersten größeren Herausforderungen
- die eben nur gemeinsam erfolgreich
gelöst werden konnten - das Aufbauen
der Zelte für die Übernachtung, das
Brennholz suchen fürs Lagerfeuer sowie die Planung, der Einkauf und die
Zubereitung des Abendessens.
Oder eher spielerisch: die Eroberung
des Klassenmaskottchens; ein rohes
Ei, welches über die Tage wie ein neues Klassenmitglied immer dabei sein
sollte und von allen beschützt wurde.
Recht schnell erhielt das Ei einen Namen und Geschichte; um zuletzt von
einer aus Naturmaterialien gebastelten
Schutzvorkehrung einen freien Fall aus
Entspannen am Lagerfeuer
mehreren Metern Höhe zu überstehen.
Egal was unternommen wurde, immer
wurde hinterfragt was zum Erfolg geführt hatte. Wer hatte sich wie beteiligt
oder herausgezogen? Was hat das für
den Rest der Gruppe bedeutet? Wurden gute Vorschläge nicht gehört, überhört oder blieben gar aus persönlichen Animositäten unbeachtet oder der
Gruppe vorenthalten?
Die selbstregulierenden Fähigkeiten der
Klasse wurden aktiviert; Schüler nahmen verstärkt Verantwortung für ihr
Handeln und das der Klasse. Wer sich
zum Beispiel nicht mehr auf die gemeinsame Herausforderung einer Belohnung – welche nur mit Hilfe eines
Seils aus dem Wasser zu fischen war einlassen konnte, ging voraus und bereitete das Abendessen für alle. Meist
war auch eine Nachtwanderung der
etwas andere Art Teil des Programms,
denn solche intensive Gruppenerlebnisse brauchen eine individuelle Verarbeitung. Ohne Taschenlampe und in
Stille sind wir durch den Wald spaziert,
haben unsere Wahrnehmung geschärft.
Ein Stück sind viele alleine gegangen,
nur geführt von einigen Lichtern auf
dem Weg. Da hatten die Schüler die
Möglichkeit in Stille ihre eigenen Gedanken zu den vorangegangenen Erlebnissen zu hören und ein wenig wertvolle Ruhe zu erfahren.
Vielleicht gibt es
schönere Zeiten –
aber diese ist unsere.
(Jean-Paul Sartre)
Wer will, der kann,
wer nicht will, muss.
(Seneca)
Helmer van der Heide
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Vernetzung oder gefangen im Netz?
Indianer, Piraten und mutige Radler
SOMMERFAHRTEN DER JUGENDWERKSTATT
„Geschafft!“ Das war wohl der Gedanke, der nicht nur den 12 Jugendlichen
am Strand von Zinnowitz durch den
Kopf ging, als Sie das Meer per beinharter Muskelkraft erreicht hatten. Auch
die begleitenden Betreuer konnten damit einen Schlusspunkt hinter die
Sommerfahrtensaison 2014 setzen.
Die Sommerferien sind vorbei und damit auch insgesamt 30 spannende, intensive, sportliche, überraschende und
teils sehr heiße Tage bei den Kinderund Jugendreisen der Jugendwerkstatt
Hönow e.V.. Getreu dem Motto „Abenteuer, Bewegung und Natur pur!“ bot
das Team der offenen Kinder- und Jugendarbeit drei erlebnisorientierte Fahrten für sieben- bis 18-Jährige an.
Ende August kamen die jugendlichen
Radler mit ihren Begleitern von einer
Ostseeradtour zurück. 300km von
Hönow nach Usedom lagen nach einer
sportlichen Woche hinter ihnen und
damit auch ein Wettermix aus großer
Hitze, kräftigen Gewittern und Starkregen. Alle Jugendlichen waren erschöpft
aber glücklich, als sie nach fünf Tagen
die Insel erreichten.
Die „Spreepiraten“ der Jugendwerkstatt
konnten vom 26.07.14 bis 09.08.14 mit
Paddelbooten auf der Wda durch den
Tucholskie-Nationalpark in Polen fahren. Die Kinder und Jugendlichen konnten auf dieser Reise – neben dem Paddeln – wieder eine Menge weitere Aktionen erleben, u.a. Abenteuerspiele,
Volleyball, Fußball, Angeln und natürlich Baden. Nach 14 Tagen kamen alle
Teilnehmer erholt und zufrieden von der
Reise zurück.
Zu Beginn der Sommerferien fuhren 18
K i n d e r ( Te i l n e h m e r r e k o r d ! ) v o m
12.07.14 bis 19.07.14 in das Indianer-
camp am Zootzensee
(nördlich von Rheinsberg). Die von der Jugendwerkstatt Hönow
e.V. und der Schulsozialarbeit der Lenné Oberschule Hoppegarten
gemeinsam veranstalteten Reise hatte für die
kleinen „Rothäute“ jede
Menge an Abwechslung
Paddeln in Polen
zu bieten. Auf dem Programm standen Buden
bauen, Tarnen im Wald,
Bogen schießen, der Besuch eines Naturparkhauses in Stechlin, eine Wolfsführung im Tierpark, Kajak fahren, Kochen überm Lagerfeuer, Baden gehen
und viele weitere Aktivitäten.
Bei allen Reisen stand das gemeinsame Erleben im Vordergrund. Eine Woche lang auf alltägliche Bequemlichkeiten, Handy(!) und das gewohnte Umfeld
zu verzichten, war für viele eine Herausforderung, deren Erkenntnis hoffentlich noch einige Tage anhalten wird.
Zum Abschluss des Indianercamps
brachte Max (8 Jahre) die Sache mit
den Ferienfahrten gut auf den Punkt:
„Es hat alles ganz viel Spaß gemacht,
jetzt freue ich mich aber auf zu Hause“.
In diesem Sinne freut sich das Team
der Jugendwerkstatt Hönow e.V. bereits
jetzt auf die Reisen im kommenden
Jahr und lädt alle Kinder und Jugendlichen herzlich ein, im Jugendclub vorbeizuschauen und auch außerhalb der
Ferien ihre Freizeit mit Kochen, Basteln, Sport, Spiel oder einfach nur zum
Entspannen zu verbringen.
„Netzwerkarbeit“ interne Weiterbildung
Vernetzung in der Arbeit ist wichtig, ja
Elementar, das ist fast schon ein Allgemeinplatz der Sozialarbeit. Warum noch
Worte zu diesem Thema verlieren?
Wenn kein Wind geht,
dann rudere.
(aus Polen)
Im Grunde reist man
am besten,
indem man fühlt.
(Fernando Pessoa)
Johannes Köckeritz
Jugendwerkstatt Hönow e.V., Dorfstr. 26a, 15366 Hoppegarten | (03342) 302497 | www.jugendwerkstatt-hoenow.de
Die Jugendwerkstatt Hönow e.V. ist ein
mittelständiges Unternehmen, welches
in vielen Bereichen der Kinder-, Jugend- und Sozialarbeit unterwegs ist.
An vielen anderen Stellen wird in diesem Blatt davon erzählt. Ist die Jugendwerkstatt also überhaupt auf Vernetzung angewiesen?
Ja, ist sie aus vielerlei Gründen. Ich
möchte mit der Schulsozialarbeit beginnen, wohl auch, weil ich selbst als
solcher tätig bin. Seit Mai 2013 ist die
Jugendwerkstatt selbst Träger einer
Schulsozialarbeiterstelle in Strausberg
an der Lise-Meitner-Oberschule. Bei
der Ausschreibung der Stelle durch die
Stadt Stausberg, profitierte die Jugendwerkstatt von der jahrelangen Kooperation mit der Schulsozialarbeit an
der P.J. Lenné Schule. Durch vielfältigen Projekte der Jugendwerkstatt an
dieser Schule, hier seien das Jugendtechnikzentrum, Konfliktschlichterausbildung und Soziale Trainingskurse genannt, kennen die Mitarbeiter den Ort
Schule sehr gut.
Auch das der Verein in vielen anderen
Schulen des Landkreises tätig ist, zahlt
sich aus, aus dieser Erfahrung heraus
gibt es an der Lise-Meitner-Schule von
Beginn an Soziale Trainingskurse.
Eine sehr enge Vernetzung der Jugendwerkstatt gibt es mit den anderen
Sozialarbeitern der Gemeinde Hoppegarten. Regelmäßig treffen wir uns zu
in der Sozialraum AG, analysieren kritisch die Sozialarbeit und haben eine
Gesamtkonzeption für die Jugendsozialarbeit der Gemeinde erarbeitet. Hierfür wurden überprüfbare Wirkungsziele
für die nächsten Jahre konzipiert und
aufgestellt. Ein sehr praktisches Beispiel der Zusammenarbeit sind die regelmäßigen Rundfahrten der Sozialarbeiter durch die Gemeinde, um Plätze
auf zu suchen, an denen sich Kinder
und Jugendliche aufhalten und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Es gibt unzählige Beispiele erfolgreicher Vernetzung unserer Arbeit, hier
seien das Netzwerk „Sonne auf Rädern“, die gemeinsamen Ferienfahrten
von unterschiedlichen Einrichtungen,
die Hilfen zur Erziehung, Gemeindefeste und die Vereinsarbeit genannt.
Die Möglichkeiten der Kooperation und
Vernetzung sind vielfältig, deshalb können sie auch Verwirrung stiften, weil sie
eben nicht in jedem Fall sinnvoll sind. In
manchen Arbeitskreisen binden sie
Ressourcen, die in der direkten Arbeit
sinnvoller eingesetzt wären. Es ist deshalb wichtig, immer wieder kritisch zu
prüfen, welche Vernetzung ist sinnvoll
und welche eventuell nicht.
Knüppelteig zum Walpurgisfeuer
Es ist besser,
ungefähr richtig zu
liegen als völlig
präzise daneben.
(Rasso Vogl)
Vernetzung im Klassenverband
An dieser Stelle möchte sich die der
Vorstand der Jugendwerkstatt bei allen
Netzwerk- und Kooperationspartnern
bedanken, für eine gedeihliche und
vom gegenseitigen Nutzen geprägte
Zusammenarbeit, denn Sie sind es, die
unsere Arbeit mit voranbringen.
Jochen Müller
Jugendwerkstatt Hönow e.V., Dorfstr. 26a, 15366 Hoppegarten | (03342) 302497 | www.jugendwerkstatt-hoenow.de
DER WERKSTÄTTER
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Schreien, Toben, Nerven!
ERZIEHUNGSHILFEN FÜR JUNGE ELTERN
Teamausßug mit E-Bikes
Pressetour mit Herrn Platzeck
Sonne auf Rädern
ELEKTRISCH RADELN IM SEENLAND SEIT APRIL 2012
Projektidee der Jugendwerkstatt
Projektentwickler Detlef Grabsch konnte seine Idee
vom Aufbau eines Verleih-Netzwerkes in der Jugendwerkstatt Hönow in die Tat umsetzen. Gemeinsam mit dem Industriepartner HERCULES, der aktiven Unterstützung des Tourismusverbandes Seenland Oder-Spree sowie einer Förderung der LAG
Oderland und Märkische Seen entstand im Jahr
2012 ein Netzwerk mit 18 Vermiet-Partnern. Allen
Partnern wurden leistungsstarke Pedelecs mit Mittelmotoren, Akkus und Steuerung von BOSCH zur
Verfügung gestellt.
Marketing und Presse
An den Pedelecs wurden Schilder mit dem Logo
„Sonne auf Rädern“ und ein individueller Bereich für
die Botschaft des Vermieters montiert. Große und
kleine Plakate an den Vermiet-Stationen warben
erstmalig für „Elektrisch Radeln im Seenland“. Ein
Flyer in der Druckauflage von 10.000 Stück zeigte
bestehende und gewünschte Stationen und einen
Schnellkontakt zu den Partnern, die bereits Räder
im Netzwerk anbieten.
Alle Werbeträger (Radschilder, Plakate, Flyer) erhielten einen QR-Code, der eingescannt direkt auf die
neue Seite www.sonne-auf-raedern.de führt. Das
Angebot via Internet wird abgerundet mit Informationen über geplante Veranstaltungen, Routen-Empfehlungen und Presse-Veröffentlichungen. Nach erfolgreicher Pressetour im April 2012 und der 10 Kilometer Fahrt des damaligen Brandenburgischen
Ministerpräsidenten hatten letztere eine herausragende Bedeutung. Zahlreiche Auftritte bei Fachtagungen, Tourismus-Veranstaltungen und Messen
festigten den guten Ruf der Jugendwerkstatt als Initiator und Betreiber des Netzwerkes.
Ausbau im Jahr 2013
Bereits im Startjahr stand in Hönow eine „Gruppenreserve“ von 10 Elektrorädern zur Verfügung. Dieses
weit und breit einzigartige Angebot sollte allen Partnern gelegentlich vorkommende Gruppenbuchungen
ermöglichen. Nach zögerlichem Beginn im Jahr
2012 steigerte sich die Nachfrage in der zweiten
Saison ganz erheblich. Auch die Anzahl der Partner
stieg auf insgesamt 25 in den Landkreisen MärkischOderland, Oder-Spree, Dahme-Spreewald, Uckermark und in der Stadt Berlin. Die Grundannahmen
der Projektentwicklung haben sich in einem Jahr
ohne jede Förderung bewährt. Der gelegentliche
Verkauf bereits genutzter Pedelecs an Mieter, die
unser Angebot zu schätzen wissen, verfolgt außerdem das Ziel, einem technisch hervorragend ausgebildeten Mitarbeiter in Hönow eine gesicherte Zukunft zu ermöglichen. Die Jugendwerkstatt fördert
den Kauf durch eine Mobilitätsgarantie und freut sich
auf die langjährige Betreuung der neuen privaten
Kundschaft.
Weiterentwicklung und zukünftige Felder
Im Jahr 2014 stand erstmalig ein teilweiser Modellwechsel an. Unseren Partnern wurde deshalb mehr
Flexibilität bei Auswahl und Finanzierung der Pedelecs geboten. Die Entscheidungen bedeuten für die
Mieter noch längere Reichweiten und mehr Komfort.
Es gilt, die Qualität und Dichte unserer Partner auf
einem hohen Niveau zu halten und hier und da mehr
Unterstützung zu ermöglichen. Mit interessierten
Landkreisen wurden weiter Gespräche geführt und
dort, wo der gemeinsame Wille besteht, entstehen
neue Vereinbarungen und weitere Projektideen.
Helge Krause
Jugendwerkstatt Hönow e.V., Dorfstr. 26a, 15366 Hoppegarten | (03342) 302497 | www.jugendwerkstatt-hoenow.de
Ein wichtiger Arbeitsbereich der
Jugendwerkstatt ist das Fachgebiet Hilfen zur Erziehung (HZE).
Das beinhaltet unter anderem die
Betreuung und Unterstützung von
Familien mit Kindern unterschiedlichster Altersgruppen (Säuglinge,
Schulkinder und Jugendalter) sowie die Begleitung von Jugendlichen und jungen Menschen mit
verschiedenen Problemlagen.
Einen Schwerpunkt unserer Arbeitsaufträge bilden dabei Familien mit psychischen Erkrankungen
wie zum Beispiel Depressionen;
u.a. Schwangerschaftsdepressionen seitens der Kindesmutter.
Gerade diese Familien benötigen
viel Aufmerksamkeit, eine große
Sensibilität und viel Unterstützung
bei der täglichen Versorgung ihrer
Kinder. Das richtige Einordnen
der unterschiedlichsten Aufgabenschwerpunkte während des
Tagesablaufes fällt ihnen schwer.
Die Sortierung nach Wichtigkeit
„wann Erledige ich was“, ist bei
den Familien Auslöser für Stress
und körperliche sowie seelische
Unruhen. Hierbei Anregungen,
Vorschläge und neue Ideen zu
geben, gehört zu den wichtigen
Aufgaben für Familienhelfer.
Zielstellungen wie die Stärkung
der Kindesmutter/-vater hinsichtlich der Tagesversorgung ihrer
Kinder, Einhalten von Regeln und
die Schaffung von Tagesstrukturen müssen thematisiert werden.
Die Begleitung der Familien zu
Ämtern und das gemeinsame Erledigen von formellen Unterlagen
über einen bestimmten Zeitraum
werden zur Notwendigkeit.
Familienhilfe heißt auch, Aufrechterhaltung der vorhandenen
positiven Entwicklungen. Diese
müssen weitergeführt und in eine
Stetigkeit gebracht werden. Alltagssorgen und Unsicherheiten
ihres Familienlebens belasten
diese Familien sehr (Problembewältigung). Deshalb ist es wichtig,
dass die Familien einen zuverlässigen Ansprechpartner bekommen. Dieser hilft ihnen, die Probleme zu sortieren und in einer
entsprechenden Reihenfolge abzuarbeiten. Dabei Mut zu zusprechen und ihnen das Gefühl zu
geben, liebe und sorgsame Eltern
zu sein, ist sehr wichtig.
Häufig wird die Frage gestellt, ob
andere Familienangehörige nicht
hilfreich zur Seite stehen können?
Leider sind diese Hilfen selten
vorhanden. Persönliche negative
Erfahrungen mussten sie in ihrer
Lebensentwicklung durchstehen.
Einige Beispiele für die fehlende
Unterstützung möchte ich hier
anführen; u.a. spielen dabei
schwerwiegende Erkrankungen
Angehöriger, zu weit entfernte
Wohnorte, Entfremdungen zu ihren Familien oder auch Heimaufenthalte eine wichtige Rolle. Häufig haben sie zu wenig Liebe und
Geborgenheit in ihrer Familie erfahren, wünschenswerte Vorbilder
aus dem direkten Umfeld fehlen.
Ein Schwerpunkt in der Arbeit ist
das Erkennen der Individualität
der Familien. Ihre Gewohnheiten
und Eigenständigkeiten müssen
erkannt werden und sollten während der Betreuung nie verloren
gehen.
Gemeinsam auf dem Weg
Rückblickend kann die Aussage
getroffen werden, dass die meisten Aufträge unserer Arbeit mit
guten Ergebnissen beendet werden und positive Impulse gefestigt
wurden. Wir als Familienhelfer im
ambulanten Bereich wissen aber
auch, dass nicht immer alle Probleme gelöst und zur vollsten Zufriedenheit bearbeitet werden
können. Das Annehmen unserer
Empfehlungen und die Durchsetzung der Betreuungsziele erfordert ein Umdenken in der Gestaltung des Familienalltages und ist
daher für die Familien auch anstrengend.
Trotzdem haben wir während unserer mehrjährigen Berufserfahrung auch große Dankbarkeit von
den Familien und deren Angehörigen erfahren.
Gute und wichtige Voraussetzungen für uns als Helfer sind dabei
die regelmäßigen Fort- und Weiterbildungen sowie Teamsitzungen und Supervisionen. Hier bekommen wir neue Impulse, die
für eine gute qualitative Arbeit
notwendig sind.
Mir persönlich gibt diese Arbeit
daher ein gutes Gefühl, welches
mich freut und motiviert, diese
Herausforderung immer wieder
aufs Neue anzunehmen.
Angela Jordan
Jugendwerkstatt Hönow e.V., Dorfstr. 26a, 15366 Hoppegarten | (03342) 302497 | www.jugendwerkstatt-hoenow.de
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Mein Weg in die Jugendwerkstatt
ERLEBNISSE EINER ENGAGIERTEN PRAKTIKANTIN
Stärkung des Gemeinschaftsgefühls
Gewinn des HSI-Fußballpokals
Frischer Wind für soziale Integrationen
VERÄNDERUNGEN IM HSI-PROJEKT
Im Projekt Haftvermeidung durch Soziale Integration (HSI) hat sich seit
dem vergangenen Jahr einiges getan.
Neben der Einarbeitung der neuen Mitarbeiter Tina Michalek und Helmer van
der Heide wurden die im Netzwerk HSI
2012 erarbeiteten Qualitätsstandards in
die Praxis umgesetzt. Hierzu wurden
unter anderem die Herangehensweisen,
Methoden und Themen der HSI-Kurse
und des Anti-Aggressivitäts-Training®
überprüft, Themenmodule mit einer
Auswahl von Übungen erstellt und Trainings mit mindestens 2 Trainern durchgeführt. Im April 2013 konnte das HSIProjekt MOL den früheren Innenminister
und jetzigen Ministerpräsidenten Brandenburgs, Dr. Dietmar Woidke im Mediationsbüro MOL begrüßen und das HSIProjekt vorstellen.
In der zweiten Jahreshälfte 2013 führte
das HSI-Team erstmalig einen Runden
Tisch in Bad Freienwalde durch, der
sich ebenso wie der in Strausberg über
regen Zuspruch und großem Interesse
erfreute und das Netzwerk stärkte. Im
Zuge der lokalen Umsetzung der Anregung zur Angehörigenarbeit aus dem
HSI-Transnational Partnerland Spanien
organisierte das HSI-Team erstmalig ein
Elterncafe in Strausberg und will in diesem Jahr seine Bemühungen in diesem
Arbeitsfeld ausbauen.
Ebenfalls auf Anregung von Transnationalen Partnern und in Vorbereitung auf
die neue Ausrichtung der EU Agenda
2020 wurde in Kooperation mit dem
Jobcenter MOL auf dem Gelände der
Jugendwerkstatt Hönow e.V. 2013 eine
Arbeitsgelegenheit (AGH) mit vorrangig
HSI-Teilnehmern durchgeführt.
Aber auch in dem Brandenburger HSI
Netzwerk war das HSI-Projekt in MOL
wieder aktiv und konnte u.a. seinen Titel
beim Fussballtunier in Strausberg verteidigen und nahm am ersten HSI-Girlietag (2013) in Neuruppin teil. Auch neu
seit dem vergangenen Jahr war die
Durchführung von Survivaltagen im AntiAggressivitäts-Training® die durch die
erlebnispädagogische Kompetenz des
HSI-Teams umgesetzt werden konnten.
Das HSI-Team kann auf eine ereignisreiche Zeit zufrieden und stolz zurückblicken und nimmt nun die Ausrichtung
des HSI-Projektes auf EU Agenda 2020
in das Visier, um auch über das Jahr
2014 hinaus das HSI-Projekt im Landkreis MOL anbieten zu können.
Weitere Informationen sind jederzeit auf
den Internetseiten www.hsi-zabih.de,
www.Jugendwerkstatt-Hoenow.de und
auf dem Facebook-Account vom HSIProjekt MOL abrufbar.
Zu wissen, WIE
man etwas macht,
ist nicht schwer.
Schwer ist nur, es
zu MACHEN.
(chin. Spruch)
Karsten Uther
Jugendwerkstatt Hönow e.V., Dorfstr. 26a, 15366 Hoppegarten | (03342) 302497 | www.jugendwerkstatt-hoenow.de
Wer hätte gedacht, dass man beim
Badminton jemanden kennen lernt, der
jemanden kennt, der in der Jugendwerkstatt arbeitet? „Also Helena, wenn
du als Studentin der Sozialen Arbeit
mal ein Praktikum machen musst,
kannst du dich dort gerne melden. Am
besten du kommst mal auf einem der
Dorffeste vorbei!“ Gesagt, getan!
Im Frühjahr 2010 habe ich mich zum
Walpurgisfeuer auf den langen Weg
nach Hönow gemacht, um die Jugendwerkstatt kennen zu lernen. Die Strecke
vom U-Bahnhof bis zur Dorfstraße 26a
kam mir wie eine Ewigkeit vor; es wurde immer ländlicher und ich begann zu
zweifeln, auf dem richtigen Weg zu
sein. Mein Durchhaltevermögen hat
sich schnell ausgezahlt; als ich die
Rauchschwaden auf dem Dorfanger
sah und Bekanntschaft mit einer heiteren, illustren Truppe der Jugendwerkstatt machen durfte.
Wenige Zeit später habe ich mein erstes Praktikum über vier Wochen in der
Jugendwerkstatt begonnen, dass mir
einen ersten Einblick in die offene und
aufsuchende Jugendarbeit gegeben
hat. Ich habe einen Eindruck von der
alltäglichen Clubarbeit bekommen, habe die Mädchenarbeit betreut, bin mit
einer Spielekiste auf den Spielplätzen
der Gemeinde unterwegs gewesen und
konnte mich in der Gruppenarbeit mit
Schulklassen ausprobieren. Erlebnispädagogische Gruppenaktionen wie
Schatzsuchen und Wanderungen im
nahegelegenen Wald der Gemeinde
wurden zu herausfordernden Aufgaben,
die ich schnell für mich entdeckte. Dank
meiner dreizehnjährigen Erfahrung als
Pfadfinderin habe ich einiges an Phantasie und Kreativität in Geländespiele
und Schatzsuchen einbringen können.
Das schöne an einem Praktikum ist die
Tatsache, dass man die Möglichkeit
bekommt, in einem geschützten Rahmen erste berufliche Erfahrungen zu
sammeln. In der Jugendwerkstatt wurde es mir ermöglicht, in einer ausgewogenen Balance zwischen Eigenverantwortlichkeit und Rückhalt im Team,
mich in der offenen Kinder- und Jugendarbeit auszuprobieren.
In dieser Zeit habe ich
herausgefunden, an
welchen Stellen ich an
Grenzen stoße und
merke, dass ich noch
Unterstützung benötige.
Gleichzeitig habe ich
meine Möglichkeiten
und Stärken entdeckt.
Ich habe festgestellt,
dass die Jugendarbeit
ein Bereich ist, der
MiA - Mädchen in Aktion
Neugierde weckt. Die
Kinder und Jugendlichen kommen in ihrer
Freizeit in den Jugendclub und suchen
Beschäftigung, eine vertraute Person,
treffen sich mit Freunden oder wollen
einfach einen Raum für sich haben, in
dem sie z.B. so laut Musik hören können wie sie es wollen. Zu Beginn meines Praktikums war ich mit dieser Offenheit ein wenig überfordert, weil ich
nie wusste, ob ich die Person von heute
morgen nochmals wiedersehen werde.
Es kommt darauf an,
dass du auf etwas zugehst,
nicht, dass du ankommst.
(Antoine de Saint-Exupéry)
Jeder ist willkommen, kann bleiben,
kann gehen, kann wiederkommen oder
andere Wege beschreiten. Wer weiß
das schon? Beziehungsarbeit, die für
beide Seiten keine leichte ist: ich möchte mich auf die Jugendlichen einlassen,
ihr Leben, ihre Interessen und ihre Sorgen kennen lernen und die Jugendlichen lernen mich mit meiner Persönlichkeit kennen. Bei der offenen Kinderund Jugendarbeit im Club ist mir klar
geworden, dass es wichtig ist neugierig
zu bleiben, nie aufzuhören zu fragen,
um den Kontakt zu Kindern und Jugendlichen aufrechtzuerhalten.
Helena Kasper
Jugendwerkstatt Hönow e.V., Dorfstr. 26a, 15366 Hoppegarten | (03342) 302497 | www.jugendwerkstatt-hoenow.de
DER WERKSTÄTTER
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Ein Dickes Dankeschön an
unsere Partner und Freunde
Für die vergangenen Jahre möchten wir uns
bei all unseren Partner vielmals und herzlich bedanken, dass wir so viel Unterstützung erfahren haben. Das Bilden von
Netzwerken und das Gewinnen guter Partner ist nach wie vor eine Grundvoraussetzung, um wirksam für unsere gemeinsamen
Zielgruppen tätig sein zu können.
Ohne die gute Zusammenarbeit mit der
Gemeinde Hoppegarten, der Stadt Altlandsberg und der Stadt Strausberg, dem
Jugendamt MOL, dem Allgemeinen Sozialen Dienst, der Jugendförderung, der Jugendgerichtshilfe, den Richtern aus Strausberg, Frankfurt (Oder) und Bad Freienwalde, dem Förderverein und den Mitarbeitern
der Jugendarrestanstalt Königswusterhausen, dem Ministerium für Justiz im Land
Brandenburg, der Xit-GmbH, dem Jobcenter MOL mit all seinen Mitarbeitern, den
Schulen in Hoppegarten und Strausberg,
den Kitas in Hoppegarten, den Horteinrichtungen in der Gemeinde Hoppegarten,
den Gemeindevertretungen der verschiedenen Gemeinden, den Gemeinde- und
Stadtverwaltungen, dem lokalen Gewerbe
wie dem Holzspeicher von M. Kleinert, der
Fa. Habicht, dem Graphiker C. Obst, Familie Lensky, der „Alten Dorfschmiede“, der
Pension „Hönower Hof“, dem RA W. Schüler, der Gehus, dem Buchhalter J. Knabe,
der Gemeindebibliothek Hoppegarten, der
Volkssolidarität Hönow, dem RA Wittenburg, der Tischlerei Wolf, dem Imker F.
Masche, dem Internationalen Bund, der
LASA, dem BBV in Eberswalde, der Sparkasse MOL, der BFS, dem Büroservice
Wittke, dem Veranstaltungstechniker T.
Vorwerk, der Freiwilligen Feuerwehr
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TEAM ON TOUR
Hönow, der Schulsozialarbeit in
der Peter-Joseph-Lenné-Schule
Gemeinsam stark!
Hoppegarten und GebrüderGrimm-Grundschule Hönow,
der Lise-Meitner-Oberschule
Strausberg, der Europaschule Storkow, der
Kontakt und Koordinierungsstelle für außerschulische Mädchenarbeit im Land
Brandenburg, der Alice Salomon Fachhochschule, dem KKJR MOL e.V., dem Fahrradhersteller Hercules, dem Tourismusverband SOS, der LAG und G. Körmer, D.
Grabsch, H. Krause, dem Vorstand und
den Gründungsmitgliedern unseres Vereins
sowie den vielen vielen ehrenamtlichen Helfern, Förderern und Sponsoren wäre unsere
Arbeit nicht möglich.
Wir erheben hier nicht den Anspruch, alle
unsere Partner aufgeführt zu haben und
bitten um Entschuldigung, wenn sich jemand nicht erwähnt sieht. Auf diesem Weg
wollen wir unseren Dank zum Ausdruck
bringen und auch den Dank der vielen
Kinder, Jugendlichen und Familien, die wir
betreuen und begleiten und für die die Welt
dadurch (etwas) besser wird und auch weiterhin werden kann.
Wir hoffen für die Zukunft auf eine weiterhin so starke, vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit!
Wenn ich unter Menschen bin,
bin ich wie auf Ferien.
(Christian Morgenstern)
Jugendwerkstatt Hönow e.V., Dorfstr. 26a, 15366 Hoppegarten | (03342) 302497 | www.jugendwerkstatt-hoenow.de
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... Zum Schluss!
Impressum:
DER WERKSTÄTTER ist die
offizielle Vereinszeitung der
Jugendwerkstatt Hönow e.V.
Die Jugendwerkstatt Hönow e.V. dankt allen Kindern, Jugendlichen und deren Familien, Partnern, Freunden und Förderern, ohne die unsere Arbeit nicht möglich wäre.
Ganz besonders möchte der Vorstand der Jugendwerkstatt
Hönow e.V. allen Mitarbeitern und ehrenamtlich Aktiven des
Vereins einen extra Dank aussprechen. Ohne Euern großartigen Einsatz wären wir nicht zu dem in der Lage, was
wir gemeinsam leisten. Wir sind sehr froh und ebenso stolz,
Euch alle bei uns zu haben.
Auf die nächsten 20 Jahre!
Die Jugendwerkstatt Hönow e.V.
JU G E N D W
VON:
E R K ST A T
Herausgeber:
Jugendwerkstatt Hönow e.V.
Dorfstraße 26a
15366 Hoppegarten / OT Hönow
Tel.: 03342 302497
Redaktion:
Johannes Köckeritz
Email:
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Die Redaktion dankt den Autoren
dieser Zeitschrift für die interessanten und abwechslungsreichen
Beiträge sowie allen Fotografen
für die zur Verfügung gestellten
Bilder.
DER WERKSTÄTTER
T HÖNOW
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August 2014
6. Ausgabe
Die Zukunft war früher
auch besser.
(Karl Valentin)
Jugendwerkstatt Hönow e.V., Dorfstr. 26a, 15366 Hoppegarten | (03342) 302497 | www.jugendwerkstatt-hoenow.de