Infobrief - Rechtsanwalt Robert Uhl

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Gerichtsfach Augsburg: 18/11
Datum: 11.03.2016
Diskriminierung „Vollendung des 55. Lebensjahres“
Das höchste deutsche Arbeitsgericht, das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt, hat
sich mit der Altersdiskriminierung wieder einmal beschäftigen dürfen.
Gegenstand der Überprüfung:
§ 6 des Tarifvertrags über sozialverträgliche Begleitmaßnahmen im Zusammenhang
mit der Umgestaltung der Bundeswehr vom 18. Juli 2001.
Frage:
Darf bei jüngeren gegenüber älteren Beschäftigten wirtschaftlich schlechter
Zulagenregelungen vereinbart werden, wobei auf die Beschäftigungszeit von weniger
als 25 Jahren nach der Vollendung des 55. Lebensjahres differenziert wird?
Urteil des BAG:
Dies ist nicht rechtsgemäß und führt zu einer unmittelbaren Benachteiligung jüngerer
gegenüber älteren Beschäftigten.
Ein legitimes Ziel gem. § 10 AGG, wonach eine derartige Benachteiligung
gerechtfertigt sein könnte, liegt nicht vor.
Quelle:
www.bundesarbeitsgericht.de, Pressemitteilung Nr. 9/16, Urteil vom 18.02.2016, Az.
6 AZR 700/14
Fazit:
Gerade bei Altersregelungen sollte der/die Beschäftigte überprüfen, ob eine
Diskriminierung gegeben sein könnte.
Der Arbeitgeber (m/w) könnte hier zur (Nach-)Zahlung verpflichtet werden, wenn
Ungleichbehandlungen gegeben sind. Vorliegend kann nun die Klägerin für die
streitgegenständliche Vergangenheit zur Beseitigung der Diskriminierung eine sog.
Anpassung nach oben verlangen.
Rechtsanwalt Robert Uhl