Projektbeschreibung zum

Verein
Dorfprojekt
Zukunftswerkstatt
ganzheitlicher Lebenskultur
Konzept für ein sozial, ökonomisch und ökologisch nachhaltiges
Wohn-, Arbeits- und Lebensprojekt
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Verein Dorfprojekt
Gutbrodstraße 87
70193 Stuttgart
www.dorfprojekt.org
[email protected]
Projektbeschreibung
Geplant ist ein innovatives,
sozial-ökologisches
Dorfprojekt, in welchem ein
entwicklungsförderndes
Miteinander von Menschen
sowie ein ökologischer und
nachhaltiger Lebensstil
entstehen sollen. Im
Mittelpunkt stehen
Wohlergehen und
Lebenszufriedenheit der
zusammenlebenden
Menschen, die sich nach ihren Fähigkeiten in die Dorfgemeinschaft
einbringen und nach Notwendigkeit von dieser getragen werden.
Unser Streben zielt auf einen sorgfältigen und rücksichtsvollen Umgang
mit uns selbst, dem Gegenüber, der Natur, den gewachsenen Strukturen.
Zukunftsfähige und solidarische Lebensweisen werden erforscht und
weiterentwickelt. Aus dem solidarischen Miteinander entwickeln sich
Aktivität und Kreativität, die dem inneren Wachstum des Einzelnen und
der Dorfgemeinschaft dienen und auch impulsgebend für das Umfeld sein
können, als wichtiger Beitrag zur Transformation unseres Lebensraumes
hin zu einer Kultur der Nachhaltigkeit und Verantwortung gegenüber den
kommenden Generationen.
Inhaltsverzeichnis
I. Wer wir sind
II. Was wir wollen
III. Projektskizze
IV. Organisation und Finanzierung
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I. Wer wir sind
Wir sind Menschen mit unterschiedlichen beruflichen, sozialen und politischen
Hintergründen und kommen aus verschiedenen Regionen BadenWürttembergs und anderen Teilen Deutschlands. Unabhängig voneinander
hatten wir bislang den Wunsch, in einem sozial, ökonomisch und ökologisch
nachhaltigen Projekt mitwirken zu können. Der "Schönbühl", ein seit 12
Jahren leerstehendes Gebäudeensemble, den wir in einem zukunftsweisenden
Wohn-, Sozial- und Arbeitsprojekt mit Leben erfüllen wollten, hat uns
zusammengeführt. Unsere hohe Motivation sowie gesammeltes Wissen aus
vielfältigen Arbeits- und Lebenserfahrungen machte das Erstellen einer
Konzeption sowie die Gründung des Vereins "Dorfprojekt,
Zukunftswerkstatt ganzheitlicher Lebenskultur" möglich. Der
"Schönbühl" ist im Mai 2014 leider anderweitig verkauft worden.
Nun suchen wir nach einem neuen Ort zur Verwirklichung unserer Ideen.
(Liste der aktiven Vereinsmitglieder und Unterstützer unserer Projektgruppe
im Anhang).
II. Was wir wollen
Unser Ziel ist es, eine sozial gerechte und ökologisch verträgliche
Lebenskultur in einem größeren, von Toleranz geprägten
Gemeinschaftsprojekt an einem naturnahen Ort zu entwickeln.
Wir streben eine ausgewogene, stabile Gemeinschaft aller Altersgruppen an,
deren Mitglieder sich gegenseitig in ihrer Lebensart akzeptieren. Wir wollen
einander nicht ändern bzw. zu einer veränderten Lebens- oder
Verhaltensweise drängen. Wir schätzen eine Vielfalt an 'Philosophien' und
Lebensansichten. Wir suchen innovative Ideen und die Lust, etwas Neues zu
entwickeln und zu leben. Anregungen und Austausch sind gefragt. Ruhe und
Geschäftigkeit sollen vereinbar sein.
Darüber hinaus geht es uns um die bewusste Realisierung und Pflege eines
nachhaltigen Lebensstils, das Wiederherstellen und den Erhalt des
ökologischen Gleichgewichts, um ökonomische Sicherheit und soziale
Gerechtigkeit innerhalb der Gemeinschaft. Wir anerkennen Grenzen des
Wachstums und bemühen uns um eine Umwandlung des 'Immer Mehr' in eine
sinnstiftende Gestaltung von Lebenszusammenhängen und -bereichen. Wir
hoffen auf diese Weise einen Beitrag zur Entwicklung einer nachhaltigeren
Lebensform zu leisten und nicht zuletzt, dass die an diesem Ort
zusammenlebenden Menschen größere Zufriedenheit und Lebensqualität
gewinnen werden.
Sehr wichtig sind uns gute Verbindungen und Kontakte in die umliegenden
Gemeinden und Städte. Selbstverständlich soll das zukünftige Dorfprojekt ein
offener Raum sein mit regem Austausch und persönlichen Beziehungen zu
Kommunen, Kirchen, Vereinen, Projekten und Initiativen in den umliegenden
Ortschaften, so dass eine gute Nachbarschaft in alle Richtungen entsteht.
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III. Projektskizze
A. Beim Erwerb eines bestehenden Gebäudeensembles wollen wir
folgende Grundsätze wahren
Wir wollen
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die bestehende Bausubstanz und Außenanlagen soweit wie möglich
erhalten und naturnah gestalten,
eine ökologische Sanierung vorrangig mit umweltverträglichen und
naturnahen Baustoffen vornehmen,
eine den gegebenen Bedingungen angepasste, ökologisch sinnvolle und
energieeffiziente Gebäudetechnik installieren,
unseren Energieverbrauch durch entsprechende Auswahl von Anbietern
und Technologien sowie durch eigene Stromproduktion nachhaltig
gestalten.
B. Gemeinsames Leben
Unser Anliegen ist
- eine von Toleranz geprägte, religiös/spirituell und
politisch/weltanschaulich offene Gemeinschaft,
- die offen ist für Singles, Alleinerziehende, Wohngemeinschaften, Paare,
Familien, ältere und jüngere Menschen mit und ohne Handicap,
- sowie enge, verantwortungsbewusste nachbarschaftliche Beziehungen
in einem sozialen Miteinander.
- eine generationenübergreifende Versorgung alternder Menschen mit
fachgerechter Altersbegleitung und würdevoller Lebensabendgestaltung
(siehe Anlage Projekt Lebensabend).
Wir wollen
- Selbstversorgung und interne Wirtschaftskreisläufe etablieren,
- bei Waren und Dienstleistungen, die nicht innerhalb der Gemeinschaft
gedeckt werden können, vorrangig auf Angebote der Unternehmen aus
dem nahen Umfeld zurückgreifen, um die regionale Wirtschaft zu
stärken und Verkehr zu reduzieren,
- neue Formen der Entscheidungsfindung in großen Gruppen erforschen
und erproben,
- den Individualverkehr umweltverträglich gestalten durch vorrangige
Nutzung öffentlicher Transportmöglichkeiten, ergänzt durch
Fahrgemeinschaften und Ähnliches, um schädliche Emissionen soweit
als möglich zu begrenzen.
C. gemeinsames Arbeiten
Wir möchten eigene ökologisch und sozial nachhaltig arbeitende Betriebe mit
gemeinsamer Ökonomie etablieren. Die in diesen Betrieben erzielten Gewinne
sollen wieder in das Projekt einfließen.
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In den vorhandenen Arbeitsbereichen sollen Praktika, Stellen für ein
soziales/ökologisches Jahr und andere Arbeitsmöglichkeiten für Jugendliche
und junge Erwachsene mit und ohne Hadicap geschaffen werden.
Gemeinschaftseigene Arbeitsbereiche könnten sein:
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-
ökologischer Obst- und Gartenbau sowie artgerechte Kleintierhaltung
zur Selbstversorgung der Gemeinschaft,
Versorgungseinrichtungen wie Gemeinschaftsküche, kleiner Laden,
Kindergarten und andere Versorgungsstrukturen für die Gemeinschaft
und andere Interessierte,
ein Wochenend-Café mit überwiegend eigenen und hochwertigen
Produkten für Besucher, Mitarbeiter und Gäste, für
Wochenendausflügler, Wanderer und Spaziergänger (siehe Anlage Café),
Seminarhaus mit vielfältigem Angebot (siehe Anlage Seminarhaus), Schulbauernhof mit Arche-Hof; div. Angebote für Kinder und
Jugendliche im Umgang mit Tieren, mit Naturmaterialien, Pflanzen und
naturnahen Arbeiten, sowie Workshops für soziales Lernen und
Konfliktlösung
(siehe
Anlagen
Lernort
Arche-Hof
und
Jugendbildungshaus),
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Gästehaus zur Unterbringung von Gruppen, Familien und
Einzelpersonen, die an unseren Angeboten teilnehmen wollen.
D. Das nachbarschaftliche Miteinander
Wir sehen uns als Partner für die umliegenden Gemeinden in der
Gestaltung von sozial und ökologisch nachhaltigen Projekten und
Angeboten. Der Bedarf und das Interesse an solchen Projekten soll mit den
Gemeinden und zuständigen örtlichen Trägern besprochen und gemeinsam
mit ihnen entwickelt und umgesetzt werden.
Folgende Projekte erscheinen uns erstrebenswert und je nach Lage sowie
Umgebung des Gebäudeobjekts durchführbar:
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-
Die Unterstützung und aktive Mitarbeit bei Projekten zur ökologischen
Energieversorgung, zur Landschaftspflege (Streuobstwiesen, Schafe/
Ziegen), pädagogisch-touristische Angebote (z.B. Naturlehrpfad,
Wildkräuterpfad, geführte Wanderungen),
Projekte zur Reduktion von Wohlstandsmüll und Umweltbelastung (z.B.
Repaircafé für Kleingeräte und Kleinmöbel, Fahrradwerkstatt,
Umsonstladen, Leih- und Schenkgemeinschaften),
Angebote für Kurgäste (geführte Spaziergänge und Wanderungen,
Tierhotel für ihre vierbeinigen Lieblinge...).
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IV. Organisation und Finanzierung
Die Finanzierung des Projektes soll, um weniger störanfällig zu sein, auf
verschiedenen Pfeilern aufgebaut werden:
A. Wohnen:
Die Finanzierung geschieht durch Einlagen aller Bewohner in Form von
Darlehen, die der Entwicklung des Gesamtprojektes dienen, sowie Mieten und
Eigenleistung.
Organisatorisch wird die Gründung einer Genossenschaft angestrebt.
B. Gewerbebetriebe:
Projekteigene Gewerbebetriebe finanzieren anteilig die Entwicklung des
Gesamtprojektes, später auch die gemeinnützigen Angebote im Umweltschutz
und im psychosozialen Bereich.
C. Grund und Boden:
Grund und Boden sollen dauerhaft der Gemeinschaft gehören. Es soll kein
diesbezügliches Privateigentum entstehen, um das Gebiet auch langfristig
privaten Verkäufen und Spekulationen zu entziehen und nachhaltig der
gemeinschaftlichen Nutzung zu sichern.
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