Ein "Fanal für Freiheit" Physikalisch

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM160311_Physikerball.pdf
Ein "Fanal für Freiheit"
Physikalisch-Astronomische Fakultät ehrt Akteure des Physikerballs
1956
Herzhaftes Gelächter, aber sicher auch beklemmende Vorahnungen gab es auf dem Physikerball
im Herbst des Jahres 1956 in der Mensa der Universität Jena. Mutige Physikstudenten hatten in
kabarettistischen Szenen Bezug genommen auf die brutale Niederschlagung des ungarischen
Aufstands und das Ende des Stalin-Kultes in der Sowjetunion.
Zwei Jahre später zahlten viele Akteure des Physikerballs und Mitglieder der Widerstandsgruppe
"Eisenberger Kreis" einen hohen Preis: Sie wurden exmatrikuliert und zu teils sehr hohen
Haftstrafen verurteilt. Nun, 60 Jahre nach dem Physikerball des Jahres 1956, wird im
Hauptgebäude der Physik (Max-Wien-Platz 1) eine Gedenk-Stele aufgestellt.
Der Eisenberger Kreis und der Physikerball 1956 zählen zu den Erinnerungsorten der "Thüringer
Straße der Menschenrechte und Demokratie". Sie wurden dafür bereits 2013 bei einem
Wettbewerb des Thüringer Justizministeriums ausgewählt. Die Gedenk-Stele trägt eine Plakette,
die den Physikerball am 30. November 1956 als "Fanal für Freiheit weit über Jena hinaus" würdigt.
Sie erinnert daran, wie die Kabarettszenen in der Universität und der Bevölkerung auf Resonanz
stießen, indem sie der verbreiteten Empörung gegen das herrschende kommunistische System
eine Stimme verliehen.
Verantwortung für Menschenrechte und Demokratie
Die Physikalisch-Astronomische Fakultät will mit der Stele ihre mutigen und aufrichtigen
ehemaligen Studenten ehren. Zugleich will sie, auch durch die Wahl des Aufstellungsortes am
Eingang des großen Physikalischen Hörsaals, die jetzige und kommende Generationen an ihre
Verantwortung für Menschenrechte und Demokratie erinnern.
Finanziert wurde die Granit-Stele durch eine Spendenaktion, die der Alumni-Verein der
Physikalisch-Astronomischen Fakultät initiiert hatte. Alumni der Fakultät sowie Studierende,
Mitarbeiter und Lehrkräfte beteiligten sich daran.
Mit einer Feierstunde erinnert die Physikalisch-Astronomische Fakultät am Donnerstag (17. März)
ab 18 Uhr in der Mensa am Philosophenweg (Philosophenweg 20) an den Physikerball des Jahres
1956. Dabei sein werden u. a. die Zeitzeugen Dr. Heinz Steudel und Peter Herrmann, die über die
Ereignisse von damals berichten werden. Gezeigt werden zudem Szenen des
Physikerballprogramms, die 2006 wiederaufgeführt wurden. Im Anschluss wird die Gedenk-Stele
vor dem großen Hörsaal der Physik (Max-Wien-Platz 1) feierlich enthüllt. Gäste sind herzlich
willkommen, der Eintritt ist frei.
Am Tag darauf wird der "Tag der Physik" begangen.
Ein "Fanal für Freiheit"
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Kontakt:
Dr. Angela Unkroth
Dekanat der Physikalisch-Astronomischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Max-Wien-Platz 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 947003
E-Mail: [email protected]
Meldung vom: 11.03.2016 10:00 Uhr
Physikalisch-Astronomische Fakultät ehrt Akteure des Physikerballs1956
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