Sichtbarmachung der eigenen Zuschreibung der Geschlechterrollen Meine Intention bei den Gender Trainings ist, die Teilnehmenden aktiv zu beteiligen, um ihnen die Chance zu geben, sich und ihr Handeln zu reflektieren. Warum ist mein erster Gedanke an das Tier „Löwe“ männlich und warum ist die Schlange selbstverständlich weiblich? Was macht mich da so sicher? Stets ist es meine persönliche Erfahrung, meine inneren Bilder und meine jahrelange Sozialisation, die meine Zuschreibungen, was ist männlich, was ist weiblich, automatisch veranlassen. Mit der Übung „Un-doing Gender“ wird dies deutlich. Alle Teilnehmenden wählen sich ein Tier aus (es weist keine eindeutigen Geschlechtsorgane aus) und nennen Eigenschaften des Tiers. Im Anschluss gibt es eine Zuschreibung des Betrachters, ob das Tier bei der Auswahl eher männlich oder weiblich ist. Siehe da die ersten Unterschieden in den Wahrnehmungen der Teilnehmenden wird sichtbar: „Das ist doch ein Kater und nicht eine Katze!“ etc. Meine Bilder im Kopf prägen das Geschlecht und formen aufgrund der Eigenschaften Stereotypen. So gibt es meist ein starkes Gelächter, wenn die Eigenschaft „zickig“ bei weiblich vorkommt und eine männliche Eigenschaft ist „stark“. Auch dies ist eine Zuschreibung. Im Übertragenen Sinn wird einer Frau in einer Führungsperson, Klarheit, Zielstrebigkeit und Entscheidungsfreudigkeit vielfach abgesprochen, denn dies sind der geschlechtlichen Normierung nach männliche Eigenschaften. Frauen werden vermännlicht, so heißt es. Das Bild wird aufgelöst, indem die Zuschreibungen, ob männlich, weiblich nicht mehr notwendig ist. (Un-doing Gender) Quelle zur Übung: Toolbox Einkommensschere Methoden für Coaching, Training und Beratung, 2007; entwickelt im Rahmen von jobplan.
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