Pressemitteilung - Universität Passau

Zentrale Verwaltung
Abteilung Kommunikation
Pressemitteilung
Auskunft erteilt
Katrina Jordan
0851 509-1439
Telefax
0851 509-1433
E-Mail
kommunikation
@uni-passau.de
Datum
8. März 2016
Passauer Informatiker erhält Denert-Preis für Software Engineering
Dr.
Jörg
Liebig
hat
für
seine
Dissertation
am
Lehrstuhl
für
Informatik
mit
Schwerpunkt
Softwareproduktlinien der Universität Passau den renommierten Software-Engineering-Preis der ErnstDenert-Stiftung erhalten.
„Der Software-Engineering-Preis ist für mich nicht nur eine sehr große Anerkennung, sondern vor allem auch
Ansporn Forschungsergebnisse in die Praxis zu tragen“, sagte Dr. Jörg Liebig nach der Preisverleihung. Er hat
sich in seiner Dissertation mit der Analyse und Transformation konfigurierbarer Systeme beschäftigt.
Viele
Softwaresysteme,
wie
z.B.
das
Betriebssystem
Linux,
stellen
zum
Teil
tausende
von
Konfigurationsoptionen bereit, mit deren Hilfe eine zum Teil astronomisch große Anzahl unterschiedlicher
Systemvarianten vom Smartphone bis zum Supercomputer erstellt werden kann. Die Variantenvielfalt dieser
Systeme
stellt
Softwareentwickler
vor
enorme Herausforderungen
hinsichtlich
ihrer
Korrektheit,
da
entsprechende Werkzeuge zu ihrer Entwicklung fehlen. In seiner Dissertation beschreibt Jörg Liebig skalierbare,
variabilitätsgewahre Techniken, die mit der Variantenvielfalt konfigurierbarer Systeme umgehen können. Er
konnte zeigen, dass diese Techniken bestehenden Verfahren zur Analyse und Transformation hinsichtlich
Laufzeit, Aufwand zur Anwendung und Vollständigkeit überlegen sind. Basierend auf den neuen Techniken
implementierte Jörg Liebig Entwicklungswerkzeuge für Programmanalysen und Programmtransformationen
(Refactoring) und evaluierte sie erfolgreich an praktischen Systemen, wie z.B. das Betriebssystem Linux.
Sein Doktorvater, Prof. Dr. Sven Apel, betont insbesondere die Kombination aus wissenschaftlicher Tiefe und
Praxisnähe: „Herr Liebigs Arbeiten haben bereits hohe Wellen geschlagen, einerseits in der internationalen
wissenschaftlichen Forschungsgemeinde, die seine wissenschaftlichen Artikel schon vielfach zitiert und erweitert
hat, als auch in der Praxis, wo Software-Entwickler seine Entwicklungswerkzeuge bereits einsetzen.“
Jörg Liebig wurde 1983 in Wolfen geboren. Er begann sein Studium in Ingenieurinformatik an der Otto-vonGuericke-Universität Magdeburg im Herbst 2003 und beschäftigte sich bereits in seiner Diplomarbeit mit der
Programmierung konfigurierbarer Systeme. Nach seinem Abschluss im Dezember 2008 begann er sein
Promotionsstudium als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Programmierung (Prof. Christian
Lengauer, Ph.D.) und später am Lehrstuhl für Softwareproduktlinien (Prof. Dr. Sven Apel). Der Doktorgrad
wurde ihm im April 2015 in Passau „summa cum laude“ verliehen. Nach seinem Abschluss wechselte Dr. Liebig
zur Firma Method Park und berät nun Kunden bei der Entwicklung und Handhabung konfigurierbarer Systeme.
Der Software-Engineering-Preis der Ernst-Denert-Stiftung wird seit 1992 jährlich vergeben. Prämiert wird eine
hervorragende Arbeit aus dem Gebiet der Methoden, Werkzeuge und Verfahren der Softwareentwicklung. Sie
muss anwendbar und praxisorientiert sein. Stiftungsgründer Prof. Dr. Ernst Denert überreichte Dr. Jörg Liebig
die Auszeichnung im Rahmen der Software Engineering Konferenz 2016 in Wien.
Bildhinweis: Preisträger Dr. Jörg Liebig mit Prof. Dr. Ernst Denert. Foto: Herbert Pohlai
Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an das Referat für Medienarbeit, Tel. 0851 509-1439.