Begeisterte Mitarbeiter kann man nicht einkaufen

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UNTERNEHMEN & MÄRKTE
Familienbetriebe
Teilnehmer
Motivation
Ingrid L. Blecha GmbH ist
beim Wettbewerb dabei
Das niederösterreichische Handelsunternehmen Ingrid L. Blecha ist
auf Aluminiumprodukte
spezialisiert.
NEUNKIRCHEN. Der Aluminiumspezialist Ingrid L. Blecha feiert
heuer sein 30-Jahr-Firmenjubiläum. 1986 als Einzelunternehmen im südöstlichen Niederösterreich gegründet, hat sich
das international tätige Handelsunternehmen auf Aluminiumprodukte spezialisiert und beliefert heute mehr als 60 Länder
weltweit.
sind Anlagenbauer für die Saugfördertechnik und Betreiber von
Kunststoffgranulatanlagen.
Das Familienunternehmen im
Eigentum der Familie Blecha
wird von den zwei Geschäftsführerinnen, Katharina Ganster
und Doris Haselbacher, geführt.
Das Unternehmen hat 72 Mitarbeiter und ist in den vergangenen drei Jahren von 15,5 Millionen € auf mehr als 19 Millionen
€ Umsatz gewachsen.
(hp)
Mayr π
Eigener Fuhrpark
Der Hauptmarkt des wachsenden Unternehmens ist aber noch
Österreich, dessen Kunden täglich mittels eigenen Fuhrparks
beliefert werden. Bei den Spezialprodukten handelt es sich um
Aluminiumrohrfittings, die bei
Tankfahrzeugen
Verwendung
finden, oder Aluminium-Zaunsysteme und Aluminiumprofile.
Abnehmer der Blecha-Produkte
Die Blecha-Chefinnen, Katharina
Ganster (l.) und Doris Haselbacher.
Die Fakten zum Wettbewerb
Wer kann mitmachen?
Als Familienunternehmen im
Sinne des Wettbewerbs gelten alle
österreichischen Unternehmen –
egal, ob börsenotiert oder nicht –,
die maßgeblich im Eigentum einer
Familie oder Großfamilie stehen
und bei denen diese wesentlichen
Einfluss auf die Bestellung der Geschäftsführung und, falls vorhanden, des Aufsichtsrats hat. Diese
Definition orientiert sich an der
gängigen internationalen Beschreibung von Familienbetrieben.
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wirtschaftsblatt.at
DIENSTAG, 8. MÄRZ 2016
Wie kann man mitmachen?
Die Anmeldung erfolgt online
unter wirtschaftsblatt.at/familie,
Anmeldefrist ist der 31. März. Die
Teilnahme am Wettbewerb ist
kostenlos.
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Was muss ich einreichen?
Die Umsätze der vergangenen drei
Jahre, die Mitarbeiterzahl und die
Information, ob das Betriebsergebnis positiv oder negativ ist,
sowie eine Kurzbeschreibung des
Familienunternehmens.
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Begeisterte Mitarbeiter kann
man nicht einkaufen
Mayr π
Unternehmen sind nur
so gut wie ihre Mitarbeiter, ist ein bekannter
Stehsatz. Wenn man
seine Mitarbeiter wertschätzt, kann man viel
für ein positives Image
tun.
WIEN. „Lob kostet nichts, wird
von Chefs aber nur selten ausgesprochen“, sagt Manfred Reinalter, Geschäftsführer der Vero Betriebliche Vorsorge GmbH. Sein
Unternehmen beschäftigt sich
mit innerbetrieblichen Prozessen, Personalthemen und Vorsorgemodellen.
„Als Arbeitgeber werde ich
lernen müssen, nicht nur in
Richtung Kunden zu verkaufen,
sondern auch in Richtung Arbeitsmarkt“, betont Reinalter positives Image für das Unternehmen aufzubauen. „In Westösterreich, wo ich die Schweiz und
Deutschland als Konkurrenz
habe, muss ich mich als Unternehmen sehr anstrengen“, sagt
der Vero-Geschäftsführer, um
die richtigen Arbeitskräfte zu bekommen und zu halten.
Man könne nicht lernen, ab
morgen ein guter Arbeitgeber zu
sein. Das sei ein Prozess. Das
Um und Auf für zufriedene Mitarbeiter sieht Reinalter in der
Wertschätzung und dem Respekt, den man ihnen entgegenbringt, sowie darin, Raum zu
geben für Querdenker und Entwicklungsmöglichkeiten. Nur so
könne man Mitarbeiter langfristig
an das Unternehmen binden.
Nur über das Geld die Mitarbeiter teuer zu halten, ist für
Reinalter der falsche Weg. „Weil
dann verliere ich sie, wenn ein
Vero-Chef Manfred Reinalter: „Das ist die beste Werbung, wenn ein Mitarbeiter gut über sein Unternehmen redet.“
anderer mehr zahlt.“ Es brauche
den fairen Umgang, und das
müsse von oben vorgelebt werden. „Wenn das Personal nur am
Finanzvorstand hängt, sind das
nicht Menschen, sondern Kosten“, sagt Reinalter.
Prämien als Eigentor
Begeisterte Mitarbeiter lassen
sich laut Reinalter auch nicht
nur über ein Prämiensystem gewinnen. Ein Bonifikationssystem
empfehle er nur, wenn Führungskräfte damit umgehen können – und er warnt: „Wenn ich
das System nicht offen und
transparent mache, ist es ein
Eigentor und nichts anderes als
eine Gesichtsprämie.“
Viele Unternehmer machen
viele Dinge für ihre Mitarbeiter,
geben Benefits, das geht bis zu
Vorsorgethemen für Mitarbeiter.
„Aber sie reden nicht darüber.“
Das sei falsch, betont Reinalter:
„Tue Gutes und rede darüber“, ist
sein Credo. Am schönsten sei es,
wenn das die Mitarbeiter sagen.
„Das ist die beste Werbung, wenn
ein Mitarbeiter gut über sein
Unternehmen redet.“
(hp)
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