Beschreibung der Umbautätigkeiten meines Dolphin SCR auf einen MCCR Urban PEER: “Beschreibung meines Dolphin Umbaues von SCR auf MCCR“ Seite 1von 19 Inhaltsübersicht 1. Warum ich diese Beschreibung überhaubt verfasse Seite 3 2. Ich habe für meineTauchgänge Grundsätze aufgestellt Seite 5 3. Auflistung der Vor- und er Nachteile eines Umbaues sowie Die Ableitungen, die ich daraus ziehe Seite 6 4. Was ist ein MCCR? Seite 7 5. Beschreibung der einzelnen Elemente Seite 9 6. Beschreibung des Gasflusses Die Sauerstoffseite Seite 10 7. Die Diluentseite Seite 11 8. Das Bailoutsystem Seite 12 9. Das Ermittlungsvervahren für den individuellen Sauerstoffverbrauch Seite 12 10. Das Ermittlungsvervahren für den Gasvorat im Bailoutsystem Seite 13 11. Das Ermittlungsvervahren für die maximale Sauerstofftiefengrenze Seite 14 12. Berechnung der Stickstoffsättigung mit einem CCR Computer Vr3 Seite 14 13. Berechnung der Stickstoffsättigung mit einem NITROX Computer Seite 15 14. Berechnung der Stickstoffsättigung mit einem LUFT Computer Seite 15 15. Meine „Predive“ Checkliste Seite 16 16. Der Zusammenbau des Gerätes Seite 17 17. Technische Übersichtsskizze meines Dolphin MCCR Umbaues Seite 19 Urban PEER: “Beschreibung meines Dolphin Umbaues von SCR auf MCCR“ Seite 2von 19 Warum ich diese Beschreibung überhaubt verfasse: Jeder, der sich eingehend mit dem Thema der Geschlossenen Kreislauftauchgeräte befasst, wird mit einer Vielzahl unterschiedlichster Modelle konfrontiert. So ist es kein Wunder, dass in den Foren und online Comunities immer die gleiche Frage gestellt wird: „Welches ist denn nun das ideale Kreislaufgerät für mich?“. Diese Frage bringt die Kernproblematik auf den Punkt. Es gibt sehr viel gute Geräte auf dem Markt. Doch alle haben sie eines gemeinsam. Sie sind nicht auf den Taucher individuell angepasst. Der Kunde ist also gezwungen sich eines auszusuchen, noch bevor er damit tauchen konnte, dafür im vorhinein viel Geld auszugeben,denn es wird nur auf Bestellung produziert, nur um im schlimmsten Falle festzustellen, das falsche Gerät gekauft zu haben! So sieht man im grössten aller Rebreatherforums www.rebreatherworld.com nicht selten Taucher, die mehr als fünf verschiedene Gerätetypen besitzen.Und dies nicht nur unbedingt um damit zu pralen. Der Kenner ahnt sofort den waren Hintergrund dieser angeblichjen Sammelleidenschaft. So liegt also bei so manchem der Entschluss nicht fern, ein „individuelles Kreislauftauchgerät“ für sich selbst herzustellen. Dem „Bastler“ oder Homebuilder wie man ihn in Fachkreisen zu nennen pflegt, fehlt es nicht an notwendiger Literatur. In Zeiten des Internet sind sogleich jede Menge an Anleitungen zu finden. Natürlich sollte man vorher nicht vermeiden,die Risken für sich objektiv abzuwägen. Nicht jedem wird danach ein solcher Umbau zusagen. Und das ist auch gut so! Wie gefährlich sind Kreislauftauchgeräte eigentlich? Der Ruf der Kreislaufgeräte ist zu Unrecht ein umstrittener. Vor allem durch Pioniere wie Jaques Cousteau und Hans Hass wurde er geprägt. Damals war das Tauchen in seiner Kinderstube. Die Geräte, welche damals verwendet wurden waren deshalb so gefährlich, weil die Wirkung des reinen Sauerstoffs noch nahezu unerforscht war! Man kannte die Einsatzgrenzen der Geräte nicht. Zudem muss erwähnt werden dass es damals technisch nicht möglich war Sensoren herzustellen, die in der Lage waren, während des Tauchganges den Sauersoffpartialdruck zuverrlässig genug zu lesen und anzuzeigen. Seit damals sind nun siebzig Jahre vergangen und wir können heute auf eine grosse Vielfalt solcher Sensoren zugreifen. Den Ruf der Gefährlichkeit zu erhalten oder zu mindest nicht zu dementieren, lag auch im Sinne der Millitärs. Lange Zeit blieb die Verwendung nur ihnen vorbehalten. Die Militärs waren nicht daran interssiert, dass Zivilisten solche Geräte für sich nützen können. Die Angst vor Terrorismus mar zu gross. Auch Sporttauchorganisationen scheuten sich ursprünglich vor diesem Berreich des Tauchens. Sie fürchteten, dass sich zuviele ungeübte Taucher mit Kreislaufgeräten in den Tod stürzen würden. Und dass sie als Organisation dann dafür zur Verantwortung gezogen werden würden. Heute ist dieser Bereich des Tauchens DER BOOM. Ich bin selbst mehr als fünfzehn Jahre Tauchlehrer (davon 10 Jahre Dolphin SCR Instructor) Sporttauchorganisationen bilden in der Regel ihre Taucher in Kursen welche durchschnittlich nicht länger als eine Woche dauern aus. Sie tun dies, um auf die erhöhte Nachfrage der Touristen während des Badeurlaubes reagieren zu können. Die Masse dieser Taucher taucht danach nie mehr oder nur selten während ihrer Urlaube. Diese Sporttaucher werden desshalb auch gerne „Urlaubstaucher“ genannt. Andere allerdings finden im Tauchen eine Leidenschaft und wagen sich dann auch bis in heimische Gewässer vor. Dort organisieren sie sich nicht selten in Tauchverreinen. Sie nehmen an weiteren Kursen teil, und, das ist das wichtigste: Sie tauchen regelmässig! Urban PEER: “Beschreibung meines Dolphin Umbaues von SCR auf MCCR“ Seite 3von 19 Kreislaufgeräte benötigen mehr Ausbildung mehr technische Wartung und Pflege als gewöhnliche Tauchgeräte. Es ist nun nachvollziehbar, dass ein reiner Urlaubstaucher mit der Komplexität des Kreislaufgeräte- tauchens heillos überfordert währe. Trifft das aber auch auf geübte Taucher zu? Ich wage das zu bezweifeln. Was ist ein Kurs und wieviel lernt ein Tauchschüler in einem Kurs? Diese Frage bringt mich dazu über das Wesen der Tauchkurse zu reden. Nun die meisten würden wohl sagen, dass in einem Kurs alles theoretische Wissen, sowie alle praktischen Fertigkeiten vermittelt werden, die zur Erlangung des jeweiligen Ziehles notwendig sind. Das Wissen und die Fertigkeiten werden am Ende überprüft und ein Zeugniss wird ausgestellt. Dies ist alles grundsätzlich richtig aber in unserem von Schule geprägtem Denkprozess liegt ein Fehler: Nicht der Kursveranstalter macht den Taucher! Der Schüler macht sich selbst zumTaucher! Er erreicht das dadurch, dass er sein Wissen und Können einem zur Abnahme der Prüfung berechtigten (= zertifizierter Tauchlehrer) beweisst! Dieser stellt ihm ein Zeugniss (seiner Organisation) aus, welches besagt das der Schüler X zum Zeitpunkt Y das Wissen und Können Z unter Beweis gestellt hat. Mir geht es speziell um diesen „Beweis des eigenen Könnens und Wissens“. Wo keine Kurse existieren muss dieser Beweis eben anders erbracht werden! Man bedenke dass weder Jaques Cousteau noch Hans Hass jemals einen Tauchkurs besucht haben! Warum? Weil es damals noch keine gab! Ihr Werk diente ihnen als Beweis. Cousteau hatte die Aqualunge selbst erfunden. Er wusste als Entwickler was sie konnte und was nicht. Hans Hass hatte sein Gerät in Zusammenarbeit mit Dräger entwickelt. Er kannte es in und auswendig. Wer hätte ihn darauf prüfen sollen? Einen solchen Beweis meiner Kenntnisse Fähigkeiten und Fertigkeiten für diesen meinen Umbau zu liefern , das ist ein Hauptzweck dieser Arbeit. Ebenso will ich mich hier zu Thema eines Umbaues/Eigenbaues äussern. Tauchartikelhersteller unterliegen dem Gesetz der Produkthaftung genauso wie Hersteller in anderen Bereichen der Wirtschaft. Sie können und wollen die Garantie natürlich ausschliesslich nur auf ihre eigenen Produkte geben. Das bedeutet, dass nur die geringste baulich Abweichung vom Produkt des Herstellers den Ausrüstungsgegenstand zum Eigenbau macht und die Haftung sowie Garantie des Herstellers erlischt. Um es deutlich auszudrücken: Tauscht man nur einen einzigen kleinen Bauteil an einem im Handel erworbenen Kreislauftauchgerät gegen einen anderen gleichwertigen aber eines anderen Herstellers, oder fügt man eine Komponente hinzu, so hat man schon faktisch einen Eigenbau hergestellt. Um es klar zu stellen das Wort Eigenbau selbst sagt rein gar nichts über Qalität oder Funktion aus des Gerätes aus! Es wurde nur nicht in dieser Konfiguration vom Hersteller geprüft! Man muss sich klar werden was hinter alledem vorgeht. Bei Tauchunfällen mit tödlichem Ausgang versuchen sich Versicherungen oft sich mit allen Mitteln aus dem Vertrag herrauszuwinden. Ist dies für sie nicht möglich wird danach getrachtet sich wenigstens einen Teil der ausbezahlten Versicherungssumme beim Tauchartikelhersteller zurückzuholen. Das ist es was Tauchartikelhersteller in Wahrheit fürchten. Desshalb versuchen immer mehr ihre Produkte so zu entwickeln, dass kein Tausch möglich ist. Ich finde diese Entwicklung bedenklich. Denn auch hier sollte man den gleichen Gedankengang anwenden wie in dem oberen Absatz, in dem ich über Kurse gesprochen habe. Es sind die selbst auferlegten Tests unter sicherer Bedingung, die jeden Tauchartikelhersteller den Vertrieb seines Produktes freigeben. Urban PEER: “Beschreibung meines Dolphin Umbaues von SCR auf MCCR“ Seite 4von 19 Der Eigenbauer wird zum Tauchartikelhersteller für sich selbst und hat deshalb auch für die Testung seines Eigenbaues selbst Sorge zu tragen. Nun muss erwähnt werden, dass nur wenige die technischen Möglichkeiten haben jedes einzelne Bauteil zu testen. Deshalb sollte danach getrachtet werden, ausschliesslich Komponenten zu verwenden, die berreits in anderen Kreislaufgeräten die selbe Funktion erfüllten. In diesem Falle muss es reichen dann nur das „Zusammenspiel“ aller Komponenten durch praktische Erprobung zu testen. Ich habe für meineTauchgänge diese Grundsätze aufgestellt: • Geistig und körperlich fit sein und bleiben. Beim Tauchen Einfluss von Alkohol oder gefährlichen Medikamenten vermeiden. Betreffend Tauchen in Übung bleiben, die taucherischen Fertigkeiten durch Bildung verbessern und diese in kontrollierten Bedingungen auffrischen • Mit meinen Tauchplätzen vertraut sein. Falls dies nicht der Fall ist, von qualifizierter Stelle an Ort eine Orientierung verschaffen. Tauchaktivitäten auf meine Ausbildungsstufe und meine Erfahrung abstimmen. Nicht in Höhlen hineintauchen • Nur mit kompletter, gewarteter, zuverlässiger Ausrüstung tauchen(siehe Checkliste). Eine alternative Luftversorgung (Bailoutsystem) immer mitführen. • Während jedem Tauchgang das Partner-System anwenden. Alle Tauchgänge mit dem Tauchpartner planen - inklusive Verständigung, Vorgehen im Fall der Trennung vom Partner sowie Notfallmassnahmen. • Mit dem Gebrauch der Tauchtabellen völlig vertraut sein. Alle Tauchgänge als Nullzeit-Tauchgänge durchführen und dabei eine Sicherheitsmarge einrechnen. Instrumente zur Messung von Tiefe und Zeit unter Wasser verwenden. Maximale Tiefe 40 Meter. Auftauchen mit max. 10 Meter pro Minute. • Ein “SAFE” Taucher sein – nach jedem Tauchgang LANGSAM auftauchen und als zusätzliche Vorsichtsmassnahme einen Sicherheits-Stop auf 5 Meter für 3 Minuten oder länger machen. • Auf richtige Tarierung achten. An der Oberfläche die Tarierungs-Gewichte so anpassen, dass ohne Luft in Jacket/ Tarierweste neutrale Tarierung besteht. Unter Wasser neutrale Tarierung aufrechterhalten. Positiven Auftrieb herstellen beim Schwimmen und Ausruhen an der Oberfläche. Bleigurt zum schnellen Abwerfen freihalten. Bei Notlage unter Wasser Auftrieb herstellen. • Beim Tauchen richtig atmen. Beim Atmen niemals den Atem anhalten oder Sparatmung praktizieren. Überanstrengung im und unter Wasser vermeiden und innerhalb meiner Grenzen tauchen. Urban PEER: “Beschreibung meines Dolphin Umbaues von SCR auf MCCR“ Seite 5von 19 Mein Entschluss, einen Dolphin zu einem MCCR- Rebreather umzubauen beruht auf der Überlegungen: + VORTEILE, DIE FÜR EINEN UMBAU SPRECHEN • • • • • der Umbau ist problemlos durch ersetzen einzelner Komponenten möglich alle notwendigen Komponenten sind leicht zu beschaffen es muss nichts selbst hergestellt werden Der Umbau ist Zug um Zug möglich Es wurde vielfach schon von Tauchern erfolgreichdurchgeführt (siehe www.rebreatherworld.com) • • ich bin an mein Dolphin schon gewöhnt (nahezu 300 Tauchgänge im SCR Modus) es viele bauliche Vorteile dieses Rebreather (z.B. der Atemwiederstand, die Position der Gegenlungen, einen wirklich guten achsialen Kalkbehälter, leichter Ein- und Ausbau aller Teile...) • • • • • • • • • • • • • • • keiner der Rebreather, die derzeit auf dem Markt sind meinen Vorstellungen voll entspricht - NACHTEILE, DIE GEGEN EINEN UMBAU SPRECHEN durch einen Umbau wird das Tauchgerät faktisch zum „Eigenbau“ es erlöschen damit alle Garantien und sonstige Ansprüche es gibt keinen typen- spezifischen Kurs, der das nötige Wissen und Fertigkeiten vermittelt Alle Kenntnisse und Fertigkeiten müssen deshalb selbstständig anderweitig erworben und geübt werden wenn es keinen Kurs gibt kann es auch keine Brevet dazu geben Tauchreisen werden dadurch erschwert. Ersatzteilversorgung? !!! ABLEITUNGEN, DIE SICH DARAUS ERGEBEN es waren umfangreiche Recherchen nötig um das Wissen zusammenzutragen Die Fertigkeiten müssen eigenständig auf Basis bereits anderer existierender MCCR Kurse eingeübt und gefestigt werden Vermeiden großer Tiefen also innerhalb der Sporttauchtiefen (40 m) bleiben Innerhalb der Nullzeitgrenzen bleiben(Kein Teck Tauchen) Immer genügend Gasvorrat mitführen ein Notfalltauchgerät mitführen mit genügend Atemgas jedes mal einen genauen „Pre dive Check am Gerät durchführen (siehe beigelegte Checkliste) • • • • • • Genaue Tauchgangplanung durchführen niemals allein Tauchen gehen Beziehen der nötigen Teile nur über namhafte Hersteller intensive Erprobung der Konstruktion immer langsam Auftauchen Immer die Instrumente im Blick behalten Kenne deinen PPO 2 Urban PEER: “Beschreibung meines Dolphin Umbaues von SCR auf MCCR“ Seite 6von 19 Was ist ein MCCR? „MCCR“ steht für Manuell Closed Circuit Rebreather. Übersetzt bedeutet das: Manuell gesteuertes, Geschlossenes Mischgaskreislauftauchgerät. Es basiert auf dem sogenannten „KISS- Prinzip“ (Keep It Simply Save) Benannt nach dem ersten von der Firma Jetsam kommerziell entwickelten Rebreather basierend auf eben diesem System. http://www.kissrebreathers.com/ Das bedeutet, dass der Taucher in einem Kreislauf atmet, die Ausatemluft gelangt also nicht ins Wasser, sondern wird recycelt, nur der vom Körper verbrauchte Sauerstoff wird aus einer mitgeführten Sauerstoffflasche durch eben reinen Sauerstoff ersetzt. Dies geschieht, indem der Sauerstoff durch eine Düse mit festgelegter Strömungsrate, auch Flowrate genannt, in den Kreislauf fließt. (Der Sauerstoffverbrauch des Tauchers wird durch ein spezielles Verfahren zuvor ermittelt, um grösstmögliche Sicherheit in Bezug auf das Schwanken des Verbrauchs bei unterschiedlicher körperlicher Arbeit des Tauchers, zu gewährleisten. Siehe Seite 11) Die Zuführmenge des Sauerstoffes entspricht also nahezu der Verbrauchsmenge des Sauerstoffes des Tauchers. (Dadurch erklärt sich auch warum fasst keine Blasen ins Wasser entweichen.) Nun ergibt sich bei zunehmender Tiefe das Problem der Toxizität von reinem Sauerstoff!! (allgemein maximaler zulässiger Partialdruck 1.4bar bei MCCR sogar 1.3bar) Deshalb muss das Atemgas durch Einspritzen eines „DILUENT“ (=Verdünnungsgas) auf ein verträgliches Maß der aktuellen Tiefe des Tauchers angepasst werden. Dieses Diluent ist meistens normale Pressluft es kann aber auch „Enriched air“ oder Trimix- Gemische verwendet werden. Dies geschieht ganz einfach über ein „ADV“ (=Automatisches Diluent Ventil) Atmet der Taucher ein, so entsteht bei zunehmender Tiefe ein Unterdruck in den Gegenlungen und das ADV spritzt automatisch Verdünnungsgas ein. Dadurch wird gleichzeitig auch verhindert, dass die Gegenlungen kollabieren. Beim Auftauchen dehnt sich das Atemgas bedingt durch den abfallenden Umgebungsdruck in den Gegenlungen aus und kann über ein Überdruckventil ins Wasser entweichen. In dieser Phase muss der Taucher darauf bedacht sein, dass auch der Sauerstoffpartialdruck fallen wird! Um das Sinken unter einen gefährlichen Wert zu verhindern muss er über das CMF manuell Sauerstoff nach dosieren während er langsam auftaucht. Um das alles sicher bewerkstelligen zu können, muss der Taucher allerdings immer über seinen aktuellen Sauerstoffgehalt im Kreislauf Bescheid wissen! Dies geschieht über die einzige elektronische Komponente im System. Zwei Sauerstoffsensoren , welche im Kreislauftauchgerät platziert sind, messen unabhängig voneinander den aktuellen Sauerstoffgehalt und zeigen dies auf einem Monitor an. Sie warnen bei einem ppO2 kleiner als 0,4bar und grösser als 1.3bar. (Aus Sicherheitsgründen werden mindestens zwei unabhängige Systeme verwendet. Man nennt dies „Redundanz“) Ich verwende sogar zusätzlich noch ein drittesSystem. Einen „VR3“ Computer mit angeschlossenem eigenem Sauerstoffsensor. Urban PEER: “Beschreibung meines Dolphin Umbaues von SCR auf MCCR“ Seite 7von 19 Das klingt alles furchtbar kompliziert, ist es aber nicht. Denn der Taucher muss seinen angestrebten Partialdruck einfach nur konstant halten. Das heißt in der Regel, dass ein Wert zwischen minimal 0.4bar bis maximal 1.3bar auf dem Display angezeigt werden sollte. Je konstanter dieser Wert gehalten wird umso besser. • Wird der Wert zu hoch dann schließt der Taucher die Sauerstoffzufuhr, wartet bis der Wert sinkt. Oder er hilft nach indem er seinen Kreislauf spült. Dazu muss er mehrmals hintereinander durch den Mund ein- und die Nase ausatmen. Dies bewirkt, dass das ADV Diluent einspritzt. • Wird der Wert zu tief so betätigt der Taucher das bereits oben erwähnte CMF. Und der Sauerstoffgehalt steigt wieder. Beie einem fein abgestimmten Sauerstoff- flow und Übung ist das allerdings recht leicht durchzuführen. Tatsächlich ist es nur selten notwendig. Anmerkung: bei meinen bisher durgeführten Testauchgängen blieb der ppO2-Wert sogar mehr als 25 Minuten konstant. Als optimal hat sich für mich ein ppO2-Wert (Setpoint) zwischen 0,9 und 1 Bar! (Und hier ist auch im Wesentlichen der große Unterschied zwischen einem MCCR und einem ECCR zu finden. Bei einem ECCR wird die Information, auch von den Sensoren gelesen und auf dem Display angezeigt, aber die Information wird zusätzlich in einen Rechner geleitet. Dieser steuert dann über Magnetventile automatisch die Sauerstoffzufuhr. Der Taucher hat zwar die Möglichkeit, diese Automatik auszuschalten und „manuell zu fliegen“, aber er tut dies nur selten. Hier spalten sich die Meinungen in Pro und Kontra. Es kann durchaus mit dem Fahren eines Kfz verglichen werden: „Will ich selbst die Gänge schalten oder soll das ein Automatikgetriebe für mich erledigen?“ Diese Frage wird wohl nie geklärt werden können. Beide Systeme funktionieren und bieten in etwa gleichviel Sicherheit. Elektronik kann ausfallen! Allerdings kann der Taucher unter Einfluss von zu viel Stickstoff und/oder in Stresssituationen auch falsche Entscheidungen treffen.) Wie oben erwähnt, verwende ich bei meinem Rebreather zwei „OXISCAN“ der Firma Submatix, die zudem auch noch über ein HUD (Head Up Display) verfügen. Durch rot leuchtende Warnlampen werde ich so rechtzeitig gewarnt, dass eine Veränderung im Atemgemisch eingetreten ist. Sie warnen bei einem ppO2 kleiner als 0,4bar und grösser als 1.3bar. Diese sind über eine Konsole baulich auch mit dem CMF der gleichen Firma verbunden. Zusätzlich überwacht noch ein dritter Sensor den Sauerstoffgehalt und leitet diese Information an meinen Tauchcomputer VR3 von der Firma Delta P oder Vr tecnology der dann auch den Wert anzeigt und basierend auf diesen meine Stickstoffsättigung sowie CNS und OTU berechnet.Der Rest des Rebreathers funktioniert wie herkömmlich. Das Kohlendioxyd, das bei der Atmung entsteht, wird im Kalkbehälter absorbiert um eine CO2-Vergiftung zu verhindern. (Im Laufe der Beschaffungsphase hatte sich immer mehr herauskristallisiert, dass Der MCCR komplett von Grund auf neu errichtet werden würde. Dies war deshalb der Fall, weil durch glückliche Umstände der Kauf eines seltenen Kohlefasergehäuses möglich war. Das standardmäßige Gehäuse des Dolphin ist bekannt dafür, nicht allzu belastbar zu sein. Da ich also dieses Gehäuse nun erworben hatte war der Gedanke nicht fern, durch einzelnen Zukauf von gebrauchten Dolphin Komponenten über ebay und andere Quellen, gleich einen neuen Dolphin zusammenzustellen. Dies hatte einige Zeit in Anspruch genommen und mich in meinem Zeitplan zurückgeworfen. Aber ich hatte dadurch den gewaltigen Vorteil Meinen alten SCR durchgehend weiter nutzen zu können.) Urban PEER: “Beschreibung meines Dolphin Umbaues von SCR auf MCCR“ Seite 8von 19 Beschreibung der einzelnen Elemente: Die Dräger Komponenten sind: • Ein- und Ausatembeutel komplett • Tarierweste mit Blase und Harness komplett • Kalkbehälter Automatisches Diluent Ventil/ Bail Out Ventil: Durch einen Glücksgriff gelang es ein ADV/BOV von einem Poseidon MK VI- Rebreather zu kaufen. Dadurch kann ich nun auf die Dosiereinheit von Dräger verzichten und habe somit mehr Platz im Inneren des Gehäuses. Das bedeutet das die zwei übrigen freien PPorts nun von mir genützt werden können, die Sauerstoffsensoren in der Einatemlunge zu platzieren. Ich war immer ein Gegner davon, das Sensorgehäuse außerhalb des Dolphingehäuses zu plazieren. (Festzustellen gilt es noch, wie stark die Feuchtigkeit die Sensoren beeinträchtigt. Dieses ADV/BOV machte allerdings die Verwendung von anderen Atemschläuchen notwendig, da der Durchmesser mit den Schläuchen von Dräger nicht kompatibel ist.) Sehr wohl aber passt die Atemrichtung des ADV/BOVs. Beide Schläuche sind auf der anderen Seite über Knie förmig gestaltete Adapter an die Dräger-Anschlussgewinde mit dem Dolphin Kreislauftauchgerät verbunden. Beim Kniestück auf der Einatemseite befindet sich eine Bohrung mit Gewinde, welche den Niederdruckschlauch vom CMV kommend, für die Sauerstoffeinspeisung aufnimmt.Da Das Poseidon MK VI andere Gegenlungen verwendet(die Position ist vor der Brust des Tauchers anstatt auf dem Rücken), ist mit einem anderen hydrostatischen Druckunterschied zu rechnen. Dies könnte das ADV beim Einatmen zu frühzeitig ansprechen lassen. Ob dies der Fall ist kann nur durch einen Testtauchgang im Pool ermittelt werden. Anmerkung: MeineTesttauchgänge machten diese Befürchtung hinfällig. Das ADV/BOV funktionierte in allen Situationen hervorragend! (Alle Atemschläuche Und Adapter habe ich von der Firma TECME erstanden. Diese sind Einzelanfertigungen speziell auf meine Anfrage.) Dies ist eine Aufnahme die während meines dritten MCCR Tauchganges auf 20 Meter Tiefe gemacht wurde. Urban PEER: “Beschreibung meines Dolphin Umbaues von SCR auf MCCR“ Seite 9von 19 Beschreibung des Gasflusses: A) Die Sauerstoffseite: Als Speicherflasche für den Sauerstoff dient eine zwei Liter Flasche, die für Sauerstoff zugelassen ist und mit maximal 300 Bar gefüllt werden kann. Das DIN Flaschenventil ist deshalb tiefer als herkömmliche Ventile. Ein entsprechender Adapter wurde bereits angeschafft. So ist es möglich Überstrom- Schläuche zu nutzen, die nur eine 200Bar Anschlusswelle haben. An der Flasche befindet sich eine Erste Stufe APEX DS4 Diese wurde durch Ersetzen der Membran und des dahinter liegenden Kolbens durch eine feste Abdeckkappe verändert. Diese „Schließung“ des Reglers ist notwendig, um zu verhindern, dass in zunehmender Tiefe der Regler den Mitteldruck ausgleicht. Das würde die Sauerstoff- Flow menge verändern und könnte sich gefährlich auswirken. Alle MCCR Erbauer sind sich in diesem Punkt einig. Die Abdeckkappe habe ich von „Tecme“ erstanden. Sie ist professionell aus POM gedreht worden und extra auf die DS4 Automaten angepasst worden. Am Regler selbst ist neben dem Finimeter noch zur Sicherheit ein Überdruckventil angebracht. Laut Hersteller öffnet dieses ab einem Druck von 15Bar um ein Bersten der Schläuche zu verhindern. Der Regler selbst hat einen Mitteldruck von 9.5Bar. Aus der Ersten Stufe heraus führt nun ein „Miflex“ Mitteldruckschlauch der über eine gewöhnliche Schnellkupplung mit dem CMV Sauersoffbooster von SUBMATIX verbunden ist. Im Falle zu hoher Sauerstoffmenge, kann hier getrennt werden. Des weiteren kann ich hier auch immer den Mitteldruck prüfen. Der Booster ist nichts weiters als ein Nadelventil, dass nur eine vorbestimmte Menge an Sauerstoff durchströmen lässt. Mit anderen Worten: hier wird die Durchflussmenge eingestellt. Diese beträgt in der Regel zwischen 0.8 und 1 L/min und entspricht in etwa dem normalen Sauerstoffverbrauch eines erwachsenen Menschen. Ich habe derzeit eine Einstellung von 0.9 vorgenommen. Sollte kurzfristig mehr O2 benötigt werden, kann durch Betätigen des Druckknopfes mehr O2 einströmen.(so ähnlich wie bei einem Inflator) Aus dem Booster heraus strömt der Sauerstoff durch einen weiteren Miflexschlauch nach hinten zu einer zweiten Schnellkupplung. Durch Abkuppeln an dieser Stelle kann ich die Flowmenge messen. Dafür habe ich eigens einen Flowmeter mit Feinskala und dem mänlichen Kupplungsstück. Dieser lässt sich also problemlos Einkuppeln und eine Messung ist leicht durchzuführen. Aus Sicherheitsgründen und um Verwechslung vorzubeugen, sind alle Sauerstoff führenden Teile mit blauen Streifen gekennzeichnet. Dies und die schräge Art wie die jeweiligen Flaschen auf ihrer Halterung montiert sind, verhindert eine falsche Montage. Urban PEER: “Beschreibung meines Dolphin Umbaues von SCR auf MCCR“ Seite 10von 19 B) Die Diluentseite: Als Speicherflasche für das Diluentgas (entweder Pressluft, Enriched Air oder Trimix) dient eine zwei Liter Flasche, die „sauerstoffrein“ ist und mit bis zu maximal 300 Bar gefüllt werden kann. Das DIN Flaschenventil ist deshalb tiefer als herkömmliche Ventile. Ein entsprechender Adapter wurde bereits angeschafft. So ist es möglich Überstrom- Schläuche zu nutzen, die nur eine 200Bar Anschlusswelle haben. An der Flasche befindet sich eine Erste Stufe APEX DS4. Diese wurde baulich nicht verändert. Sein Mitteldruck wurde jedoch von 10Bar auf 9 Bar gesenkt. (Die Maßnahme war notwendig, weil sonst die Zweite Stufe des Poseidon ADV/BOV im „offenen Modus“ zum „abgeblasen“ neigt. Durch diese Justierung konnte das verhindert werden.) Am Regler selbst ist neben dem Finimeter noch zur Sicherheit ein Überdruckventil angebracht. Laut Hersteller öffnet dieses ab einem Druck von 15Bar um ein Bersten der Schläuche zu verhindern. Aus der Ersten Stufe heraus führt nun ein „Miflex“ Mitteldruckschlauch über ein „Swivel 360° Dreh-Gelenk“ direkt zum besagten ADV/BOV von Poseidon. Dieses einzigartige Mundstück wird bei allen Kreislauftauchgeräten der Firma Posaidon erfolgreich verwendet. Es wird durch Umlegen des Hebels vom „Offenen Modus“ zum „Geschlossen Modus“ und/oder zurück gewechselt. Im Offenen Modus • sperrt es die Atemschläuche des Rebreather und verhindert ein Eindringen des Wassers, (z.B wenn der Taucher das Mundstück aus dem Mund nimmt • funktioniert wie eine gewöhnliche Zweite Stufe und ermöglicht dem Taucher im Falle einer Fehlfunktion des Rebreather nur noch aus der Diluentflasche direkt zu atmen. Umschalethebel Im Geschlossenen Modus • öffnet es die Atemschläuche und sperrt gleichzeitig das Ausatemventil der Zweiten Stufe. Es wird somit nicht mehr ins Wasser ausgeatmet sondern in den Rebreather. • Lässt im Falle eines Unterdruckes im System (beim Einatmen während des Abtauchens) das Diluent einströmen, welches dadurch die Sauerstoffkonzentration im Rebreather maximal bis auf 21% (=Luftniveau) senkt. Urban PEER: “Beschreibung meines Dolphin Umbaues von SCR auf MCCR“ Seite 11von 19 C)Das Bailout- System: Alls Flasche für das Bailout habe ich eine 4l Dräger Dolphin/Ray Flasche gewählt. Das Dräger Dolphin Flaschenventil wurde durch eines mit 200 Bar DIN getauscht. Die Flasche wurde umlackiert. Und mit einem Gummischlauch überzogen um Schäden vorzubeugen. Für Nullzeittauchgänge innerhalb der Sporttauchtiefgengrenze ist diese Flaschengröße ausreichend. An der Flasche befindet sich eine Erste Stufe APEX DS4. Diese wurde baulich nicht verändert. Sein Mitteldruck wurde jedoch von 10Bar auf 9 Bar gesenkt. Am Regler befindet sich ein Finimeter und ein Mitteldruckschlauch, welcher in einen Verteiler block mündet. Von diesem Verteiler block gehen zwei Mitteldruckschläuche ab. Einer ist für den Trockentauchanzug, und der andere mündet in den „Autoair“. Dieser Autoair ist ein sehr ausgeklügelter Westenautomat und er vereint in sich mehrere Funktionen: • Er ist ein gewöhnlicher Inflator • eine zweite Reglerstufe • und kann sogar die Luft aus der Jackett- Blase entnehmen, sollte einmal die Flasche leer geatmet sein. (Die Vorteile sprechen für sich. Zudem ist er durch seine Position leicht zu finden und verschmutzt nicht, weil er nicht im Schlamm herum geschleift wird. Durch den Einsatz dieses Automaten kann ich mir einen Schlauch sparen. Das macht das Gesamtsystem meines Rebreather sicherer weil es dadurch leichter zu handhaben ist) Das Ermittlungsvervahren für den individuellen Sauerstoffverbrauch: Wie in dieser Arbeit von mir schon erwähnt wurde, muss der Taucher seinen eigenen Sauerstoff verbrauch ermitteln, damit er das Nadelventil im Sauersoffbooster auf den richtige Durchflussmenge einstellen kann. In der Regel braucht er dies nur ein einziges mal durchzuführen. Nun ist bekannt, dass sichder Sauerstoffverbrauch je nach Arbeitsleistung des Tauchers verändert. Man ermittelt den Sauerstoffverbrauch während sich der Taucher in einem ruhigen, entspannten Zustand befindet. Das bedeutet das der Verbrauch niedriger sein wird als gewohnlich. Es ist allgemein gültige Lehrmeinung, dass es für den Taucher riskanter währe, wenn der Sauerstoffpartialdruck unbemerkt ansteigt, als wenn er langsam sinkt. Im Optimalfall sollte also der Sauerstoffpartialdruck in zehn Minuten maximal um 0,05bar sinken. Keinesfalls schneller. Es ist für den Taucher viel leichter in einem solchen Falle Sauerstoff nach zu schiessen, als den Kreislauf zu spühlen (was immer auch einen zusätzlichen Gasverlusst bedeuted). Als Richtwert gilt eine Durchflussmenge von ungefähr einem Liter pro Minute. Dies wird mittels Flowmeter am Sauerstoffbooster eingestellt. Danach macht der Taucher einen „CouchTauchgang“ im Trockenen und sicheren Umfeld seiner Wohnung. Er beobachtet seine Sauerstoff Monitore und überwacht den Sauerstoffpartialdruck. Gegebenenfalls nimmt er nun mit einem Schraubenzieher Justierungen am Nadelventil vor. Das macht er solange, bis sich die zuvor erwähnte Sinkrate von nicht mehr als 0,05bar in 10 Minuten einstellt. Wichtig ist, dass er während all dieser Zeit konstant nur durch den Mund aus seinem Kreislaufgerät atmet. Um eine Atmung durch die Nase zu verhindern, verwendet er eine Wäscheklammer oder er setzt sich die Taucherbrille auf. Urban PEER: “Beschreibung meines Dolphin Umbaues von SCR auf MCCR“ Seite 12von 19 Ermittlungsvervahren für den Gasvorrat beim Bailoutsystem: Für die Planung gehen wir von einer maximalen Aufstiegsgeschwindigkeit von 10 Metern pro Minute aus. Ein durchschnittlich trainierter Taucher hat einen Gasverbrauch von ca. 15 Liteern pro Minute bei mittlerer Arbeitsleistung. Da einem Wechsel auf as Bailoutsystem normalerweise eine Stresssituation vorausgeht und der Gasverbrauch sich demzufolge stark erhöhen kann, veranschlagen wir mindestens 25 Liter pro Minute. Zur Sicherheit, um eventuelle Atemvolumsspitzen abzudecken, rechnen wir mit einem durchschnittlichen absoluten Druck ausgehend von der maximalen Tauchtiefe. Ich gehe mit 40Metern persönlich immer von der tiefstmöglichen Maximaltiefe für einen MCCR aus. Der einzuhaltende Sicherheitsstop wird separat bberechnet und als weiterer Sicherheitszuschlag soll ein Restdruck von 20 bar in der Flasche verbleiben. Aus den nun vorliegenden Angaben ergibt sich folgende Berechnung der Gasmenge für das Bailout. Schritt 1: Gasmenge für der Austieg Tiefe = Aufstigszeit Aufstiegsgeschwindigkeit 40 m = 4 min 10 m/ min Gasverbrauch x Aufstigszeit x Durchschnitt des absoluten Druckes = Gasmenge Aufstieg (bei 40m beträgt der Druck 5bar, der Durchschnitt 2,5bar) 25 l/min x 4 min x 2,5 bar = 250 l Es wird also allein nur für den Aufstieg ohne Sicherheitstop 250 Liter Bailoutgas benötigt Schritt 2: Gasmenge für den Sicherheitsstop 3minuten auf 5 Meter 25 l/min x 3 min x 1,5 bar = 112,5 l entspricht 113 l Schritt 3: Gasmenge für Gasreserve 20bar 20 bar Reserve x 4 l = 80 l (4 Liter sind ein praktikables Bailoutflaschenvolumen) Schritt 4: gesammte Gasmenge: 250 l + 113 l + 80 l = 443 l Urban PEER: “Beschreibung meines Dolphin Umbaues von SCR auf MCCR“ Seite 13von 19 Schritt 5: Dies ergibt bei einer 4 Liter Bailoutflasche einen mindest benötigten Fülldruck von: Gasmenge gesamt Volumen Bailoutflasche 443 Liter 4 Liter = Fülldruck = 110,75 bar entspricht 111 bar Mit meiner fünf Liter Bailoutflasche könnte ich also schon mit 111 bar Fülldruck aus der maximalen Tiefe von 40 m sicher aufsteigen! Wie wir wissen ist die Flasche aber mit 200bar gefüllt. Dies bedeutet für mich genügend Sicherheit, vorallem weil ich innerhalb der Grenzen des Sporttauchens bleiben werde und nur ausschliesslich Nullzeittauchgänge durchführe. Ermittlungsvervahren der Maximalen Sauerstofftiefengrenze M O D: Man geht vom Sauerstoffgehaltes der Diluentflasche aus. Es ist darauf zu achten, dass ein maximaler ppO2 nicht überschritten wird. Beispiel: max ppO2 fO2 Diluent fO2 Diluent = 30% entspricht 0,3 bar = Tiefe (bar) 1,3 0,3 = 4,33 bar entspricht 33 Meter Berechnung der Stickstoffsättigung mit CCRfähigem Vr3 Computer: Ich verwende wie oben erwähnt einen Vr3 Computer, der über einen eigenen Sauerstoffsensor verfügt. Dieser Computer berechnet die Stickstoffsättigung auf Basis des gemessenen Gasgemisches im Kreislaufgerät. Dazu muss er zuerst in den geschlossenen Modus (CCR-mode) umgestellt , und der Sensor muss aktiviert werden. Das Diluentgas muss eingegeben und danach der Sensor calibriert werden. Die genaue Vorgangsweise entnehmen sie aus der Gebrausanleitung des Herstellers. Soviel sei erwähnt: Im CCR Modus kann nur mit reinem Sauerstoff calibriert werden. Urban PEER: “Beschreibung meines Dolphin Umbaues von SCR auf MCCR“ Seite 14von 19 Berechnung der Stickstoffsättigung mit einem NITROX fähigem Computer: Sollte aus irgend einem Grund der Vr3 nicht verfügbar sein, so kann man problemlos auch einen Nitroxfähigen Computer verwenden. Mann ist dann umso „Konservativer“. 1. In einem solchen Falle muss sich der Taucher zuerst klar sein welchen Setpoint er während des Tauchganges einhalten will. Also z.B.: SETPOINT = 0.9 bar PPO2 /Diluentgemisch 0,21%O2 (Dieser Wert entspricht natürlich auch dem maximalen PPO2 für den Tauchgang.) 2. Nun wird die Sauerstofftiefengrenze MOD ermittelt und im Tiefenalarm „max deep“ gespeichert. max ppO2 fO2 Diluent = Tiefe (bar) 0,9 0,21 = 4,28bar entspricht 32Meter 3. Der findige Mathematiker weiss jetzt also, dass er bei einem Setpoint von 0,9, einer Tauchtiefe von max.32 genau ein Athemgasgemisch von 0,21% O2 athmet!! Er darf keinesfalls tiefer tauchen, da sich das Sauerstoff/Stickstoff-verhälniss gefährlich ändert!!! (Tauchgänge die in diese Tiefe führen könnten auch mit einem normalen Luft Computer getaucht werden) 4. Wir wählen deshalb unsere Tiefe für den Tauchgang flacher z.B.: 30 Meter = 4bar. Nun lässt sich die obige Formel auch umgekehrt verwenden um das Atemgemisch für diese Tiefe zu ermitteln. Setpoint ppo2 = Athemgasgemisch Tiefe 0,9 = 0,22bar entspricht 22%O2 4bar Es befindet sich also bei einem Setpoint von 0,9bar und einer Tiefe von 30Metern 22% Sauerstoffanteil im Atemgas 5. Nun muss nur noch dieser Wert als Atemgemisch in den NITROX Computer eingegeben werden und schon kann Getaucht werden. Alle anfallenden Zeitgrenzen richten sich somit nach diesem Gemisch 6. Für die Berechnung der CNS muss auf jeden Fall der Setpointwert über die Gesamtdauer des Tauchganges hin verwendet werden , da bei einem MCCR dies auch tatsächlich der Fall ist!!! Am besten verwendet man dafür die DSAT-Tabelle von PADI Berechnung der Stickstoffsättigung mit einem einfachen LUFT Computer: Auch ein solcher Tauchgang ist möglich. Der Setpointwert und die maximale Tiefe für 21%O2 müssen gleich wie oben angeführt ermittelt werden. Natürlich darf auch hier die maximale Tiefe nicht überschritten werden. Bedenke welch lebensgefährliche Stickstoffsättigung sich einstellen würde bei einem Sauerstoff/ Stickstoffverhältniss von 16%O2 zu 84%N . Die maximale Tiefe sollte im Tiefenalarm des Computes eingegeben werden und schon kann Getaucht werden. Alle anfallenden Zeitgrenzen richten sich somit nach der Luft. Für die Berechnung der CNS muss auf jeden Fall der Setpointwert über die Gesamtdauer des Tauchganges hin verwendet werden , da bei einem MCCR dies auch tatsächlich der Fall ist!!! Am besten verwendet man dafür die DSAT-Tabelle von PADI Urban PEER: “Beschreibung meines Dolphin Umbaues von SCR auf MCCR“ Seite 15von 19 Nach dieser Ceckliste gehe ich beim Zusammenbau und vor dem Tauchgang vor: CHECKLISTE FÜR MCCR- DOLPHIN (EIGENBAU) 1) ALLE ATEMSCHLAUCHANSCHLÜSSE O.K.____ 2) ATEMRICHTUNG (PFEILRICHTUNG) O.K.____ 3) FLATTERVENTILE IM MUNDSTÜCK (BOV/ADV) O.K.____ 4) LP (DILUENT)- ANSCHLUSS AN BOV/ADV O.K.____ 5) UMSCHALTUNG VON CCR AUF OC O.K.____ 6) LP (SAUERSTOFF)- INFLATORANSCHLUSS AN KNIESTÜCK RECHTS O.K.____ 7) LP VERBINDUNG ZWISCHEN DILUENT- REGLER UND BAILOUT- REGLER O.K.____ 8) AUSATEMBEUTEL UND EINATEMBEUTEL SICHTBARE SCHÄDEN? O.K.____ 9) KALKBEHÄLTER GEFÜLLT O.K.____ 10) KALKBEHÄLTER DICHT O.K.____ 11) ANSCHLÜSSE KALKBEHÄLTER UND GEGENLUNGEN O.K.____ 12) DRÄGERPORTS FÜR SENSORANSCHLUSS O.K.____ 13) UNTERDRUCKTEST O.K.____ 14) ÜBERDRUCKTEST O.K.____ 15) SAUERSTOFF- UND DILUENT- FLASCHE AUF DER RICHTIGEN SEITE? O.K.____ 16) DRUCK DILUENT- FLASCHE O.K.____ 17) GEMISCH DILUENT- FLASCHE O.K.____ 18) DRUCK SAUERSTOFF- FLASCHE O.K.____ 19) GEMISCH SAUERSTOFF- FLASCHE MIN 99% O.K.____ 20) BERECHNETE FLOW- ZEIT SAUERSTOFF- FLASCHE (BEI 1L/MIN) O.K.____ 21) LP SAUERSTOFF- INFLATORANSCHLUSS AN NADELVENTIL O.K.____ 22) SAUERSTOFF FLOW O.K.____ 23) MANUELLE SAUERSTOFF- INJEKTION O.K.____ 24) JACKET- /BAILOUTAUTOMAT O.K.____ 25) BAILOUTAUTOMAT AM BOV/ADV O.K.____ 26) AUTOMATISCHE DILUENT- EINSPRITZUNG O.K.____ 27) SAUERSTOFF SENSOREN O.K.____ 28) SAUERSTOFF SENSOREN KALIBRIERT O.K.____ 29) DILUENGAS IN COMPUTER PROGRAMMIERT O.K.____ 30) SETPOINT IN COMPUTER PROGRAMMIERT O.K.____ Datum____________ Urban PEER: “Beschreibung meines Dolphin Umbaues von SCR auf MCCR“ Unterschrift_ Seite 16von 19 Zusammenbau des Gerätes: Sichtkontrolle der Gegenlungen auf allgemeinen Zustand. Der Kalkbehälter wird nach dem Füllen auf Dichtheit überprüft, in dem man die Einatemöffnung mit der Hand verschliesst und in die Ausatemöffnung blässt. Es darf keine Luft entweichen Mit der „Rüttelprobe“ wird überprüft,ob der Kalk auch fest gepackt ist. Es soll kein Rasseln höhrbar sein Durch Blasen in den Ausatemschlauch, bzw. durch Ansaugen in den Einatemschlauch, wird die Funktion der Flatterventile im Mundstück überprüft. Die Gegenlungen werden angebracht. Und mit einer Mutter am Gehäuse fixiert. Zuerst der Ausatembeutel, dann der Einatembeutel.Hier kann auch gleich das Überdruckventil (in der Mitte sichtbar) eingestellt werden. Der Ausatemschlauch wird zuerst montiert. Dann die Sauerstoffleitung angekuppelt. Nun wird das Kabel für das HUD nach vorne durch die eigens dafür Gummiringe gefädelt. Jetzt wird das ADV/BOV (das Mundstück) mit dem Ausatemschlauch verbunden. Der Diluentschlauch wird an ihm angeschraubt Das HUD wird am Umschalthebel angebracht und der Einatemschlauch wird montiert. Der Kalkbehälter wird eingesetzt. Wobei die Atemrichtung durch den jeweils rot gefärbten Port am Ausatembeutel und am Kalkbehälter vorgegeben wird Urban PEER: “Beschreibung meines Dolphin Umbaues von SCR auf MCCR“ Seite 17von 19 Nun werden das primäre und das sekundäre Sauerstoffüberwachungssystem, die zwei Oxyscan von Submatix eingeschaltet. Sie kalibrieren sich selbst an der Atemluft Dann werden die Sensoren über den Port in den Einatembeutel gesteckt. Jetzt wird gleich auch der Sensor des VR3 Computers in den Einatembeutel eingebracht. Vorerst nur um abzudichten, später wird er dann mit reinem Sauerstoff kalibriert. (siehe Bedinungsanleitung VR3) Nun wird der Überducktest des gesamten Systems durchgeführt. Durch Aufblasen der Gegenlungen und Sperren des ADV/BOV. Zwei kg Bleigewicht beslasten die Gegenlungen vier Minuten lang. Der Druck muss gehalten werden Im Anschluss erfolgt der Unterdrucktes des Gesamtsystems. Es wird die Luft abgesaugt, das ADV/BOV verschlossen. Die entstehenden Falten müssen vier Minuten lang errhalten bleiben. Der Druck der Sauerstofflasche wird nun geprüft. Mit dem Flowmeter wird die Gasdurchflussmenge bestimmt. Wobei der Flowmeter an die Sauerstoffzuleitung gekuppelt wird. Die Gasdurchflussmenge wird durch Stellen des Nadelventils eingestellt. Ist das geschehen, wird das Gesamtsystem mit reinem Sauerstoff gespühlt. Die beiden zuvor aktivierten Oxyscans zeigen den Wert 99% (+/- 1%) Jetzt erst wird der Sensor des VR3 kalibriert. Zum Abschluss wird noch der Druck der Diluentflasche und der Bailoutflasche durch Öffnen der Ventile überprüft. DAS GERÄT IST TAUCH BERREIT!!! Urban PEER: “Beschreibung meines Dolphin Umbaues von SCR auf MCCR“ Seite 18von 19 Technische Übersichtsskizze meines Dolphin MCCR- Umbaues Zum Trocki Submatix Oxyscan Doppelkonsole &HUD Zum Autoair Bailoutregler VR3 Computer mit intigriertem o2-Sensor Possaidon Mundstück automatische Dilluenteinspeisung sowie 2Stufe Bailout Nadelventil für einstellbaren Flow 0,8l/min und manueller Booster Überdruckventil Druckanzeige Diluent Tecme Kniestück/ Schlauchadapter Druckanzeige Sauerstoff Tiefenkompensation aufgehoben Überdruckventil APEX DS4 1 Stufe APEX DS4 1 Stufe 2 Liter 200bar Diluentflasche Drager Dolphin Überdruckventil Dräger Dolphin Einathemlunge Dräger Dolphin Ausathemlunge 2 Liter 200bar Sauerstoffflasche Dräger Dolphin Kalkbehälter Bailoutflasche 4l 200bar Druckanzeige Bailout Urban PEER: “Beschreibung meines Dolphin Umbaues von SCR auf MCCR“ Seite 19von 19
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