Revidierte ambulante Tarifstruktur: Einen gemeinsamen

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FMH Tarif fragen
Revidierte ambulante Tarifstruktur:
Einen gemeinsamen Nenner finden
Maximiliano Wepfer a , Christian Oeschger b
a
stv. Leiter Abteilung Kommunikation, b Wissenschaftlicher Mitarbeiter Abteilung Ambulante Tarife und Verträge Schweiz
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Die 2010 gestarteten Arbeiten an der Tarifrevision nähern sich dem Ende. Nach der
abgeschlossenen Vernehmlassungsphase und der Einarbeitung der zahlreichen
Feedbacks stehen nun die Genehmigungsprozesse zur revidierten ambulanten
Tarifstruktur an. Die Abteilung Ambulante Tarife und Verträge Schweiz blickt zurück und bedankt sich bei allen Beteiligten für die Mitarbeit während der Erarbeitung und Vernehmlassung der Tarifstruktur.
bestätigt Christian Oeschger, Wissenschaftlicher Mit-
2004 in Kraft gesetzte TARMED-Tarifstruktur. Obwohl
arbeiter der Abteilung Ambulante Tarife und Verträge
sich seither die medizinischen Möglichkeiten und die
Schweiz: «Der Aufwand, um alle Beteiligten auf densel-
dahinterstehenden Parameter der Kostenmodelle ge-
ben Wissensstand zu bringen, ist nicht zu unterschät-
wandelt haben, blieb die Tarifstruktur nahezu unver-
zen.» Zudem müssten die unterschiedlichen Interessen
ändert. Sie bildet nicht mehr die Realität ab, und ist
aufeinander abgestimmt werden – zunächst FMH-intern
damit weder sachgerecht noch betriebswirtschaftlich.
zwischen den Fachgesellschaften, anschliessend extern
2010 hat die FMH deshalb beschlossen, die dringende
zwischen den Tarifpartnern. «Es ist nicht einfach, all
Tarifrevision gemeinsam mit den medizinischen Fach-
diesen unterschiedlichen Anspruchsgruppen gerecht
gesellschaften sowie ärztlichen Dachorganisationen
zu werden und ihre Interessen unter einen Hut zu
eigenständig an die Hand zu nehmen.
bringen», hält Kerstin Schutz, Expertin der Abteilung
Was 2010 als «Sololauf» angefangen hat, ist nun zu
Ambulante Tarife und Verträge Schweiz, fest. In einer
einem veritablen Gemeinschaftsprojekt angewachsen.
solchen Situation sei eine hohe Frustrationstoleranz
Seit 2012 arbeiten H+ und MTK bei der Tarifrevision
gefordert: Man dürfe sich nicht durch Rückschläge aus
eng mit der FMH zusammen, im Juli 2015 ist curafutura
der Ruhe bringen lassen, sondern müsse flexibel und
als eine Vertreterin der Krankenversicherer mit Beob-
konsensorientiert sein und bleiben.
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Für ambulante ärztliche Leistungen gilt bekanntlich die
achterstatus hinzugestossen. Bei der Tarifrevision haben
sich die Tarifpartner zum einen das Ziel gesetzt, eine
sachgerechte, betriebswirtschaftliche und gesetzeskon-
Grosses Dankeschön
forme Tarifstruktur zu schaffen. Dies schreibt auch das
Umso wichtiger ist hier die Motivation der Beteiligten,
Krankenversicherungsgesetz vor: Alle medizinischen
wie Patrick Müller, Leiter Abteilung Ambulante Tarife
Leistungen sind realistisch, sachgerecht und betriebs-
und Verträge Schweiz, hervorhebt: «Die Einsatzbereit-
wirtschaftlich korrekt abzubilden. Zum anderen wollen
schaft der Fachteams war riesig, die Leute haben Tag und
die Tarifpartner die Tarifautonomie behalten. Deshalb
Nacht gearbeitet.» Die Delegierten der Fachgesellschaf-
lehnen sie auch jegliche Eingriffe des Bundesrats sowie
ten haben freiwillig und mit grossem Verantwortungs-
ähnliche Massnahmen Richtung Staatsmedizin klar ab.
bewusstsein viel Zeit investiert und während drei Jahren engagiert mitgearbeitet, obwohl sie teilweise viel
Hoher Koordinationsaufwand
Kritik einstecken mussten. «Ihnen allen gebührt deshalb der grösste Dank», betont Müller.
Bedanken will sich Müller auch bei all denjenigen, die
nen in über 25 Fachteams, in welchen die Delegierten der
sich in der Vernehmlassung eingebracht haben. Nach-
Fachgesellschaften zusammen mit den Tarifpartnern
dem die Arbeiten an der Nomenklatur Mitte Januar ab-
vertreten waren, Kapitel für Kapitel der Tarifstruktur
geschlossen waren, wurden alle FMH-Mitglieder ange-
revidiert. Dies hat eine strenge Koordination erfordert,
schrieben, um die revidierte Tarifstruktur zu beurteilen
SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG – BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES – BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI
In den vergangenen drei Jahren haben rund 200 Perso-
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struktur bei ihren Mitgliedern genehmigen. Am 28. Ap-
vier Wochen gab es über 15 000 komplette Downloads
ril 2016 entscheidet die Ärztekammer zum einen, ob sie
des Tarifbrowsers und insgesamt über 5000 Rückmel-
die Tarifstruktur genehmigt, und zum anderen auch,
dungen. Diese Rückmeldungen wurden gemeinsam mit
ob dazu eine Urabstimmung durchgeführt wird. Nach
den Fachteams soweit als möglich in die revidierte Tarif-
einem positiven Entscheid wird die FMH gemeinsam
struktur eingearbeitet. Die hohe Anzahl an Feedbacks
mit den Revisionspartnern die Tarifstruktur am 30. Juni
und Downloads erstaunt den Projektleiter des Revisions-
2016 beim Bundesrat zur Genehmigung einreichen.
projektes seitens der FMH, Christian Oeschger, nicht:
Unterdessen laufen bis Ende 2016 die Vorbereitungs
«Bei der Tarifrevision geht es schlussendlich um das
arbeiten, um die Mitglieder bei der Inkraftsetzung der
ärztliche Einkommen, und damit auch um ein emotio-
Tarifstruktur im kommenden Jahr zu unterstützen, wie
nales Thema.» Entsprechend sind Besonnenheit und
beispielsweise Schulungen und Tools zur Abrechnung.
Geduld gefragt, um mit den verschiedenen Emotionen
Gemäss der Abteilung Ambulante Tarife und Verträge
umzugehen. «Als Dienstleister müssen wir uns in die
Schweiz soll der mit der Tarifrevision angestossene Pro-
Menschen versetzen können und versuchen ihre legi-
zess weitergehen: «Die Tarifstruktur soll nicht mehr
timen Anliegen zu verstehen», meint denn auch Kers-
jahrelang unangetastet bleiben, sondern jährlich an-
tin Schutz.
gepasst werden», sagt Christian Oeschger. Patrick Mül-
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und ihren Input einfliessen zu lassen. Während diesen
FMH Tarif fragen
ler wiederum würde sich freuen, die jahrelang erarbei-
Weiterer Prozess
teten Ergebnisse in die Praxis umsetzen zu können:
«Damit hätten wir einen Beitrag für eine sachgerechte,
Als nächster Schritt stehen nun die regulären FMH-
betriebswirtschaftliche und gesetzeskonforme Tarif-
Korrespondenz:
internen Genehmigungsprozesse bevor: Die Delegier-
struktur geleistet.» Zum Schluss unterstreicht Müller
FMH / Abteilung Ambulante
tenversammlung wird als erstes Gremium über die
den Türöffner-Effekt der Tarifrevision. «Die abteilungs-
Frohburgstrasse 15
revidierte ambulante Tarifstruktur befinden und ihre
übergreifenden Kontakte, aber auch diejenigen über
CH-4600 Olten
Empfehlung betreffend Genehmigung des Tarifs zuhan-
die FMH hinaus, werden uns für künftige Projekte zu-
den der Ärztekammer abgeben. Gleichzeitig lassen die
gutekommen», ist er sich sicher.
Tel. +41 31 359 12 30
Fax +41 31 359 12 38
tarife.ambulant[at]fmh.ch
anderen Tarifpartner H+, MTK und curafutura die Tarif-
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